1895 / 244 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

(Dresdner Bank) in Dresden, Jules Jacobs (Socistè gènsrale des chemins de fer 6économiques) in Brüssel. Als Vorstand W endis zur Uebernahme des Betriebs provisorisch Otto Bohlmann gewahlt.

Bremen, 11. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer Aller ist am 10. Oktober Vormittags auf der Weser angekommen. Der Schnell dampfer Havel hat am g. Oktober Nachmittags die Reise von Southampton nach New Jork fortgesetzt. Der Schnelldampfer Saale ist am 9. Oktober Nachmittags in Genua angekommen. Der Postdampfer Weimar ist am 8. Oktober Nach⸗ mittags von Baltimore nach der Weser abgegangen. Der Reichs · Post⸗ dampfer Bayern bat am 9. Oltober Abends die Reise von Neapel nach Port Said fortgesetzt. Der Schnelldampfer Spree“ ist am 10. Ottober Morgens in New⸗ York angekommen. Der Reichs Postdampfer Sach sen“ ist am 9. Oktober Nachmittags in Aden angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Preußen“ ist am 10. Oktober Morgens in Antwerpen angekommen.

Hamburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Hamburg ⸗Ameri.˖ kanifche Hagetfahrt⸗Aktiengesell schaft. Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ hat heute Morgen Lizard passiert. Der Postdampfer „Dania ist heute in Cuxhaven eingetroffen.

London; 10. Oktober. (W. T. B.) Der Castle Dampfer ‚Roslin Castle“ hat aut der Ausreise gestern Madeira passiert. Der Union⸗ Dampfer „Spartan“ ist auf der Heimreise beute von Madeira abgegangen.

Theater und Musik.

Konzerte. ;

Der erste Quartett Abend der Herren Professor Hollaender, Näcking, Bandler und Schrattenholz fand gestern Abend im Saal Bechstein die lebhafte Theilnahme der zahlreichen Zuhörer. Es gelangten zwei Streichquartette Es-dur op, 74) von Beethoven und 8 dur (op. 161) von Fr. Schubert tadellos in der technischen Be⸗ herrschung, bedeutend in der Klangwirkung und getragen von echtem künst⸗ lerischem Empfinden, zum Vortrage. Zwischen den beiden Streich⸗ quartetten, die den Anfang und den Schluß des Konzerts bezeichneten, wurde das geistvolle C-moll-Quartett für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell von Friedr. Gernsheim gespielt, bei dem der Komponist selbst am Klavier mitwirtte. Das klassischen Mustern nachstrebende Tonwerk entbält Stellen von hervorragender musikalischer Schönheit; Feinheit und. Wärme der Empfindung zeichnen die leichte und eigenartige Melodienführung aus, und besonders das Rondo fesselt durch die rhythmische Gliederung und originelle Klangmischung. Auch die Ausführung des Gernsheim schen Quartetts gewährte einen reinen künstlerischen Genuß. Nach jeder Nummer spendeten die Zuhörer reichen und wohlverdienten

laus.

h Der Klaviervirtuos Herr Professor Nikolai von Lestov⸗ nitschy, dem ein anerkennender Ruf vorausging, erschien gestern mit seinen künstlerischen Leistungen im Saal der Sing Akademie. In dem . reihten sich bekannten Werken von Bach⸗Tausig, Beethoven, endelssohn, Schubert ⸗Lisjt, Schumann und Chopin auch seltener gehörte Stücke von Cui, Liadoff, Arensky und Borodin an, in deren Vortrag der Konzertgeber eine ungemein weit entwickelte technische Fertigkeit und eine sehr lebendige, interessante Ausdrucksweise erkennen ließ. Das Publikum zollte reichen und wohlverdienten Beifall. ie Pianistin Lilli Harich und die Sopranistin Eva Pil chowska ließen sich gestern im Konzert saal, Potsdamerstraße 9, zum ersten Mal hierselbst hören. Erstere begann mit einer Sarabande und Chaconne von Händel ⸗Liszt und einem „Intermezzo pollaco von Paderewskti. Im Vortrag beider Nummern mit ihrem sehr ver— schiedenen Inhalt ließ die Künstlerin eine gut geschulte Technik und ver— staͤndnißvolle Auffassung erkennen: Vorzüge, die auch in der Ausführung des Konzert. Allegros von Chopin und anderer Stücke vortheil haft wirkten. Die Sängerin etzt eine zwar nicht umfangreiche, aber angenehm klingende Stimme, die in dem lieblichen Vortrag der Lieder von Hugo Wolf und W. Taubert gut zur Geltung kam. Reinheit der Into⸗ nation und Deutlichkeit der Aussprache ließen nichts zu wünschen. Beiden Künstlerinnen wurde von dem nicht eben zahlreich erschiene nen Publikum aufmunternder Beifall zu theil.

Lohmühlenweg und Schlesischem Busch

Im . Theater haben die Proben zu Ludwig Fulda's neuer Komödie Robinson's Eiland‘ begonnen; die erste Aufführung soll am Sonnabend, den 25. d. M., stattfinden.

Im Lessing⸗Theater ist infolge der nachhaltigen Anziehungè⸗ kraft, die Oscar Blumentbal's Lustspiel Gräfin Fritzi: ausübt, die Premiere von Felix 9. Schauspiel Der Dornenweg“ im Ein verständniß mit dem Autor bis zum Schluß dieses Monats hinaus geschoben worden. ü . ;

Im Theater Unter den Linden geht morgen die drei- aktige Operette Der goldne Kamerad! von Hermann Hirschel, Musik von Louis Roth, zum ersten Mal in Scene. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr. .

