1896 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Feb 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Die Operette bleibt bis inklusive Freitag mit der schwedischen J bis zum Ende des Krieges eine Länge von 10

Sängerin als Gast in der Titelrolle auf dem Spielplan. 407 . Stationen. ß der ; ) a . e Konjerthause wird am Montag Herr Kapellmeister Felde 17011 Em Gestände

Meyder einen Beethoven. Abend‘ veranstalten. In nächster Zeit i627 Stationen angelegt worden. Der Stas

9 Erste Beilage wird Herr Dr. Reinicke seine Symphonie Rr. 3 in moll hierselbst einem . auf das Vaterland. Dem V

. , , . zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Mannigfaltiges . Ber ethegsam nge gefungen wurhen, feiern. 1635. Berlin, Sannabend, den 8. Februar 1896. r

Der Arbeitsausschuß der Berliner Gewerbe- Ausstellung aride, 15065, theilt mitz daß ihm im. Auftrage Fhrer Majestät der . . i n . , rn, e fir enn genfsn . d. h. der Ueberführung des Lagers in den freien Verkehr, beginnt, so lIagern in der Regel zu entziehen ist, wenn die Lager ö ist die längste Kreditfrist jetzt drei Monate und kann nur für in der Hauptsache nur für einen Absatz nach dem In dasjenige Getreide erreicht werden, welches in den ersten Tagen des land benutzt werden. Meine Herren, die Statistik auch des

sogenannten Abrechnungsquartals in den freien Verkehr Üübergeführt Jahres 1894 hat die gleiche Erscheinung ergeben, daß eine ganze

Schülerin des rofessors Jedliczka, statt. Die Künstlerin hat seit ihrem letzten Auftreten im Saal des Römischen Hofs“ erfreuliche ortschrikte gemacht; sie bekundete u. a. in dem Xndantè gon ariazigni von Haydn und in Schubert's Sonate 1 120 Klarheit der Technik und eine befriedigende uffassung. Ein besonderes Interesse erhielt das Konzert durch die Mitwirkung des beliebten chemaligen der nn,, Rudolf der, durch freudigen Beifall sympathischen Bariton Stimme und meister⸗ aftem Vortrag einige Lieder zum Bessen gab. Mit Recht konnte man dabei fragen, warum man dem Sänger so selten in Berliner Konzertsälen begegne. Eine weitere Unterstützung erhielt das Konzert dur . Helene Jowien aus Hamburg, eine mit schöner, tiefer Mezzosopranstimme degabte Sängerin, welche Lieder von Jensen, Brahms, Massenet, R. Franz u. A. vortrug. Unzuläng⸗ lich war hingegen die Klavter⸗Begleitung des Herrn Kart Droemer,

Oberhauser, egrüßt, mit

einer vollen,

3.

Dent scher Reichstag.

34. Sitzung vom 7. Februar, 1 Uhr.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer des Blattes berichtet.

Die hiesige elektrotechnische Fabrik von Oscar Baensch u. Co wird auf der Berliner Gewerbe ⸗Ausstellung eine mikro. telephonische Uebertragung von rr n n r l nach dem Terrain der Ausstellung einrichten. Die genannfe Firma erbaut zu diesen

Gruppen 111, fur gesundheitlich beste Wohnung' und deren Einrich⸗ tung, Xl, chirurgische Instrumente und Krankenhaus⸗Einrichtungen, Ill, für Krankenwagen, Transportwagen c, XVIII, Wohifahrtz—

die den Sängern ihre Aufgabe zu erschweren schien.

Das Deutsche Theatser bringt in nächster Woche Wiederholungen von Arthur Schnitzler, in Ver—⸗ bindung mit Kleist's Lustspiel ‚Der zerbrochene Krug“ morgen Abend, Sonntag Abend. Morgen Nachmittag wird „Der Kaufmann von 26 gegeben. Am n . Der Meister von Palmyra“ zur Auf

des neuen Schauspiels Liebelei“ am Montag,. Donnerstag und näͤchstfolgenden

9. Mittwo

onnabend . Weh dem, der lügt!“ festgesetzt.

m Berliner Theater geht inorgen Nachmittag Raimund's Verschwender in Scene, Abends Ernst don Wildenbruch's Drama Letzteres Stück wird in kommender Woche außerdem noch am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag, den Ibsen's „Nora“ wird am Mittwoch zum Mal wiederholt. aufgeführt, Sonntag, den 16. Februar, Nachmittags, Anzengruber's „Pfarrer von Kirchfeid“ Im Lessing⸗Theater wird morgen das Lustspiel Der Thron seiner Väter! von Fedor Zobeltitz zur ersten Aufführung gebracht und sodann am Mittwoch und Freitag sowie am nächsten Sonntag Komtesse Guckerl. wird am Montag, Sienstag

zur Aufführun gelangen. Am nächsten Sonnabend beginnt Hedwig Niemann ihr 96 drei Abende berechnetes Gastspiel im „Lessing Theater“ in Vichkorien Sardou's Lustspiel Madame Sang⸗Göner, deffen Titelrolle die Mal in Berlin zur

chillex⸗Thegter kommt morgen Nachmittag „Der Widerspenstigen Zähmung“ zur Aufführung, Abends“ 8 S Am Montag wird zum ersten Mal „Ein toller Einfall, Schwank in 4 Aufzügen von Kari Laufs, gegeben und am Dienstag und Freitag wiederholt. Am Mittwoch und Donnerstag finden Wiederholungen von „Romeo und Julia ist die letzte Wochentagsaufführung von „Der

König Heinrich“. 16. Februar, wiederholt.

ersten Mal aufgeführt und am Freitag zum ersten

Am Montag werden Freytag's „Journalisten“

wiederholt werden.

und Donnerttag, sowie morgen Nachmittag

Künstlerin bei dieser Gelegenheit zum ersten , ,, wird. Im

Onkel Braͤsig' in Scene.

statt. Am Sonnabend Widerspenstigen Zähmun

Das Repertoire des . en Theaters wird auch in der nächsten Woche von Bisson's Lustspiel Der Herr Direktor“ Morgen Nachmittag geht. Bruder Martin“, am Sonntag, den 16. Februar, Nachmittags Von Donnerstag an wird Bisson's Lustspiel durch den einaktigen Schwank „Ein Zünd'

Tewele in der Titelrolle völlig beherrscht.

