1896 / 7 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Im Palais weiland Seiner Königlichen Hoheit des . Alexander von Preußen erschienen gestern

ind um? Uhr Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit den Mitgliedern des Königlichen Hauses. Allerhöchstdieselben wurden von dem Bruder des Verewigten, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg von Preußen empfangen und in den . des Palais geleitet, in welch m auf Allerhöchsten Befehl am Sarge des an gglg:

nzen eine Trauerandacht abgehalten wurde. Dieselbe bestand in Gebet und Segen, welche Militär⸗Oberpfarrer, Hof⸗ prediger D. Frommel sprach. Nach kurzem Verweilen am Sarge verließen Ihre Majestäten das Palais.

In den Nachmittagsstunden von 2 bis 4 Uhr war der Zutritt zum Palais dem Publikum freigegeben worden, welches in großer Zahl vor dem mit Blumen und Kränzen reich geschmückten Sarge defilierte. An diesem sowie am Eingang zum Waffensaal hielten Unteroffiziere des Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Wacht.

Um Mitternacht fand die Ueberführung der sterblichen ö des Prinzen Alexander noch der Dom⸗Interimskirche att. Zwischn 11 und 12 Uhr Nachts traf vor dem Palais eine kombinierte Eskadron des Garde⸗Kürassier⸗ Regiments ein, welche zum Geleit kommandiert war. Kurz vor 13 Uhr fuhren Seine Majestät der Kaiser vor und begaben Sich in das Palais. hn Unteroffiziere vom Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗

egiment trugen hierauf aus einem Nebenportal den schwarzen eichenen, mit einer großen, goldenen Krone, Palmen und Kränzen reich geschmückten Sarg auf den Leichen⸗ wagen hinaus. Dieser war mit sechs von schwarzen Decken eingehüllten Pferden bespannt. Nunmehr ordnete sich der Trauerzug! voran eine Abtheilung Garde⸗ Kürassiere, dann der Leichenwagen, umgeben von be⸗ rittenen Marstallbeamten und Mannschaften mit Fackeln. Dicht hinter dem Sarge schritten Seine Majestät der Kaiser im Mantel mit Generalshelm; alsdann folgte die nähere militärische Umgebung des Monarchen sowie der Minister des Königlichen Hauses von Wedel. Den Schluß bildete wieder eine Abtheilung Garde⸗Kürassiere. Lang⸗ sam bewegte sich der Zug die Linden entlang, am Schlosse vorbei, über die Burgstraße nach der Oranienburgerstraße zur Dom ⸗Interimskirche. Hier wurde die Leiche am Eingange von der Domgeistlichkeit und dem General-Super⸗ intendenten, Hofprediger Faber mit den Worten der Offenbarung Johannis 2 V. 10 empfangen: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben“. Dann sprach Hofprediger Kritzinger einen Bibelspruch und nach ihm Hofprediger Schniewind die Worte aus Jesaias 57 V. 2: „Und die richtig vor sich gewandelt haben, kommen um Frieden und ruhen in ihren Kammern“. Nachdem die ufbahrung beendigt war, schloß Hofprediger Faber die Feierlichkeik mit einem Gebet. Seine Majestät der Kaiser be⸗ gaben Sich hierauf nach dem Schlosse.

Heute Mittag 12 Uhr folgte in der Dom⸗Interimskirche die feierliche Einsegnung der sterblichen Hülle weiland Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander von Preußen. Dieselbe wurde durch das Geläute sämmtlicher Kirchen Berlins eingeleitet. Die Kirche war der ernsten Feier gemäß drapiert: Fenster und Pfeiler, Altarwand, Kanzel u. s. w. waren schwarz ausgeschlagen und die Wände mit Kränzen und Palmwedeln geschmückt. Der Sarg war auf einer Estrade vor dem Altar aufgebahrt und in einen Blumenhain gehüllt, ebenso die sechs Tabourets mit den Orden, dem Ritterhelm, den Ritter⸗ handschuhen und den Rittersporen sowie die sechs mächtigen Kandelaber, welche je drei an der Zahl, zu beiden Seiten des Sarges placiert waren. Halbkreisförmig vor dem Sarge waren die roth⸗sammtnen Sessel aufgestellt für den Aller— . Hof und die i,, und Prinzessinnen des König—⸗ ichen Hauses sowie anderer Fürstlichen Häuser und die Ver⸗ treter auswärtiger Fürstlichkeiten. Von 11 Uhr ab ertönte Orgelspiel. Kurz vor 12 Uhr betraten Ihre Majestät die Kaiserin und Königin das Gotteshaus, in dem sich bereits vorher der Reichskanzler, das diplomatische Corps, die Bevollmächtigten zum Bundesrath, die Staats⸗ Minister, die Generalität und zahlreiche Offiziere aller Grade und Waffengattungen eingefunden hatten. Präzise 12 Uhr erschienen Seine Majestät der Kaiser und König, Ihre Ma jestät die Kaiserin Friedrich am Arme führend, und nahmen in der ersten Sesselreihe Platz Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hatten zur Linken Seiner Majestät Sich niedergelassen. Neben Allerhöchstderselben weiter nach links folgten: Ihre Set die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin,

hre Königliche Haheit die Erbprinzessin von Hohenzollern, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl von Hohenzollern, der. österreich schaungarische, Botschafter von Szögysnyi, Seine Hoheit Prinz Maximilian von Baden, Seine Hoheit Prinz Ernst von Sachsen⸗Weimar, Seine Hoheit Herzog

? J von Mecklenburg, Seine Durchlaucht

j nst von Sachsen⸗Altenburg, Seine Durch⸗

Erbprinz von Hohenzollern und Seine Durch⸗ laucht Prinz Carl von Hohenzollern. Zur Rechten Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich nahmen der Reihen⸗ solge nach Platz: Ihre Königliche ehr die Prinzessin ö Leopold, Ihre Durchlaucht Prinzessin Aribert von nhalt, Ihre Durchlaucht Prinzessin Friedrich von Hohen⸗ ollern, Seine Königliche oheit Prinz Friedrich eopold, Seine Königliche Hehe rbgroßherzog von Sachsen, Seine Königliche Hoheit Erbprinz von Sachsen-Coburg und Gotha, Seine Hoheit Herzog Johann Albrecht von Mecklen⸗ burg, Seine Durchlaucht Prinz Aribert von Anhalt, Seine oheit Prinz Albert zu Schleswig⸗Holstein-⸗Sonderburg⸗Glücks⸗ urg und Seine Durchlaucht Prinz Friedrich von Hohenzollern. Die Ober⸗Hofmeisterin Gräfin von Brockdorff mit den Hof⸗ damen, sowie die Vertreter fremder Fürstlichkeiten hatten in der zweiten Sesselreihe Platz genommen.

