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edor von Zobeltitz Der Thron seiner Väter“. ndlung verseßzt den . in ein Milieu ähnlich wie in Moser's
; Die kleine märklsche Stadt Zernom
ist zu der Würde einer Garnisonsstadt erhoben worden, und mit ehnsucht erwarten die Einwohner den Einzug der zwei Eskadrons bei ihnen Quartiere beziehen sollen.
rieden Y.
chwank Krieg im
Ulanen, wel liche Ankun derselben ihnen bereitet werden, führenden
und die
von Hegenau⸗Samst, Freiherr von Brasewi
veränen Fürstenthums
reußen ihn der tand setzt, eine heirathen, machen, mit und witzigen Schlagworten
ihm nicht mancherlei
den an derbere und gewürztere Kost gewö Theaters eine Oppositionspartei, die am Schluß
recht hörbar murrte. Die Mehrzahl der Anwesenden aber schien si . Als Regisseur wie als Träger zeichnete sich Ludwig Stahl aus, augenblicklich besitzt.
ausgezeichnet unterhalten zu haben. der ö Offizierdarsteller, Herren Sauer, Vertreter der
den Berlin Merten, übrigen in
Burg und Kriete dem Stück
alz Ortseingesessene Zernows volle Anerkennung.
ausgezeichnet.
Im Königlichen Opernhause werden im Laufe des Februar das Ballet Laurin“ von Taubert⸗Graeb mit Musik von Mosczkowski sowie unmittelbar darauf MaLcagni's „Rateliff zum ersten Mal in Scene gehen.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake von speare's „König Richard der Zweite“, übersetzt von Schlegel, in der von Bearbeitung von Wilhelm Oechelhäuser mit Herrn Matkowsky als In nächster Zeit kommt daselbst ein neuer und Jaffs zur
Die Königliche Kapelle bringt in ihren beiden Konzerten am 11. und 12. Februar in der Alberthalle zu Leipzig unter e Weingartner's Leitung nachfolgende Werke zu Gehör:
endelssohn? Ouvertüre Hebriden; Mozart: Es-dur-Symxphonie; Beethoven: Ouvertüre Leonore III“, Symphonie V und VII; Weber: Berlioz: Sinfonie fantastique; Tyll Eulenspiegel; Wagner: ‚Tannhäuser“⸗ Ouvertüre.
und Adam's Oper Die Nürnberger Puppe“,
König Richard gegeben. Schwank „Die Höllenbrücke“ Aufführung.
von Wilhelm Wolff
Duvertüre „Freischütz ?;
Mannigfaltiges.
Der Verwaltungzrath des Kaiserin Augusta⸗Vereins für deutsche Töchter berichtet über die Thätigkeit des Vereins im Jahre Die Ansprüche, welche von Töchtern der im Kriege von 180,!71 gefallenen oder infolge des Feldzuges verstorbenen Offiziere und Militärbeamten an die Beihilfe des Vereins im Berichtsjahre erhoben wurden, sind wiederum zurückgegangen — die natürliche Folge des Zeitraums, welcher seit dem Kriege bereits verstrichen ist. mäßige Erziehungsbeihilfen wurden 6 Töchtern bewilligt, von denen eine wegen besonderer Dürftigkeit eine Unterstützung von 300 (, fünf dagegen eine solche von 150 S jährlich erhielten.
