1896 / 33 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

auf, gütlichem Wege bei den Gesellschaften selten etwas reichen ist und die strafrechtliche Verfolgung der Loosh Schwierigkeiten beg . nichts Anderes übrig, als die Ge— schaͤdigten auf den ko tspieligen und fast immer aussichtslosen

Rechtsweg zu verweisen. Es kann deshalb nicht dringend genu

werden, sich mit den genannten und ähnliche

Loos⸗Gesellschaften in irgendwelche Gesch einzulassen.

Verdingungen im Auslande.

Britische Besitzungen.

6. Februar, 11 Uhr. R. A. Fayser, Sekretär der Indian Mid- land Railway Company, Gopthäll House, 48 Copthall Avenue, Lon don E. C.: Lieferung eiserner und stählerner Balken und Theile für Brücken von 12, 20, 40 und 50 Fuß Spannweite.

den Bureaux der Gesellschaft.

kunft in den Bureaux der Gesellschaft.

10. Februar, 12 Uhr. Bengal Nagpur Railway Gomp., 132, Gresham House, Old Broad Street, London E. G. Brückenbalken. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für

10 Schilling.

10. Februar, 12 Uhr. Robert Miller, Managing Director of the Bengal Nagpur Railway Gomp., iz? Gréfham House, Old Broad⸗Street, London E. G.: Lieferung von Theilen für Brücken don 40, 69 und 150 Fuß Spannweite. Auskunft in den Bureaux

der Gesellschaft.

L. Februar, 12 Uhr. Cdw. 3. Thornton, Sekretär der Southern

London BE. C.: tänden, II. Siede- üchsen, IV. Guß⸗ ingshefte in den Bureaux der Gesellschaft und zwar zu J. und JI. für je 21 sh., zu III. und IV. für je 10 sh. 6 d.

19. Februar, 1 Uhr. A. P. Dunstan, Sekretär der Ras? Indian Railway Jomp., Nicholas jane, London BE. 6. Lieferung von L. metallischen Gestellen und Zubehör für Wagen dritter Klasse, II. Radachsen für Güter⸗ und Personenwagen, III. stählernen Ban⸗ dagen. 1IV. Wellblech und galvanisiertem Blech, V. Thürfüllungen, NI. Teppichen, VII. Leinwand. g edingungẽ hefte ii , .

II.

Mahratta Railway Comp., 44 Finsbury Gireus Lieferung von 1. Werkzeug und verschiedenen Gegen

rohren aus . Unterlagen für Schmierb e

stahl. Bedingungs

bis IV., für 10 sh. 6 d zu V-— Spanien.

3. März,. 1 Uhr. Ministerio de Fomento, General-Direktion der öffentlichen Arbeiten in Madrid: Werft⸗Arbeiten für das Schwimmdock in Barcelona. Anschlag 1954 144 Peseten.

20 000 Peseten, Zeit zur Ausführung 2 Jahre. Niederlande.

8. Februar. De nieuwe landbouwergeniging in Mussel« kanaal (Gron.): Lieferung von 200 Ballen Chilesalpeter und 15 Ballen Superphosphat. Auskunft beim Sekretär der Genossen⸗

schaft.

24. Februar, 13 Uhr. Verwaltungkrath der Holländischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft in Am sterdam in dem an dritter Klasse anstoßenden Lokal: Erd⸗Kunstarbeiten u. s. w. für die Verbindungsbahn zwischen de Rotte und der Linie Utrecht Rotterdam. Voranschlag 416000 Gulden. Bedingungsheft und Pläne für 5 Gulden bei der , ,,. der genannten Gesellschaft,

Saal 154, Aan het Broogbak, Amsterdam.

Bulgarien.

Ohne, Datum. Direktion der bulgarischen Staatsbahnen in Sofia: Lieferung von 102 Personen. und 966 Güterwagen, sowie

20 Lokomotiven für die Linie Sofia Roman.

Wetterbe 8

Celsius 40 R.

Stationen.

Temperatur 50 C.

O - Mσο0, in b

Bar. auf Gr u. d. Meeressy red. in Millim.

Belmullet .. 4 halb bed. Aberdeen 84 I wolkig Christiansund 9 Regen Kopenhagen. ö 4 bedeckt Stockholm. 3 W 4 heiter aranda . heiter t. Petersburg 2 bedeckt

111

Georges Feydeau bafen“ hatte in der Ue acobson gestern den in die tück gehört zu jenen übermüt blüffende Schnelligkeit, mit d Situatilonsscherze einander f ruhigen Urtheil

ung und Bearbeitung von Benno

davor gewarnt n ausländischen äfts verbindungen

er die eigentlich unmöglichen, tollsten olgen, die Zuschauer uͤberraschen und

Scenenkomik sind eine jung Behaglichkeit liebenden Gatten zum Trotz, den Opernball befuchen ; Begleiter, ein älterer Freund ihres Gatten, ber noch Noditãten Frühlingslüfte sich zu jugendlich übermüthigen Fink zur Aufführung. Der zweite Att bildet den Höhepunkt des tel zum Freihafen“ treffen sich alle Perfonen, die ch ängstlich zu meiden. Alte, , . neuen; aber übera Auf die Glückwunsch-Adresse des Aeltesten: von Erfolg begleitet. Im letzten Berkiner ,, Geburtgtage Zweifel und kleinen Konflikte nicht ganz harmlos des Kaisers und Königs ist das nachsteh r schienen sich gut zu amüsieren und lachten her; Dankschreiben ergangen:

m neuen launigen Einfall, der durch das lebhafte Spiel „Den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin spreche Ich er an Wirkung gewann. Um die Darstellung machte ich für die freundlichen Glückwünsche, welche sie Mir beim Eintritt in an erster Stelle Herr Alexander verdient, der durch komische? emeglichkeit ein neues Lebensjahr dargebracht haben, Meinen waͤrmsten Dank und liebenswürdigen Humor Beifall gewann. Herr Pansa als Vater aus. Von der in der Glückwunschadresse zum don vier Töchtern, Herr Liebestheorie zur Praxis Gattin und Markwordt al zum Erfolge des Schwanke

Die Altistin Edith Ba rau Orgéni gemacht hat, Akgadem ie einen Lieder⸗Abend, Mal hierselhst hören

gewandte Stimme weise machten

Das Progr

Wehen der aufgelegt fühlt. Wirrsals: J Gründe haben, Possenscherze gesellen ist, die Absicht zu belustigen, Akt lösen sich alle auf. Die Zuschaue haft bei jede der Darstell

Auskunft in zu wirksamen

Februar, 11 Uhr. Julian Byrne, Sekretär der Madras Railway Gomp., 61 New Broad-Stregt, Lo nd on B. 6.: Lieferun Bon, gußeisernen Schwellen, von Schienen, Schienenlaschen nebft Bolzen mit Schraubenmuttern, Schienenkellen und Klammern.

