1895 / 260 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Weizen Verschi en der le r ,. ü gen

ereinigten

britannien 60 0090, do. nach Frankreich

des Kontinents 23 000, do. egon n , 51 000, do. nach anderen Häfen des Kontinentg

8. Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten rodukte betrug 6559 628 Doll. gegen 9 382 884 Doll. in der

T. B). Weizen, anfangs fest,

orwoche

Ehbicago, 29. Oktober. (W. stieg nach Eröffnung infolge ungünstigen Wetters in den Als auch hier Nach-

diftrikten und auf D

richten über eingetretenes ein und der Schluß war ruhig. Reaktion. Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Weizen

beberrscht.

Weizen pr. Oktober 584, pr. Dezember 595. Mais per Okto- ber 5363 Schmalz per Oktober 5,45, do. ort clear nom. Pork per Oktober 7, 95.

Speck

Die Direktion der Deut schen Tampfschi schaft Kosmosß hat sich, wie die Hamb. Bör schlossen, drei neue Dampfer ju je 69000 Tons Tragfähigkeit erbauen zu lassen. Da sämmtliche deutsche Werften zur mit Aufträgen versehen sind, daß nur bei terminen Abschlüsse erreichbar sind so konnte nur der Bau eines dieser Dampfer einer deutschen Werft, und zwar der Flensburger Schiff sbau⸗Gesellschaft, übertragen werden, während die beiden anderen Dampfer bei einer Schiffswerft in Glasgow bestellt sind.

ngen der Baissiers.

egenwetter eintrafen, trat eine Reaktion Mais einige Zeit steigend, dann

Verkehrs⸗Austalten.

Dampfer erhalten vierfache Expansionsmaschinen.

Brem en, 30. Oktober. (W. T. B) Vorddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Mark ist am 28. Oktober Nachmittags in Der Reichs⸗Postdampfer Preußen“ ist am 28. Oktober Vormittags in Suez angekommen. Der Post⸗ dampfer Dresden ist am 29. Oktober Morgens in New - Jork Der Reichs. Postdampfer 29. Oktober Nachmittags Vlissingen pafsiert. Der Reichs. Poft⸗ dampfer Sach sen“, von Australien kommend, ist am 29. Oktober Mittags in Antwerꝑen angeksmmen. prinz Friedrich Wilhelm“ hat am 29. Oktober Mittags die Reise von Antwerpen nach Oporto fortgesetzt. dampfer Trave ist am 28. Oktober Abends in New Jork an⸗ gekommen. Der SchnelldamZper Ems! ist am 29. Oktober Morgens

Ant werpen angekommen.

angekommen.

auf der Weser angekommen.

London, 29. Oktober. ; Tartar“ ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen. ist gestern auf

Der Uniondampfer von den C

Scot in Kapstadt angekommen. nice Castle“ ist geftern auf der Ausreise in Durban (Natal) an=

gekommen.

Bern, 29. Oktober. Konferenz, betreffend den Bau des Simplontunnels, findet am Die italienische Regierung wird durch g den Kommandanten in Rom und den Präsidenten des Ober⸗Bauraths im

Rinisterium, die Schweiz durch den Bundes⸗Präsidenten Zemp und die Bundesräthe Lachenal und Hauser vertreten sein.

4. November in Bern statt. ibren Gesandten in Bern,

errucei

Der noch jugendliche Pignist Anton Förster aus Berlin gab gestern im Saal der Sing ⸗Akademie einen Klavierabend, den er mit der schwierigen und inhaltreichen Phantasie in C-dur von Schu— Die Ausführung dieser Phantasie wie der 32 Variationen in Cmoll von Beethoven, der F-moll-Ballade von Chopin, einer Romanze von Schumann und der mit Virtuosität ge⸗

bert - Liszt eröffnete.

Spartan“ Canarischen Inseln abgegangen, Der Castledampfer Ve⸗

(B. T. B) Der

(W. T. B.) Die

Baron Peiroleri,

Theater und Mufik.

Konzerte.

taaten nach Groß-

ven Kalifornien und Sr

per Januar 5,60.

n H.“ meldet, ent⸗

längeren Lieferungs⸗

Oldenburg“

Der Postdampfer Kron⸗

internationale

Boche von den

do. nach anderen

Weizen

fabhrts⸗Gesell⸗

eit derart

Alle drei

hat am

Der Schnell⸗

Un iondampfer

der Ausreise der Uniondampfer

spielten Aufforderung zum Tanz“ von Weber, in der Tausig'schen

. *

Bearbeitung, gelang dem Pianisten, dem schöner Anschlag, große technische Iich ehe, und lebendige Vortragsweise nachzurühmen sind vortrefflich. Zum Schluß des Programms spielte der Künstler no eine ungarische Rhapsodie von Liszt, die gleich den übrigen Piecen mit . Beifall aufgenommen wurde.

ie bereits r een, bekannte Konzertsängerin Fräulein Katharina Zimdars veranstaltete am Dienstag im Saal Bechste in einen Lieder ⸗Abend, der zahlreich besucht war. Daß die Künstlerin sich entschlossen hatte, eine Aria di camera“ des leider halb vergessenen Kirchenkomponisten J. A. Hasse (17654) in Gounod's Bearbeitung vorzutragen, verdient besonders hervorgehoben zu werden. Ihre zwar weder besonders starke noch umfangreiche, jedoch koloratur⸗ gewandte Stimme ließ im Verein mit reiner Intonation und seelen⸗ vollem Vortrag diese Arie sowohl wie die darauf folgenden Lieder von Schumann, Beethoven, Bach, Brahms und Anderen zu voller Wirkung elangen. Die geschätzte Pianistin Fräulein Helene Geisler unter⸗ tützte das Konzert durch den wohlgelungenen Vortrag einiger Klavier stücke von Mendelssohn und Moszkowski. Beiden Künstlerinnen wurde anerkennender Beifall zu theil.