Sobald Seine Majestät Sich niedergelassen hatten, begann die erhebende Trauerfeier, welche von dem Hofprediger Kritzinger mit der Verlesung von Ps. 90, 2, 3, 10 und 12 und Joh. I1, 25, 26 eingeleitet wurde. Der Domchor sang sodann den Choral: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt“, und nachdem

ofprediger Kritzinger die Worte gesprochen; ., sind die odten, die in dem Herrn ien von nun an!“ sang der Chor: „Ja der . spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach“, worauf die Gemeinde den ersten Vers des Chorals „Jesus, meine Zuversicht“ anstimmte. . folgte die vom Hofprediger, General⸗Superintendenten

aber gehaltene Gedächtnißrede, welcher der Text Ev. uc. 2. 29 39 zu Grunde lag: „Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frieden fahren, denn seine Augen haben Deinen Heiland gesehen“. In erhebender Weise schilderte der

Redner die Tugenden des verewigten Prinzen und ban .

namentlich die christliche Demuth des Entschlafenen. Beendigung der ergreifenden Rede sang f Gemeinde einen Vers des Chorals: „Wenn ich einmal soll scheiden' Es folgte das Vaterunser und die Segens⸗Ertheilung durch den General⸗Superintendenten Faber, worauf das „Sei getreu bis in den Tod“, vom Domchor gesungen, die ernste 26 .

In dem Augenblick, als der Geistliche den Segen sprach, ertönte vom Lustgarten her der Donner der Geschütze und Ge⸗ wehrsalven. Nach der Feier wurde der Sarg von Unter⸗ offizieren des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments nach der Gruft unter der Kirche getragen und auf dem ersten Platz links vom Eingang beigesetzt.

Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher berieth der Ausschuß für Juslhn er

Der Kaiserliche Gesandte in Marokko Graf von Tattenbach ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Tanger zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.

Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft übernommen.

Oldenburg.

Das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin war im Laufe des gestrigen Tages besser als Tags zuvor.

Das heute ausgegebene Vulletin lautet:

Nach einer in der zweiten Hälfte gut durchschlafenen Nacht ist das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzaogin ver⸗ hältnißmäßig gut. Die Ernährung ist ungenügend, daher hält die hochgradige Mattigkeit an.

Großbritannien und Irland.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, daß der deutsche Bot⸗ schafter Graf Hatzfeldt gestern Nachmittag dem Premier⸗ Minister Lord Salisbury im Auswärtigen Amt einen Besuch abgestattet und mit ihm eine längere Unterredung gehabt habe.

Die Meldung der „Times“ über die unverzügliche Bildung eines fliegenden Geschwaders ist amtlich bestätigt worden. Dasselbe besteht aus den Schiffen Royal Oak“, „Revenge“, „Theseus“, „Gibraltar“, „Hermione“ und „Charybdis“.

Italien.

Der Kardinal Granniello ist gestern Abend in Rom gestorben. .

Spanien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid erhalten sich dort Gerüchte, wonach die Regierung beschlossen habe, den Marschall Martinez Campos auf Cuba durch den Kommandeur des VI. Armee⸗Korps, General Pola⸗ vieja oder den Kommandeur des IV. Korps, General Weyler zu ersetzen. Die ö sei entschlossen, in diesem Falle die Cortes aufzulösen und alsbald die Wahl und Ein⸗ berufung eines neuen Parlaments zu veranstalten, welches bereit sei, die Mittel zur energischen Unterdrückung des cuba⸗ nischen Aufstandes zu bewilligen.

Türkei.

Aus Konstantinopel ist in Wien die Meldung ein⸗ getroffen, das Kon sularkorps in Aleppo habe telegraphisch berichtet, daß die Aufständischen in Zeitun die Vermittlung der Konsuln angenommen hätten und die Feindseligkeiten nunmehr eingestellt seien.

Schweden und Norwegen.

Die Kronprinzessin, deren Befinden in der letzten Zeit wenig befriedigend war, ist, wie aus Rom gemeldet wird, infolge einer Erkältung wieberum genöthigt, das Bett zu hüten.

Amerika.

In einer Parteiversammlung der republikanischen Senatoren ist, wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, gestern nach einer stürmischen Sitzung beschlossen worden, das Finanzeomits anzuweisen, die Tarif⸗Bill ohne Abänderung dem Repräsentantenhause wieder vorzulegen. Das Comité des Senats für Marine-Angelegen⸗ heiten hat sich in seinem Bericht zustimmend zu dem Antrage ausaesprochen, die Mannschaften der Marine zu vermehren. Der Sekretär für die Marine Herbert suchte die Genehmigung zum Bau von 12 Torpedobooten nach. Eine Resolution, welche vorschlägt, Hawaii zu einem Staate der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika zu machen, ist an das Comité des Repräsentantenhauses für auswärtige Angelegen⸗ heiten verwiesen worden.