1894 Folgendes:
komischen Ovationen, die schließen wirkungsvoll den Akt ab. Nun entspinnt sich erst die eigentliche Handlung. Held derselben ist der Lieutenant Christian X XVIII., Graf und Edler 14 f und zur Linden, Vetter des regierenden 1 eines vom Dichter fupponierten kleinen sou⸗ k Hegenau. Der Tod des regierenden Fürsten und die Aufregungen, die Lieutenant Graf Christian als präsumtiver Thronfolger durchleben muß, bis die Annexion seines Ländchens durch landes väterlichen Sorgen enthebt und in den ebenbürtige hübsche lustigen ausgeschmückt, den folgenden drei Akte au. Trotz der harmlosen — liebenswürdigen Heiter⸗ keit dieses Stoffes — vielleicht auch infolge derselben, fand sich unter . Zuschauern des Lessing⸗
enthaltenen datensypen und die Herren Guthery, Suske, Vorwerk und Cramer ; Unter den Damen ist in erster Linie Frau von Pöllnitz zu nennen, welche als Vorsitzende der Sektion Zernow der großen internationalen Friedensliga“ einen unwiderstehlichen Humor entwickelte, während die weibliche Jugend in den Damen Meta Jäger, Marie Elsinger und dem als Gast mit wirkenden Fräulein . Wirth vortreffliche Vertreterinnen fand. Der anwesende Verfasser wurde mehrmals durch Beifall und Hervorruf
Die zwei, von 16
Die feier⸗ erhielten 6 eine stützungen betrug: im 13 Töchter 2250 , Töchter 2400 S.,
vom
ersten ein⸗ 1892 an
Die
Kapitalien 658 Sm 75 5,
ziehungsbeihilfen 1050 „, Cousine zu Nebenepisoden Inhalt der beftand 644 ÆS 30 4,
der Wir n 2516 S 65 5.
der eleganteste Auch die verdienen als
Jahren die Betheiligung eine Sol⸗
mal. chon um dichtes, Bild, welches sich dur
Uebersicht fast unmöglich wurde.
und Hauptmann und besichtigte
keit vorgeführten amerikanischen gestellten preußische Kriegs ⸗ Minister, Schellendorff, der
Wedel · Piesdorf,
d. R. Georg
hiesige
Fest Vertreter hatten ein größeres
wies nur das mit einer
eine Federzeichnung Adolf Ihrer Königlichen Mecklenburg ⸗ Schwerin von wesenden z
begehrenswerthesten Gewinne.
Regel⸗ Stinde, Friedrich Spielhagen Schmuck geliefert hatten.
Von diesen
Töchtern befanden sich im Alter von 13 Jahren eine, von 15 Jahren Jahren zwei und von 17 Jahren eine. welche das erziehungsbedürftige Alter von 17 Jahren bereits über⸗ schritten hatten, aber zu ihrer weiteren Ausbildung für das Lehrfach oder einen anderen Lebensberuf noch einer Beihilfe benöthigten, außerordentliche Unterstützung von
Die Gesammtsumme der hiernach von dem Vereine gewä Jahre 1890 an 13 Töchter 2250 S, 1891 an
1894 Schatzmeister des 1894 gelegte Rechnung stellt sich folgendermaßen: JI. Bestand aus dem Jahre 1893 1166 M6 95 9, z, eingezogene Kapitalien 2000 , der Einnahmen 3819 S6 70 8; außerordentliche Unterstützungen 2100 AM, Verwaltungsausgaben 25 S 40 3, Summe der Ausgaben 3175 M 40 ; mlüthin bleibt Ende 1894 ein Bestand von 644 S 30 fen habe. Er hat III. Vermögensbestand: an Gffekten 15 000 S, hierzu obiger Ka
mithin Vermögensbestand Ende 15 644 S 30 3. Am Schlusse des Jahres 1893 6 18 160 M 965 8, er hat sich also im Jahre 1894 vermindert um
Das alljährlich von dem Verein Berliner Presse“ ver⸗ anstaltete große Ballfest fand am Sonnabend, wie früher, in den Sälen der Philharmonie statt, aber selten ist wohl in den letzten so lebhafte 10 Uhr herrschte festliches Gewoge von Damen und Herren, ein farbenreiches die Uniformen vieler Offiziere aller Waffen⸗ gattungen noch glänzender gestaltete. der Zudrang ein so bedeutender, hervorragendsten Persönlichkeiten der
Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ⸗Schillingsfürst im Saale. Seine ein Durchlaucht trat mit dem Vorsitzenden des Vereins, dem Schriftsteller Hermann Sudermann, und dessen Schriftführer,
dann die „Reimschmiede“
Ehrengästen des Vereins befanden sich General der Minister des der General⸗Intendant der Schauspiele Graf von Hochberg und der österreichisch- ungarische keit von Botschafter von Szögysnyi⸗Marich. Schriftstellerwelt auf dem Ball lichen sowohl wie die anderen hiesigen Theater hatten zu dem entsandt, und
Kontingent
Podium eine besondere Ausschmückung auf. einem geschmackvoll hergerichteten und mit Topfgewächsen gezierten Strauß: . die für die Tombola gestifteten Gewinne, welche zumeist aus
Hemälden und Zeichnungen der Mitglieder des befreundeten Vereins Berliner Künstler und aus Prachtwerken und Büchern bekannter Autoren und Verlagsfirmen bestanden. Menzel's, eine Hoheit der
rofessor Conrad Freyberg, Werke von Knaus u. A. die Nach Mitternacht gelangte auch die übliche Damenspende zur Vertheilung. einem Fächer, zu dem Professor Ehrentraut den malerischen und Ernst von Wildenbruch, Ernst Wichert, Hermann Sudermann, Julius und Ludwig Fulda den poetischen
Von Töchtern, oberen
z 300 AS. schienen war.
rten Unter⸗
6 19 Töchter 3759 A, 1893 an abinets ⸗ Chef an 12 Töchter 3150 Vereins über das Jahr Einnahmen: Zinsen belegter Summe II. Ausgaben: regelmäßige Er⸗
für lenkbare werde, die
1894 dersel be
seien, müsse x gewesen wie dies⸗ in dem Hauptsaal ein
In der zwölften Stunde war trägers daß selbst demjenigen, der die erliner Gesellschaft kennt, die
Etwa um diese Zeit erschien der
dem Redakteur gehalten. einen Rundgang an nebst der in That
Setzmaschine. Unter den
Schweitzer,
hoch ferner: der Infanterie Bronsart Königlichen Hauses Königlichen
war die
In großer Zahl die König⸗
erschienen,
auch Maler und Musiker gestellt. Im Konzertsaal Freitreppe versehene Orchester⸗ Dort befanden sich in
solche
theile und Ernst,
Unter den ersteren bildeten Porträtzeichnung Alexandrine von
Großhe zogin Balle an⸗
dem auf dem
Sie bestand diesmal aus
Stuttgart, 7. Februar. genienrverein Museums sammlung ab. dadurch zu sheil, daß Seine Majestät der Unter den Anwesenden bemerkte man den Derzog Wilhelm von Urach, die Schott
im Jahre 1870 den berühmten ist der Ueberzeugung, daß sein man an das „Fahrzeug
in die Luft erheben, steuert und durch ein Triebwerk in jeder Richtung weitergeführt. Die schwierigste Aufgabe war, genügende licher Fahrgeschwindigkeit Borizontalversteifung des Ballons, mittels Einführung eines Güter⸗ in die Konstruktion, Herabminderung des Motorengewichts diese Aufgabe zu lösen, so— daß der Ballon, hat, noch über 400 kg überschüssige Triebkraft besifzt. Laufgewicht weise die Längsachse des Ball ons in wagerechter oder schräger Richtun Der Erfinder ist der Ueberzeugung, daß dieser Ballon dur
Wind und Wetter mit einer Geschwindigkeit von 12,5 m in der Se— ig⸗ kunde sich fortbewegen werde, bei völliger Lenkbarkeit und ohne Ge— fahren bei der Landung. getragenen Fahrzeugs ist aus Aluminium mit Kupferlegierung gedacht. Zum Schlusse seiner Ausführungen bemerkte der Redner: .Wenn alles stimmt, so würden meine en, thatsächlich verwirklichen, was die . so lange er