Lieferung von

n einen sehr, günstigen Eindruck, auch gelangen der die 3 . r n bl en heiteren ö,. amm führte Komposttionen von Händel, Searlatti, Die Zihl der, von der städtischen und der enali chen Gasanstalt ü ubinstein auf, deren sehr mannig · gespeisten 6ffent lichen r fh inn auf m . . fache. Anforderungen an die Kunst des Gesanges sie mit großem trug zusammen Ende Dezember v. J. 25 825 Stück, die der Privatflammen, Heschick überwand. Gleiches Lob verdient der Pianist Herr W alther welche aus den stãdtischen Gasanstalten gespeist wurden, 33 722 Stück Bachmann, der die Saͤngerin begleitete und einige Solopiscen bei einem Zugang von 12857 Stück , Der Bestand an Petroleumlaternen be , , , ö ; Vierteljahr e J ein. Quantum von 39 168 000 ebm gegen 36 667 600 ebm Yin d Beide erschienen hier zum ersten gleichen Zeitraum des Jahres . ? , . chulten, umfangreichen und klang

Garat, Paisiello, Schumann und

unter lebhaftem Beifall vortrug. An demselben Abend Altistin Helene Opitz QAsterm ann aus Lütlich statt. vortrefflich ges

fand im Saal Bechstein ein Konzert der hlhausen und des Violinisten Didrie

vollen Stimme freuliche Belebtheik des Achilleus “: Allmacht! und außerordentlich wirks jedoch noch sorgfältig treten; sowohl seine Tonerzeugu Spiels ließen viel zu wünschen O. Bake war lobenswerth.

Im Köni Mãrchenspiel Leitung mit rollen und das Auffübrung.

Im Königlichen S speare's König Richard der Bearbeitung von Wilhelm lautet: König Richard: Herr Derzog von LX Bolingbroke:

9. rte g, ö. * Max Bruch Arie gondgen 6. Fehr Aus de t ; 8 656 . Liedern 5 . ö und ein Redakteur der Pall Malt Gazette? von deren Eigen. am zur Geltung kam. Ver Violinist bedarf thümer, dem amerikanischen Millionär Astor, entla

um mit Erfolg öffentlich hervorzu. dem W. T. B. zufolge, gewaltiges Äuffehen. Infolge dieses Vor=

er Studien, ö gangs haben sämmtliche Redakteure des Blatts ihre Entlassung

ng als auch die Sauberkeit des Die Klavierbegleitung des Herrn genommen.

Lissabon, 5. Februar. W. T. B.“ meldet:

lichen n wurden verhaftet zu dem Zweck, um die Person zu ermitteln, glichen ap en bu e gelaggen mer e, Hi mn berdinch⸗ welche gestern Abend eine Bombe vor dem k Arztes ö Damen Nethauser, Dietrich, Reinl in den Haupt. worfen batte. Der Arft ist, derienige, der das Jeu niß unterzeichnet Ballet ‚Phantasien im Bremer Rathskeller⸗ jur batte, durch, welches die Geistes gestörtheit des Arbeiters festgeflellt

wird, der kürzlich einen Stein nach dem Wagen des König ge— auspielhause wird morgen Shake, schleudert hat. weite“, übersetzt von Schlegel, in der , . g 3. Besetzung

y, ; ; ; ; ; ;

I n . 6. 3 .. 3 pr n, hne (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Herr Ludwig, Graf von Northumberland: Herr Kahle.

den Wartesaal „Hänsel und Gretel“ unter Kapellmei

dinck. Text von Adelheid Wette. setzt vom Ober- Einrichtung vom gent: Kapellmeister Wein Bremer Rathokeller. nach Wilhelm Hau Musik von Adolf Steinmann. direktor Steinmann. Schauspielhaus. 38. Vorstellung. Sonder. Abonne⸗ König Richard der Aufzügen von William ; August Wilhelm von ür die deutsche Bühne bearbeitet von Scene gesetzt vom Dekorative Cinrichtung Anfang 75 Uhr. 36. Vorstellung.

he In Scene ge— Regisseur Tetzlaff. Dekoratlve Qber⸗Inspektor Brandt. gartner. - Phantasien im

Phantastisches Tanzbild, Emil Graeb. Dirigent: Mustk⸗ Anfang 73 Uhr.

6. Vorstellung. Trauerspiel in H hakespeare, übersetzt von

echelhãuser.

Ober⸗Regisseur Max Grube.

vom Ober⸗Inspektor Brandt. Sonnabend: Opernhaus.

Moskau ... . 1 Schnee

Cort Queengs⸗ K,, Cherbourg 1

8 . . 24 winemünde

Neufahrwasser Memel...

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2

wolkig bedeckt Nebel

bedeckt bedeckt bedeckt wolkig heiter

bedeckt halb bed. bedeckt bedeckt bedeckt

5 bedeckt

5 bedeckt

4 bedeckt

4 Regen 3 Nebel SW. 1 wollenlos OSO 1woltig

Uebersicht der Witterung.

