1896 / 11 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jan 1896 18:00:01 GMT) scan diff

. 6. . ge ate ö Ph ilharmo Arthur Ritisch's Leitung w. m Fa . on zer öffnet. Der Solist., des Abends Herr

eröffnet. 6érardy (Violoncelloo aus Lüttich trug hierauf ein Konzert ließ darin, ohne

in drei Sätzen von A. Lindner vor und durch e des Tong aufzufallen, eine völlige Beberrschung aller nur erdenklichen technischen Schwierigkeiten, zarte Behandlung der höchsten Lage und des Flageolets und empfindungsvollen Vortra erkennen. Lauter Beifall des zahlreich erschienenen Publikums erscho nach jedem Satze. Schubert's unvollendete Symphonie in H-moll bildete die nächste Programmnummer. Das Drchester spielte sie mit so eingehender und . Schattierungsweife, daß diese falls anhaltenden Applaus hervorrief. Als Novität lernten wir eine Suite für Orchester, betitelt Wanderung?, von Bernhard Schols kennen, die aus fünf Sätzen „Gebirgtgruß ', Libelle und Wasserfei, Erinnern und Träumen. „Tanz, Abend⸗ frieden, Heimweg! besteht. Der Komhonift, bekannt durch seine Musik zu Schiller's „Glocke! und mehrere Kammer- musikwerke, besitzt eine gewisse Gewandtheit in der Instrumen⸗ tierungskunst, der musikalische Werth ist jedoch nicht bedeutend. An= klänge an Mendelssohn und Weber machen sich nicht selten bemerkbar, sodaß eine ausgeprägte Originalität der Erfindung daran nicht gerühmt werden kann. Den Beschluß des Abends machte Wagner's „‚Kaisermarsch‘, der, von dem Choral „Ein' feste Burg“ durchflochten, stets einen großartigen Eindruck hervorruft und auch gestern mit Begeisterung aufgenommen wurde. Das Orchester verdiente unter der energischen und umsichtigen Führung seines Dirigenten wiederum höchstes Lob.

Im Saal Bechstein fand am Sonnabend ein Konzert der Sopranistin Frau Anng Wend land⸗Herborth statt, das von ihr mit Mozart's Arie Neue Freuden“ aus „Figaro's Hochzeit“ er⸗ öffnet wurde. Die Sängerin, welche bei Signora de Ruda ihre Studien gemacht hat und zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien, verfügt über eine klangoolle, auch in der Höhe leicht ansprechende und gut geschulte Stimme. Bei tadel⸗ loser Intonatlon zeigte sie cine erfreuliche Koloraturgewandtheit und ließ im Vortrag der Lieder von Brahms und Anderen viel Lebendigkeit des Ausdrucks erkennen. Die junge, begabte ö Hope Jaquet, welche in dem Konzert mitwirkte, trug Piecen von Bach, Mozart, Searlatti, Schubert⸗-Tausig, Schumann und von Bülow vor. Bei Fräulein Heinrich gusgebildet, erwies sie eine für ihr zartes Alter seltene Kraft des Anschlags, weit vorge—

bers , sreisgüd, de, 3 3 3 i . Fräulein Abich. Anfa

usführung gleich⸗

Matkoweky; Rudolf von Habsburg: 8 Ludwig: Meren

, 22 ö ota: 9 5 4 .

barger; Kunigunde: Fräulein Poppe;

ng 7 Uhr.

Herrn Friedrich Haase wurde nach S 1 der gestrigen Vorstellung von Raupach's ‚Royalisten', im Kön 63 Schau⸗ spielhause die Chre zu theil, von Seiner Ma jestät dem Kaiser in die Loge befohlen und Je, . huldvollster An⸗ erkennung ausgezeichnet zu werden. Seine dem dem Künstler persönlich Allerhöchstsein Bildniß.

Die erste Aufführung von Max Halbe's neuer Komödie

Lebengwende! findet im Deutschen Theater am Dienstag, den

21. d. M. statt. . .

Ernst von Wildenbruch hat dem Lessing⸗Theater ein Fest⸗ ee, Dem Deutschen Reich zum 18. =. 1896 eingereickt, as am Sonnabend der Vorstellung von ‚Comtesse Gucker und am Sonntag der Nachmittags⸗Aufführung von „Minna von Barnhelm“ vorangehen wird. d

Zitherspieler und Freunde des Zitherspiels dürfte es interessieren, daß die bisher in Tölz (Oberbayern) erschienene Zitherzeitung Echo vom Gebirgen durch Kauf in den Verlag der Neuen Mußslk— Zeitung ö Grüninger) in Stuttgart übergegangen ist. Die Re⸗ daktion bleibt in den . des in Zitherspielerkreisen vortheilhaft bekannten Herrn Franz 6 in Tölz. Das Blatt bringt neben belebrenden und unterhastenden Abhandlungen Konzertberichte und Konzertprogramme, sowie in jeder Nummer auf Notenpapier gedruckte Mußsikbeilagen Der Abonnementspreis beträgt nur 1320 4 viertel. jährlich. Probenummern versendet die Verlagsbuchhandlung von Carl Grüninger in Stuttgart auf Verlangen gebührenfrei.

