Ju st iz⸗Minister ium.
Dem Ober- Lgndergercchts Math; Geheimen Jufuhs Rat Kendischaf Stiefel, dem OQber⸗Landesgerichts⸗Rat Breslau und dem Landgerichts Praäͤfidenten Holtze in Nord⸗ hausen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension eilt.
3 sind: der Amtsgerichts⸗Rath von Hülst in Thorn an das Amtsgericht in Minden, der n r 1 Degener in Frankfurt a. D. an das Amtsgericht Lin Berlin, der Amtsrichter Koehler in Tilsfit als Landrichter an das Landgericht daselbst und der Amtsrichter Lissel in Neusalz
an das Amtsgericht in Jauer.
Dem Fabrikbesitzer Max Borchardt in Berlin ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als Handelsrichter und Kaufmann Georg Knetsch in Cassel die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als stellvertretender Handelsrichter
ertheilt.
Hypotheken⸗Versicherungs⸗
baum, sämmtlich in Berlin, sind zu ; der Verlagsbuchhändler und Druckereibesitzer Henry von Baensch, der Kaufmann Siegmund Borchardt, der Banquier Dr. jur. Paul Arons und der Moeller, sämmtlich in Berlin, zu ste richtern bei dem Landgericht Lin Berlin ernannt. Dem Notar Gehrke in Mehlauken ist die nachgesuchte
Entlassung aus dem Amt ertheilt.
Der Notar Gebauer in Konitz ist aus dem Amt ge—
schieden.
h ae nr in
Amtsgerichts⸗Rath
Die Kaufleute Karl Friedrich Albert Buggen⸗ h 6 . . 8 . 9 . k . g 2 häuser und der Filialgeschafte mit allen Stimmen gegen die der Jenn, Theodor Lustig und der Direktor der Preußischen gt ieng g ischn Jakob Dannen⸗ andelsrichtern,
abrikbesitzer Julius vertretenden Handels⸗
Zu Notaren sind ernannt: der Rechtsanwalt Dr. Wild⸗ hagen in Göttingen für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts
u Celle, mit Anweisung seines Wohnfitzes in Göttingen, und verdankt, 3 Rechtsanwalt Hohl in Altenkirchen für den Bezirk des kehr des
Ober⸗Landesgerichts zu Frankfurt a. M., mit Anweisung
seines Wohnsitzes in Altenkirchen.
In der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Trott in Freistadt i. Schl. bei dem Landgericht in
Glogau, der Rechtsanwalt Mausbach bei dem Amtsgericht n, e.
und dem Landgericht in Kleve und der Rechtsanwalt Marcard bei dem Amts gericht in Hannover.
In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Werner aus Stendal und der Rechtsanwalt Conrad vom Amtsgericht L in Berlin bei dem Landgericht 1 hierselbst, der Rechtsanwalt Zimmer aus Ober⸗Glogau bei dem J . in if 1 r e m e, Dr. Willmann aus Suhl bei dem Amtsgericht in Quaken⸗ n. . tene. brück der Notar Pr. Pfahl bei dem Amtsgericht in Ratingen, eh kann darüber at beschlefsen werden, der Gerichte⸗Assessor Breyer bei dem Landgericht] in Berlin, der Gerichts⸗-Assessor Dr. Köhler bei dem . in Köln, stellen, unter E der Gerichts Assessor Dr. Schmidt⸗Scharff bei
ericht in Frankfurt a. M., der Gerichts⸗Assessor Lands⸗ . bei dem Amtsgericht in Magdeburg und der Gerichts— Assessor Wagner bei dem Amtsgericht in Suhl.
Der Landgerichts⸗Rath Klsöse in Gleiwitz, der Amts— gerichts Rath Frank in Danzig, der Rechtsanwalt und Notar Schultheis in Fulda, sowie die Rechts anwalte Dr. Adolf van Biema in Hannover und Kierski in Köslin sind
gestorben.
Bekanntmachung. Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Sesetz⸗Samml.
S. 357) sind bekannt gemacht:
ö 1 dee am 3. k , 3 , ö enossenschaft zur Entwässerung der füdöstlich des Ems. Jade⸗Kanals ; . ⸗ ; belegenen sielpflichtigen Grundstücke in den Land, beglehungsweise bringung einer die rechtliche Stadtkreisen Emden, Aurich und deer, lichen Regierung zu Aurich Nr. 39 S.
tember 1895;
Y) das am 18. August 1895 Allerhöchst vollzogene Statut für die Ent- und Bewässerungsgenossenschaft an der Fuhse von Lengede bis Steinbrück zu Groß-Lafferde im Kreise Peine, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Hildesheim
geben am 11. Oktober 1895;
die Anwendung der dem C
gegeben am 17. Oktober 1895;
durch das Amtsblatt der König⸗ 261, ausgegeben am 27. Sep⸗
Nr. 41, Beilage, ausge⸗
3] das am 22 August 1835 Allerhöchst vollzogene Statut für die ; Entwaässerungsgenossenschaft III 6 Wiesenentwässerung) zu Gondels⸗ Abgeordneten Prinz ent heim im Kreise Pꝛüm, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung Dipauli und Ebenhoch sowie zu Trier Nr. 38 S. 377, ausgegeben am 20. Septe
mber 1895; 4) der Allerhöchste *r vom 17. September 1895, betreffend
ei dem Land⸗ Comité.
8) das Allerhöchste Privilegium vom 17. September 1895 wegen des 9
Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt des Staatsanwalts Kottbus im Betrage von 3 500 906 , durch das Ämteblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. D. Nr. 41 S. 335, ausgegeben
am 9. Oktober 1895,
6) das Allerhechste Privilegium vom 28. September 1895 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleibescheine der Stadt Spandau im Betrage von 3 500 000 , durch das Amtsblat? der Königlichen Regierung zu Pętsdam und der Stadt Berlin Rr. 43 S. 419, ausgegeben am 25. Oktober 1895
der Allerhöchste Erlaß vom 3. Oktober 1896, betreffend die wurden.