Nach einer dem Madrider „Imparcial“ aus Havanna zugegangenen Depesche rückten die Aufständischen im Norden der Provinz Pinar del Rio weiter vor. Maximo Gomez soll sich in Alquizar befinden. Von heute wird aus Madrid gemeldet, der General Navarro habe einer Schaar von Aufständischen in der Nähe von Ceiba Delagua ein Gefecht geliefert, wobei diese 23 Todte verloren hätten.

Aus New-⸗York berichtet W. T. B.“: Nach einer dort eingetroffenen Depesche aus Caracas habe die venezo⸗ lanische Regierung eine Anzahl hervorragender Persön⸗ lichkeiten unter dem Verdacht verhaften lassen, daß sie sich mit Guzman Blanco und der englischen Partei zum Sturz des Präsidenten Trespo verschworen hätten. Die Regierung habe die Landung und die Einschiffung aller Personen, welche nicht wirklich Reisende seien, verboten, um die Beziehungen zwischen den Verschworenen innerhalb und außerhalb des Landes unmöglich zu machen. Die New⸗ Yorker „World“ veröffentlicht ein Telegramm aus Ca⸗ racas, wonach Venezuela als im Revolutions⸗ zustand befindlich erklärt worden sei. Die Regierung habe von den Kammern die Genehmigung eines Erlasses ver⸗ langt, durch welchen jede geheime Verbindung mit auswärtigen Regierungen, mit Ausnahme der amerikanischen Regierungen, mit Todesstrafe bedroht wird. England werde beschuldigt, die Revolution angefacht zu haben.

Afrika.

Die „Agenzia Stefani“ berichtet aus Massowah vo . qu gr f 5 , 33

e after, welche am 5. d. M.

akonen's und Ras Mangascha's verlassen hätten und am 7. d. M. in Adigrat eingetroffen seien, er⸗ klärten das Gerücht von der Ankunft Menelik's im Lager der Schoaner für unrichtig. Am 5. d. M. sei es zu einem Gefecht zwischen italienischen und schoanischen Vorposten gekommen, bei welchem die Italiener keine, die Schoaner geringe Verluste erlitten hätten. Der Kommandant von kin ge r bestätige die Abreise des Emirs Ach med⸗Ali nach Khartum und melde weiter, daß der Posten von El⸗Fas cer zwar verstärkt worden, jedoch noch immer nicht genügend stark a ein Korps sei zur Ver⸗ stärkung in Ghedaref eingetroffen. Es werde keine Bewegung vor Ghedaref gegen den Atbara gemeldet.

Der britische Staatssekretär für die Kolonien Cham berlain hat, wie W. T. B.“ berichtet, gestern eine aus Prätoria vom 7. d. M. datierte Depesche des Gouverneurs Sir Hercules Robinson erhalten, welche lautet: Johannes⸗ burg ergab sich heute Nachmittag bedingungslos. Die Waffen wurden übergeben. Präsident Krüger hat die Absicht kundgegeben, Dr. Jameson und die anderen Gefangenen an den Gouverneur der Kapkolonie an der Grenze von Natal auszuliefern. Die Krisis ist vorüber und jede Gefahr weiterer Feindseligkeiten beseitigt.

Eine spätere Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Kapstadt von demselben Tage besagt: nach einer Depesche aus Prätoria fordere die Regierung in Trans vaal die Entfernung Sir Cecil Rhodes' und Jameson's aus Afrika und eine sehr hohe Entschädigung von der Chartered Company. Jameson sei bereits an Sir k Robinson ausgeliefert worden. Der Präsident

rüger habe sich bereit erklärt, die Frage bezüglich der Reformen in Erwägung zu ziehen.

Aus Paris wirs berichtet, die Regierung der Süd⸗ afrikanischen Republik habe den französischen Ingenieur . zum Abtheilungs⸗Ingenieur der Minenverwaltung ernannt.

Der britische Admiral am Kap ist an Bord seines Naß schiffe mit einem zweiten Schiffe von Kapstadt nach der Delagoa⸗Bai abgegangen.

das Lager Ras

Parlamentarische Nachrichten.

Die heutige (11.) Sitzung des Reichstags, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch, der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Nieberding und der Präsident der Reichsbank Dr. Koch beiwohnten, wurde durch den Präsidenten Freiherrn von Buol-Berenberg mit folgenden Worten eröffnet:

Ich begiückwünsche die Herren von Herzen zum neuen Jahre. Unter der Voraussetzung der Genehmigung des Reichstags habe ich Seiner Majestät dem Kaiser namens des Reichstags die ehrfurchts—⸗ vollste Theilnahme an der Trauer ausgesprochen, welche Seine Majestät und Sein Haus durch den Tod Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander von Preußen erfahren hat. Seine Majestät hat darauf folgendes Telegramm an mich gerichtet, welches ich zur Kenntniß des Reichstags bringe:

Ich spreche Ihnen für Ihre im Auftrage des Reichstags zum Ausdruck gebrachte Theilnahme zu Meiner Trauer über das Hin⸗ scheiden des Prinzen Alexander von Preußen, Königliche Hoheit, Meinen wärmsten Dank aus. Wilhelm.“

Hierauf nahm zur Einleitung der ersten Berathung des Entwurfs eines Börsengesetzes und des Gesetz—⸗ entwurfs, betreffend die Pflichten der Kaufleute bei Aufbewahrung fremder Werthpapiere, der preußische Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch das Wort.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts- und Altersversicherung.

Bei der Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahrs Oktober⸗Dezember 1895 116 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen; aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1895 lagen noch 32 Antraͤge vor, über die noch keine Entscheidung getroffen war. Von diesen 148 Anträgen wurden bewilligt 93, abgelehnt 28, anderweit erledigt 1 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übertragen B5 Bis zum 31. Dezember 1895 waren insgesammt bewilligt an Altersrenten 3017. Von diesen sind aus— geschieden durch Tod bl, aus anderen Gründen 49, zusammen 600, sodaß am 1. Januar 1896 2417 Altersrentenempfänger vor- . waren. Innerhalb des gleichen Vierteljahrs sind ferner 366

nträge auf Gewährung von Invalidenrente eingegangen und 1065 un— erledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen worden. 471 Invalidenrentenanträgen wurden 229 bewilligt, 127 abgelehnt, 1I6 anderweit erledigt und 99 unerledigt auf das folgende Quartal übertragen. An Invalidenrenten sind bis zum 31. Dezember 1895 überhaupt 2493 bewilligt worden. Ausgeschieden sind inzwischen durch Tod b28, aus anderen Gründen 48, zusammen 576. Mithin war am 1. Januar 1896 ein Bestand von 1917 Invalidenrenten Empfängern vorhanden. ö

Zur Arbeiterbewegung. .

