*
Kammervirtuosen Herrn O. Schubert (Klarinette und dem
als Komponist wohlbekannten Herrn R. Kahn vortrefflich wieder⸗
ĩ 8 Zwischen beiden Sonaten gelangte Haydns liebliches
treichquartett in D-dur in feiner Ausführung zum Vortrag und
fand, wie die übrigen Nummern des Programms, bei der zablreichen
Zuhörerschaft lebhaften Beifall. — Der zweite Kammermusik⸗Abend ist auf Dienstag, den 3. Dezember, angesetzt.
In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Richard Wagner's Lohengrin mit Herrn Emil Götze in der Titel- rolle zur Aufführung. Die Elsa singt Frau Pierson, die Ortrud
au Sucher, den König Herr Stammer, den Heerrufer Herr Bulß.
Fränkel singt zum ersten Male den Telramund. Kapellmeister Sucher dirigiert. u g rr; — Zwischen der General ⸗Inten dantur der Königlichen Schauspiele und dem Königlichen Kapell⸗ meister Herrn Dr. Mu d ist ein neuer Vertrag abgeschlossen worden, der Herrn Dr. Muck nach Ablauf seines jetzigen Vertrages (1. Sep⸗ tember 1897) auf weitere 10 Jahre für das Königliche Institut ver pflichtet. Der Vertrag hat bereits die Allerhöchste Genehmigung ge⸗ funden. Herr Dr. Muck war übrigens der erste Kapellmeister, an den sich die Direktion der Gewandhauskonzerte zu Leipzig (bereits im April d. IJ) gewendet hatte, um ihm die Nachfolgerschaft Carl Reinecke's als Dirigent dieses altberübmten Konzertinstituts unter glänzenden Bedingungen anzutragen. Doch sah sich 37 Dr. Muck veranlaßt, diesen Ankrag mit Rücksicht auf die dem Abschluß nahen Verhandlungen mit der Königlichen General-Intendantur abzulehnen.
Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Otto von der Pfordten's 1812 in folgender Besetzung gegeben: Napoleon J.: Herr Kahle, General Jerk: Herr Molenar, Luise: Fräulein Lindner, Freiherr vom Stein: Herr Klein, Hertling: Herr Matkowe ky. . . ö
Die morgen stattfindende Aufführung des Götz von Berlichingen“ im Berliner Theater beginnt ausnahmsweise um 7 Ubr.
Die Liliputaner im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater geben morgen zwei Vorstellungen: Nachmittags 3 Uhr findet als Kindervorstellung die vorletzte Aufführung von Snee—⸗ wittchen' statt; Abends wird „Die Reise nach dem Mars“ wiederholt.
Direktor Adolph Ernst hat sein Theater mit Ablauf der jetzigen Saison, also vom 1. September nächsten Jahres ab, an den Fommissions· Rath W. Hasemann verpachtet.
Am Tage der Einweihung der Kaiser Friedrich⸗Gedächtniß⸗ kirche, Montag, den 21. Oktober, findet in derselben — zum Besten der inneren Ausstattung — ein großes Konzert statt, für welches die Damen Frau Helene Lieban⸗Elobig, Hofopernsängerin. und Fräulein Emmy von Pilgrim (Alt), der Königliche Kammermusiker Herr Lüde— mann (Cello), der Orgelpirtuose M. Grabert und der Kirchenchor der Kaiser Friedrich⸗Gedächtnißkirche ihre Mitwirkung zugesagt haben. Der Kartenverkauf wird demnächst bei Bote u. Bock eröffnet.
Mannigfaltiges.
An der Hum boldt⸗Akademie, deren Eröffnungsfeier und erste Vorträge in allen drei Lehrstätten am Montag Abend sich eines ausgezeichneten Besuchs erfreuten, beginnt morgen und an den nächsten 4 die große Mehrzahl der Vortragscyklen und Unterrichts kurse
r Herren und Damen; jeder erste Vortrag ist auch ohne Karte zu⸗= gänglich. Es beginnen: J. Im Dorotheenstädtischen Realgymnasium, NW., Georgenstr. 30/31; morgen, Mittwoch, 7 — 8 Uhr Prof. Pr. A. Tren⸗ delenburg, Homer; Dr. A. von Hanstein, Geschichte des Bramas; 8 — ) der⸗ selbe, Führende Geister der ausländischen Literatur; Dr. L. Kaem- merer, Christliche Kunst; Dr. K. Frankenstein, Sozialpolitik (Dr. A. Markow's Cyklen und Kurse beginnen wegen einer unerwarteten, nothwendigen Reise erst in vierzehn Tagen). Donnerstag, 1 Okt., 67 Dr. CI. Schubert. Feder, Malerei der ital. Renaissance; 7—– 8 24. H. Thurein, Elektriʒitãt und Magnetismus; 7-9 Dr.
Naß, Experimental - Chemie; 7—–—8 Prof. Dr. H. Buchholtz, Lettgraturg italiana; Dr. M. Klein, Philosophische Lektüre; 8 - 6 derselbe, Allgemeine Lebensweisheit; Dr. R. Bethge, Deutsche u. nordische Mythologie; 8 = 9 derselbe, Troubadours u. Minnesänger.