An dem morgen im Konzert hause stattfindenden ersten Internationalen Komponisten. Abend. gelangen im ersten Theil Werke französischer Musiker, im zweiten Theil eine russische Novität, und zwar die V. Symphonie in Ecdur, op, 64, von Tschaikowski, und im dritten Theil Werke deutscher Komponisten zur Aufführung.

Mannigfaltiges.

Die Stadtverordneten genehmigten in ihrer gestrigen Sitzung die Anlage eines überbauten Fußweges längs des linken Ufers des Spreeschleusenkanals von dir Wallstraße bis zur Gertraudten⸗Brücke nach den Ausschußanträgen, ebenso die Er⸗ werbung der zur Anlage einer Verbindungsstraße zwischen längZs der Anilinfabrik erforderlichen Böschungefläche des oberen Freiarchengrabens. Die Vorlage, betreffend die Besoldungsordnung der ordentlichen Lehrer an den städtischen Realschulen, wurde einem Ausschuß über wiesen, ebenso der Antrag Rosenew und Genossen, betreffend die Ver⸗ breiterung der Schlesischen Straße vor den Grundstücken 26 bis 34.

Die Diakoenissenasstalt „Bethanien“, am Mariannen⸗ platz, feierte gestern Nachmittag in der mit Laubgewinden reich ge—⸗ schmückten Anstaltskirche ihr 43. Jahresfest, dem in Vertretung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin der Kammerherr Graf von Keller sowie der General von Matthissen, der Direktor der Charits, General-Arzt Schaper, Frau General von Lattre und andere angesehene Personen beiwobnten. Die Festpredigt hielt Hofprediger Wendlandt aus Potsdam. Alsdann volljog der Anstaltsgeistliche die Einsegnung von acht neuen Schwestern für das Diakonissenamt.

Es ist wohl allgemein bekannt, in wie hohem Grade die Pflanzen, besonders die Zierpflanzen, den herrschenden Moden unterworfen sind, wie ein großer Theil nach der Einführung in die europäischen Gärten eine Zeit lang in allgemeiner Gunst stand und oft einzelne Exemplare zu geradezu kolossalen Summen gekauft wurden, bis dann plötzlich ein direkter Umschlag erfolgte, die bisher hochgeschätzten Zierpflanzen aus allen feineren Gärten völlig verschwanden und eine Zeit lang nur noch in Bauerngärten ein Aspyl fanden. Allmählich beginnt man sich jedoch nach einiger Zeit dann der Ausgestoßenen zu erinnern, es werden Züchtungsversuche in großem Maßstabe mit ihnen angestellt, und wenn diese gelingen, so wandern, eine nach der anderen, diese Pflanzen wieder in die Gärten ein; sie werden wieder beim Publikum beliebt und in ihrer Eigenart geschätzt meist allerdings, ohne daß es ihnen gelänge, ihre alte bevorzugte Stellung wieder zu erreichen, manchmal jedoch auch noch mehr begehrt als früher. Es ließen sich hierfür sehr zablreiche schlagende Beispiele anführen. Für den letzteren Fall srricht ganz besonders deutlich die Geschichte der Georgine oder Dahlie (Dahlia variabilis), einer Pflanze, die in ihrer Heimath, den Hochebenen Mexikos, schon seit Jahrhunderten gezüchtet wurde und dort außerordentlich beliebt war und es auch jetzt noch ist. Vor etwas über 100 Jahren wurde die Georgine in die europäischen Gärten eingeführt, wo sie sebr bald eine der geschätztesten Modepflanzen wurde. Doch nach Verlauf einiger Jahrzehnte begann man die Blüthe plump zu finden, die Bedeutung der Pflanze für große Gärten erkannte man damals fast gar nicht, und so verschwand die Georgine allmäh— lich aus der „feineren Welt‘ und wurde lange Zeit hindurch fast ausschließlich nur noch in Bauerngärten gefunden, ja man konnte sie als einen der tppischsten Vertreter der Flora jener Gärten bezeichnen. Seit mehreren Jahren ist die Georgine jedoch wieder in Aufnahme gekommen, und wird nun zweifellos zum gesicherten Bestande aller

