1896 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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he lich fettgefieht find; im äbrigen bis auf wein Gebührenordnungen der bier , e a w r ln

Als Ausstattung wird der zu ründenden Gemeinde von d Luisen⸗ Gemeinde in Charlottenburg 24 etwa 15 len 6

Grundstück für Beerdigungsjwecke mnentgeltlich übereignet.

Die Epangelischen in denjenigen Gebieten von Charlotten— burg und Schöneberg, welche ga ce , werden: J ; . . ö 5 ge . Zietenstraße rden durch die Mittellinie der Kurfürstenstraße von der Mittellinie der Zietenstraße westwärts bis zur N. der

; er hr nr,

im Westen dur die Mittellinie der Nettelbeckstraße bis zur Mittellinie der Kleiststraße und durch die öftlichen Grenzlinten der. Grundstücke auf den Istlichen Seiten der Luther⸗ und der Heinrich Kiepertstraße von der Mittellinie der Kleiststraße füd=

Waärts bis zur Mittellinie der Neuen Winterfeldtstraße,

im Süden durch die Mittellinien der Neuen , und der Winterfeldtstraße von der östlichen Grenzlinie der Grund⸗ stücke auf der östlichen Seite der Heinrich Kiepertstraße ostwärts bis zur Mittellinie der Zietenstraße,

werden aus ihren bisherigen Parochien in die Zwölf ⸗Apostel⸗ Kirchengemeinde umgepfarrt. ; Indem wir diesen Parochial · Regulierungsplan zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir die Betheiligten auf, etwaige Ein⸗ wendungen gegen denselben bis zum 18. , . d. J. während der Fit von 10 Uhr Vormittage bis 2 Uhr Nachmittags in dem Amts⸗ zimmer Nr. 2 unseres Dienstgebäudes (Schützen straße 26 bei dem Sekretariats. Assistenten Winter oder dessen Stellvertreter unter geeignetem Ausweis über ihre Legitimation zur Sache schriftlich ein⸗ zureichen oder mündlich zu Protokoll zu erklaͤren. Berlin, den 1. Februar 1896.

K ; (L. 8.) Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg, Abtheilung Berlin. Faber.

Abgereist:

Seine Excellenz der kommandierende General des J. Armee⸗ . General der Infanterie Graf Finck von Fincken⸗ ein; der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober⸗-Regierungs⸗Rath Dr. Micke, nach der Provinz Westpreußen.

Per sonal⸗Veränderungen.

Königlich Preusische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ze. Ernennungen, Beförderungen und . Im aktiven Heere. Berlin, 1. Februar. Prinz Friedrich von Hohenzollern Durchlaucht, Gen. der Kab, von der Stellung als kommandierender General des III. Armee⸗Korps entbunden und gleichzeitig in Geneh⸗ migung seines Abschiedsgesuches, unter Stellung à la suite des Westfaäl. Ulgn. Regts. Nr. 5, mit Pension zur Disp. gestellt. Der- selbe verbleibt à la suite des 2. Garde⸗Drag. Regts. und in der An⸗ eiennetätsliste der aktiven Generale.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 1. Februar. Bollmann, PVauytm. a. D., zuletzt Komp. Chef vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, der Charakter als Major verliehen.

Durch Verfügung der General-Inspektion der Fuß⸗ Artikllerie. 28. Januar. Schleuzner, Feuerwerks. . Hauptm. vom Art. Depot Posen, zur 1. Art. Depot · Insp., Bilau, Feuer- werks Pr. Lt. von der Kommandantur dez Truppenübungsplatzes Hagengu, zum Fuß ⸗Art. Regt. Nr. Il, Vogt, Feuerwerks⸗ Hauptm. vom Fuß ˖ Art. Regt. Nr. 11, zur Kommandantur des TruppenÜübungs— mi. Hagengu, versetzt. Schaaf hausen, Feuerwerks⸗Lt., dem

rt. Depot Rendsburg, Seemann, Feuerwerks Lt., dem Art. Depot Posen, zugetheilt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Port epee-Fähnriche c. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. A4. Januar, Kopp, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Jäger⸗ Bat, in gleicher Eigenschaft zum 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Völk, Hauptm. und Komp. Chef vom 4 Inf. Regt. König Wilbelm von Württemberg, in das Verhältniß à la suite dieses Regts. unter Belassung im Kommando zur Eifenbahn— Abtheilung des Königl. preuß. Großen Generalstabes, Krafft v. Dellmensingen, Pr. Lt. à Ja sujts des 4. Feld. Art. Regts. König, unter Enthebung von der Funktion als Adjutant bei der 1. Feld⸗ Art. Brig., in den etatsmäß. Stand des genannten Regts,, versetzt. Küßffner, Hauptm. des 2. Jaͤger⸗Bats., Schmidt kon z, Pr. Lt. des 8. Inf. Regts. Pranckh, letzteren unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, beide in hren Truppentheilen zu Komp. Chefs, Röder, Pr. Lt. des 4. Feld. Art. Regts. König, unter Stellung à 1a suite dieses Regts., zum Adjutanten bei der Jj. Feld⸗Art. Brig., ernannt. Spindler, Zeug ⸗Lt. vom Art. Depot Germersheim, zum Zeug Pr. Lt, Müller, Ober Feuerwerker vom 2 Fuß Art. Regt, zum Feuerwerke -Lt, befördert. Popp, Hauptm. 3. D., Vorstand des Armee⸗Museums, ein Patent seiner Charge vom 15. Fe⸗ bruar 1889 verliehen.