Freitag, 11. Okt., 7 — 9 Prof. Dr. O. Dꝛziobek, Elementar. Matbematik; — 85 Prof. Dr. H. Buchholtz, Italienische Grammatik; J- 8 Dr. R. Penzig, Religionsphilosophie; Prof. Dr. S. Herrlich, Deutsche Geschichte 1848-1851; 8-9 Dr. F. Plato, Das Wetter u. seine Vorherbestimmung; Dr. B. Graef, Griechische Lyriker; Doz. E. F. Frey. Grillparzer u. seine Dramen. II. Im Falk. Realgymnasium, V. JSũtzowstr. S4 d.: Mittwoch, 55 —7 Dr. A. Chr. Kalischer, Griechisch; 67 BVoj. G. Sacerdoti. Letteratura italiana; J- 8 Doji. G. Duncan, M. A, English Reading 2c. 8-9 Dr. R. Schneider, Elementar⸗ gesetze in der Natur; Dr. CG. Friedemann, Geschichte des I9. Jahrh. Donnerstag, —8 Hr. A. v. Hanstein, Shake speare ' Dramen 7 8–= 5 Doz. S. Duncan, Macgulay. Freitag, 57 Dr. A. Chr. Kalischer, Hebräisch; 6—7 Doz. Ch. Marelle, Litterature frangaise; 7-3 Pr. H. Gravelius, Spektralanalyie des gestirnten Himmels; 8— 5 derselbe, Deutschlands Klima. 111. In der Luisenffädtischen Ober— Realschule. S., Dresdnerstr. 113: Mittwoch, 7—8 Pr. CI. Schubert⸗Feder, Italien. Renaissange; 89 Prof. Dr. P. Sorauer, Botanik; Sz 94 Dr. Max Hirsch, Volkswirthschaftslehre. Donnerstag, 67 Doz. Ch. Marelle, Brononeiation frangaise; 7-8 Pr. S. Gravelius, Spektralanalyse; 8 —9 Dr. Th. S. Flatau, Die Seele des Kindes. Freitag, 7—8 Prof. Dr. A. Trendelenburg, Prakfische Aestbetik; 89 Prof. Dr. F. Kirchner, Goethe, J. Theil; Doz. G. Duncan, W. Collins. — Alles Naͤhere enthalten die Programme, welche in den bekannten Buchhandlungen und den Bureaux der Akademie gratis erhältlich sind.
Wir werden um Aufnahme des folgenden Auf rufs ersucht:
Schon wieder hat ein schweres Brandunglück den Kreis Schmalkalden betroffen. Gestern Nachmittag brannten in der Ortschaft Floh binnen wenigen Stunden 36 , wit etwa 100 Gebäu⸗ lichkeiten nieder. Die Geschädigten sind zumeist kleine Leute, die nicht in der Lage sind, ohne die Hilfe ihrer Mitmenschen aus der Noth— lage, in welche sie durch den Brand versetzt sind, sich zu erheben, da ihre Habe ein Raub der Flammen geworden ist und die Brand⸗ entschädigungsgelder, auch da, wo eine Versicherung der Mobilien stattgefunden hat, zur Deckung des Verlustes nicht ausreichen.
Wir wissen, wie sehr die öffentliche Wohlthätigkeit in den letzten Wochen in Anspruch genommen ist; wir wissen andererseits aber auch, wie gern die deutsche Opferfreudigkeit bei Beseitigung ernster wirthschaftlicher Schäden eintritt.
So bitten wir vertrauensvoll um schleunige Hilfe, denn der Winter steht vor der Thür.
ö i, nimmt in Empfang der unterzeichnete Ortsbürgermeister Leffler.
Floh, den 3. Oktober 1895.
Landrath Dr. Hagen. Bürgermeister Leffler. Gemeindevertreter: Georg Eberhardt. Wilhelm Eck. Georg Fr. Fraebel. Georg Herrmann. Martin Liebaug. Georg Nickel. Joh. Uloth.“
Köln. Der Niederrheinische Verein für öffentliche Gesundheitspflege (gegründet 19. Juni 1869) hält am Mitt⸗ woch, den 23. Oktober, Mittags 12 Uhr, im Isabellensaal des Gürzenichs zu Köln eine ordentliche öffentliche Generalversamm— lung ab. Auf der Tagesordnung stehen im ersten Theil geschäftliche Angelegenheiten, im zweiten folgende Vorträge: Ueber die Verbrei⸗ tung der eßyptischen Augenentzündung im Rheinthal und über die Mittel zur Bekämpfung derselben: Augenarzt Dr. Pröbsting in Köln; Erläuterung der im Saale aufgestellten Plänè über Um— legung städtischer Grundstücke, über Zonenenteignung in Städten und abgestufte Barordnung“: Beigeordneter Baurath Stübben in Köln; Der neue städtische Schlacht- und Viehhof in Köln“: Stadt⸗ Bauinspektor Schultze in Köln.
Münster, J. Oktober. Die ‚Köln. Ita.“ meldet: Die Un—⸗ ruhen wegen der frühen Polizeistunde (. Nr. 240 d. Bl.) haben in vergangener Nacht zu weiteren, und zwar sehr groben Ausschrei⸗ tungen geführt. Die Polizisten wurden mißhandelt, worauf einige derselben von der blanken Waffe Gebrauch machten.