Für Shakespeare's Tragödie . König Lear, welche, wie bereits gemeldet, am Sonnabend im Berliner Theater in vollständig neuer Ausstattung zum ersten Mal in Scene geht, sind die neuen Dekorationen von Professor Lütkemever in Coburg gemalt worden.

Im Schiller Theater gelangen morgen das Jordan'sche Lust⸗ spiel Durchs Ohr“ und Molière's Bourgeois Gentilhomme“, von Leopold Adler unter dem Titel Der Adelsnarr“ bearbeitet, zur ersten Auffũhrung. j

Im Theater Unter den Linden gebt morgen das Tanz⸗ . Im Reiche der Mitten erstmalig in Scene. Den Anfang der

orstellung macht die Wittmann Weinberger'sche Operette Die Karlsschülerin ).

Mannigfaltiges.

Das Garde⸗Pionier⸗Bataillon keging heute in festlicher Weise den 25. Gedenktag der Schlacht von Le Bourget. Zu der Feier, die um 10 Uhr auf dem Kasernenhofe begann, waren der kommandierende General des Garde⸗Korps von Winterfeld und viele andere hohe Offiziere als Ehrengäste erschienen. Auch der Divisions⸗ pfarrer Wiese wohnte der Feier bei. Die Offiziere nahmen auf einer an der Nordoftseite des Kasernenhofs errichteten Tribüne Aufstellung. Eine zweite Tribüne, an der Nordwestseite, war dem . erschienenen Verein ehemaliger Pioniere und den übrigen alten Kriegern des Batalllons ein⸗ geräumt. Insgesammt waren 400 frühere Bataillons kameraden an⸗ wesend. Die Fahne des Bataillons wurde von einer kombinierten Kompagnie aus dem Schlosse abgeholt. Die Mannschaften des 2. Jahrganges waren zu einer 2. Kompagnie formiert. Die neu ein—⸗ getretenen Rekruten ftanden kompagnieweise zu Seiten und hinter den auszebildeten Mannschaften. In markiger Rede feierte der Regi⸗ ments Kommandeur, Major von Ammon den Gedenktag, wobei unter präsentiertem Gewehr den Verstorbenen Ehre erwiesen wurde; am Schluß der Ansprache brachte der Kommandeur auf den obersten Kriegsherrn ein Hoch aus. Alsdann folgte ein Parademarsch, der zuerst von den ehemaligen Pionieren, dann von den beiden kombinierten FKtomragnien des Bataillons ausgeführt wurde. Zur dauernden Erinnerung an den Tag stiftete das Bataillon allen alten Kriegern eine Medaille, die auf der Vorder⸗ seite die Widmung trägt: Erinnerung an die Jubelfeier 30. Oktober 18957, während auf der Rückseite der Schlachttag und der Wahl⸗ spruch des Bataillons Vorwärts und durch“ zu lesen sind. Nach der offiziellen Feier begab man sich nach dem zweiten Kasernenhofe, wo ein großes Zelt errichtet war. Hier nahmen die Offiziere einen Imbiß ein, während für die alten Krieger von den einzelnen Kom- pagnien Buffets aufgestellt waren. Um 1 Uhr begaben sich das Bataillon und die alten Krieger nach den Konkordiasälen zur geselligen Feier des Tages.

Das Garde ⸗Schützen⸗Batgillon in Lichterfelde begann die Feier des Gedenktages von Le Bourget bereits gestern Abend in

*

*

zwei dortigen Vergnügungslokalen mit Festauffübrungen und lebenden Bildern. Har Säle waren dicht gefüllt. Außer 3 ieren und Schützen wohnten viele Veferanen und zablreiche Offiziere der anderen ö en den Festspielen bei. In beiden Aufführungen erschien als Ehrengaff Seine Königliche Hobeit der Prinz Friedrich August von Sachsen. Die Ehrenpforte am Potsdamer bnbof 2 2 elektrischem Licht; über der Pforte leuchtete ein großes W mit der Krone.

Das Protektorat ũber die Deu tsche Kolonial Aus stellung, Gruppe XXIII der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896, hat, wie das . der letzteren mittheilt, Seine Hoheit der

zog Johann Albrecht von Mecklenburg ⸗Schwerin übernommen. er Arbeitsausschuß der Ausstellung hat dieser Tage an alle Gruppen-= Vorstände und Aussteller eine Anzahl Siegelmarken von gefälliger Ausführung versandt, die der Propaganda e das Unternehmen dienen sollen. Ein auf der Spitze stehendes Viereck zeigt einen Ausschnitt der Erdkugel, über der die Gestalt der Berolina, von Symbolen des J,. des Verkehrs und der Kunst 3 einladend sich erhebt. ie heraldischen Zeichen der Stadt, des Staatz und des Reichs sind zu der Frauenfigur, welche die Reichs-⸗Hauptstadt darstellt, zeichnerisch glücklich in Beziehung gesetzt. Im Hintergrunde sieht man die Umrisse von Monumentalbauten Berlins. Die vier Seiten der Marke werden von der Randschrift Berliner Gewerbe Ausstellung 1596 in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache e Hoffer Die Siegelmarken sind auch zu mäßigem Preife ãuflich.

