Manni gfaltiges.
Von Seiner Majestät dem Kaiser und König ist auf die er, , n . der Stadtverordneten anläßlich des
Jahregwechsels folgendes Antwortschreiben ergangen:
In der Gluüͤckwunsch⸗Adresse, welche Mir die Stadtverordneten beim Eintritt in dag neue Jahr gewidmet haben, bin Ich zu Meiner reude auch dem Ausdruck pietätvoller Dankbarkeit gegen Meinen 1 . Herrn Großvater und Meinen in Gott ruhenden Herrn Vater kegegnet, deren gottgesegnetes Wirken für des Vaterlandes eit der Erinnerung an
Größe, Ehre und Einheit uns in der jetzigen ; die großen Errungenschaften der Jahre 1870s71 wieder lebendig vor
ö. geführt worden ist. Die Begeifterung, mit welcher die großen
nnerungstage des vergangenen Jahres in des wiedergewonnenen Deutschen Reichs Hauptstadt festlich begangen worden sind, hat Mich mit Befriedigung erfüllt, und vertraue Ich, daß die aus jener großen Zeit an unser et ge Geschle t ergehende Mahnung, die Treue bis in den Tod gegen König und Vaterland alleieit als ein theures Erbe zu bewahren, auch in den Herzen der Berliner Bürgerschaft einen nachhaltigen Wiederhall gefunden bat. Den Stadtverordneten spreche ich für die Mir und Meinem Hause dargebrachten Segenswüuͤnsche Meinen wärmsten Dank aus.
Neues Palais, den 4. Januar 1896. Wilhelm R.“
— . . en Sitzung der Stadtverordneten erfolgte zunãchst die n ng der beiden neugewählten Stadträthe Kämpf und Wagner. Dieselben wurden durch den Ober ⸗Bürgermeister Zelle namens des Magistrats begrüßt und in der üblichen Form verpflichtet. — Hieran schloß sich unter Vorsitz des Ober⸗Bürgermeisters Zelle eine gemeinschaftliche Sitzung des Magistrats und der Stadtverordneten. Versammlung behufs der Wahl von Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern zum Bezirks—⸗ ausschuß. Es wurden gewählt zu Mitgliedern Techniker Stephan und Rechtsanwalt Kempner; zu Stellbertretern Bürger— Deputirter Kochhann und Banquier Lippmann. — In den fünf Abtheilungen der Versammlung sind zu Vorsitzenden resp. Stell vbertretern folgende Mitglieder gewählt worden: 1. Abtheilung: Stadtp. Spinolg und Stadtv. Schwalbe; 2. Abth.: Stadty. Reiß und Bauke; 3. Abth.: Stadto. Hauer und Dinse; 4. Abth.: Stadtv. Seibert und Baumgarten; H. Abth.; Stadt. Weber und Hellriegel.— Nach Erledigung dieser geschäftlichen Angelegenheiten wurde wiederum die
. en. der Verbreiterung der Potsdamerstraße erörtert welche in der vorigen
ee vertagt worden war, um dem Magistrats⸗Dezernenten, Stadt. syndikus Meubrink Gelegenheit zur Aeußerung zu geben. Derfelbe erklärte, daß z. Zt. Verhandlungen zwischen der Polizeibehörde und dem
Magistrat schweben, über die sich vorläufig noch nichts Näheres mittheilen lasse. Im Jahre 1896/97 würde an die Durchführung der Regulierung wohl nicht gedacht werden können, schon der in diefes Jahr fallenden
Ausftellung wegen, da während derselben die Straße nicht aufgerissen
werden könne. Erst nach dem Schluß der Ausstellung könnte mit der
Arbeit begonnen werden; dazu wäre dann aber auch nicht zu rathen,
da man in die Frostperiode bineingerathen würde. Die vorhandenen
Bäume müßten selbstverständlich beseitigt werden, es stehe aber
Aktiengesellschaft Berliner Elektrizitätswerke auf die Stadtgemeinde wurde an Stelle des Stadt. Schulz J. der Stadtv. Munckel ass Mit- lied gewählt. — Die Vorlage, betreffend den Anschluß des Grund⸗ cks der Versuchs. und Lehrbrauerei an der Ecke der See⸗ und Torf. straße an die Kanalisation, wurde einem Ausschuß zur Vorberathung überwiesen. — Dasselbe geschah mit der Vorlage, betreffend den Ver‘ kauf der Restflächen der Grundstücke Spittelmarkt 8/10, Ecke der Oberwasser und der ö — Zur Vorberathung der Feier des 18. Januar, altz des 25. Jahrestags der Neuerrichtung des Deutschen Reichs, wurden hierauf zu den Magistrats. Deputirten feitens der Versammlung die Stadtv. Michelet und Scheiding, zur Vor⸗ berathung der Geburtstagsfeier Seiner Majestät deg Kaifers die Stadtv. Seibert und Diersch gewäblt. — Im Interesse des Kaiser⸗ und Kaiserin. Friedrich⸗Kinderkrankenhauses beantragte der Magistrat ferner den Ankauf des Grundstücks Reinickendorferstraße 33. Nach kurzer Debatte, wurde die Niedersetzung eines Ausschusses von 15 Personen beschlossen. Letzter Gegenstand der Tagegordnung war der Antrag der Stadtv. Borgmann und Genofsen: Die Versammlung ersucht den Magistrat, in Versolg ihres Beschlusses vom 14. Dezember 1893, betreffend die Einrichtung von Volks⸗Badeanstalten, Mittel in den Etat pro 189697 einzustellen !. Stadtv. Dr. Gerstenberg beantragte die Ueberweisung der Angelegenheit an die Etats deputation, und die Ver⸗ sammlung beschloß diesem Antrage gemäß. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Anläßlich der bevorstehenden 265 jährigen Erinnerungsfeier der Kaiserproklamation in Versailles bringt der Vorstand der „Ver⸗ einigung zur Schmückung der Kriegergräber und Denkmäler bei Metz! die mit den Bildnissen der drei Kaiser sowie des Fürsten Bismaick und des Grafen Moltke gezierten Jubiläums Denkmünzen aus erobertem Geschütz in Erinnerung, welche zum Besten der Zwecke der Vereinigung hergestellt wurden. Die Denkmünze kann gegen Einsendung von 60 und 20 3 Porto von dem Geldschmied Mezger in Metz, welchem der Generalvertrieb von der Vereinigung übertragen ist, bezogen werden. Bei Entnahme von 20 Stück tritt der ermäßigte Preis von 60 3 für das Stück ein; 50 Stück werden portofrei versandt.