Derabsetzung des Zinsfußes der von der Gemeinde Rirdorf im Kreife Teltow auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 16. Oktober 1889 aufgenommenen Anleihe von 4 auf 31 o, der Königlichen Regierung zu Potsdam und der S. 433, ausgegeben am 5. November 1895.
durch das Amtsblatt Stadt Berlin Nr. 45
burg.
Aichtamtliches. Den tsches Reich.
Preußen. Berlin, 16. November.
Seine Majestät der Kai heute Abend gegen 101½ Uhr aus Station bezw. im Neuen Palais wi
Der Wirkliche Geheime Ober⸗ Eisenbahnamt Kraefft ist aus Schlesien zurückgekehrt.
t // —
er und König gedenken
Regierungs⸗Rath im Reichs⸗
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„Donau“
für Lueger. Lieber hielt
ressivsteuer
die Erben
Die Geschã
Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. S. n Kapitãn zur See Sarnow, und S. M. S. „Irene“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän von Dresky, gestern von Amoy nach Hongkong in See gegangen; S. M. S. Condor“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Follenius, beabsichtigt, heute von Durban nach Lorenzo⸗Marquez in See zu gehen.
Die Kammer der Ab Antrag des Abg. Lutz auf hö
Sozialdemokraten angenommen.
re Hoheiten der Herzog und die Her . n n , Dessau zurückgeke
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. ö che und Königliche Hoheit die Herzogin
und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Alexandra in , gestern von Coburg nach Darmstadt begeben.
Bremen.
Der Senat hat der Bürgerscha ft folgende Mittheilung zugehen lassen: ö.
„Die fünfundzwanzigjährige Wiederkehr der ruhmreichen Tage, welchen unser Vaterland seine neugewonnene Einheit und Größe und insbesondere auch die nahe bevorstehende Kämpfern vergönnt war, den Lorbeer des Sieges an ihre Fahne zu heften, legt den Gedanken nahe, die Erinnerung daran nicht nur kurch Festlichkeiten zu feiern, sondern in würdigerer Weise dadurch, daß den Bedũrf⸗ igen unter den Mitkämpfern des großen Krieges eine Beihilfe gegen die Noth des Lebens gewährt werde. Der Senat erachtet es für an— von seiten des bremischen Staats durch Der Senat
gestern von Sond
Ihre Kaiserli
Tages,
daß eine Ehrengabe hierzu beigetragen werde. : ; antragt zu dem Ende die Bewilligung von zwanzigtausend Mark und ersucht die Bürgerschaft, dem zuzustimmen. Wie dem gelangt, ist ein Comité patriotischer Mitbürger welches aus freiwilligen Beiträgen einen größeren Fonds zur Unterstützung nothleidender Veteranen auf⸗ zubringen beabsichtigt, und es wird daher voraussi sein, diesem Comité auch die Ehrengabe des S
Senat zur Kunde in der Bildung
festere Gestalt gewonnen baben werden. die Bürgerschaft, ihm die
gestrigen Sitzung mit 14 gegen 7 Dipauli und Genossen na
und der deutsche Reichstags t , . aW g ren (fe wohnten, kam es bei der Anspielung eines Re arif vom 29. tuar ĩ f is ; stürmis angehängten Bestimmungen wegen der Chausfeepolizeivergehen auf die Viener Bürger meisterfrage zu einer inn en im Kreise Recklingbausen neu erbaute Chaussee vom Dorfe Ofierfeld bis zu der über die Emscher führenden Waghalsbrücke, durch das Amts. blatt der Königlichen Regierung zu Munster Rr. 42 S. 738, aug— In dem Pro die 1 T.
Die angeklagten Studenten sprangen von auf und stießen erregte Zwischenrufe aus. mahnung zur Ruhe seitens des schloß der Gerichtshof die Au die ganze Dauer der Verhandl dem Beschluß nicht folgen z großem Lärm von Gendarm Die Urtheilsverkündi
Die „London Gazette“ Nicholas O' Conor's zum
Bei Rambouillet der Republik Faure Korps veranstaltete Ja auch der deutsche Botschafter bayerische Geschäftsträger Freiher
Die Depu tirten kammer berieth 6 , die 97 i . . er Deputirte Léon a ekämpfte ingen auf der Wildpark⸗ ö den Sozialisten vor, er einzutreffen.
K
aume der hiesi ftsrãume rr hi
gen Chilenischen Ge⸗ t befinden uf
weiteres im Hotel
„Arcona“, Kommandant
eordneten hat gestern den ere Besteuerung der Waaren⸗
og in sind
chtlich angezeigt taats zu überweisen; wenn die betreffenden Pläne Deshalb ersucht der Senat genannte Summe zur Verfügung rmächtigung zur eventuellen Abgabe an das erwahnte
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser empfing heute den deutschen Bot Grafen zu Eulenburg in Audienz.
Das Geschwader, welches Levante entsendet, den Schiffen Kaiserin Eljsabeth⸗ und „Meteor“. Kommando des Kontre-Admirals Seemann. findet sich der Sebenico“ in Smyrna und de in Konstantinopel. . .
Der Klub der Konservativen verweigerte in seiner Stimmen die von den Abgg. chgesuchte Erlaubniß zur Ein— Natur der Auflösung des Wiener Gemeinderaths betreffenden Interpellation, welche in der heutigen Sitzung des gebracht werden sollte. geordneten Dipauli, Gasser, Schorn und Peitler erklärten hierauf, sich weitere Schritte vorbehalten.