Dresden, 7. Oktober. Die Offiziers gesellschaften der Landwehrbezirke Dresden⸗Altstadt und Dresden⸗Neustadt ver⸗
anstalteten, wie W. T. B.“ berichtet, heute Abend einen Kommers
zur Erinnerung an den Krieg von 1870471 Seine Maßjestät der König, die Prinzen des Königlichen Hauses, der Kriegs Minister sowie diele hohe Offiziere, zusammen 500 Personen, nahmen an der Festlichkeit theil. Rechtsanwalt Windisch hielt eine Ansprache, in welcher er einen Rückblick auf die glorreiche Zeit gab. Die Ansprache schloß mit einem Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König Albert.
Braunschweig , 7. Oktober. Das Staats ⸗Ministerium ge⸗ nehmigte, dem W. T. B.. zufolge, für den 18. Oktober die Ver⸗ anstaltung einer Pfennigsammlung in sämmtlichen Schulen des 6. 1 des bei Leipzig zu errichtenden Völkerschlacht⸗ Denkmals. ;
Moskau, 8. Oktober. Auf dem Flusse Oka ist bei dem Dorfe Ozery ein Floß untergegangen. Dabei sollen, dem W. T. B.“ zufolge, ungefähr hundert Personen ertrunken sein.
Brüssel, 7. Okteber. Nach jetziger Feststellung beträgt, dem W. T. B.“ zufolge, die Zahl der bei dem Eisenbahnunglück von Ottignies (vgl. Nr. 240 d. Bl.) Getödteten 18; verwundet sind ungefähr 100 Personen, darunter etwa 30 schwer, von denen mehrere den Tag nicht überleben werden. Unter den Todten befinden sich ein Arzt und ein Vikar, die übrigen sind Kaufleute und andere Bewohner der Umgegend. Die Entstehung des Unglücks ist folgende: Eine von Ottignies in voller Schnelligkeit daherkommende Lokomotive fuhr im Bahnhof von Mourtiy gegen einen in Bewegung befindlichen Zug. Drei Wagen fuhren buch stäblich einer auf das Dach des andern und zermalmten die Insassen in fürchterlicher Weise. Hilfe wurde unmittelbar von Ottignies und Brüssel gesandt; die Aufräumungsarbeiten wurden sogleich eingeleitet. Der Eisenbahn. Minister Vandenpeereboom, welcher von den Festlich⸗ keiten in Nivelles zurückkehrte, befand sich beim Abgange des ver— unglückten Zugs in demselben, hatte aber auf der vorhergehenden Station einen anderen Zug genommen.
New⸗JYJork, 7. Oktober. Einer Meldung des W. T. B.“ aus Havanna zufolge wurden bei einer Ueber schwemmung in der Provinz Pingr del Rio 45 Leichen aufgefunden. Der Schaden beziffert sich auf Millionen. Die Eisenbahnen haben stark gelitten. — In Lorain am Eriesee in Ohio brach während der Grundsteinlegung einer Kirche eine Tribüne zusammen, auf welcher sich gegen 1000 Zuschauer befanden. 5 Personen sollen dabei zu Tode gekommen uns viele verletzt sein, dabon 11 tödtlich. Auch bei der durch den Unfall entstandenen Panik sollen einige Per sonen ihren Tod gefunden haben.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
St. Petersburg, 8. Oktober. (W. T. B.) Nach einer der „Nowoje Wremja“ zugegangenen Mittheilung aus Mikmandjely vom 3. September ist die Grenze des Pamir-Gebietes von dem Urtabel-Höhenzuge bis zum Aksu⸗Flusse abgesteckt worden. Hier mußte die Kommission aus Mangel an weiteren Instruktionen ihre Arbeiten unterbrechen. Der Korrespondent der „Nowoje Wremja“ fügt hinzu: die Lösung der Frage wegen der Ab— steckung der Grenze zwischen dem Aksu⸗Flusse und der chinesischen Grenze dürfte Schwierigkeiten bereiten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wagner.
Wetterbericht vom 8. Oktober Tetzlaff.
8 Uhr Morgens.
In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dekorative Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Lohengrin: Herr Emil Götze, Königlicher Kammer— sãnger, als Gast.)
Einrichtung vom DOber⸗ Pietro Mascagni. —
rusticana. Oper in 1
Anfang 7 Uhr. Mascagni. Anfang 74 Uhr.
in 2 Akten von G. Targioni . Tozzetti. Hierauf: Mit Genehmigung der Königlichen General⸗Intendanz: Cavalleria Akt von Pietro
Musik, von Saal Fechstein. Linkstraße 42. Mittwoch,
Anfang 71 Uhr: Konzert von Maria Leo (Klav.) und Sophia Roffsée (Sopr.).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
6 241.
XI. Allgemeine Konferenz der Internationalen Erdmessung. ; Vierte Sitzung.“) Montag, den 7. Oktober, Nachmittags 2 Uhr.
Tagesordnung: Erste allgemeine Berathung über die Erneuerung der mit dem Ende des Jahres 1896 ablaufenden Konvention der Internationalen Erdmessung.
2 Herr Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Or. Foer ster.
achdem der General⸗Sekretär Herr Professor Hirsch den von der Permanenten Kommission vorberathenen Entwurf der neuen Kon⸗ vention, welcher in deutschem und französischem Text allen Mitgliedern gedruckt vorliegt, verlesen hat, eröffnet der Herr Präsident die General⸗ diskussion und zwar zunächst über die künftige Organisation der Permanenten Kommission.
