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Die ¶ Deutsche Tageszeitung
brachte einen Artikel mit der Unser 3 er „aus einer reichen Erfahrung zu
korps en Verfass 4 Dieser Artikel, im all kennend gehalten, enthält bei Bes
welchen S 2
Vor einigen Jahren mußten in einem nichtyreußi ein General
angefũhrten Grunde.“
enüber der Bestimmtheit, mit welcher diese Behauptung aufgestellt wird, erschien es angezeigt, Erhebu anzuftellen, bei welchem Armee⸗Korps des deu di * Fall vorgekommen sein könnte, zumal die daraus ent⸗ wickelte Verallgemeinerung als durchaus unzutreffend angesehen werden mußte. Die nunmehr abgeschlossenen Ermittelungen haben, wie uns mitgetheilt wird, nicht den 81
e
dafür gegeben, daß und wo der angedeutete sein könnte.
Anfang Oktober d. J. war in dem Seneral⸗Anzeiger für Düsseldorf und Umgegend“ eine Notiz erschienen, welche ganz
objektiv behauptete:
In unserem Füsilier⸗Regiment Nr. 39 sind allein in diesem Jahre 70 Unteroffiziere zum theil entlassen worden, zum theil frei⸗ willig ausgetreten., sodaß mehrere Korporalschaften von Gefreiten ge⸗
führt werden müssen.“
Diese Notiz schien einzelnen sozialdemokratischen Blãttern, wie z B. der Thüringer Tribüne“ und dem „Nordhãuser Volksblatt“, geeignet, zu Verhetzungszwecken weiter verwerthet lätter brachten überein⸗ Dktober unter der Ueberschrift „Aus den Geheimnissen der Ferienkolonie“ einen Artikel, welcher General ⸗ Anzeiger entnom⸗
u werden. Die beiden genannten
immend unter dem J7.
nach Mittheilung der aus dem menen Angabe rt r
Die Regiments Kommandos suchen in den Zeitungen durch Inserate die jungen Leute zum Kapitulieren zu bewegen. Viel Glück baben sie nicht damit und weshalb, das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Der schneidige allgewaltige Unteroffizier ist dem Lieutenant
genüber derselbe Untergebene, wie jeder andere Soldat. Stramm
e 3. und Mund halten gilt für ihn wie für alle.“
Ob die Unterlagen, von denen solche Ausführungen ab⸗ eleitet werden, richtig sind oder nicht, kümmert natürlich In Wahrheit sind aber bei dem Niederrheinischen Füsilier⸗ Regiment, in diesem Jahre nicht 70, sondern nur 29 Unteroffiziere aus geschieden. (8 wegen erlittener unbefriedigender Leistungen); 13 ie zum theil u anderen Truppentheilen, zur Schutzmannschaft oder zur Ho übertreten oder wegen häuslicher Verhältnisse nicht welter kapitulieren wollten. Das Regiment hatte nach den Herbst⸗ übungen auf 15 vorhandene Unteroffizier⸗Manquements 39 Kapitulanten; in dem vorhergehenden Vierteljahre hatten sich über 100 Unteroffiziere und Mannschaften zur Kapitulation gemeldet, welche zum größten Theil abschlägig beschieden werden
lätter dieses Schlages nicht.
Von diesen wurden 16 entlassen Strafen, 8 wegen schieden auf ihren Wunsch
aus, weil
mußten.
Nach der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellten Nach— auf deutschen Eisenbahnen — aus- September d. J. vor—⸗ gekommenen Betriebsunfälle waren zu verzeichnen
weisung der schließlich Bayerns — im Monat
Entgleisungen auf freier Bahn in Stationen
Zusam men stöße auf freier Bahn in Stationen
sonstige Betriebsunfälle.
Dabei wurden:
k . Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst Post⸗ Steuer⸗ Telegraphen⸗ Polizei⸗Beamte ꝛc ö JJ Fremde Personen, einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmörder ;
zusammen
vom 24. August d. J.
ung der Gründe, aus ie Entlaffung von Offizieren erfolge, folgenden
Wenn beispielsweise bei Ehrenhändeln der Regiments oder Brigade Kommandeur anderer Ansicht ist als die höhere Instanz, so muß er nach dem jetzt herrschenden Brauche seine Entlafsung nehmen, auch dann, wenn seine Meinung mit der allgemeinen übereinstimmt. schen Armee ⸗Korxs und ein O den Abschied einreichen aus dem oben
164 zusammen Ws?
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ugsten Anhalt ll vorgekommen
Offizier⸗
inen aner⸗
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24
Die den Reisenden zugestoßenen Unfälle
sind auf folgenden Bahnen vorgekommen: Reichs Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen
Verwaltungshezirk der Königlich preußischen
Eisenbahn⸗Direktionen in Breslau.