Mannigfaltiges.

Die Nordöstliche Eisen⸗ und Stahl⸗Berufsgenossenschaft hat bei dem Arbeitsausschuß der Berliner Gewerbe Ausstellung 1896 auf Anregung des Regierungs⸗Rathg, Professors Hartmann vom Reichs Versicherungsamt beantragt, eine Kommisston zu bilden, welche die vielfachen maschinellen Betriebe in der Ausstellung in Bezug auf Betriebssicherheit auf das vollkommenste ausstatten soll. An der Bereitwilligkeit der Aussteller, bei diesen Bestrebungen mitzuwirken, wird nicht gezweifelt. Der Arbeitsausschuß hat dem Antrag zu—⸗ gestimmt und Herrn Direktor Blum (Vorsitzenden der Nordöstlichen

sprechend und 3 wieder einen Beweig von der en

ajeftät überreichte außer⸗

Koch⸗ Brandenburg⸗, Königgrätzerstraße und dem Landwebhr⸗ kanal. Die Ausführung ist den früher erschienenen Blättern 2 . deistungs fãbigkeit nstituts. Der große Maßstab dieses Plans er= ĩ dstück in seinem Umfang und mit allen Bau⸗ lichkeiten der Wirklichkeit getreu und deutlich zu veranschaulichen. Dieser Stadtplan eignet sich daher für Bauunternehmer, Haus. und Grundbesitzer 2c. zu allen generellen Einzeichnungen. Probeblätter, , . 2c. sind durch jede Buchhandlung sowie vom Verlage selbst, Berlin 8SW., Gitschinerstraße 109, zu besiehen.

Die nächste Sitzung der Freien ,, ,, Ver⸗

einigung“ findet am Freitag, den 17. Januar, Abends 7 Uhr, im

kleinen Saale des Archltekten hauses (Wilhelmstraße 92) statt. Auf

der Tagesordnung steht unter anderem die Vorlage der neuen Photo-

ee ien mit Kathoden⸗Strahlung des Professors Röntgen in Würz«

. 3 . von Herrn Geheimen Medizinal⸗Rath, Professor . * . ;

Der Prospekt für die Privat⸗Orientreise (. Ostern in Jerusalem *), von der vor einiger Zeit an dieser Stelle berichtet wurde, liegt jetzt gedruckt vor. Diese Reise, welche nicht eine auf Gewinn abzielende. Veranstaltung eines berufsmäßigen Reiseunternehmers, sondern eine auf dem Genossenschaftsprinzip beruhende Gesellschafte⸗ reise ganz privater Art ist, zu der Angehörige der ge⸗ bildeten Stände, auch Damen zugelassen werden, beginnt Mitte März von Venedig aus und endigt Ausgangs April in Wien. Die Reiseleitung liegt in erfahrenen Händen, auch sind wegen Landexkursionen, Unterkunft und Verpflegung der Neisegesellschaft in Hotels ꝛc. mit ortsangesessenen Reisehureaux bis ins Kleinste gehende Vereinbarungen getroffen. Außer dem heiligen Lande (mit Damaskus) werden Alexandrien. Kairo (mit Suezkanal), Athen, Olympia, Mykenä, Argos und Konstantinopel besucht werden. Wegen Uebersendung des Prospekts wolle man sich an einen der Herren: Oberlehrer K. Böhrig⸗Neisse, Premier-Lieutenant im Großen Generalstabe Maerker · Berlin, Stubenrauchstraße 31A. oder Pfarrer Zimmer Neukirch, Kreis Marienburg W.Pr., wenden.

Schleswig. 13. Januar. Die von Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph zu der gestrigen Erinnerungsfeier an das 16. Husaren⸗Regiment gesandte Depesche ogl. Nr. 10 d. Bl.) hatte, dem W. T. B. zufolge, nachstehenden Wortlaut:

Die Tage von Stetiin haben mir die längst erwünschte Gelegen⸗ heit geboten, das Husaren⸗Regiment, dessen Chef zu sein ich die hohe

des Straube s möglicht es, jedes

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 11H.

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1895 bis zum Schluß des Monats Dezember 1896.