über dahinschweben. Dabei würde ihre Fahrt eine weit sicherere sein, alt die der Seeschiffe; denn weder Klippen noch Stürme wären ihnen ge— fährlich. Ich überlasse es — nicht der Phantasie — praktischem Ueberlegen eines jeden, sich auszudenken, welchen Nutzen Fahrzeuge dem Weltverkehr jeder Art bringen müßten, der Post, der Schiffahrt, der Kriegführung, der Erforschung des Erden—⸗ rundes bis in bis an die Vortrag knüpfte sich eine 11 Präsident von Leibbrand, fessor Bach theilnahmen. vor, daß die Vorschläge des Grafen Zeppelin volle Beachtung und auch Erprobung verdienten. schiff bei der Kriegführung eine wichtige Rolle zu spielen haben. Die von einer Seite vorgeschlagene Herstellung eines Fahrzeuges von ge— ringeren Dimensionen oder eines Modellballons“ wurde von dem Er⸗ finder selbst und von Professor Bach als unthunlich bezeichnet. Der Erfinder berechnet die Kosten für Herstellung des Luftfahrzeuges auf circa 300 009 S, während allerdings andere Schätzungen weit höher (1 Million Mark) lauteten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Ter Württemhergische In. hielt gestern Abend im großen Saal deg eine außerordentlich zahlreich besuchte Ver⸗ Eine hohe Auszeichnung wurde dem Verein önig zu derselben er—
Stagts⸗Minister Dr. von — 5 Dr. Geheimen Rath Freiherrn von
von ab von . ie. Griesinger,
den General⸗Adjutanten General⸗Lieutenant Freiherrn bon Falkenstein die Generale von Dettinger, von Pfaff, von Schlotheim u. A. Der Redner des Abends, General Lieutenant z. D. Graf von Zeppelin, sprach, wie schon telegraphisch gemeldet, ĩ
über feine Entwürfe Graf Zeppelin (derselbe, der Rekognoszierungsritt ausführte) ö alle Bedingungen erfüllen
der Zukunft“ zu stellen zum Bau verwendeten
Luftfahrzeuge.
das Gewicht aller
en! Materialien genau festgestellt; die Herstellung der Seide für die Gas⸗ hüllen wird nach einem von ihm angegebenen Verfahren bewirkt, und ein Wasserstoffgas von nge hell wendung kommen. schen Petroleummotor von einer Pferdestärke und 49 k der ein Paar symmetrisch zur Fahrzeugachse angeordneter räder mit je vier Flügeln treibt. Da die Berechnungen unanfechtbar das von dem Erfinder
: starkem Auftrieb soll zur Ver. Die Triebkraft wird erzeugt durch einen Daimler Gewicht, chrauben⸗
projektierte Luftschiff Das Schiff wird durch ein Ruderwerk .
Festigkeit des Schiffs mit erheb—
zu vereinigen. Es gelang, durch eine
verbunden mit einer gleichzeitigen Zylinders
Durch beziehungt⸗
der die Form eines 70 m langen
wird die Stabilität gesichert,
Die Herstellung des durch den Ballon
trebt hat. im Tage
Mit einer Geschwindig—
1000 km würden sie wochenlang
wohl aber
das Innerste der noch unaufgeklärten Weli⸗ eiserstarrten Pole. — An den kurze Diskussion, an der Professor Graf Zeppelin und Pro⸗ Im allgemeinen trat die Ansicht her⸗
Insbesondere werde das lenkbare Luft-
Beilage.)
Wetterbericht vom 10. Februar, 8 r Morgens.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim Temperatur in b Celsius 50 G. — 40 R.
—
Belmullet .. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
; . .
Petersburg Moskau ...
Cork, Queeng⸗
wolkenlos Nebel Schnee Regen
— —— Q M, — O
bedeckt bedeckt wolkenlos halb bed. bedeckt i) wolkig?)