In der gestern ab lischen Schulverei
Oesterreich⸗Ungarn nach der T. B.“ erfährt, aus Tegetthoff“, Dasselbe steht unter dem Außerdem be⸗ r „Ta ur us“
besteht, wie „W.
Abgeordnetenhauses ein⸗ Die in der Minorität gebliebenen Ab⸗ Morsey, Ebenhoöch,
sie würden
gehaltenen Festversammlung des kat ho⸗ ns, welcher der Bischof Roesler, die Liechtenstein, Freiherr von M Mitglieder der Aristokratie Abgeordnete Dr. Lieber bei— dners auf die Kundgebung Liechtenstein hielt die Festrede; Pr. de über den Kampf um die Schule.
zeß wegen der Demon strationen gegen Fahne kam es, na aus Agram, tumultuarischen
ch einer Mittheilung Plaidoyer Scenen. ihren Stühlen r Da die Er⸗ Präfidenten fruchtlos blieb, be⸗ sschließung der Studenten für ng. Die Studenten erklärten, u wollen, weshalb sie unter en aus dem Saal entfernt gung soll heute erfolgen.
Großbritannien und Irland.
veröffentlicht die Ernennung Sir Botschafter in St. Pekers⸗
Frankreich.
hat gestern eine von dem Präsidenten glieder des diplomatischen An derselben nahmen raf zu Münster und der r von Tucher theil.
tern den Gesetz⸗ rbschafts teuer. die Vorlage. sie bezweckten mittels der Pro⸗ Vermögen und die orlage werde
für die Mit gd stattgefunden.
Nivellierung der mwandlung des Eigenthums. zum Verkau Redner wandte sich sod und sagte, wenn die würden sie sich nicht 24 Minister Do umer festgestellte Finanzpo eine sehr annehmbare Pro
Die neue f der Immobilien zwingen. egen die Lehren der Sozialisten isten zur Herrschaft gelangten, nden darin erhalten. Der Finanz— ührte aus, die Regierung habe eine klar Der Erbschaftssteuerentwurf stelle gression auf und führe eine Ver⸗
erung herbei. Hierauf wurde die Generaldebatte ge⸗ 5
Nuszland.
Die Kaiserin ist gestern Abend um 9 Uhr von einer Groß fürst in glücklich entbunden worden, Höchstwelche bei dem heiligen Gebet den Namen Olga erhielt. Nach dem aus⸗ gegebenen Bulletin ist das Befinden der Kaiserin sowohl, als der neugebornen Großfürstin ein durchaus befriedigendes.
Ein aus Anlaß der Geburt der Großfürstin Olga veröffentlichtes Kaiserliches Mani fest besagt: „Indem Wir eine solche Vermehrung Unseres Kaiserlichen Hauses als ein Zeichen des über Uns ünd Unser Haus reich ergossenen Segens aufnehmen, thun Wir dieses freudige Ereigniß allen Unsern treuen Unterthanen kund und erheben mit 14 heiße Gebete zum Allerhöchsten um das glückliche Heranwachsen und Gedeihen der Hohen Neugeborenen.“ .
Die Geburt der Großfürstin wurde gestern noch spät Abends der Bevölkerung von St. Petersburg durch Kanonen⸗ schüse verkündet. Die Nachricht rief in den Theatern patriotische Kundgebungen hervor. Die Nationalhymne mußte dreimal gespielt werden. Sämmtliche St. Petersburger Zei⸗ tungen bringen heute schwungvolle Artikel.
Der Gesandte in Washington Fürst Kantakuzenos ist zum Gesandten in Württemberg und Baden ernannt an Stelle des bisherigen Gesandten don Kotzebue, welcher den Gesandtschaftsposten in Washington übernimmt. Der Gesandte am bayerischen Hofe Graf Chreptowitsch⸗ Butenew ist gleichzeitig zum Gesandten für Sachsen⸗ Coburg⸗Go tha ernannt worden.
Türkei.
Der österreichisch- ungarische Botschafter Freiherr von Calice wurde nach dem gestrigen Selamlik von dem Sultan in Audienz empfangen.
Eine am Donnerstag seitens des Großveziers den Provinzbehörden ertheilte Instruktion geht dahin, allen Konsuln die Einholung von Informationen über die Vorgänge zu erleichtern, damit die Berichte der Konsuln mit den offi⸗ ziellen Berichten übereinstimmten.
Nach einem in türkischen Kreisen verbreiteten Gerücht stände, wie ‚W. T. B.“ berichtet, ein theilweifer Wechsel der Mitglieder der Kontrolkommisfion bevor. Der Vor= sitzende der Kommission Schakir Pascha werde wahrscheinlich diesen Posten verlassen.
Die türkischen Blätter veröffentlichen amtlich die Ein⸗ berufung von 128 Redif-Bataillonen im Bereiche des II. und V. Korps als erste Maßregel zur Unterdrückung des Aufstandes in Anatolien. Die Divisions⸗-Generale Abdullah Pascha und Sad⸗eddin Pascha, der Staatsrath Samy kffendi, ferner Dschemal Bey und die Räthe des Kassationshofes Ibarhien Edhem Bey und Hussein Buschdi Effendi sind damit betraut worden, die administrativen und militärischen Maß⸗ regeln, zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der öffentlichen Ordnung in Anatolien durchzuführen. Die Genannten sind am Donnerstag mit einem Spezʒialdampfer nach ihren Bestimmungsorten abgegangen. Ferner hat die türkische Regierung in letzter Zeit entschiedene Befehle an die Balis und militärischen Befehlshaber in Anatolien gerichtet durch gleiche, gerechte Behandlung aller Unterthanen ohne iir chte des Stammes und der Religion Ruhe und Ordnun endgültig sicherzustellen. Es sei zuversichtlich zu hoffen, da infolge dieser Anordnungen in kurzer Zeit überall Beruhigung platzgreifen werde. .