ö.

Berlin, Dienstag, den 14. Januar

1896.

Dentsches Reich. Nach wei sung

2.

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3. 4. 5. 6.

Ober⸗Postdirektions Bezirke

Einnahme im Monat Dezember

16

Hierzu Einnahme in den Vormonaten

. * 46. 2 416.

In 1895 4 mehr

weniger

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte )

Zusammen

I. Im Reichs⸗Postgebiet. 1) Königsberg K 2) Gumbinnen

3) Danzig.

4 Berlin..

5) Potsdam...

6) Frankfurt a. O.

7) Stettin

8) Köslin.

9) Posen ..

10 Bromberg.

11) Breslau

12) Liegnitz.

13) Oppeln.

14 Magdeburg..

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99 869 3 804 6381 72781 2572 5 484 5134

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13 600 9360

16652 9878

10144 7621

10919

837 521

130 407

120 277

schrittene technische Fertigkeit und Reife der Auffassung im Vortrag der klassischen wie der modernen Kompositionen. Beiden Künstlerinnen, welche die Hörer noch durch einige Zugaben erfreuten, wurde reicher

Beifall zu theil.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Richard Wagner's Lohengrin“ zur Aufführung. Herr Emil Götze gastiert in

Den Tellramund singt Herr Bulß,

der Titelrolle.

Pierson, die Ortrud Frau Götze. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Auf Allerhöchsten Befehl findet am Sonntag, den 19. eine Fhéatre pars -Vorstellung statt. Das Programm lautet: ‚Kaisermasch! von Richard Wagner; Festspiel Barbarossa.! mit lebenden Bildern; Meistersinger⸗Vorspiel und . Schluß ang un 8 „, II. Rang, Balkon und Loge: 5 M, 1II. Rang: 3 MÆ, IV. Rang:

scene. Anfang 8 Uhr. Preise der Plätze: J.

2 MS , Stehplatz: 1 0

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, am Ottokarꝰs Ottokar: Herr

Grillparzer's, König

Franz Besetzung lautet:

Geburtstage gegeben. Die

und Ende“

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9 vom 14. Januar, 8

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Stationen. Wetter.

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758 Regen 757 O halb bed. 759 bedeckt

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Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum unter 725 mm liegt bei den Lofoten, eine Theildepresston unter 43 mm über der südlichen Nordsee, während der Luftdruck über Süd⸗Europa am höchsten ist. Ueber den Bri⸗ tischen Inseln wehen lebhafte nördliche und nordwest⸗ liche Winde, unter deren Einfluß in Schottland leichter Frost eingetreten ist. In Deutschland ist bei an der Küste frischen, im Binnen lande schwachen südwestlichen Winden das Wetter trübe und mild, nur in den südlichen und ,, Gebietstheilen herrscht noch leichter 86 allenthalben ist Regen oder Schnee gefallen. In Re rr Ungarn und dem Innern Rußlands herrscht no strenge Kälte. i mr. meldet 15, Moskau

21 Grad unter Null. ; Deutsche Seewarte. unreal n ea e nes er e. Theater.

Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ n 14. Verstellung. Lohengrin. Romantische in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene , vom , , Tetzlaff. Dekorative nrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Lohengrin: Hr. Emil

zuführen.

die Elsa Frau

anuar, Wasserleichen benutzt.

von 1: 4000, dem größten und

Parguet: denz, welcher im Auftrage des

Glück

(Plan III FE) erschienen.

Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast.) An-

fach 7 Uhr.

chauspielhaus. 15. Vorstellung. gönig

Ottokars Glück und Ende. Trauerspiel in

5 Aufzügen von ö Grillparzer. In Scene ge⸗

setzt dom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative

, vom Sber⸗Inspektor Brandt. Anfang .

Donnerstag: Opernhaus. 15. Vorstellung. Bajazzi. Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Phantasien im Bremer Raths⸗ keller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schau plelhaus. 16. Vorstellung. Das Hunger⸗ loos. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrich Vollrat rr der und Georg Malkowgky. Anfang

1

Dentsches Theater. Mittwoch: Florian Geyer. Anfang 74 Uhr.

Vonnerttag: Die Jüdin von Toledo.

Freitag: Die Weber.

Ferliner Theater. Mittwoch: Der Ver— schwender. Anfang 76 Uhr.

Donnerstag: Faust. Freltag (15. Abonnements Vorstellung): Fedora.

Cessing · Theater. Mittwoch: Comtesse Guckerl. Anfang 77 Uhr.

Donnertztag: Comtesse Guckerl.

Freitag: Comtesse Guckerl.

Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mitiwoch: Hals über Kopf. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson, deutsch von Paul Block. Vorher; In doppelter Be tehrung. Plauderei von Paul Linsemann. Anfang

73 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Hals über Kopf. In doppelter Bekehrung.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 - 26.

Vom 13. bis inklustve 22. Januar geschlossen.

Donnerstag, 23. Januar: Mit großartiger Aus⸗ stattung an Dekorationen, Kostümen und Requisiten. 6 ersten Male: Der Hungerleider. us⸗ fattungskomödie in 12 Bildern von Julius Keller Musik von Louis Roth. , von Julius Fritzsche. Der Vor⸗ illets beginnt Donnerstag, den 16. Ja-

und Louis Herrmann. ese i

In Scene 9

verkauf der nuar.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 44. / 6. Mittwoch; Gastspiel des Herrn Franz Temele vom K. u. K. priv. Carl Theater in Wien. Der Herr Direktor (Monsienr le Directenr). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und abrice Carrs. Deutsch von Ferdinand Groß. n Scene gesetzt von Siegmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr.

Eisen- und Stahl Berufsgenossenschaft) mit der Bildung der Kom⸗ mission für Unfallverhütung beauftragt. regung der Berliner Industrie Gelegenheit geboten, alle zur Unfall⸗ verhütung bewährten Einrichtungen mit den einzelnen Betrieben vor⸗ zu

Die an den öffentlichen Wasserläufen hierselbst befindlichen Rettungs-⸗Apparate sind im Jahre 1395 in 24 Fällen 22 mal mit Erfolg zur Anwendung gebracht worden. verflossenen Jahre die Retlungskähne mehrfach zur Bergung von

Von dem Uebersichtsplan von Berlin im Verhältniß

phischen Institut und Landkarten⸗Verlag Jul. Straube in Berlin in etwa 48 Blättern (2 2 A) führt, gedruckt und verlegt wird, ist jetzt das vierte Blatt Dasselbe umfaßt die Gegend zwischen

von Julius Einödshofer.

Es wird durch diese An⸗ können.

schöne darf.

Außerdem wurden i ußerdem wurden im en setz

zu leisten.

enauesten Stadtplan der Resi⸗ agistrats von dem Geogra⸗

in Kupferstich ausge⸗

Donnerstag: Der Herr Direktor.

Freitag: Der Herr Direktor.

Sonnabend: Der Herr Direktor.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Franeillon. Abends 75 Uhr: Der Herr Direktor.

Theater Unter den Linden. Direktion:

Julius Ir g. Mittwoch: In durchaus neuer glänzender Ausstattung an Dekorationen, Kostümen und Requistten: König Chilperich. Burleske Ausstattungs⸗ Operette in 3 Akten (5 Bildern) von

ervs und Paul Ferrier, deutsch bearbeitet von

duard Jacobson und Wilhelm Mannstädt. Musik von Hervé. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. ft: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von

„Zell und Genée. Musik von Carl Millocker.

bends 7 Uhr: König Chilperich.

Sonnabend, den 25. Januar: Zweiter und letzter großer Maskenball.

Adolph Ernst⸗ Theater. Mittwoch: Frau Lohengrin. Gesangsposse in 3 Akten, nach dem , ischen bearbeitet von Ed. Jacobson und

Mannstädt. Kuplettz von Gust. Görs. Musik von Gust. Steffens. Anfang 75 Uhr.

Donner tag: Dieselbe Vorstellung.

Fentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattun etz mit Gesang und Tang in 5. Bildern bon Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Mustk In Seene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz ⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 79 Uhr. Donnerstag: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

f onjert · haus. Karl Mehyder Konzert. Mittwoch: Virtnosen⸗Abend. Sonnabend, den 18. Januar: Fest Konzert.

Sing Akademie. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: LII. Konzert des Violinvirtuosen Arrigo Serato.

Saal PBechstein. Linkstraße 42. Mittwoch, Anfang 76 Uhr: Konzert von Ella Müller (Kl) und Jenny Rosa (Ges.).

Zirhus Renz. Karlstraße. Mittwoch: Abends 75 Uhr: Gala⸗Vorstellung. Ein Künstlerfest. Luxus ⸗Ausstattungs⸗Pantomime in 2 Abtheilungen vom Großherzoglichen Hof⸗Balletmeister A. Siems, auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Neue Musik⸗CEinlagen. Im Rosenduft, schwe⸗ disches Volkslied, vorgetragen von 40 Damen, mit Begleitung des 5 hierzu engagierten Harfen⸗ Virtuosen Herrn H. Voß. Ballet von 190 Damen.