K alle a. S. nnover ö Königlich sächsische Staats- Eisenbahnen
K G6 rzoglich badi Seen e e k
aatseisenbahnen
wie vor
Bei den Betriebsunfällen wurden w Eisenbahnfahrzeuge erheblich,
öniglich wůrttemnbergische Staatseisenbahnen 3 3 8 ;
unerheblich
Don den Betriebsunfãllen ereigneten sich:
auf den Staatsbahnen bei einer Betriebslänge von 36 053 km
auf den Privatbahnen bei einer Betriebslãnge
von 2438 km Je ein Unfall kommt auf
Kilometer Betriebs lange
Zugkilometer
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brũcken und
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k , ãnderten . bloßen Ergänzung o kann, welche gewaltet hatte.
er
validitäts⸗ willigten Invalid
Die
findet auf die Zeit keine Anwendung.
raums liegt. die vorzeitig
weisen, wenn eine a. a. D. dem Antrage
wenn weder die ertheilun
beiden Voraussetzunge
selbst den Formmangel
kommt die in 8
Anmeldun Quittungskarte, sowie instruktionell,
sich. Es ist S
nach
befugt, Beweis über
gesetzlichen Voraussetzu Absatz? des Invali
6 etzes anzunehmen oraussetzungen der
der Heilun
verstehen, sodaß zur die ununterbrochene
Nachrichten des Reich s⸗Versi validitãts⸗ und Alters versicherung“, vom 1. November d. J. enthält folgende Revisionsentscheidungen: . Voraussetzung für die Entziehung der Invaliden⸗ rente gemäß 5 33 des und Alters ver sicherungs esetzes — Wiedereintritt der Erwerbsfähigkeit ist eine für die ger enn, der Erwerbsfãhigkeit wesentliche Veränderung, und es ist insbesondere erforderlich, daß die Veränderung durch die Renten feststellungsinstanz festgestellt wird. Es genügt nicht, daß ein Sachverständiger den Rentenempfänger zur Zeit für erachtet, da dies lediglich die Folge einer ver⸗ der Sach⸗ und Rechtslage oder einer
bei Vornahme
Auf die Entziehung einer und Alters versi
— Anrechnung der Zeit eines auf die Wartezeit bei Neubewi
ständiger Bescheid geeignet, ; instanzielle Verfahren zu dienen, sofern der Rentenbewerber
Auch im Fall der Wiederholun Antrags auf Invalidenrente gemä e 5 Abs. J a. a. O. gegebene Vorschrift über die Zuständigkeit zur Anwendung.
Die Bestimmung im der Anspruͤche au
schrift im 8 3 Absatz 3 a. a. D. antworten, ob ein Zustand der Störung der normalen Körper⸗ oder Geistesbeschaffenheit vorhanden war, welcher zum Zwecke er Heili oder der Verhinderung einer Verschlimmerung die Einstellung versicherungspflichtiger Thätigkeit erforderte. Unter der Erwer bsunfähigkeit“ des Gesetzes ist e n, . des 5 9 Abs. 3 a.
Fortdauer einer mit völliger
Wenn die Verwaltungen nach dem geometrischen Mittel w ordnet werden, so treten an die ungũnstigste Stelle: d, , . irte i ionen 63 ben. und in St. Johann⸗Saar⸗
ug lormetern ge
der Königlichen Eisenbahn⸗
k chen Staatseisenbahnen, bei vatbahnen die Weimar⸗Geraer die Saal- Eisenbahn un die Lübeck-Büchener Eisenbahn.
we
Sonderausgabe der „Amtlichen erung samts“, „In⸗
aliditäts⸗ und Alters ver sicherungs⸗
Berichtigung derjenigen Kenntniß sein r früheren Feststellung ob⸗
emäß § 10 des In⸗ . be⸗ en rente findet die Vorschrifi im § 33
Abs. 2 a. a. D. Anwendung, und ist die Invalidenrente stets bis zum Tage der Zustellung des die Entziehung aussprechenden Bescheides zur Auszahlung zu bringen, Entziehung rechtfertigende Ereigniß
. im S 33 Abfatz 3 des felben Gesetzes
selbst wenn das die chon früher eingetreten ist.
üheren Invalidenrentenbezugs igung einer Invalidenrente —
des Bezugs von Unfallrente
Die Versicherungsanstalt kann im Falle des 5 8 des Gesetzes die Invalidenrente schon für einen Zeitraum inner⸗ halb des ersten Jahres seit Zustellung der die Rente end⸗ gültig ablehnenden früheren Entscheidung zubilligen. Keines⸗ falls kann aber die Invalidenrente schon von einem Tage ab gewährt werden, der innerhalb des von der früheren Enischei⸗ dung in thatsachlicher und rechtlicher Beziehung umfaßten Zeit⸗
Es ist nicht unzulässig, wenn die Versicherungsanstalten erneuerten : ' durch förmlichen Bescheid . in dem Falle zurück⸗
Invalidenrentenanträge
glaubhafte Bescheinigung gemäß § 8 nicht beigefügt war.
Die den Anforderungen der 35 75 und 77 des Gesetzes nicht entsprechenden Antworten der Versicherungs— anstalten auf wiederholt geltend gemachte, rechts⸗ kräftig abgewiesene Rentenanträge ̃ rufungsfähige Bescheide regelmäßig zwar dann nicht gelten, Pflicht noch die Absicht der Bescheids⸗ bestand; dagegen ist, wo auch nur eine diefer
dürfen als be⸗
n gegeben ist, ein formell unvoll— als Grundlage für das weitere
nicht beanstandet. eines abgelehnten S 84 des Gesetzes
5 5 des Gesetzes, daß der Gewährung von Renten die die sonstigen zur Begründung des An⸗
spruchs dienenden Beweisstücke beizufügen sind, ist lediglich s ihre Nichtbefolgung zieht für den die Bewilligung einer Rente Begehrenden Rechtsnachtheile
nicht
ache der unteren Verwaltungsbehörden
und Versicherungsanstalten, die weiteren Erhebungen zu ver⸗ anlassen, falls die beigebrachten Beweis stücke nicht ausreichend erscheinen. Auch das S bringung eines ãrztlichen
iedsgericht ist im Fall der Nichtbei⸗ ttestes seitens des Rentenbewerbers die Erwerbsunfähigkeit desselben von
Amtswegen zu erheben.