Nach Mittheilungen aus amtlicher türkischer Quelle hätten am 8. d. M. die Armenier die Unruhen in Erzingjan hervorgerufen. Vier Mohamedaner seien getödtet und einer verwundet worden. Von einem Gendarmerie-Sergeanten unterstützt, hätten die Armenier am 6. d. M. das türkische Dorf Pechmau in Brand gesteckt, wodurch 57 Häuser ein⸗ geäschert worden seien, und am 11. d. M. die aus 386 Hãusern bestehende Ortschaft Keurnel zerstört. Dabei sei die in bem Orte befindliche Habe der Einwohner verloren gegangen; ein Dorfbewohner habe in den Flammen den Tod gefunden, ein anderer sei schwer verletzt worden. Die türkischen Truppen seien eingeschritten und hätten 55 Aufständische getödtet. Bei einem Angriff der Aufständischen auf das türkische Dorf Vit nnn ar seien 5 getödtet und 15 ver⸗ wundet worden. — Die aufständischen Armenier von Zeit un und Marasch hätten mehrere türkische Ortschaften angegriffen, viele Bewohner derselben getödtet und mehrere Häufer in Brand gesteckt. Maßregeln zur Wiederherstellung der Ordnung seien ergriffen worden. — Aus Hamschi im Vilajet Trapezunt und aus Arabkir im Vilajet Siwäs wurden neue Zu— sammenstöße gemeldet. Viele Landbewohner seien nach Wan geflüchtet. Man befürchte den Ausbruch einer Hungers⸗ noth. Dank den von den Behörden in Siwäs getroffenen Vorkehrungen, seien Marodeure, welche in den. Hauptort des Vilajets eingedrungen eien, um Plünderungen vorzunehmen, verhaftet worden. Ent— 7 den über die Lage in Had in verbreiteten, jeder
rundlage entbehrenden Gerüchten, sei festzustellen, daß die Ruhe in diesem Gebiet in keiner Weise gestört worden ist. Aus Erzerum werde gemeldet, daß die am Hauptorte des Bilajets und in Passieler (?) eingesetzten Kommiffionen, welche die Aufbringung und Wiedererstattung der während der letzten Unruhen den Einwohnern abhanden gekommenen Habe an die Eigenthümer zur Aufgabe hätten, in eifriger Thätigkeit begriffen seien, und daß eine große Zahl solcher Gegenstande bereits den früheren Besitzern zuruckerstattet worden sei. Schakir Pasicha habe . die Pforte verständigt, . auch die zu demselben Zwecke in Chuzues ein— gesetzte Kommission bereits das den Bewohnern abhanden gekommene Eigenthum zurückerstattet habe, und daß Ruhe und Ordnung in dieser Stadt wiederhergestellt feien. — Die in Charput ansaͤssigen 6 Notabeln hätten den türkischen Behörden erklärt, daß bei den durch die Armenier hervorgerufenen Unruhen einzelne der letzteren in türkischen Gewändern und Turbans die Mohamedaner aufgereizt hätten, die Häuser der Syrier anzugreifen, welche den Aufstand der Armenier stets verdammt hätten. Der Vikar des syrischen atriarchats und zwei Notabeln seiner Gemeinde hätten aus en folgendes Telegramm an das Ministerium des Aeußern erichtet: ö „Möge der Allmächtige die kostbaren Tage unseres erlauchten Derrschers verlängern und feine Macht vermehren! Seit sechshundert Jahren, da wir das Glück haben, unter dem Schutz der Kaiferlichen Regierung zu leben, waren wir niemals der Gegenstand einer Un⸗ gerechtigkeit weder von seiten der Behörden noch von seiten der mohamedanischen Bevölkerung; auch heute noch können wir unsere Beziehungen fu unseren mohamedanischen Mitbürgern nur loben. Wir bekräftigen unter unserem Eide, daß es unser einziger Wunsch ist, immer unsere ottomanische Nationalität zu bewahren.
Aus Washington berichtet, W. T. B.“ der Marine⸗ sekretãär Herbert habe erklärt, dem in Marfeille befindlichen Nmiral Selfridge sei der Befehl ertheilt worden, sofort abzusegeln und nach Aufnahme des Kreuzers „Marblehead“ sich nach demjenigen Theile der Türkei zu begeben, wo Unruhen am wahrscheinlichsten seien. Die amerikanischen Schiffe dürften Konstantinopel nicht besuchen, wärden sich jedoch unter allen Umständen in der Nähe der britischen und französischen Geschwader halten.
Die Regierung von Mexiko hat der Kammer einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die bisherigen Abzüge auf die Gehälter der Beamten um 40 Prozent ermäßigt werden sollen. Ein zweiter Gesetzentwurf beantragt eine Ver⸗ fassungsänderung bezüglich der Vertretung des Präsiden ten im Falle der Behinderung.
Afrika.
Der Agenzia Stefani“ wird aus Mass owah ge⸗ meldet: Obgleich der Negus Men elik am 1. Oktober einen Aufruf zu den 4 gegen die ihm feindlichen Haussa⸗ stämme erlassen habe, seien Viele diesem Aufruf nicht gefolgt, weil sie die Folgen eines Krieges fürchteten Es bestãtige sich, daß Menelik sich jetzt darauf beschränke, Uoroailu zu befestig en, und daß er auch Ras Olle angewiesen habe, sich auf der Sudan⸗Seite auf die Vertheidigung zu beschränken. Osobri und Gosregieb seien von Osman Digma, der nur wenige Anhänger üm sich habe, verlassen worden.