In Berlin ist, wie die Zeitungen melden, der Ausstand der Kutcher der Taxameterdroschken in einer Versammlung am Dienstag für beendet erklärt worden, da wegen des Mangels an Unterstützungsgeldern der Ausstand nicht weiter geführt werden konnte. (Vgl. Nr. 307 v. 1895 u. flgde. d. Bl) In einer Versammlung der der Zentralorganisatlon“' angehörigen Schneider wurde am Dienstag. wie die Berliner „Volks Itg.“ berichtet, über den Lohntarif welcher als Grundlage für die geplante allgemeine Lohnbewegun gelten soll, sowie über das fernere Verhalten der Organisation zu ef, Frage verhandelt. Die Verhandlungen der Lohnkommission mit den Belegirten der keiner Organisation ange— hörigen Schneider sind resultailos verlaufen. Der Tarif, welcher in drei Abstufungen (für die bessere, mittlere und billige Konfektion) aufgestellt ist, verlangt für Nebenarbeiten in der ersten Stufe 45 , in der zweiten. Stufe 35 4 für die Stunde. Die Höhe des Stücklohnes soll bei Uebergabe der Stoffe zur Verarbeitung bekannt gegeben werden;. Lohnzahlung soll stets am Sonnabend staltfinden. Ber Lohntarif ist in den Werkstätten auszuhängen. Bei Einführung neuer Moden sind sofort die nöthigen Tarifänderungen gemeinschaftlich vorzunehmen. Der Tarif wurde von den Versammelten einstimmig angenommen.

Aus London meldet W. T. B.“ vom 9. 8. M: Die Aus sichten auf Beilegung des Ausstandes der Schiffs bauarbeiter in Belfast und am Clyde erschlenen gestern Abend günstiger, da die Augständigen in Glasgow jetzt mehr geneigt sind, sich auf Ausgleichs bedingungen einzulassen.

Von diesen

Kunst und Wissenschaft.

Der Verein Berliner Künstler“ hielt, wie die NR. A. Itg. meldet, am Dienstag in seinem Vereinglokal, Wil. helmstraße M seine . ab. Nach dem Jahresbericht är 1595 zäblte der Verein am 31. Dezember 17 Ehren, 449 ordent. liche und 147 außerordentliche Mitglieder. Im Laufe des Jahres 1396 wurden zu Ebrenmitgliedern ernannt: Fürst Bismarck und Professor Anton von Werner. Durch den Tod hat der Verein verloren die ordent⸗ sichen Mitglieder; Bennewitz ven Loefen, Brodwolf., W; Martens, Timm, Warthmüller, und die außerordentlichen Mitglieder Aldenhoven, Bernhard, Franke, Friedel, von Laer, Leutz und Friedrich Puls; serner den Geschäfteführet des Vereins Hermann Preckle, an f Stelle der bisberige Vize Sekretär der Wiener Künstlergenossen⸗ schaft Edwin Klobasser berufen wurde. An Festlichkeiten beging ber Verein im veiflossenen Jahre die 80. Geburtsfeste Jeiner Ehrenmitglieder, des Fürsten Biemarck am 1. April und Seiner Excellenz des Professors Dr. Menzel am 8. Dezember. In den Aus⸗ stellungen des Vereins wurden im Vorjahre 128 Kunstwerke für den Hesammtbetrag von 62 412 und auf der „Großen Berliner Kunst⸗ ausstellung- 340 Werke für zusgmmen 377 495 4 käuflich erworben. Ber Erfolg dieser letzteren Ausstellung war im allgemeinen ein sehr günstiger. Die diesjährige internationale Kunst⸗ 6 ng zur Feier des 200jährigen Bestehens der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, welche der Verein Berliner Künstler“ im Einvernehmen mit derselben veranstaltet, wird am 2. Mai eröffnet und am 29. September geschlossen werden. Es wurde beschlossen, in Verbindung mit dieser Auestellung eine Lotterie von Kunstwerken in vier Serien zu 200 000 Stück Loosen à 1 6 zu veranstalten, zu welcher die Genehmigung nachgesucht werden soll. Als Delegirte wurden von seiten des Vereins Berliner Künstler entsend t und zwar in die Länder Belgien: Professor Eugen Bracht, Frankreich: Professor F. Skarbina, Großbritannien: Professor A. Lutterroth, München und Schweiz: Ludwig Manzel, Italien: Professor A. Hertel, Schweden⸗ Norwegen: Müller⸗Kurzwelly, Spanien; Felix Possart, Ungarn und Polen: Julian Falat. Der Ausstellung wird von seiten des Auslandes großes Interesse entgegengebracht. Um den ein—⸗ zelnen Staaten möglichst viel Raum ju geben, erfolgt ein erheblicher Umbau des Landesausstellungsgebäudes, welcher vor allem den Zweck verfolgt, die Seitensäle mit vorzüglichem Licht zu versehen. Zur Annahme eines Legats von 10000 M, welches das außerordentliche Vereinsmitglied Ernst Springer dem Verein machte, wurde die Allerhöchste enehmigung ertheilt. Nach den abgeänderten Satzungen des Vereins, welche den Vorstand um ein Mitglied, einen Zweiten Vorsitzenden, vermehren, wurden gewählt: Professor Ernst Koerner zum Ersten, K. Hoffacker zum Zweiten Vorsitzenden, Ernst Hausmann J. zum Ersten, Dr. H. Seeger zum Zweiten Schriftiührer, Professor F. Schwenke zum Ersten, Richard Rusche zum Zweiten Säckeln eister und Hans Dahl zum Archivar. Sämmtliche Vertrauensmänner wurden wieder und für in verstorbenen Bennewitz von Loefen Maler Karl Koch neu⸗ gewählt. In der Konkurrenz des Vereins für Deutsches Kunst⸗ gewerbe um Entwürfe für Thür und Fensterbeschlags. Garnituren, welche auf Veranlassung der Firma G. H. Speck ausgeschrieben war, haben erhalten: den 1. Preis (490 M6) Architekt Alfred Grenander, den 2. Preis (2590 M) Arthur Peschel, den 3. Preis (150 A6 Archit kt William Müller. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht: Architekt Conrad Hörisch, Zeichner Karl Winter⸗ halter und Zeichner Wilhelm Schwedler. Die Entwürfe der ersten Gruppe gelangen in der Vereinssitzung am 22. Januar d. J. zur Ausstellung; für die zweite Gruppe wird ein neuer Wettbewerb aus= geschrieben werden. Der Einlieferungstermin wird noch bekannt egeben. 99 In der am 3. Januar in Danzig zur Feier des 153. Stif⸗ tungsfestes abgehaltenen Sitzung der Naturzorschenden Ge⸗— sellschaft‘ hielt, wie die ‚Danz. Ztg.“ berichtet, Professor Dr. Gonwentz einen Vortrag über ein Boot aus der Wikinger⸗— zeit, das auf der Besitzung des Herrn von Riesen in Baumgarth, Kreis Stuhm, gefunden worden ist. Der 9 des Bootes war eine Moorwiese, die häufig unter Wasser steht. Es wurden Nach— grabungen auf einem Gebiet von 10 4m Umfang in einer Tiefe von 1 bis 2 m angestellt, sodaß im Ganzen gegen 300 chm Boden herausgeschafft worden sind. Es gelang, von dem Boot, das den Zusammenhang verloren hatte, den größten Theil des Kieles, fast sämmtliche Spanten und zahlreiche andere Bootstheile zu finden, sodaß die Wiederherstellung vorge⸗ nommen werden konnte. Der Vortragende kam auf Grund seiner Untersuchungen zu dem Ergebniß, daß das Boot ein geklinkertes, see—⸗ tüchtiges Segelboot gewesen sein müsse von der Gattung, die man Wikingerboote“ nennt und die im neunten Jahrhundert im Gebrauch gewesen sind. Das Schiff ist aus Eichenholz im Auslande erbaut und vor Ankunft der Brüder vom Deutschen Ritterorden, nachdem es 6 Weg durch den Drausensee, der damals bis Elbing gereicht at, genommen hatte, an den Fundort gelangt. Das Boot wäre sonach das erste Wikingerschiff, das in Deutschland gefunden worden ist.