Der Lauf einer höheren Altersrente, welche von einem Verficherten nach vorheriger Gewährung der Invaliden⸗ rente begehrt worden war, hat ohne Rücksicht auf die niedrigere Invalidenrente mit dem Ta
e zu beginnen, an welchem die
ngen für die Altersrente erfüllt waren.
Die Frage, ob eine Krankheit im Sinne des 517
ditäts⸗ und Altersversicherungs⸗ sei, ist — unabhängig von der die Erwerbsunfähigkeit bestimmenden Vor⸗ — lediglich danach zu be⸗
5 10 des a. O. zu nwendung der erstgedachten Bestimmung Erwerbs⸗
unfähigkeit verbundenen Krankheit keineswegs immer erforder-
lich ist. Bei Invaliden und 158 a. a. O
standen hat. Der Umstand, da licher Versicherter bis
Die Anwendba
bei einer Reihe unte bande und keinem re
sonen Tagelõhnerdienf
ist in einem Falle verneint worden, in dem der Versi
renten ist das nach 5 17 Absatz 4
O. anrechnungsfähige Krankheitsjahr erst vom Beginn des nach 3 155 a. a. O. für die Wartezeit in Betracht kommenden fünfjährigen Zeitraums ab zu berechnen, auch wenn die Krankheit schon vör diesem
Zeitpunkt be⸗
ß ein in festem Arbeits verhältniß befind⸗ zum Ende der Arbeitssaison durch Krank
heit an der Ausübun versicherungspflichtiger Beschãftigung verhindert gewesen, * folgenden Arbeitspause nicht ohne weiteres aus.
ießt die Anrechnung der nach⸗ rkeit der 85 119, 158 des Gesetzes
n vors. in. . r sich in keinem wirthschaftlichen Ver— chtlichen Zusammenhange stehender Per⸗ te verrichtet hat.
Ne der vorgesetzlichen Un terbrechung eines hanf Her err, ,, gemäß 35 ug 158 des In validitäts⸗ uns Altersversi erungsgefetze kann unter Umständen auch die den Zeitraum von vier Monaten überschreitende, zusammenhãngende Arbeits pause in ihrem ganzen Umfange einem Arbeitsverhältniß glei eachtet werden, 32 sich die Unterbrechung auf zwei Kalenderjahre vertheilt und auf jedes Kalenderjahr nicht mehr als vier Mo— nate entfallen.
96 durch Bundesrathsbeschluß vom 1. Mãͤrz 1894 ver⸗ sicherten Hausgewerbetreiben den der Textilindustrie ö nur dann Anspruch auf Invaliden ren te erheben, wenn für sie nach dem Inkr n dieses Beschlusses 2. Juli 1894 — mindestens 47 Beiträge auf G ver⸗ sicherungspflichtiger Beschäftigung verwendet worden sind.
Der General⸗Lieutenant Edler von der Planitz, à la suite des Husaren⸗Regiments 6. Franz Joseph von Oester⸗ reich, König von Ungarn (Sch eswig⸗olsteinsches Nr. 15 k der 2. Kavallerie⸗Inspeklion, ist hierher zurück- gekehrt.
Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs⸗Rath im Reichs— Eisenbahnamt Kraefft hat sich nach Schlesien begeben.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sãchsische Geheime 6 u Ministerial⸗Direktor Vodel ist von Berlin abgereist.
Der hiesige Gesandte der Republik Haiti Del orme ist von Rom, woselbst derselbe beim heiligen Stuhl beglaubigt ist, nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft wieder übernommen.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Molt ken, Kommandant Kapitän zur See Schneider, am 9. November von Brindist nach Smyrna in See gegangen.
Bremen.
Der preußische Gesandte bei den , Geheime Legations⸗Rath von Kiderlen-Waechter überreichte vor⸗ gestern dem Ersten Bürgermeister Dr. Groening sein Ab⸗ berufungsschreiben. Nachmittags fand zu Ehren des Gesandten im Hause des Bürgermeisters ein Diner statt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser stattete vorgestern Mittag dem Kronprinzen und der Kronprinzessin von Dänemark einen uch ab, welchen der Kronprinz später erwiderte. Gestern empfing der Kaiser den deutschen Botschafter Grafen zu Eulenburg in besonderer Audienz. — Wie verlautet, wird sich die Kaiserin am B. d. M. zu längerem Aufenthalt nach der Riviera begeben.
Der Budgeta usschuß des österreichifchen ? Ab— geordnetenhauses hat am Sonnabend das Kapitel Staats⸗ bahnen“ angenommen. Der Handele⸗Minister Freihert Glanz von Eich erklärte: trotz der wohlwollenden tellungnahme, welche die Regierung dem Lokalbahn wesen egenüber einnehme, könne sie doch bezuglich der von verschicbenen Abgeordneten vorgebrachten Lokalbahn⸗Projekt e keine Zusicherungen ertheilen. Die Nachricht, daß eine Reform des Staatseisenbahn⸗ raths geplant sei, sei in der Form unrichtig; allerdings werde die Frage einer Neuorganisation der ganzen Staats⸗ eisenbahn⸗ Verwaltung verhandelt und die Loslösung der K vom Handels⸗Ministerium sei prin⸗ zipiell ins uch gefaßt; nach Abschluß der über die zweckmãßigsten odalitäten dieser Scheidung eingeleiteten Studien werde er Näheres 8 geeigneter Jeit mittheilen. Der Finanz-Minister Dr. von Bilinski erklärte: die Noth⸗ wendigkeit einer Erhöhung der Eisenbahntarife hänge auch mit künftigen Verstaatlichungen von Sisenbahnen zusammen. Die früheren Verstaatlichungen geh aus prinzipiellen Gründen erfolgt, wenn auch dadurch Ausfälle zu ewärtigen gewesen seien. Gegenwärtig frage es sich, ob noch weitere Verstaat= lichungen vorzunehmen seien mit dem Bewußtsein, hierdurch kei den Einnahmen der Staatsbahnen einen direkten Ausfall herbeizuführen.