— —
. winemünde Neufahrwasser Memel
. J K Karlsruhe. Wieshaden.
bedeckt
bedeckt SW 2 Regen W 4 bedeckt )
ö W 3 bedect Breslau... W 4 bedeckt?) le dwAix .. O
3 bedeckt . 2 ö
2 wolkenlos still wollen os
1) Gestern Regen. ) Abends Regen. 3) Abends Regen. ) Abends Regen. 3) Nachts Regen.
Uebersicht der Witterung.
Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets über Südfrankreich und einer , r e e. über Nord und Vordost Europa wehen im Norbsee⸗ und südlichen Ostseegebiete lebhafte, stellenweife stürmische we tliche Winde, unter deren Einfluß über der ganzen Nordhälfte Europas die milde Witte⸗ rung fortdauert; nur am Weißen Meer und Umgebung herrscht noch strenge Kälte. In Deutsch— land ist das Wetter mild und vorwiegend trübe, meist ist Regen gefallen; die Morgentemperatur liegt überall, außer am Bodenses, wo noch leichter Frost herrscht, über dem Mittelwerthe, bis zu 8 Grad im nordofllichen Deutschland. Fortdauer der milden Witterung wahrscheinlich. ;
Deutsche Seewarte.
ö ;; Theater.
ANunigliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus: Geschlossen.
— — 2 —— E CON O C K O O
Schauspielhaus. 42. Vorstellung. König Richard der Zweite. Trauerspiel in H Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt von Auguft Wilhelm von Schlegel. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Wilhelm Oechelhäuser. In Seene gesetzt vom Ober ⸗·Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus. Snbskriptions⸗ Ball. Anfang 9 Uhr.
Schauspielhaus. 43. Vorstellung.
eit. Lustspiel in 4 Aufzügen
kowronnek. Anfang 75 Uhr.
Die kranke von Richard
Dentsches Theater. Dienstag: Der Meister von Palmyra. Anfang 71 Uhr.
Mittwoch: Die Weber.
Donnerstag: Der zerbrochene Krug. — Hierauf: Liebelei.
Berliner Theater. Dienstag: König Hein⸗
rich. Anfang 75 Uhr. Mittwoch: Zum ersten Male: Nora. Donnerstag: König Heinrich.
Lessing · Theater.
Dienstag: Comtesse
Guckerl. Anfang 79 Uhr. Mittwoch: Der Thron seiner Väter. Donnerstag: Comtesse Guckerl.
Residenz ˖ Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Hotel zum Freihafen. ¶LHGtel du Libre Echanxe.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydegu, übersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr. z . und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗ afen.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 -– 26. Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Hungerleider. Ausstattungs⸗ Komödie mit Gesang und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller und Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer dee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. n Scene gesetzt von Julius er ff. Dirigent: err Kapellmeister Winns. Anfang 79 Uhr. Mittwoch: Der Hungerleider.
Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. /b. Dienstag: , des Herrn Franz Temele vom K. u. K. priv. Carl Theater in Wlen. Der err Direktor (Monsieur 1e Directeur). ustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson und abrice Carr. Deutsch von Ferdinand Groß. n. Seene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Der Herr Direktor.
Donnerstag: Der Herr Direktor. — Vorher: Ein Zündhölzchen zwischen zwei Feuern.
Dienstag:
Freitag: Der Herr Direktor. — Vorher: Ein Zündhölzchen zwischen zwei Feuern.
Theater Unter den Linden. Direktion:
Julius Fritzsche. Dienstag: Gaftspiel der Fran Petterson Norrie. Die schöne elena. Komische Operette in 3 Akten von Meilhae und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. — Hierauf: Masikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger. Anfang 73 Uhr.
Mittwoch: Gastspiel der Frau Petterson Norrie. Die schöne Helena. — Hierauf: Musikalische Scherze. Großes Ballabile, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger.
Sonntag, den 16. Februar, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Gense. Musik von Carl Millöcker.