Kinder Orchester. Erste Abtheilung: Das Fest⸗ 1

Ehre genieße, zu begrüßen und Zeuge der vortrefflichen der ausgezeichneten Leistungen desselben Mit besonderer Erinnerung. glänzende Thaten sind es, deren das Regiment sich hierbei rühmen Von jenem 16. August 1870, welcher für immer ein Denkmal todesmuthiger Entschlossenheit bleiben wird, bis Phasen des gewaltigen Krieges war in vorderster Diese berechtigtem Stolz ments aber in pietätsvoller Ehre Gefallenen vereinen. Gedenkfeier meinen theilnehmenden Gruß. Möge das 16. Husaren⸗ Regiment den in vergangenen Tagen so tapfer erstrittenen Ruhm immer bewahren und mehren!“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

altung, im Manöverfeld sein bewahre ich diese

Freude gedenken Sie heute;

Ernsterer Zeiten

in die letzten es dem Regiment ver Reihe kämpfend Hervorragendes Erinnerung wird die Ueberlebenden mit erfüllen, alle Angehörigen des Regi⸗ uldigung für die auf dem Felde der ch entbiete Ihnen zur weihevollen

comité in Thätigkeit. Zweite i, n,, Voll⸗ ständig neu! Im Wasser. Vollständig nen! Grand Finale: Plafond⸗Pracht ˖ Feuerwerk. Außerdem: Auftreten von nur Künstler⸗Spezialitäten allerersten Ranges. Vorführen und Reiten der bestdressierten Freiheits. Spring⸗ und Schulpferde. Auftreten sämmtlicher Clowns.

Donnerstag: Ein Künstlerfest.

Sonntag: 2x Vorstellungen: Nachmittags 4 Ubr ö reise und 1 Kind frei: 1879/71. Abends 75 Uhr: Ein Künstlerfest.

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Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Mira von Lepel mit Hrn. Grafen Dönhoff⸗Friedrichstein (Karwitz). Frl. Maria Svolj mit Hrn. Gerichts ⸗Referendar Max Geister (Breslau). Frl. Adelheid Kabierschke mit Hrn. Ingenieur Max Fischer (Breslau). Frl. Emmy Nichterlein mit Hrn. Amtsrichter Dr. jur. 4. Ster el (Berlin Wriezen). Frl. Emma Levin mit Hrn. Professor Dr. Arihur Schoenflies (Berlin Gottingen).

Verehelicht: Hr. Rittergutzbesitzer Gerhard Hoff⸗ mann. Hohendamerau mit Frl. Edith Hollmann

(Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieut. Otto von Treskow (Charlottenburg). Hrn. Haupt⸗ mann . von Kalckreuth (Potsdam). Hrn. Oberlehrer Dr. Kopka (Breslau. Eine Tochter: Hrn. Professor Hr. Heinrich Rubens Berlin). Hin. Prem. -Lieut. Gottfried von

rauchitsch (Berlin). Hrn. Major Hans Grafen Finck von Finckenstein (Potsdam). Hrn. Land— rath Curt von Willich (Gorzyn). Hrn. Kapitän = Lieut. Riedel (Berlin). Hrn. Rittmeister Robert von NickischRofenegk (Saljwedeh.

Gestorben: Hr. Oberst z. B. Eduard von Usedom 6 Hr. Prem. ⸗Lieut. Hans Silber⸗ chlag (Pfarrhaus Kochstedt). Hr. Reinhold von Windisch (Charlottenburg. Hr. Hellmuth von Enckebort (Warsin). Hr. General- Major 3. D. Richard Fihr. von Strombeck (Halberstadt) . 9 General Licut. z. D. Arthur von HBriesen Kunnersdorf b. . Fr. Antonie von Rauchhaupt, e Dietze (Barby). Fr. Martha von Hugo, geb. von Boltenstern (Venedig). Hr, Oberft⸗Lieut. z. D. Julius von Gozdzieweti (Berlin). 8. Kommerzien Rath Julius Gerson (Berlin. Hr. Dr. H. von Eye (Nordhausem. Hr. Kreis⸗Baumeister a. D. Rudolf. Brauer 5 a. S.) Fr. Geheime Polizei Rath

aspar (Charlottenburg).