Hannover, 29. Oktober. In einer heute Abend abgehaltenen Versammlung von Vertretern der maßgebenden Körperschaften und Vereihe wurde beschlofsen, im Jabre 1898 in Hannover eine Pro- k Gew erbe⸗ und In dustrie ⸗Ausstel lung zu ver⸗ anstalten.

Coburg, 30. Oktober. Im biesigen Residenzschlofse fanden gestern Berathungen des Comitsés zur Exrichtung eines Denk- mals für den Herzog Ernst statt, an welchen auch Seine König liche Hoheit der Herzog Alfred theilnahm. Das Comité beschloß die Errichtung eines Reiter⸗Standbildes im Hefgarten.

Bremen, 29. Oktober. Auf dem englischen Dampfer „Ben don, welcher von Savannah in Bremerhaven mit Baum⸗ wolle eingetroffen war, brach gestern Abend Feuer aus. Der Dampfer wurde zur göschung des Feuers aus dem Hafen geschleppt.

Agram, 29. Oktober. Ueber die Ueberschwem mungen (vgl. Nr. 259 d. Bl.) wird dem W. T. B. weiter berichtet: Die Damme der Sg ye sind an mehreren Stellen von dem Hochwasser des Flusses durchbrochen. Infolge Durchreißens der Bahndämme bei Veliko-⸗Trgoviste ist der Cisenbahnberkebr gestört. Heute Nachmittag ist das Wasser der Save um 2 em gefallen. Die Ueber⸗ schwemmung im Thal dauert fort; die eingebrachte Ernte ist zam größten Theil vernichtet.

London, 30 Oktober. In „New Church Court“, einer engen Seitenstraße des Strand, fand, wie W. T. B.“ meldet, gestern Abend in einem dreistöckigen Wo hnhause eine furchtbare Explofion statt. Das Haus ist vollständig einzestürzt, und auch die Nachbarbäuser zu beiden Seiten sind theilweise zerstört. Die Trümmer fingen Feuer und brannten spät Abends noch fort. Nach den letzten Ermittelungen sind 4 Personen getödtet und 40 verletzt worden. Die Ursache der Explosion ist nicht bekannt. ĩ

Zürich, 290. Oktober. 6 dem Votum der Volksinitiative für ein vollständiges Verbot der Vivisektion, beschleß der Kantons- rath mit großer Mebrbeit nur eine Beschränkung auf das für wissenschaftliche Forschungen und Lehrzwecke Rothwendige.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 26G.

Berlin, Mittwoch, den 30. Oktoher

1895.

Literatur.

Ven dem bekannten, hochgeschätzten Werke Die neuen preußischen Verpaltungsgesetze * von M von Brauchitsch, nach dem Tode des Verfassers umgearbeitet, fortgeführt und heraus⸗

egeben von dem Wirklichen Geheimen Rath, Ober -⸗Präsidenten der . Westfalen Studt und dem Unter ⸗Staatssekretãr im inisterium des Innern Braunbehrens, ist soeben, nachdem die zwölfte Auflage des ersten Bandes vergriffen war, eine Neubearbeitung desselben erschienen (Verlag von Karl Heymann, Berlin; Preis S 4). Sie umfaßt die Haupttheile der Verwaltungorganisation: Landes verwaltungsgesetz. erwaltungsgerichtsgesetz, Zuständigkeits- 63 und Anhang. Die Herren Herausgeber haben die vorliegende usgabe, nach Inhalt und Methode jwar im wesentlichen der vorigen folgend, aber unter Berücksichtigung aller Vorgänge der letzten Jahre auf den Gebieten der Gesetzgebung, Verwaltung und Verwal⸗ tungsrechtsprechung, von Grund aus neu aufgebaut, wofür sie des Dankes vieler preußischen Verwaltungsbeamten sicher sind. Diese Neubearbeitung des ersten Bandes dürfte dem großem Gesammtwerke in Theorie und Praxis viele neue Freunde erwerben.

Die Verfassung des Teutschen Reichs vom 16. April 1571 nebst verfassungsrechtlichen Nebengesetzen, Verträgen u. s. w. Mit Anmerkungen und Sachregister herausgegeben von Dr. Max k Regierungs ⸗Rath im Königlich bayerischen Staats⸗

inifterium des Innern. Zweite, neubearbeitete Auflage. München, C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung. Preis 180 S6 Der Ver⸗ fasser bietet eine kurze und bequeme Handausgabe der Verfassungs⸗ urkunde und derjenigen Verträge und Reichsgesetze, welche zur Ergänzung derselben dienen oder wn, ,. derselben enthalten. Zur Erläuterung sind bei den einzelnen Artikeln kure Anmerkungen beigefügt, welche auf diejenigen Bestimmungen der Reichsgesetze verweisen, deren Kennt- niß zu dem Verständniß der Sätze der Verfassungsurkunde erforderlich ist; auch sind an geeigneten Stellen Hinweise auf die Literatur ge—⸗ geben. Von theoretischen Erörterungen hat sich der Verfasser zwar mit Rücksicht auf den Zweck des Buches grundsätzlich ferngehalten; viele seiner kurzen Bemerkungen lassen aber erkennen, daß er die theoretischen Kontroversen, welche sich an die Worte der Verfassung anschließen, beherrscht und zu ihnen Stellung nimmt; sie wirken dadurch viel anregender als eine bloße Kompilation von Zitaten. In die vorliegende zweite Auflage hat der Verfasser auch eine dankenswerthe Uebersicht über den Territorialbestand der Schutz⸗ ebiete und die gesetzliche Regelung ihrer Verhältnisse aufgenommen. * der Auswahl und Reichhaltigkeit des Stoffs, bei der Umsicht und Vollständigkeit, mit welcher in den Anmerkungen die Reichs esetzgebung verarbeitet ist, und bei der Korrektheit der Zitate empfiehlt 3 das Buch namentlich für Studierende und Praktiker, die sich mit dem Inhalt der Reichsverfassung vertraut machen wollen.

