2 Romanze von M. Bruch geberin einmüthigen Beifall. 6
Antlitz zeigen die beiden letzten Akte, in denen ein reicher alter Herr aus Amerika, in welchem das warme deutsche Gemüth nach langer Unter drũückung sich um so mächtiger offenbart, als Retter der Die ur Grobheit wahrheitsliebende Kapellmeister kann endlich seiner bewies in eißen Sehnsucht Genüge thun und die , des Berlioz schen Tedeums, unter Entfaltung aller künstlerischen Mittel, ins Werk setzen; der ewig sorgenden Mutter winkt eine behagliche Zukunft; der jungen Senta fallen durch den zur Onkelwürde erhobenen Amerikaner nicht nur prächtige Geschenke in den Schoß, sondern das Glück naht ihr auch in der Liebe eines jungen Rechtsanwalts. Die beiden Schlußakte spiegeln die behaglich bürgerliche Stimmung wider, die aus alten konventionellen Lustsplelen uns anspricht; übrigens geht ein gemeinsamer wohlthuender Zug durch das ganze Stück. Er hat seine. Quelle in der gemüthvollen Zeichnung der Charaktere und in dem ihnen innewohnenden ungekünstelten und kräftigen Humor; nur im zweiten Att, der den Modernen? starke Zugeständnisse macht, geht dem Witz zeitweise die Harmlosigkeit und damit zugleich die Grazie verloren. Das dramatische Talent der Verfasserin offenbart sich am stärksten im ersten Aufzuge, in dem sie eine scharfe und sinnige Beobachtungsgabe für die kleinen Vorgänge des Alltagslebens ent- wickelt, die handelnden Personen geschickt einführt, in ihren Schick= salen mit einander verknüpft und jeder einzelnen dabei ein charakteristifsches Gepräge verleiht. Im Dialog lösen Derbheit und Feinsinnigkeit oft in überraschender Weise einander ab; manche in e n rn ungebräuchlichen Redewendungen glitten unver⸗ standen vorüber. Die Sprache der Darsteller auf der Bühne klang manchmal wienerisch, manchmal allgemein süddeutsch, je nach der Herr Keßler; dessen Frau; Eigenart der Darsteller, die durch die Bezeichnung des Orts der Hand⸗ , . Griesinger: lung als eine deutsche Musikstadt' an keine besondere Gegend ge bunden waren. — Um die Darstellung machten sich verdient die Damen Marie Meyer als Frau Kron — die zwar wie eine sorgenvolle, aber nicht wie eine beschränkte Mutter aussah, welche sie nach der Absicht der Komödie sein soll —, rn Elise Sauer in der Rolle des lieblichen Töchterchens Senta, Gisela Schneider als „fesche! Soubrette und lene Stagls in der Rolle eines übermüthigen und gutherzigen Schülers. ie Herrenrollen lagen in den bewährten Händen der Herren Hermann Müller (Peter Kron), Rittner (Rechtsanwalt Löwenfeld), Nissen (Claus Smith) und Reicher (Brummer). — Die Verfasserin wurde nach allen Aufzügen gerufen und erschien dankend vor dem Vorhang.
Konz
wirkungsvoll vertreten. zu theil.
Resultate mit i Kreuz“ gegeben. Im
ittmeister Hertling; Herr
Lubowsky: err Vollmer;
mäßig bei.
Tochter Belial's' vorbereitet. Konzerte.
Die Vorträge auf zwei Klavieren, welche vorgestern im Saal Bechstein durch die hier bereits bekannten Pianisten Roß und Im Moore ausgeführt wurden, boten manches Anziehende. Es giebt wenige Stücke, die speziell für zwei Klaviere komponiert sind. Außer einigen Sonaten von Mozart und Variationen von Schumann haben noch vierhändige Driginalkompositionen von Labor, Chopin und Moscheles in dieser Form günstige Auf⸗ nahme gefunden. Die weit entwickelte technische Fertigkeit, die Präzision in den schnellen Doppelläufen und in den Einsätzen bei Satztheilungen, sowie die musterhafte Uebereinstimmung beim Crescendo und Decrescendo waren oft bewundernswerth und Der setzten die drei ersten Werke von Mojart, Schumann und Labor in das günstigste Licht. Die folgenden, ursprünglich für zwei Hände komponierten Piècen von Chopin, Moszkowski, Schytte und Rubin⸗ stein, in denen das polyphone Element nicht hervortretend war, machten einen J, günstigen Eindruck. Saͤmmtlichen Vorträgen Der fehlte es nicht an Beifall.
Gestern gab Frau Nicklaß⸗Kempner, bekannt als hervorragende Gesangskünstlerin, im Saal Bechstein einen Liederabend, der sehr zahlreich besucht war. Die Sängerin war vorzüglich disponiert und gab mit klangvoller Stimme, musterhafter ö der Into⸗ nation, Deutlichkeit der Aussprache und feinsinnigem Vortrag den Inhalt der von ihr gewählten ernsten und heiteren Gesänge gleich vollkommen wieder. An eine Arie von Mozart aus „Il rè pastors mit obligater Violine reihten sich in gleichmäßig lobenswerther Aus— führung Gesänge von Schumann, Bach, Brahms, Rubinstein, dem Landgrafen Friedrich von Hessen, Grieg und Anderen an. Herr Pro— essor G. Holländer, der die Begleitung der Mozart'schen Arie übernommen hatte, erfreute noch durch den wohlgelungenen Vortrag
führung beginnt um 73 Ühr
ertheilt.
bekannte
sei besonders Eltern,
Elsa Rau, armen, für ihre Ideale leidenden Musikerfamilie auftritt. Der bis 8 hat, ö 41 gestern in der Sing⸗Akademie hören und klassischen Werken von Bach und Beethoven wie in modernen Stücken von Chopin, Schumann, Brahms und Liszt weit entwickelte technische Fertigkeit und lebendige Vortragsweise. Die ängerin H. Bernhardt, von Fräulein Ribbeck mit einigen recht gelungenen Gesangsvorträgen Beiden Künstl ;
An demselben Abend konzertierte die Pianistin Paul ine Hof⸗ mann in Gemeinschaft mit der Mezzosopranistin Fohanna Weife im Konzertsaal, Potsdamerstraße 9. noch die nöthige Reife der Ausbildung ihres Talents, um günstige 23 Leistungen zu erzielen.