Verantwortlicher Redakteur: Si em enroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent.

lichen An in, (Komm anditgesellschaften auf

Aktien un

vom 6. bis EE. Januar 896.

angenommen

ktiengeselischaften) für die Woche

18) Hannover. 19 Münster 20 Minden 21) Dortmund. , 23) Frankfurt a. M. , 256) Aachen. 26 Koblen;. 23 Düsseldorf. 23) 9 ö

eipzig .. 31) Karlsruhe . 327) Konstanz. 33) Darmstadt 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen 38) Hamburg... 39) Straßburg i. E. ö,,

2867 7110 15 243 6 804 27 750 14791 6 488 3681 42710 1994 16755 41 643 18779 6711 12377 2912 3437 6079 290293 87793 21 444 3 469

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49 390 34235

623 356 56 695 20 500

Summe 1

I. Bayern I. Württemberg.

5 067 212 497 148 177 866

5 382 646 541 9h53 198 583

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Ueberhaupt . Berlin, im Januar 1896.

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Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.

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Deutscher Reichstag. 14. Sitzung vom 13. Januar 1896, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortsetzung der ersten Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend den Verkehr von Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln, und erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Aenderung und Ergänzungen des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Strafprozeßordnung.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer des Blatts berichtet.

Nach dem Abg. Weiß nahm bei der Berathung des erst⸗ n Gesetzentwurfs das Wort der preußische Minister ür Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hamm'erstein:

Meine Herren! Ich will mir einige Bemerkungen zu denjenigen Aeußerungen gestatten, die bisher gefallen sind. Ich knüpfe zunächst an eine Bemerkung an, die der letzte Herr Redner gemacht hat. Er polemisierte vornehmlich gegen Herrn Bachem, den ersten Redner in der vorgestrigen Debatte, und hat ihm, wie ich glaube, verkehrter Weise die Darlegung untergeschoben, das vorliegende Gesetz sei nicht gegen die fraudulöse Konkurrenz der Margarine, sondern gegen die legitime Konkurrenz derselben gerichtet. Ich halte den Vorwurf an sich für unrichtig; jedenfalls ist er insofern unrichtig, als er die In⸗ tentionen der Reichsregierung falsch darstellt. Der Gesetzentwurf beabsichtigt zweifellos, die landwirthschaftliche Produktion gegen die fraudulöse Konkurrenz der Margarine in Schutz zu nehmen. (Sehr richtig! rechts) Dagegen bezweckt der Entwurf nicht, die Margarine, soweit nicht sanitäre Bedenken gegen ihre Bereitung oder Zu⸗ sammensetzung zu erheben sind, als ein vollberechtigtes Nahrungs⸗ mittel für die ärmeren Volksklassen von ihtem Platz in der Volks— ernährung zu verdrängen oder ihre Verwendung zu vertheuern bezw. einzuschränken. (Sehr richtig! aus der Mitte)

Meine Herren, sehr interessant sind mir in den Bemerkungen des letzten Herrn Redners die Hinweise auf Dänemark. Er legte dar, daß Dänemark im Export guter Butter jetzt die eiste Stelle, namentlich auf dem englischen Markt, einnehme, und gerade dieser Punkt ist es, aus dem heraus ich glaube beweisen zu können, daß der Gesetz⸗ entwurf, wie er jetzt vorliegt, im Interesse der deutschen Produktion werden muß. Es ist zweifellos, daß Dänemark, welches im Jahre 1889 ein ziemlich mildes Gesetz gegen die Verfälschung der Butter durch Margarine hatte, im Jahre 1890 ein schärferes Gesetz, und im Jahre 1891 das jetzt noch geltende schãrfste Gesetz erlassen hat, und der Erfolg dieser verschärften Gesetzgebung ist gewesen, daß Dänemark auf dem eng lischen Markt die deutsche Butter geschlagen hat. (Hört,

hört! rechts) Es ist dieser Gesichtspunkt auch vorgestern in der Diskussion von einem Redner kurz berührt worden. Unsere Ausfuhr⸗ butter nach England wird nicht mehr mit der absoluten Garantie der Nichtverfälschung nach England hinübergebracht, und dadurch ist es gekommen, daß, während Deutschland bisher beim Export nach England die erste Stelle einnahm, wir jetzt von Dänemark, welches jede Fälschung der Exportbutter hindert, geschlagen sind. (Sehr richtig! rechts und aus der Mitte) Gerade aus den Zahlen, die der letzte Herr Redner vorführte, entnahm ich den Beweis dafür, daß wir dem Beispiel Dänemarks folgen und dafür sorgen müssen, daß unser Exporthandel reell ist. Wir müssen aber auch aus sanitären Gründen dafür sorgen, daß unsere inländische Bereitung der Margarine an sich auch vom gesundheitlichen Standpunkt nicht schädlich ist, was wahrscheinlich vielfach der Fall ist, und endlich auch dafür müssen wir sorgen, daß keine Vermischung der Margarine mit Butter aus dem Grunde stattfindet, damit die so verfälschte Butter als reine Butter einen höheren Preis erlangt, als sie nach der Zusammensetzung verdient.