29. Januar. Frhr. v. Hertling, Gen. Major, Sec. Lt. in der Leib⸗Garde der Hartschiere, unter Verleihung eines Patents feiner Charge, zum Pr. Lt., Graf v. Zech auf Reuhofen, Gen. Major, Exempt in der Leib Garde der Hartschiere, zum Sc. Lt., Ritter v. Vine enti, Oberst, Exempt in der Leibgarde der Hartschiere, unter Verleihung des Charakters als Gen. Major, zum Kornet, = ernannt. Graf v. Tauffkirchen« Guttenburg, Oberst a. D., unter Ver⸗ leihung eines Patents seiner Charge, als Exempt in der Leib⸗Garde der Hartschiere wiederangestellt.

Durch Verfügung des Kriegs ⸗Minister tum 3. 30. Ja- nu ar. Krafft v. Dellmensingen, Pr. Lt. des 4. Feld.. Art. Regt. König. zur Dienstleistuug im Generalstab kommandiert.

Ab ie bewiitigängen, Im aktiven Heere. 24. Ja- nuar. kur man n, Hauptm. und Komp. Chef vom 8. Inf. Regt. Pranckh, unter Verleihung des Charakters als Major, mit der gesetz⸗ ichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den bestimmungsmäßigen Abzeichen zur Diep. geftelit.

Im Sanität Korps. 34. Januar. Dr. Gutbier, Assist. Arzt 1. Kl. vom 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, zum Eisen⸗ babn⸗Batz, Dr. St rebel, Assist. Arzt 2. Kl. vom 11. Inf. 9 ten 31 9 n ö versetzt. P

Arit 7. Kl. im 1. Feld Art. Regt. Prinz. Regen ĩ , Assist. Arzt 1. Kl. befördert. t. Prin deetent Luntpollß, zum

; Beamte der Militär Verwaltung.

22. Januar. Brum ann Kasernen⸗Insp. der Garn. Verwalt. Suljbach, aus administrativen Rücksichten mit Pension in den Ruhe⸗ stand rn. 3 t

ur erfügung des General Kommandos l. Armee 3 3 Mohr, 5 beim 2. Inf. Regt. Kronprinz ein—

XIII. söniglich Württembergisches) Armee Korps. Im Santtäts-Korps. 31. Januar. Die Unter⸗Arzte der

2. Kl. befördert.

Res. vom Landw. Bezirk Horb,

Beamte der Militär⸗Verwaltung. öl. Januar. Lohmtller, Üͤnter Noßarzt im Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13, zum Roßarzt, Wallner, Unter⸗Apotheker der

Falw, Dr. Burk vom Landw. Benirk Ulm, zu Assist. Aerzten

zum Ober⸗Apotheker, ernannt.

selbst bei.

erbetene Antritts⸗Audienz.

im Jahre 1895 das in An Dienste in einer und derselben

burg . 3 in Berlin), 7 Schle

Hirsch).

Majestäten und Ihre Maj großbritannischen Botschaft, esandte Ihrer Kaiserlichen und

Deputation des Regiments der nach anglikanischem Ritus vo

121 Uhr ihr Ende.

Das Staats-Ministe Präsidenten Fürsten zu Hoh sammen.

In dem Abendblatt der vom 16. Januar d. J. findet

habe auf den KLriegsschauplatz

Japaner auf Formosa offiziell ier eines deutschen Trupp Die Nr. 1 der „Amtliche dem Gebiete der Un fa der Invalibitäts- und

gleiche Nachweisung

validitäts⸗

Kalenderjahren während 47 Lohnarbeit verrichtet hat, für

richtet worden sind, ge

nicht Anwendung, wenn Versicherter in

Res.: Dr. Camerer vom Landw. Bezirk Ludwigsbur Dr. Mögele vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. a en . . Landw. U.

.

während mindestens 47 Wo Selbstversicherungsverhaͤltniß .

Aichtamtliches. Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag 19 Uhr den Vortrag des Geheinien Bber— Regierungs⸗Raths Scheller in Vertretung des Chefs des Zivil⸗ kabinets entgegen und wohnten um 12 Uhr mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin der Trauerfeier für weiland Seine Königliche von Battenberg in der englischen St. Georgs⸗Kirche hier⸗

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ertheilten gestern dem neuernannten türkischen Botschafter Galib Bey die

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben

boten gestiftete goldene Kreuz nebst Diplom mit Aller⸗ höchsteigenhändiger Unterschrift verliehen an! 5 Personen in der Provinz Ostpreußen, 6 in Westpreußen, 8 in Branden

ien, 17 in Sachsen, 4 in Schleswig⸗Holstein, 4 in Han⸗ nover, 2 in Westfalen, 8 in Hessen⸗Nassau davon 5 in Frank⸗ furt a. M und 23 in der Rheinprovinz; ferner an 13 Per⸗ sonen in Elsaß⸗Lothringen, 2 in Hamburg und 1 Person (welche in Preußen gedient hath im Königreich Sachsen (Weißer

In der hiesigen englischen St. Georgskirche fand heute Mittag um 12 Uhr eine Trauerfeierlichkeit für . Seine Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich von Batten— berg statt, welcher Ihre Kaiserlichen und Königlichen

beiwohnten. Anwesend waren ferner: die Herren der Königlich am hiesigen Hofe, die

Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich, mehrere Staats— beamte, Mitglieder des diplomatischen Korps und eine

gelangte der Text: 1. Thessalonicher 4, Vers 13 bis 18. Die

einen würdigen und erhebenden Verlauf und fand nach

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für das Seewesen. für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute Sitzungen.