Hierauf übergiebt er den Vorsitz an den Herrn Vize. Präsidenten Ritter von Kalm är, um sich selbst als einer der Mitarbeiter des vorliegenden Entwurfs an der Diskussion betheiligen zu können.
Zunächst erhält Herr Professor van de Sande-⸗Bakhuyzen das Wort, um im Namen der niederländischen Erdmessungskommission deren von dem vorerwähnten Entwurf der Permanenten Kommission abweichende Vorschläge zu vertreten. Andere Abweichungen von den Fassungen des Entwurfs werden sodann von den französischen Dele⸗ girten Herrn Bouquet de la Grye und Herrn Lallemand, sowie im Namen der österreichischen Delegirten von Herrn Hofrath Tinter vertreten. Die Vorschläge des Entwurfs der Permanenten Kommission werden dagegen von den Herren Foerster und Hirsch erläutert und befürwortet. .
Nach Erschöpfung der Generaldiskussion übernimmt Herr Pro— fessor Foerst er wieder den Vorsitz. Er hebt hervor, daß die nieder— ländischen, französischen und österreichischen Vorschläge noch nicht voll— ständig formuliert seien, um schon der Gegenstand einer Abstimmung werden zu können. Andererseits scheine aus den näheren Darlegungen der Vertreter dieser Vorschläge herborzugehen, daß die letzteren unter Umständen in einem Gesammtvorschlag vereinigt werden könnten. Er bittet daher die Vertreter dieser Vorschläge, sich bis zur nächsten Sitzung unter einander zu berathen und alsdann ein in die Form von Konventionsartikeln gebrachtes Projekt vorzulegen, für dessen sofortigen Druck er sorgen wolle. Dieser Vorschlag findet Zustimmung.
) S. d. Nrn. 236, 237 und 240 d. Bl.
Berlin, Dienstag, den 8. Oktober
. Um die erforderliche Zeit für diese neue Vorarbeit zu belassen, wird hierauf die Sitzung geschlossen und die nächste auf Mittwoch um drei Uhr anberaumt. Tagezordnung: Fortsetzung der Diskussion über die Erneuerung der Konvention und Fortsetzung der Spezial— berichte sowie der Berichte der einzelnen Länder.
Literatur.
Der Staat und die erworbenen Rechte. Von Dr. Georg Mayer, Professor der Rechte in Heidelberg. Verlag von Duncker u. Humblot in Leipzig.
Schon in den Anfängen der Staatenbildung tritt neben der Landes ver⸗ theidigung die Sorge für Rechtsschutz als die vornehmste und wichtigste Thätigkeit der Staatsgewalt hervor. Im Laufe der Zeiten hat fich indessen der Wirkungskreis des Staats erweitert. Neben der Rechtspflege zieht derselbe die Förderung der nationalen Wohlfahrt und Kultur in den Bereich seiner Thätigkeit. Die mannigfaltigsten Aufgaben auf allen Gebieten des menschlichen Lebens erwachsen ihm. Und damit ist die Möglichkeit von Kollisionen zwischen den verschiedenen Zwecken des Staats gegeben. Es werden Unternehmungen in das Leben gerufen,
welche ohne Verletzung bestehender Rechte nicht durchzuführen sind. Nothwendige e rf fn in der Gesetzgebung würden unmöglich sein, wenn man vor jedem Eingriff in den Rechtskreis des Einzelnen zurück, schrecken wollte. So tritt in entwickelteren staatlichen und Kultur— zuständen nothwendigerweise die Frage auf: Inwieweit ist der Staat befugt, im Interesse der Erfüllung seiner Aufgaben Rechte seiner Unter⸗ thanen zu verletzen? Und diese Frage wird in der vorliegenden, an⸗ ziehend geschriebenen Studie erörtert. Insbesondere behandelt der Ver⸗ fasser hier die im Vordergrund der Entwickelung stehenden Fälle der Enteignung, Ablösung von Reallasten und Servituten, Zusammen— legung ländlicher Grundstücke (. Separationen', „Verkoppelungen“, Feld. und Flurbereinigungen', „Arrondierungen' u. s. w.), Ver⸗ staatlichung von Eisenbahnen, Stadterweiterungen und Eingriffe des Staats in die öffentlichen subjektiven Rechte (solche, welche dem Einzelnen eine Freiheit von Einwirkungen staatlicher Organe, namentlich der Verwaltungs und Polizeibehörden, gewähren; Ansprüche auf eine positive Thätigkeit des Staats, z. B. Gewährung von Schutz und Fürsorge; sogenannte politische Rechte, welche dem Einzelnen eine Betheiligung an der Ausübung der Staatsgewalt einräumen; endlich
Befreiungen von der Erfüllung staatsbürgerlicher Pflichten, welche
1895.
oder einzelnen Klassen, der Bevölkerung Bei allen Entziehungen (nicht aber
öffentlichen m Interesse auferlegten bloßen Beschränkungen) von privaten Vermögensrechten, welche nicht durch unmittelbare gesetzliche Vorschriften erfolgen, sei der Grundsatz der Entschädigung festzuhalten. Werden dagegen öffentliche Rechte von vermögensrechtlichem Werth aufgehoben, so bestehe ein formeller Rechtsanspruch auf eine Entschädigung nicht, namentlich wenn die Aufhebung der Rechte durch einen Akt der Gesetzgebung erfolge; aber materielle Gründe von erheblichem Gewicht könnten allerdings auch hier für die Gewährung einer Entschädigung sprechen. So habe der Grundsatz der Unverletzlichkeit erworbener, d. i. bestehender Rechte nur eine relative Berechtigung. Eine rechtliche Schranke für dis Staatsgewalt bildeten bestehende Rechte nicht. Nur der eine Satz laße sich aufstellen: Achtung vor dem erworbenen Recht, aber auch Achtung vor den fortschreitenden Bedürfnissen des Staats und der Gesellschaft!