Kabale und Liebe! zu halben Preifen in Scene.

hölzchen zwischen zwei Feuern“ eingeleitet.

Im Theater Unter den

G vom 8. Februar, Morgens.

. 8.

sp. im

red. in Milli sius

res peratur no Cel 409 R.

Wind. Wetter.

Stationen.

Tem

i

50 C.

8 D 8 * 88 36 5 *)

u. d.

wolkig bedeckt bedeckt Dunst Nebel bedeckt bedeckt wolkenlos

Belmullet .. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. e . ;

t. Petersburg Moskau ...

Cort, Queens⸗

222 882 88

1 * de K K O 1 0

C 1.

1. C0

*

—— 0 2 d deo

Regen wolkenlos Nebel bedeckt bedeckt bedeckt Dunst Nebel Nebel bedeckt Dunst i) 775 bedeckt?) 775 3 Nebel 775 3 bedeckt 775 halb bed. 773 z bedeckt

Ile dAix .. 775 4 wolkenlos Niza. ... 773 1Nebel 36. k 2 wolkenlos 1) Reif. ) Reif. Uebersicht der Witterung.

Eine tiefe Depression ist nordwestlich von Schott land erschienen, unter deren Einfluß die Winde über den Britischen Inseln und im Nordseegebiet auf⸗ er sind; am höchsten ist der Luftdruck am

tordfuße der Alpen. Ueber ganz West Europa ist das Barometer gefallen, dagegen im Osten allent. halben gf en. Bei an der Küste mäßigen bis starken westlichen und südwestlichen, im Binnenlande schwachen südlichen bis westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland vorwiegend trübe und mild, ohne meßbare Niederschläge; nur in Süddeutschland, ebenso wie im größten Theil von Frankreich, herrscht noch leichter Frost. Fortdauer der milden Witte⸗

rung wahrscheinlich. h Deutsche Seewarte.

770 771 769 772 770 7167 7163 74 772 775

Neufahrwasser Memel ...

er ie,,

l

dN NN 001 ö

l

. do

Sreglau .!

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- haus. 37. Vorstellung. Margarethe. Oper in

Ballet von Emil Graeb. Dekorative Gin. Dirigent:

öͤtze, Anfang

Carrs. richtung vom Qber⸗Inspektor Brandt.

Kapellmeister Sucher. (Faust: Herr Emil ö Kammersänger, als Gast.) F.

sind „Die Weber“, für Freitag „Hamlet“

Linden setzt Frau Petterson— Norrie ihr Gastspiel in Offenbach's „Die schöne Helena“ morgen fort.

5 Akten von Charles Gounod. Text ach Wol von Goethe's Faust, von Jules Barbier und (

führung. und für

1000 Beamte beiwohnten.

inne. der Ministerlal⸗ Direktor Fritsch. liche

Uhr geht Gesang der Nationalhymne.

Staaissekretär Dr. von schauliches

von 5100 km.

Schauspielhaus. 40. Vorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph EArronge. In Scene gesetzt vom Ober. Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: In Kroll's Thegter Der Postillon von Lonjumean. Ko- mische Oper in 3 Akten von A. Adam. Text nach dem Französischen des Leuven und Brunswick, von M. G. Friedrich. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik komponiert und arrangiert von P. Hertel. Abends 77 Uhr: Vasantasenga. Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des alt⸗ indischen Königs Sudraka.

Montag: Opernhaus. 38. Vorftellung. Die verkaufte Brant. Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetang. Text von K. Sabina, deutsch von MaxKalbeck. Tanz von Emil Graeb. Phantasien im Bremer Rathskeller. Phan— tastisches Tanzbild, frei nach Wilbelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 76 Uhr.

Schauspielhaus. 41. Vorstellung.

Zeit. , in 4 Aufzügen von Richard Slowronnek. Anfang 75 Uhr. ͤ

Opernhaus. Dienstag: Geschlossen. Mittwoch: Subskriptionsball. Donnerstag: Tannhänser. Anfang 7 Uhr. Freitag: VIII. Symphonie⸗Abend der Königlichen Kayelle. Anfang 75 Uhr. Mittags 12 Uhr: Deffentliche Hauptprobe. Sonnabend: Lohengrin. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Bajazzi. Mara. Phantafien im Bremer Rathskeller. Anfang J Uhr. (Kroll's Theater.) Nachmittags 31 Uhr: Der Trompeter von Säkkingen.

Schauspielhaus. Dienstag: König Richard 11. Mittwoch; Die kranke Zeit. Donnergtag: König Richard I. Freitag: Die kranke Zeit. Sonnabend: A812. Sonntag: Die kranke Zeit. (Kroll's Theateryh. Abends 77 Uhr: Uriel Acosta.

Dentsches Theater. Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Der Kaufmann von Venedig. Abends 7 Uhr: Der zerbrochene Krug. Hierauf: Liebelei.

