1895 / 280 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Nov 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Vom obersch lesischea Eisen und Zinkmarkt berichtet die Schl. Itg : Das oberschlesische Gisengeschäft hat im Laufe der letzten acht Tage sein Aussehen nicht verändert. Die Ab⸗ schwächung des Bedarfs nach Beendigung der Bautbätigkeit ist nicht in dem Umfang eingetreten, als allgemein erwartet wurde, was darin seine Ursache bat, daß die allgemeine sehr feste Stimmung auf dem Eisenmarkt eine weitere Erhöbung der Preise erwarten läßt, zumal die westlichen Werke neuerdings mit einer Preiserhöhung für Stahl in Stäben und Stabeisen in Flußeisen- qualitãt vorgegangen sind. Roheisen behielt im Ganzen seinen ruhigen Geschäͤftsgang bei. da die Konsumenten ihren He⸗ darf an Puddel . und Martineisen für das erste Semester

des nächsten Jahres gedeckt haben und nennenswerthe

Quantitãten über die festen Verschlüsse binaus von den Hoch- ofenwerken nicht mehr abzugeben sind. Fũr Thomasroheisen ist die Nachfrage, namentlich vom Auslande ber, eine recht lebbafte, doch macht die Herstellung dieser Qualität Schwierigkeiten, weil es gegenwärtig an phosvhorbaltigem Schmel; material feblt. Für Gießereiroheisen liegen in anbetracht des Umstandes, daß die einschlägigen Konsumstätten einen ruhigen Verkehr aufzuweisen baben, keine umfangreichen Bestellungen vor. Die Abfubr von oberschlesschen Brauneisenerzen ist bis zum Fräbjahr größten⸗ theils eingeftellt, da die Hochofenwerke ibren Winterbedarf während der trockenen Monate in ausreichendem Maße beschaffen konnten. In Walzeisen kamen neue Verkäufe ab und zu wohl zu stande, doch sind sie gegenwärtig wenigstens unbedeutend. Die Großhändler haben ihren Bedarf für die Wintermonate gedeckt und finden bei ihrem Bestreben, Abschlüsse bis weit in das nächste Jahr hinein zu machen, mit Rücksicht auf die steigende Tendenz der Preise bei den Werken wenig Entgegenkommen. Die Verladungen nach dem Autlande, namentlich nach Rußland, büßten an Lebhaftigkeit nichts ein; es kamen aber auch bierbei nur Lieferungen auf ältere Verschlüsse in Frage, da neue Verkäufe von den Werken möglichst hintangebalten werden. Nennens⸗ werthe Preiserhöhungen waren in Rußland bislang nicht zu erreichen, weil die südrussischen Werke an den früheren Notierungen immer noch fest dalten, die für Oberschlesien nicht nutzbringend sind. Die Vorräthe an Walzeisen sind bei dem andauernd florten Versand allentbalben stark zusammengeschmolzen und werden den Werken bei der Jabres⸗Inventur wenig Schwierigkeiten bereiten. Auch in Röhrenstreifen und Halbfabrikaten sind in der letzten Zeit einige Abschlüsse zu lobnenden Preisen gemacht worden. In Grobblechen zeigte das Geschäft keinen großen Umfang, und auch in Feinblechen ist eine Steigerung der Nach⸗

frage nicht zu derzeichnen. Die Produkte der Röohrengießereien sind stark vernachlässigt. wäbrend die Röhrenwaljwerke noch mit

der Abwicklung älterer Bestellungen beschäftigt sind; neue Aufträge geben bauptsaͤchlich für Siederohre ein, wäbrend die Nachfrage für Gasröhren stark in der Abnabme begriffen ist. Die Ma—⸗ schinen, und Kesselfabriken sowie die Gießereien sind seit einiger Zeit schon mit Bestellungen nicht ausreichend mehr verseben und klagen darüber, daß die Preise für ibre Erzeugnisfe mit der allgemelnen Besserung im Eisengeschäft infolge der großen Konkurrenz nicht gleichen Schritt gebalten haben und wenig gewinnbringend sind. Die Umsätze in Stahlfabrikaten baben

sich auf der bisherigen Höbe erbalten. Auf dem Zinkmarkt

war das Geschäft ohne Belang. Zwar sind infolge der günstigen Witterung in der letzten Zeit noch einige umfangreichere Bestellungen für Zinkbleche eingelaufen, doch ist im allgemeinen das diesjaͤbrige Geschäft als beendet anzusehen. Die Robiink Noti⸗ rungen blieben underändert. Zink staub gebt immer noch floit ab, während für Zinkweiß nur mäßiger Absatz vorhanden ist. Blei blieb im Preise unverändert.

Verkehrs⸗Anftalten.

Bremen, 23. November. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm H. bat am 21. November Nachmittags Lizard rassiert. Der Postdampfer Halle“ bat am 21. November Nachmittags St. Vincent passiert. Der Postdampfer Mark bat am 21. November Nachmittags die Reise von Southampton nach Corunna fortgesetzt Der Reichs-Post⸗ dampfer Oldenburg“ ist am 21. November Nachmittags in Ant

werpen angekommen. Der Reichs. Poftdampfer Karlsruher ist

am 21. November Nachmittags in Antwerpen angekommen.

Der Postdampfer Dres den ist am 22. November Vermittags auf der Weser angekommen. :

London, 22. November. (B. T. B.) Ter Union Dampfer Pretoria!“ ist Freitag auf der Ausreise von Madeira abgegangen.

Theater und Musik.