Allgemeine deutsche Wechselordnung mit Kommentar in Anmerkungen und der Wechselprozeß nach den Reichs. Justüjgesetzen. Von H. Rehbein, Reichsgerichts ⸗Rath. Fünfte, verbesserte Auflage. Berlin, Verlag von H. W. Müller. (Kart. 3,590 4) Das 204 Seiten umfassende Buch ist zum Gebrauch der Handel und Gewerbe⸗ treibenden wie der Juristen bestimmt; es stellt die durch die Recht⸗ sprechung entwickelten Grundsätze kurz und leicht verständlich dar und bietet durch stete Quellenangabe die Möglichkeit, die einzelnen Entscheidungen, deren Quintessenz hier mit außerordentlicher Präzision mitgetheilt ist, nachzuschlagen und vollständig einzusehen. Der den Prozeß behandelnde Exkurs giebt ausfübrlich den Gang des neuen Wechselprozesses. Ein Abdruck des Wechselstempelgesetzes und ein Sachregister kilden den Schluß des empfehlenswerthen Handbuchs. Gegenüber den früheren

Auflagen ist hervorzuheben, daß die neuesten Urtheile des höchsten Gerichtshofs sowie das neueste ausländische Recht in der jetzt vor⸗ liegenden Bearbeitung vollauf berücksichtigt sind.

Der Reichs-⸗Zivilvr gzeß. Eine Darstellung nach Zivil⸗ prozeßordnung und Gerichtsverfassungsgesetz, von Dr. G. Hirschfeld. Verlag von Paul Nitschmann, Berlin. Das vorliegende Werkchen verfolgt den Zweck, dem Rechtskandidaten das für die erste juristische 2 Erforderliche zu bieten, und soweit eine Durchsicht dafür

ewähr leisten kann, ist das Buch geeignet, auf die Vorbildung der jungen Juristen günstig einzuwirken. Namentlich wird die einfache, wo es wünschenswerth erscheint, sich an den Gesetzestext anschließende Darstellungsweise das Verständniß der immerhin komplizierten FKon—⸗ struktion des Zivilprozeßrechts sehr erleichtern.

Die Reichsgesetze, betreffend die privatrecht— lichen Verhältnisse der Binnenschiffahrt und Flößerei, vom 15. Juni 1895. Textausgabe mit Inhaltsverzeichniß und er⸗ schöpfendem Abdruck der in den Gesetzen zitierten Bestimmungen älterer Gesetze, herausgegeben von C. Zan der. Verlag von Albert Berger in Leipzig. Preis 125 6 Beide Reichsgesetze treten be⸗ kanntlich am 1. Januar 1896 in Kraft und sind sowohl für sämmt—⸗ liche Schiffahrtskreise des Inlandes als auch für die Justiz, und Ver⸗ waltungsbehörden von Wichtigkeit. Die vorliegende Ausgabe ent⸗ bält neben dem Tert des Gesetzes auch sämmtliche einschlägigen Paragraphen des Handelsgesetzbuchs, der Zivilprozeßordnung, der Ge—⸗ werbeordnung und anderer Gesetze. Zur besseren Handhabung ist dem Ganzen ein sehr ausführliches Sachregister beigefügt.

Eine neue Serie der im Verlage von Ernst Hofmann hierselbst unter dem Titel Geisteshelden (Führende Geister) erscheinenden vortrefflichen Biographien⸗Sammlung wird eröffnet mit Darwin“ von Professor Or. Wilhelm Preyer (Preis 240 606). Der Ver— fasser giebt aus langjährigen persönlichen und brieflichen Beziehungen, sowie auf Grund der von Darwin's Familie veröffentlichten Urkunden ein umfassendes Lebensbild des genialen Naturforschers. Er weist im einzelnen überzeugend nach, daß Darwin nicht nur in der Wissen⸗ schaft bahnbrechend, sondern auch in Charakter und Lebensführung ein Mann von schlichter Größe gewesen. Als Muster eines nur der Arbeit und Wahrheit dienenden Forschers aber tritt Darwin dem Leser in den seinem wissenschaftlichen Wirken gewidmeten Abschnitten ent— gegen. Darwin's Schicksale, seine Jugend und seine Reisen werden ebenso wie sein der Begründung seiner Theorie gewidmetes, welt⸗ abgeschiedenes Landleben anschaulich geschildert. Klar und faßlich er—⸗ örtert der Verfasser die Grundprinzipien der weltbewegenden Lehren Darwin's, ihre Entfaltung, ihr Reifen. So gelangen der Mann und seine Lebensarbeit gleicherweise zu ihrem Rechte. Eine erschöpfende Chronologie des Reise⸗ und Lebenskalenders sowie eine genaue Biblio⸗ graphie der Werke Darwin's werden den Fachmännern willkommene Zugaben sein. Das Buch ist mit einem trefflichen, dem Verfasser von Darwin selbst gewidmeten Porträt sowie einer Handschriftprobe aus gestattet. Als erste authentische vollständige ö des großen Naturforschers dürfte das Buch einer guten Aufnahme sicher sein.