— Der Preußische Termin-Kalender für Verwal⸗ tungsbeamt en, redigiert im Bureau des Ministeriums des Innern (Verlag von Friedr. Schulze, Berlin; Preis 2,50 4A), und der Taschen⸗Ka lender für Verwaltungsbeamte“„, heraus⸗ gegeben vom Geheimen Regierungs⸗Rath A. Freiherrn von Fircks und Professor Dr. A. Petersilien (Karl Heymann's Verlag, Berlin; Preis 3 M), sind in neuen Ausgaben für das Jahr 1896 erschienen. Sie enthalten, wie alljährlich, neben dem Kalendarium u. a. die Genealogie des Königlich preußlschen Hauses und des Fürst⸗ lichen Hauses Hohenzollern, die Bestimmungen über die Rang, und sonstigen allgemeinen Verhältnisse der Beamten, ein Verzeichniß der Behörden und Beamten der allgemeinen Staatsverwaltung, der Provinzial⸗ und Bezirksverwaltungen in Preußen (der an zweiter Stelle genannte ‚Taschen-Kalender“ auch ein Verzeichniß der Ver⸗ waltungsbehörden und höchsten Beamten des Deutschen Reichs, der Bundesstaaten, des Reichslandes und der deutschen Schutzgebiete) nebst vollständiger Anciennetätsliste der höheren Beamten, ein Orts—⸗ verzeichniß der sämmtlichen Städte mit Angabe der Einwohnerzahl, der Namen der Bürgermeister und der höheren Lehranstalten u. f. w. Auf Grund amtlichen Materials zusammengestellt, bieten beide Ka— lender eine Garantie für ihre Zuverlässigkeit als dienstliche Nach⸗ schlagebücher, und das 27. bezw. 13jährige Bestehen derselben legt Zeugniß ab für ihre Beliebtheit in den amtlichen Kreisen der Staats und Kommunal-⸗Verwaltungen.
einzelnen Personen zustehen können). schon bei den im
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, 3 u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs, und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
I) Untersuchungs⸗Sachen.
39449 Steckbrief.
sicht aus.
in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Ein
Berlin, den 29. September 1895. Königliches Amtsgericht J.
nuar 1394 — 203,72 M, beantragt. Abtheilung 86.
kasse Litt. A. Nr. 61 996 — enthaltend am 1. Ja⸗
Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den
Promno per Biskupiee, soll auf den Antrag der Erben
desselben und zwar: l) des Landwirthssohnes Friedrich Erdmann
Hinderlich zu Skrzynki, vertreten durch seinen Vater,
Bor. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
Stationen.
in O Celsius 50 C. — 40 R.
red. in Millim 53 Temperatur
—
O — 2 O OOo OO O
Belmullet.. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. . . tersbrg Moskau... Cork Queens
still bedeckt 1I bedeckt 1 Regen
3 Regen
3 bedeckt wolkig wolkig 1Nebel i) halb bed. 2 wolkig?)
Reufahrwasser Memel... bedeckt?)
H L bedeckt
ünster ... Rarlstruhe .. Wiesbaden Munchen. Chemniz . Berlin 4 . V
H Breslau...
Me d Aix .. 1 5 2 wolkig 1 2 ö 3 Regen 118
9) Geftern Regen. Geftern und Nachts Regen. 2) Abends Regen. ) Nachts Regen.
Uebersicht der Witterung.
Gin tiefes Minimum ist vorm Kanal erschienen, wo das Barometer sehr stark gefallen ift, auf den Scillss in 14 Stunden um 40 mm. Am höchften ist der Luftdruck über Südost Europa. Die Theil⸗ derressen, welche gestern über Nordwest deutschland lag, ift, begleitet von Regenfällen, nordostwärts nach dem Rigaischen Busen fortgeschritten, sodaß in Deutschland wieder theils heiteres, theils nebliges Wetter mit leichter südõstlicher Luftströmung einge⸗ treten ist. Diese Witterung dürfte indessen nicht lange andauern, da der Einfluß der Depression im Weften sich, nach und nach ostwärts fortschreitend, über unsere Gegenden ausbreiten und wieder trübe Witterung mit Regenfall bringen dürfte.
Deutsche Seewarte.
L wolkig 2 heiter
I bedeckt 4 wolkig) 2 heiter
2 Nebel
I bedeckt 1I bedeckt 4 bedeckt
Theater.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ hang. (Kroll Theater.) 65. Vorftellung. Lohen⸗ grin. Romantische Drer in 3 Akten von Richard
Schauspielhaus. 215. Vorstellung. 1812. Schau⸗ viel in 5 Aufzügen von Otto don der Pfordten. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 75 Ühr.