Montag: Der zerbrochene Krug. Hierauf: Liebelei.

Dienstag: Der Meister von Palmyra.

Die kranke

Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags 21 Uhr: Der Verschwender. Abends 71 Uhr: König Heinrich.

Montag: Die Jonurnalisten.

Dienstag: König Heinrich.

Lessing Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volkesthümlichen Preisen: Comtesse Guckerl.! Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Der Thron seiner Väter. Lustspiel in 4 Auf. zügen von Fedor von Zobeltitz.

Montag: Comtesse Guckerl.

Dienstag: Comtesse Guckerl.

Residenz ˖ Theater. Direktion: Sigmund Lautenhurg. Sonntag: Hotel zum Freihafen. (L HGtel du Libre Echanke.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydegu, übersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7 Uhr.

einrichtungen, der Berliner Gewerhe-Ausftellung 1896 4 goldene und 20 silberne Porträtmedaillen als Ehrenpreise ju bewilligen geruht, wovon ich Euer Hochwohlgeboren in Kenntniß zu setzen mich beehre. Ueber die für die Vertheilung dieser Medaillen eventuell zu ernennen. da den und dem Preisrichter-Kollegium beizuordnenden besonderen Preis⸗ richter bleibt weiteres noch vorbehalten.

B. von dem Knesebeck, Königlicher Kammerherr.“

Die Festlichkeiten, welche die Post. und Telegraphen⸗ beam ten zur Erinnerung an die Thätigkeit der Feldpo st und Feldtelegrgphie im letzten Kriege gepfant haben, begannen gestern mit einem Festkomm ers in Kroll's Etablissement, dem etwa Den Ehrenplatz an der mittelsten Tafel hatte der Staatssekretär des Reichs⸗Postamts, Pr. von Stephan Ihm zur Seite saßen der Unter⸗Staatssekretär Dr. Fischer und

Geheime Ober⸗Postrath Dr. Dambach des Reichs⸗Postamts. Zur Vertheilung kam ein Gedenkbuch, das einen interessanten Ueberblick gab über Telegraphie im Feldzuge 1870/71 und in goldenen Lettern die Namen der 145 Post. und Telegraphenbeamten enthielt, die im Kampf für das Vaterland gestorhen sind. Der Umschlag zeigte zwei von Frenzel entworfene Bilder. Den Vorsstz des Kommerses führte der Pirekfor im Reichs Postamt a. D., Wirkliche Geheime Rath Sachse. Eingeleitet wurde das Fest durch einen vom Ober⸗ ponierten Jubiläumsmarsch, den der vom Ober ˖ Telegraphen⸗Assistenten Coßmann geleitete Musikverein des Vereins der Berliner Reichs⸗ Telegraphenbeamten wirkung voll zum Vortrag brachte. Der vom Post⸗ direltor Holzendoiff gesprochene Prolog klang in ein Hoch auf Seine Masjestãt den Kaiser aus. Wahrend des Hochs hob sich der Vorhang der Bühne und zeigte die Kaiserbüste, zu deren Seiten 30 Postillone in Gala Auf⸗ stellung genommen hatten. Dieselben begleiteten mit ihren Hörnern den Seiner Majestät dem Kaiser wurde ein . übersandt. Wirklichen Gehelmen Raths Sachse gipfelte in einem Hoch auf den Stephan, der in seiner Erwiderung ein an˖— Bild der Thätigkeit der Feldpost und Feldtelegraphie im mit. Franz letzten Kriege entrollte. Die Zahl der im Feldpostdienst verwendeten Beamten betrug danach 2140, unter den . standen von dem Per⸗ sonal der Postverwaltung 3761; aus dem in Summa 5901 Mann abgegeben. 1933 Pferde und 465 Fahrzeuge gestelt. auf dem Kriegsschauplatze 411 Postanstalten von der verwaltung in Thätigkeit gesetzt, die Feldpostkursfe Die Leitungen der Feldtelegraphie

Föhr. Ferner waren zugegen der Wirk— und zahlreiche Räthe der letzten

die Leistungen der Post und

Telegraphen. Assistenten Richter kom⸗

5805 S an zwar für

Die Ansprache des Vorsitzenden, für die

riedenspostdienst waren somit An Beförderungsmitteln wurden Im Ganzen wurden Bundespost⸗ hatten eine Länge erreichten

Montag und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗ hafen.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26.

Sonntag: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Regquifiten: Der Hungerleider. Ausstattungs Komödie mit Gesang und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7 Uhr.

Montag: Der Hungerleider.

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Sonntag: Gastspiel des Herrn Franz Tewele vom K. u. K. priv. Carl. Theater in Wlen. Der Derr Direktor ( Monsieur le Directeur). Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und y, Carr. Deutsch von Ferdinand Groß. n. Scene, gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr. . Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Bruder Martin. Volksstück in 4 Akten von Carl Costa.

Montag (20. Abonnements⸗Vorstellung): Ter Herr Direktor.

Dienstag: Der Herr Direktor.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag, Abends 71 Uhr: Gast⸗ spiel der Frau Petterson⸗Norrie. Die schöne HDeleng. Komische Operette in 3 Akten von Meilhac und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Facgues Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Hierauf: Musikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balck nf:

J. Reissinger.

Montag: Gastspiel der Fran Petterson Norrie. Die schöne Helena. Hierauf: Mu sikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert

vom Balletmeister J. Reisinger.