Preußische Fabrbücher, herausgegeben von Hans Del— brück. 82. Band, erstes (Oktober⸗ Heft. Verlag von Hermann Walther in Berlin. Als in den fiebziger Jahren die französischen Staatsmänner darüber stritten, wodurch sich Frankreich eigentlich im Jahre 1870 habe in den Krieg treiben lassen, da sagte der Prinz Napoleon: das letzte Geheimniß dieses Krieges besitze der General Lebrun, auf dessen Publikation solle man warten. Vor kurzem ist nun die erwartete Veröffentlichung in Paris erfolgt, und auf Grund dieses neuesten, an Enthüllungen reichen Aktenstuͤcks sucht Professor

Hans Delbrück in einem längeren, beachtenswerthen Aufsatz des vor⸗ liegenden Hefts den Ursprung des Krieges von 1870 dazulegen; er gelangt hierbei zu wesentlich anderen Resultaten als von Sybel in seinem großen Werk über die Begründung des Deutschen Reichs. Aus dem Übrigen Inhalt des Oktoberheftes mag noch ein Aufsa hervorgehoben werden, den der Qber⸗Regierungs⸗Rath im on ls sächsischen Kultus-Ministerium W. von Seidlitz der neuesten, viel angefochtenen Kunstrichtung in der Person eines ihrer Hauptvertreter, Max Liebermann's, widmet. Andere Artikel handeln von Henrik Ibsen, dem Herzog Ferdinand von Braunschweig, Mitkämpfer Friedrich's des Großen, dem nimmer ruhenden Problem der home—⸗ rischen Gedichte, der merkwürdigen archäologischen Entdeckung der riesigen trajanischen Siegessäule in der Dobrudscha, der neuen Kunst⸗ zeitschrift Pan“ 2c.

Eine Fülle praktischer Fragen werden in der Oktobernummer der Monatsschrift Die Frau‘ (Verlag von W. Moeser, Hofbuch⸗ handlung, Berlin S., Stallschreiberstr. 34‚ñ35), mit der ein neuer Jahrgang derselben beginnt, erörtert. Professor Dr. Fitting (Halle) giebt eingehende Aufschlüsse über Altersversorgung und ihre besondere Bedeutung für Frauen; Theodor Lange bespricht die Pflege der Blumen am Fenster, Dr. Schiller⸗Tietz schrribt über das Einheizen, Dr. Hans Wich über die schädlichen Nachwirkungen gewisser von Frauen allzugern gebrauchter schmerzstillender Arzneimittel. Unter der Rubrik Erwerbsthätigkeit der Frau erörtert Paul Schettler die Aussichten für Schriftftellerinnen. Den Eingangsartikel der Nummer bildet ein Essay von Professor Harald Höffding (Kopenhagen) über die Frauenfrage und die Theilung der Arbeit, der in seinen

usführungen interessante Gegensätze zu den von Professor Waldeyer auf dem letzten Antbhropologenkongreß geäußerten . enthält. Wie sich diese Fragen in literarischen Gestalten, besonders der ausländischen Dichtung, verkörpern, ist Gegenstand eines Aufsatzes der Herausgeberin (Helene Lange): Moderne Frauencharaktere in literarischer Konstruk⸗ tion.. Auf ästhetisches und literarisches Gebiet führen uns auch der Artikel Die Erziehung des Geschmacks“ von Hans Schliepmann und ein Essay von Lou Andreas-Saloms über das Buch: Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren“, dem ein Bild der Verfasserin des Buchs, Ricarda Huch, beigegeben ist. Der literarische Theil bringt eine Novelle von Claus Zehren, ‚Frau Hanna“, und eine Skizze von E. Vely, „Taufe“. Den ständigen Rubriken: Frauenvereine“, Frauenleben und Streben“, ‚Bücherschau' hat sich noch eine neue esellt, welche Für Haus und Familie“ betitelt ist. Die reich altige, vornehm ausgestattete Monatsschrift ist für 2 pro Quartal durch jede Buchhandlung zu bezieben.

Der Volksbote, der bekannte, von der Schulze'schen Hof⸗ buchhandlung (Inh. A. Schwar ) zu Oldenburg alljährlich heraus—= gegebene gemeinnützige Volkskalender, ist für 1896 erschienen und hat damit den 59. Jahrgang erreicht. Der billige Preis von 50 4 sichert diesem an Erzählungen und Gedichten, ernsten, belehrenden und humoristischen Beiträgen reichen Kalender ein weites Absatzgebiet. Aus dem Inhalt des vorliegenden Jabrgangs beben wir folgende Bei⸗ träge hervor: Aus dem Gedenkbuch der Getreuen in Jever, „Der Todesritt von Vionville' von Th. Rocholl und Das Vierblatt“ von Hermann Allmers. In der,Durstigen Weinfahrt“ führt der Volksbote den Leser durch das Stromgebiet des Rheins und seine Nebenthäler, indem er alle hervorragenden, dort gezeitigten Weine in eigenartigen Sprüchen charakterisierend vorführt. Zum Schluß lernt man den Volksboten auch noch als Erfinder der illustrierten Postkarte kennen, und als Beweis dessen sind die ersten vor 20 Jahren von ihm an gefertigten Originalkarten in faksimilierter Nachbildung abgedruckt.