2 Uhr im Reichstagsgebäude unter dem Vorsitz des Minister⸗

deutscher Offizier auf Formosa⸗ nach Angaben einer japanischen Zeitung die Mittheilung, Seine Majestät der Kaiser Wilhelm

Offizier, den Second⸗-Lieutenant den japanischen Unternehmungen zur Eroberung Formosas beizuwohnen. Weiterhin werden die Erlebnisse dieses Herrn bei den japanischen Truppen geschildert.

Durch diese Mittheilung könnte die Auffassung entstehen, als sei ein aktiver deutscher Offizier zu den Operationen der

artige Entsendung hat aber thatsächlich nicht stattge funden; 3 ist p. p. Schumacher weder aktiver, noch auch Reserve⸗ 3

Versicherungsamts“ vom 1. Januar 1896 enthält aus

weisung über die Rechnungsergebnisse der Berufs— genossenschaften für das Jahr 1894, aus dem .

über die k der un ltersversicherungsgesetzes er— richteten Versicherungs anstalten für leg ik Jahr, sowie folgende Revisions-Entscheidung:

Ein Versich erter, der zwar in vier , n

einem Grunde die geschuldeten Beiträge nicht inner⸗— halb des gleichen Zeitraums ,, ent⸗

weiteres seiner Anwartschaft gemäß 32 des Gesetzes verlustig, vielmehr steht es ihm unbeschadet dieser Vor⸗ schrift in solchen Fällen frei, die rückständigen Beiträge noch nach⸗ träglich selbst zu entrichten oder für deren Entrichtung seitens der säumigen Arbeitgeber Sorge zu tragen. Dementsprechend findet auch die Vorschrift in 5 104 des Gesetzes (Verlust der Gültigkeit der Quittungskarte) jedenfalls dann

vier aufeinanderfolgenden Kalenderjahren

oheit den Prinzen Heinrich

erkennung . treuer Familie für weibliche Dienst⸗

in Pommern, 1 in Posen, 2 in

estät die Kaiserin Friedrich

der Großherzoglich hessische

nächste Umgebung

Königlichen Majestäten und

Gardes du Corps. Zur Verlesung

llzogene Trauerfeierlichkeit nahm

rium trat heute Nachmittag

enlohe zu einer Sitzung zu—

Berliner Neuesten Nachrichten“ sich unter der Ueberschrift „Ein

in Formosa einen deutschen chumacher, entsandt, um

entsandt worden. Eine der—

entheils.

n Nachrichten des Reicht⸗

llversicherung eine Nach⸗

Altersversicherung eine Geschäfts⸗ und auf Grund des In—

Wochen ver icherungspflichtige welchen jedoch aus irgend

ht dieserhalb nicht ohne

unbedenklich feststeht, daß ein

en sich in einem Zwangs⸗ oder

Im nichtamtlichen Theil sind eine Schrift des Kaiserlichen Regierungs⸗Raths, 3 S Dr. Hartmann Die Berechnung der Umlagebeiträge für die Unfafllversicherun bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften“ und ein von Car Wahlen verfaßtes Buch „Die Vorkehrungen zur Unfall⸗ verhütung in den Betrieben der Ziegelei⸗ Berufs genossenschafi⸗ besprochen. Auch wird auf das im Verlage von A. Asher u. Comp. Berlin W., Unter den Linden 13 in nächsler

eit erscheinende ‚„Gesammt⸗Register zur Sonderausgabe der Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗Versicherungsamts“ für die Jahrgänge 1891 bis 1895 aufmerksam gemacht.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher ist von dem ihm Allerhöchst be= willigten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen

Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Küommando der Marine sind S. M. S. „Kaiser“, Flaggschiff der Kreuzer⸗ Division, Chef Kontre⸗Admiral Hoffmann, und S. M. S. „Irene“, Kommandant Kapitän zur See von Dres ky, am 3. Februgr d. J. in Amoy eingetröffen; S. M. S. „Falke Kommandant Korvetten⸗Kapitän K rieg, ist gestern in Sydnen angekommen und S. M. S. „Moltke“ Kommandant Kapitan zur See Schneider, heute von Neapel nach Cagliari (Sar⸗ dinien) in See gegangen. ;

Hannover, 4. Februar. Der Provin ial⸗Landtag genehmigte in seiner heutigen Sitzung n h den Antrag des Probinzialausschusses, betreffend die Stellung des für die Unterstützung des Kleinbahnwesens anzunehmenden oberen Eisenbahntechnikers, und trat hierauf in die Berathung des Haushaltsplans des Provinzialverbandes von Han⸗ nover für das Jahr vom 1. April 1896/97 ein. Der Schatz⸗ rath von Wersebe theilte zunächst mit, daß das Jahr 1894 35 einen verfügbaren Ueberschuß von 79 281 S6 3 3 ergeben habe. Ueber die Verwendung der Ueberschüsse sei dem Haufe eine besondere Vorlage zugegangen. Der Haushaltsplan schließt ab mit einer Ausgabe von h 785 347 M und einem Ueberschuß von 469 (s gegen eine Ausgabe von 6 480 478 6 und einem Ueberschuß von 65 6 im vorigen Jahre.