Adolph Ernst · Theater. Sonntag: Charley s Tante. Schwank in 3 Akten von Thomas Brandon. Repertoirestück des Globe ⸗Theaters in London. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. 9. Vorher: Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Ed. Jacobson und en Jacobson. Musik von F. Roth. Anfang Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Bentral Theater. Alte Jalobstraße Rr. zo.

8. . an ö. k . Nacht. Große Aus stattungsposse m esang un 5 in 5 Hin von Wilh. Mannstädt und Juliug Freund. Mustk von Julius Ginödghofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz- Arrangementg vom Balletmeister Gund. lach. Anfang 77 Uhr.

Montag: Cine tolle Nacht.

von dort noch erhaltenen Runensteinen Hälfte stein in der Kirche zu Aakirkebh schrift dieses Taufsteins ist der letzte bis jetzt bekannte größere Ueder— rest der alten gothländischen Sprachweise mit geprägten Eigenthümlichkeiten enthalten, so wie sich dieselben ungefahr 50 Jahre später in Runenkalendern von 13278 und um etwa 1348 in der alten Handschrift von Gutalag und Gutasaga wiederum finden.

Unterstüũtzungen Weibhnachtsbescheerung 4164 „, für in der Cuvprystraße Nr. 33 und dessen Ausbau 579 ½ und für die Verwaltung 1221 46. guf 6696 M. In dem Vereinshaus wohnen z. Z. 26 Blinde. Die Anforderungen an den Verein werden leider immer größer, sodaß die sehr zahlreich einlaufenden Gesuche nur in berücksichtigt werden konnten. Provinzial ⸗Schulrath Hermann und der Regierungs⸗Rath Zimmermann.

Zweck gegenüber dem Eingang zum Hauptaus tellungsgebäude ei Papillon, in welchem sich eine größere Anzahl von mit je 2 . versehenen Plätzen befinden wird. man durch Umschalten nach Belieben entweder die im König lichen Opernhause oder im Kroll'schen Ftablissement jeweils gegebene Opern anzuhören vermag. wird durch transportable Accumulatoren erfolgen, welche ebenfalls einen Fabrikationszweig der Firma bilden.

Das Museum für deutsche Volkstrachten und Er— zeugnisse des Hausgewerbes hierselbst (KKlosterstraße 36) hat neuerdings bon Herrn Geheimen Medizinal-⸗ Rath, Professor Virchow eine Anzahl interessanter Photographien Derfes' auf der Ausstellung in Chicago, die Herr Architéft Klepsch aufgenommen hat, erhalten; ferner einige Trachtenbilder aus Wyk auf Herr Franz Goerke brachte von Bornholm 6 Nachbildungen

Hörapparat Die Einrichtung wird so getrasfe

Die elektrische Beleuchtung des Pavillon

des sogenannten „Deutschen

und eine solche von dem auz Jahrhunderts stammenden Tauf, auf Bornholm mit. In der In,

des XIII.

ihren bestimmt aug—

Der Moon'sche Blindenverein hielt gestern Abend in Königgrätzer Garten unter dem Vorsitz des Wirtlichen Geheimen Ober, Regierungs⸗Raths Elsasser feine 36. Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers stehende Verein hatte im letzten Jahre 19738 6 brachten Kollekte und Beiträge, 2181 4 gingen als Weih— nachtsgaben ein, 4695 M als außerordentliche Zuwendungen um

Jahres versammlung ab.

eine Einnahme von 32420 4,

Zinsen. Verausgabt wurden I5 109 ½ und an über 400 Blinde 24 615 ,

das Vereinshauz Der Bestand verminderte sich von 8573

den dringendsten Fällen

Neu in den Vorstand traten der

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Konzerte.

Konzert · Jaus. Karl Meyder Konzert. Sonntag Anfang 6 Uhr. Montag Anfang 7 Uhr. Beethoven · Abend.

Dienstag, den 18. Februar: Fastuachts⸗Sub⸗ skriptious⸗ Ball. Karten à 3 im Bureau deg Hauses. J

Sing · Akademie. Sonntag, Anfang 74 Uhr: Einziger Klavier Abend von Clotilde Kleeberg.

Sagal Bechstein. Linkstraße 42. Sonntag Anfang 79 Uhr: III. Soiree des Klavierhumoristen O. Lamborg.

Birkus Renz. Farlstraße. Son tag: Zia

Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr: Große Vor stellung mit humoristischen Entrées und Intermen Auf, vielseitiges Verlangen: 1879. 71. Ermäß Preise und 1 Kind unter 10 Jahren frei. Abeh Uhr: Jubilänms . Vorstellnng. Zu 250. Male in Berlin: Ein Künstlerfel Auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fi. Renz. Neue Einlage; Die Katastrophe de Riesendampfers „Eircentia“. Außerdem in beiden Vorstellungen: Auftreten von nur Künstler⸗ Spezialitäten allerersten Ranges. Vorführen und Reiten der bestdressierten Frelheits., Spring- und Schulpferde. . Montag: Ein Künstlerfest. Neue Einlage: Die Katastrophe des Riesendampfers „Cir. eentia“. Seit 5 Monaten befindet sich in Cin⸗ studierung und scenischer Vorbereitung: Lustige Blätter! 9 /// /// // Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Petersen mit Hrn. Ritt e . von Borcke (Neapel = Saarburg Lothr. ).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Fritz Frhr. von Rheinbaben mit Frl. Alice Gayen (Altona⸗=— Hamburg). Hr. Bernhard von Wuthenow mit Frl. Mary Gruenewald (Hamburg),. Hr. Re⸗ gierungs Assessor Max Scholtz mit rl. Maria Heydecker (Trier. Hr. Ritimeister Jobst Frhr. von Oldershausen mit Frl. Ingeborg Klose (Wandsbek = Hamburg).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Gerd Grafen Bassewitz (Lühburg). ö