Konzerte. Im Saal Bechstein ließ sich gestern der Violoncell⸗Virtuos ee ner Arthur Krasa aus Prag zum ersten Mal hierselbst hören. eine gut geschulte Technik wie seine empfindungsvolle Vortragsweise wirkten in einem Konzert von Davidoff, in Piscen von M. Bruch, Fitzenhagen und Anderen vortrefflich. Der Konzert und Opernfänger Bruno Lurgenstein, der von seinem Auftreten auf der Kroll schen Bübne her noch in gutem Andenken steht, unterstützte das Konzert durch den wohlgelungenen Vortrag einiger Lieder von Schubert, Schumann, Henschel und Anderen, in welchen seine klangvolle Baß⸗ sftimme und seine schwungoolle Ausdrucksweise trefflich zur Geltung . Beiden Künstlern wurden anerkennende Beifallsbezeugungen zu thei Die Altistin Fräulein Fenn Alexander, welche ihre Studien bei Frau Schröder ⸗Chalounrka in Stettin gemacht hat, konzertierte am Donnerstag gemeinschaftlich mit der bereits öfter bier gebörten Pianistin Fränlein Warie von Unschuld im Konzertsaal Potsdamerstraße 9. Beide Künstlerinnen leisteten Lobenswerthes. ie Sängerin bewies im Vortrag einer Arie aus Rinaldo“ von Händel und des Liedes Meine Lieder, meine Sänge von Weber eine woblthuende Klangfülle der Stimme, welche sorgfältige Schulung und zugleich Wärme des Ausdrucks erkennen ließ: Vorzüge, die auch in Liedern von Beethoven, Brabms uns Anderen zur Geltung kamen. Die Pianistin erfreute durch den seelenvollen Vortrag der H-moll⸗ Sonate von Chopin und mehrerer beliebter Klavierstüäcke, unter denen Weber's „Aufforderung zum Tanj', Schumann's Novellette in E-dur und eine schwierige Etude von Paganini⸗Liszt mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.

Im Deutschen Theater finden in nächster Woche vier Wieder- bolungen des nean einstudierten hifterischen Trauerspiels Die Jüdin von Toledo von Grillparzer statt, und zwar morgen Abend, am Mittwoch, Freitag und nächstfolgenden Sonntag Abend. Am Montag wird Der Meifter von Palmyra“ gegeben, Dienstag und Dennerstag: Tedeum , Sonnabend? Die Mütter. Die nächfte Nachmittag? Vorstellung fällt des Todten⸗Sonntags wegen aus. Am nächst⸗ folgenden Senntag Nachmittag kommen Die Weber“ zur Auf⸗ fũhrung.

Im Berliner Theater geht morgen Abend König Lear in Scene. Am Montag werden Freytag's Jourrnalisten aufgeführt. Am Dienstag. Sonnabend und Sonntag, den 1. Dezember (Nach⸗ mittags) werden Hasemann's Töchter wiederbolt. Auf Mittwoch ist eine Wiederholung des Lustspiels Nachruhm“ angesetzt. Das

neue Schauspiel Pan Cezar wird mit Auguste Prasch⸗Grevenberg

und Otto Sommerstorff in den Hauptrollen am Donnerstag zum ersten Mal aufgefährt und am Freitag, sowie Sonntag, den 1. Dejember, Abends, wiederbolt.

Im Lessing⸗Theater hat das Gastspiel von Felix Schweig⸗ bofer infolge einer Erkrankung des Künftlers, der sich eine Entzündung der Stimmbänder zugezogen hat, eine Vertagung erfahren müssen. Es wird nunmehr für den naͤchsten Sonnabend der Schwank Wettrennen“ von Viktor Laon und H. on Waldberg vorbereitet, der damit seine über⸗

baupt erste Aufführung erleben wird. Der weitere Spielplan der

WBeche ist folgendermaßen festgesetzt; Morgen. Abend gelangt das Schauspiel Das Bild des Signorelli! von Richard Jaffs zur Auf-

fübrung. Am Moatag wird die Venus von Milo“ in Verbindung

mit dem Schwank Niobe“ gegeben, am Dienstag wird Gräfin

Fritzi. Mittwoch Madame Sang Gene.. Donnerstag .Die Venus von Milo und „Die Romantischen', Freitag „Gräfin Frißi“ zur Auffũhrung kommen.

Im Schiller⸗Theater kommt morgen Das Käthchen von Heilbronn zur Auffübrung. Am Montag findet die Erstaufführung des Kneisel'schen Preisluftfpviels ‚Die Tochter Belial'z“ statt. Am Dienstag wird diefe Vorstellung, am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend Das Käthchen von Heilbronn“, am Freitag Der Raub der Sabinerinnen' wiederbolt. Da die morgige Nachmittags⸗Vor⸗ stellung des Todtenfestes wegen ausfällt, erhalten die Abonnements Billets für diese Vorstellung zur Abendvorstellung Gültigkeit oder

werden gegen eine spãtere Abonnements Vorstellung umgetanscht. k

Der Spielplan des Neuen Theaters fũr die kommende lautet: Morgen. Die neue Zeit. Montag (13. Abonnemente. Vorstellung): ‚Francillen ', Dienstag: Der Militãrstaat, Mitt woch: Seine Gewesene', Donnerstag: Die neue Zeit.. Freitag: Der Militãrstaat , Sonnabend: Erstes Judic ˖ Gaftspiel: La femme à papa, Sonntag, den 1. Dezember, Nachmittags: Vorstellung des Vereins für Volksunterhaltungen; Einakter⸗Aufführung, Abends: zweites Judic⸗Gaftspiel: Niniche-.

Im Residenz⸗Theater gelangt morgen Sardou's Sittenbild „‚Fernande' zur einmaligen Auffũhrung.

Im Theater Ünter den Einden findet morgen ein Gesammt · Gastspiel der Mitglieder des Berliner Theaters statt. Zur Aufführung gelangt mit Genehmigung der Genossenschaft dramatischer Autoren das Volkeschauspiel Der Pfarrer von Kirchfeld! von Ludwig Anjengruber. Am Montag geht an dieser Bühne die Strauß sche Opereste Der Zigennerbaron*, neu einstudiert, in Scene.

Im Adolph Ernst⸗Theater wird morgen Abend Der kleine Lord zum ersten Mal als Abend ⸗Vorstellung in Scene gehen. Die Titelrolle spielt Fräulein Käthe Basté als Gast. Das Stück wird auch den Spielrlan der nächften Woche ausschließlich beherrschen.