Die Einnahme setzt sich aus folgenden Titeln zusammen: I. Aus den 1er r f der Vorjahre 6h S, 1I. und III. Er— stattungen und Rückstände, 1V. Renten aus der Staaisasse d) in Bemäßheit des Gesetzes vom 7. März 1865 1 560 000 M, 2) in Gemäßheit des Gesetzes vom 8. Juli 1875 4. zur Ge⸗ währung von Zuschüssen für Armen und Wohlthätigkeitsanstalten 1170 6; b. zur Durchführung der Kreisordnung 284 0765 (6, e. zu sonstigen Zwecken 234633 S, zusammen 4131 559 , V. Zuschuß aus der Staatskaffe zu den Kosten der Zwangserziehung verwahrloster Kinder 52 000 VI. an Zinsen, 166 729 449 VII. Landarmen. Und Korrigendenwesen L663 843 M, VIII. Provinzialabgabe zur Gewährung von Beihilfen zum Landstraßen, und Gemeindewegebau 500 600 4. IX. Erstattung aus dem Viehseuchenfonds. X. Aufkünfte von Chausseen 143 600 66 XI. Kleinbahnen gö8 005 XII. Ins- gemein 39 529 6 Summa 6785 716 C Die Ausgabe gestaltet sich folgendermaßen: J. und II. Nachzahlungen und Rück- stände. III. Zentralverwaltung 237 514 0 IV. Provinzial⸗ rath 600 S V. Kosten der einzelnen Landschaften 76 780 30 8 LI. Provinzial⸗Büchersam mlung 2600 MS,, VII. Fär Kunst und Wissenschaft 42 800 M, VIII. Irrenanstalten 80 520 46 LX. Taubstummenanstalten 115 888 9. X. Hebammen-Lehranstalten 66 170 M XI. Für landwirthschaftliche Zwecke 80 674 MY XII. Blindenanstalt zu Hannover 23 85h S, Tit. Idiotenanstalt zu Langenhagen 16 000 69 XIV. Rettungsanslalten 5060 i XV. Für. das jüdische Schul⸗ und Synagogenwesen 16500 6 XXII. Beihilfen an milde Stiftungen u. s. w. 48 152 98 3 XXII. Zwangserziehung verwahrloster Kinder 104 000 . XVIII. Für Chausseen, Landstraßen und Gemeindewege 3617602 6 IX. Zur Unterstützung des Kleinbahnwesens 128 000 M XX. Landesmeliorationsfonds 56 700 XXI. Ver⸗ zinsung und Tilgung der Anleihe zum Zweck des Beitrags zu den Grunderwerbskosten des Dortmund Ems Kanals 15 755 258 53. XXII. Pensionsfonds 66 856 S6 XXIII. Wittwenkassenbeitrãge 37 009 1M. XXIV. Baureservefonds —. XXV Reservefonds für unvorhergesehene Bedürfnisse 1304 9 XVI. Zur Detation der Kreisverbände 284 076 S XXVII. Für die Forstverwaltung 15 S00 M XXVIII. Für die Moorverwaltung 4395 6 XXIX. Auf forstungsfonds —. XXX. Chausseekapitalienfonds 5720 XXXI. Für das Landarmen. und Korrigendenwesen 16611 843 XTXXII. Zur Abwehr und Unterdrückung bon Viehseuchen 8600 ( XXXIII. Ständehaus 6700 Insgemein 9016 13 ö Summa 6 785 247 M6 .

Bei der Berathung des Haushaltsplans wurden Titel J, VII und VIII der Einnahmen zurückgestellt; die übrigen Titei wurden in schneller Inn n n ohne Debatte ange⸗ nammen. Ebenso ging auch die Berathung der Ausgabetitel schnell von statten. Titel II bis XXX wurden genehmigt und darauf die Verhandlungen geschlossen.

Sachsen.

In der ligen Sitzung der Zweiten Kam mer wurde zunächst der esetzentwurf, betreffend die Abänderung des Gesetzes über Gewährung von Entschädigung für an Milz— hrand gefallene Rinder, angenommen. Sodann bewilligte die Kammer den Titel 3 des außerordentlichen Etats, worin 56l 9000 6 für die theilweise Verlegung der Bahnlinie Zwickau Schwarzenberg gefordert werden.

Sessen.

Die Zweite Kammer nahm gestern nach längerer Verhandlung die . des 36m 6; Ten fe aus der Landes-⸗Kreditkasse auf Zi, Proz. an, ebenso das Ersuchen, die Tilgungsquote mit 1 bis 1 Proz. beginnen zu lassen; ferner wurde die Erhöhung der Belef ungsfähigkeit landwirthschaftlicher Grundstücke bis zu zwei Dritteln, anstatt wie bisher bis zur Hälfte des Werthes, genehmigt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Das ungagrische „Amtsblatt“ meldet die Enthebung des Dr. Julius Miklos von seinem Amt eines . des Borsoder Komitats.

Das in Temes var erscheinende rumänische Blatt „Con⸗ trola“ erfährt, daß die südungarischen Rumänen eine

efunden hat.

unabhängige rumänische Volkspartei zu gründen be⸗

treten.

absichtigten, um einen Bruch mit den Siebenbürger n. herbeizuführen Diese unabhängige rumänische Vol Spartei wolle auch im ungarischen Parlament als solche in Aktivität

Großbritannien und Irland.