Gestorben: Hr. Kommerzien⸗Rath Wilhelm Borchardt (Berlin). Hr. Major a. D. Otto Sommer (Görlitz . Hr. Rendant Sigismund Dewitz (Berlin). Verw. Fr. Pastor a Mohr, geb. Hecker (Breslau). Hr. Landgerichtts⸗ Rath 9. D. Julius Heyer (Obernigt). . Kreis ⸗Baumeister Hugo Dohne (Neustadt OS)

Verantwortlicher Redakteur: Si em enroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ telt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Zur Begründung seiner mit den Abgg. Szmula und von Ploetz gemeinschaftlich eingebrachten Interpellation: Welche Anordnungen hat der Herr Reichskanzler infolge der am 14. März 1894 vom Reichstag beschlossenen Resolution, be— treffend die Aufhebung der gemischten Privat⸗Transitlager und des denselben sowie den Inhabern von Mühlen gewährten Zollkredits getroffen? nimmt das Wort der Abg. Graf von Schwerin; Löwitz (dkons. ): Wir haben zuversichtlich erwartet, daß die verbündeten Regierungen unseren vor zwei Jahren gestellten Antrag annehmen würden; wenigstens mußten wir das nach den entgegenkommenden Erklärungen i rer Vertreter annehmen. Bei der Aufhebung des Identitätsnachweises hat die Regierung ebenfalls erklärt, daß die Transitläger und der Zoll⸗ kredit beseitigt werden würden; nur aus diesem Grunde haben mehrere meiner Freunde für die Aufhebung des Identitätz⸗ nachweises gestimmt. Unser Vertrauen ist leider getäuscht worden. Der Staatsrath hat beschlossen, daß die gemischten Transit⸗ läger nur aufrecht erhalten werden sollen, soweit sie dem auswärtigen Verkehr dienen; für den inneren Verkehr sollten sie nicht mehr zugelassen werden. Von einer auch nur theilweisen Ausführung dieses Beschlusses ist aber nichts bekannt geworden; es bestehen 227 gemischte Transitläger und 150 Mühlenkonten ruhig weiter, welche Zollkredit ˖ anstalten sind, die mit Reichsgeld spekulieren. Der Landwirth⸗ schaftsMinister hat im preußischen Abgeordnetenhause sich auch für die Beseitigung der Transitläger ausgesprochen, als er die kleinen Mittel aufzählte, die er anwenden wolle, da es mit den großen Mitteln zur Hilfe der Lanzwirthschaft nichts sei. Es sind., drei Sorten Getreide zu unterscheiden: erstens dasjenige, welches für den Absatz ins Ausland bestimmt ist, zweitens dasjenige, welches für das Ausland oder Inland bestimmt ist, wo der Besitzer sich die Ent⸗ scheidung über die Verwendung noch vorbehalten hat, ünd drittens das⸗ jenige, welches zweifellos für das Inland bestimmt ist. Für die zweite Sorte sind Transitläger zugelassen, deren Genehmigung ist aber von der Bedürfnißfrage, abhängig gemacht, für die dritte Sorte aber sind die Transitläger und Mühlenkonten einfach ungesetzlich; diese haben auf Kosten des Reichs einen unberech⸗ tigten Vorzug. Es ist deshalb kein Wunder, daß die Kaufmann— schaft der betheiligten Städte sich gegen die Aufhebung der Transit· läger sträubt. Der Antrag Paasche will ja auch in dieser Beziehung Aenderung schaffen. Wir werden unsere Stellungnahme zu demselben abhängig machen von der Antwort, welche die verbündeten Regierungen heute geben werden. Die Inhaber von Mühlenkonten, denen der Zoll Monate lang gestundet wird, sparen an jeder Tonne etwa 1 ; die Konkurrenten, welche kein Mühlenkonto haben, sind dadurch benachtheiligt. Die großen Mühlen brauchen infolge des Kredits nur ? des Kapitals, welches eigentlich erforderlich wäre. Der Schwerpunkt liegt aber nicht in den gemischten Transitlägern. Wir sind gespannt auf die Antwort, welche uns die Regierung er theilen wird. Sie hat hier eine Gelegenheit, wie niemals zuvor, zu zeigen, daß das eintrifft, was der Finanz⸗Minister Miquel vor zwei Jahren ausgeführt hat, daß nämlich einer Periode der Bevorzugung der Handelsinteressen eine . der Bevorzugung der Landwirth⸗ schaft folgen werde. Es stehen hier die Interessen der Getreide⸗ spekulanten und Großmühlenbesitzer den Interessen der Landwirthe und der kleinen Mühlenbesitzer gegenüber. Von der Antwort der Regierung werden wir unsere weiteren Anträge abhängig machen.

Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky:

Meine Herren! Die Resolution vom 14. März 1894 ging dahin,

zu erwägen, ob nicht die gemischten Transitlager und die Mühlen— konten ganz aufzuheben oder zu beschränken seien, und ob nicht in beiden Fällen der mit jenen Einrichtungen verbundene Zollkredit zu beschtinken wäre. Wenn Sie sich die Verhandlungen des Reichs⸗ tagt vergegenwärtigen bei Erlaß des Zolltarifgesetzes des Jahres 1879 und bei der Zolltarifnovelle vom Jahre 1882, durch welch letzteres Gesetz die sogenannten Mühlenkonten eingeführt worden sind, so werden Sie sich erinnern, daß die Einrichtung der gemischten Privattransitlager und ebenso der Mühlenkonten zunächst darauf basiert, daß durch die Zollbelastung das einheimische Getreide zu theuer geworden war, um auf dem Weltmarkt weiter zu konkurrieren, und daß ebenso selbstverständlich jede Möglichkeit für den Handel ausgeschlossen blieb, zollbelastetes ausländisches Getreide wieder zu exportieren. Gleiche Verhältnisse lagen selbstverständlich für das Fabrikat aus dem Getreide, für das Mehl, vor.