Im Königlichen Opernhause werden morgen Mascagni's Cavalleria rusticana“ und Ignaz Brüll's Oper „Das goldene
öniglichen Schauspielhause geht morgen Otto von der fordten's Schauspiel 1812“ in folgender , in Scene: Napoleon: err Kahle; General Jork: Herr Molenar; err Matkowsky. Freiherr vom Stein: Herr Klein. — Für das Lustspiel Doktor Klaus“ von Adolf L Arronge, welches am Sonntag zum ersten Mal im Königlichen Schauspiel. hause aufgeführt wird, ist folgende Besetzung festgestellt: Dr. Klaus:
⸗ Fräulein Abich; Herr Oberländer; dessen Tochter: Fräulein von ayburg; Max von Boden: Herr Purschian; Marianne: Frau Schramm; Referendar Gerstel: Anna; Frau Conrad; Frau von Schlingen: Direktor LArronge wohnt den Proben zu dleser Aufführung regel⸗
Frau Agnes Freund wird in der im Lessing⸗-Theater am Sonntag stattfindenden Nachmittage vorstellung von Hermann mann s Schauspiel Deimath“ die Rolle der Magda spielen.
Im Schiller Theater findet am nächsten Dienstag die erste Aufführung von Kleist's Käthchen von Heilbronn, statt. — Um den Ehrentag Rudolph Kneisel's zu begehen, wird das Lustspiel Die Dieses Lustspiel, das bei der Wlener Konkurrenz mit dem Preise gekrönt wurde, ist eine der erfolgreichsten von Kneisel's zahlreichen Bühnenarbeiten. Neuen Theater geht morgen zum Trauerspiel „Die neue Zeit? von Richard Voß in Scene; die Auf—
Im Adolph Ernst⸗Theater gelangt Der kleine Lord“ morgen und am Sonntag Nachmittag zur Aufführung. posse ‚Paradebummler“ erlebt morgen ihre 75. Aufführung.
Mannigfaltiges.
Magistrat hat nunmehr der Firma Siemens u. alske die Genehmigung zu dem Prosekt der unterirdischen tromzuführung für die elektrische Bahn Behrenstraße —reptow
Jugendschriften⸗Berlag von Flemming in Glogau hat seinen diesjährigen Weihnachts katalog ausgegeben. Das hübsch ausgestattete, reich illustrierte Heft ; welche wegen der Auswahl von Geschenken für ihre Kinder des Raths bedürfen, empfohlen. Der Katalog wird Jedem auf Verlangen gratis und franco zugesandt.
Im Zirkus Renz feiert das an jedem Abend mit stärmischem Beifall aufgenommene militärische Paradestück 1870/71 heute bereits das Jubiläum der 25. Aufführung.
Em den, 14. November. Gestern Nachmittag fand die feierliche Einweihung des den Astronomen David Johann von der Bevölkerung Ostfrieslands zu Oste el bei Marien—
und erntete ebenso wie die Konzert⸗
vereine
welche plößlich erkrankt war, wurde nnen wurde reicher Beifall
Beiden Künstlerinnen fehlt
von 4709 m.
uise: Fräulein Lindner; Dlders.“
Emma: Fräulein Herr Hertzer; Frau Stollberg. — Herr
Suder⸗
wurden.
ersten Mal das
Die Gesangs⸗
Carl
Fabricius und Sohn
hafen errichteten Den km
Emden, Eisenbahn. Baurath a. D. Vo Gesellschaft, die sich um das
Grabstein des F Inschrift trägt:
und unternahm später in Begl Fahrt durch den neuerbauten
wie W. T. B. meldet, in der Nã den Dampfern Riberhuuns“ und sammenstoß statt, bei wel Der letztere Damp begab sich sofort behufs Re Voß. Von den Besatzungen ist niemand verunglückt.
Metz, 15. November. gestern den zweithöchsten Sta das Hochwasser hier ohne Gefahr vorbei. sames Sinken des Flusses eingetreten.
Laib ach, 15. November. Heute früh, kurz nach 4 Uhr, ein mäßig starker, drei Sekunden dauernder Erdstoß mit gungen des Bodens und unterirdischem Getöse. wurde nur vorübergehend in geringem Maße beunruhigt.
Paris, 14. November. dable , „audin“ und Courbet“, welche auf der Fhhede von Salins bei Hysares vor Anker gehen wollten, geriethen in der letzten n Für die Schiffe ist keinerlei Gefahr zu besorgen, der Formidable! ist bereits wieder flott; auch das schiff . Courbet wird voraussichtlich im Laufe des heutigen tags und der Baudin' heute Abend wieder flott werden.
Philadelphia. hat der dort wohnende Colonel M. im Elsaß geboren waren und der im Laufe der Jahre bereits 39 Köften voll werthvoller, von ihm gesammelter Bücher zur ĩ bei der Belagerung von 1870 stark beschädigten Stad in Straßburg absandte, dungen mit neuen Publikationen von Amerika nach der Hauptstadt des Elsaß abgehen lassen.
Nacht auf eine Sandbank.
stliche eingefunden. Die Norden und Aurich .
T. B. meldet, heute der
unnel nach dem Fischmarkt.
Ham bung, 14. November. In der vergangenen Nacht fand, be von Brunsbüttel zwischen id Northenden“ ein Zu. chem beide Schiffe bedeutend beschäͤdigt fer kehrte nach Hamburg zurück und paratur nach der Werft von Blohm u.
Seit Mitternacht ist lang⸗
Die drei Panzerschiffe
anzer ormit
Wie der „Philadelphia Demokrat“ meldet,
Ergänzung der
kürzlich wieder zwei große Sen⸗
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
vom 15. November Morgens.