16.

* ö

* 7 —— .

icht vom 30. Oktober

Wetterberi 8 U

40 R.

Wetter.

Stationen.

in 0 Celsius

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim

Temperatur

50 C.

bedeckt bedeckt

3 bedeckt Dunst Nebel bedeckt dedeckt

2 wolkig!)

2 S S8

Belmullet .. Aberdeen. 7!58 Christiansund 766 Kopenhagen. 758 Stockholm. 758 aranda . 756

t. Petersbrg. 763 Moskau ... 7569

Cork. Queens⸗

t 2 N r deo O

770 wolkig 767 wolkig 761 wolkig 7h8 ill heiter 759 bedeckt?) 759 Dunst ?) Neufahrwasser 762 wolkig Memel... 763 bedeckt K 663 wolkig ö 769 Nebel Karlsruhe. 1763 heiter 762 bedeckt 762 Nebel 762 wolkig 1 wolkig.) J ill Nebel Breslau... 762 wolkig 2. d Arx. . 766 wolkenlos ia... 769 Q bedeckt 1 Regen

) Gestern und Nachts Regen. ) Früh Morgens starker Schneefall. ) Früh Schnee. I Nachts

Regen. Uebersicht der Witterung.

Die Zone niedrigen Luft drucks, welche gestern über West. Europa lag, hat sich etwas ostwärts verschoben und erftreckt sich jetzt von Italien nordwärts nach Westskandinavien hin. Barometrische Maxima über 770 mm lagern vorm Kanal und über Süd rußland. Bei leichten, meist südlichen bis westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland andauernd kühl und trübe. Im Nordwesten neblig; vielfach ist Regen oder Schnee gefallen; an der Küste liegt die Temperatur 2 bis 6, im Binnenlande 1 bis 5 Grad unter dem Mittelwerthe. Das Maximum im Westen scheint sich weiter ostwärts auszubreiten, und daher durfte zunächst für die westlichen Gebietstheile allmählig aufklarendes Wetter zu erwarten sein.

Deutsche Seewarte.

=* O L O K ND DN d N O N N— M 2 0

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- baus. 147. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober⸗⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent; Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 236. Vorstellung. Niemand weiß es. Drei Bilder von Theodor Wolff. In Scene . vom Ober. Regissenr Max Grube. Dekorative

inrichtung vom Ober. Inspektor Brandt. Frauen . lob. Lustspiel in 3 Aufzügen von Rudolph Lothar. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 148. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bijet. Text von Henry Meilhae und Ludoric Halsvy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 237. Vorstellung. 1812. Schau- spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten Anfang 74 Uhr.

Dentsches Theater. Donnerstag: Die Mutter. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Robinsons Eiland.

Sonnabend: Robinsons Eiland.

Berliner Theater. Donnerstag: Nachruhm. Anfang 75 Uhr. . er

Freitag (9. Abonnements Vorstellung): Pfarrer von Kirchfeld.

Sonnabend: Zum ersten Male: Fönig Lear.

Lessing · Theater. Donnerttag: Der Doruen⸗ weg. Anfang 78 Uhr.

Freitag: Madame Sans Gene. Sonnabend und Sonntag: Gräfin Fritzi.

Residenz · Theater. Direlktion Sigmund Lautenburg. Donnertztag: Der Nabenvater. Schwant in 3 Akten von H. Fr. 5 und Josef Jarno. Vorher: Äber die e! Komodie in 1 kt von P. Linsemann. Anfang 74 Uhr.

Freitag und folgende Tage: Ber Rabenvater. Vorher: Aber die Ghe!

Friedrich · Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26. Donnerstag: Gastspiel der Liliputaner. Jeden Abend 71 Uhr: Die Reise nach dem Mars.

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 42. / S. Donnerstag: Der tapfere Cardunois. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von

Lou Brion. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗

kurg. Vorher: Zehntausend Fuß hoch! Plauderei in 1 Akt von Fritz Wangenheim. Regie: Siegfried Jelenko. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Der tapfere Cardunois. Vorher: Zehntausend Fuß hoch.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Donnerstag: Mit neuer Aus stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger (Komponist von Lachende Erben). In Scene ge⸗ setzt vom Qber Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Im Reiche der Mitte. Großes Ballet Poem, ent— worfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Die Karlsschülerin. Hierauf: Im Reiche der Mitte.

Adolph Ernst . Theater. Donnerstag. Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag, den 3. November, Mittags 12 Uhr: Zum ersten Male; Der kleine Lord. Kinder zahlen auf allen Plätzen die Hälfte.

Zentral Theater. Alte Jakobstraße Rr. z. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.

Donnerstag: Eine tolle Nacht. Große Auß— stattungspofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Mustk von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz ⸗Arrangementz vom Balletmeister Gundlach. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Eine tolle Nacht.

gonzerte.

Konzert Jaus. Donnerstag: Karl Mender⸗ Konzert. Ouvp. Die Stumme von Portiei', Auber. Semiramis“, Rossini. Leichte Kavallerie“, Suppe. Waljer aus Eugen Onegin: von Tschai⸗ kowsky. Potpourri Ein Strauß von Strauß“ von Mohr. Walzer Wiener Madel“ von Ziehrer. Berceuse⸗ für Cello von Renard (Herr Smit). Der Liebestraum“ für Piston von Hoch (Herr Werner).