Ein Telegramm des Generals Duchesne aus Tanana⸗ rio vom 7 d. M. meldet, daß in Tananarivo für die Ver— proviantierung mit Lebensmitteln durch die Hilfsquellen des Landes selbst gesorgt sei. Die allgemeine Lageé sei gut.
Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus . gemeldet, der König Kumasi habe an den Gouverneur der Gold? küste Gesandte abgeschickt. Dieser habe sich aber geweigert, dieselben zu empfangen, indem er als Grund hierfür angegeben habe, die Gesandten seien gewöhnliche Personen und nur ab⸗ geschickt worden, um den Vertreter der Königin zu beleidigen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
In Bezug auf die Bestimmung des Art. 824 Abf. 2 Ziff. 7 des Dandelsgesetzbuchs, wonach bei der Seeversiche rung der Ver⸗ sicherer die Gefahr des Zusamm enst oßes von Schiffen trägt, und zwar obne Unterschied, ob der Versicherte infolge des Zusammen⸗ stoßes unmittelbar oder ob er mittelbar dadurch einen Schaden erleidet, daß er den einem Dritten zugefügten Schaden zu ersetzen hat — hat das Reichsgericht, J. Zivilsenat, durch Urtheil vom 8. Mai 1895, aus⸗ T'prochen, daß unter diese Bestimmung nicht der Zusammenstoß des Schiffes mit einem anderen Gegen ftand als einem Schiffe, . B,. mit einem Hafendamm, einer Schleufe, einem Pier, fällt. Es erscheint als eine Ausnahme von Ter Regel, wenn das Handels- zesetzbuch in Art. 824 Abs. 2 Ziff. 7 den Versicherer bei dem Zu⸗ sammenstoß von Schiffen nicht nur für den unmittelbaren, sondern auch für den mittelbaren Schaden haften läßt. d. h. für den Scha. den, welchen der Versicherte dadurch erleidet, daß er den einem Dritten ugefügten Schaden zu ersetzen bat. Eine erweiternde Interpretation rieser Bestimmung dahin, daß unter diefelbe auch der Zusammenstoß des Schiffs mit einem anderen Gegenstand als einem Schiff falle, würde sich gegenüber dem klaren Wortlaut des Gesetzes jedenfalls ur dann rechtfertigen lassen, wenn ein dahin gehender Wille des Fesetzgebers sich ganz unzweideutig und genügend ermitteln ließe. Dies ist aber keineswegs der Fall. ... (7/95.
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Bei vermögensrechtlichen Ansprüchen eines Beamten ans seinem Dien stverhältnisse gegen die ihn anstellende Kor⸗ poration (Staat, Gemeinde ꝛ4.) sind, nach einem Urtheil des Ober- Verwaltunggerichts, J. Senats, vom 24. Rai 395, zu deren Feststellung die Gerichte zuständig, soweit nicht durch, positive Gesetzesvorschrift der Rechtsweg aus⸗ zeschlofsen oder beschränkt ist. Letzteres ist geschehen für die Behälter und die Penfionen der unmittelbaren Staats“ zeamten, desgleichen fär die Penfionen der Kommunal- zeamten und für die der Elementarlehrer. Im Verwaß— ungswege bewirkte Feststellungen hierher gehöriger Leistungen kõnnen daber zwangsetatisiert werden, weil das öffentliche Interesse rheischt, daß Korporationen wie Privatpersonen ihren rechtsgültig stgestellten Verrslichtungen nachkommen. Für die Geh Tüten ämmtliche Dienstemolumentej der mitt ? ibaren Staats⸗ beamten sind die Gerichte dagegen unbeschränkt zuständig. Eine lonkurrierende Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden zur vor— läufigen Feststellung kann hier nur gust dem 8 des 1ufsichtsrechts abgeleltet werden; dessen Zweck bestimmt sonach uch die Grenzen ibrer materiellen Befugniß. Da der ungestörte
ng der Verwaltung die Integrität der Beamten? und aber die pünktliche Zablung der ihnen rechtsich zustehenden Imolumente verlangt, fann auch die Aussichts behörde gegen die Korporationen feststellen, was dem Beamten rechtlich zu⸗ stebt. Voraussetzung für diese Befugniß ist aber, daß der Be— Ichtigte zur Zeit der Festflellung noch Beam ter ist, daß seine Integrität im Amt durch Vorenthaltung der Zahlung und Zerrüttung net Privatwirthschaft beeinträchtigt werden kann. Dies fällt weg, sobald er überhaupt nicht mehr Bean fer, fobald er pensioniert oder W äi es durch Urtheil, sei es auf Antrag — entlassen ist. Alsdann berührt — akgesehen von der gesetzlich besonders geregelten Reliken⸗ Klorgung — die Feftstellung von Ansprüchen dus dem beendigten Diensit verhãliniß nicht mehr den Gang der Verwaltung, und es ist ne Befugniß der Aufsichte behörde zur Feststellung derartiger An⸗ drüche ausge schlossen. (. 724
hat das tai 1395
auch Fall s nn des Bürgerrechtsgeldes — eil das neue
wd er wurde na
i lla enfin tuiezi⸗
abe feines Jenf
. S an erechnet üßten, und er erstritt beim Bezirksausschuß ein ob jegliches Auf die Reviston der Stadtgemeinde bestätigte das Dher— ltungsgericht das erste Üürtheñn, indem es begründend ausfuhrte.
daß, wenn der alte von läger — abgeseben 2
andererseits jedoch gezahlten 13 4 anzurechnen. Bamst gewi egenũber
Kunst und Wissenschaft.