größeren und auch der meisten kleineren Gärten zählen und

dies gewiß mit vollem Recht. Denn man kann sich im Botanischen Garten, wo um das alte Palmenhaus, inmitten des Gartens, eine schöne Sammlung von Geor. ginen angepflanzt worden ist, davon überzeugen, daß sich zur Bildung ößerer Gruppen, zur Deckung von Mauern, Jäunen ꝛc. eine geeignetere flanze kaum finden ließe. Ueber den Werth und die Schönheit der Finzelblüthe (oder vielmehr des Einzelblüthenstands, da die Georgine zu den Kompositen, den Körbchenblüthlern gehört) läßt sich streiten; jedenfalls ist aber sicher, daß einzelne der neuesten Züchtungen durch Form und Farbe die Bewunderung des Beobachters erregen werden. Ganz besonders die wunderbare und kaum glaubliche Veränderungs⸗ fähigkeit der Georgine war es auch gewesen, die von vorn herein die Aufmerksamkeit auf sie gezogen hatte und der sie auch ihren Namen: variabilis, die Veränderlichen, verdankt. Die auffallende Eigenschaft äußert sich nicht nur in Größe. Form und Farbe der Blüthe, jondern auch in der Höhe des Stockes, der Form und Größe der Blätter ꝛc. So finden wir in einer Auswahl ron Georginen alle Farben vom reinsten Weiß durch alle Schattierungen bis zum dunkelsten Schwarzpurput; ungefüllte, kaum thalergroße „Blühen? bis zu gefüllten, fast einen Dezimeter im. Durchmesser betragenden; endlich Stöcke von kaum Meterhöhe bis zu solchen von 3 m Höbe, sämmtlich über und über mit den schöͤnen Blüthen bedeckt. Die Slüthezeit der Georgine beginnt gewöhnlich im Juli und wird erst durch die Nachtfröste beendigt. Was diese Pflanze aber ganz besonders werth⸗ voll macht, ist die Leichtigkeit ihrer Züchtung. Im Frübjahr werden die etwas angetriebenen Knollen gleich an Ort und Stelle in gute, lockere Erde gepflanzt, wo sie sich prächtig zu entwickeln pflegen. Diese Knollen werden dann wieder herausgenommen, wenn der erste in, den oberirdischen Theilen der Stöcke ein Ende gemacht at. An trockenem, frostfreiem Ort aufbewahrt, halten sich dieselben ausgezeichnet, weshalb die einmalige Anschaffung cines Sortiments für immer oder doch wenigstens für viele Jahre hinaus genügt. Mittler's Sortiment sßuchhandlung (A. Bath), Mohrenstraße 19 hierselbst, veröffentlichte soeben unter dem Titel Mili tärischer Katalog' ein nach Spezigljächein geordnetes, reichhaltiges Verzeichniß ihrer Lagerbestände an Werken militärischen und kriegswissenschaftlichen Inhalts. Der Katalog steht jedem Interessenten unberechnet und postfrei zu Diensten.

Posen. 9. Oktober. Das 2. Leib ⸗Husaren⸗Regiment Kaiserin Nr.? feierte heute die 25. Wiederkebr des Gedenktages von Artenay. Von Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich, als dem hohen Chef des Regiments, traf, dem W. T. B.‘ zufolge, nachstehendes Telegramm aus Schloß Friedrichshof ein: „Ich beglück. wünsche das Regiment am heutigen Tage, an welchem es vor 25 Jahren bei Artenay Lorbeeren errang, und hoffe, daß es stets bereit sein wird, seiner rühmlichen Geschichte in Zukunft neue Be— weise von Tapferkeit und Treue hinzuzufügen.“

Dresden, 10. Oktober. Anläßlich des Jubiläums des Garde-Reiter-⸗-Regiments fand, wie W. T. B.“ berichtet, heute Mittag in der Kaserne des Regiments eine Paradeaufstellung statt, an welcher die Kombattanten von 1870/71 in großer Anzabl sow⸗ der Militärverein der Garde Reiter sich betbeiligten. Seine Majestit der König, die Prinzen. der Kriegs-Minister, die Generalität und ehemalige Offiziere des Regiments wohnten der Feier bei. Major von Oppen-⸗Huldenberg richtete eine Ansprache an den König. Sodann wurden die Veteranen kewirthet. Nachmittags fand im Offizierkasino ein Diner zu 983 Gedecken statt, an welchem Seine Majestät der König, als Chef des Regiments, mit den Prinzen theilnahm.

Nach Schluß der Kedaktion eingegangene Depeschen.

Mailand, 11. Oktober. (W. T. B.) Der deutsche Bot—⸗ schafter von Bülow, welcher hier vorgestern eingetroffen ist, hat sich heute, einer Einladung des Königs und der Königin folgend, nach Monza begeben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

t vom 11. Oltober Morgens.

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Stationen. Wind. Wetter.

red. in Millim. Temperatur Cel

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bedeckt halb bed. bedeckt wolkig bedeckt Regen heiter beiter

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Belmullet. . 768 NW

Aberdeen .. 760 Christiansund 748 Kopenhagen. 7560 Stockholm. 746 aranda. 742

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Emil Graeb.

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halb bed. Sonntag:

halb bed. wolkig bedeckt wolkig!) Dunst?) bedeckt?) bedeckt) wolkenlos heiter bedeckt?) wolkig halb bed. os) bedeckt

4 Regen?) 2 bedeckt

3 wolkenlos heiter 6 1Ihalb bed.

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) Nachts Regen. 2) Nachts Regen. 3) Nachts Regen. ) Nachts Regen. ) Gestern Gewitter. 5) Nachts Regen. I) Nachts Regen.

Uebersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung einer ziemlich tiefen Depression über Skandinavien und eines Hochdruck- gebietes westlich von den hritischen Inseln wehen Über der Nordsee starke, stellenweise stürmische nörd liche bis westliche Winde. Skudesnäs meldet Nord⸗ weststurm, Vestervig Weststurm. Bei vorwiegend südwestlichen und westlichen Winden ist das Wetter en, in Deutschland kühler und veränderlich; fast überall ist Regen gefallen, 29 mm zu Wustrow, 23 mm zu Königsberg. Karlsruhe hatte gestern Nachmittag Gewitter. Die starke Zunahme des Luftdrucks über Westeuropa dauert fort.

Deutsche Seewarte.

Wagner.

Anfang 75 Uhr.

Mütter.

r e , d = . D Q O . . .

Berlichingen.

Preisen: Gräfin Fritzi.