Im Zentral⸗Theater findet morgen Abend ein einmaliges Gastspiel des Ensembles des Deutschen Theaters statt. Zur Auffüb⸗— rung gelangt das Schauspiel von Georg Hirschfeld Die Mütter‘.

Eugen d' Albert wird im nächten IV. Philharm onischen Konzert unter Arthur Nikisch's Leitung am 25. November zum ersten Mal das A-dur-Konzert von Lisjt und das ‚Konzertstück von Weber spielen; außerdem gelangen von rein orcheftralen Werken Havdn's G-dur-Spymphonie, Schumann's C-dur-Symphonie und Berlioz. DOuvertũre zu Benvenuto Cellini zur Ausführung. Die õffentliche Hauptyvrobe findet morgen. Mittags, statt.

Im Konzerthause wird am Montag die Konzertsängerin Fräulein Hanke die Arie der Agathe aus „Der Freischüttz von Weber sowie zwei Lieder von Bendel und d' Albert singen. Das Orchester wird u. a. die Duvertũren Anacrecen“ von Cherubini, Richard III. von Volkmann, ferner Schumacher's Suite Bilder vom Rhein“ und

Raff's Symphonie Lenore“ spielen.

MNMannigfaltiges.

Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sitzung den Betriebs- Direktor der städtischen Kanalisation Gostowskv, dessen dreijährige Wahljeit am 1. April n. J. abläuft, auf fernere drei Jahre wieder⸗ gewãblt. w

Die Freie pvhotographische Vereinigung veranstaltet am Dienstag, den 26. November, Abends 74 Uhr, im Königlichen Mufeum für Völkerkunde ihren 37. Prej ktions⸗ Abend. Auf der Tagesordnung steben: 1) Herr Dr. P. Ehrenreich: ‚Reisebilder aus Indien“; erster

Theil: Bombar und Rordwest⸗Provinzen von Bengalen; 2) Herr

Hans Schmidt⸗München: Studien“).

biläum des fünfzigläbrigen Bestebens des Zirkus

Nachmittags.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Konstantinopel, 23. November. (W. T. B.) Die armenischen Insurgenten aus Zeitun und Umgebung plünderten und jzerstörten am 13. 8. M in den mohamedanischen Dörfern Kurdler 10 Häuser, Sussikuri 50 Häuser, Keschukere 51 Häuser, Mussali 31 Häuser, ferner in Kerimli 40 Häuser. Zwei weitere Bataillone Infanterie sind infolgedessen dorthin abgesandt worden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

nutzung des

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König Lear.

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Rußlands sodaß über Zentral Europa die

mung fortdauert. In Deutschland ist das Wetter anhaltend kalt, im Westen, wo fast überall Schnee

gefallen ift. irübe, im Snien meist bei, sftlich zer Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausfeestraße 235 - 26.

baden 4 cm. Fortdauer der kalten, windigen Witte⸗ eren, ,,, . „Anfang 74 Ubr: HV. Philharmo⸗ . ; ; ni

Linie Hamburg Friedrichs bafen herrscht Frostwetter. Schneehöhe zu Wilhelms baven 8, Mänster 5. Wies-⸗

rung wahrscheinlich. 3 Deutsche See warte.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Oxern— bauäs. 169. Vorstellung Mignon. Over in X Anfang 77 U 3 Akten ven Ambroise Thomas. Tert mit Be⸗ . Goethe ichen Romans Wilbelm Meisters Lehrjahre! von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet gonnen

' j = * nr. sonnen. von Paul Taglioni. Dirigent: Kapell meister Sucher. Anfang 74 Uhr.

Schausdielhaus.

Schiller. Anfang 7 Uhr.

Tochter des Regiments. Phantafien im

Bremer Rathekeller. Phantaftisches Tanzbild,

frei nach Wilbelm Hauff, von Emil Graeb. Musik Mo 1

don Wolf Steinmann. Dirigent: Musikdirekter Kindergartens der Hamburger

Steinmann. Anfang 74 Uhr. ; Scarsrielbauz. 2650. Vorstellung. 1812. Schau. Divertissement. uafjügen von Otto von der Pfordten.

Dentsches Theater. Anfang 74 Uhr. Montag: Der Meister von Balmyra. Dien? tag: Tedenm.

Berlintr Theater. Montag: Tie Jonrnalisten.

Dienstag: Hase mann a Töchter.

Lessing · Theater. Scaatag, Nberre 7 Mor: Das Bild des Signorelli. Montag: Die Venus von Milo. Höerauf:

Dienstag: Grästn Fritzi.

Theater. Dienstag: Der Militärstaat.

259. Vorstellung. Die Rãnber.

Adolph Ernst. Theater. Die Jüdin 7 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Direktion: Richard Schultz.

wie gewöhnlich. Montag: Eine tolle Nacht.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 42. / 5. Sonntag: Letzte Sonntags -Auffübrung. Die 7. Uhr: Große außerordentliche Vorstellnng, nene Zeit. Trauersriel in 5 Akten von Richard 1870 71. Großes militärisches Ausftattungsstück

Der Vorverkauf für das Judic⸗Gaftspiel bat be⸗ Hengst. Hierauf: Monfstre. Tableau von 70

Zentral Theater. Alte Jakobftraße Nr. 30. Sonntag, Abends 7 Ubr: Einmaliges Ensemble Gastspiel des . Dentschen Theaters. Die Mütter. Schausviel Sinller in 4 Akten von Georg Hitschfeld.

Dirhus Renz. Karlstraße. Sonntag. Abends

vom Direktor Fr. Renz. Außerdem besonders her⸗

Montag (is Abonnements. Vorstell): Zraucillon. vorzubeben: Mr. James Fillis mit seinem Vell.

blut Rapphengst Pobero. Edinburgh, oftyrenßtischer der edelften Freibeitepferde, dressiert und vorgeführt von Herrn Rob. Renz. Auftreten des Herrn Ritter

Theater Anter den Linden. Ditrettian: Pn Renrgf. mit fein gn Schulre gteber,

Zum Schluß der Schule: Driginal!