ei der Landtagswahl
der adeligen tiroler Großgrunsbesitzer
wurden die zehn Kandidaten der liberalen Partei gewählt. Die Kandidaten der klerikalen Partei blieben mit je 70 Stimmen in der Minoritãͤt.
Die Neuwahl des Bürgermeisters von Wien ißt auf den 13. d. M. angesetzt worden.
Im ungarischen Unterhause interpellierte vorgestern die außerste Linke die Regierung wegen einer Verordnung des Kriegs Ministers, welche dem aktiven Militär die kirch⸗ liche Eheschließun zur Pflicht mache, wodurch eine von der Kirche nicht 1 Mischehe unmöglich werde. Ferner wurde die Regierung von derfelben Seite interpelllert we ihrer angeblichen Einmischung in die Frage der Be⸗ stätigung Lueger's als Bürgermeister von Wien. Der Landes vertheidigungs⸗Minister ee, von Fejsrvarn beantwortete die erste Interpellatisn mit der ãru die Anfrage beruhe . irrigen Voraussetzungen. Dle Verordnung tangiere das esetz nicht; sie verlange keine kirch⸗ liche Trauung, sondern verlange lediglich zu statistischen Zwecken allein den Nachweis, ob eine foiche Trauung erfolgt sei oder nicht. Die Verordnun beziehe sich auch nur auf aktive Militãrpersonen. Die yr rf. tief nach dieser Erklärung lärmende Scenen hervor. Darauf erklärte der Minister⸗ e, Baron Banffy, die Regierung habe sich die
ntwort des Landesvertheidigungs-Minsfters zu eigen gemacht. Die Opposition weigerte sich, die Antwort Als eine zuständige anzuerkennen, und setzte die Lärmscenen fort, Fselbst als der Justiz⸗Minister Er delyĩ erklärte, die Interpellation seinerseits bei anderer Gelegenheit beantworten zu wollen. Schließlich forderten die Liberalen, daß die Abstimmung Über die Kenntnißnahme der Antwort des Minister⸗Präsidenten auf Monta vertagt werde. Hiermit gin das Haus um 3 Uhr in großer n=, aus⸗ einander. Auch die Behandlung der Interpellation? über die
angebliche Einmengung Ungarns in die Angelegenheit Lueger wurde auf Montag vertagt. ö
1 .
ber den Zwischenfällen in Armenien zu beo
Die Nationalpartei hatte gestern einen Part eita in 4 bei welchem sämmtliche Redner, unter denen si auch fApponyi befand, dem Kabinet Banff eine weitere erbitterte Opposition ankündigten und die Fufiongidee als einen Verrath an der Partei bezeichneten.
Sroßbritannien und Irland.
Der Premięgr⸗Minister Lord Salisbury hielt vorgestern bei dem Lord Manors-Diner in Guildhall eine Rede, worin er, nach dem Bericht des W. T. B.“ aus führte:
Wir batten ein Jabr, in welchem uns der ferne Osten ernstlich beschãftigte; ich hoffe, daß der Friede in jene Gegenden zurũckgekehrt ist, und 1 daß ez nur eine unnsthige Beforgniß ift, mit weicher wir das, was dort stattgefunden hat, betrachten. Ich war überrascht don der außerordentlichen Sensation, die durch eine falsche Nachricht vor einer oder zwei Wochen hervorgerufen wurde, nicht weil ich diese Nachricht als besonders wichtig angesehen hätte, sondern weil ich die Ansicht der Engländer darüber für ein fehr bemerkens. werthes Phänomen hielt. Verlassen Sie sich darauf: was auch in jener Gegend sich ereignen mag, sei es im Wege des Krieges oder im Wege des Handels — wir sind jeder Fonkurren; gewachfen, die unter= nommen werden kann, und wir können mit abfolutem Gleichmuth der Aktion irgendwelcher Personen zusehen, die glauben, daß sie uns von irgend einem Theil jener fruchtbaren und kommerziellen Gegend ausschließen können, oder die wähnen, daß, falls wir zu⸗ gelaffen seien, sie uns auf den Weltmärkten schlagen könnten. Uebrigens erinnere ich an das Wort Lord Beaconsfield's. In Asten, ist Raum für uns Alle. Aber es giebt einen Welttheil, wo die Dinge nicht so friedlich und hoffnungs⸗ voll aussehen. Armenien hat die Gemüther Aller seit Monaten be— schäftigt. Unter Hinweis guf die im Mai dem Sultan gemachten Reformrorschläge der drei Mächte hob Lord Salisbury hervor, die Unterhandlungen seien mit großem Geschick von den Botschaftern ge⸗ fübrt worden, und man schulde dem Botschafter Sir Pb. Currie großen Dank für die Umsicht und die Arbeit, welche wenigstens zeit⸗ weilig einen friedlichen Ausgang herbeizuführen vermocht hätten. Die im He gemachten Vorschläge seien im wesentlichen von dem Sultan angenommen worden. Er, Lord Salisbury, habe zu diefen Vorschlãgen nichts hinzugefügt, er habe nur in einer Unterredung als Ersatz für die Forderungen der drei Botschafter ein einfacheres Mittel, zu dem⸗ selben Ziele zu gelangen, angeboten, falls es vorgezogen werden sollte, nämlich daß die jetzig: mohamedanische Maschinerie fortlaufe und von einer gemischten Koinmission überwacht werde. Der Sultan habe die For⸗ rungen der Potschafter vorgezogen, somit se fein (Lord Salizbuth's) Varschlag selbstredend hinfällig geworden. Wenn die Reformen aus-