Ein Hochdruckgebiet, dessen Kern mit 780 mm über Frankreich liegt, überdeckt die Sädwesthälfte Eurohaß und erzeugt in Wechfelwirkung mit einer am Weißen Meere lagernden Depression unter 40 mm im deutschen Küstengebiete lebhafte west⸗ liche Winde. Im Westen der Britischen Inseln ist der Luftdruck wieder in Abnahme begriffen. In Deutschland dauert die trübe, milde Witterung ohne nennengwerthe ,,, fort; nur im südlichen Deutschland liegen die Morgentemperaturen etwas unter dem Gefrierpunkt, dagegen in den nördlichen Gebietetheilen bis zu 6 Grad über demselben und bis zu 77 Grad über dem Mittelwerthe. Fortdauer der bestehen ben Witterungsverhaͤltnisse demnächst noch

1 li ö wabhrscheinlich Deutsche Seewarte. d Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern= baus. 35. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern don Engelbert Humper⸗

88

S 0 8 8 O , o = 0 R O OO O Q O O Q do , d C en, o e eo

Musikalisches Schauspiel

Ewvangelimaun. einer von Dr.

2 Aufrũgen, nach Meißner erzählten wahren Begebenh Phautasien im Bremer Rathskeller. zbild, frei nach Wilhelm Hauff,

Musik von Adolf Steinmann.

Schauspielhaus. 39. Vorstellung. Skowronnek. Anfang 7 Uhr.

Leopold Florian eit, von Wilhelm

isches Tan Emil Graeb. Anfang 75 Uhr.

Die kranke von Richard

Dentsches Theater. Freitag: Die Weber. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend Die Mütter.

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Der Kaufmann von Venedig. Abends 7 Uhr:

Der zer⸗ brochene Krug. Hierauf: Liebelei.

Gerliner Theater. Freltag (21. Abonnementg⸗ Vorftellung): Kabale und Liebe. Sonnabend; König Heinrich.

Sonntag, Nachmütags 2 Uhr: schwender. Abends 71 Uhr: König Heinrich.

Anfang 75 Uhr.“ Der Ver⸗

Lessing ˖ Theater. Freitag: Untreu. Hierauf: Fräulein Wittwe. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Comtesse Guckerl.

Sonntag., Nachmittags 3 Uhr: Preisen: Comtesse Guckerl. Zum ersten Male:

Zu volksthümlichen Abends 75 Uhr: le; Der Thron seiner Gäter. n 4 Aufzügen von Fedor von Zobeltitz.

Nesidenz · Theater. Lautenburg. LHStel du ELipr in 3 Akten von bearbeitet von Ben

Sonnabend und folgende Tage:

Hotel zum Freihafen. e Echane.) Schwank Georges Feydegu, übersetzt und Anfang 73 Uhr.

Hotel zum Frei⸗

no Jacobson.

Theater nud Musik. Im S Residenz Theater. dauff g schen 8 neuer Schwank Hötel zum Freie Am Sonnabend geht Romeo und Julia! in Scene— Charley's Tante!“ wird am Sonnabend in Adolph Ernst= em Theater üblichen Lacherfolßz. Das Thegter neu einstudiert in Scene ehen. Mit Ausnahme deg

ö räulein Albrecht, und des Herrn G wird di high Herlet feen die Cenis die ber . dieselbe sein wie am . der 36 bfg un sehung ö

Im Konzerthause findet morgen ein „Berliner Komponisten. siber allcehand Ab eschmacktheiten Abend“ statt. Die Herren Ludwig, Wagner und Fink werden bei Anführer in diesem Pangrama* ver diefer Gelegenheit mehrere eigene Kompositionen unter persönlicher Frau, die ihrem, die häusliche Ruhe und Leitung zur. Aufführung bringen. Der Königliche Domsänger Herr

Neubauer singt Lieder von Fink und Warnke. Außerdem gelangen von Ludwig, Franz, Pleafants, Hulsberg, Wolff und

iller-Thea ter wurde die Erstauffü chwanks „Ein toller Einfall“ auf Ill r ,

Mannigfal tiges.

warm empfindende Ausdrucks, Berlin, den 3. Februar 1596.

die Sängerin zugleich eine er—

ter Weingartner'g

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26.

Freitag: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Reguisiten: Der Hungerleider. Ausstattungs. Komödie mit Gesang und Ballet in 10 Bildern von Justus Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. In Scene gesetzt von Julius Fritz sche. Dirigent: Herr Kapellmeister Winné. Anfang 77 Uhr.

Sonnabend: Der Hungerleider.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.

Freitag: Gastspiel des Herrn Franz Tewele bom K. u. K. priv. Carl Theater in Wien. Der Derr Direktor (Monsieur 1 Directeur). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und 3 Carrs. Deutsch von Ferdinand Groß.

n. Seene. gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 796 Uhr.

Sonnabend: Der Herr Direktor.

Sonntag: Der Herr Direktor.

Voranzeige: Sonntag, den g. Februar, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Bruder Martin.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Erstes Gastspiel ver Frau Petterson Norrie. Die schöne Helena. Komische Operette in 3 Akten von Meilbac und Dalsvy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmesster Feder⸗ mann. Hierauf: Musikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmesster J. Reisinger. Anfang 73 Uhr.

Sonnabend: Dritter großer Maskenball.

Sonntag, Abends 71 Uhr: Zweites Gastspiel der Fran Petterson Norrie. Die schöue

elena. Hierauf: Musikalische Scherze.

roßes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger.

Adolph Ernst. Theater. Freitag: Ma— dame Suzette. Vaudeville Posse in 3 Akten von Sylvane und Ordonneau, bearbeitet von Ed. Jacob⸗ son und Jean Kren. Musik von Edmond Audran. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 77 Uhr.

Sonnabend: Auf vielseitiges Verlangen: Neu ein⸗ studiert: Charley's Taute. Vorher: Die Bajazzi.

BFentral Theater. Alte Jakobftraße Rr. zo.

Freitag:; Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. Große Ausftattungsvofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Mustk von Juliug Einödshofer. In Seene gesetzt vom Mirekfor Richard Schultz. Die Tanz -Arrangementö vom Balletmeister Gund. lach. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Eine tolle Macht.

Wilhelm R.“

also 2 501 000 ebm oder 6, S2 0/9.

Beilage.)

Konzerte.

Nonzert · gaus. Karl Meyder Konzert.