Aus diesen Gründen hielt man es für nothwendig, zollfreie Zwischenlager zu errichten, die dem Handel unseren Transit— verkehr mit Getreide und Mehl wieder ermöglichen sollten. Man war aber ferner der Ansicht, daß im Hinblick auf die zeitweisen Stockungen des Getreideerports, welche die Folge von Handels konjunkturen oder klimatischen Verhältnissen sind, und ebenso im Hin⸗ blick auf die Stockungen des Mehlexports ich erinnere nur an Wassermangel, an Schluß der Häfen wegen Eis man durch die zollfreien Zwischenlager eine Art Sicherheitsventil in der Richtung schaffen müßte, daß dieselben, wenn sie durch Export ihr Zollkonto nicht entlasten könnten, doch die auf dem Lager befindliche Brot— frucht durch Abfuhr nach dem Inlande, d. h. durch Verzollung, ent- lasten könnten.

Die Verhandlungen ergeben aber auch ganz unzweifelhaft, daß bei dem Erlaß jener beiden Gesetze die Absicht ferngelegen hat, durch die gemischten Privattransitlager oder die Mühlenkonten die Einfuhr fremden Getreides durch eine Abminderung der gesetzlichen Zollsätze zu begünstigen. Meine Herren, diesen Standpunkt hat sowohl der Herr preußische Finanz ·Minister, wie ich selbst bei der Debatte über die Resolution vom 14. Dezember 1894 eingenommen, und von diesem Gesichtspunkt aus ist auch die Prüfung dieser Resolution erfolgt.

Was zunächst die gemischten Privattransitlager betrifft, so nahmen die verbündeten Regierungen zunächst in Berücksichtigung der don Ihnen gefaßten Resolution Anlaß, die Kreditfrist, welche früher sechs Monate betrug, auf drei Monate zu beschränken. Nach den

eigen Bestimmungen über die Verzollung des auf Transitlagern

befindlichen Getreides wird im ersten Monat nach dem Ab⸗ rechnungsquartal die Zollfälligkeit endgültig festgestellt und beglichen; da aber zolltechnisch alle Transitlager den Charakter des Auslandes tragen und die Zollfälligkeit erst im Momente der Auslagerung,

wird. Für den größeren Theil des Getreides beträgt die Kreditfrist hiernach erheblich weniger als 3 Monate. Ich bemerke hierbei noch, daß man ich glaube, es war in der Verhandlung des Land⸗ wirthschaftsraths vom Jahre 1895 in landwirthschaftlichen Kreisen von der Ansicht ausging, daß nach der Auslagerung des Getreides und nach der Abrechnung demnächst noch ein weiterer Zollkredit von 6 Monaten bewilligt werde. Diese Annahme ist irrig. Sobald abgerechnet ist, muß in 8 Tagen die Zollfälligkeit bezahlt werden.

Meine Herren, abgesehen von dieser wesentlichen Verkürzung des Kredits, hat auch die Prüfung der Frage wegen theilweiser Besei⸗ tigung der gemischten Privattransitlager inzwischen weitere Fort⸗ schritte gemacht. Ursprünglich wurden die gemischten Transitlager nur an solchen Orten bewilligt, welche bereits einen nicht unwesentlichen Transitverkehr hatten. Aber infolge der Mißernte des Jahres 1891 und der hiermit verbundenen erheblichen Steigerung der Getreide⸗ preise gewährte man auch solchen Orten gemischte Transitlager, wo sich erst inzwischen ein Transitverkehr in Getreide gebildet hatte, oder von dem man annahm, daß die Bedingungen für die Ent wicklung eines Transitverkehrs vorlägen.

Es wird nun allerdings zuzugestehen sein, daß der Erlaß des Gesetzes über die Aufhebung des Identitätsnachweises in gewissem Grade geeignet ist, die Wirkungen der gemischten Transit— lager zu alterieren. Die verbündeten Regierungen waren aber bisher der Ansicht, daß man die Wirkungen dieses Gesetzes doch noch nicht so übersehen könne, um jetzt schon einschneidende Maßregeln gegenüber den gemischten Privattransitlagern zu ergreifen. Ich möchte hierbei die Bemerkung einschalten, daß der Herr Graf von Schwerin es sich nicht braucht gereuen zu lassen, wenn er seiner⸗ zeit für das Gesetz, betreffend die Aufhebung des Identitätsnachweises, stimmte. Denn es ist, glaube ich, in den letzten Jahren kein Gesetz ergangen, welches sich in seinen Wirkungen so ausgezeichnet bewährt hat (sehr richtig) und welches die Zustimmung aller betheiligten Kreise, sowohl der Landwirthe wie der Vertreter des Handels, in so hohem Maße gefunden hat. (Sehr richtig! rechts.)