führt würden, so würden sie den Armeniern alle Aussicht auf Wohl ahrt, Frieden und Ruhe geben. Aber werden sie ausgeführt erden? Venn man den Sultan Überreden könne den Armeniern Gerechtigkeit zu gewähren, so sei es gleichgültig, auf welchem Papier das Versprechen geschrieben sei; aber wenn der Sultan keine Gerechtigkeit gebe und sich nicht herzhaft ent. schließe, sie zu geben, so würde die sorgfältigste Abfassung nutzlos sein. Solange das Ottomanische Reich besteht, ist die einzige Möglichkeit unterer Aktion, und der Aktion aller Mächte Curobäs zusammen, die Einwirkung, welche sie auf das Gemüth des Sultans ausüben können. Wenn aber der Sultan nicht überredet wird — und die Nachrichten aus Konstantinopel sind in dieser Be⸗ ein nicht erfreulich — was wird die Folge sein? Meine ntwoert ist, daß trotz aller Verträge und trotz aller Kombinationen auswärtiger Mächte eine beharrlich Miß⸗ verwaltung die Regierung, welche sie übt, ihrem Schicksal zuführen wird. Aber es ist nicht allein die nothwendige Wirkung natürlicher Gesetze, von der ich spreche, es giebt auch diejenige der Autorität der Großmächte. Seit einem halben Jahrhundert hat die Türkei ihre jetzige Stellung nur inne gehabt, weil die Großmächte beschlofsen hatten, daß im Interesse des Friedens und des Christen⸗ thums die Aufrechterhaltung der Türkei nothwendig sei, und ich glaube nicht, daß die Großmächte jetzt anderer Ansicht geworden n. Die Gefahr, falls das Ottomanische Reich fällt, ist nicht nur die, we che die türkischen Gebiete bedroht, sondern auch diejenige, daß sich das dort entzündete Feuer auch auf andere Nationen ausdehnen und alle, selbst die mächtigften und zivilisiertesten Europas, in de' gefährlichen Kampf mit hineinziehen könne. Diefe Gefahr schwebte unseren Vorgängern dor, als sie die Integrität und Unabhãngigkeit der Türkei zum Gegen stand eines europäischen Vertrags machten, und diese Gefahr ist noch nicht vorũber. Zwei Illusionen sind zu wermeiden, nämlich erstens der Fall, daß dieser Vertrag, der das Konzert Europas zusammenhält, ine Kraft verliere, indem irgend eine Macht dem Vertrage entsagen könne und die Sache in ihrer eigenen Weise zu regeln fuche. Ich freue mich sagen zu können: Ich sehe keine Aussicht auf einen solchen Ausgang! Ich glaube, die Mächte werden zusammen⸗ stehen, und glaube, daß fie nie geneigter waren als jetzt, zu‚ ammenzuftehen und bei dem System, welches ihre vereinte Weisheit entworfen hat, zu verharren. Die weitere Gefahr ist, daß die Rathgeber des Sultans sich einbilden könnten, der Druck jener Sorge sei so groß, daß kein Mißbrauch in der Tärkei je feine natür⸗ liche Strafe Inden werde. Sas wärs eine ernstt Taͤuschung. Ich glaube, die Mächte sind durchaus entschlossen, in allem, was das ttomanische Reich betrifft, zufammen zu handeln. Wir sie handeln werden, kann ich nicht prophezeien, ich kenne die Kventualitãten nicht, die entstehen können, — aber niemand lann sagen, es ei unmöglich, daß sie (die Mächte) der Tlagen der Leidenden mude werden und ein anderes Arrangement den könnten, nãmlich einen Ersatz für dasjenige, welches die gehegten doffnungen nicht erfüllt hat. In dem Konzert der Mächte liegt nichts, was diejenigen trösten könnte, die jene Regierung zu verewigen wünschen oder die Stimmen derer zum Schweigen bringen wollen, welche den schern der Türkei die dringende Rothwendigkeit einprãgen möchten, hren Unterthanen die Segnungen einer guten Verwaltung zu geben. Während der Unterhandlun gen hat nichts größeren Eindruck auf mich gemacht als Lie Neigung der Großmächte, zu⸗ sammenzuwirken, und ihr tiefes . für die schreck⸗ lichen Gefahren, welche die Trennung ihrer Aktion herbei führen könnte. Selbst die Regierung, welche im Volkegerede Ruf der Raftlofigkeit hat, hat, mit den anderen in den Bern fen gewetteifert, diese . Schwierigkeit zu einem günstigen Ausgange zu bringen und zwar in einer Weise, die alle Mächte in einer Linie bält, angeregt durch ein emeinsames edles Ziel, das des Friedens der Christen heit. Das if ein sehr erfreuliches Symptom; ich hoffe, daß es die Grundlage eines dauernden Aftionssystems in dieser und Bielen anderen Fragen ist, und daß es dem Zustand des bewaffneten Friedens ein Ende machen wird?