5 Aufʒũg Friedri Julius Fritzsche. Sonntag: Einmaliges Gastspiel 3 5. Aufzügen von Friedrich von ln ede, mag, mmm, . agnettesprung. The mar- der Mitglieder des Berliner Theaters: Phänomenale Sag vrung 2 8. 2 ; * M 7 amn z * e wn 2. 2 Montag: Opernhaus. 170. Vorstellung. Die von r, , K erb mne, Foce siler Tee ilbouns . 8 Tig ni 8 Udet. n Seen 8e 1 on 165 ñs⸗ 3 S Ilreite in z lle. Dude mit j em bur Wehrlin. Anienz 71 Uhr. ans iche Schäleceterin N

Der Ffarrer veitdus de Koch- Trio. Luftreten der welt=

Schulyrierde Floral. Hierauf: Vorführen des

. n , irischen er, ,. 1 Gazelle. ü, . j ran, . der beworragendsten Reitkäünstlerinnen und Reit- Zigennerbaron. Hierauf: Grofges Ballet funftlet. Alles Näbere aus Plakaten und Auẽ⸗

tragezetteln ersichtlich Montag, Abends 7 Ubr: Extra ⸗Vorstellung. 1870 71.

Senntag: Erste * Abend⸗Verstellung von: Der kleine Lord. Anfang .

Jamilien· Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ella Guenter mit Hra. Landschafte⸗ Syndikus und Prem. Lieut. d. 2. Ludwig Grodke (Jauer · Glogau). .

Amtsrichter Juliusberg mit

Preise der Plãge von

Konzert.

. E. d Albert.

Konzerte.

Konzert Gaus. Tarl Meyder Fonzert. Sonntag Anfang 6 Ubr. Montag Anfang 7 Uhr. . unter a, e. 2 Yz. ö wirtung der Konzertsãngerin Frl. argarethe ; e,, rn, dm,. aal. Residenz ˖ Theater. Dirt: derte ne,, , ,, de e, Serbe ner e,, der, drin, n ,,. Lautenburg. Sonntag: Einmalige Auffübrung: Dur. Anactecan. ven Cberußini, Aris zer Lgathe Waller era Bresla böhsen ist der Laftbruck über em Innern ernande. Schauspiel in 1 Akten on Victarien a. . Der Freischütz. von. Deber geb. von Wallenberg Breslauj.

ee, Sardou, deutsch von Mautner. Anfang 7 Uhr.

Ruß odaß Ude 1461 1 0 * 17 Neuer Fruübling von Bendel (Frl. Hanke). ziemlich lebhafte füdöftliche und östliche Luftströ⸗ . Der Rab ennater. . 4 (GieI. Gant)

Philharmonie. Senntag, Mittags 12 Uhr: . Oeffentliche auptvrobe um LV. Phitharmon. Druck er Nordentschen Buch ruck rei und Verlags

onzert. Dit Arthur Nitisch. Sol.

9. .

Gestorben: Hr. e e n öath Ernst Thile Berlin. = Stiftẽdame Bertha von Braucht c (Klotter Lindow). Hr. Graf Bozislar Klei vom Loß G ssterburg!. Sr. Bürgermeifter a T Theodor Jechlin (Sal mwedel). Hr. Hein ic don Grabe jewsli (Berlin Schweinitz. =

1e, de, m, grund). Fr. Elisabeth von Prittwitz u. Gaff tos.

(Frl. Hanke).

Bilder vom Rhein“, Suite von Volkmann. Lied 222

Verantwortlicher Redakteur: Siem en roth in Berlin. Verlag der Ewedition (Scholwr) in Berlin.

Anstalt Berlin Sir., Wilhelmstraße Nr. 32 Fünf Beilagen (einaschließlich Börsen · Beilage /

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 28O.

Berlin, Sonnabend, den 23. November

1895.

Per sonal⸗Veränderungen. Königlich Brenußische Armee.

Offijiere, Portegee-⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Reues Palais, 19. November. Schaper, Major z. D., kom- mandiert zur Dienftleistung bei dem Bekleidungsamt des J. Armee⸗ Korpz, unter Ent bindung von der Stellung als Bezirks⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Königsberg und unter Belassung seiner bisherigen Uniform, zum Mitglied des Bekleidungsamts des J. Armee-Korps, p. Kathen, Major z. D., kommandiert zur Vienstleistung bei dem Bekleidungsamt des III. Armee Korps, unter Entbindung von der Stellung als Bezirks Offizier bei dem Landw. Bezirk Frankfurt a. O. und unter Belassung seiner bisherigen Uniform, zum Mitglied des Bekleidungs⸗ amts des III. Armee - Korps, Matthiae, Oberst⸗Lt. . D., komman. diert zur Dienstleistung bei dem Bekleidungsamt des VII. Armee- Korps, unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks 1 Münster und unter Belassung seiner bisherigen Uniform, zum Mitglied des Bekleidungsamts des VII. Armee⸗Korps, v. Bogen, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Regt. Graf Bülom von Dennewitz (6. Westfäl.) Nr. 55, unter Stellung zur Dis position mit Pension, zum Kommandeur des Landw. Benrks 1 Möünster, ernannt. Graf v. Schwerin, Major aggreg. dem 2. Garde Regt. z. FJ. als Batz. Kommandeur in das Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfäl.) Nr. 55 einrangiert. Schelle, Pr. Lt. vom 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49, als Insp. Offizier zur Kriegsschule in Metz kommandiert. Frhr. Schenck zu Schweins berg, Sec. Lt, vom Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19, in das 1. Hess. Huf. Regt. Nr. 13, Buchfinck, Sec. Lt. vom Feld⸗ Art. Regt. Nr. 34, in das Magdeb. Drag. Regt. Nr. 6, versetzt.

Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 19. November. Scheele, Major a. D., juletzt Comman⸗ deur des Landwehr⸗Bezirks Wehlau, der Charakter als Oberst / Lt.

verliehen. stõniglich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche x., Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen haben entsprechend dem im Namen Seiner Majestät des Königs gemachten Vorschlage Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Luitpold, des Königreichs Bavern Verwesers, mit Allerböchster Ordre vom 7. November JI. J. Folgendes zu bestimmen geruht: 1) der Königlich baver. Oberst Lt. Frhr. v. Im hof f, à la suite des 2. Fuß⸗Art. Regts, wird von seiner Stellung als Art. Offizier vom Plat der Festung Um entbunden, dagegen 2) der Königlich bayer. Majer Straßner, X la suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. 2 Bothmer, zum Art. Offizier vom Platz der Festung Ulm ernannt.

31. Oktober. Straßner, Major und Bats⸗Kommandeur vom 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer, in das Verhältniß à la suite dieses Regts. versetzt.

15. November. Frhr. v. Imhoff, Oberst⸗Lt., bisher à la suits des 2. Fuß⸗Art. Regts. zum Kommandeur des 1. Fuß⸗ Art. Regts. vakant Bothmer; die Majors und Bats. Kommandeure: Binder vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, im 5. Inf. Regt. Kaiser Wilbelm, König von Preußen, v. Brückner im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Koerbler vom 2. Inf. Regt. Fron⸗ m, , ae,, . Großherzog Ferdinand von Toskana, sämmtlich, unter Beförderung zu Oberst. Lts. zu etats⸗ mäßigen Stabsoffizieren; die Majors und Komp. Chefs:

Widemann vom 1. Inf. Regt. König, im 2. Inf. Regt. Kron—⸗

prini, Weyse vom 5. Inf. Regt. Großherzeg Ernst Ludwig von Hessen, Schwaabe vom I0. Inf. Regt. Prinz Ludwig, beide im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Baphern, Erhard vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Desterreich, im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Krieg vom 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, im 17. Inf. Regt. Orff, Karkager, Major vom Kriegs- Ministerium, im L Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer, zu Batz. Kommandeuren, Tretscher, . im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, R ie derer, Hauptm, bisher à la suite des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und Vorstand der Arbeiter⸗Abtbeil. in diesem Regiment; die Premier- Lieutenants. Huller vom Infanterie⸗ Leib Regiment, im I. Infanterie⸗ Regiment König, Eisen hofer im 5. Infanterie⸗Regiment Großherjog Ernst Ludwig von Hessen,

opfner vom 11. Inf. Regt. von der Tann, im 10. Inf. Regt.

in Ludwig, Jämmtlich unter Beförderung zu Hauptleuten, isenhofer ohne Patent, zu Komp. Chefs, Bouhler, Pr. Lt., bisher zur Insp. der Fuß ⸗Art. zur Dienstleistung kommandiert, unter Belassung im Verhältniß à la suite des 1. Fuß-Art. Regts. vakant Bothmer, zum Adjutanten bei genannter Insp., Hertinger, Pr. Lt. des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Desterreich, unter Stellung à Ia suite dieses Regts. zum Vorstand der Arbeiter ˖ Abtheil., ernannt. Frhr. v. Brück, Sec. Lt. vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum Inf. Leib Regt. mit einem Patent vom 13. Juni 1892, Kollmann, Sec. Lt. A la suits des 17. Inf. Regts. Orff, in den etatsmäß. Stand dieses Regts.; die PVortepee⸗ Fähnriche: Deuringer vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Zickwolff vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum 8. Inf. Regt. vakant Pranckh, v. Grundherr zu Altenthan u. Weyherhaus vom 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, zum 1. Train⸗Bat., versetzt. Die Majors: Graf Eckbrecht v. Dürckheim ⸗Mont⸗ martin, à la suit des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, Direktor der Kriegsschule, Ritter v. Meyer, Bats. Kommandeur im I;. Juf. Regt. Orff, Banfiel d, Kommandeur des 2. Jãger Bats. ,. u Oberst · Ltg. die . Rittmeister) und Kompagnie⸗ (Es kadrons / Chefs ꝛc.: Nägelsbach im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Mahlmeister im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen. Meyer im 8. Inf. Regt. vakant Pranckh, Sch meßer im 14. Inf. Regt. Herzeg Karl Theodor, Sp pmann, Zapff im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Sy ffert im I6. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, Beck, 8 12 suite des 19. Inf. Regts., Lehrer an der Kriegsschule, Seitz, à la suite des 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm 1E, Fönig von i. Reitlehrer an der Equitationsanstalt, Frhr. v. Rotenhan im 5. Ghev. Regt. Griherzog Albrecht von Desterreich, Frhr. v. Hofenfels, Chef der Gendarmerie Kompagnie der Haurt. und Residenz⸗ stadt Munchen, sämmtlich zu überzähl. Majors, befördert. Die Pr. Tts.: Ritter v. , im Inf. Leib ⸗Regt., Schmauß im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, v. Gilardi im 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Tosfang, sämmtlich zu überzahl. Hauptlenten, Huscher, Ser, Lt. im 1. Fuß- Art. Regt. vakant Bothmer, zum überzäbl. Pr. St., UB, See. Lt. im 2. Fuß ⸗Art. Regt, zum Pr. Lt.; die Portepce Faähnriche: v. Pay pus u. Traberg, Frhr. zu Laubenberg u. Rauhenjell im Schweren Reiter Regt. Prinz Karl von Bayern, Frbr. n. Po- dewils . Dürnij, Bom hard im J. Ulan Regt. Kaiser Wilhelm II, Vönig von Preußen, Den k, im 1. Chev. Rgt. Kaiser Nikolaus v. Rußland, Frhr. v. Reck, Holländer im 1. Feld-Art. Regt. Prinz, Megent Luitpold, Frhr. v. Sten gel im 3. Feld- Art. Regt. Königin. Mutter,

sãmmtli äberzähl. Sec. As, Matth ie, Unteroff. im Herrs ; r . nn, ,,, ü ö Hauptm., persönlichen Ginfluß zu wenig betont und sich in der Darstellung zu