Wetterberi 8 U
ö ö —
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern— haus. 162. Vorstellung. Cavalleria rusti- gamma. Dper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstack von SG. Verga. In Scene gesetzt vom Aber. Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. — Das oldene Kreuz. Oper in 2 Atten von Ignaz rüll, Text nach dem Französischen von S. H. Mosenthal. Tanz von Paul Taglioni. Dirigent: Musik⸗Direktor Wegener. Anfang 77 Uhr. Schauspielhaus. 252. 3 1812. Schau⸗ viel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. In Scene gesetzt om Ober⸗Regisseur Max Grube.
Anfang 7 ÜUhr. Sonntag: Opernhaus. 163. Vorstellung. Lucia Oper in 3 Akten von
von Lammermoor.
Gastano Donizetti. Text von S. Camerano. Miß Lucia: Fräulein Mary Howe aus New⸗Nork, Sir Edgar: Herr Emil Götze, als Gäste)) — Phantafien im Bremer Rathskeller. Phan—⸗ tastisches Tanzbild, frei nach Wilbelm; Hauff, von a n. Musik von Adolf Steinmann. An-
an r.
EGqau t keihaus. 253. Vorstellung. Zum ersten Male: Doktor Klaus. Lustspiel in d Aufzũgen von Adolph L'Arronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 73 Uhr.
— — —
Stationen.
56 C. — 40 R.
Bar. auf 06r u. d. Meeressp. red. in Millim in 0 Cesstus
Temperatur
Wind. Wetter.
—
Belmullet .. S 7 bedeckt Aberdeen. SSW 1wolkig Christiansund WSW 3 heiter Kopenhagen. WSW 3 wolkig Stockholm S 2 bedeckt
(,, . . stinñ Nebel t. Petersbrg. WSW l bedeckt Moskau...
I bedeckt Cork. Queens z ö Cherbourg. I.764 1 666 762 mburg .. 765 winemünde 762 Neufahrwasser 760 Memel... 758
7168 766 770 5 wolkenlos 770 6 wolkenlos 771 wolkig?) 769 heiter
766 halb bed. 770 halb bed. 767 bedeckt
766 8 Nebel 768 still bedeckt 769 bedeckt
9 Nachts Regenböen. ) Abends Regen. 3) Nachts Regen.
— E. E
. Se e e OM M oo k O
Dentsches Theater. Sonnabend: Zum ersten Male wiederholt: Tedeum. Anfang 73 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Don Carlos. — Abends 77 Uhr: Tedeum. 5
Montag: Der Meister von Palmyra.
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Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Des Meeres und der Liebe Wellen.
, . uh g ittag 2 n Sonntag, Nachmittag hr: Nachruhm. — Abends 77 Ubr: Hasemann s To . 3
Montag: Der Pfarrer von Firchfeld.
Lessing · Theater. Sonnabend: Madame Sans ⸗ Gene. Anfang 73 Uhr.
Sonntag, ,. 3 Uhr (volksthümliche Preise: Heimath. — Abends 77 Uhr: Die Venns
Uebersicht der Witterung.
Im allgemeinen hat sich die Wetterlage über Europa wenig geändert; das barometrische Maximum im Süden hat an Höhe zugenommen, während eine tiefe Depressioön im Westen der Britischen Inseln berannaht. Eine Theildepression ist über Süd— schweden in der Entwicklung begriffen und verurfacht an der deutschen Küste ker haf westliche und süd⸗ westliche Winde. In Deutschland ist bei vor, von Milo. — Die Romanutifchen. wiegend südlicher bis westlicher Luftströmung das de,, Die Venus von Milo. — Die Wetter mild und meist heiter; vielfach ist , Romantischen.
n,. n ö. . Menge. . 1 Selgo. R
and wurde Abend etterleuchten beobachtet. In . ;
Irland und vorm Kanal ist das Barometer wieder . ter Der ver,, . kten von H. Fr. Fischer und Josef in
sehr stark gefallen, und daher ist zunächst trockenes in und nachher wieder trübes, windiges Wetter zu er— Jarno. — Vorher: Aber die Ehe l Komödie 1Akft von P. Linsemann. Anfang 73 Übr.
warten. Deutsche Seewarte. Sonnta beuvat g und folgende e: Der Ra ? — Vorher: Aber die Che .
—— r , 6 , m m e m m,
gxriedrich Wilhelmhadtisches Theater. Sunn ben: n, n. Donnabend: 4 te . Abend 74 Uhr: Die die sene, . 1
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.
Sonnabend: Zum ersten Male: Die nene Zeit. Schauspiel in 4 Akten von Richard Voß. 6 Siegfried Jelenko. Anfang 73 Uhr.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung des Vereins für Volksunterhaltungen. — . 73 Uhr: Zum zweiten Male; Die neue Zeit.
Voranzeige: Das Gastspiel der Mad. Judi be—= ginnt am 30. November d. J.
Thenter Anter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend; Neu einstudiert: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipn. Burlesk⸗Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deuisch von Julius Fritzsche. Musik von A. Sulli⸗ van. Dirigent; Herr ellmeister Federmann. — Hierauf: Grostes. Ballet Divertissement, arrangiert und entwarfen vom Balletmeister Herrn Jean e, . Dirigent: Herr Kapellmeister 3 . n 9. .
onntag: Der ado. — Hierauf: Großes Ballet · Divertissement. ö ö
Adolph Ernst Theater. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Der kleine Lord. Kinder in Begleitung Erwachsener zahlen die Hälfte. — Abends 73 Uhr: Paradebummler.
Sonntag, Nachmitags 3 Uhr: Der kleine Lord. — Abends 75 Uhr: Paradebummler.
Zentral- Theater. Alte Jatobstraße Nr. zo. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Sonnabend: Eine tolle Nacht. Große Aus= stattungsvosse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Mufünt von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direkter Richard Schultz. Die Tanz -⸗Arrangementz vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert · gans. Sonnabend: Karl Mender⸗ Konzert. Operetten und Walzer⸗Abend.
Mittwoch, den 20. November, Abends 71 Uhr: Geistliches Konzert, untet Mitwirkung der Sãngerinnen Fil. Aderhold und Frl. Burkhardt und des Sängers Herrn Baschle.