Frankreich.
In, dem am Sonnabend abgehaltenen M inisterrath Hen der Minister des Aeußern Berthelot die letzten speschen aus Konstantinopel mit. Zwischen den sechs Nãchten herrsche vollkommene . . die gegen⸗ zer den Arn beobachtende Halning. Die alljährlich von einer Division des Mittelmeer Geschwaders in der Levante ,. ahrten würden wegen der Er⸗ Iaignisse in der Tuͤrlei um einen Monat vorgerückt. Die
Diviflon werde daher unverzüglich abgehen. . 6 Der Deputirte Jaluzot richtete in der vorgestrigen ung der Deputirten kammer an den inc r , dumer eine Anfrage über die Demission des Gou⸗ Rineurs des Gredit? foncier Christophle, welche die veschãfts welt beunruhigt habe. Der Finanz- Minister Dou mer erwiderte Demissien sei von Christophle, angeboten abe geglaubt, der Stimmung des Parlaments len, welche mehr und mehr die Politik von en zu trennen strebe. Sodann begann die
.
Kammer die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Ab— anderung der Erbs , m, , Vorlage bezweckt eine
und der Höhe der Erbschaft
Italien. Barzilai hat im Bureau der De p utirten kammer eine Interpellation, betreffend die durch die Vorgänge im Orient geschaffene Lage und die Ansichten der italienlschen Regierung darüber, eingebracht.
pr gr
Spanien.
Der Fin anz⸗Minister beschäftigt sich, wie, W. T. B.“
aus Madrid erfaͤhrt, mit . einer Steuer⸗ reform zwecks . der Einnahmen. Die Reform soll sich auf die indirekten Steuern beziehen. *
Belgien. . .
Der König hat am Sonnabend den nenen schwedisch⸗
norwegischen bevollmächtigten Minister Grafen Güld en st o lpe in feierlicher Audienz empfangen.
Türkei.
Das amtliche Blatt veröffentlicht die Ernennung Kiamil ascha s zum General⸗Gouverneur von Smyrna. erselbe ist bereits geftern auf seinen neuen Posten abgereist.
Amtlich wird gemeldet, daß dem früheren Vali von Wan,
Ba hri Pascha, welcher wegen seines Verhaltens gegenüber den Armeniern infolge des Vorgehens des' en lischen Bot⸗ schafters Sir Ph. Currie von seinem Posten . worden war, für seine Verdienste das Großkreuz des Ozmanie⸗ Ordens verliehen worden sei.
Wien eingetroffenen Meldungen aus Konstanti⸗ nopel zufolge dauern die Kämpfe nn Kleinasien fort. Die von den Konsuln eingegangenen Berichte stimmten mit Nachrichten aus zuverlãssiger ö darin überein, daß sich die Anzahl der armenischen Opfer auf mehrere Tausend beziffere. — Dem „Reuter schen Bureau“ liegen Mel⸗ dungen aus Damas kus vor, welche von einem Auf⸗ stande der Drusen berichten. Infolge desselben seien sämmtliche Redifs des in Erzingjan Und Damaskus stehenden vierten und fünften Armee⸗Korps einberufen worden. Die Meldung von der Entsetzung der zernierten Garnison von Zeitun scheine verfrüht. Die türkischen militärischen Kreise seien seit mehreren Tagen ohne diesbezügliche Nachrichten.
Serbien. Der König hat am Sonnabend einen Ukas unterzeichnet, durch den die Skupschtina auf den 13. 34. November ein- berufen wird.
Bulgarien.
Die Sobranje wählte vorgestern eine Deputation von 40 Mitgliedern, welcher Vertreter aller Departements und das Bureau der Kammer angehören, zur Ueberreichung der Adresse an den Prinzen Ferdinand. Der Antrag, die ganze Sobranje solle sich in das Palais begeben, um dadurch die Wichtigkeit der in diesem Jahre beschlossenen Adresse zu bekunden, wurde abgelehnt.
Asien.
Nach einer dem „Reuter'schen Bureau“ aus Peking zu⸗ gegangenen Meldung von vorgestern wäre der Vertrag, be⸗ treffend die Räumung der Halbinsel Ligotong, am 8. d. M. unterzeichnet worden. Der britische Gesandte sei am 4. November abgereist.
Afrika.
Eine der „Agenzia Stefani“ aus Mass ow ah zugegangene Depesche schildert die Lage als ruhig. Ein Theil der Truppen sei beurlaubt und mit Erntearbeiten beschäftigt. In Makale a n g nge nnr äuptlinge fort. Der dortige Markt sei zahlreich besucht. Die olkerschaften, welche das Gebiet bis zum See von Aschangi bewohnten, hätten sich Italien unter— *. Ras Mangascha streife außerhalb seines Gebiets umher und habe durch Vermittlung des Oberpriesters Theophilos um Frieden gebeten. Wie verlaute, sei der Negus Menelik in der Nähe von Uoroselu 5) angekommen, aber, wie man allgemein glaube, um sich zu ver⸗ theidigen, nicht um anzugreifen. Die italienischen Be⸗ festigungsarbeiten in Makale und Adua machten gute
ortschritte. Die Avantgarde der Italiener stehe am Berge
n n ,. Parteigänger der Italiener hätten bei , , bgesandte Menelik's überrascht, welche die Der⸗ wische zum r. auf die italienischen Truppen hãtten ö sollen. Am Atbara sei alles ruhig. Ahm ed Fadil, der fich in Ghedaref befinde, fürchte einen Angriff der Italiener vom Schirefluß aus.