Akten

Kiünigliche Rchanspielt. Sonnabend: Opern. haus. (Kroll's Theater) 71. Vorstellung. Martha. Romantisch⸗komische Oper in 4 Akten von Friedrich von Flotow. Text (theilweise nach dem Mane des Saint Georges) von Wilbelm Friedrich. Dirigent; Musik⸗Direktor Steinmann. (Lyonel; Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast) Phantasien im Bremer Raths keller. tastisches ,,, nach Wilhelm Hauff, von Musi Dirigent: Musik⸗Direktor Steinmann. Anfang? Uhr. Schauspiel haus. 218. Vorstellung. Der Revisor. Lustspiel in 5 Aufzügen von Nicolai Gogol, deutsch von Elsa von Schabelsky. Ober ⸗Regisseur Max Grube. (Kroll's Theater.) Taunhäuser und der Sängerkrieg auf Wart burg. Romantische Dver in 3 Akten von Richard Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 219. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Otto don der Pfordten.

Nentsches Theater.

Anfang 76 Uhr. Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Die Weber.

Abends 77 Uhr: Der Meister von Palmyra. Montag: Don Carlos. h

Berliner Theater. Sonnabend: Götz von

Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Die Iourna⸗ listen. Abends 7 Uhr: Götz von Berlichingen. Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Cessing · Theater. Sonnabend: Gräfin Fritzi. Anfang 77 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Emilia Galotti. Abends 74 Uhr:

Montag: Madame Sans ⸗Gêne.

Nesidenz · Theater. Lautenburg. Sonnabend: Der Rabenvater. Schwank ; n pon H. Fr.

Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Aft von P. Linsemann.

Sonntag und folgende Tage: Der Nabenvater.

Vorher: Aber die Ehe!

Theater. Jeden Abend 75 Uhr: Mars.

Vorstellung. und die sieben Zwerge.

Die Reise nach dem Mars.

Montag: putauer.

Neues Theater.

Phan.

von Adolf Steinmann.

In Scene gesetzt vom Anfang 743 Uhr. 72. Vorstellung.

staat. Lustspi

Jelenko. Anfang 74 Uhr.

Militãrstaat.

Sonnabend: Die Jum eisten Male: Der

von Louis Roth. Fritzsche. Anfang 7

Sonntag: Kamerad.

Zum Anfang 75 Ubr. Besetzung

Josefine Dora, Julius Eyben,

bummler. Bckers, Ernst,

Anfang 73 Uhr.

Sonnabend:

Direktion Sigmund

Fischer und Josef

Anfang 73 uhr. Sonntag: Eine tolle Nacht.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Ghausseestraße 25 26.

Letzte Woche des Gastspiels der Liliputaner.

Die Reise nach dem

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Letzte Kinder⸗ Zum letzten Male: Sueewittchen

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr und Abends 73 Uhr: Abschieds⸗Vorstellung der Lili⸗

Schiff bauerdamm 4 a. / 5. Sonnabend: i ersten Male: Der Militär⸗

el in 4 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. Regie: Siegfried

Sonntag, Nachmittag: Zu halben Preisen: Frau Müller. Abends 75 Uhr: Der Militärsftaat. Montag (7. Abonnements ⸗Vorstellung):

Theater Unter den Linden. Julius Fritzsche. Sonnabend: Mit 35 Ausstattung: oldne Operette in 3 Akten, nach einer Idee aus Bret Hartes Erzählungen, von Hermann Hirschel. Musik In Scene gesetzt von Julius 6 Herr Kapellmeister Federmann.

r.

zweiten Male:

Adolph Ernst · Thenter. Sonnabend: Parade; der Hauptrollen: 86 . Richard

ugo erl, Richar Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

BFentral-⸗ Theater. Alte Jalobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Pr. jur. Frhr. G Eine tolle Nacht. stattungspoßse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern 2 von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik don Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 Uhr.

Französisch. II. Theil: Russisch. V. Symphonie Ecdur op. 64 (Novitãt) von P. Tschaikowski. III. Theil: Deutsch.

Sing ⸗Akademir. Sonnabend, Anfang 78 Ubr: . Quartett ˖ Abend. Joachim, Halir, Wirth, Sausmann. Streichquart.,:. G-dur von Hapdn, A-dur von Mozart, B-dur op. 130 von Beethoven.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Sonnabend, Anfang 75 Uhr: Klavierabend des Hofpianisten R. Mannschedel.

——

Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Gageur in Lahr mit Hrn. Carl Eisenlohr, Kaiserl. Bankvorstand und Lieut. d. S. in Freiburg i. B. Verw. Fr. Jetta Schmidt, geb. Schüler, mit Hrn. Pastor Platz (Berlin). Frl. Emma von Stoeklern zu Grünholjek mit Hrn. Rittmeister Wilhelm Holz (Karlsruhe = Berlin).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Kempe mit Frl. Elisabeth Heumann (Berlin). Hr. Vize ⸗Konsul Dr. sc. polit. Dr. jur. 966 mit Frl. Cöeile Vallotton (Montreal, Can.). Hr. Hektor Schwingel mit Frl. Adelheid Pelckmann (Gleiwitz!̊ Hr. Regierungs- Assessor Dr. jur. W. Sar⸗ te, mit Frl. Frida van der Zypen (Mülheim a

; .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fabrikbesitzer E. Siegert (Kauffung a. K.). Hrn. Hauptmann Roeßler (Posenj. Hin. Hauptmann Frhrn. Quadt · Wykradt · Hüchtenbruck (Stettin). .