Freitag: Berliner Komponisten⸗Abend, unter freundlicher Mitwirkung der Komponisten Herren Ludwig, Wagner und Fink und deg Königlichen Domsängers Herrn Neubauer.

Dienstag, den 18. Februar: Fastnachts⸗Sub⸗ skriptions⸗ Ball. Billets im Bureau des Hauses.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitag. Anfang 75 Uhr: Konzert der Sängerin Martha Bergmann, unter gefälliger Mitwirkung des jugend⸗ lichen Violinvirtuosen Leopold Przemysler.

Birkus Renz. Karlstraße. Freitag, Abends Uhr: Große humoristische Extra ⸗Vorstellung. Auftreten sämmtlicher Clowns und des beliebten Original ⸗August Mr. Lapater Lee in ihren höchst urkomischen Entrées und Intermeni. Groß⸗ artiger Erfolg! Ein Künstlerfest. Auf das Glän— zendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Neue Einlage: Die Katastrophe des Riesendampfers „Circentig“. Außerdem: Auftreten von nur Künstler Spezialitäten allerersten Rangeg. Vor—⸗ führen der berühmten Original, Dreffuren det Direktors Fr. Renz.

Sonnabend: Ein stünstlerfest. Neue Einlage: me, Fatastrophe des Riesendampfers Cir- centia!.

Sonntag: 2 Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr ermäßigte Preise und 1 Rind unter 10 Jahren frei): 18 76/71. Abends 75 Uhr: Ein Künstler⸗ fest. Seit 5 Monaten befindet sich in Ein- studierung und scenischer Vorbereitung: Lustige Blãtter! /

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Martha Tribukait mit Hrn. Ober- lehrer Dr. Hermann Amoneit (Königsberg Wehlau).

Geboren: Ein Sohn— Hrn. Carlo von Vege⸗ sack (Kuchendorf)ò Eine Tochter: Hrn. Landrath Heinrich von Gottberg (Woopem.

Gestorben: Hr. Oberst J. D. Earl Graeff (Wies baden). He. Guts und Badbesitzer Wenzeslaus Hoffmann (Bad Alt. Heide). ;

Verantwortlicher Redakteur: Si emenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 2.

Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),

und das Verzeichniß der getundigten SEchlesischen Pfandbriefe.

zum Deutschen Reichs⸗

M 33.

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den . Februar

Dentscher Neichstag. 32. Sitzung vom 5. Februar, 1 Uhr.

Tagesordnung: Die erste Berathung des Entwurfs ürgerlichen Gesetzbuchs wird fortgesetzt.

err von Hodenberg (b. k. F.: Der bisherige Verlauf der Debatte ist so eigenthümlich, daß Sie mir gestatten wollen, eine per⸗ sönliche Bemerkung zu machen. Ohne große Theilnahme des Volkes, vor leeren Bänken wird hier verhandelt über eine Vorlage, die tief ein⸗ schneidet in das wirthschaftliche Leben der Nation. Fachmännern, Juristen oder Mitgliedern der Kommission in der zweiten Lesung leidende Theil bei dieser Ich spreche

Kollegiums der Seiner Majestät ende Allerh6chste

Es wird ver⸗ handelt von in einer A als wenn wir bereits

wären, und das Volk als solches, welches der Vorlage ist, ist sehr wenig zur Geltung gekommen. ebe meine Ausführungen gern der Kritik der Herren eine politischen Freunde erkennen an, daß der vor⸗ liegende Entwurf ein hervorragendes Werk deutschen Fleißes ist, und daß er nicht übereilt ist. Besonders günstig ist es, daß er von der jetzigen Regierung unter der Amtsgewalt des jetzigen Reichskanzlers Unsere Stellungnahme zu dem Entwurf ist eine prinzipielle. Wir fragen: ist das Gesetzbuch geeignet, die Wohlfahrt Wenn ich für meine en Heimath spreche, so möchte ich leugnen, daß dort das Bedür einem allgemeinen Gesetzbuch vorhanden ist. unserer Wähler ist uns der

hier als Laie und

; ; Ausdruck ge⸗ Juristen preis. ricke als junger Philosoph, der von der brachten vertrauengpollen Zuverficht, ba die b ĩ ergeht, und die Damen Becker als ältliche Interessen des Handels 9 . Inde fie ke . .

s balllustige junge Frau trugen wesentlich williges Gehör .

. und thunlichste Förderung erfahren werden, habe Ich mit Befriedigung Kenntniß genommen. Auch Ich hoffe, daß es Konzerte. . den Bemühungen Meiner Regierung bei weise gg , 3. . bei . i, herb nl von Sonderintere

aal der Sing zur Zeit ühlbar machenden Gegenfätze auf wirthschaftlichem und in welchem sie sich zum ersten sozialem Gebiete allmählich . und allen n n. Ihre klangvolle und koloratur- unserss Polkelebens eine gedeihliché Entfaltung zu ermöglichen.

28 eingebracht ist. Mäßigung der bethei⸗ ö ssen gelingen werde, die

Von keinem unsch danach entgegengebracht. Sie werden sagen, daß das Laienkreise sind, die nichts von der Sache Gerade im Gebiet des gemeinen Rechts ist das Rechts⸗ leben ganz besonders ausgebildet, unfer Volk ist politisch gebstdet genug, um seinen Wünschen Ausdruck zu geben. in manchen Bundesstaaten der Ruf nach einer Reform laut geworden die wohl heute hauptsächlich auf der linken Hauses zu finden sind, wünschen das einheitliche Recht; darauf aus, aufzusaugen.