Nr. 6 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom g. Ro⸗ vember, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. — Nicht amtliches: Neues zur Nering⸗Forschung. — Der Umbau dez König⸗ lichen Opernhauses in Berlin. — Dehnungs⸗ und Spannung messer. — Vermischtes: Wettbewerb um das Hauptgebäude der Autzstellung der Provinz Schleswig Holstein in Kiel. — Ausstellung der letzt. jäbrigen Neuerwerbungen des Königlichen Kunst ewerbe ˖ Museums in Berlin. — Einfluß der Bewegung der Lasten au eiserne Brücken. — Veueres über Tachymeter für Eisenbahnvorarbeiten. — Eine neue Form des Weichendreiecks.! — Königlicher Baurath H. F. Wagner in Frankfurt a. M. J. — Bächerschau.
Kunft und Wissenschaft.
Die Münchener Künstlergen gssenschaft hat mit Rücksicht auf die im nächsten Jahre in Berlin stattfindende inter⸗ nationale Kunstausstellung beschlossen, die fär 1895 geplante inter. K .. Kunstausffellung in München auf das Jahr 1597 zu ver schie ben.
Bauten.
Der Wettbewerb um das Hauptgebäude der Ausstel lung der Provinz Schles wig⸗Holft ein in Kiel hat zu dem Grgebniß e ort, daß der Entwurf des Architekten Thielen in Ham⸗ burg angekauft worden ist, um für die Ausführung umgearbeitet zu
werden. Außerdem ist der Entwurf des 4 * s⸗Baumeisters Hagen in Kiel von dem Preisgericht zum Anka empfohlen worden.
Cr ess in Erhöhung der Steuer nach dem Verwandtschafts⸗
BSandel und Gewerbe.
. . der heutigen Sitzung des entralausschusses der Reichsbank führte der Vorsitzende, äsident des Reichs⸗ bank⸗Direktoriums. Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch aus daß eine Erhöhung der Bankrate unvermeidlich sei. Die in letzter Woche nur um 30 Millionen Mark gesunkene Anlage
sei noch erheblich gräßer als in den vorangegangenen en, undebenso die Notenemission. Allerdings sei auch a,, wenngleich um 86 Millionen kleiner als 1893. doch noch immer sehr ansehnlich und höher, als in den übrigen vorangegangenen Jahren. Indessen seien der Reichsbank seit Anfang 8. s Millionen Gold entzogen, und der Wechselkurs nahere sich dem Goldpunkt. Die sieuerfreie Notenreserve sei noch um Mällionen kleiner als am B. Sttober, und wesentlich kleiner als in den le tvorangegangen vier Jahren Nur 1890, aber bei einem ft von 5i /m Proz sei sie 39 Millionen höher gewesen. Bei dem allmählich auf den Banksatz gestiegenen Börsendiskont und der sich einer Speku⸗ satianskrisis nähernden Spannung aller Gelbmärkt= sei der für die Jahreszeit niedrige Diskont von z Proz nicht länger aufrecht zu erhalten Der Zentralausschuß stimmte . widerspruchslos der beabsichtigten Erhöhung des Diskonts auf 4 Proz, des Lombardzins fußes auf 5 bezw. 41 Proz zu. Ferner willigte derselbe darein, daß auf die Dividende der Reichs bank⸗Antheile vom 15. F. M. ab eine zweite Abschlagszahlung von 15/0 Proz. geleistet werde und erklärte sich mit der Zulassung einiger Papiere zur Beleihung im Lombardverkehr einverstanden.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. November zeigt der gesammte Kassenbestand in Höhe von 942 351 500 M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 1202 000 4; der Metall- bestand allein hat um 1 973 009 0. abgenommen. Der Beffand an Wechseln ist um 27 595 O0 M auf o Ih 600 b und der Bestand an Lom bardforderungen um 2 387 000 0 auf 95 g36 00030 zurũckgegangen; in diesen beiden Anlagekonten hat also zusammen eine Verminderung um 30 9? 7 000 0 erfahren. Auf pafsiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten in Höbe von 1161 536 65 Meine Abnahm= um 30 563 000 6; die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten im Betrage von 435 6574 000 0 erscheinen um 574 000 6 vermindert
Theater und Musik.