An der Humboldt ⸗Akademie beginnen in der nächsten Woche noch einige interessante Vortragscyklen in allen drei Lehrstätten; Montag S. 3 Uhr in W. und Dienstag 7— 8 in 8. Dr. R. Penzig, Religions- philosophie des 19. Jahrhunderts, Mittwoch in Nw. 7—- 3 Pr. A. von Hanstein, Neu ⸗-englische Literatur, und 8 — 9 Derselbe, Führende Geister der ausländischen Literatur. Der erste Vortrag eines jeden diefer Cyklen ist für Herren und Damen frei; alles Nähere ergeben die gratis erhältlichen Programme.
„„Ein Künstlerfest“ die nach Motiven der Festarrangements des Düsseldorfer Malkasten. bearbeitete und glänzend ausgestattete Pantomime des Zirkus Renz, welche schon vor zwei Jahren einen en 8 hatte, ft t vollständig umgearbeitet und in ihrem zweiten
heil nach technischer Seite hin durch einen eigens dazu konstruierten
noch nicht fest, ob Neuanpflanzungen stattfinden könnten.
verordneter Vortmann, welcher
diese Ausführungen für beruhigt. Damit war
heit vorläufig erledigt. — Hierguf wurde die Vorlage des Magistrats, betreffend die Vergebung der Bespannung, Bedienung, Unterhaltung und Aufbewahrung der städtischen Sprengwagen für die drei Jahre . April 1896/99, angenommen. — ir die gemischte Deputation zur
Berathung über die eventuelle Uebertragung des
Wetterberi vom 10. Januar, 8 Uhr Morgens.
sp. m
40 R.
Celsius
Stationen. Wind. Wetter.
Temperatur
in o
Meeres ted. in Milli 50 C.
Bar. auf 0 Gr. u. d. M
Belmullet .. Aberdeen wollig Christiansund wolkig
. wolkenlos
W 6
Kopenhagen. S . Nebel .
l
22 23 S8 SSO OGL
Stockholm. bedeckt randa. bedeckt
*
t. Petersburg Moskau...
Cort, Queens⸗
bedeckt wolkenlos
14
88
3
.
2 wolkig
h bedeckt
1 wolkig
2 bedeckt
5 Schnee
3 halb bed. Neufahrwasser 3 wolkenlos Memel ... 4 bedeckt
3
1
3
1
5
1
2
3
1
6
1
. NNO wolkenlos dünster... NW bedeckt Karlsruhe.. NO wolkenlos
Wiesbaden. NNO heiter!) NO bedeckt
O Nebel WMW 2 heiter) NNO wolkenlos NW
N wolkenlos 2 d Aix .. NO wolkenlos . . O wolkenlos ö ONO 9 halb bed. ) Reif. ) Gestern Schneeschauer. Uebersicht der Witterung. Im Nord und Ostseegebiete, außer am Bottnischen Busen, ist das Barometer stark gefallen, dagegen über Südost⸗Europa stark Si en. Ein Hochdruckgebiet erstreckt sich von den Britischen Inseln ostwärts nach dem Schwarzen Meere, während im Süden und Vordosten dabon umfangreiche Depressionen lagern. In Deutschland, wo stellenweise etwaz Schnee ge⸗ fallen ist, ist das Wetter an der Küste bei schwachen bis frischen westlichen Winden trübe, im Binnenlande heiter. Ganz Deutschland, die Küstengebiete im Westen und Osten ausgenommen, hat Frostwetter. Breslau meldet 13. Chemnitz und Bamberg 11, Grünberg und Münster 10 Grad unter Null, auch in Oester⸗ reich. Ungarn und Süd⸗ und Zentral Rußland herrscht strenge Kälte. Triest meldet Borasturm. Deutsche Seewarte.
1 & . G = & O & do R s .