Ich gebe zu, daß traßen Berlin be⸗ Die Zentralisten,

gegen Ende September v. J. lief sich auf 1127 Flammen.

der Einzelstaaten Oktober Dezember v. J. ergab 39

deutschen Volleß beklage ich es, daß die verbündeten Regierungen diesem zentralistischen Nivellirungswerke Ich stelle

ihre Wünsche mich auf den Standpunkt Windt⸗ horst's, der solchen Bestrebungen gegenüber sagte, daß die Auf⸗ öderalismus eine Feindschaft gegen die Gründlage des zei Herrn von Buchka habe ich konservative Ideen ver⸗ mißt; er hat die Autorschaft für den Gedanken eines gemeinsamen bürgerlichen Rechts für Perrn Miquel, nicht für Lasker angesprochen. Was ist zwischen diesen Beiden für ein Unter jetzt ist ja Herr Miguel bei den Konservat Staatssekretär des Reichs-Justizamtz hat an unseren Patriotismus indem er ausführte, welche segensreiche Wirkung das einheitliche Recht mit sich bringen würde. ralis: uns zu napoleonischen Bestrebungen; ich dächte aber, wir hätten schon Hüten wir uns vor dem nationalen Fana— uristen wünschen das Zustandekommen des Entwurfs. Was haben wir zu erwarten von dem zukũn Richter und Volk? Wir haben das Reichs der Rechteeinheit; aber dasselbe hat den Erwartungen, welche auf dasselbe gesetzt sind, noch nicht entsprochen. liche buch ist in erster Linie bestimmt für die Einzelrichter, die eine ho In weiten Kreisen Deutschlands Aber der heranwachsende Richterstand ver— mit und das Verständniß für das Volk. ist die Schädigung Durch das Der Richter wird es

Die Mehrproduktion betrug

hebung des

Die Thatsache, daß der Chefredakteur Reichs sei.

ssen wurden, erregt, schied gewesen? Freilich,

iven sehr beliebt.

57 Anarchisten Der Zentralismus führt

Chauvinismus

ftigen Verhalten zwischen gericht als Repräsentanten

Das Bürgerliche Gese

sozialpolitische Aufgabe haben. übt es diese Wirkung. liert die Verbindung . Ebenso groß wie die Schädigung durch die Gesetze, durch die Anwendung dieser Gesetze durch die neue Gesetzbuch wird es nicht besser werden.

chen, er wird sich nicht mehr hineindenken in uchenden; es wird eine immer größere Verflachung eintreten. Es ist mir aufgefallen, daß der Richterstand befonders in Altpreußen nicht die Stellung hat, die ihm eigentlich zukommt. Dafür giebt es verschiedene Gründe, aber namentlich hat der Einfluß des Landrichters dazu beigetragen, die Individualität des Richters zu Die Scherze von dem Landgerichts. Präsidenten, der an Größenwahn leidet, weil er sich einbildet, Regierungs- Referendar zu sein, wären bei uns in Hannover nicht möglich gewesen. Der han⸗ noversche Richter hatte ein Bewußtsein von seiner Stellung. Das gemeine Recht war besonders geeignet, die Individualität und das dem Entwurf erwarten viele Freunde eine nationale Wirkung; dahin zähle ich die Regierung, die Gelehrten, welche die Vorlage bearbeitet haben.

hat seine ablehnende Haltung dem Entwurf gegen ber ist bedauerlich, das ist auch ein Erfolg der Zentralisation. efreut, daß die Vorlage eingebracht ist von Chauvinismus

sich noch bequemer ma die Seele des Rechts

unterdrücken.

Selbstbewußtsein auszubilden.

Professor Dernburg über geändert; das

Reichskanzler, 8 r nicht mehr gleich abweichenden Meinung Reichsfeind Aber es ist trotz der 26 jährigen Einigkeit noch Manches ĩ Es fehlt die moralische Autorität, welche Recht und Gerechtigkeit Autorität läßt sich ein Rechtsstaat

wenn das Es beginnt das Gefühl des Wir deutschen Hannoberaner schon zum zweiten echt soll Recht bleiben.“

Reich selbst Grundschadens lebendig erkennen dankbar mit großer Genugthuung gn, da Male das Wort gefallen ist: „Recht foll Flennen es um so mehr. an, weil wir wissen, daß hinter diefem Worte ein fester Wille steht, und weil wir Beweise des feften Willens Unsere Stellung zur Vorlage wird uns dadurch erschwert. Es wird uns vorgeworfen werden, wir hätten uns als echte Reak— tionäre und Partikularisten gezeigt. Es wird von der „Kreuz⸗ uns vielleicht vorgeworfen, daß die Welfen gegen alles j was dem Deutschen Reiche nützt. Abstimmung die Vorlage abgelehnt haben. So wie die Sache liegt, werden wir für die Kommissionsberathung stimmen. . daß die Berathungen gründlich geführt und nicht üb ͤ Berathungen zu Ende geführt sind, dieser ieder desselben sind, steht in eines ir werden dann stimmen nach bester Ueberzeugung und eingedenk des Wortes: Recht muß doch Recht bleiben. ;

Geheimer Hof Rath Professor Dr. Sohm: Der Vorredner hat ein Wort gesprochen, welches auf mich Bezug hat, nicht als Vertreter verbündeten Regierungen, von der Schädigung der Rechtspflege gesprochen. gesagt, das Preußische Landrecht würde der deutschen Aber warum hatte er Recht? Weil das Preußische Landrecht eine partikularrechtliche Kodifikation war, und weil diese Landesgesetzgebung für einen Theil Deutschlands von schen Wissenschaft bei Seite gelassen worden ist. schen Landrecht wurden nur die ische der deutschen Wissenschaft herabfielen. ß alle großen Gesetzbücher neuerer reußische Landrecht, auch der Code civil, das Sächsi n e,.

b r ein einheitliches, deutsches, großmächt ; Augenblick, wo die deutsche chaft dieses Gesetzbuchs wird, wird die gesammelte wissen⸗ mit einem wahren wird sich endli

zu werden.

Ich wünsche, ereilt werden. Ob dann, wenn diese Reichstag noch t Andern Hand.

t und wir Mitg

sondern als Juristen. Allerdings hat von Savign

Rechtswissenschaft schaden.