Gestorben: Hr. Bau⸗Inspektor a. D. Julius Stavenbagen (Berlin). Verw. Fr. Pastor Marie Pufabl, geb. Pufahl (Wollinj. Hr. Rittmeister a. B. Graf Adolph von Päckler⸗ Limpurg (Berlin). Fr. Elisabeth von Resterff, geb. von Stülpnagel (Werle b. Grabow i. M. Schw.) Hr. Major Felix Dittmar (Flens⸗ burg)]‚ Hr. Kammerherr Frhr. Hugo von Linden (Stuttgart). Hr. Major a. D. Alfred Frhr. von Dyherrn (Görlitz. Hr. Schriftsteller

jur. eorg bon SeydlitzKurzbach

(Degelstein b. Lindau).

Der

Direktion:

Kamerad.

Der goldne

Anna Adolph

Große Aus⸗

Verantwortlicher Redakteur: Siemen roth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Konzerte.

Konzert Haus. Sonnabend: Karl Mender⸗ Konzert. I. Internationaler Abend.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

IJ. Theil:

M 244.

zum Deutschen Reichs⸗Anze

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den JI. Oktoher

iger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1895.

Deutsches Reich. neber fi cht

der in den deu tschen Münzstätten bis Ende September 1895 vor genommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

Goldmünzen

Silber münzen

1) Im Monat September 1895 sind geprãgt worden in:

Halbe Kronen

Doppel⸗

Kronen kronen

Hiervon auf Privat⸗ rechnung n 16 6 M.

Nickelmünzen Kupfer münzen

Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ Zwanzig markstücke markstücke markstũcke pfennigftacke pfennigstuͤcke

10 6 M06. 16 4 10. 143

Zwanzig pfennigstũcke

Zwei⸗ Ein pfennigstũcke pfennigstücke

J

Zehn⸗ Flünf⸗ pfennigstücke pfennigstücke 160. 3 M 3

Berlin . Stuttgart. . Hamburg . .

270 069 150 009 6. 300 605 .

Summe 1. ö. 2 2

Vorher waren geprãgt ) 2 398 20260537 692 280 27 969 9251640514960 89 373 590 111 966 266 184 992 554 71 486 552

720 665 ö. ö.

J .

5 o0s 860 80 31 261 os S0 16 345 9500-

6 213 207 44 6773 433 69

) Gesammt : Ausprãgqung d AM Dp d: d dd t dd bs s s s d m , m , , , , , rn, , =

4) Hiervon sind wieder eingezogen 5) Bleiben

L481 240 2518130 12010 23386 23 90 . Bor JD, 2 959 856 085 0

10 70 11 88607 12567 4797 got

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151 212 859, 80

) Vergl. den ‚Reichs⸗Anzeiger vom 11. September 1895, Nr. 218.

Berlin, den 10. Oktober 1895.

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. Biester.

52 610 356, 85 tn 12 986 529,73 4

XI. Allgemeine Konferenz der Internationalen Erdmessung.

Sechste Sitzung.“) Donnerstag, den 10. Oktober 1895, Nachmittags 2 Ubr.

Tagesordnung: Fortsetzung der Diskussion über die Erneue— tung der Konvention.

Präsident: Herr Geheimer Regierungs- Rath, Prof. Dr. Foerster. Seitens der Herren Delegirten Badens und Frankreichs, der Nieder— lande, Oesterreichs, Spaniens, Württembergs ist eine Reihe von Amendements zu dem Entwurf der Permanenten Kom mission für die Erneuerung der Konvention eingegangen. Der Praäͤsident er—⸗ öffnet die Diskussion zunächst über die Art. 6 bis 9, welche sich auf die Dotation der Internationalen Erdmessung und die Verwendung der Dotation beziehen. Zu Art. 7, welcher die Höhe der Dotation bestimmt, liegt ein besonderes Amendement der niederländischen Erdmessungskommission, betreffend die Höhe der Dotation, vor; dasselbe wird von Herrn Professor van de Sande Bakhuyzen als Mitantragsteller befürwortet. Nach längerer Dis kussion, während der Herr von Kalm är den Vorsitz übernimmt, wird die von der niederländischen Kommission beantragte Fassung des Art. 7 mit einem von Herrn Lallemand vorgeschlagenen Zusatze mit großer Mehrheit in erster Lesung angenommen. Hier- durch erscheint die Organisation eines Spstems von internatio⸗ nalen Stationen für die fortlaufende Beobachtung der Lage der Erd⸗ axe ihrer Verwirklichung bedeutend näher gerückt.

Nach einer kurzen Pause eröffnet der Herr Präsident die Dis—⸗ kussion über Art. 2 des Entwurfs nach dem dazu eingegangenen emeinschaftlichen Amendement der französischen, niederländischen, een spanischen, württembergischen und badischen Delegirten. Art. 2 bezieht sich auf die leitenden Organe der Internationalen Erd⸗ messung und ihre Befugnisse (Allgemeine Konferenz, Präsidium der Internationalen Erdmessung, Permanente Kommission). Nach kurzer Debatte wird das Amendement mit einer von Herrn Professor Foer ter vorgeschlagenen Aenderung in erster Lesung mit allen gegen eine Stimme angenommen. . .

Die Sitzung wird um 47 Uhr geschlossen. Nächste Sitzung: . den 11. Oktober, Nachmittags 2 Uhr. Tagesordnung: Fort⸗ etzung der Berathung über die Erneuerung der Konvention.