Der Kreuzer „Blenheim“ mit der Leiche des Prinzen einrich von Battenberg an Bord traf gestern Vormittag in Portsmouth ein. Von Cowes begab sich am Nachmittag die Prinzessin von Battenberg auf der Königlichen Hhacht „Alberta“ in Begleitung des Prinzen von Wales, zes Herzogs von Connaught und des Pxinzen Ludwig von Battenberg ebenfalls dorthin. Die Föhn Herrschaften begaben si sofort in die Kajüte des „Blenheim“ in welcher die sterblichen Ueberreste des ver⸗ storbenen Prinzen lagen. Dort wurde ein kurzer geistlicher Trauerakt abgehalten und sodann die Leiche an Land und ber den Hafendamm auf die Jacht „Alberta. übergeführt. Der Herzog von Connaught und der Prinz Ludwig von Battenberg gingen unmittelbar hinter dem Sarge, gefolgt von den Vertretern der bulgarischen Armee. Um ZUhr lichtete die „Alberta“ zur Fahrt nach Cowes die Anker. Das Wachtschiff „Inflexible“ und die Garnison⸗Batterie feuerten Trauersalute ab. In gleicher Weise wurde die „Alberta“ von dem bei Cowes ankernden fliegenden Ge⸗ schwader empfangen.

Der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, ist mit einer Deputation des Regiments der Gardes du Corps, bestehend aus dem Major Grafen von Hohenau, dem Rittmeister Prinzen Albert zu Schleswig-Holstein und dem Premier⸗Lieutenant Grafen zu Lynar, gestern Abend auf der Victorig Station“ in London an— gekommen und von dem Obersten Carington, als Ver⸗ treter der Königin Viktoria, empfangen worden; der deutsche Botschafter Graf Hatzfeldt und das Personal der Botschaft waren gleichfalls auf dem Bahnhof erschienen. Der Prinz fuhr alsbald nach dem Buckingham-Palast, wo ern gdelkse Aufenthalt genommen hat. w Sir Cecil Rhodes ist gestern Nachmittag in London angekommen und am Bahnhof von einer beträchtlichen Menschen⸗ menge mit Zurufen begrüßt worden. Bis jetzt hat Sir Cecil Rhodes noch keine Vorbereitungen zu einer Zusammenkunft mit Chamberlain getroffen. Letzterer ist gestern Nachmittag in London angekommen und hat an dem Kabinetsrath, welcher zwei Stunden dauerte, theilgenommen.

Frankreich.

Der Minister des Aeußern Berthelot hat, wie W. T. B.“ berichtet, nunmehr den fremden Mächten die Besitzergreifung von Madagaskar seitens Frankreichs notifiziert.

Im Senat stand gestern ein Antrag zur Berathung, welcher die Koalition der Arbeiter in Staatsbetrieben und der Eisenbahnarbeiter untersagt. Der Kriegs⸗ Minister Cavaigngé erklärte, er glaube, daß die Re⸗ gierung für den Fall eines Eisenbahnarbeiterausstandes ge⸗ nügend gerüstet sei; er hoffe übrigens, daß dieser Fall nicht eintreten werde, Der Minister⸗Präsident Bourgeois be— laͤmpfte gleichfalls den Antrag, durch welchen eine halbe Mil⸗ lion Franzosen, deren Hingebung und Vaterlandsliebe bekannt sei, außerhalb des gemeinen Rechts gestellt werde. Der Senator Dem Gle verfocht die Nothwendigkeit des Antrags, welcher darauf in erster Berathung mit 159 gegen 82 Stimmen angenommen wurde. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer brachte der Handels-Minister Mesureur eine Vorlage ein, nach welcher Uebertretungen des Gesetzes über die Berufs⸗ syndikate mit Geldstrafen und Gefängniß von w bis 6 Monaten bestraft werden sollen. Sodann wurde die Berathung des Berichts über die Eisenbahnverträge fortgesetzt. Der Deputirte Rouanet (Sozialist) bemühte sich, nach⸗ zuweisen, daß die Verträge dem Lande nachtheilig seien. Er schloß, indem er Raynal aufs neue angriff und behauptete, die hätten die Genehmigung der Ver— träge durch Bestechung, namentlich der Zeitungen, erreicht. Der Berichterstatter Darlan wandte sich gegen die Aus⸗ führungen Rouanet's und hob die gegen die Kommission ge⸗ richteten Angriffe hervor. Der Redner wurde mehrfach durch großen Lärm auf der äußersten Linken unterbrochen. Die Weiterberathung wurde sodann auf heute vertagt.

Italien. Der Prinz und die Prinze ssin Heinrich von Preußen sind gestern Abend in Rom eingetroffen, wo Höchst— dieselben einige Tage zu verweilen gedenken.

Spanien.

Der Ministerrath hat, wie „W. T. B.“ berichtet, die Reorganisation der spanischen Bank in Havanna genehmigt und dieselbe ermächtigt, die Emissionen zu ver⸗ mehren. Ebenso wurde der Reform der Zölle auf Cuba zugestimmt; durch dieselbe werden die Zölle auf spanische Er— zeugnisse erhöht und es wird eine neue Steuer auf aus⸗ ländische Erzeugnisse festgesetzt. Der k theilte sodann den Generalplan für das neue udget mit.

Der Marschall Martinez Campos ist gestern in Madrid angekommen; die Minister, die Behörden und sonstige hervorragende Persönlichkeiten begrüßten den Marschall; eine große Menschenmenge hatte sich am Bahnhof angefammelt.

Schweiz.