Sing Ahademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr:
Konzert des Klaviervirtuosen Harold Bauer mit dem Phiiharmon. Orchester (Dir.. Prof.
F. Mannstaedt. )
Saal Fechstein. Linkstraße 42. Sonnabend, Anfang 75 Ubr: II. Quartett Abend von Hol⸗ , , . . , unter gütiger Mitwirkung des Herrn Hofkapellmeisters Dr. Karl Muck 3 k
Birhus Renz. Karlstraße. Sonnabend, Abends Uhr: Gala- Sport⸗Vyrstellung. 1870,71. Großes militärisches Ausstattungsstück mit Tänzen, Grupbierungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen vom Direktor Fr. Renz. Außer— dem besonders hervorzubeben: Bagdad, arab. Voll⸗ blutschimmelhengst. Hierauf der Rapphengst Donner, das Vollendetste der Pferdedressur. Beide Pferde dressiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Sl Bolero, spanische hohe, Schule geritten von s Damen und 6 Herren in nationalen Pracht— kostümen. Auftreten des anerkannt besten Schul⸗ reiters der Welt Mr. James Fillis mit seinem Vollblutpferde Germinal. Die außerordentliche Schulreiterin Mlle. Dudley mit ihrem Schulpferde
lorsal. Hierauf: Vorführen des irländischen Springpferdes La Gazelle. Auftreten der hervor⸗ ee, Künstler⸗Spezialitãten, sowie sämmtlicher Clowns und des beliebten Origingl⸗August Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Tus⸗ tragezetteln ersichtlich.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Iijo Ni En nit dem beliebten Schellenspiel. — Abends 71 Uhr: 1870/71.
tea e 22 2 O e e.,
Familien⸗ Nachrichten.
Verebelicht: 6 ö. Lieut. Siegfried von Saldern mit Frl. Marie Wagner (Warmsdorf). — Hr. Rittmeister a. D. Edmund von Köpven mit verw. Fr. von Witzleben, geb. Baczko Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberlehrer Hille int — Eine Tochter: Hrn. Prem. Lieut.
und (Görlitz).
Gestorben: Gräfin Emmy Bethusy⸗Huc, geb. von Ohlen⸗Adlerskron (Bankau). — Hr. Prem. Lieut. Kurt von ,, (Thorn). — Hr. Rittergut besitzer Friedrich Franz von Nordenskjöld (Birk holz b. Wend. Buchholi). — Hr. . Gustav Klose (Münchwitzj. — Sr. Pastor Paul Burghart (Trebnitz).
Verantwortlicher Redakteur: Siemen roth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen
leinschließ lich Börsen⸗ Beilage), und die Gewinnliste der ersten Berliner Pferde⸗ Lotterie.
als statt. Zu der vom besten Wetter . 4 Feier hatten sich, der. Weser⸗Itg. zufolge, ,, . die in Paris ihre Studien Regierung eine 3. . von Abgesandten naturwsssenschaftlichet Gesellschaften sowie vie i ãnnergesang⸗ euten durch Gesangsvortrãge. Direktor der hiesigen naturforschenden ; um das Zustandekommen des Denkmals sebr ver⸗ dient gemacht hat, hielt eine die hoben Verdienste des Fabricius hervor- hebende Rede, ebenso Pastor Voß⸗Osteel und Professor Das Denkmal ist auf dem Kirchhofe über dem Grabe des Fabricius srrichtet. Bildhauer Oscar Rassau in Dresden ist der Schöpfer des elben. Der Künstler hat, wie allseitig anerkannt wurde, seine 2 Geschick gelõst. mußte eine allegorische Darstellung g sitzenden Frauengestalt besteht, die den Blick richtet, in der linken Hand eine Tafel mit der rechten ein Fernrohr haltend.
Eggers ⸗Norden.
Aufgabe mit Da kein Bildniß von Fabricius vorhanden war, ewählt werden, welche in einer innend zum Himmel onnenscheibe, in der t Das ganze Denkmal hat eine Höhe In der Kirche zu Ofleel wird noch der ursprüngliche abricius gezeigt, der folgende ziemlich deutlich zu lesende t Anno 1517 den 7. May is de würdige un wolgeleerde Heer David Fabricius, Paster un Astronomus tho Ssteel, van eenen gebeten Frerik Hoyer jammerlyken vermordet int Jaar 53 fynes abricius wurde bekanntlich von einem abergläubischen Bauernknecht seiner Gemeinde mit einem Spaten erschlagen.
Altona, 15. Nov Bahnhofs traf, wie W öffentlicken Arbeiten Thielen
ember. Zur Eröffnung des hiesigen neuen e e ng e, n,, ,, n. ffeeVs . Thie in Begleitung des Präsidenten
hiesigen Eisenbahn⸗ Direktion Jungnickel 3. des Ober Regierun z Raths Nöllendorff hier ein. Der Minister besichtigte den 6 eitung des Präsidenten Jungnickel eine
Die Mosel hat in raschem Steigen nd seit 12 Jahren erreicht, doch stroͤmt
erfolgte iar Die Bevölkerung
ormi⸗
Richard Muckle, dessen Eltern
tbibliothek
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Köäniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 274.
Berlin, Freitag, den 15. November
1895.