Im Königlichen Kunstgewerbe-⸗Mußfenm ist bis zum 24. Dezember eine Ausstellumng von Ferienstudien der Nalschũler der . veranstaltet worden. Gleichzeitig sind in einer Vitrine des Umgangs geblasene Gläser, meist in den Formen der alten venetianfschen Gläser, von Fr.
ißm ann aus Wiesbaden ausgestellt; die gute Ausführung dieser
laͤser nach alten Modell en und neuen künstlerischen Anregungen verdient besonderes Interesse. D Die Königlich Faperische Akademie der Wifsen— schaften in München hielt gestern Vormittag zu Ehren ihres hohen Protektors, Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten, die alljãhrlich wiederkehrende öffentliche Fest sitzung ab, welcher neben vielen. Mitgliedern auch das Ehrenmitglied der Akademie, Ihre Königliche Hoheit die Prinzefsin Therefe, und der Kultus- Minister von Landmann beim ohnten. Nach einer kurzen Ansprache des Präßsidenten der Akademie, Geheimen Raths Dr. von Pettenkofer wurden die im Jahre 1895 vollzogenen und von dem Prinz⸗Regenten bestätigten Wah len verkündet. Der M. Allg. Zig. zufolge sind gewählt: Zu ordentlichen Mit— gliedern a. für die philosophisch vhilologische Klasse: i) Dr. Rarl Krum bacher, außerordentlicher Professor an der Universitãt München, bisher außerordentliches Mitglied; 2) Dr. Adolf Furtwängler, ordentlicher Professor der Archäologie an der Universitãt H e. und Konservator des Königlichen Museums von Abgüssen klassischer Bildwerke; 3) Dr. Georg Ebers, Professor emeritus der Universitãt Leipzig, jetzt in München; b. für die mathematisch / physikalische Klaffe! Pr. Ferdinand Lindemann, ordentlicher Profeffor der Mathematik an der Universitãät München, bisher außerordentliches Mitglied; zu gußzerordentlichen Mitgliedern: . für die mathematisch = Phyfi⸗ kalische Klasse: Dr. Wilhelm von Miller, ordentlicher Professor der allgemeinen Chemie an der hiesigen Technischen Hochschule, b. für die historijche Klasse: Dr. Hans Riggauer, Konservator des Königlichen Münßkabinets und Honorar⸗Professor an der Univerfität München; r ue korrespondieren den Mitzliedern: a. für die philosophisch⸗philologische Klasse: 1) Dr. Knut Frederik Soder— wall, ordentlicher Professor der nordischen Sprachen an der schwedischen Universität. Lund; 2) Dr. Karl Brugmann, ordentlicher Professor für indogermanische Sprachwissenschaft an der. Universitãt Leiprig; 3) Dr. phil. et jur. Henry Sweet, Privatgelehrter zu Oxford, England; b. für die mathematisch⸗ physikalische Klasse: I) Francesco Brioschi, Professor und Direktor des R. Istituto técnico superior in Mailand; 3) Dr. Karl Neu- mann, ordentlicher Professor der Mathematik an' der Universitãt Leipzig; 3) Dr. H. A. Lorentz, Profefsor der Physik an der Universitãt Leiden; 4) Dr. Alerander Rowalewski, ordentlicher Professor der . an der Universität Odessa; 5) Albert Gaudiy, Profe sor der Paläontologie am Jardin des biantes in Paris; 6) Sir Archibald Geikie. General⸗Direktor der Geological Sur ver von Großpbritannien; 7 Nevil Story Maskelyne, Professor der Mineralogie an der Universitãt Oxford; E. für die historische Klasse: 1) Dr. Gustav Schmoller, ordentlicher Professor der National- ökonomie an der Universität Berlin; 7 Br. Karl Bücher, ordent⸗ licher Profeffor der Rationalökonomie und Statistik an der Universitãt Leipzig; 3) Dr. Eduard Meyer, ordentlicher Professor der Geschichte an der Universitãt Halle. — Hierauf hielt das ordentliche Mitglied der historischen Klasse, Professor Dr. Alfred Dove die Festrede über Ranke und Spybel in ihrem Verhältniß zu König Max“.
— Zu der Nachricht (I. Nr. 270 d. Bl), daß mit Rücksicht auf die im Jahre 1896 in Berlin stattfindende internationale Kunst⸗ ausstellung die 7. internationale Kunstausstellung in München auf das Jahr 1887 verschoben worden ist, wird dem W. T. B.“ aus München,. mitgetheilt, daz die Jahresausftellung der Münchener Künstlergenossenschaft auch im Jahre 1896 wie bisher stattfinden wird.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Ver breitung der Tollwuth im Deutschen Reich während des Jahres 1894.