2. Pion. Bat., zum Port. Fähnr, befördert.

unter Enthebung von der Funktion als Adjutant bei der Insp. der Fuß⸗Art. und unter Belassung im Verhältniß à la suite des 1. Fuß⸗ Art. Regts. vakant Bothmer, in das Kriegs⸗Ministerium, Decker, 1 Lt. des 2. Fuß⸗Art. Regts., unter Stellung à la suite dieses

gts. und unter Verleihung eines Patents seiner Charge, zur Insp. der Fuß ⸗Art., zur Dienstleistung kommandiert. Scheich enzuber, Major und Bats. Kommandeur im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Bau sewein, Major und Cöef der Gend. Komp. von der Pfalz, Daser, Major j. D. und Bezirks Kemmandeur in Paffau, Kürschner, Major z. D. und Bezirks Kommandeur in Dillingen, als Oberst⸗Wts., Edrich, Hauptm. 3. D. und Bezirks Offizier beim Bezirks⸗Kommando Dillingen, als Major, charakterisiert. Den Hauptleuten und Kompagnie⸗Chefs: Weich im 4. Inf. Regt. König Wilbelm von Württemberg, v. Loewenich im 8. Inf. Regt. vakant 1 Heidersberger im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig,

orster im 11. Inf. Regt ven der Tann, Maisel im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Wilhelm im 19. Inf. Rgt., Ertl, Schmuderer, Sturm, Pr. Lts. im 2. Fuß⸗Art. Regt, Patente ihrer Charge verliehen. ö

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 15. No- vember. Becker, Major a. D., zu den Offizieren 3. D. mit der bisherigen Uniform und den bestimmungsmäßigen Abzeichen versetzt. Im Sanitãts⸗Korps. Durch Verfügung des General—

Stabsarztes der Armee. Dr. Mayer, einjäbrig freiwilliger Arzt des 15. Inf. Regts., zum Unterarzt in diesem Regt. ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztftelle beauftragt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere ꝛc. Ernennungen, Seförderungen, Ver⸗ setzungen ꝛcc. Neues Palais, 18. November. Gibhardt, 1 Bantleon, Schulz (Hermann). Kümmel, Oster⸗ wald, Otto, Maschinen ⸗Unter⸗Ingenieure, die Anciennetät derselben in vorstehender Reihenfolge festgesetzt.

Im Sanitäts-Korps. Neues Palais, 18. November. Wasser fall, überzähl. Marine ⸗Stabsarzt, mit dem 1. November d. J. in eine offene Etatsstelle eingerückt. Dr. Beisheim, Dr. Schöningh, Dr. Hansen, Assist. Aerzte 2. Kl. der Marine ⸗Res. im Landw. Bezirk Leipzig bejw. III Berlin bezw. Flensburg, Dr. Belde, Assist. Arzt 2. Kl. der Seewehr 1. Aufgebots im Landw. Bezirk III Berlin, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Marine⸗Res. be— fördert. Dieselben erhalten Patente von dem Tage, an welchem die Beförderung ibrer Altersgenossen in der Armee ausgesprochen wird. v. Köppen, Marine⸗Stabsarzt, mit der gesetzlichen Pension und der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst der Abschied bewilligt.

Literatur.

ff. Geschichte der Dentschen Kaiserzeit. Von Wilbelm von Giesebrecht. Sechster (Schluß⸗) Band. Herausgegeben und fortgesetzt von B. von Sim son. Leipzig, Duncker und Humblot. 1895. Pr. 16 M 40 3. Mit dem vorliegenden Band erhält das große Werk über die Blũthezeit des deutschen Mittelalters seinen Abschluß. Der Begründer des Unternehmens, der vor mehreren Jahren verstorbene Ges * ichtsforscher von Giesebrecht, hat von dem letzten Band nur noch den geringsten Theil verfassen können; bei weitem das meiste von Text und Anmerkungen hat der Herausgeber geliefert. Dieser hat sich indessen genau an die Vorarbeiten Giesebrecht's und an das Muster der früheren Bände gehalten, sodaß das ante Werk einen durchaus einheitlichen Eindruck macht. Den Inhalt dieses Buches bilden die letzten Jabre Friedrich Bar⸗ barossa's (1182 - 90), eine Zeit großer politischer Projette, weitver⸗ zweigter Verhandlungen und glaͤnzender Erfolge, die aber durch den plötzlichen Tod des Kaisers wieder in Frage gestellt wurden. Friedrich's Absicht, sich in Nord⸗Italien eine große Hausmacht zu verschaffen, war bekanntlich durch die Schlacht bei Legnano vereitelt worden; er batte vor dem Widerstande des Papstes und der Lombarden weichen müssen. Der Kaiser verstand es aber, seine Gegner zu trennen; im Frieden von Venedig verstãndigte er sich mit der Kurie und schloß darauf mit den Lombarden einen Waffenstillftand, während dessen er Heinrich den Löwen, dessen Abfall die Niederlage in Italien verschuldete, demüthigte. Als er hierdurch seine Stellung wieder gekräftigt batte, mußten sich auch die lombardischen Städte zu einem Frieden verstehen, der ihnen zwar manche Freiheiten, aber keine Unabhängigkeit vom Kaiser brachte, vor allem aber das Reichsgut in Italien dem Kaiser auslieferte. (1183). Friedrich gedachte sich jedoch hiermit nicht zu begnügen. Er sah sehr wohl, daß der Frieden in Italien nicht von langer Dauer sein werde, und daß die deutsche Vorherrschaft dort nicht obne eine starke Hausmacht gesichert werden könne. Er beschloß daher, seinen jungen Sohn Heinrich mit der Erbin von Sicilien und Neapel zu vermählen, um auf diese Weise im Süden der Halbinsel fenen Fuß zu fassen und den Papst, der bicher an den Normannen einen zuverlãssigen Bundesgenossen gehabt hatte, mehr in seine Abhängig⸗ keit zu ö Sein Plan gelang und zwar gerade in einem Moment, da es zu neuen Differenzen mit der Kurie kam. Friedrich's diplomatische Gewandtheit bewahrte sich auch bier: er verhinderte die ihm einst so verderblich gewordene Verbindung zwischen Kurie und Lombarden, indem er sich den lombardischen Städten näherte und mit seiner ehemaligen Feindin Mailand ein enges Bündniß einging. Auch einen neuen Aufftand seines großen Gegners in Deutschland, Heinrich's des Löwen, der von England aus unterstützt wurde, verstand er zu paralysieren: er verband sich mit dem König von Frankreich und schlug die welfisch Gesinnten in Deutschland mit Entschlossenheit nieder. So stand er in Italien und Deutschland als Sieger da, und als nun gar noch Unglücksnachrichten aus dem Heiligen Lande ein⸗ frafen und ein neuer Kreuzzug nothwendig wurde, blieb der Kurie nichts übrig, als die Hand zum Frieden zu bieten, der durchaus günstig für den Kaiser ausfiel. Sogleich ging nun Friedrich an die Vor⸗ bereitung des Kreuzzuges, um Jerusalem, das Sultan Saladin er⸗ obert hatte, der Christenheit wiederzugewinnen. Es war nicht Gefühls⸗ politik, die den Kaiser hierzu bewog: es war einfach die Nothwendigkeit, sich an die Spitze der Christenheit zu stellen, welche letztere einmüthig die Befreiung des Heiligen Grabes, forderte. Der Kaiser hätte auf seine Stellung als weltliches Oberhaupt der Christenheit verzichtet, wenn er diese Aufgabe dem König von Frankreich oder England überlassen hätte. Der Kreuzzug wurde besser und gründlicher vorbereitet als die früheren: Friedrich ließ sich nicht nur von Ungarn und Byzanz sicheren Durchzug garantieren, er schloß auch Bündnisse mit England und Frankreich, um die gesammten zivilisierten Nationen des Abendlandes gegen den Drient in den Kampf zu führen. Es ist bekannt, daß sich die auf diese Heerfahrt gesetzten Hoffnungen nicht erfüllten: der plötzliche Tod des Kaisers nahm den Kreuzfabrern ibr natürliches Oberhaupt, Streitigkeiten unter den Nationen blieben