Nr. 46 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesun dheits amts', vom 13. November, hat folgenden Inhalt: rsonalnachricht. — Gesundheitszustand und Gang der Volkskrankz⸗ ten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. — Desgl. gegen Gelbfieber. — Bewegung der Bevölkerung in Bayern, 1894. — Ge—⸗ burten und Sterbefälle in Birmingham, 1894. Aug dem japanischen Sanitätsbericht, 1391. — Gesetzgebung u. s. w. (Preußen). Diphtherie serum. — ,, — Reg. Bez. Königsberg). Privat Irrenanstalten. — (Reg.⸗Bez. Oppeln). Maul. und Klauenseuche. — Reuß j. L.) Drogen ꝛc. Handlungen. — (Lübeck). Viehquarantãäne. C Desterreich). utterkornvergiftungen. — (Belgien). Sanitãte⸗ kommissionen. — Aerzte, Pharmazeuten und Drogisten. — Gang der Thierseuchen. Tollwuth im Deutschen Reich, 1894 — Thier seuchen in Großbritannien, 390. Juni bis 28. September. — Rinderpest in der Türkei. — 3 Maßregeln gegen Thier ⸗ seuchen. ee. Reg. Bezirke. Danzig, Bromberg, Baden.) — Vermischtes. (Preußen.) Schlachthäuser, 1894. — (Bayern.) Krankenversicherungen, 1894. — k Irrenanstalten, 1893. — Geschenkliste. — Bevölkerungs VoVrgänge in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern. — Sterbefälle in größeren Ver⸗ waltungsgebieten des In⸗ und Auslandes, 1894. — Wochen tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 900 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt ⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Ge⸗ richtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheits⸗ pflege (Heilmitteh. . Nr. 55 des ‚Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 9. November, 67 folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessionsurkunde, betr. den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Hildesheim über Clauen und Schwiecheldt nach Hämelerwald durch die Hildesheim, Peiner ⸗Kreis⸗ Eisenbahn⸗Gesellschaft, vom 31. Juli 1395. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 29. Oktober 1895, betr. Bestellung des Kommissars für die Ausübung des staatlichen Aufsichtsrechts über die Eisenbahn von Hildesheim uber Clauen und Schwiecheldt nach Hämelerwald; vom 4. November 1895, betr. Besoldungs⸗Dienstalter der früheren Zivilpensionäre, sowie der ohne Pensionsanspruch aus ech en , und Gendarmen nach ihrer Wiederanstellung. — Nachrichten.
Das 6. (November / Dezember⸗ Heft des „ Archips für Eisen ˖ bahnwesen“, herausgegeben im Ministerium der öffeatlichen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin), hat folgenden Inhalt: Die Arbeiterpensionskasse, die Krankenkassen und die Ünfall— versicherung bei den preußischen Staatseisenbahnen in den Jahren 1893 und 1894. — Erweiterung des preußischen . im Jahre 1895 durch den Erwerb von Privateisenbahnen. — Die
eltenden amerikanischen Getreidefrachtsätze. — Die Eisenbahnen
eutschlands, Englands und Frankreichs in den Jahren 1891 bis 1893. — Die belgischen Eisenbahnen im Jahre 15993. — Norwegische Eisenbahnbauten. — Die Eisenbahn Neapel Reggio. — Das türkische Eisenbahnnetz der Balkanhalbinsel. — Die Cisenbahn Beirut — Damaskus. — Statistisches von den deutschen Eisenbahnen. — Recht— sprechung: Rechtsgrundsätze aus den Entscheidungen des Reichsgerichts. — Gesetzgebung: Deutsches Reich; Preußen; Oesterreich⸗Uingarn; Rumänien; Rußland; Venezuela. — Bücherschau: Besprechungen; Ueyersicht der neuesten e le über Eisenbahgwesen und aus ver⸗ wandten Gebieten; Zeitschriften.
Statistik und Volkswirthschaft.
Brände in Preußen während der Jahre 1888 bis 1890. Nach dem neuesten Heft der Preußischen Statistik. wurden im Jahre 1888 in Preußen 7648 Gemeinden von Bränden betroffen (i889: 7382, 18850: 7572 Gemeinden), die Zahl der Schadenbrände betrug insgesammt in den Städten und auf dem Lande 18759 (200651 und 21 017), die Zahl der von den Bränden betroffenen Be⸗ itzungen 20 994 (223 477 und 25 238). Immobiliar⸗ und Mebiliar⸗ aden zusammen wurde verursacht in Höhe von 55 206 583 56 950 217 und 58 726 0918) S; davon entfallen auf den I‚mo⸗ iliarschaden 30 145 246 (30 gs gss und 31 368 248) 66 und auf den Mobiliarschaden 25 061 337 (26 793 279 und 27 357770) (Mt r Als Ursachen der Brände sind angegeben: Blitzstrahl in 1029 (14096 und 1184) Fällen, Explosionen von Dampfkesseln, Gasen, Aether, Petroleum und Petroleumlampen in 540 (444 und 619), Selbstentzündung von Stoffen in 256 (230 und 3581). mangelhafte Feuerungsanlage in 1434 (1417 und 1263), Fahrlässigkeit im Um- gehen mit Streichhölzern in 1762 (1912 und 225), sonstige Fahr. lässigkeit in 6640 (824 und S277), erwiesene Brandstiftung in 287 (243 und 289), gemuthmaßte Brandstiftung in 2272 (1932 und 2230, Funken aus Lokomotiven in 31 (43 und 26) Fällen. Als unbestimmt oder unermittelt ist angegeben die Ursache von 4508 (46510 und 4526) Brãnden 5 Von den betroffenen Besitzungen waren unversichert 5540 5433 und 5210), von den Haushaltungen 5916 (6052 und 5366). ersichert waren 19 636 (21 225 und 21 876) . und 14 38581 (14142 und 14533) Haushaltungen mit 553 813 813 (655 494 224 und 670 721 485) M Von dem erlittenen Schaden waren unver sichert 3 756 468 (4 320 291 und 4079 153) , versichert 51 450 1135 (523 629 926 und 54 646 865) 46 Gedeckt waren 46621 177 45 654 1359 und 47 191 214) Trotz der Versicherung fand keine ntschädigung statt bei 3095 (1194 und 1276) Bränden mit einem Schaden von 109 267 (1 338 970 und 3 120 298) 4
Die Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen.