Wie dieses Gesetz gewirkt hat, dafür ist meines Erachtens auch die Statistik ein schlagender Beweis. Während früher die Preis⸗ unterschiede zwischen unverzolltem Getreide und verzolltem Getreide auf ein Minimum herabsanken und somit der Zoll zum theil wirkungs⸗ los war, hat beispielsweise die Preisdifferenz bei Weizen von Aus— landswaare und Inlandswaare im Juli v. J. an der Königsberger Börse 52 M betragen und im Mai v. J. an derselben Börse für Roggen 40 4 Bei Weizen hat an der Danziger Börse der Preis unterschied zwischen Transitwaare und Inlandswaare im Juli v. J. 64 M 85 3 und für Roggen 35 M 38 , an der Mannheimer Börse für Weizen im November 1395 41 S 20 , für Roggen im Oktober 1895 36 6 30 3 betragen. Es geht hieraus hervor, daß das Identitätsgesetz die unzweifelhafte Folge gehabt hat, daß der Zollschutß, der beabsichtigtt war durch die Zollgesetzgebung des Jahres 1879, thatsächlich jetzt erst voll erreicht ist. (Sehr richtig! rechts) Meine Herren, die verbündeten Regierungen er—⸗ kennen trotz der zögernden Stellung, welche sie bisher gegenüber den Kreditlagern und den Mühlenkonten eingenommen haben, die eine Thatsache unumwunden an, daß die Lagerung großer unverzollter Getreidemassen im Inlande geeignet sein kann, einen schädlichen Preisdruck auf die Bildung des einheimischen Getreidepreises auszuüben. (Sehr richtig! rechts) Man würde nun sagen können: wenn die Kreditfrist für die gemischten Transitlager in ihrer größten Aus— dehnung nur drei Monate beträgt, dann ist eigentlich nicht recht ver ständlich, daß noch irgend jemand von den gemischten Transitlagern Gebrauch macht, sondern daß er nicht vorzieht, von dem allge⸗ meinen Zollkredit Gebrauch zu machen, der gewährt wird, und der in jedem Falle drei Monate beträgt. Darin liegt aber noch ein wesentlicher zolltechnischer Unterschied. Führt man 1000 Tonnen Getreide aus dem Auslande ein und sucht den allgemeinen Zollkredit nach, dann muß man diese ganzen 1000 Tonnen nach drei Monaten verzollen; führt man aber 1000 Tonnen vom Auslande auf ein gemischtes Transitlager, so kann man, theoretisch betrachtet praktisch tritt der Fall nicht ein dieses Getreide fünf Jahre auf dem Lager unverzollt liegen lassen; der Zoll ist während der Lagerfrist nur von der Quote des Lagers zu entrichten, die ins Inland übergeht. Die Herren werden daraus ersehen, daß zwischen der Entrichtung des all— gemeinen Zolles und des Transitlagerzolles noch ein er— heblicher Unterschied liegt. Alle diese Erwägungen haben nicht dazu geführt, wie der Herr Abg. Graf Schwerin sagte, einen vorhandenen Unfug zu dulden, sondern dahin, daß der Herr Reichskanzler zu nächst eine schärfere Kont role über den Verkehr auf den gemischten Transitlagern als Grundlage für künftige weitere Entschließungen ausübt. Zu diesem Zwecke ist eine Statistik aufgestellt über den Verkehr auf den gemischten Transit⸗ lagern von 1891 bis 1893. Aus dieser Statistik hat sich nun ganz unzweifelhaft ergeben, daß ein erheblicher Theil der ge⸗— mischten Transitlager eine Ausfuhr überhaupt nicht hat (hört, hört! rechts), sondern daß man lediglich diese ge⸗ mischten Transitlager benutzt im Interesse der größeren Zollbegünstigung gegenüber dem allgemeinen Zollkredit. Der Bundesrath hat sich auf Grund dieser Verhandlungen veranlaßt gesehen, unterm 9. Mai 1895 den Beschluß zu fassen, daß in Zukunft alljährlich nach Abschluß des Kalenderjahres eine gleiche Verkehrsstatistik über die gemischten Transitlager aufgenommen wird. Zuerst ist diese Bundesrathsstatistik für das Jahr 1894 fest⸗ gelegt. Ferner hat der Bundesrath unterm 4. Juli 1895 unter anderem sich dahin schlüssig gemacht, daß die ertheilte Genehmigung zur Lagerung von Getreide in gemischten Privattransit⸗

Anzahl von gemischten Transitlagern gar keine Ausfuhr haben, daß mithin die Voraussetzung ihrer Begründung fehlt, und daß diese Lager nur eine Art Zollkreditanstalt darstellen. Ich glaube, es wird für die Herren von einigem Interesse sein, wenn ich aus der bisher aufge⸗ nommenen Statistik einige Zahlen mittheile. Ich weiß, der hohe Reichstag liebt es nicht sehr, mit Zahlen behelligt zu werden; manch⸗ mal sind sie aber sehr interessant.

Meine Herren, wir haben im ganzen Reichsgebiet 202 Transitlager, welche auf 39 Ortschaften vertheilt sind. Den Herren ist es ja erinner⸗ lich: das Transitlagerrecht wird nicht einem einzelnen Kaufmann er⸗ theilt, sondern einer ganzen Ortschaft. In Preußen bestanden 1894 129 gemischte Transitlager. Von dem gesamm ten Bestand, welcher sich auf diesen gemischten Transitlagern befand, wurden im Jahre 1894 von dem Bestand an Weizen 30 oo, an Roggen 1106 und an Hafer 320, ins Inland eingeführt; der übrige Bestand wurde ins Ausland abgesetzt. Von den 73 Transitlagern in den übrigen Bundesstaaten wurden von dem gesammten Bestand von dem Bestand an Weizen 75 06+& ;, an Roggen H 069 und an Safer I3 0 ins Inland geführt, und nur der übrige Theil des Bestandes gelangte thatsächlich zur Ausfuhr. Inzwischen ist auch die Debatte über die gemischten Transitlager ziemlich lebhaft in landwirthschaftlichen Kreisen entbrannt. Aber auch in landwirthschaft⸗ lichen Kreisen die Protokolle des Staatsraths beweisen es hatte man doch die ernstesten Bedenken, so weit zu gehen, die gemischten Transitlager etwa schon jetzt allgemein aufzuheben. Ich werde mir nachher gestatten, auf diesen Punkt noch des näheren zurũckzukommen.