[Nach dem neunten Jahresbericht über die Verbreitung von Thier— seuchen im Deutschen Reich, bearbeitet im Kaiserlichen Gesundheits. amt, Verlag von Julius Springer zu Berlin)
Während des Jahres 1894 sind mehr Tollwuthfälle vorgekommen als im Jahre 1895. Die Zab! der betroffenen Kreise c. und ver— seuchten Gemeinden war jedoch fast die gleiche wie im Vorjahre; auch haben wesentliche Verschiebungen in der räumlichen Ver⸗ breitung der Seuche nicht stattgefunden. Die Zahl der e⸗ meldeten Erkrankungefälle betrug 19,5 o, inebesondere ei Hunden 14,98 , mehr als im Vorjahre; andernfalls ist die Zahl der auf polizeiliche Anordnung getödteten ansteckungs verdãchtigen
unde um 13,2 oo, diejenige der getödteten herrenlosen wuthverdãchtigen
unde um 23,9 oo geringer gewesen; während 13,2 / mehr unter polizeilicher Beobachtung gestellt wurden. Erktankt und gefallen oder getödtet sind 471 Hunde (1894: 410), 3 Katzen (3. 4 Pferde (9), 3 Rinder (39) und 6 Schweine (4, zusammen 557 (466) Thiere. Die Fälle vertheilen sich auf 31 Regierungs ꝛc. Bezirke und 141 Kreise ꝛc, gegen 28 und 127 im Vorjahre. Die meisten Tollwuthfälle wurden in den Regierungs- ze. Bezirken Posen (1329, Königsberg (55), Oppeln (52), Gumbinnen (48). Marien werder, Breslau (je 46), Zwickau (45) festgestellt. Eine nennen werthe Zunahme der Seuchenfälle gegenüber dem Vorjahre haben die Regierungs. ꝛc. Bezirke Pesen, Dppeln, Marienwerder, Breslau, Bromberg und Oberfranken erfahren, eine erbebliche Abnahme da—⸗ gegen Gumbinnen. Dresden und Bautzen. Von den Kreisen ꝛc. wiesen verhältnißmäßig viele Tollwuthfälle nach; Gostyn (22), Ortelsburg, Schrimm (je 20. e ,,. Pleschen, Inowrazlaw (je 16), Koschmin (15), Jarotschin (3), lilitsch (12), Plauen (11), Thorn, Lissa, Streino (je 10. Von diesen zählten 1 gedruckten schon im Vorjahre zu den stärker verseuchten
en ꝛc.
Die durch eine dem Jahresbericht 3 kartographische Darstellung veranschaulichte Verbreitung der Tollwuth speziell unter den Hunden zeigt im allgemeinen ein ähnliches Bild wie in den früheren Jahren; wiederum sind hauptsächlich die östlichen Grenz⸗ gebiete von Preußen und das Königreich Sachsen verseucht. Gegenüber dem Vorjahr erscheinen jedoch besenders die Landestheile an der unteren Weichsel, sowie die südöstlichen Theile der Provinz Posen stärker be⸗ troffen und auch die östlich der Oder liegenden Gebiete der Provinz Schlesien in größerem Umfang verseucht, Von den an Rußland grenzenden Kreisen blieben nur Tilsit, Pillkallen, Wittkowo und Tar—⸗ 2 verschont. Die an Oesterreich grenzenden Kreise von Schlesien und Bayern sind etwas jahlreicher und besenders in Oberschlesien stärker betroffen als im Vorjahre; ebenso ist Thüringen etwas ftärker
ver seucht. Dagegen erscheint das Ober⸗Clsaß diesmal frei von Toll— wuth. In den übrigen Theilen des Rei sind nur vereinzelte, zerstreut liegende Bezirke betroffen.
Die Tollwuth wurde im Berichtsjahre wiederholt durch wuth⸗ kranke Hunde aus dem Auslande eingeschleypyt. So sollen aus Russisch ⸗ Polen übergelaufene, wuthkranke Hunde das häufige Vor⸗ kommen der Tollwuth in den Grenzkreisen des Re ierungsbezirks Bumbinnen verursacht haben. Es werden ferner die usbruche der Seuche in sieben Gemeinden des Kreifes Ortels burg, Regierungsbezirt Könige berg, auf einen solchen Hund, fowie diejenigen in je einer Ge⸗ meinde der Kreise Beuthen, Tarnowitz und Rosenberg in S. Schl. auf mehrere aus Polen übergetretene, wuthkranke Hunde zurũckgefũhrt. Aus Böhmen wurde die Tollwuth wahrscheinlich in je zwei Fällen nach Bayern und dem Königreich Sachfsen verschleppt.
Die Zeit, welche vom anfteckenden Biß bis zum Ausbruch der ersten Wutherscheinungen verstrich, schwanfte bei Hunden jwischen 14 und 62 Tagen, bei Pferden zwischen 20 Tagen und Hi / Monaten, beim Rindpieh zwischen 245 und 43 Tagen, bei Schweinen zwischen Iz und 24 Tagen. Eine Uebertragung der Tollwuth auf Menschen ist in einem nach 3 Wochen tödtlich perlaufenden Fall zu Kempen, Reg Bez. Posen, gemeldet; genauere Mittheilungen wird jedoch nach dieser Richtung hin erst die im Gefundbeitsamt später zur Bearbei⸗ tung gelangende Statistik über die Urfachen der Sterbefälle unter den Menschen geben.
Sandel und Gewerbe.
In , ,. ist durch ein im „Boletin oficial“ vom 12. Oktober veröffentlichtes Gesetz vom 11. desselben Monats der dortige Einfuhrzoll auf Alkohol und alkoholische Getränke um 16 Centavos Papier per Liter erhöht worden.
Bisher wurden für importierten Alkohol bis 68 Grad 13 Centavos Gold per Liter und für jeden weiteren Grad ein Centavo Gold mehr an Zoll entrichtet. Das Gesetz ist mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft getreten.