Donnerstag: (Kroll's Theater.) 69. Vorstellung. Ein Maskenball. Oper in 4 Akten von Giusepve Verdi. Deutscher Text von Grünbaum. Tanz von Emil Grgeb. — Phantafien im Bremer Raths⸗ keller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Stein mann. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 216. Vorstellung. Die Nibe⸗ lungen. Ein deutsches Trauerspiel in 3 Abtheilungen von Friedrich Hebbel. Zweiter Abend. Zweite Ab⸗ theilung: Kriemhilds Rache. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Anfang 7 Uhr.
Dentsches Theater. Mittwoch: Die Mütter.
Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Das Lumpengesindel. Freitag: Zum ersten Male wiederholt: Meister von Palmyra.
Berliner Theater. Mittwoch: Zum ersten Male: Götz von Berlichingen. Anfang 7 Ubr.
Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Freitag (6. Abonnements Vorstellung): Götz von Berlichingen.
Lessing Theater. Mittwoch: Gräfin Fritzi. Anfang 76 Uhr.
Donnerktag: Gräfin Fritzi.
Freitag: Madame Sans⸗Géne.
Residenz· Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. . 75 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Der Rabenvater. — Vorher: Aber die Ehe!
Friedrich · Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
Mittwoch: 2 Vorstellungen der Liliputaner. Nachmittags 3 Uhr: Extra⸗Kinder⸗Vorstellung. Zum vorletzten Male: Sneewittchen und die sieben Zwerge. Kinder Nachmittags halbe Preise. Abends 75 Uhr: Die Reise nach dem Mars.
Montag, den 14. Oktober: Abschieds⸗Vorstellung.
Nenes Theater. Schlffbauerdamm 4a. / 6. Mittwoch: Ensemble⸗Gastspiel des Teatro Lirico Sonzogno. Dritter Mascagni⸗Abend. Unter
Der
versönlicher Leitung des Masstro. Silvano. Drama!
Donnerstag: Abschieds⸗Vorstellung des Teatro Lirico Sonzogno. Vierter und letzter Mascagni⸗ Abend. Festa a Marina. — Silvano. — Cavalleria rusticann.
Sonnabend: Zum ersten Male: Der Militär staat. Lustspiel in 4 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha.
Sonntag, Nachmittag: Zu halben Preisen: Fran Müller.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Mittwoch:; Burschenliebe. Pantomimisches Ballet in 3 Bildern von H. Regel und J. Haßreiter. Musik von Jos. Baver. In Scene gesetzt vom Balletmeister J. Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Winns. — Vorber: Die Chansonnette. Operette in 3 Aufzügen von Viktor Loon und H. von Waldberg. Musik von Rudolf Dellinger. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Winns. Anfang 75 Uhr.
Donnerstag: Burschenliebe. Die Chansonnette.
Sonnabend, den 12. Oktober: Mit vollstãndig neuer Ausstattung: Zum ersten Male (neu): Der goldene Kamerad. Operette in 3 Akten nach einer Idee aus Bret Harte's Erzählungen von Hermann Hirschel. Musik von Louis Roth. Billets für diese Vor— keln sind von heute ab an der Theaterkasse zu aben.
Adolnh Ernst . Theater. Mittwoch: Parade. bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bädcers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernft, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlißzsch. Ansang 7 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Bentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Mittwoch: Eine tolle Nacht. Große Aus— stattungspoßsf mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilb. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz ⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 if
Donnerstag: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Phantasie a. Il Trovadore“ v. Valse
caprice v. Rubinstein. ‚Das weiß nur ich allein“ f. histen v. Riegg (Herr Werner).
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Rösa Casperschock mit Hrn. Ober⸗ Inspektor Paul Buchholz (Berlin — Rosenthal b. Rynsk)h. — Frl. Frieda von Richter mit Hrn. Major a. D. E. von Usedom (Neuendorf — Zirm⸗ oissel). — Frl. Marie Bothe mit Hrn. Haupt⸗ e,, ö. Grafen von Bernstorff (Fredersdorf —
ona).
Verehelicht:; Hr. Rittmeister Hans von Ramin mit Frl. Ursula von Voß (ELüssow). — Hr. Land⸗ rath Schulte⸗Heuthaus mit Frl. Jenny Bon (Neu⸗ bausen). — Hr. Prem ⸗Lieut. Otto von Printz mit
rl. Magdalene Scholz (Bernstadt i. Schles.). —
r. Hauptmann Johannes von Dassel mit Frl.
llse von Borcke Gera). — Hr. Dr. jur;: Frhr. von Langen mit Frl. Else von Dietmar (Berlin). — Hr. Lieut. von Ferentheil und Gruppenberg mit Frl. Elisabeth Senftleben (Breslau). — Hr. Lieut. Wolf Frhr. von Haxthausen⸗Carnitz mit Frl. Margot von Bongs (Breslau). — Hr. Dr. Hans 6 mit Frl. Gertrud Polomski (Kattowitz). — Hr. Pastor Wilhelm Meinhold mit Frl. Margarete Geisler (Baumgarten i. Pomm. — Oppeln). — Hr. Oberlehrer Dr. Schön⸗ aich mit Frl. Jula Guenter (Jauer).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem. Lieut. Paul Frhrn. von Hoverbeck (Berlin) — Gine ö Hrn. Prem. -Lieut. von Rheinbaben
Truppenübungsvlatz Doeberitz, — Hrn. Stadt⸗ Hauptkassen⸗Buchhalter Eugen Dietrich (Breslau).