Nach, dem Bericht der General ⸗Direktion der Reichs Eisen bahnen in Elfaß Lothringen über die Verwaltung der Eisenbahnen in Elsaß⸗ Lothringen und der Wilhelm. Luxemburg ⸗Eisenbahn im Rechnun ge jahr 1594/95, den die ‚Straßb. Post“ wiedergiebt, betrug die Gesammt⸗ länge der für Rechnung des Reichs betriebenen Bahnstrecken Ende Maͤrz 1895: 1471.94 km rollspurige und 2298 km schmalspurige Strecken, gegen 1471,84 m vollspurige und 27.99 km schmal purige Strecken am Schluß des Vorjahres. Die mittlere Jahres⸗ betriebe länge der vollspurigen Bahnen beträgt 1471,94 Em und diejenige der schmalspurigen Bahnen A,98 km,. und zwar: 2. für den Personenverkehr der vollspurign Strecken 1451,79 Km gegen 142672 Em im Vorj., b. für den Güterverkehr der vollspurigen Strecken 1471,94 km gegen 1446 71 km im Vorj. S für den Personen. und Güterverkehr der schmalspurigen Strecken 2A„g8 Km gegen 27,99 Km im Vorj. Die Länge der zweigleisigen Strecken beträgt unter , der gepachteten Strecke von der Reichsgrenze bei St. Ludwig bis Basel 703,89 gegen 6865.07 Em im Vorj. Von der Cigenthumslänge von 1484, i1 km liegen 1467,17 km auf elsaß⸗lIothringischem und 1694 km auf preußischem Gebiet. Außerdem befinden sich in Elsaß Lothringen noch folgende Bahnen im Betrieb: 1) die von der Reichsbahn für Rechnung der Wilhelm= Luxemburg⸗Eisenbahngesellschaft betriebene voll spurige Nebenbahn von der Grenze bei Esch über Deutsch⸗Oth nach Redingen, einschließlich
der Anschlußbahnen 10570 km lang, 2) die der Pfalzbahn gehörige und von dieser betriebene vollspurige Haupthahn von Saargemünd bis zur bayerischen Grenze bei Blieshrücken: 11372 Rm, ) die einer Privat- ,,. gehörige vollspurige Straßenbahn Rappoltsweiler Stadt =
appoltsweiler Bahnhof; 4 Km lang, und 3 einige schmalspurige, verschiedenen Pribatgesellschaften gehörige Linien von zusammen rund 129 km Länge. Die Straßenbahnlinien in den Städten Mülhausen, Straßburg und * sind hierbei nicht einbegriffen. Die Gesammt⸗ länge der dem öffentlichen Verkehr dienenden Cisenbahnen in Elsaß - Lothringen belief sich hiernach Ende März 1895 auf 165661 km Vollspurbahnen und 156.98 Km Schmalspurbahnen. Die Gesammtlänge der von der Reichs-Eisenbabn betriebenen Strecken der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn betrug Ende März 206 M7 km. — Für die Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen betrug die Einnahme 53 593 414 MS und die Ausgabe 33 463 239 ½, . ein Einnahme- Ueberschuß von 20 130 174 6 verblieb. Für die Wilhelm⸗Lurremburg⸗ Eisenbahn betrug die Einnahme 9164 628 6 und die Ausgabe 6 766 393 6, mithin Ueberschuß 2398 235 Für beide Bahnnetze zusammen 33 der Einnahme ⸗NUeberschuß 22 528 410 MS Hiervon gehen die Pachtbeträge ab.
w Zur Arbeiterbeweg ung.
Hier in Berlin ist, einer Mittheilung der Post“ zufolge, der Ausstand der Telephonarbeiter bei der Firma Fr. Welles von einer Metallarbeiter⸗Versammlung für beendet erklärt worden, da die Ausständigen bereits vollzählig ersetzt sind. Der Ausstand hat der Organisation viertausend Mark Kosten verursacht.
Aus London wird dem W. T. B.“ zum Ausstand der Schiffsbauarbeiter gemeldet: In einer Konferenz der Vereini⸗ gung der Ingenieure Londons wurde gestern eine Entschließung angenommen, in welcher die Vereinigung erklärt, in ihrer Haltung verharren zu wollen, und die Ausständigen in Belfast und Glasgow ihrer moralischen und finanziellen Unterstützung versichert. Angesichts dieses Beschlusses wird der Ausstand zweifellos fortdauern.
Kunst und Wissenschaft.
Kunstgeschichtliche Gesellschaft.
L. In der ordentlichen Monatssitzung vom 1. November d. J. hielt Herr Dr, Sarre einen Vortrag über die kunstgeschicht⸗ lichen Ergebnisse einer Reise in- Kleinasien. Der Vor— tragende, der die Reise in Gemeinschaft mit Herrn Dr. med. Osborne 3 der Monate März bis August dieses Jahres ausführte, legte ein großes Material selbstgefertigter Photographien vor, von denen eine Anzahl mittels des Skimptikons in Vergrößerung gezeigt wurde. Der Zweck der Reise 7 theils auf archäologischem, theils auf dem kunstwissenschaftlichen Gebiet des Mittelalters. Einmal wollte der Vortragende das kleinasiatische Küstengebiet mit seinen Stätten antiker Kultur kennen lernen, andererseits sich näher mit der orientalischen Baukunst bekannt machen. Der erstere Reisezweck fand in verschiedenen Touren, die von Smyrna aus unternommen wurden, seine Erfüllung. Es wurden besucht Magnesia a. M., Tralles, Ephesus, Priene, Milet, Didyme, Sardes, Samos, Laodicaega, Tripolis und Hierapolis. Auf diesen Touren ergah sich bereits mehrfach Gelegenheit, hervor⸗ ragende türkische Bauwerke kennen zu lernen, wie die Moscheen von Ephesus, Milet, von Magnesia am Sipplos u. a4. m. Eine weitere Kenntniß der türkischen Architektur gewann der Vortragende während
Pergamon,
eines längeren Aufenthalts in Konstantinopel und auf einer Reise, die
er von dort nach Bruffa, nach Isuik, dem alten Nicaea, und dann auf der anatolischen Bahn bis Kiutahia unternahm. Im Juni und Juli machten die Reisenden dann von Smyrng aus oder vielmehr von Dinair, dem Endpunkt der von dort über Aidin ins Innere führenden Bahn, eine Expedition in das Vilajet Konia, die antiken Gebiete von Phrygien, Lykaonien und Pisidien. Durch ein Irade des Sultans waren sie dem rn der türkischen Behörden besonders empfohlen und hatten die Erlaubniß, ungehindert reisen und photographische Auf⸗ nahmen machen zu können. Ueberall sind den Reisenden die Beamten und die Bevölkerung überhaupt mit der größten Liebenswürdigkeit entgegengekommen. Im Gebiet des alten Seldschuckenreichs von Ikonium befinden sich herrliche Reste frühtürkischer Architektur, die bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen und bisher . bekannt sind. Die Seldschucken sind ein türkischer Stamm Innerasiens, der in der Mitte des 10. Jahrhunderts unter ern , mr n. Sel⸗ dschuck einen Vorstoß nach Persien machte. Die Söhne und Enkel desselben brachten ganz Persien durch Eroberung und durch Heirath in ibren Besitz. Ungefähr um 1100 zerfällt dieses vom