Die Regierungen Großbritanniens und der Ver— einigten Staaten von Nord-⸗Amexikg sind dahin über— eingekommen, daß, wenn sie sich über die Wahl eines Schieds— richters für die Entscheidung der auf die Beringsmeer⸗-Frage bezüglichen Streitpunkte nicht einigen könnten, der schwei— * Bundes⸗Präsident um die Bezeichnung des Schiedsrichters ersucht werden solle. Auf Ansuchen der beiden Regierungen hat, wie „W. T. B.“ aus Bern erfährt, der Bundes rath den Bundegs⸗Präsidenten ermächtigt, falls die vorhergesehene Eventualität eintreten sollte, den Auftrag anzunehmen und den Schiedsrichter zu ernennen.

Türkei.

Der fünfte Jahrgang der Mannschaften, der infolge der Ereignisse im letzten Herbst nicht zur Entlassung gelangte, wird nunmehr mn eff werden.

Griechenland.

In Vertretung des Königs wird sich der Kronprinz zu den ,, , , , n. nach Mos kau be eben; die Königin und der Prinz Georg werden ebenfalls an den Feierlichkeiten theilnehmen.

Serbien.

In der gestrigen Sitzung der Skupschtina wurde der Voranschlag des n ü und des Unterrichts⸗Ministe⸗ riums angenommen. Die Liberalen stimmten bisher in allen Fragen mit den Fortschrittlern überein. Die Budget⸗ verhandlung nimmt einen sehr ruhigen Verlauf.

Bulgarien.

Die in der gestrigen Sitzung der Sobr anje verlesene Proklamation des rinzen Ferdinand an die bulgarische n . lautet, dem „W. T. B.“ zufolge, in wörtlicher Ueber— etzung:

„Ich erkläre meinem vielgeliebten Volk, daß ich in Erfüllung meines den Vertretern der Nation vom Throne aus gegebenen Ver⸗ sprechens alle möglichen Anstrengungen gemacht und mit allen meinen Kräften gestrebt habe, um die Schwierigkeiten zu beseitigen, welche sich der Erfüllung des heißen Wunsches der gesammten Nation, dem Uebertritt des Thronfolgers in den Schoß der nationalen Kirche, entgegenstellten. Nachdem ich die Pflichten der Rücksicht gegen alle diejenigen, von denen dle Behebung dieser Schwierigkeiten abhing, erfüllt und meine Hoffnungen scheitern gesehen habe, da ich dort, wo ich es erwartete, ein weises Verfländniß für dasjenige, dessen Bulgarien bedarf, nicht fand, habe ich, treu dem meinem vielgeliebten Voll gegebenen eldlichen Versprechen, aus eigener Initiative beschlossen, alle Hindernisse zu beseiligen und auf dem Altar des Vaterlands, dieses schwere und unermeßliche Opfer darzubringen, Ich mache somit allen Bulgaren bekannt, daß am 2. Februar (a. St.), dem Tage der Erscheinung Christi im Tempel, die heilige Taufe des Prinzen-Thronfolgers Prinzen Boris nach dem Ritus der nationalen orthodoxen Kirche in Tirnowo stattfinden wird. Möge der König der Könige diesen unseren Schritt segnen und unf er Vaterland und unser Haus per sascula sacculorum schützen!

Gegeben in unserer Hauptstadt Sofia, am 22. Januar (a. St.) im Jahre des Heils 1896, dem neunten unserer Regierung.

Ferdinand.“

In der Sobranje waren gestern außer Karawelow und Radoslawow alle Deputirten zugegen. Die Minister wurden bei ihrem Erscheinen beifällig begrüßt. Der Minister— Präsident Stoilow verlas die Proklamation, welche mit großem Jubel aufgenommen wurde. Der Führer der Unionisten-⸗Partei Bobtschew betonte die Bedeutung dieses historischen Moments, brachte ein Hurrah auf den Prinzen Ferdinand aus und beantragte eine Ver⸗ tagung der Sitzung bis Freitag, damit die Sobranje sich zum Prinzen begeben und demselben ihren Dank aussprechen könne. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben. Man glaubt, daß die Session, welche am 50. Januar (a. St.) zu Ende gehen sollte, um mehrere Tage werde verlängert werden. In der Bevölke⸗ rung herrscht großer Jubel. Die Anhänger Zankow's beglück⸗ wünschten Stoilow öffentlich.

Den gestern Abend in Sofia erschienenen Blättern zufolge hätte der Kaiser von Rußland die Pathenstelle bei dem Uebertritt des Prinzen Boris zur orthodoxen Kirche über⸗ nommen. Eine amtliche Bestätigung dieser Meldung liege jedoch nicht vor.

Die „Neue Freie Presse“ erfährt aus Sofia: die Prinzessin Maria Louise werde der Konversion des Prinzen Boris nicht beiwohnen und demnächst in Begleitung des Prinzen Cyrill, des Zeremonienmeisters Grafen von Bourboulon, der Ober⸗Hofmeisterin Stanciow und eines Ehren⸗ Offiziers auf unbestimmte Zeit nach Süd⸗-Frankreich abreisen.

Amerika.

Die Kommission des Repräsentantenhauses für Mittel und Wege hat den Beschluß gefaßt, dem Hause zu empfehlen, die vom Senat angenommene Bill der freien Silberprägung nicht zu genehmigen, sondern an der vom Repräsentantenhause angenommenen Bond⸗Bill fest⸗ uhalten.