nicht aus, und das Er * war trotz der großen aufgewendeten

Mittel nur gering. Der Inhalt des Buches ist mit diesem Referat noch nicht erschöpft; es bringt noch mancherlei Mittheilungen zur

und Ostgrenze; indessen treten diese Dinge an Interesse weit binter der großen ãußeren Politik des Kaisers Rothbart zurück. Leider haben die Verfasser keinen Vers ĩ schers abschließend zu charakterisieren; überhaupt haken sie seinen

uch gemacht, die imponierende Persönlichkeit des r Roderich, Peter Rosegger, J. V. von Scheffel, Maximilian Schmidt.

eng an den Wortlaut der Quellen angeschlossen, deren formelhafte und wenig charakteristische Ausdrucksweise dem modernen Leser, sofern er nicht gründliche hiftorische Bildung befitzt, oft recht schwer ver= ständlich ist. Die dem Buche beigefügten Anmerkungen und Regifter zu Band 5 und 6 bieten dagegen für wissenschaftliche Untersuchungen ein vorzũgliches Hilfsmittel.

ff. Leipziger Studien aus dem Gebiet der 4 . Herausgegeben von K. Lamprecht und E. Marcks. 1. Bd., 4. Heft. Deutsche Reisende des 16. Fahrhunderts.“ Von Viktor Hantz sch. Leipzig, Duncker und Humblot. 1895. Dieses Büchlein giebt eine gute Zusammenftellung von Reisebeschreibungen der ver⸗ schiedensten Art aus dem 16. Jabrbundert. Man findet darin Schilde⸗ rungen von Reisen und Groberungszügen in Süd⸗ und Mittel⸗ Amerika, Erzählungen von Kaufleuten und Vergnügungsreisenden, von Missionaren und Forschungsreisenden. Von hervorragendem Interesse sind die erstgenannten Erzählungen, da sie mit den ersten größeren Versuchen einer deutschen Ansiedelung in der Neuen Welt zusammenfallen. Die großen Augsburger Kaufhäuser der Fugger und Welser folgten hier den Spuren der spanischen Conquiftadoren; sie ließen sich vom Kaiser Karl w., der zugleich König von Spanien war und ihnen große Summen schuldete, ausgedehnte Privilegien in Amerika geben und suchten das unbekannte Land nun durch Beutezüge ins Innere zu erschließen. Das Bestreben, Gold zu finden, war das Hauptmotiv zu diesen Expeditionen, die freilich meist in wüfte Plünderungszüge aus- arteten und nur selten zu dem gewünschten Resultat führten. Den Theilnehmern an solchen Fahrten blieben diese Züge mit ibren Beschwerden und Kämpfen . am meisten in Erinnerung, und daher berichten ihre Beschreibungen fast ausschließlich hiervon; über die Einrichtung der neu an⸗ gelegten Kolonien schweigen sie fast gänzlich. Die Unter⸗ nehmer hatten von diesen mit großen Kosten begonnenen Ansiedlungen keinen Nutzen; die Welser, denen Karl Vꝰ. für ganz Venezuela Han⸗ delsprivilegien ertheilt hatte, erlitten durch ungünstige Konjunkturen und eigene Schuld große Verluste, die den Grund zum Zusammen⸗ bruch des Welthauses legten. Die übrigen Mittheilungen bieten kein besonderes historisches Interesse, sind aber wohl lesenswerth, da sie manche originelle Schilderung von Land und Leuten sowie manche treffende Beobachtung enthalten.