Innern Asiens bis fast zum Aegäischen Meer reichende Sultanat in drei Theile, von denen der westlichste das Sultanat von Ikonium bildet. welches bis zur Mongolenzeit die Hauptrolle in Kleinasien spielt. Später zerfällt auch dieses Reich wiederum, bis der Stamm der Osmanen mit ihnen allen vollständig aufräumt. In der Stadt Konia stehen zwischen den kleinen, aus Holz oder Lehm erbauten Behausungen der modernen Einwohner die Ruinen grandioser und prächtiger Bauten der Sel⸗ dschuckenzeit. Auf einem Hügel in der Stadt befinden sich die Reste des Schlosses. Die daneben liegende große Moschee Sultan Älaeddin bietet uns ein Beispiel der älteren Moschee - Anlage. Die Djami, der Ort, wo sich die Anhänger des Propheten zum Gebet versammeln, war ursprünglich an keine bestimmte rn gebunden. Die große Moschee in Metka ist ein von Säulenhallen umgebener Hof, deren Mitte die Kaaba einnimmt. Diesen heiligen Stein als Gegenstand der Verehrung vertritt nun in jeder Moschee die Gebetsnische, welche nach Mekka orientiert ist. Der Platz vor der Gebetnische oder vor der dieselbe einschließenden Wand kann be— liebig gestaltet werden. In den älteren, aus dem 13. und 14. Jahr⸗ hundert stammenden Anlagen der Seldschucken ist dieser Versamm— lungsort der Gläubigen ein oblonger Raum, dessen flache Decke von Säulen oder Pfeilern getragen wird. Die Decke hat oftmals in der Mitte eine Oeffnung, unter der sich ein Brunnen befindet. Neben der Gebetsnische, rechts vom Beschauer, steht der Mimbar, die Kanzel, der aus Holz errichtete Predigtstuhl, von welchem aus der Koran ver— lesen wird. Als Drittes fordert die Anlage einer Moschee das Minaret; von hier aus ruft der Priester die Gläubigen zum Gebet. Der Grundriß späterer Moscheenbauten ist von byzantinischen Kirchen beeinflußt. ie Kuppel nimmt eine dominierende Stellung ein. Anfangs behielt man noch den weiten quadratischen Raum bei, aber statt der flachen Dede brachte man über jeder Vierung inmitten von vier Pfeilern eine kleine Kuppel an. Seit 1453, der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, wird die Sophien Kirche das ee. der Moscheenbauten; einen großen quadratischen Raum Üüberspannt eine auf, vier mächtigen Pfeilern ruhende Kuppel. Hohe Steinportale mit einwärts gehenden, reicher zierten Nischen bilden den Hauptschmuck der mittelalterliche Moscheen⸗ anlagen des Seldschuckenreichs. Es macht sich hier antiker und byzantinischer Einfluß geltend. Rein orientalisch ist die häufige Ver⸗ wendung von Inschriften und das eigenthümliche Ornament. Es finden sich ferner auch — wohl auf persischen Einfluß zurũcggehend figũrliche Darstellungen: Medusenköpfe, Vögel, sogar Genien, in elle, dargestellt. Am längiten verweilte der Vortragende bei dem anderen Hauptschmuck der seldschuckischen Architektur: der Fayence. Die prächtige Innenbekleidung der Moscheen von Konstantinopel durch Felder, 2 von aneinandergesetzten quadratischen Fliesen gebildet
Weniger bekannt ist das Fayence⸗ Mosagik der Seldschuckenbauten. Diese Technik ist älter als die erst⸗ erwähnte und wird verschieden behandelt. Allein schon dadurch, daß man die eine Seite gewöhnlicher Ziegeln bunt glasierte und sie nun in die rohe Wand zwischen die unglasierten 2 war eine gewisse Wirkung, ein buntes geometrisches Muster zu erreichen. Das zweite Verfahren bestand darin, daß man einen größeren Ziegel gleichfarbig glasierte, darauf das Muster anbrachte und dasselbe herausschnitt. Die so gewonnenen Stücke wurden in den Mörtel gebettet und hoben sich wirkungsvoll von dem weißen Grunde ab. Wollte man auch den Grund farbig haben, so ging man zu einer dritten Technik über, wobei auch der Grund durch Schneiden gewonnen wurde. Man legte nun die verschiedenen Fayencefliesen auf der ö Seite an⸗ einander und übergoß das Ganze mit Mörtel. Die so entstandenen Platten befestigte man an der Wand. Als Farben treten auf: Kobaltblau, türkisblau, manganschwarz und das Weiß des Mörtels. Diese Mosaikfayence ist weniger, als die türkischen Fliesen, bekannt und im Kunsthandel vertreten: einmal aus dem Grunde, weil sie sich an geheiligten Gebäuden der älteren Zeit mit wenigen Ausnahmen nur im Innern von Kleinasien und Persten befindet; zweitens, weil die Entfernung der Fayencemosaik von der Mauer große Schwierigkeiten verursacht. Während die einzelnen Fliesen leicht abgenommen werden können, muß hier erst eine dicke Mörtelschicht mitentfernt werden. Diese Technik ist nun an den mittelalterlichen Bauwerken Konias in reichem Maße zur Anwendung gekommen. Der Vortragende sprach dann noch eingehend über die zweite Gattung großer öffentlicher Bauten, die Medresse, eine Art Priesterseminar, und über die in gewaltiger Einsam⸗ keit gelegenen, grandiosen Ruinen der Unterkunftshäuser, der fogenannten Khane, die sich, immer eine Tagereise von einander entfernt, auf der großen Karawanenstraße befinden, die, von Bagdad und Caesgrea kommend, nach Konia führt. Die Reisenden besuchten ferner Akserai und den Großen Salzsee sowie die landschaftlich besonders anziehenden Gebiete der Gebirgsseen von Beishehir und Egherdir. Diese letztere Stadt selbst liegt malerisch am Fuße eines hohen Felsens auf einer in den See vorspringenden Landzunge. Der Araber Ebn Batuta berichtet schon 1330 über eine daselbst befindliche Medresse. Er zog als Pilger in die große Stadt mit ihren Bazaren und Gärten und wohnte als Gast in der Medresse, der großen Djami gegenüber, wo ein frommer Mann, Moslich Eddin, als Gelehrter ein Wunder seiner Zeit, eine Schule begründet hatte. Der Hof dieser Medresse ist durch byzantinische Säulenkapitäle bemerkenswerth. Von besonderem Inter⸗ esse sind zwei kleine, vor der Stadt im See gelegene Inseln, von denen die eine von Griechen bewohnt wird und eine alte, dem Heiligen Stephanus geweihte Kirche besitzt, deren Wandmalereien leider durch den Weihrauch fast unkenntlich geworden sind. Dem Vortragenden gelang es, hier einige interessante mittelalterliche Kirchengeräthe zu erwerben. Von Egherdir kehrten die Reisenden über Dinair nach Smyrna zurück.