Der französtsche Dichter Paul Verlaine ist, wie W. T. B.‘ meldet, gestern in Paris gestorben. Verlaine war am 50. März 1844 zu Metz geboren und der Hauptvertreter der poetischen Schule der Décadence“.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der belgische Ackerbau⸗Minister hat durch Verordnung vom 24. v. M. bestimmt, daß bei der thierärztlichen Untersuchung von niederländischem Rindvieh, dessen Ein⸗ und Durchfuhr über gewisse, namentlich bezeichnete Grenzzollämter gestaäͤttet ist, die Grundsätze des Reglements vom 30. Oktober v. J. über die Bekämpfung der Rindvieh⸗ Tuberkulose zur Anwendung zu kommen haben.

De n lic der Ein⸗ und Durchfuhr von Schafen und Schweinen verbleibt es bei den bisherigen Bestimmungen.

Die direkte, ohne Umladung erfolgende Durchfuhr aller Vieharten auf dem Eisenbahnwege unterliegt keiner Be⸗ schränkung.

Die in Rede stehende Verordnung ist am 6. d. M. in Kraft getreten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 3. d. M. ist für Schiffe aus Alexandrien Cholera. Quarantäne angeordnet worden. Gleichzeitig elten alle Häfen, welche nicht weiter als 165 km von dem genannten

rt entfernt sind, als cholera verdächtig.

Cholera.

Oesterreich Ungarn. In Galizien wurden vom 253. bis 30. Dejember in 2 zu 2 politischen Bezirken gehörenden Gemeinden 5 Erkrankungen (und 5 Todesfälle) angezeigt, davon 1 (1) im Bezirk Przjemysl und 4 (c) im Bezük Trembowla.

8 Einem von einer Kommission des internationalen Gesundheitsraths in Alexandrien unter dem 15. November 1896 erstatteten Bericht zufolge scheint die Seuche zuerst in Salkieh, einem etwas südlich vom Menzaleh⸗See gelegenen Ort, aufgetreten zu ein, wo der Ausbruch einer unter den Erscheinungen des Brechdurch⸗ alls verlaufenden Krankheit am 20. September festgestellt wurde. ehnliche Erkrankungen waren daselbst schon vorher eine Zeit lang beobachtet, auch, kamen verschiedentlich Todes- älle vor. Infolge des negativen Ausfalls der bakteriologischen Unter⸗ uchung würde die 2 nicht als Cholera e,, . sondern