Breslau..
rord ü . die Vertagung der Angelegen⸗ heit in der vorigen Sitzung beantragt hatte, erklärte sich durch
Gyuckerl. VPVreisen: Der Probepfeil. — Abends 7 Uhr:
Stadt⸗ zwei Minuten
Prachtfeuerwerk eine
die Angelegen⸗
München, 10. Januar. Eigenthums der
Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Das Huuger⸗ loos. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrich Vollrat Schumacher und Georg Malkowsky. In Scene Het vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
!
Sonntag: Opernhaus. 11. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambrolse Thomas. Text mit Benutzung des Goethe'schen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre! von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaugßs. 12. Vorstellung. Egmont. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Musik von Ludwig van Beethoven. (Herzog von . Herr Friedrich Haase, als Gast.) ,,
4
Dentsches Theater. Sonnabend: Weh dem, der lügt! Anfang 74 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Die Jüdin von Toledo. — Abends 77 Uhr: Florian Geher.
Montag: Don Carlos.
Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags . . Prinzessin Goldhaar. — Abends 7 Uhr:
aust.
Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Kabale und Liebe. — Abends 77 Ühr: Fedora.
Montag: Hasemann s Töchter.
Lessing Theater. Sonnabend: Comtesse Anfang 73 Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen
Comtesse Guckerl.
Residenz Theater. Direktion: Sigmund
Lautenburg. Sonnabend: Hals über Kopf. Schwank
in 3 Akten von Alexandre Bisson, deutsch von
Paul Block. — Vorher: In doppelter Be⸗
er fs. Plauderei von Paul Linsemann. Anfang r
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Kassen⸗ preisen: Der Nabenvater. — Abends 75 Ühr: Hals über Kopf. — In doppelter Bekehrung.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26. Sonnabend; Bei bedeutend ermäßigten Preisen.
Wasserquellapparat, der die ganze Manége nebst dem Sattelplatz in 15 m hoch unter Wasser setzt, völlig geändert worden. Ebenso ist das als Finale zur Aussührung gelangende Plafond— g t neue pyrgtechnische Komposition. Bie Erst⸗ aufführung findet am morgigen Sonnabend statt.
W. T. B. meldet; Eine Fälscher⸗ bande, welche sich gewerbsmäßig mit der Anfertigung und Ver— werthung amtlicher Zeugnisse befaßte, wurde gestern hier in
Neunes Theater. Sonnabend: Gastspiel des Tewele vom K. u. K. in Wien. ¶ Nonsteur 1e PDirectenr). 3 Akten von Alexandre Bisson und Deutsch von Ferdinand Groß. In von Siegmund Lautenburg. Anfang Sonntag Nachmittags: Zu halben Militärstaat. — Direktor. Montag: Ter Herr Direktor. Dienstag: Der Herr Direktor.
Der Obersteiger. — Ab Chilperich.
helm Mannstädt. Musik von
meister Federmann.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Sonnabend: Eine tolle Nacht. y, mit Gesang und Tanz von Wilh.
vom Balletmeister Gundlach. Anfang Sonntag: Eine tolle Nacht.
Schiff bauerdamm 4a. / 5. Herrn priv. Carl ⸗ Theater Zum ersten Male: Der Herr Direktor
Abends 75 Uhr:
Theater Anter den Linden. Direktion: 21 Fritzsche. Sonnabend: Grosser Masken⸗
all. Sonntag, Nachmittags 3 ,,. balben Preisen: ends 74 Burleske Ausstattungs⸗ Operette in 3 Akten (5 Bildern) von Hervé und Paul Ferrier, deutsch bearbeitet von Eduard k und Wil⸗ ervs. gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗
Adolph Ernst⸗ Theater. Sonnabend: Frau Lohengrin. Gesangsposse in 3 Akten, nach dem Französischen bearbeitet von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Kupletz von Gust. Görs. Musit von Gust. Steffens. Anfang 74 Uhr.
Zentral- Theater. te Jakobstraße Nr. 36.
annstärt und Julius Freund. Musik — F von Julius. Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangementz
den Personen eines Handlungsgehilfen aus Ostpreußen, einetz Kauf. manng aus Preßburg, eines Kaufmanns aus Gaya in Mähren und eines Handlungsgehil fen aus der Gegend von Pettau in. Stelermarß ermittelt und verhaftet. Bei der Haussuchung wurde eine betrãcht. liche Menge von falschen Papieren in, und ausländischer Behörden und anderen Papieren sowie ausgeschnittenen Siegeln beschlagnahmt.
Bellinzona, 9. Januar. Bel heftigem Sturme explodierte in der vergangenen Nacht in der Nähe von Luino der gin enn des auf dem Lago Maggiore dienstthuenden it alte nischen Zoll. kreuzers. Das Schiff ging unter, und die Besaͤtzung von zwölf Mann ist ertrunken.
Cagliari, 9. Januar. Eine Bande von Verbtechern 1. t einen Raubeinfallh FJerza; dieselben tödteten drei Personen ö. verwundeten einen Gendarm schwer. .
In Molde fanden heute Nacht schnell aufeinanderfolgende Erd-
Christtania, 7. Januar. 2 Uhr 50 Minuten mehrere erschütterungen statt.