ö . ker ling. Theater
ar. Am Sonnahend gelangten zwei moderne Theaterstũcke zur Auf⸗ führung, die, beide in Verfen geschrieben, aufs neue 83 Beweis lieferten, daß auch der moderne Dichter die handelnden Personen in gebundener Rede sprechen lassen und seines Erfolgs sicher sein darf, wenn er sich im Reich der Phantasie frei bewegt und doch gleichzeitig die künstlerische Form meistert und beherrscht. Paul n . dessen letztes kriminal · psychologisches Drama Der Andere“ noch undergessen ist, erschien mit einem einaktigen Schauspiel Die Venus von Milo“ auf der Bühne, in welchem er um die Entstehung und Verstũůmmelung des klassischen Bildwerkz eine anmuthige Fabel gesponnen hat. Die reine Liebe eines unter dem Sklavenjoche seufzenden Jünglings, dem der Dichter den unsterblichen Namen des raxiteles beigelegt hat, sindet ihren sehnsüchtigen, glůhen⸗ Ren Ausdruck in der Schöpfung des Venusbildes, dem der Künstler die Züge seiner jungen Freundin. der Chlos von Melos, leiht. In rasendem Schmerz beginnt der junge Künstler sein Meisterwerk wieder zu zertrümmern. als der holden Chlos bon seinem ruhmsüchtigen Derrn, dem reichen Bildhauer Agathon, Gefahr droht. Mit vielem Geschick ist eine poetisch⸗ zarte Intrigue mit der Haupt⸗ handlung verknüpft. Die schöne Klytia, um welche Agathon und der gottbegnadete Bildhauer Skopas werben, löst mit glücklichen Dänden an der Stelle der bimmlischen Aphrodite die verschlungenen Fäden und reicht dem jungen Prariteles zum schönen Ende den Lorbeer und die Myrthe. Die Gestalten weisen, von ihrer Gewandung und den Namen abgesehen, kaum spenifische Züge grie⸗ chischer Maͤnner und Frauen auf. Im Charakter des reichen gathon, der den Ruhm des Venusbildners für sich ersehnt und dem Prariteles far sein Schweigen die Freiheit bietet, treten sogar fehr moderne Züge hervor; Agathon wird als Vertreter des athenischen Realismus, als Vertreter gleichsam der Neuen und Jungen hingestellt, die nur wiedergeben, was sie mit den äußeren Sinnen wahrnehmen, im Gegen⸗ saßz zu den Alten, wie Phidias, denen Skopas nachstrebte, die bildeten, was sie fühlten und geistig anschauten. Wenn auch diese Erörterungen etwas nüchtern und lehrhaft durchgeführt er⸗ scheinen, so ist doch der Dialog im Ganzen unterhaltend! und erfüllt mit anmuthigen Gedanken. — Die Darstellung verdiente in allen Theilen Anerkennung, trotzdem gerade dem jungen Praxiteles des Herrn Stockhausen noch der echte Schwung der k fehlt, für den die jugendliche Frische doch nicht vollständigen Ersaß bietet. ö. Groß entfaltete Anmuth und Liebreiß als Klyti, und
rãulein Umlauft war eine mädchenhaft zarte Chkos.
Mit einem schön gestellten Bilde in antiker Gewandung, die rosig verklärte Statue der Venus von Milo im Hintergrunde, hatte das erste Stũck geschlossen, und mit einem ebenfo fesselnden, aus der reinsten Romantik geschöpften Bilde begann das zweite Bübnenwerk. Ein zãrt⸗ liches Liebespaar im Rococokostüm auf einer blüthenumrankten Park mauer führte sofort in den Geist des Lustfpiels. Die Romanti schen⸗ ein, dessen Verfasser Edmond Rostand für diese Arbeit einen Preis der franzõsischen Akademie erhalten bat. SLudwig Fulda hat das Stuck mit bekannter sprachlicher Feinfühligkeit ins Deutsche übertragen. Was den äußeren Erfolg des Luftfpiels anbetrifft, so fand der wahr⸗ haft dichterisch erdachte erste Att ungetheilten Beifall, während die Zuschauer dem zweiten und dritten Aufzuge keinen rechten Geschmack abzugewinnen vermochten. Der Handlung liegt ein sebr zartes Notiv zu Grunde. Der Dichter will mit ironischem Lãcheln die jugendlichen Sebrechen verliebter Menschenkinder behandeln, die in einer kũnst lichen Romantik die wahren Wonnen erster Liebe zu
enießen meinen, Solvette und Percinet tauschen ir
Eier wünn weil sie ihre Vãter verfeindet glauben; sie find glücklich als sie bei einer von den klugen Vätern veranftalteten Schein⸗ entführung das Jawort der Väter scheinbar erzwingen. Dieser erste Akt ist mit Geist und wahrer Empfindung ausgestaltet; felbst der parodistische Humor stört den reinen Genuß nicht. aber im zweiten Akt die Kinder den Trug der Alten erfahren und meinen, mit den romantischen Zuthaten auch ihre Liebe eingebüßt zu haben, steigt der Dichter zu unvermittelt in die vlatte Wirklich⸗ keit hinab. Die Stimmung ift verflogen, und die Zuschauer finden sie auch im letzten Aufzuge nur schwer wieder, Percinet und Sylvette die echt? Liebe wieder fühlen, die sie in Abenteuern der Alltag welt vergeblich gesucht haben. Die mangelhafte Wirkung des Lustspiels wird durch den plötzlichen Wechsel der Grundstimmung verschuldet. Die Uebergãnge zwischen Schein und Wahrheit fließen eft so ineinander, 9. der unbefangene Zu⸗ schauer die Grenzen zwischen ihnen nicht mehr klar zu erkennen vermag. Das Luft piel ist trotzdem in einzelnen Scenen fo von reiner 5. durchtränkt, daß man den Herzschlag eines wahren Dichters fühlt. Außerdem weist das Werk auch einen guten . von fröhlicher Laune auf, mit der der Verfasser sogar leblofe Dinge, wie die Park mauer, gleichlam zu beleben weiß. So lange ie steht in ihrer blüthenumrankten Pracht, eint sie Liebende und Väter; sobald die
idewand fällt, erhebt die Zwietracht ihr Hart die erst wieder flieht, als die trennende Mauer neu erfteht. — Das Liebespaar fand in Fräulein Elsinger und Herrn Stahl ebenso anmnthige und ge⸗ wandte wie . Vertreter; die Rococotracht ant ihnen prächtig. Herr Waldow spielte den Unternehmer Straforel, der Ent⸗ führungen auf Bestellung liefert, mit derber Komik, und die prak=
tischen Väter wurden von den Herren Guthery und Susk⸗ launig dargestellt.