dem übermäßigen Genuß unbekömmlicher Lebensmittel, u. a. unreifer Datzteln, zugeschrieben. Anfang Oktober scheint dieselbe in Salkieh er⸗ loschen, jedoch nunmehr in benachbarten Orten aufgetreten zu sein. Vom 4. bis 8. Oktober wurde in Damiet te ein religiöses Fest ge⸗ feiert, zu welchem sich mehrere hundert Personen aus den umliegenden Ortschaften, besonders auch Anwohner des Menzaleh⸗Sees einfanden. Dierdurch oder durch den ständigen Handelsperkehr, der sich nach Damiette bewegte, ist die Cholera bermuthlich in diese Stadt gelenfft Der erste Erkrankungsfall wurde daselbst am 9. Qktober festgestellt. Ueber die Einschleppung der Seuche nach Salkieh hat s nichts ermitteln lassen, da die ersten alle wabrscheinli längere Zeit vor der amtlichen Feststellung der Brechdurchfallepidemie vorgekommen sind. Von den aus Mekka zurückgekehrten Pilgern soll der Ansteckungsftoff nicht mitgebracht worden sein, Nach einer Mit⸗ theilung vom 27. Dezember erkrankten (und starben) in Damiette vom 18. bis 23. Dezember 10 (10) Personen, in Faraskour vom 17. bis 22. Dezember 7 (6) in Zar ka vom 17. bis 24 Dezember 4 (I), in Borachia vom 17. bis 24. Dezember 2 (4, in Kafr el Battikh vom 18. bis 24. Dezember 4 (9), in Kafr Galailah vom 19. bis 24 Dezember 6 (5), in Abu el ⸗Chekuk am 25. De⸗ zember 1 (I). Laut Meldung vom 30. Dezember ist in Alexan⸗ drien ein Cholerafall vorgekommen.

Japan. Amtlicher Mittheilung vom 20. November zufolge sind seit dem 27. Oktober in der Stadt Hiogo in dem zugehörigen Bezirk seit dem 6. November Cholera Erkrankungen nicht mehr fest⸗

gestellt worden. Gelbfieber.

In Rio de Janeiro wurden in den 3 Wochen vom 26. Ok- tober bis 9. November wöchentlich 4 bezw. 9 bezw. 11 Todetfälle festgestellt., in Ceara vom 25. bis 31. Oktober 2, in Vera Cruz vom 22. bis 28. November 1, ferner auf Cuba in Santjago vom 24. bis 30. November 21, in Cienfuegos vom 25. November bis 1. Dezember und in Cardenas vom 17. bis 23. November je 1. Laut Meldung vom 30. Dezember hat die Seuche in Rio de Janeiro epidemische Ausbreitung angenommen.

Verschiedene Erkrankungen.

Pocken: St. Petereburg 4. Warschau 3 Todesfälle; London 12 (Krankenhäuser). Paris 14, St. Petersburg 12 Erkrankungen; Rück⸗ fallfieber. Sf. Petersburg 6 Todesfälle und 191 Erkrankungen; Milzbrand: Moskau 1 Todesfall; Influenza: Berlin, Essen je 2, London 8, Moskau 3 Todesfälle; Frankfurt a. O. 16, Ham⸗ burg 14, Kopenhagen 83 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masenn (Durchschnitt aller deutschen Berichts⸗ orte 1381/90: 1,30 06 09): in Görlitz und Metz, Erkrankungen kamen vor in Berlin 69, in den Regierungsbezirken Arnsberg 145, Düsseldorf 166, Hildesheim 130, Schleswig 125, in München 277, Lübeck 27, Hamburg 35. Budapest. 261, St. Petersburg 129, Wien 327 an Scharlach (1881/90; 1,39 0so): in Königshütte Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 78, in Breslau 36, im Regierungsbezirk Königsberg 104, in Budapest 49, Edinburg 73, London 184 (Krankenhäuser), Paris 68, St Petersburg 64, Wien 78 an Diphtherie und Croup 5 4,49 oo): in Barmen, Beuthen, Gera, M.⸗Glad⸗

ach, Karlsruhe, Osnabrück, Zwickau. Erkrankungen sind vorgekommen in Berlin 112, im Regierungsbezirk Düsseldorf 112, in München 60, Hamburg 34. Kopenhagen 31, London 93 (Kranken häusery, Paris 177, St. Petersburg 85, Wien 68 an Unter leibstyphus (1881/90: 1,09 G): in Harburg Erkrankungen wurden in Paris 35, St. Petersburg 206 gemeldet.

Handel und Gewerbe.

Unter dem Protektorat Seiner Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Karl von Oesterreich findet in der Zeit vom Mat bis Oktober d. J. in Innsbruck eine internationale Ausstellung für körperliche Erziehung, Gesundheitspflege und Sport sowie für die einschlagenden Industrie⸗ und Gewerbezweige statt. Der Anmeldetermin zu dieser ledigli von lokalen Faktoren veranstalteten Ausstellung ist mit Rücksicht auf die ausländischen Aussteller bis zum 15. Februar d. J. verlängert. Die Einsendung der zur Ausstellung zugelassenen Gegenstände hat unter der ö. „Internationale Ausstellung, franko Bahnstation Innsbiuck“ bis spätestens zum 15. April zu er⸗ folgen. Nach Schluß der Auestellung sind die Ausstellungs⸗ gegenstände binnen 14 Tagen zu entfernen.

gliche Wagen gestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 11 983, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am

7. und 8. Januar die nachbezeichneten Grundstäcke zur Versteigerung: Soldinerstr. 11, dem Töpfermeister Aug. Günther gehörig; Fläche 9,90 a; Nutzungswerth 9050 M; mit dem Gebot von 1000 4 blieb die Preußische Hypotheten⸗Aktien⸗Bank, Dorotheen⸗ straße 42, Meistbietend. Altonaerstr. 24, der Frau Th. Zaepernink gehörig; Fläche 5,25 a; Nutzungswerth 76560 ; Meistbietende blieb die Frau Architekt Emma Zöllner, Altonaer⸗ straße 14, mit dem Gebot von 83 701 n Stargarder⸗ straße 18. der Frau Milchhändler Emilie Sachs, geb. Fincke, gehörig; Fläche 647 a; Nutzungswerth 7659 ½ é; mit dem Gebot pon 115 000 S wurde der Rentier H. Nitschke zu Schöneberg Ersteher.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 8. Januar 1896. Marktpreise nach Schlachtgewicht; nur Schweine werden nach Lebendgewicht