West nach Ost. Das Wetter war während der Nacht till, herrschte Weststurm. ö 5 .
Tebergn, 9. Januar. Dem ‚Reuter'schen Bureau! wird ge— meldet: Nach hier aus Aserbeidschan eingegangenen Nachrichten fanden in Khalkhal, nördlich von Mianch, zwei heftige Erdbeben statt. Durch dag erste, welches sich in der Nacht vom 2. Januar ereignete, und welches außerhalb des Distrikts nicht verspärt wurde, wurden dag große Dorf Zanjabad vollständig und andere Dörfer theilweise zerstört; dreihundert Personen verloren bei dem Erdbeben das Leben. Der zweite Erdstoß fand in der Frühe des 5. Januar statt und wurde in einer Ausdehnung von über 160 Meilen wahrgenommen. Die kleine Stadt Goi mit 1500 Häusern wurde vollständig zerftört, viele Dörfer wurden stark beschädigt. In Goi allein kamen 805 Personen um das Leben. Auch große Mengen Rindvieh und Schafe sind umgekommen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
London, 109. Januar. (W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Johannesburg unter dem 7. . M.: 1506 Mann wurden gestern hier angeworben, um nothwendigen Falls gegen die Uitlanders zu fechten. Hier giebt es jetzt auch eine starke Partei Deutsche, welche der Uitlander⸗Bewegung feindlich gegenüberstehen. — Da die Bevölkerung die Läden wieder öffnet, so ist dies ein Zeichen, daß die Lage ruhig wird. — Die Trang⸗ vaal⸗Regierung hat 15000 25 Sterl. ausgeworfen, um der Noth zu steuern; in Johannesburg läßt sie auch Lebentzm mittel vertheilen. Aus Melbourne berichtet dasselbe Blatt: Hier zeigt sich eine starke antideutsche Strömung. Die „Wacht am Rhein“ wurde in einem der Theater in der German. Street ausgezischt. Die Musik mußte wiederholt „Rule Britannia“ spielen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beiloge)
Kaiser Wilhelm Gedächtniß ⸗ Kirche.
Sonnabend, Anfang 78 Uhr: I. Orgel⸗Konzert des Dr. Heinrich Reimann — zum Besten des Baufonds der Kirche — unter gütiger Mitwirkung von Frau Amalie Joachim und der „Konzert⸗ vereinigung“ des Königlichen Domchors.
Franz
Lustspiel in Fabrice Carrs. Scene gesetzt 7 Uhr.
reisen: Der Der Herr
Birhus Renz. Karlstraße. Sonnabend, Abends IE Uhr: Parade⸗ Gala ⸗Vorstellung. Auf höheren Wunsch: Grande réprise. Ein Künstlerfest. Luxug⸗ Ausstattungs⸗ Pantomime in 2 Ab⸗ theilungen vom Großh. Hof⸗Balleimeister A. Siemg, auf das Glänzendste inscentert vom Direktor Fr. Renz. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Vollständig neue und prachtvolle Ausstattung mit überraschenden Licht- und Wasser⸗Effetten. Neue Musik⸗ Einlagen. Im Rosenduft, schwedisches Volkslied. vorgetragen von 40 Damen mit Be⸗ leitung des eigens hierzu engagierten rfen⸗˖ Hirn Herrn H. Voß. Ballet von 100 Damen. Kinder⸗Orchester. Großer Blumen⸗Korso. Nacht⸗ fest auf dem Gartensee im Künstlerheim. Erste Abtheilung: Das Festeomits in Thätigkeit. Zweite Abtheilung: Vollständig neu! Im ser Voll⸗ ständig neu! Grande Finale: Blafond⸗Pracht⸗ Feuerwerk. Außerdem: Auftreten von nur Künstler⸗ Spezialitäten allerersten Ranges. Vorführen und Reiten der bestdressierten Freiheits,, Spring- und Schulpferde. Auftreten sämmtlicher Clowns.
Sonntag: 2 Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr sermäßigte Preise und 1 Kind frei: 1870/71. Abends 7 Uhr: Ein Künstlerfest.
Uhr: König
In Scene
Familien⸗ Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Grisebach mit Hrn. Pastor coll. Adolf Harms (Wernigerode Oldendorf). — Frl. Marie Kirdorf mit Hrn. Sec. Lieut. Ernst Kramer (Rheinelbe b. Gelsenkirchen —annover).
rieda Freiin von Hammerstein⸗Gesmold mit
Hrn. Ludwig Wolf (Hamburg — Meran). — Frl.
Agnes von Frantzius mit Hrn. Rittmesster mil
Schulje (Uhlkau — Danzig). — Frl. Lilly Braun
schweig mit Hrn. Rittergutsbesitzer Curt Kayser
Kleinburg b. Breslau — Ober -Tworsimirke b.
Große Aug⸗ in 5 Bildern
77 Uhr.
Konzerte. Konzert · J aus.
Blumenlese aus Suppé's Werken. von Mohr.
Waler · Serenade (neu) von Pastor.
Karl Menhder⸗ Konzert. Sonnabend: Operetten und Walzer⸗Abend. Potpourri (neu) hr. Phantasie aus der Qperette „Die kleinen Lämmer“ (neu] von Varnay. Neapolitanische
Freyhan). — Frl. Mathilde Bertog mit Hrn.