ö. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Indianopolis vom 4. Sd. M. hat der ehemalige Präsident Harrison in einem Schreiben an den Vorsitzenden des republikanischen Ausschusses, welcher Harrison als Kandidaten für die Präsidentenwahl empfohlen hatte, erklärt: Er habe, seitdem er das Weiße Haus verlassen, niemals den Wunsch gehabt, dorthin zurückzukehren. Er könne nicht einwilligen, daß sein Name mit der Konvention von St. Louis in Ver⸗ bindung gebracht werde; er müsse seine Freunde bitten, dies als seinen aufrichtigen und endgültigen Entschluß anzunehmen.

Amtliche, in Madrid eingetroffene Telegramme aus Havanna melden, daß eine Abtheilung der Kavallerie des

zenerals Marin die Vorhut von Maximo Gomez bei San Antonio zwischen den Provinzen Havanng und Pinar del Rio geschlagen habe. Zwanzig Aufständische seien getödtet und zahlreiche verwundet worden. Die enn n zwischen Gomez und Maceo sei verhindert. Weitere für die spanischen Truppen günstige Gefechte hätten bei San Juan, Capinal, San Felice, wo die Aufsständischen einen Eisenbahnzug zum Entgleisen gebracht hätten, und Con solacion statigefunden; in dem letztgenannten habe der Verlust der Aufsständischen 300 Verwundete und 60 Todte betragen.

Afrika.

Die „Agenzia Stefani“ berichtet aus Massowah: Der General Baratieri habe telegraphiert, er habe dem Negus Menelik mitgetheilt, daß er mit ihm nicht unterhandeln könne, solange sich italienische Soldaten in seiner Gefangen⸗ schaft befänden. Der Negus habe darauf die Geiseln entlassen, die vorgestern Abend im Lager angekommen seien. Beim Feind seien noch die Offiziere und Soldaten, welche in der Schlacht bei Amba⸗-Aladji gefangen genommen worden seien. Ras Makonen habe an den General Baratieri geschrieben: Menelik habe von dem Zwischenfall mit den Geiseln nichts gewußt, und die Bewegung seiner Truppen sei eine Folge des Beduͤrfnisses, das Heer mit Stroh und Wasser zu versorgen. Die zurückgekommenen Geiseln be⸗ richteten, die feindliche Armee stehe östlich vom Berge Senna⸗ jata zwischen Zatta, Gandafte und Hamedo. In Kassala herrsche 0 he.

Aus Cape Coast⸗-Castle wird vom 4 d. M. gemeldet, daß das West-JYorkshire⸗Regiment mit dem König Prempeh und anderen gefangen genommenen Aschantis dort einge⸗ troffen sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (32) Sitzung des Reichstags,

welcher der Staatssekrelär des Reichs-Justizamts Nieb erding und mehrere Kommissare beiwohnten, wurde die erste Be⸗

. Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs ortgesetzt. . 3 erster Redner hatte das Wort der Alg Freiherr von Hodenherg (b. k. F), dessen Rede bei Schiuß des Blattes noch fortdauerte.

In der heutigen (13) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Landwirthschaft ꝛc. 1 von Hammerstein und der Justiz-Minister Schönstedt beiwohnten, stand auf der Tagesorbnung zunächst die erste Berathung des Gesetzentwürfs, betreffend eine Ermäßigung der Gebühren bei der ersten An⸗ legung der Register für Bin nenschiffe. Der Entwurf wurde ohne Debatte in erster und auch sofort in zweiter Be⸗ rathung angenommen.

Es folgte die erste Berathung des von den Abgg. Roeren (Zentr.) und Genossen eingebrachten Gesetzentwurfs, be⸗ treffend Abänderung des Gesetzes über gemein⸗ schaftliche Holzungen, nach welchem die Ss§ 2, 3, 4, 5 und 9 dieses Gesetzes aufgehoben werden sollen.

Verbunden wurde damit die erste Berathung des Antrags des Abg. Knebel (nl) auf Ablehnung des Antrags Roeren und auf Annahme eines neuen, von ihm verfaßten Gesetz⸗ entwurfs über gemeinschaftliche Holzungen.

Abg. Roeren (Zentr) wies darauf hin, daß sich sein Antrag weder auf die Kommunalwaldungen noch auf die Schutzwaldungen bezieht, sondern auf die gemeinschaftlichen Holzungen, die feit Jahrhunderten als gemeinsames Eigenthum von Genossenschaften, namentlich in Westfalen und der Rheinprovinz, vorkommen. Das Gesetz von 1881 stelle diese bezüglich ihrer Bewirthschaftung und ihres Betriebs ebenso unter Staatsaussicht wie die Kommunalwaldungen und, enthalte Be⸗ schränkungen für die Parzellierung dieser Waldungen. Die Privatrechte der Genossenschaften, die schon von den Jahrhunderte alten alt germanischen Markgenossenschaften herstammen, müssen unberührt bleiben, die Staattzaufsicht müsse beseitigt werden, jedoch nicht so weit, daß auch die Parzellierungsbeschränkungen fortfallen. Man müsse verhindern, daß die Privatrechte so weit eingeschränkt werden, daß die Leute lieber in die Städte wandern und das städtische Proletariat vermehren. In Zeiten. der Noth habe man die fiskalischen Forsten der Allgemeinheit geöffnet, aber nicht den Genossenschaften; man solle aber den kleinen Landleuten helfen. Es verletze den kleinen Mann, wenn er selbst nicht mehr als Eigenthümer seines Waldes angesehen werde. Ein Ober⸗ förster im Regierungsbezirk Trier habe sich in einer Verfügung auf Grund des Gesetzeß von 1881 als Vorgesetzter der Gehöferschaften geriert. Solche Beispiele zeigen die Unzuträglichkeit der durch das Gesetz von 1881 zugelassenen Staatsaufsicht. Er beantrage des halb nicht nur die Einschränkung, sondern die gänzliche Aufhebung der Staatsaufsicht. Den Antrag Knebel habe er mit Freuden begrüßt, insofern dieser die Reformbedürftigkeit des Gesetzes von 1881 anerkenne; nur werde der Antrag Knebel nicht erreichen, was er erreichen will, indem er die Staatsaufsicht dem Regierungs⸗ Präsidenten übertrage. Damit sei in der Praxis gegen den jetzigen Zustand nichts erreicht, da der Regierungs⸗Präsident doch auf die Gut- achten der Forstbeamten angewiesen sei. Es bleibe nur die Auf⸗ hebung der Staatsaufsicht übrig, also der Zustand, welcher vor dem Gesetz von 1881 bestanden habe. Er beantrage die Ueberweisung beider Anträge an eine Kommission. .