ehandelt. gern wer. Auftrieb 2564 Stück. ( Durchschnittspreis ür 100 kg) I. Qualität —— S, II.. Qualitä -= 4, III. Qualstdͤt 99 - 10 dας., IV. Qualität Sc-90 M Schweine. Auftrieb 7786 Stück. (Durchschnittspreis für 109 kg.) Mecklenburger 96 MS, Landschweine: 3. gute 92 94 M6, b. geringere S6 = g 0 S, Galizier , leichte Ungarn *. 6 bei 20 59 Tara, Bakonyer 46 bei Kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1252 Stück. (Durchschnittspreis für 1 Kg) IL. Qualität 1,530 = 1, 36 S, JI. Qualität 1,20 —– 128 66, III. Qualität 110 1, 18 S Scha fe. Auftrieb 269 Stück, (Durchschnittspreig für 1 kg) I. Qualität —— 41, II. Qualität „4, III. Qua- litãt 40

Die Einnahmen der Marienburg ·Mapwkger Eisenbahn betrugen im Dezember 1895 nach vorläufiger Feststellung 177 0090 gegen 199 000 6 nach vorläufiger Feststellung im Dezember 1392, mithin weniger 22000 0

Das 10. (Dezember) Heft der Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes, 1895. ent⸗ hält das Sach⸗ und . der Jahrgänge 1382 bis 1896. = Dem Hefte angefügt ist der Sitzungs-⸗Bericht vom 2. Dezember 1895 mit folgendem Inhalt: Vereinsnachrichten. 1) Elektrische Bahnen. 27) Ueber einige Fortschritte im Eisenhüttenwesen.

Breslau, 8. Januat. (W. T. B.) Getreide und 6 Spiritus pr. 100 1 100 exkl. 50 * Ver⸗

t

auchsabgaben pr. Januar 4930, do. do. 70 M Verbrauchsabgaben

pr. Januar 29, So, do. do. Rüböl nicht mehr notiert. Magdeburg, S. Januar. (B. X. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 2 0 1136 11,50, neue Kornzucker exfl. ZS P Rendement Io, So = 1105, neug —. Nachprodukte exli, 750 Rendement 7, So =- 8,75. Ruhiger. Brotraffinade 1

23,25. Brotraffinade 11 23, o'0. Gem. Raffinade. mit 23. 25 23,509. Gem. 1ẽ mit Faß 22,50. Fest. pl zucker JI. Produkt Trans. f. a. B 8 Januar 103773 bez., 1080 Br., pr. Februar . Gd., 1090 Br., vr. März II, 0 bez., 116026 Br. vr. April 1107 Gd., 11, 10 Br., pr. Oktober⸗ Dezember 1070 Gd., 106,80 Br. Schwächer. Leipzig, 8. Januar. (W. T. B.) an n,, han del. La Plata. Grundmufter B. pr. Januar 3, 15 „4, 53 ebruar 3, 15 M, pr. März 3, 171 M, pr. April 3,17 pr. Mai 75 A, pr. Juni 3,20 M, pr. Juli 322 M, pr. August 3.25 ., pr Seytember 357 M, pr. Oktober 3,30 4. vr. November 3,30 M, pr. Dezember 3 30 M Umsatz 60 000 kg. Ruhig. Mannheim, §. Januar. (W. T. B) Produ ktenmarkt. Weizen vr. März 1515, pr. Mai 15,10 oggen pr. März 12,70, pr. Mai 12570. Hafer vr. März 12, 0, pr. Mai 12,40. Mais pr.

März 9, 90, pr. Mai 9, 90.

Bremen, 8. Januar., W. T. B). Börsen ⸗Schlußhericht.

Raffiniertes tree nn, (Offizielle Notierung der remer etroleum. Börfe Ruhig. Loko 6.75 Br. Russisches Petroleum. oko 640 Br. Sch mal. Fest, , 30t 4 Armour sbield zo , Cudahr 30x 3, Choice Grocerv 314 J, White label ziz A, Fairbanks 26 3. Speck Fest. Short clear middling loko 25 3, Extralongs 26 . Reiß fest. Kaffee unver⸗ verändert Baumwolle. Unregelmäßig. Upland middl. loko 433 3. Taback. Umsatz: 87 Seronen Carmen, 23 Faß Kentucky.

Hamburg, 8. Januar. (W. T. B.) Getreidem arkt. Weizen loko fest, holsteinischer loko neuer 142 148, Roggen loko fest, hiesiger —, mecklenburger loko neuer 133 142, russischer loko fest, 82 - 84. Hafer ruhig. Gerste fest. Rübbl lun verzollt) behauptet, loko 45. Spiritus still. vr. Januar⸗Februar 163 Br., pr. Februar⸗März 163 Br., pr. April Mai 166 Br., pr. Mai⸗Juni 163 Br. Kaffee ruhig. Umsatz 1500 Sack. Petroleum matt, Standard white loko 6,80.

Kaffee. (Nachmittagsbericht) Good average Santos pr. Januar 704, pr. März 694, pr. Mai 68, pr. September 643. Schleppend. Zuckermarki. (Schlußbericht. Rüben⸗Rohzucker J. Produkt Basis 88 o Rendement neue Ufsance, frei an Bord Hamburg pr. Januar 10,723, pr. März 10,974, per Mai 11,124, pr. August 11,79. Ruhig. .

Wien, 8. anuar. (W. T. 6. Die Wiener Börsen⸗ kammer wählte einstimmig ihr bisheriges Präsidium wieder und beschloß, bekannt zu machen, daß Türkenloose, deren Nummern im amtlichen Nummernverzeichniß nicht enthalten sind, nicht lieferbar seien. Schließlich wurden die Anträge des Börsenkarten⸗Comités auf Richtertheilung von Börsenkarten an drei Börsenfirmen, welche ihren Verpflichtungen im Auslande nicht 3 sind, genehmigt.