werden, ist allgemein bekannt.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 14. d. M. gestellt 12737, nicht recht⸗ zeitig gestellt 31 Wagen.
In Oberschlesien sind am 13. d. M. gestellt 5791, nicht recht⸗ zeitig gestellt 440 Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Sch lachtviehmarkt vom 13. November 1895. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 512 Stüg. (Durchschnittspreis für 100 Kg.) J. Qualitãt —— 1, II. Qualitat = 46, III. Qualität 90-96 M6, ITV. Qualität 89-6 6. — Schweine. Auftrieb 8524 Stück. (Durchschnittspreis für 109 kg.) Mecklenburger 94 M, Landschweine: a. gute 88 — 92 , h, geringere 82 = 86 1, Galizier — „, leichte Ungarn — X46, bei 20 5/ Tara. Bakonyer — 6 bei — Kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1324 Stück. (Durchschnittspreis für ö 1. Qualitãt 1,14 — 1,24 M, II. Qualität 1,02 —- 1,12 6, III. ualitãt O94 = 1,00 M — Schafe. Auftrieb 871 Stück. (Durchschnittspreis für 1g.) I. Qualität 0, (- 1, 1l65 M, II. Qualität O, 84 - 0, 92 A, III. Qualitãt —, —
— In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Schultheiß' Brauerei Aktien ⸗Gesellschaft, in welcher ein Aktienkapital von 2 096400 M mit 689 Stimmen vertreten war, wurde der Geschäftsbericht des Vorstandes entgegengenommen und die Vertheilung einer Vividende von 14 09 beschlossen. Alsdann wurde dem Vorstand und dem Aufsichtsrath Entlastung ertheilt. Die Aus— zahlung der Dividende findet vom 1. Dezember d. J. ab bei der Kuponskasse der Deutschen Bank in Berlin statt.
— Nach der dem Aufsichtsrath der Attien-Gesellschaft Schloßbrauerei Schöneberg von der Direktion vorgelegten Bilanz und dem Gewinn, und Verlust⸗Konto für das w,, . Geschaäͤftejahr ist bei einem Absatz von 156785 hl (gegen 145 9389 hl in 1893,54) ein Brutto⸗Ertrag auf Bier⸗Konto von 1134 993 (gegen 35 537 M im Vorjahr) erzielt worden. Von dem Ahbsatz ir ler 68 854 hl auf Flaschenbier bei etwa 18 Millionen Flaschen. Es wurde beschlossen, der Generalversammlung nach Abschreibung bon 315 451 M (gegen 188 438 S im Vorjahre), die Vertheilung einer Dividende von 109, (gegen 9g o im Vorjahr) vorzuschlagen.
— Der Aufsichtsrath der hiesigen Vereint brauexrei (Rix- dorf) hat den Rechnungsabschluß fuͤr das verflossene Geschäftsjahr festgestellt. Der erzielte Reingewinn gestattet die Vertheilung von 7z 5e (gegen o/ im Vorjahre) auf die Stamm Prioritäten und von r bo (gegen 36 ä im Vorjahre) auf die Stamm ˖⸗ Aktien. Dem⸗ entsprechende Ker chläsr sollen der am 14. Dezember stattfindenden Generalversammlung unterbreitet werden.
Breslau, 14. November. (W. T. B.) Getreide und Produ ktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 00 exkl. 50 M Ver⸗ brauchsabgaben pr. November 50 30, do do. 70 4 Verbrauchsabgaben pr. , . do. do. Rüböl pr. November 45,50, pr. Mai —,—‚=— . Zink —.
Magdeburg, 14 November. (W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker exkl, von 92 ,½0 —, nene 1100 - 11,10. Fornzucker exll. S8 o Rendem. 10,50 — 10,50, neue 10,59 = 10,60. Nachprodukte exkl., THöose Rendem. 7 60 — 8, 35. Schwach. Brotraffinade 1 2300 — 23,25. Brotraffinade 11 22,75. Gem Raffinade mit Faß 23,126 — 23,90. Gem. Melis 1 mit 22,25. Still. ohzucker I. odukt
z hig. . e, Gun er R iertes etrol eum. zielle ierung der remer rr n Fest. Lolo 7,20 Br. Nuffischez Petroleum. 3. 6,80 Br. — Sch malz. Fester. Wilcox 315 8, Armour shield