Gestorben: Hr. OberstLieut. 4. D. Max Frhr. von Maltzabn 4. d. Hause Cummerow (Ham⸗ burg). — Fr. Oberst Susanne von Bose, geb. . Itzehoe). — Hrn. Hofprediger Wendlandt
ohn Crich (Potsdam). — Hr. Geheimer Juftiz⸗= Rath Reinhold Stämmler (Friedenau). — Hr. Rittergutsbesitzer und Lieut. 4. D. Ernst Wenzel (Haynau). — Fr. Oberst Adele Weltz, geb. von der Lancken (Berlin). — Fr. Kantor Martha Kille, geb. Scheel (Charlottenbrunn — Tannhausen).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Exppedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent.
Aktien und mn, r,, g w. für die Woche
er bis 5. Oktober 18935.
vom 30. Septem
lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf
Gegen den Besitzersohn Johann Markschat aus KiLupeln, geboren am 2. Juni 1870, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls ver hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern und zu den Akten II D. 258/95 schleunigst Nachricht zu geben.
Tilsit, den 1. Oktober 1895.
Königliches Amtsgericht.
39511 Erneuerung des Strafvollstreckungs⸗Ersuchens.
Das in Nr. 20 für 1883 dieses Blattes erlassene Strafvollstreckungs⸗Ersuchen vom 15. Januar 1883 wird bezüglich der unter Nr. 2 bis 19 aufgeführten Verurtheilten erneuert. M. 1 54/82.
Landsberg a. W., 2. Oktober 1895.
er Erste Staatsanwalt.
539448) Strafvollstreckungs⸗Erneuerung.
Das unter dem 16. Oktober 1893 gegen den Knecht Friedrich Wilhelm Hildebrandt, am 2. Februar 1863 zu Mandelkow, Kreis Soldin, geboren und zuletzt daselbst wohnhaft, in Erster Bei⸗ lage Nr. 253 unter Nr. 41 444 erlassene Strafvoll⸗ streckungsersuchen wird hiermit erneuert.
Berlinchen, den 2. Oktober 1895.
Königliches Amtegericht.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
39546 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt. Cölln Band 1 Rr. 64 auf den amen des Maurermeisters Karl Hoffmann aus Schöneberg, jetzt hier, eingetragene, in der Breiten⸗ straße Nr. 297 belegene Grundstück am 2. De⸗ zember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 15, Erdgeschoß, Flügel O., Zimmer 36, versteigert werden. Das. Grundstäck ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthalt der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Dezember 1895, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 98 / gh liegen in der Gerichtsschreiberei Zimmer 41 zur Einsicht aus.
Berlin, den 25. September 1896.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.
lzgõ 45] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsbollstreckung soll das im Grundbuche von den Üümgebungen Band 158 Nr. 6945 uf. den Namen des. Maurermeisters Rudolf Schmiegel hier eingetragene, in der Huffiten— Straße Nr. 29 belegene Grundstück am J 8. De— zember 1895, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel Gz, Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche bon 10 a 17 4m mit 13780 ½ Nutzungswerkh zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der . an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. De⸗ zember 1855, Nachmittags 127 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85. K. gg /sß6 liegen
39544 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder- barnim Band 99 Nr. 3954 auf den Namen des Kaufmanns Richard Graff eingetragene, hier Beusselstraße Nr. 47 belegene Grundstück am 29. No⸗ vember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erd⸗ ghoß Flügel GC, Saal 460, versteigert werden.
as Grundstück ist bei einer Fläche von O, O8, 05 ha mit 10180 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 3. Dezember 1895, Vor⸗ mittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 120 95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.
Berlin, den 30. September 1895.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
39560
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge— machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Bauunternehmer Heinrich a . e . frũher hieselbst, jetzt zu Schwerin, gehörigen, allhier sub B. IV Nr. 15 K,. des Stadtkatasters an der Plauer⸗ straße belegenen Wohnhauses mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Montag, den 16. Dezember 1895, Vormittags 11 Uhr,
2) jum Ueberbot am Montag, den 13. Ja⸗ nnar 1896, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 15 des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt. .
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. No⸗
vember d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Seguester bestellten Referendar Uhlenbrock hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird. . Güstrow, den 28. September 18095. Großherzogliches Amtsgericht.
38892 Aufgebot. ;
Der Gastwirth H. J. Wichmann zu Lockstedt bei Kellinghusen in Holstein hat das Aufgebot des ihm angeblich abhanden gekommenen 4 90igen Schleswig Holstein schen Rentenbriefes Litt. JG. Nr. 14531 über 100 Thlr. — 300 46 vom 1. April 1877 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Mai A886, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Elisabethstraße 42, n Nr. 53, anberaumten Aufgebotstermine seine
echte anzumelden und die, Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er— folgen wird.
girtfln den 27. September 1895.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung XI.
285815 Aufgebot. !
Der Justiz⸗Rath W. Graff in Osnabrück als Testamenksvollstrecker der weil. Eheleute Oberamts⸗ ,. Graff hier hat das Aufgebot folgender Ur— unden:
I) Aktie des hiesigen Schützenhofs⸗Vereins Nr. 51 über 5900 „, . ö
27) Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Spar⸗
19. Februar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— y , ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ unden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos—⸗ erklärung erfolgen wird. Osnabrück, den 20. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. II.