. pektor Vetterling (Oscherszleben —
ettin).
Verehelicht: Hr. Oberförster Hugo Förster mit . Helene Ghrenthal (Jeltsch, 6. Ohlau). — r. Lieut. d. M. Martin Thiel mit Frl.
Gene (Berlin).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Bauinspektor
Gugenhan (Cannstatt). — Hrn. Stabzarjt a. D.
Struwe (Gleiwitz).
Gestorben: Verw. Fr. Melanie von Hern, geb.
Naria
Die Stöße, gingen in der Richtung von
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M S.
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 10. Januar
Deutsches Reich. Uebersicht
1896.
der in den deutschen Münzstätten bis Ende Dezember 1895 vorgenommenen Ausprägungen von Reichs münzen.
Goldmünzen
Silbermünzen
Nickelmünzen Kupfer münzen
1) Im Monat Dezember 1895 sind geprägt worden in:
Doppel⸗ Halbe kronen Kronen MI. (6
Kronen Privat⸗
Hiervon auf
rechnung I
Zwanzig⸗
ünf⸗ i⸗ Ein⸗ ünfzig⸗ Fünf Zwei in Fünfzig .
markstücke markstücke markstücke pfennigstücke 6. 6. *
wanzig⸗ .
= ünf⸗ Zwei⸗ Ein pfe d Kite fen sssfict pfennigstücke pfennigstũcke
e Muldner Hütte. n ttge rt — 1 Karlsruhe. — . Ham neene, — 2
15 066 000
15066000
294 375 137400 74 500 233 244
100 550 —
167 090 —
—
5154
ln!!!
Summe 1. 15 O66 06
15066000 YVorher waren geprãgt ) 2 421 858 880 537 62 28027 269 9251664468580 οοlMστά·Q26 184 992 554
636 515 370 644
71 486 552 35 717922
5 ooh 860 so 31 261 os1 80 16 36 97 0-=
— ö 7 T7 6 213 207 44 6 283 319
3) Gesammt⸗Ausprägung 2 456 924 880 3 dd To T od F ofs s s ii dri Js ii Js dio is dos 55d]
4) Hiervon sind wieder eingezogen. o) Bleiben
1502 200 2627500 12040 24535 422 58035 G64 780127 957 885
2 Ihs 445 345 M
35 717 922 13 004995
7 Ts 55s 10 595 12 062 12 838 4 8657 —
5 005 4 31 261 J
id B FTö - S , Ji ds T 614 4 6204 53
194720
a6 40
TT I
3 005 81440
(ald El
31209 134690
I 563 67 01125324 848184 979 86 ii sss = 483 162 846, — M
) Vergl. den ‚Reichs⸗Anzeiger vom 10. Dezember 1895 Nr. 294.
Berlin, den 9. Januar 1896.
Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biest er.
16345 ) 5 5 14d! 6 88 420
52 610 304,650 4A 13 ol 6b, 49 M
Deutscher Reichstag. 11. Sitzung vom 9. Januar 1896, 1 Uhr.
Tagesordnung: Erste Berathung des Entwurfs eines Börsengesetzes und des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Pflichten der Kaufleute bei Auf— bewahrung fremder Werthpapiere. . .
Ueber ö Anfang der Sitzung wurde in gestriger Nummer des Blattes berichtet.
Die einleitende Rede des Handels⸗-Ministers Freiherrn von Berlepsch hatte folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Die beiden Gesetzentwürfe, die sich auf der Tagesordnung des heutigen Tages befinden, bringen ein reichhaltiges Material zu Ihrer Beurtheilung mit sich in den Motiven, in den Verhandlungen der Börsen⸗Enquöte⸗Kommission und in den vielfachen Erörterungen, die sie in der Presse und in den Kreisen der Inter⸗ essenten gefunden haben. Es wird deshalb nicht meine Aufgabe sein, die Ursachen und Absichten der einzelnen Bestimmungen des Entwurfs des näheren darzustellen. Einige allgemeinen Bemerkungen mögen ge⸗ nügen, wie sich das ja auch im Rahmen einer ersten Lesung im all— gemeinen schickt. .