Pest, 8. Januar. (W. T. B.) Produ ktenmarkt. Weizen pr. Frühjahr 639 Gd., 6,99 Br., pr. Herbst 7, 11 Gd. , 712 Br. Roggen pr. Frühjahr 620 Gd., G22 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,06 Gd.', 698 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,43 Gd., 4,45 Br. Kohlraps pr. August. September 1065 Gde., 10570 Br.

London, 8. Januar. (W. T. B.) 96 50 FJapazucker 133 ruhig, ben-Rohzucker lot 1011s matt. Chile ⸗Kupfer 415/ig, pr. 3 Monat 411 / iz.

Liberpool, 8. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 10 000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Williger. Amerikaner 13, Indier Vis niedriger. Middl. amerikanische Liefe⸗ rungen: Sehr stetig. Januar-Februar 4* / 43 Verkäuferpreis, Februar ⸗März 4u / a = 4* /e Käuferpreis, März April. 411 / 8a bis 42/6 Verkäuferpreis, April⸗Mai 4g do, Mai⸗Juni 4 /sa do., Juni⸗Juli 4u/z 4* / . Verkäuferpreis, Jusl · uguft 4 / z bis /e. Käuferpreis, August⸗September 42 /. Verkäuferpreis, Sep⸗ tember Oktober 47 /a —= 416 /5 Käuferpreis, Oktober⸗November 435,186 d. Verkäuferpreis.

Paris, §8. Januar. (W. T. B.) Schluß.) Ro hzucker ruhig, 88 9 loko 28 00 A 28,59. Weißer Zucker matt, Nr. 3. pr. 1060 kg, pr. Januar 50, 374, pr. Febr. 30 75, pr März-Juni 31,50, pr. Mai⸗August 31,75.

St. Petersburg, 8. Januar. (W. T. B.) Produkten markt. Weizen loko 8, 909. Roggen loko 4,80. Hafer loko 3,30. k loko 10,40. Hanf loko —. Talg loko 47, 00, per

ugust —.

Am sterdam, 8. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 53. Baneazinn 36. .

New Jork, 8. Januar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit einer allgemeinen Steigerung und blieb während des späteren Verlaufs fest. Gegen den Schluß herrschte träge Stimmung vor. Der Umsatz in Aktien betrug 171 000 Stück.

Weizen war anfangs fest und einige Zeit im Preise anziehend auf große Käufe und beunruhigende politische Gerüchte; später führten unerwartet ungünstige Kabelberichte, unterstützt durch Verkäufe des Auslands sowie das Fehlen von Exportnachfräͤge und Realisierungen eine Abschwächung und ein Sinken der Preise herbei. Mais allgemein fest während des größeren Theils des Börfenverlaufs; schließlich trat entsprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten theilweise eine Abschwächung ein; der Schluß war kaum behauptet.

Waarenbericht. Baumwolle Preis in New-Yort S88sis, de. do. in New-⸗Orleans 715/is, Petroleum Stand. white in New⸗Jork 800, do. do. in Philadelphia 7,95, do. rohes (in Cases) 8,75, do. Pipe line Certifie. pr. Februar 174, Schmal Western steam 5, 0. To. Rohe u. Brothers 6,00. Mais per Januar 354, do. per März 353, do. per Mai 3658. Rother Winterweizen 703. Weijer Per Ja- nuar 671, vr März 69, do, per Mai 6783, per Juli 67. Getreide⸗ fracht nech Liverpool 33. Kaffee fair Rio Nr. 7 14, do. Rio Nr. 7 per Februar 12. 90, do. do. per April 1255. Mehl, Spring Wheat clearß 2,55, Zucker 33, Kupfer 10,00.

Chicago, 8. Januar. (W. T. B.) Weizen zog einige Zeit nach Eröffnung auf Berichte über Ernteschäden in den Weizen- gebieten und auf beunruhigende politische Gerüchte im Preise etwas an, gab aber später auf reichliche Verkäufe und erwartete Zunahme der Ankünfte im Nordwesten nach. Der Schluß blieb schwach. Mais, bei Eröffnung sehr fest auf Deckungen, gab später auf Reali⸗ sierungen nach und schloß kaum behauptet.

Weizen pr. Januar 574, pr. Februar 574. Mais per Januar 261, Schmalz per Januar 5 45, do. per Mai h, 75. Spedc short clear nom. Pork ver Januar 9,47.

Mexiko, 8. Januar. (W. T. B.) Die Ein⸗ und Aus⸗ fuhrzölle betrugen im Monat Dezember 1 890 600 Doll., gegen 2 237 000 Doll. im Monat November.

loko matt,

Verdingungen im Auslande.

Rumänien. . 22. Januar a. St. General⸗Direktion der Eisenbahnen in Bukarest: bb0o eichene Schwellen für normalspurige Bahnen. 29. Januar a. St. Ebendaselbst: 60 000 kg Mineralöl.

Verkehrs⸗Anstalten.

Es wird von neuem darauf hingewiesen, daß in Rußland nach dem im Jahre 1893 erlassenen Ru he ben e gef i .. Kreditbillets sowohl bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr den l hf i tigen Gegenständen , werden, und daß daher die

ersendung solcher Werthpapiere in gewöhnlichen oder ein⸗

een , nach oder aus

ußland verboten ist. Bei Zuwiderhandlungen behalten die Kaiserlich russischen Zollbehörden 28 ,s9 vom Werthe der entdeckten Rubelnoten als Strafe ein, zu Gunsten des rufsischen Beamten, welcher die verbotene Versendung entdeckt hat. Der Ver- sendung von russischem Papiergelde in Briefen mit Werth⸗ angabe im Verkehr mit Rußland steht nichts entgegen; in solchen Fällen tritt eine andere Belastung als ö, mit der allgemein zu . statistischen Zollgebuhr von 1 Kopek für je 1383 Rubel nicht ein.

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