Brosamen zu theil, die von Darunter leiden

verlassen sind.

partikularen 8 Bürgerliches issenschaft eine

Kraft der de * ie 6 werfen;

vielen Jahrhunderten einem . Bürgerlichen Gesetzbuch zuwenden! Geheimer Rath Dernburg hat seinen energischen Widerspruch gegen dieses Werk zurückgenommen, und im Grunde genommen ist mein Speziglkollege und hochverehrter Freund Gierke der einzige Mann von Namen aus den Reihen der Wissenschaft, der immer noch feinen Widerspruch aufrechterhält. Die deutsche Rechtsentwicklung wird sich an die Stimmen einzelner Juristen, und seien sie noch 6 hervor⸗ ragend nicht halten koͤnnen. Stets sind hervorragende Juristen gegen neue Gesetzbücher gewesen. von Savigny erklärte die zu seiner Zeit geltenden Gesetzbücher: das Preußische Landrecht, den Gode civil, das oͤsterreichische Gesetzbuch ohne Autnahme für grundschlecht und konnte ihnen nur die eine Zensur ertheilen: Null. Heute theilt niemand dieses scharfe Urtheil. Wir haben also vom Standpunkte der Wissen⸗ schaft allen Grund, für dieses Gesetzbuch zu sein. Der Vorredner meinte allerdings: das sind die Juriften Juristen böse Christen. Aber es sind hier die Sachverstaͤndigen, die unmittelbar mit dem Volke in Berührung kommen und das Elend der partikularen Zersplitterung täglich vor Augen haben. Niemand weiß genau, wie viele Rechte heute in Deutschland sind. Hier schwarz⸗weiß, dort roth⸗weiß, dort n . und blau-weiß. Aus hundert Fetzen setzt sich heute das Kleid des deutschen Rechts zufammen, und an Stelle des Narrenkleides soll ihm jetzt das Königskleid angezogen werden. Nur aus einer einzigen Fraktlon haben wir einen grundsätzlichen Widerspruch gegen das Gesetzbuch vernommen. Der Abg. Stadthagen hat gestern die schwersten Vorwürfe gegen den rm ne geschleudert, und darauf muß ich im Namen des Deutschen Rechts und der ver- bündeten Regierungen antworten. Der eine Vorwurf bezog sich auf die Zusammensetzung der Kommisston. Es seien alle Interessen⸗ klassen vertreten, nur eine einzige nicht, und es sei infolge dessen bon vornherein dem Entwurf der Charakter eines Klassen, eines Aug— nahme,, eines egoistischen Gesetzes aufgeprägt. Abg. Stadthagen sagte: Vertreten waren die Großgrundbesitzer, die Schlotbarone; aber nicht vertreten waren wir, die S8 eδ' des deutschen Volkes, mit anderen Worten? das deutsche Volk. Wenn Abg. Stadthagen mit seinen Fraktionsgenoffen 98 o vertritt, so sind die übrigen 2 00 eine quantitè nogligeable. Bin ich nun im stande, mir den Herrn tadthagen als den Ver⸗ treter, als die Verkörperung des deutschen Volkes zu denken? Kann ich sagen: Das ist der deutsche Mann!? Wenn das wäre, dann müßte ich sagen: Finis Germaniae! Professor Planck trat gestern auf als Regierungs⸗Kommissar, Herr Stadthagen als erwählter Abge⸗ ordneter des deutschen Volkes. Wir wissen alle: ein wahrer Volks— vertreter kann nicht gewählt werden, der muß geboren sein! Wenn ich beide neben einander halte und fre wer ist der deutsche Mann, wer verkörpert unser deutsches Volk, wer ist ein Vertreter deutscher Wahrhaftigkeit, deutscher Gerechtigkeit, deutscher Treue? dann kann niemandem die Antwort zweifelhaft sein. Ich bestreite dem Abg. Stadthagen das Recht, sich als einen Vertreter des deutschen Volkes hinzustellen. Steht der Bauernstand hinter ihm. der annähernd 50 o/o der ganzen Nation ausmacht? Stehen die deutschen Gebildeten hinter ihm, zu denen ich mich als deutfcher Professor vielleicht auch zählen darf? Nein! In der Kommission waren Vertreter des Großgrundbesitzes; Vertreter der ver⸗ schiedenen Fraktionen. Wer aber bildete das Gros der Kommission, ohne welche nichts durchgehen konnte? Das waren Beamte und Gelehrte, das waren Leute, die keinen Großgrundbesitz und keine Fabriken haben, die nur deutsche Gesinnung und deutsche Begeisterung für das deutsche Volk haben, denen anzugehören ich stolz bin. Unser Beamtenthum hat unsern Staat gemacht zu dem, was er ist. Wir haben nur die Interessen des Ganzen, und gerade aus diesen Kreisen sind die selbstlosesten Ver= treter der Arbesterinteressen hervorgegangen! Wir Beamten sind alle Arbeiter. Was ich bin und was ich habe, das habe ich mir erarbeitet; darauf bin ich stolz! Daher haben wir ein solidarisches Gefühl für alles, wag ebenso arbeitet. Es ist das Christenthum, daß in uns lebendig ist, und darum sind wir dem Vorbilde unseres großen Meisters gefolgt. Darum sage ich, der Arbeiterstand war vertreten, er ist nicht unvertreten gewesen in unserer Kommission. Außerdem habe ich gestern begriffen, warum der Abg. Stadthagen nicht in unfere Kom- mission gekommen ist; darum, weil er der ganzen bestehenden Rechts⸗ ordnung ein ganz entschiedenes Nein, die pure Ablehnung gegenüber— stellen würde. Da kann man ihn nicht einladen zur Theil. nahme an der Fortgestaltung dieser Rechtsordnung. Dieser Entwurf soll nach seiner Meinung kodifiziertes Unrecht der Herren sein; ist das möglich? kein Gedanke! Unser Entwurf giebt in der Hauptfache die Summe des bereits geltenden Rechts. Wir können auch sagen, wie der ritterliche Verfasser des Sachsenspiegels: Dies Recht habe ich selber nicht erdacht. Und Stadthagen sagt also: Das geltende Recht ist Unrecht. Das ist unmöglich. Von wem ist das geltende Recht gemacht? Von den Gesetzgebern oder von den herrschenden Klassen? Es ist naturwüchsig aus dem gesammten Volks leben hervorgegangen. Das gilt vor allem von dem bürgerlichen Recht, weil jeder daran mit seinem Leibe betheiligt ist, insofern ist unsere Rechtsverfassung demokratisch. So wie das Gesetz von der lebendigen Ueberzeugung der Gegenwart verlassen ist, so ist es todt und wenn es zehnmal geschrieben wäre, und wenn Shylock kãme und bestände auf seinem geschriebenen Recht, da würde jedes Mal ein Daniel kommen, der ihm seinen geschriebenen Schein zerreißen würde. Wer sagt, daß das bestehende Recht Unrecht ist, der schließt sich damit selbst ven der staatlichen Gemeinschaft aus. Verr Stadthagen hat sich aber trotz seiner ab · lehnenden Stellung bereit erklärt, an der Kodifikationgarbeit mitzu⸗ helfen. Das kann ich nicht glauben; denn er kann sich doch nicht auf den Boden der bestehenden Gesellschaftsordnung stellen. Der Entwurf soll eine bloße Scheineinheit des Rechts bringen, also zu wenig bieten; . Stadthagen verlangt, daß alle Fragen gelöst. werden ollen. Was ist nicht alles von uns verlangt worden: die soziale Frage und die agrarische Frage ist nicht gelöst. Worin besteht die Agrarfrage? Daß höhere Getreidepreise nothwendig sind. Und worin besteht die soziale Frage? Daß böhere Löhne bewilligt werden. Wenn beides geschafft würde, welche Begeisterung würde entstehen! Da würden selbst die leeren Stühle schreien! Es soll nur das Privatrecht geschaffen werden; alle die großen Fragen gehören nicht hierher. Wenn man eine soziale Gesetzgebung verlangt, so frage ich: warum nicht eine agrarische? Denn die agrarische Frag ist wichtiger als die Arbeiterfrage; auf dem Bauernstand beruht die Kraft des Reichs. Ein Ausbeuterrecht soll der Entwurf sein. Dafür wird die Selbsthilfe angeführt, ein durchaus un- schuldiger Paragraph. Das Nothrecht der Selbsthilfe, wenn obrigkeitliche Hilfe nicht zur Stelle ist, besteht seit dem Corpus juris, und wo, hat, man jemals gehört, daß ein Arbeitgeber seine Arbeiter sämmtlich eingesperrt hätte Es ist aber vor eschrieben, daß der Ergriffene ,, aufs Gericht geführt werden muß. Ein lebens · länglicher Dienstvertrag soll nicht benutzt werden, um ländliche Arbeiter börig zu machen. Der Jurist würde einen solchen Vertrag für null und nichtig erklären; an den Buchstaben hält 4 der Laie, aber nicht der Jurist. . giebt es auch sehr wichtige Gründe für eine Kündigung, selbst wenn sie nicht ausgemacht ist. Herr Stadthagen bat wichtige Bestimmungen verschwiegen, so z. B. beim Pfandrecht des Vermietbers und Verpächters. Er hat bebauptet, daß das Pfandrecht des Verpächters nicht beschränkt sei; die Geltung des § 715 ist nur ausgeschlossen bezüglich seiner Nummer 5, welche das Wirthschafts⸗ inventar betrifft, welches eine andere Stellung einnimmt als die