Nach der Sitzung vereinigten sich die Delegirten zu einem Fest— essen im Kaiserhof, zu welchem im Auftrage der Königlichen Staats regierung die preußischen Bevollmächtigten ihre auswärtigen Kollegen eingeladen hatten. Außer den Delegirten mit ihren Damen waren erschienen der Vize⸗Präsident des Staats-Ministeriums, Staats sekretär des Innern Br. von Boetticher, der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten D. Dr. Bosse, Beide mit ihren Gemahlinnen, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats Minister , wen,. Marxschall von Bieber stein, der Geheime Ober, Regierungs , FRath Dr; 1th off, und, der Geheime Regierungs- Rath Schmidt vom Kultus Ministerium, der Geheime Ober- Regierungs- Rath Dr. Germar vom Finanz- Ministerium sowie hervorragende Vertreter von Wissenschaft und Kunst. Vor der Tafel hatten die Herren Professoren Joachim, Wirth, Hausmann und Barth die Liebenswürdigkeit, die Fest— bersammlung durch einige Musikvorträge zu erfreuen. Bei der Tafel bewillkommnete Staats⸗Minister D. Dr. Bosse die Gäste. Redner ö der Begründung der Internationalen Erdmessung durch General Baeyer, wies auf die hohe Bedeutung dieses großen Kultur— werks hin, daz, über die Kräfte und das Können des einzelnen Staats hinausgehend, die Kulturstaaten fast der ganzen Erde zu einheitlichem Wirken verbunden habe, und betonte, in wie hohem Maße durch solche gemeinsame Thätigkeit der Frieden gefördert werde. Die Ausführungen des Redners gipfelten in einem Hoch auf die fremden Regierungen. Als Präsident der Inter- nationalen Erdmeffung erwiderte hierauf Herr Faye, Präsident des Bureau des Longitudes und Mitglied der Akademie der Wissen⸗ schaften zu Paris, in französischer Syrache; er brachte, „sui ant un usage consaeréé, ein Hoch auf Seine Majestät den. Deutschen Kaiser aus. Redner erinnerte bierbei an die Worte herzlicher Theilnahme, welche Seine Majestät der Kaiser ei zwei schmerzlichen Trauerfällen an Frankreich ge— richtet habe: beim Tode des Marschalls Mac Ma hon und bei der fluchwürdigen Ermordung des Präsidenten Carnot. Die Worte des eminenten französischen Gelehrten machten einen tiefen Eindruck auf, die Versammlung. In deutscher Sprache dankte sodann der niederländische Delegirte Herr Professor van de Sande⸗ Zathuvjen, Direktor der Sternwarte ju Leyden, der preußischen Regierung für die andauernde und sorgsame Unterstützung, welche sie seit mehr als 39 Jahren dem Werke der Europäischen Gradmessung und nunmehrigen Internationalen Erdmessung habe zu theil werden lassen. Ar gesichts des engen aber, was die Delegirten in voriger Woche in Pots dam im Königlichen Geodätischen Institut gesehen hätten, nach · dem die preußische Staatsregierung dieses Institut, das als Zentral⸗ zureau von hoher Wichtigkeit für die Erdmessung sei, in so sorg' samer Weise ausgestattet und seine musterhaften Einrichtungen in so entgegenkommender Weise der Erdmeffung zur Verfügung gestellt habe, sei die Erdmessung nicht allein für Vergangenheit und Gegen⸗ wart, sondern für alle Zukunft zu warmer Dankbarkeit berpflichtet; sein Hoch gelte der Königlich preußischen Staats regierung. Im Namen der Königlichen Staatsregierung dankte

) S. d. Nrn. 236, 237, 240, 241 und 243 d. Bl.

Staats. Minister Dr. von Boetticher dem Vorredner und brachte dann ein Hoch auf die anwesenden Damen aus, insbesondere auf deren Doyenne Frau Faye. Anknüpfend an die Ausführungen des Herrn Professors Bakhuyzen, widmete Staats Minister D. Dr. Bosse Worte der Anerkennung den Männern, welche die guten Absichten der Staatsregierung für die Arbeiten der Erdmessung zu verwirklichen geholfen hätten, dem Direktor des Geodätischen Instituts und des Jentralbureaus, Geheimen Regierungs— Rath Helmert und seinen Mitarbeitern, dem Direktor der Stern— warte, Geheimen Regierungs⸗Rath Foerster, der Königlichen Landes⸗ aufnahme und ihren Offizieren und Beamten. Geheimer Rath Foerster forderte in französischer Sprache die Versammlung auf, ein Hoch auf den ehrwürdigen Präsidenten der Erdmessung auszubringen, was in herzlichster Weise geschah.

Literatur.

Vorschriften für den preußischen Gerichtsvoll« zie her, auf Grundlage der Ergänzungen und Erläuterungen zur Geschäftsanweisung für Gerichtsvollzieher von Landgerichts-Präsident Ludwig Helf neu bearbeitet von Dr. P. Sim Gon, Gerichts⸗-Assessor. Dritte Auflage. R. von Decker's Verlag, Berlin. Durch die völlige Neuredaktion der Gerichtsvollzieher Ordnung von 1879 und der drei letzten Abschnitte der Geschäftsanweisung war es geboten, den Vollstreckungsbeamten die Dienstvorschriften in ihrer gegenwärtigen Gestalt vor Augen zu führen. Neu aufgenommen sind in die vor⸗ liegende Bearbeitung Auszüge aus der reichhaltigen Rechtsprechung des