Meine Herren, darüber kann kein Zweifel sein, auch das Gesetz, welches bisher in Deutschland über die Butterfälschung gegolten hat, würde die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt haben, wenn das Gesetz in Verbindung mit Maßnahmen ins Leben getreten und ge— handhabt worden wäre, die es ermöglichten, eine schärfere Kontrole auszuüben. (Sehr richtig! rechts) Ich bin auch zweifellos darüber, daß auch das gegenwärtige Gesetz nur dann die von ihm erhoffte Wirkung ausüben wird, wenn neben dem Gesetz die nothwendigen Maßregeln ergriffen werden, um die Ausführung des Gesetzes nach allen Richtungen hin zu sichern. (Sehr richtig! rechts) Darüber bin ich aber garnicht in Zweifel, daß, wenn dem Wunsche des letzten Herrn Redners entsprochen würde und die Bestimmungen der 5 3 und 4 aus dem Gesetze gestrichen würden, welche der Polizei die Handhabe bieten, die Kontrole auszuüben, eine sehr wesentliche Lücke in dem Gesetz eintreten würde. (Sehr richtig! rechts) Ich ver— stehe nicht, wie diese Darlegung sich in Einklang bringen läßt mit der anderen Darlegung des Herrn Vorredners, welche anerkennt, daß die fraudulöse Konkurrenz der Margarine gegen die Butter beseitigt werden müsse. Feststellen darf ich dann noch, daß alle Redner der Rechten und der Mittelparteien, welche bisher zu Worte ge⸗ kommen sind, ausdrücklich in ihren Darlegungen betont haben, daß auch sie nur die fraudulbse Konkurrenz der Margarine zu beseitigen wünschen, daß sie im vollsten Umfange anerkennen, daß eine gut bereitete Margarine an Stelle der theuren Butter als ein billiges

Volksnahrungsmittel erwünscht, ja nothwendig sei. Meine Herren, noch eine Bemerkung allgemeiner Natur will ich

mir gestatten. Es ist von der Preisbildung der Butter die Rede gewesen. Ich kann nicht anerkennen, daß der Preis für gute Butter ein zur Zeit außerordentlich niedriger ist. Der Preis ist immer ein schwankender gewesen; im Sommer pflegt gute Butter niedrig im Preise zu sein, im Winter im Werth zu steigen. An sich ist ein bedenklicher Preisniedergang für gute Butter nicht der Anlaß des vorliegenden Gesetzes. Auch die Thatsache ist unbestreitbar, daß der Preis für schlechte Butter ganz außerordentlich zurückgegangen ist, und darunter leiden gerade unsere kleinen Landwirthe, und das Be⸗ streben der Staatsregierung und der landwirthschaftlichen Vereine geht dahin, die Technik in der Butterbereitung entweder auf genossen⸗ schaftlichem Wege oder durch Separatoren, die in Privatbetriebe, auf die erforderliche Höhe zu bringen, damit die sogenannte schlechte Bauernbutter gute Butter werde und dadurch auch gute Preise er⸗ lange. Die schlechte Bauernbutter, welche jetzt und früher von Hökern in geradezu ekelerregender Weise auf den Markt gebracht wurde, ist überall nicht mehr absetzbar. Maßnahmen sind nur zu ergreifen, um die unreelle Konkurrenz der Margarine gegen die Butter zu be⸗ seitigen und unsere Produktion, die bisher auch auf dem Weltmarkt eine dominierende Stellung einnahm, wieder konkurrenzfähig zu machen.

Dann, meine Herren, will ich mir noch ein paar kurze Bemer⸗ kungen gegen die Darlegungen der einzelnen Redner gestatten. Herr Abg. Dr. I Bachem hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe, anheim⸗ gegeben, es solle in Restaurationen, auf den Bahnhöfen u. s. w. jeder, der ein Nahrungsmittel verlange, vom Restaurateur darüber unter⸗ richtet werden, ob dazu Margarine verwendet sei, oder dieser durch Anschlag allgemein die Verwendung von Margarine bekannt geben. Meine Herren, bei der preußischen landwirthschaftlichen Verwaltung ist diese Frage Gegenstand eingehender Erwägungen gewesen, ob das ausführbar sei. Der Deutsche Landwirthschaftsrath hatte eine ähn⸗ liche Anregung gegeben. Wir sind zu der Ansicht gelangt, daß die Kontrole solcher Anordnung nicht ausführbar sei, und man soll durch Gesetz nicht etwas gebieten, was nicht zu kontrolieren ist.