Saal Bechstein. Linkstraß. 2. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Holländischen Ter⸗ zetts: Jeannette de Jong, Anna Corver, Marie Suyders.

Zirkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends 74 Uhr; Gala⸗Vorsftellung. 1820.ñ 71. Großes militärisches Ausstattungsstũck mit Tãnzen, Gruppie⸗ rungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen von Direktor Fr. Renz und dem Großherzoglichen Hof ⸗Balletmeister A. Siems. Außerdem: Zum ersten Male; Rinaldo, anglo⸗ arabischer Goldfuchshengst, dressiert und vorgeführt von Herrn Ritter von Renroff. Hierauf: Das Affenrennen (Parodie) mit 4 Ponys. Die vier Jahreszeiten, Schule, geritten von 4 Damen. Aoftreten des anerkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblutpferde Germinal. Baguettesprünge über Hindernisse, ausgeführt von 12 Ungarn. Doppel⸗Jockey, aus- en von Miß Amalie und Mr. James Jee.

uftreten sämmtlicher Clowns und des beliebten Auguft!“ Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.

Freitag, Abends 77 Uhr: 1870/71.

Sonntag: 2 Vorstellun gen. Nachmittags 4 Uhr (Ermäßigte Preise) FHijo Ni En mit dem beliebten Schellenspiel. Abends 75 Uhr: 1870/71.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Frieda Goering mit Hrn. Kapitän Lieut. Otto Burchard (Rasselstein b. Neuwied riedrichsort). Frl. Elisabeth Lehmann mit rn. Bank⸗Assistenten und Lieut. d. R. Bruno oy (Mannheim). Frl. Carola Hollitscher mit Hrn. Kämmerer und ung. Rittmeister Emerich Vladar von Nagy ⸗Csepecseny und Mutna (Berlin). Verehelicht: Hr. Lieut, Lothar von Koenigsegg mit Frl. Elfriede von Alten (Criwam). Geboren: Ein Sohn: Srn. Prem.⸗»Lieut. von Scherer (Sagan). Eine Tochter: Hrn. Forst⸗ meister Frhrn. von Brandenstein (Doberan). Gestorben: Hr. Kanzlei. Rath Julius Hentschel (Breslau). Hr. , . Wilhelm Schõbel Friedland, Bez. Bree lau). Hrn. von Lieres Tochter Anna (Giebichenstein). Hr. Ober⸗Amt⸗ mann Eduard Perl (Dyhernfurth). Hr. Fabrik⸗ besitzer Stadtrath a. D. Ernst Guflav Wolfgang Halberstadt (Görlitz. Hr. Landeshauptmann von Stockhausen (Königsberg i. Pr.).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Enpedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt Berlin 8SsW., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

l. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, ustellungen u. dergh

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Verkãufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛ2c. 5. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.

DOeffentlicher Anzeiger.

S. Tommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

I) Untersuchungs⸗Sachen.

(410983 Oeffentliche Ladung. Wilhelm Eduard Paul Kotza, geboren am . Juli 1872in Neisse letzter Aufenthaltsort Königsberg N.-M., wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militãrpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ ebietes aufzuhalten. Vergehen gegen 5 140 lbs. 1 Nr. 1 Str. G.⸗B. Derselbe wird auf den 19. Dezember 1895, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Küstrin zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 5 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Zipvilborsitzenden der Kreis⸗Ersaßkom⸗ mission zu Neisse über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. . Landsberg a. W., den 7. Okteber 1895. Königliche Staatsanwaltschaft. 144235 Bekanntmachung.

Die gegen Johann Hoffmann, geboren an 3. Oktober 1871 zu Wallendorf, Sohn der Eheleute Johann Hoffmann und Katharina Concemius, durch Beschluß des Königlichen Landgerichts zu Trier vom 15. Dezember 1894 angeordnete Vermögensbeschlag⸗ nahme ist durch Beschluß desselben Gerichts vom 18. Oktober 1895 aufgehoben.

Trier, den 23. Oktober 18955.

Königliche Staatsanwalischaft.

1434567 Bekanntmachung. Durch Urtbeil der Strafkammer hier im Wieder⸗ aufnahmeverfahren vom 18. Oktober d. J. wurde die durch Beschluß derselben Kammer vom 21. Januar 1831 angeordnete Vermögensbeschlagnahme des zu Monsweiler am 15. März 1869 geborenen Leo Halftermeyer aufgehoben. Zabern, den 22. Oktober 1895. Kaiserliche Staatsanwaltschaft.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

44369 Zwangsversteigerung. .

Im Wege der Zwangevollstreckung soll das im Grundbuche von Berlins Umgebungen Band 166 Nr. 7192 auf den Namen des Maurermeisters Benedikt Pürschel eingetragene, hier Hussitenstraße 58

belegene Grundstückl am 20. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel 9. Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 004,52 ha mit 5920 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24. Dezember 1895, Vormittags EO Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten s88 K. 128/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 20. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.

44370

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Konditor Heinr. Jlencke zu Ludwigslust und der Wittwe Jiencke, geb. Winterfeld, daselbst ge— hörigen Wohnhauses C. p. Nr. 636 der neuen Charte zu Ludwigelust Termine

I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Frei⸗ tag, den 17. Januar 1896, Vor⸗ mittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Dienstag, den 11. Fe⸗ brnar 1896, Vormittags 11 Uhr, im Schöffengerichtssaal des hiesigen Amtsgerichts gebãudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Ja⸗ nuar 1896 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Hof⸗Posamentier Th. Jofsephy, welcher Kaufliebhabern nach vorgän— giger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Ludwigsluft, den 26. Oktober 1895. ; Großherzogl. Mecklenburg ˖ Schwerinsches Amtsgericht.