Eins kann ich aber jetzt schon sagen: daß diese Statistik, deren Hauptzahlen ich hier mitgetheilt habe, Anlaß sein wird, daß der Reichs⸗ kanzler beim Bundesrath beantragt, eine ganze Anzahl gemischter Transitlager, d. h. solche, welche das Transitrecht nur benutzen im Interesse der Zollbegünstigung, zu schließen. Zuruf rechts. Das ist nicht wenig gesagt, mein verehrter Herr Abgeordneter; denn über die prinzipielle Frage werden wir uns nachher noch einigen.

Es ist auch in landwirthschaftlichen Kreisen der agrarische Stand⸗ punkt geltend gemacht worden, und das deckt sich, wenn auch nicht ganz, mit dem Zitat aus den Protokollen des Staatsraths:

man solle die gemischten Transitlager auf solche be⸗ schränken, welche dem Transitverkehr dienen und nicht für den Inlandsverkehr ausgenutzt werden.

In dieser Fassung wäre die Ausführung allerdings unmöglich; denn sobald von einem gemischten Transitlager nicht mehr aus= geführt werden kann, ist es eben ein reines Transitlager, und dann braucht der Interessent nicht ein gemischtes Transitlager nachzusuchen, was ihm nach der Gesetzgebung gewährt werden kann, sondern er wird ein reines Transitlager fordern, das ihm nach der Gesetzgebung gewährt werden muß.

Meine Herren, ich knüpfe nun daran an, daß der Bundesrath zunächst diejenigen Transitlager, die gar keine Ausfuhr nach dem Aus⸗ lande gehabt haben und denen auch besondere exceptionelle Verhäãlt⸗ nisse für diese Erscheinung nicht zur Seite stehen, schließen will. Daß ein derartiger Antrag nicht viel sagt, kann ich nicht zugeben. Denn die Frage, ob man die gemischten Transitlager allgemein schließen will, ist eine sehr tiefgehende, die mit unserem ganzen Export zu⸗ sammenhängt und namentlich mit unserem Mehlerport. Zunãächst kommen ja bei dieser Frage die baltischen Häfen in Betracht. Selbst von agrarischer Seite ist anerkannt, daß die gemischten Transitlager in den Häfen geeignet sind, die Mischung, den Export und die Preis⸗ bildung zu fördern. (Sehr richtig! rechts) Ich kann allerdings nach Lage der Gesetzgebung nicht anerkennen, daß die gemischten Transitlager noch zur Mischung von Getreide nöthig sind (sehr richtig! rechts; denn eine Mischung von Getreide kann auch auf reinen Transitlagern erfolgen. (Sehr richtig! rechts. Auch das Inlandsgetreide, das in reine Transitlager gebracht wird, behält die Eigenschaft einer Inlandswaare und erhält, wenn es in gemischtem Zustand ins Ausland ausgeführt wird, einen Einfuhrschein für die Quote, die sich an Inlandsgetreide in der Mischung befindet. Daß die gemischten Transitlager, namentlich in den Seestädten, zur Hebung des Getreideverkehrs außerordentlich bei⸗ tragen, wird man nicht bestreiten können, und daß sie ferner nicht nur den Export begünstigen, sondern in den Seestädten auch geeignet sind, den Inlandspreis zu heben. Es ist ja eine alte Erfahrung, daß, je mehr auf einem Getreidehandelsplatz Getreide gebandelt wird, desto lebhafter die Nachfrage im einzelnen sich gestaltet, und desto eher es möglich ist, daß sich die Preise auf solch einem Handelsplatz besfer gestalten. Ist ein Getreidehandelsplatz todt, hat er geringen Getreideverkehr, so wird auch die Nachfrage gering sein, und das muß auch zurückwirken auf die Bildung des Inlandspreises. Ich spreche zunächst nur von den Seestädten, will aber nicht bestreiten, daß es in Deutschland auch andere Orte giebt, wo die Verhältnisse für den Export ähnlich liegen mögen wie in den Seestädten.

Ferner kommt hinzu die Konkurrenz mit russischen Häfen und vor allen Dingen mit dem großen aufstrebenden Freihafen Kopen⸗ hagen. Kopenhagen ist jetzt bekanntlich Freihafen, und es ist die Gefahr nicht ganz von der Hand zu weisen, daß eventuell sich der Ge⸗ treidehandel von den Thoren unserer Seestädte nach Kopenhagen und nach den russischen Häfen Riga, Libau u. s. w. hinzieht.

Endlich, meine Herren, muß erwogen werden, ob die gänzliche Aufhebung der gemischten Transitlager etwa die Wirkung haben würde, daß sich der Getreidehandel ins Ausland zöge und sich große Transit lager dicht an un seren Grenzen oder im Freihafengebiet niederließen. Ich glaube, das sind alles Gesichtspunkte, die jeden- falls der ernstesten weiteren Erwägung unter Zuziehung von land- wirthschaftlichen und Handelsinteressenten bedürfen, und die es durch aus gerechtfertigt erscheinen lassen; wenn die Regierungen vorläufig