Reichsgerichts und der Ober⸗Landesgerichte, soweit deren Kenntniß für den Gerichtsvollzieher unentbehrlich ist, mit Erläuterungen, ferner Auszüge aus dem Disciplinargesetz, dem Zwangsversteigerungs⸗ gesetz, dem Gesetz über die Gewerbegerichte, dem neuen preußischen Gerichtskosten⸗ und dem Stempelgesetz, sowie die auf die veränderte Organisation des Kassenwesens und des Kosteneinziehungsverfahrens bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen und Instruktionen. Das Werk vereinigt somit nunmehr wohl alle den Dienst des Gerichtsvollziehers betreffenden Vorschriften in sich und dürfte sich als brauchbares Hand- buch bewähren. . ;

Von dem bereits früher an dieser Stelle gewürdigten Hand buch der Kassenverwaltung und Kostenerhebung bei den preußischen Justizbehörden“, auf Grund der Kasseninstruktion vom 15. Juli 1893 bearbeitet von Ed. Schulz (Verlag von Karl Heymann, Berlin) ist jetzt die siebente Lieferung erschienen; sie reicht bis zum Titel Monatsabschluß“.

Eine neue Ausgabe von Schiller's Werken, mit Schiller's Leben, Porträt und Handschrift-Faksimile, Einleitungen und erläuternden Anmerkungen herausgegeben von Ludwig Beller⸗ mann, beginnt in Meyer's Klassiker Bibliothek (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien) zu er— scheinen. Der erste Band liegt in sehr gediegener Ausstattung bereits vor; er enthält einen Aufsatz über Schiller's Leben und Werke, sowie die Gedichte. Der Herausgeber Professor Dr. Beller⸗ mann, ein gründlicher Kenner des Dichters und seiner Werke, nimmt schon im Anfang für seine Methode der Erläuterung dadurch ein, daß er die Gedichte Schiller's in einer Weise behandelt, die durchaus populär ist und doch auch dem tiefer eindringenden Leser aus der Fülle des Wissenswerthen alles Wichtigere darlegt. Die den Band einleitende Skizze giebt eine abgerundete Darstellung von Schiller's Leben und Werken, während die knappen Einführungen, die jedem Werke vorangehen, das Wichtigste über Entstehungs— geschichte, Quellen, Aufnahme und. historisch ästhetische Bedeutung desselben darbieten. Schwierige Stellen des Textes sind in Fußnoten so knapp als möglich erläutert, und eine zweite Abtheilung von Anmerkungen, die an das Ende jedes Bandes verwiesen ist, bringt die wichtigsten literarhistorischen Nachweise. Ueber die Entwicklungsgeschichte des Textes berichten die übersichtlichen Ver⸗ zeichnisse der Lesarten, die einen jeden Band beschließen. Die neue Schiller⸗Ausgabe des Bibliographischen Instituts zerfällt in zwei Ab— theilungen, deren erste (3 Bände) die Gedichte, Dramen und be— deutendsten Prosaschriften Schiller's umfassen soll und sich an das jenige Publikum wendet, welches nur die namhaftesten Meisterwerke des Dichters zu lesen wünscht. Die nicht geringe Zahl derjenigen, die Schiller's gesammtes Wirken überblicken wollen, wird auch die zweite Abtheilung (6 weitere Bände) nicht entbehren mögen. Der Preis eines jeden Bandes (in Leinen gebunden) beträgt 2 4

Nordland⸗Sagen.“ Nordisch⸗ germanische Lieder und Mären für das deutsche bearbeitet von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern nach Zeichnungen von G. Cloß, C. Haͤberlin, Th. Hoffmann, R. E. Kepler u. a. Vollständig in 12 Lieferungen à 50 3. Stuttgart, Paul Neff. Emil Engelmann hat sich durch seine Bearbeitungen der Heldenlieder: Nibelungenlied, Gudrunlied,

rithjofs⸗Sage, Parcival, sowie durch Germania's Sagenborn“,

omer's „Odyssee' bei Jung und Alt so beliebt gemacht, daß man auch das Erscheinen dieses neuen Werkes freudig begrüßen wird. Die nordisch⸗germanischen Heldensagen sind tiefer i m ft und innerlicher empfunden als diejenigen anderer Völter. s ist zwar nicht zu leugnen, daß hellenische Anmuth und Grazie den Sagen unserer Väter sehlt und daß die germanischen Dichtungen oft wie eisige Höhen oder wogenumschäumtes Felsengestade sich darstellen, arm aber an markigem Inhalt und befruchtenden Elementen des Edlen und Schönen sind sie nicht. Die theilweise den Quellen der Edda“ entnommenen Sagen stammen aus einer Zeit, in welcher Odin und Frigga un⸗

bestritten auf dem Hochsitz in Walhalla thronten. Auch die germa—

nischen Völker saßen damals noch in ihren ursprünglichen Sitzen unter der wuchtigen Führerschaft ihrer tapferen Heerfürsten, und dlese Zeit ist es, welche die ewig jungen und wundersam poetischen Stoffe ausgebildet hat, die nach anderthalb Jahrtausenden uns erfreuen und auch die nach uns Kommenden noch erfreuen werden. Die vor liegende erste Lieferung enthält die Sagen von Wieland dem Schmied und, dem Schiff. Ellida“, Aegir's Gabe, sowie den Anfang von »Sigrun und Helgig. Die künstlerische wie die typographische Aus—⸗ stattung sind gleich schön und forgfältig. Das Werk soll in 12 Lieferungen rechtzeitig vor Weihnachten noch vollständig werden. „Katechismus der deutschen Rechtschreibung“ von Dr. Günther A. Saalfeld. In Original⸗Leinenband Pr. 3,50 M Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Dieses kleine Handbuch, welches in der Reihe der beliebten Weber'schen Katechismen als Nr. 31 soeben erschienen ist, enthält eine die Geschichte der deutschen Recht— schreibung darlegende Einleitung, klargefaßte Regeln der Recht—⸗ schreibung und ein fast 300 dreispaltige Seiten umfassendes Wörter⸗ verzeichniß. Die dem letzteren beigefügten Uebertragungen entbehrlicher Fremdwörter ersetzen gleichzeitig ein Verdeutschungswörterbuch.