Meine Herren, dann ist von Herrn Abg. Dr. Bachem angeregt, daß in größeren Städten und an größeren Verkehrsorten man sehr wohl in der Lage sei, den Handel mit Margarine von dem mit Butter vollständig zu trennen, also ein Verbot zu erlassen, daß derjenige, der mit Margarine handelt, auch gleichzeitig mit Butter handele. Darüber läßt sich streiten, ob das zweckmäßig oder von großer Wirkung wäre. In größeren Städten mag das ja ausführbar sein, in kleinen Orten und auf dem Lande ist es jedenfalls undurch⸗ führbar. Eine große Wirkung von dieser Maßregel verspreche ich mir nicht.

Dann hat Herr Bachem, wenn ich ihn richtig verstanden habe, an dem Gesetz ausgesetzt, daß die Form, unter der Margarine in

Verkauf zu bringen sei, nicht vorgesehen sei. Das ist ein Irrthum; es ist ausdrücklich in dem Gesetz vorgesehen, daß Margarine in Würfelform in den Handel gebracht werden soll. Dann hat Herr Bachem betont, es sei dringend erforderlich, eine scharfe Kontrole über die Margarine, und zwar nach der Richtung auszuüben, ob sie von guter oder minderwerthiger Beschaffenheit sei. Meine Herren, nach dem gegenwärtigen Stande der Mittel, welche für die Kontrole solcher Präparate zur Verfügung stehen, soweit ich es Üüber⸗ sehe, ist die Regierung nicht im stande, eine solche Kontrole auszuüben.

Dann ist im Laufe der Debatte das Färben der Margarine bezw. der Butter Gegenstand eingehender Besprechung gewesen. Meine Herren, bekanntlich ordnet das dänische Gesetz die Färbung an. In⸗ dessen, soweit wir bei der landwirthschaftlichen Verwaltung uns darüber haben unterrichten können, haben diese Bestimmungen des dänischen Gesetzes dessen günstige Wirkung nicht herbeigeführt; jedenfalls sind derartige Bestimmungen schwer zu kontrolieren; aus diesem Grunde muß ihre Einführung für bedenklich gehalten werden. Darin bin ich aber mit dem letzten Herrn Redner vollständig einverstanden: will man fur die Margarine das Verbot einer Färbung oder das Gebot einer Färbung anordnen, so muß man auch das ent⸗ sprechende Verbot oder Gebot der Färbung für Butter anordnen. (Sehr richtig) Das Verbot der Färbung von Butter aber würde der Landwirthschaft unbequem sein; denn Herr von Ploetz schüttelt zwar den Kopf, aber es ist so in den meisten Molkereien wird die Butter mit einem unschädlichen Stoff gefärbt, um der Butter ein besseres Aussehen zu geben.

Dann, meine Herren, ist auf die Zunahme der Margarinefabrikation hingewiesen. Ich glaube, dafür kann man leicht die Erklärung finden: die schlechte, die mangelhafte Bauernbutter ist vom Markt vertrieben, dafür ist die Margarine, ein so viel billigeres und auch besseres Nahrungsmittel, an die Stelle getreten. Daraus erklärt sich, daß namentlich bei der ärmeren Bevölkerung, und mit Recht, die Margarine eine große Verbreitung gefunden hat. Es ist angeregt, ob man bei der Herstellung der Margarine nicht die Verwendung von Milch ver⸗ bieten solle. Meine Herren, das ist doch ein sehr zweischneidiges Schwert. Einmal halte ich es nicht für richtig, wenn man die Margarine als Nahrungsmittel in einem besseren schmackhaften Zustande für die ärmeren Konsumenten durch die Ver⸗ wendung von Milch herstellen kann, das zu verbieten. Andererseits ist es ein zweischneidiges Schwert gegen die Landwirthschaft. Ich kenne große Gebiete, wo den Landwirthen der günstigste Absatz für ihre Milch in der Margarinefabrikation geboten wird, und ich halte es nicht für richtig, den Landwirthen in denjenigen Gegenden Deutschlands, wo die Margarinefabrikation als eine durchaus gesunde Industrie unter Verwendung von Milch Eingang gefunden hat, diesen Erwerbszweig zu nehmen.

Nun, meine Herren, dann ist die Frage wegen der Besteuerung der Margarine angeregt. Das Oleomargarin und andere Stoffe, welche zur Margarinebereitung dienen, sind, soweit sie aus dem Aus- lande eingehen, bereits besteuert. Die in län disch en Produkte, welche zur Margarinebereitung zweckmäßig und nicht gesundheitswidrig ver- wendet werden, zu besteuern, würde nach der einen Seite vielleicht eine Besteuerung der Margarine bewirken, andererseits aber der

landwirthschaftlichen Produktion zweifellos nachtheilig sein.