38897 Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden ekommener Sparkassenbücher der hiesigen städtischen Sparkasse:
1) Nr. 527 815 über 55,95 M, lautend auf Wenzel, Anna, Tochter des Steueraufsehers — von der 2c. Wenzel jetzt verehelichten Schuhmacher Schulze in Neu⸗Weißensee im Beistande ihres Ehe⸗ mannes,
2) Nr. 87195 über 1045 M, lautend auf Oswald Stock und Nr. 97 747 über 16,81 6, lautend auf Clara Stock — von dem Vater Kaufmann Reinhold Stock zu Berlin,
3) Nr. 512 415 über 255,88 S, lautend auf die verehelichte Posamentier Ottilie Wiegert, geb. Benzin — von der ꝛc. Wiegert,
4) Rr. 246 315 über 13,29 S, lautend auf die Wittwe Louise Schultze, geb. Noack — von der rc. Schultze,
5) Nr. 640 798 über 6.27 S, lautend auf die verehelichte pensionierte Zugführer Wardermann, Clara, geb. Courtois — von der ꝛc. Wardermann im Beistande ihres Ehemannes,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 26. April 1896, Vormittags 105 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part, Saal 32, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 1. Oktober 1895.
Das Königliche Amtsgericht J. Abtheilung 82.
39577 — ;
Die Inhaber folgender Sparkassenbücher der Kreis⸗ Sparkasse zu Dt. Krone:
a. Neue Folge Nr. 465, lautend über 22,58 4M, für Friedrich Neidt zu Kramske,
b. Neue Folge Nr. 2796, lautend über 67, 45 „, für die Wittwe Friedericke Kohlhoff zu Märk. Friedland,
werden auf Antrag:
zu a des Knechts Friedrich Neidt zu Klawitters—⸗ dorfer Mühle, vertreten durch den Rechtsanwalt Stelzer in Dt. Krone, ‚.
zu b. der Wittwe Friedericke Kohlhoff zu Märk. Friedland,
aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu⸗ melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigen ⸗ falls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
Dt. Krone, den 3. Oktober 1895.
Königliches Amtsgericht.
28640 Aufgebot.
Das nachbezeichnete, augen, verloren gegangene Sparkassenbuch der Kurniker Spar- und Cerlihnne kasse Nr. 87 (früher Nr. 484 und bezw. 128) über
624 ½υι, ausgefertigt für Joseph Schlachte ok, Kolonie
den Landwirth Carl Hinderlich ebenda, und 2) der minderjährigen Geschwister Schlachezak,
Namens sedrich Wilhel
a. Friedri ilhelm,
; Vir Heinrich,
Karl Emil,
Martha Ida,
Emma Auguste,
f. Paul Reinhold, vertreten durch ihre Vormünderin, die Wittwe Alwine Schlachezak zu Promno, behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden. Die Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs, welches bereits bei Lebzeiten des Josef Schlacheok verloren gegangen, werden aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 26. März 1896, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 16D, ihre Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzu2 legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. —Schrimm, den 14. Juli 1895.
Königliches Amtsgericht.
39579 Aufgebot.
Der von E. Loewicke zu Berlin den 20. Sep⸗ tember 1894 ausgestellte, auf Frau A. Kremp in Wongrowitz gezogene, von A. Kremp acceptierte, von E. Loewicke, dann Oppenheimer C Sulzbacher in blanco, schließlich von W. Kührt & Schilling zu Mehlis den 22. November 1894 auf G. Schöne⸗ mann indossierte Wechsel über 84 M 45 3, zahlbar am 28. Nobember 1894, ist angeblich verloren ge⸗ gangen. Der Inhaber desselben wird auf Antrag der g ar ggg, Kührt K Schilling zu Mehlis aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem Auf⸗ gebotstermine vom 8. Mai 1896, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Wongrowitz, den 1. Oktober 1895.
Königliches Amtsgericht.
39578 Beschluß . . werden J. folgende Hypothekendoku⸗ mente:
I) Das Hypothekendokument über den im Grund⸗ buche von Schwarzenau Band 11 Blatt Nr. h6a in Abtheilung III Zahl 1 i chen Kaufgelder⸗ rückstand von 80 Thalern nebst 5 C Zinsen davon seit dem 22. April 1858, wovon dem landesherrlichen 3 vertreten durch die Königliche Regierung zu Bromberg 40 Thaler und dem Anton Berkal eben falls 40 Thaler überwiesen sind. Die Eintragung ist auf Grund des Abjudikationsbescheides vom J. März und der Kaufgelderbelegungsverhandlun vom 22. April 1858 zufolge Verfügung vom 28. Ma 18658 erfolgt. Das Dokument besteht aus dem Aus⸗ zuge aus dem Grundbuche vom 24. Juni 1858, der Ingrossationsnote von demselben Tage, dem Er⸗ 3 vom 20. Mai 1858 und der Verhandlun vom 22. April 1858. Das Aufgebot erfolgt au Antrag des Schuhmachers Simon Elbanowski aus Schwarzenau, vertreten durch den Justiz⸗Rath Mein hardt in Gnesen.
2) Das Hypothekendokument über die im Grund buche von Powidz Band 11 Blatt Nr. 35 in Ab⸗ theilung III Zahl 5. für die katholische Pfarrkirche in . auf Grund der Schuldurkunde vom 27. Mai 1871 zufolge Verfügung vom 9. Juni 1871 eingetragene Gerl lens fort rn von 166 Thalern