Handel und Gewerbe.

Hamburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittagz⸗ bericht. Good average Santos pr. Oktober 754, pr. Dezember 74t. vr, März 73, pr. Mai 72. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker J. Produkt Basis S8 0, Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Oktober 10,974, pr. Dezember 11,174 pr. März 11,473, per Mai 11,573. Ruhig

London, 10. Oktober. (W. T. B.) Wollauktton. Preise fest, behauptet.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

96oυ Javazucker 12 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 11 ruhig. Chile⸗Kupfer 463. pr. 3 Monat 46116.

London, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Rio Tinto Com- pany hat die Vertheilung einer Interims⸗Dividende von 10 Shilling

erklärt.

Liverpool, 10. Oktober. (W. T. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. 418 /a, do. low middling 425/32, do. middling 47/33, do. good middling 5, do. middling fair 8 , Pernam fair 416 /1z, do. good fair 53, Ceara fair 416 / iz, do. good fair 5, Egvptian brown fair 55sis, do. do. good fair His / ig, do. do. good 615 / is, Peru rough good fair 6, do. do. good 68, do. do. fine 63, do. moder. rough fair 44, do. do. good fair Ha, do. do. good 5it/is, do. smooth fair 43, do. do. good fair 5, M. G. Broach good z / is, do. fine 44, Dhollerah good 4K / is, do. fully good 43s, do. fine 43, Oomra gsod 4 / is, do. ok good 4*/16, do. fine 45, Seinde good fair 351, do. good 3*/is, Bengal fully good 3u / is, do. fine 315 / is.

Bradford, 10. Oktober. (W. T. B. Wolle fest, Merinos schwächer, Garne anziehend, in Stoffen gutes Geschäft.

Florenz, 106. Oktober. (W. T. B.) Auf der italieni⸗ schen Meridional-⸗Eisenbahn betrugen in der dritten September Dekade 1895 auf dem Hauptnetz die Einnahmen von 1895 3532 852 Lire (— 72 866 Lire, seit 1. Januar 1895 70 555 311 Lire (4 92694 Lire). Im Ergänzungsnetz betrug die Einnahme seit 1. Januar 1895 5153 700 Lire (4 214 143 Lire).

Am sterdam, 10. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 555. Bankazinn 40.

New⸗HYHork, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, im weiteren Verlauf wurde die Haltung schwankend und unregel⸗ mäßig. Der Schluß war träge. Der Umsatz der Aktien betrug 185 000 Stück.

Weizen setzte etwas höher ein infolge bedeutender Käufe und Deckungen, sowie auf Gerüchte von größeren Exporten, fiel dann heftig, da der Regierungsbericht einen größeren Ernteertrag aufweist, als erwartet wurde. Im weiteren Verlauf herrschte vorübergehend bessere Stimmung und die Preise zogen infolge Kaufordres etwas an; später aber trat auf Realisation ein abermaliges Fallen ein. Schluß schwach. Mais anfangs niedriger im Einklang mit dem Weizen, kräftigte sich später auf Deckungen der Baissiers, gab aber gegen Schluß wieder nach und schloß träge.

Waagrenbericht. Baumwolle⸗Preisß in New⸗JYJork 95 is, do. do. in New-Orleans is / is, Petroleum Stand. white in New-⸗JYork 7.10, do. do. in Philadelphia 7, 5, do. rohes (in ee do. line Certific. pr. November 123 nom., Schmalz Western steam 610, do. Rohe u. Brothers 6,40. Mais per Oktober 3643, do. per Ropember 354, do. per Dezember 343. Rother Winterweizen 67, Weizen per Oktober 6443, do. per November —, do. per Dezember 663, do. pr. Mai 69. Getreidefracht nach Liverpool 24, Kaffee fair Rio Nr. 7 16k, do. Rio Nr. 7 per November 1b, 40 do. do. per Januar 16, 15. Mehl, Spring⸗Wheat elears 2.75, Zucker 31, Kupfer 12,00.

Chicago, 10. Oktober. (W. T. B.) Weizen einige Zeit nach Eröffnung fallend infolge des Regierungsberichts, der einen größeren Ernteertrag aufweist, sowie auf Verkäufe der Haussiers. Massen haft: Käufe und Deckungen der Baissiers führten zwar eine kleine Auf— ,, der Preise herbei, die jedoch zum Schluß wieder verloren ging. chluß schwach. Maig einige Zeit steigend nach Eröffnung infolge von Deckungen der Baissiers, dann trat auf Realisation ein Rückgang im Preise ein. Schluß träge.

Weizen pr. Oktober 583, pr. Dezember 593. ber 285. Schmalz per Oktober 5.70, do. per Speck short elear nom. Pork per Oktober 8,27.

Mais pr. Okto- Januar 5, 75.