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1896.

Möbel des Miethers. Der größte Vorwurf war ein Name; es wurde bemängelt, daß nicht vom „Arbeitsvertrag“, sondern vom Dienstvertrag“ gesprochen wird. Es wird jeder Dienstvertrag ge⸗ troffen, der höhere und der niedere Dienst: der des Rechtsanwaltes und Arztes und der des Arbeiters. Ich dien“, das foll der Wahl⸗ spruch jedes Mannes sein; honny soit qui inal pense. Wird der Dienstvertrag dadurch herabgesetzt, daß in dem Entwurf von Ent⸗ elt die Rede ist! Dafür leben wir in einem Staat mit Geldwirth⸗ ft daran kann der Entwurf nicht vorübergehen. Die Regelung des Schadenersatzanspruchs ist durch die Gesetzgebung erfolgt; der Arbeiter hat einen Anspruch an die Berufsgenossenschaft, an die Krankenkasse u. s. w., ohne daß er Fahrlässigkeit des Unternehmen nachzuweisen braucht, wie es früher nöthig war. Wenn dieser Ent⸗ wurf das geltende Recht in eine neue einheitliche Form gießt, so wünsche ich: möge der k. . Unsere ganze öffentliche

sittliche Freiheit haben wir kraft des rivateigenthums; alles was wir sind, beruht auf dem bürgerlichen Recht, und ich denke, so soll der Arbeiterstand, der gegenwartig noch auf der soʒialdemokratischen Schulbank itzt, von der en fr nch Unfreiheit zur bürger⸗ lichen Freiheit erzogen werden. Der Eigenthum begriff des Ent⸗ wurfs soll römisch, unbegrenzt sein. Aber die chikandse Anwendung des - Eigenthumß ist nicht gestattet. Wer will mich des Diebstahls bezichtigen, wenn ich durch einen fremden Wald gehe und mir eine Blume pflücke? Auch hier gilt Treu und Glauben und die Verkehrssitte. Wenn die Bestimmungen des Vereinsrechtes, wie sie stehen und liegen, angenommen werden, 0 hat das Vereinsrecht einen . Schritt vorwaͤrts gemacht im Sinne der Vereinsfreiheit. Der . ist darin enthalten; er wird schon weiter wirken. Daz ist ein fe er Fortschritt gegenüber dem bis⸗ herigen System. Das Gese schaftsrecht des Entwurfes ist sogtal ehalten, es kann mancher Verein damit existieren. Die deu che issenschaft kann auf dem Boden des Gesellschaftsrechts freies Ver⸗ einsrecht schaffen. Nehmen Sie die Bestimmungen nicht einzeln, nehmen Sie sie nicht nach dem Buchstaben, sondern schlagen Sie mit dem Hammer des Geistes darauf, dann wird der wahre Gedanke als Funken herausleuchten. Die Sprache wird getadelt. Wir können nicht die Dichtersprache reden und auch nicht die naive Sprache des volksthümlichen Gesetzbuchs. Wir sind nicht mehr naiv. Sie Sprache muß nüchtern und klar sein. Die Schrift des Frauenschutz vereins be zeugt es, daß dieses erreicht ist; die Frauen sind nicht zufrieden mit dem Frauenrecht, aher verstanden haben sie es; mehr kann man nicht berlangen, Das Recht soll römisch sein, aber wenn Sie alle einzelnen Paragraphen sammeln, so werden Sie unter 2300 nur etwa 300 als roͤmisch herausfinden. So lange Sie den Entwurf nur von außen betrachten, wird er Ihnen kalt, kahl und rauh vorkommen. Sobald aber das Machtwort des Deutschen , den Entwurf zum Lehen erwecken wird, entsteht ein anderer Anblick; da wird die Dorn- hecke in einen Rosenhag verwandelt sein, da wird das Leben er⸗ wachen im Schlosse, da wird der Koch anfangen zu backen und zu schmoren, und der ungezogene Küchenjunge wird nach der Gesinde⸗ ordnung seine Ohrfeige bekommen. Es wachse, blühe und gedeihe das deutsche bürgerliche Recht! w Abg. Freiherr von Stumm (Ry); Wenn Sie die Dekla—⸗ mationen des Herrn Stadthagen und die Antwort des Herrn Regie rungskommissars betrachten, so müssen Sie zu der Ueberzeugun kommen, daß Herr von . Recht hatte, wenn er meinte, da der Entwurf in dieser Session nicht mehr zu stande kommt, wenn