Meine Herren, die verbündeten Regierungen haben sich bezüglich des Börsengesetzes im wesentlichen, wie Sie gehört haben, auf den Standpunkt des Berichts der Börsen⸗Enquste⸗Kommission gestellt. Sie haben nur geglaubt, in einzelnen Beziehungen davon abweichen zu sollen, wesentlich mit dem Zweck, die Einheitlichkeit der Vorschriften zu wahren, die erforderlich erschien, weil sich die Wirkung der Börsengeschäfte über den Platz der Börse, über die Grenzen des einzelnen Staats hinaus in die Kreise der Produzenten, der Konsu⸗ menten und der Kapitalbesitzer des heimischen Wirthschaftsgebiets erstreckt. Hieraus folgte die Nothwendigkeit der Aufnahme einer Anzahl grundlegender Bestimmungen in das Gesetz, und weiter die Nothwendigkeit, in dem Gesetz eine Stelle zu berufen, die im Reich einheitlich dort Anordnungen zu treffen hat, wo die gesetzliche Regelung nicht angemessen erschien, wie dies in den S5 35, 40 und 46 det Ihnen vorliegenden Gesetzentwurfs geschehen ist. Ich will gleich hier bemerken, daß auf diese Befugnisse des Bundesraths die verbündeten Regierungen einen entscheidenden Werth legen. Je schwieriger es ist, die wechselnden, plötzlich auftauchenden, auch wieder verschwindenden Bedürfnisse des Börsenhandels gesetzlich zu regeln und festzulegen, ohne auf der einen Seite den Börsenhandel ungebührlich einzu— schränken, ohne auf der anderen Seite den Interessentenkreisen außer halb der Börse, auf deren Verhältnisse die Börsengeschäfte ohne ihr Zuthun einen wesentlichen Einfluß ausüben, auch in der Zukunft den nöthigen Schutz zu versagen — ebenso nothwendig war es, einer Stelle im Reich, die berufen ist, unparteiisch die allgemeinen Interessen wahrzunehmen, die Möglichkeit zu geben, hier einuschreiten. Daß das in sachlicher und sachverständiger Weise geschehen wird, dafür dürfte der 5 3 des Gesetzentwurfs Bürgschaft leisten, indem dem Bundesrath in dem Börsenausschuß ein sachverständiges Organ bei gesellt ist, zusammengesetzt aus Persönlichkeiten, die von der Börse vorgeschlagen werden, und anderen sachkundigen Personen, die außerhalb der Börsenkreise stehen. Wenn ich bemerkt habe, daß die verbündeten Regierungen sich im wesentlichen auf den Standpunkt der Börsen Enquste⸗Kommission gestellt haben, so beziehl sich das auch auf die allgemeine Auffassung, die die Kommission über die Börse, über ihre Nützlichkeit und Nothwendigkeit überhaupt hat. Ich glaube, es wird nicht nöthig sein, hierüber viel Worte zu verlieren. Die
wenigen Stimmen, die früher hier und da laut wurden und die eine Beseitigung der Börse verlangten, sind mit der Zeit mehr oder weniger verstummt. Aber die verbündeten Regierungen haben sich auch auf den Standpunkt der Enquste⸗Kommission gestellt, daß in der Art, wie die Börsengeschäfte sich entwickelt haben, Mißstände hervorgetreten sind: Auswüchse, die für unser wirthschaftliches Leben eine hoch⸗ bedenkliche Seite haben. Es handelte sich also darum, einen Weg
sich dabei bewußt gewesen, daß die gewerbliche Thätigkeit sich dort am reichsten entfaltet, wo Thatkraft und Verstand, wo Fleiß und Ver⸗ mögen ungehindert und frei sich entwickeln können. Sie meinen, daß es allerdings Aufgabe des Staats ist, den Einzelnen nicht zu stören, sich die Wege zu suchen, um zu materiellem Reichthum zu gelangen. Aber sie waren doch auch der Auffassung, daß es eine der vor— nehmsten Aufgaben des Staats ist, dafür zu sorgen, daß das nicht in einem Maße auf Kosten Andrer geschieht, daß das Allgemeinwohl darunter leidet. In dieser Beziehung scheinen den verbündeten Regierungen die Börsengeschäfte nach zwei Seiten hin ganz besonders bedenkliche Rich⸗ tungen eingeschlagen zu haben: erstens dahin, daß eine große Zahl von Personen, die weder ihren Kenntnissen noch ihrem Vermögen nach
geeignet erscheinen zum Abschluß von Börsengeschäften, im Börsen⸗ spiel ihre Existenz aufs Spiel setzt; und zweitens dahin, daß die Preisgestaltung im Effekten und im Waarenverkehr beim Termin · handel sich nicht nur nach den berechtigten Faktoren von Vorrath und Bedarf — ich sage absichtlich nicht: von Angebot und Nachfrage — richtet, sondern auch nach den Spekulationsbedürfnissen der Börse, ja, wie die letzte Vergangenheit es wieder gezeigt hat, nach den Spekulationsbedürfnissen einzelner Firmen und Personen. (Hört, hört! rechts.)
Die Mittel, welche die verbündeten Regierungen vorschlagen, um diesen Mißständen entgegenzutreten, finden sich in den sechs Ab schnitten des Börsengesetzentwurfs über die Organisation der Börse, über die Preisfestsetzungen und das Maklerwesen, das Emissions · geschäft, den Terminhandel, das Kommissionsgeschäft und die Straf⸗ bestimmungen. In der Kommission, welcher die Herren voraussicht⸗ lich das Gesetz überweisen werden, und bei der zweiten Lesung wird sich ja reichlich Gelegenheit bieten, auf die einzelnen Vorschriften näher einzugehen; für jetzt will ich mich darauf beschrẽnken, einzelne Punkte zu berühren, die ganz besonders lebhafte Angriffe seitens des Handels erfahren haben. Diese Angriffe richten sich vornehmlich gegen die verstärkte Staatsaufsicht und gegen deren Organ, den Staats, den Boöͤrsenkommissar und gegen das Börsenregister.