Belgrad. 16. November. (W. T. B.) Ausweis der Autonomen Serbischen Mono polverwaltung für den Monat Oftober 1895: A. den Staatsanleihen zur Sicherstellung ũberwiefene , und Einnahmen: Brutto. Einnahmen der Monopole auf Tabask, Sal. Petroleum 1534 214 Fres, Netto ⸗Ergebnisse der Zölle, Obrtsteuer, Stempelmarken, Eisenbahnen 1165721 Fres. also Gesammt⸗ einnahmen im Oktober 2691935 Fres.; dazu Einnabmen im August und September 4 6097 134 Fres., macht insgesammt 7 302 069 Fres. — Verwendung der Einnahmen: für den Dienst der Staats schuld 3042 255 Fr. (darunter an Depots bei den Banken 2 cofsto spãterer Vorfãlle 4 105 905 Fr.), für Materialienankäufe, Betriebsspesen ꝛc. 1907507 Fr, Kassenbestand am 31. Oktober 1895 289 306 Fr., macht zusammen 7 3607 06g Fr. B. Freie für Rechnung der Staatskasse verwaltete Monopole: Brutts . Einnahmen der Monopole auf Zündbölichen, Zigarettenpapier, Alkobol und Drucksachen 159 176 Fr., Vortrag des Kassenbeftandes am 30. September 1895 19 8535 Fr. macht zusammen 159 9651 Fr. Zahlungen für Materialkäufe, Betriebsspesen ꝛc. 46 201 Fr. Abliefe⸗ zung an das Finanz- Ministerium 109 000 Fr., Kassenbestand am 31. Oktober 1895 12 829 Fr., macht zusammen og 63] Fr.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. 20. Nopember. Oeffentliche Versteigerung von 4 Partien weichen und barten Kopal⸗ Gummis im Gefammtgewicht von etwa 190 065 kg. Näheres bei den Maklern Wischerhoff u. Havelaar zu Rotterdam.
Verkehrs⸗Anstalten.
Kiel, 16. November. (B. T B.) Nach einer Mittheilung des Kaiserlichen Kanalamts ist der anfangs für einen Stein gehaltene Gegenstand auf der Sohle des Kalser. Wil helm“ Kangls bei Em 38 765, der sich bei näherer Untersuchung als ein vor längerer Zeit dort gesunkenes Boot herausgestellt, aber niemals ein Schiffahrtshinderniß gebildet hat, gehoben. Bei Em 2 ist allerdings am 3. d. M. eine Rutschung eingetreten, die jedoch nur geringfügig und keineswegs derart ift, um Schiffe von dem in der de, zugelassenen Tiefgang von 8 i in der Kanalfahrt zu ehindern. ;
Bremen 16. November. (W. T. B. Norddeutscher Llovd. Der Postdampfer H. H. Meier“ ist am 14. Nobember Nachmittags in New⸗YJerk angekommen. Der Reichs Postdampfer Karlsruhe bat am 14. November Vormittags die Reise von Genug nach Southampton Fortgesetzt. Der Postdampfer Roland‘ ift am 15. November Vormittags in Baltim ore angekommen.
Theater und Musik.
Konzerte.
Im Saale der Philharmonie wurde vorgestern von dem Sängerbund des Berliner Lehrervere ins unter der Leitung des Herrn Profesors Felix Schmidt ein Konzert gegeben, in dem Derr Hof · Dyernsänger Cronberger aus Braunschweig und das phil⸗ harmonische Orchester mitwirkten. Das Programm war aus Kompo⸗ sitionen moderner Meister: Hugo Wolf, Albert Becker, A. Dregert, G. Vierling, F. Hegar, H. Kjerulf und J. Brabms, zu⸗ sammengesetzt und fand bei sehr gelungener Ausfũhrung aller Nummern den ungetheilten Beifall der Hörer. Der Vortrag des Männerchors zeichnete sich überall durch Präfision und Innigkeit zugleich aus. Die bemerkengwertheste Nummer des Programms bildete die kempositorisch bedeutende, im klassischen Stil fich bewegende Kantate „Rinaldo. von J. Brahms nach dem Goethé schen Text. Auch bier machte sich die füchtige Schulung des Chors, der sich allen Schwierigkeiten gewachsen zeigte, angenehm bemerklich; Serr Cronberger sang die Tenor⸗Solopartie ausdrucksvoll und mit Wärme.
Am gestrigen Abend trat im Saal Bechstein eine junge Konzertsängerin, Fräulein Jeanne Golz, wie die Ankündigung lautete, zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit; thatfächlich hat Frãulein Golz schon vor größeren Auditorien als gestern Abend erfolg⸗ reich gesungen, und jwar im „Verein für Volksunterhaltungen⸗ und an. den vom „Schiller Theater- veranftasteten Dichter⸗ und Tondichter⸗Abenden, freilich ohne Beisein der Musikreferenten. Eine wohl durch die Anwesenbeit der Letzteren und eine geringe Indisposition hervorgerufene Hefangenheit beeinträchtigte anfangs ihre Leistungen, doch wich dieselbe später unter dem aufmunternden Beifall der Zuhörer, und die junge Künstlerin konnte ihr gediegenes Können voll zur Geltung bringen. Das Programm, das aus Liedern von R. Schumann, F. Schubert, F. Kißzt, R. Franz, R. J. Eichberg und Rückauf bestand, war mit Heschmack zusammen gestellt; das liebliche Ständchen von Brahms Der Mond steht über dem Berge 5 sie auf stürmisches Verlangen wiederholen. 3Zu rühmen sind an ihrer Vortragsart Reinheit der Intonation, künftlerische be e der Ausdrucksmittel und mustergültige Aussprache. Der be⸗ annte Violloncellist . Anton Hek king bereicherte das Programm um einige Nummern, und zwar: Kol Nidrei' von M. Bruch, das Andante aus dem Konzert von Hans Sitt, ‚Abendlied“ von Schumann und ein Perpetuum mobile von Fitzenhagen. Nach dem reichen Beifall, welcher dem letztgenannten Stück folgte, fügte er noch eine von Massenet ursprünglich für Geige geschriebene, übsche Melodie hinzu. Die. Begleitung beider Künftler auf dem Klavier führte Herr Josef Schulz in feinsinniger Weise durch. =
Das erste der Abennemen ts-⸗Kon zerte der Herren Florian Zajic (Violine) und Heinrich Grün feld (Cello), die schon seit längerer Zeit beim Publikum in Gunst steben, fand geftern im Sagi der Sing ⸗Akademie statt und war sehr i . besucht. Ein