44371

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangeversteigerung der dem Väusler und Gastwirth F. Prosch zu Stralendorf gebörigen Häuslerei Nr. 13 daselbst mit Zubehör Termine .

I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufs⸗Bedingungen am Mittwoch, den 27. November 1895,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 18. De⸗ zember 1895, jedesmal Vormittags 10 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben ge⸗ hörenden Gegenstände am Mittwoch, den 27. No⸗ vember IsSs5, Vormittags 10 Uhr,

im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 12. November 1895 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Gerichts vollzieher Schmidt in Schwerin, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Schwerin, den 24. Oktober 1895.

Großherzogliches Amteẽgericht.

44419

Aufgebot. 1) Die Frau Florentine Czech, geb. Kotyrba, zu Kattowitz, ) a. das Fräulein Emilie Bähnisch, b. die verehelichte Stellenbesitzer Speer, Auguste, geb. Bähnisch, beide zu Donau bei Kroitsch, Kreis Liegnitz, 3) die Wittwe Marie Pfeiffer, geb. Schirlich, zu Brieg, 4) die Frau Helene Las⸗ kowska, geb. Pawlicka, zu Posen, 55 die Frau Josefine Rehm, verwittwete Hayard, geb, Frisch, zu Unterliederbach, 6) der Apotheker Gottlieb Emil Nye⸗ borg, früher zu Terndrup, 1 zu Chicago, ?) der Fleischer Johann Stephani zu Rybnick, s) der Rentier F. W. Kerkow in Potsdam, sämmtlich vertreten durch den Justiz⸗Rath Engels und den Rechtsanwalt Averdunk zu Potsdam, haben das Aufgebot der nach⸗ stehend bezeichneten angeblich verloren gegangenen Policen der Deutschen Lebens., Pensions⸗ und Renten⸗ dersicherungs Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Potsdam (jetzt genannt: Deutsche Lebensversicherung Votsdam) beantragt, nämlich: zu 1 der Nr. 22345 vom 238. April 1874 über 400 Thlr. 1200 , zahlbar nach dem Tode der Antragstellerin zu 1, zu 2 der Nr. 6066 vom 1. Juni 1870 über 50 Thlr. 150 6, zahlbar nach dem Tode des Stellen⸗ besitzers Karl Bähnisch zu Bärsdorf, zu 3 der Nr. 14 003 vom 18. Juli 1872 über 100 Thlr. 300 S, zahlbar nach dem Tode der Antragstellerin zu 3, zu K der Nr. 79 139 vom 10. April 1891 über S000 S, zahlbar nach dem Tode des Kaufmanns Hieronymus von Laskowski zu Posen, zu 5 der Nr. E. 23 976 vom 26. September 1882 über 3755 M66, zablbar am 24. Juni 1899, wenn Antrag⸗ stellerin zu 5 diesen Tag erlebt, zu 6 der Nr. 14927 vom 8. März 1875 über 300 „S, zahlbar am 13. Juli 1895, wenn Oskar Jens Nyeborg, ge⸗ boren am 13. Juli 1874, diesen Tag erlebt hat, zu 7 der Nr. 39065 vom 5. Februar 1870 über 200 Thlr. 600 S, zablbar nach dem Tode des Antragstellers zu 7, zu 8 der Nr. 9905 vom 12. Mai 1871 über 100 Thlr. 300 46, zahlbar nach dem Tode des Zimmermanns Friedrich Wilhelm Eppert zu Potsdam an den Inhaber der Police. Die In— haber der vorbezeichneten Urkunden werden deshalb aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Mai L896, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten

Gerichte, Lindenstraße 54 / 55, Zimmer 10 (Vorder- haus eine Treppe hoch), anberaumten Aufgebots— termin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird. Potsdam, den 24. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. 44414 Aufgebot. . Der pensionierte Bergmann , . Gebhard L. aus Sinnerthal hat das Aufgebot des ibm angeblich verloren gegangenen Sparbuches der Kreissparkasse Ottweiler Nr. 10 511 und auf seinen Namen lautend beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 20. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte im Sitzungssaale anberaumten Auf⸗ ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Neunkirchen, den 26. Oktober 1895. Königliches Amtsgericht. Abth. J. Brogsitt er.

37469 Aufgebot. ö.

Der Mechaniker Albert Wagner in Suhl hat das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 108326 der städtischen Sparkasse in Suhl, über 1175,29 4, ausgefertigt für seinen minderjährigen Sohn Bern⸗ hard Wagner in Suhl, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. April 1896, Vormittags 103 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Markt Nr. 1, Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebots⸗ termine feine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird.

Suhl, den 21. September 1895.

Königliches Amtsgericht.

32332 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Insterburg Nr. 3928 über 47,24 M, ausgefertigt für Bertha Auguste Nebel, ist angeblich verloren gegangen und foll zum Zweck der Neuausfertigung amortisiert werden.

Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 17. März 18965, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 25, seine Ansprüche anzumelden und das Buch be,, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Infterburg, den 6. August 1895.

Königliches Amtsgericht.

Nebelung.

* 2