Es ist bekannt, meine Herren, daß in einer Reihe von Bundes staaten die Börsen nicht unter Staatsaufsicht stehen. In Preußen, wo das Aufsichtsrecht des Handels, Ministers gesetzlich bestimmt ist, sind doch die Grenzen dieses Aufsichtsrechts nicht zweifellos. Wenn nun die verbündeten Regierungen der Meinung waren, daß sie einer verstärkten Aufsichtsbefugniß nicht entrathen konnten, o war es nothwendig, die Begriffe Aufsichtsrecht und Aufsichtspflicht im Gesetz ausdrücklich festzustellen. Die verbündeten Regierungen waren aber weiter der Meinung, daß eine wirksame Staats ⸗ aufsicht sich nicht ohne ein Organ herstellen lasse, das in ständiger Berührung mit der Börse über deren Geschäfte und deren Art genau unterrichtet ist und durch den Verkehr mit an der Börse thãtigen Personen jederzeit in die Lage gesetzt wird, hervorgetreten Mißstãnde zu beobachten und der Aufsichtsbehörde rechtzeitig Vorschläge zu machen, wie ihnen entgegengetreten werden kann. ,
Gegen den Staatskommissar ist eingewendet worden, daß, wie die Erfahrungen anderer Länder zeigten, er eine unnũtze Versnlichteit sei; er spiele höchstens die unliebsame Rolle eines Polizisten oder Spions, und die Verhältnisse an der Börse spielten sich so in der Oeffentlichkeit ab, daß die aufsichtsführende Behörde jeder Zeit in der Lage sei, wenn sie wolle, sich gründlich über alles zu informieren, was an der Börse vorkommt. Meine Herren, das ist doch nicht immer der Fall. Nehmen Sie an, an einer preußischen Börse speku⸗ liert eine Firma in Getreide æ la baisse und hãuft an dem preußi⸗ schen Börsenplatze nicht nur, sondern auch an einem Börsenplatze, der außerhalb der preußischen Grenze liegt, riesige Getreidemassen; sie kündigt fort und fort Getreide an, und es wird festgestellt, daß bei 50 und mehr Prozent des angekündigten Getreides sich Nichtlieferbar⸗ keit ergiebt; wenn diese Firma die am Ort vorhandenen Speicher mit
Beschlag belegt und die Käufer, die das Getreide abnehmen wollen,
entgegenzutreten. Dazu, meine Herren, ist es aber ganz un⸗ erläßlich, daß eine Persönlichkeit vorhanden ist, die aus der Nähe die Vorgänge beobachtet, die mit der Börse im engsten Verkehr steht, die Art der Geschäfte kennt und sie richtig beurtheilt und por allen Dingen schnelle und geeignete Vorschläge an die Aufsichts⸗ behörde richtet, um gegebenenfalls dagegen einzuschreiten. Dazu braucht der betreffende Kommissarius ja noch kein Spion zu sein; die Gegner desselben behaupten ja, es spiele sich alles so in der Oeffentlichkeit ab, daß jeder, der wolle, es sehen könne. Also der Staatskommissar braucht nur die Augen aufzumachen, klare Augen und ein sachverständiges Urtheil zu haben. Dafür allerdings wird man sorgen müssen, daß der Staatskommissar diese Eigenschaften besitzt; besitzt er sie aber, so wird er meiner Meinung nach auch kein unnützes Instrument sein. (Sehr richtig! rechts.)
Meine Herren, gegen das Börsenregister ist im wesentlichen ein⸗ gewendet worden, daß es in den Augen der öffentlichen Meinung zu einem Spielregister werde, daß die Eintragung in das Böorsenregister mit einem Makel verbunden sein würde. Die verbündeten Regie⸗ rungen betonen ausdrücklich, daß sie diese Meinung in keiner Weise theilen, wenn die soliden und guten Firmen eines Platzes sich ins Börsenregister eintragen lassen müssen und eintragen lassen. Wenn der Handelsstand nicht selbst, wie er es, meiner Meinung nach, leider viel zu sehr gethan hat, die Behauptung aufstellt, daß möglicherweise in der Eintragung in das Register der Vorwurf einer unlauteren Ge⸗ schäftsgebahrung liegt — von anderer Seite kann und wird ihm ein Vorwurf nicht daraus gemacht, wenn der Kaufmann, der an der Börse Geschäfte treibt, sich ins Register eintragen läßt. Dann, meine Herren, ist doch zu berücksichtigen, daß mit der Schaffung des Börsen⸗ registers die Möglichkeit gegeben ist, dem Einwand von Spiel und Wette zu begegnen: eine Bestimmung, die meiner Meinung nach von erheblicher Tragweite ist. Ich bin der Meinung, daß dieser Einwand in sehr viel Fällen eine höchst un moralische Seite hat, und daß es deshalb wünschenswerth erscheint, unter der Kautel, die das Gesetz giebt, diesen Einwand nach Möglich- keit wegzuschaffen. Und endlich, meine Herren, ein anderes Mittel, um die übermäßige Betheiligung des großen Publikums an den Börsengeschäften herbeizuführen, ist nicht vorgeschlagen worden, während doch von allen Seiten, ich glaube, man kann sagen aus- nahmslos dem Bedürfniß Ausdruck gegeben worden ist, das Börsen⸗ spiel des Publikums an der Börse einzuschränken. Gehen Sie die Vernehmungen der Sachverständigen von der Börsen⸗Enquöte⸗om⸗ mission durch, — kaum einer von ihnen wird Ihnen nicht gesagt haben: ja der Soldat, der Offizier, der Beamte, der kleine Kaufmann, der Landwirth, die sollen nicht an der Börse spielen; das ist verderb⸗= lich für sie, für die ganzen weiteren Kreise des Publikums, sich an dem Börsenspiel zu betheiligen. Die Empfindung, daß es dringend wünschenswerth und nothwendig ist, diese übermäßige Verbreitung des Börsenspiels in weiten Kreisen des Publikums einzuschränken, ist allgemein. Da ein besseres Mittel wie dieses Börsenregister bis jetzt nicht vorgeschlagen ist, so muß es nach Ansicht der verbündeten Regierungen mit diesem Mittel eben versucht werden.