Gruchot's Beiträge zur Erläuterung des deut schen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht, mit Einschluß des Handels. und Wechselrechts, herausgegeben von dem Reichsgerichts · Rath Dr. Rassow und dem Wirklichen Geheimen Ober⸗Justiz Rath Dr. Küntzel unter redaktioneller Mitwirkung des Ober. Landesgerichts⸗Präsidenten Dr. Eccius. Verlag von Franz Vahlen, Berlin. Im sechsten Heft des TWXXIX. Jahrgangs wird zunächst ein auch im Separatabdruck (Preis 80 ) erichienener Vor⸗ trag wiedergegeben, den der Leipziger Profefsor Dr. Rudolpb Sohm am 15. Juni d. J. in der Juristischen Gesellschaft zu Berlin über den „Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich in zweiter Lesung“ gehalten hat. Sodann erörtert Amtsgerichts⸗Rath Rothenberg⸗Stargard i. P. die Frage: Darf der Erwerber eines Grund⸗ stücks der auf 41 G. E. G. gestützten persönlichen Klage des Hypo- thekengläubigers Einreden aus dem Kaufvertrage entgegenseßen?“ Einen Beitrag zur Lehre von der Vertretung der Gewerkschaft liefert Dr. Riesenfeld⸗Breslau in einer Abhandlung mit dem Titel Der Gruben⸗Kollektiv Vorstand“. Zwei weitere Aufsätze von Gerichts⸗ Assessor Dr. Hubrich⸗Königsberg i. Pr. und Landrichter Dr. Delius Kottbus handeln von der Tragweite des preußischen Ausführungs⸗ gesetzes zur deutschen Gebührenordnung für Rechtsanwalte vom 2. Februar 1889. und von der Kostenfestsetzung auf Grund eines Schiedsspruchs (55 851 ff. 3. P. O.). An diese schließen sich Mit⸗ theilungen des Wirklichen Geheimen Ober⸗Justiz⸗Raths Dr. Küntzel über Beschlüsse, die von der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs bei der Revision der zweiten Lesung gefaßt worden sind, eine Darstellung bemerkenswerther Rechts- fälle aus der Praxis des Reichsgerichts und literarische Anzeigen mit einigen mebr oder weniger eingehenden Rezensionen an. Beigegeben ist diesem Heft ein 304 Seiten umfassender Band Entscheidungen des Reichsgerichts aus jüngster Zeit 94 an der Zahl, sämmtlich mit ausführlicher Angabe des Thatbestandes wie der Urtbeilsgründe.

Von Grotefend's bekannten Werken: „Preußisch⸗ deutsche Gesetz⸗ Sammlung 1806— 1895 und „Die Erlasse zur Ausführung und Erläuterung der Gesetze des preußischen Staats und des Deutschen Reichs 1809 1895, welche in dritter, neu bearbeiteter Auflage bei L. Schwann zu Düsseldorf erscheinen, liegen jetzt die ersten 14 bezw. 11 Lieferungen vor. Damit reicht die Gesetz⸗ Sammlung“ bis zum Jahre 1871; die 14. Lieferung derselben bringt u. a. bereits das Wahlgesetz für den deutschen Reichstag, das Unterstützungswohnsitzgesetz, das Gesetz über das Urheberrecht an Schriftwerken, Abbildungen, musikalischen Kom⸗ positionen und dramatischen Werken, die Verfassungsverträge und Militärkonventionen zwischen dem Norddeutschen Bund und den süddeutschen Staaten sowie den Anfang der neuen Reichsverfassung. Die dieses Werk ergänzende Sammlung der Erlasse zur Ausführung und Erläuterung der Reichs⸗ und Landesgesetze ist mit der 11. Liefe⸗ tung bis zum Jahre 1883 gedieben.

Vierteljahrsschrift für Stgats⸗ und Vol kswirth⸗ schaft, für Literatur und Geschichte der Staatswissen⸗ schaften aller Länder, herausgegeben von Dr. Kuno Franken⸗ ste in. Leipzig, Verlag von C. L. Hirschfeld. Im dritten Heft des IV. Bandes veröffentlicht Regierungs⸗Rath Kurt von Rohrscheidt in Merseburg den Schluß seiner interessanten, durchweg auf urkund⸗ lichem Material fußenden Abhandlung über den in den Anfang dieses Jahrhunderts fallenden ersten Ausbau des Systems der Gewerbe⸗ freiheit in Preußen, Professor Dr. T. Rieker in Leipzig einen sehr beachtenswerthen ei, , Begriff und Methode des allgemeinen Staatsrechts, und Dr. M. Block, membre de l'Institut de France, Paris, zwei französische Budgets, 1845 und 18957. Hieran schließen sich Kritiken und Referate über neue deutsche staatswissenschaftliche Werke, sowie über die einschlägige russische und ae l. Literatur, und den Schluß bildet eine reichhaltige, 45 Seiten umfassende Bibliographie.

Friedrich Rückert's Werke. Neue Lieferungs⸗ Ausgabe. Herausgegeben von Ludwig Laist ner. Erscheint vollständig in 20 Lieferungen zu 40 3, alle 14 Tage eine Lieferung. Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger. Durch die Veranstal⸗ tung dieser handlichen, billigen und gut ausgestatteten Ausgabe, deren erste Lieferung vorliegt, wird die Cotta'sche Buchhandlung allen Freunden des Dichters gewiß Freude bereiten. Die Ausgabe enthält vor allem die drei Hauptwerke, welche Rücert's Ruhm für alle Zeiten begründeten: den ‚Liebesfrübling', die Weisheit des Brahmanen“ und die ‚Makamen des Hariri“, sodann die ‚Geharnischten Sonette“ und alle diejenigen vermischten Gedichte, denen bleibender Werth zuerkannt werden kann. Die in die Sammlung aufgenommenen Uebertragungen orientalischer Dichtungen dürften den Subskribenten nicht minder willkommen sein. Die Ausgabe schließt sich in ihrer

nid höpft J guten Ausstattung den Cotta'schen Klafsiker⸗Oktavausgaben an. Territorialgeschichte in Deutschland, über die Kämpfe an der Nord. S ̃ e Samml beiterer Gedichte. Mit jzablreichen Originalbeiträgen von Rudolf

Scheffel Gedenkbuch. Eine Sammlung ernster und

Baumbach, Victor Blüthgen. Felix Dahn, Georg Ebers, Martin Greif, Robert Hamerling, Thomas Koschat, St. Milow, Albert

Konrad Telmann, E. von Wildenbruch, Karl Zettel ꝛc. nebst mehreren

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