Sie ihn in eine Kommission 61 auch wenn Sie die Helge . e

ordnung ändern, was nicht zuläs j ist. Für die Kommission gelten auch die Bestimmungen der chäftsordnung für das Plenum; es muß jeder einzelne 1 verhandelt werden, es können nicht anze Abschnitte en bloc erledigt werden. . zu solchen Ab- fe üs können garnicht verhindert werden, ohne daß ein Schrei über Vergewaltigung entsteht. Wir haben vorgeschlagen wie es bei wichtigen Materien der Fall gewesen ist, daß die Fraktionen wählen und bestimmen, welche Gegenstände in einer freien Kommission er. ledigt werden können. Die Berathung kann in 14 . oder drei Wochen erledigt sein und dann kann die lenarberathung erfolgen. Denn die in einer offiziellen Kommission mit geringer Mehrheit abge · lehnten Anträge kommen im Plenum wieder, während durch die Thätlg⸗ keit der freien Kommission jede Obstruktion verhindert wird. Die Vorlage selbst ist für uns hauptsächlich wegen der Regelung der Rechte der Frauen bedenklich. Daß die Frauen besser gestellt wurden, als bisher, ist nicht richtig. Dies trifft zu in Bezug auf das Land⸗ recht, nicht aber ene gl, des gemeinen Rechts. SHegenüber dem fran= zösischen Recht ist die Vorlage weder ein Fortschritt noch ein Rück schritt; denn in diesem ist die Frau schon der gesetzliche Vormund der Kinder. Schlechter steht die Frau in Bezug auf das Testament; im französischen Recht gilt ein handschriftlich abgefaßtes Testament; hier soll das Testament vor Notar und Zeugen abgeschlossen werden. Der Frau wird es nicht so leicht sein, vor Notar und Zeugen ein Testament zu machen. Es muß nicht nur eine Verschlechterung der Stellung der Frau vermieden werden, sondern es muß eine Ver⸗= besserung eintreten, entsprechend den sozialen Anschauungen, welche sich jetzt geltend machen. Denn zu keiner Jeit pat sich der Bildungsgrad der Frauen mehr dem des Mannes genãbert als gerade jetzt, und an Herzensbildung übertreffen alle Frauen die Mãnner. ie man den Kulturgrad nach dem Verbrauch von Seife bemißt, so kann man den Zivilisationsgrad an der Stellung der Frauen ermessen. Unsere Dichter und Sänger stehen auf diesem Standpunkt. Aber diese ideale Verehrung der Frauen muß in die Praxis übersetzt werden. Der Frauen- emanzipation will ich das Wort nicht reden; die vollständige Gleich= heit von Frau und Mann ist ein Unding. Was kann man gegen die Gütertrennung ausführen! Die Frau soll des Schutzes des Mannes bedürfen, weil sie von den juristischen Dingen nichts verstezbt. Wie viele Männer verstehen denn dabon etwag? Wenn die Frau des Schutzes bedarf, warum läßt man denn der Wittwe die freie Verwaltung ihres Vermögens? Die Ehe wird um so normaler sein, je mehr die Frau bei der 3 ung gleichberechtigt mit dem Manne ist. Es giebt viel mehr leichtsinnige Männer als Frauen. Die Frauenpetition, welcher ich sonst nicht beitrete, hat darin Recht, daß hier das Recht des Stärkeren zur * kommt, daß die Frauen hier nicht mitsprechen. Durch Ehevertrag soll auch Gütergemeinschaft zugelassen sein; aber in. dubio soll immer die Güter- trennung selbstverständlich sein. Warum erhält der Mann, der 8 zum weiten Mal verheirathet, die Nußznießung des Vermögens. der Kinder erster Che, die Fra aber nicht? Dafür sebhe ich gar keinen Grund ein. . des Erbganges soll dafür Sorge getragen werden, daß die Erbschaft reg . denen zukommt, welchen sie zugedacht war, nicht etwa angeheiratheten Kindern. Wenn die Verschuldung in Frankreich n * roß ist, wie bei uns, so liegt das daran, daß dag franzosis eh das Erbrecht der Gbegattin nicht kennt. Trotz aller Bedenken sind meine politischen Freunde durchaus bereit, wenn ihre Vorschläge über die Beratbung nicht angenommen werden, mitzuarbeiten an dem ustandekommen des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Wenn natürlich die erren von der Linken das Gesetz nur annehmen, wenn das Vereing. recht in ibrem Sinne geändert wird und sie 3 die unmöglich machen, wenn dag Zentrum an seiner Stellung gegen der Zivile he ih, dann wird ung die Annahme ,, 4 Das franzõsis echt bat durch seine Geltung im nicht das nationale Bewußtsein geschwächt. Wenn man so empfind-