Und nun, meine Herren, noch einige Worte über den Termin- handel, insbesondere den Terminhandel mit Getreide. Ueber die Art und Bedeutung des Terminhandels, über seine Berechtigung und seine Nachtheile gingen die Auffassungen weit auseinander; mancher verurtheilte ihn absolut, und mancher stellte seine Bedeutung wieder so hoch, daß ohne den Terminhandel ein ordentliches und verständiges Geschäft nicht existieren könnte. Ich glaube, man kann behaupten, daß die Arbeiten und die Verhandlungen der Börsen · Enqute · Kommission und die Verhandlungen, die sich daran angeknüpft haben, wesentliches Licht in diese etwas dunkle Frage gebracht und die Meinungen erheblich nicht nur geklärt, sondern auch in einer gewissen Richtung und bis mu einem gewissen Punkte zusammengeführt haben: dahin, daß der Termin handel, wenn er sich in den richtigen Grenzen hält, doch mehr Vor- theile als Nachtheile mit sich bringe und nicht gänzlich verboten
ö volksthümliche Vorstellung unter Lettung des Kaiserlich russischen Hofscheuspielers Herrn Julius lala; Gefallene Engel. Ein Stäck aus dem olkslehen in 3 Akten von Richard Nordmann. Regie: Gustav Lemaitre. Anfang 77 Uhr.
Sonntag: Letzte , . Gefallene Engel.
zu finden, der auf der einen Seite die Bewegungsfreiheit des Börsenhandels nicht übermäßig einschränkt, die namentlich mit Rück ⸗ sicht auf seine internationalen Beziehungen ein debenselement für ihn geworden ist, auf der anderen Seite aber auch den Mißständen, den anerkannten nicht geleugneten Mißständen, der weit verbreiteten Spielsucht, energi Einhalt thut.
. ö Regierungen glauben in dem Entwurf den richtigen Weg gefunden zu haben, diese Ziele zu erreichen. Sie sind
werden soll. Allerdings darüber, was richtige Grenzen sind, gingen die Meinungen ja noch sehr weit auseinander. .
Die verbündeten Regierungen haben sich die Auffassung ane eigne die Sie in dem Satz des Berichts der Börsen ⸗Enquste -⸗Kommist finden: die Formen, in denen der Handel sich bewegt, dür im Widerspruch mit den Interessen der Konsumenten und der duzenten stehen; wo dieser Widerspruch unlösbar ist, ist dieser ;
Freiin von Vaerst (Friedenau). nöthigt, dem Gebrauche zuwider die Speicher alsbald zu räumen, so
Thatsachen, die in ihrer Totalität sich nicht alsbald als . . . und doch ist es recht nothwendig, die Frage eines solchen preisbildenden Faktors schnell zu erkennen, und das wird namentlich dann nothwendig sein, wenn in dem Gesetz der Auf sichtsbehörde wirksamere Mittel an die Hand gegeben sind, um einem solchen Treiben in geeigneter Weise und wirksam
Sing Ahademie. Sonnabend, Anfang 7 Uhr: . Quartett ⸗ Abend (II. Cyelus) von Joachim, Kruse, Wirth, Hausmann.
Theater.
Koni giitze Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗
hans. 0. Vorstellung. Tannhänser und der Penne, dre, e, , ü ᷣ
; ; — 22. d. M. geschlossen. . . Verlag der Expedit Scholz) in Berlin. . er s, , mn, , . 6 Donnerstag. 25. Januar. In großgrtiger Aus. Saal Werhstein. Linkstraße 412. Sonnabend, D . ö. ö. . 6 ö. ö. ö. d Verlags⸗ Hraeb . In Scene geseßt vom ber. Mia feu stattung an Dekorationen, Kostümen und Requisiten. Anfang 79 Uhr. Krouzert der Sängerin Aung ug 3. dor en 63 . fei mn 2 Letglaff. Del grative nrichtung vom * Gher⸗ aß etsten Male: Der Hungerleider. Aus. Wendland ˖ Herborth, unter gütiger Mitwirkung e . n , ,. Inspeklor Brandt. Dirigent: Kapell neister Hr. Muck. stattungskomödie von Keller und Herrmann. der Pianistin Hope Jaquet. Sechs Beilagen
Anfang 7 Uhr. K ö (einschließlich Bör en⸗Beilage).
Verantwortlicher Redakteur: Si emenroth in Berlin.