Abg. Knebel (nl.): Der schlechte Zustand der Waldungen, welcher das Gesetz von 1881 veranlaßt hat, ist nicht durch die Be⸗ wirthschaftung seitens der Gehöferschaften, sondern durch die Neigung, die Waldungen zu theilen, hervorgerufen. Die Vorschriften des Ge⸗ setzes von 1881 sind allerdings zu weit gegangen. Es soll alljährlich ein Betriebsplan für die Holzung aufgestellt werden; nun handelt es sich aber hauptsächlich um Cichenschälwaldungen, und für diese hat die Aufstellung eines Betriebsplans überhaupt, keinen Zweck. Aber die gesammte Staatsaufsicht mit einem Strich zu beseitigen, halte ich nicht für berechtigt; dagegen darf sie nur so weit gehen, daß die Devastation des Waldes vermieden werde. Es liegt im Interesse der Waldbesitzer selbst, daß der Wald forstgerecht erhalten wird. Das Charakteristischs meines Antrags liegt darin, daß die Staatsbehörde erst dann einzugreifen berechtigt sein soll, wenn bereits eine forst⸗ widrige Behandlung eingetreten ist. Mit der Ueberweisung beider Anträge an eine Kommissson bin ich einverstanden.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Breslau hat, wie der ‚Köln. Ztg.“ vom gestrigen Tage telegraphiert wird, eine von über 1060 Schneidern und Schneiderinnen besuchte Versammlung beschlossen, in einen all— gemeinen Ausstand einzutreten. .

Aus Berlin berichtet die Berliner Volks Ztg.“: Die Zimmerer in dem Baugeschäft von Puzowsy in Schöneberg sind am Montag sämmtlich in den Ausstand eingetreten. Ferner haben die , in der Vergolderei von O. Scholtz, ,,. die Arbeit eingestellt. Einer Mittheilung des . Vorwärts“ zufolge ist der Ausstand der Schriftgießer in der Berthold'schen Schrift⸗ Ließerei (ꝛgl. Nr. 39 d. Bl) im Sinne der Arbeiter beendet worden. In der Schuhfabrik von Fürstenheim u. Co. ist wegen Lohn⸗ abzugs ein Aus tand ausgebrochen.

us Brüssel wird der ‚„Köln. Itg.“ unter dem 4. d. M. ge⸗ schrieben: Laut Nachrichten aus dem Borinage haben die Zechen verwaltungen auf das eine Lohnerhöhung fordernde Schreiben des Verbandes der Bergleute nicht geantwortet. Der auf der jũngsten Tagung der letzteren in Bois de Bouffu eingesetzte Ausschuß hat die Berufung eines abermaligen Kongresses nach Bauverie angeregt, um über die weiteren Schritte zu berathen. Etwa tausend Arbeiter sind in Boussu nicht angefahren, weil die Verwaltung die geforderte Aenderung der Grubenordnung abgelehnt hat.

Kunst und Wissenschaft.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nr. d. Bl. wird ein Bericht über die Thätigkeit der preußischen Staats-Archive im Jahre 1895 veröffentlicht.

Lord Leighton, der verstorbene langjährige Präsident der König lichen Kunft⸗ Akademie in Londen, wurde am Montag Mittag in fast fürstlicher Weise im Malerwinkel' der St. Pauls Kathe drale zur letzten Ruhe bestattet. Wohl noch nie, schreibt die Londoner Allg. Corr. hat ein Künstler vornehmere Bahrtraͤger gehabt: es waren Beneral⸗Major Ellis, der Herzog von Abercorn, der Marquis von Salisbury, der Arzt Sir Joseph Lister, der Maler Sir J. E. Millais, der Ober Bibliothekar des Britischen Mufeums Sir C. Maunde Thompson, der Präsident der Königlichen Musik. Akademie Sir Alexander C. Mackenzie und der Geschichtsschreiber W. E. H. Lecky. Sowohl Ihre Majestaͤt die Königin Victoria, wie Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales und Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hatten herrli Kränze auf den Sarg niederlegen lassen. Der Kranz der Königfn Victoria trug auf der Schleife die Inschrift: Als Zeichen der Hoch⸗ achtung“, derjenige der Kaiserin Friedrich: Ein letzter Tribut der Hochachtung und Bewunderung“.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Spanien. Der Saatenstand in Spanien ist nach den bisher vorliegenden Nachrichten befriedigend. Die Anfang vorigen Monats eingetretene kältere Witterung soll den Feldern bis jetzt keineswegs nachtheilig

gewesen sein.