Adolph Ernst · Theater. Dienstag: Charley s Tante. Schwank in 3 Akten von Thomas Brandon. Repertoirestück des Globe⸗Theaters in London. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. — Vorher: Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Ed. Jacobson und . Jacobson. Musik von F. Roth. Anfang
r. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Dienstag: Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. roße Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und
liuß Freund. Musik von Julius Einödshofer. n Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. ie Tanz⸗Arrangementß vom Balletmeister Gund⸗ lach. Anfang 77 Uhr.
Mittwoch: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Konzert / Janus. Karl Meyder . Konzert.
Dienstag: Duvert. Maritana ', Wallace. . Rienzi“, Wagner. Walzer „Sirenenzauber von Waldteufel. Air varié“ für Violine von Vieuxtemps (Herr Tarnierj. Der Liebestraum“ für pr. von Hoch (Herr Werner).
Dienstag, den 18. Februar: Fastnachts⸗ Sub⸗ . tions⸗Ball. Karten à 3 * im Bureau des
uses.
Sing ⸗Ahademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Lieder und Balladen ⸗Abend des Kammersängers Carl Maher.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang 7 Uhr: II. Abonnements⸗Soirée des Böhmischen Streich ˖ Qnartetts.
Dirkus Renz. Karlftraße. Dienstag, Abends 7 Uhr: Gala⸗Sport⸗Vorstellung. Großartiger Erfolg! Ein Küustlerfest. Auf das Glänzendste insceniert vom Direktor Fr. Renz. Neue Einlage: Die Katastrophe des Riesendampfers „Cir⸗ centia“. Außerdem; Auftreten von nur Künstler⸗ Spezialitäten allerersten Ranges. Vorführen und Reiten der bestdressierten r gheite ; Spring⸗ und Schulpferde. Komische Entrées und Intermenni. sämmtlicher Clowns und des beliebten Original— August Mr. Lavater Lee.
ittwoch: Abends 7 Uhr: Große stomi ker Vorstellung zum Benefiz für den beliebten „Original⸗August Mr. Lavater Lee. Mr. M vater Lee stellt eine Flasche mit Geld im Schu fenster des Zigarrengeschäfts des Herrn Louis Krafft, , 116 (am Oranienburger e, aus. Der nhalt dieser Flasche wird demjenigen Besucher der Vorstellung überliefert werden, welcher den Werth des Geldes am genauesten erräth. Es wird gebeten, die geschätzte Summe, auf einem Zettel verzeichnet, mit Namengunterschrift und Angabe der genauen , , ,,. bei Vorzeigung des Billets ab— zugeben. Ein Künstlerfest. Neue Einlage: Die Ratastrophe des Riesendampfers „Circentia“.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Dorothea Girodz von Gaudi mit Hrn. Rittergutsbesitzer und Prem -Lieut. d. L. Wilhelm von Klitzing (Berlin — Kolzig). — Frl. Isolde von Arnim mit Hrn. Landstallmeister Grafen Ernst zu Münster ⸗Langelage (Dresden). = — Frl. Hanna von Lindeiner mit Hrn. Lieut. Georg Kranold (Schweidnitz).
Verehelicht: Hr. Oberst ⸗Llieut. z. D. Johanneg Kreß mit Antonie, verw. von Bargen, geb. Bolle , ,, . — Hr. Lieut. d. R. Hanz
one von Schwerin mit Ida Gräfin von Bern—⸗ storff (Ankershagen).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wasser⸗Bauinspektor Roloff (Oppeln). — Gine Tochter; Hm. e, E. von Etzmarch (Königsberg i. Pr.)
Gestorben: Fr. Oberst Katharine Gräfin von Bredow, geb. von Wedemeyer (Charlottenburg) — Fr. Clara von Rabiel, geb. Nernst (Berlin — Hr. Superintendent Theodor Opitz (Prettin) Hr. Rittergutsbesitzer, Lieut. a. D. Alexander von Witowski (Schloß Mokrau).
m
Verantwortlicher Redakteur: Si em enroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 22.
Sieben Beilagen
leinschließlich Borsen⸗Beilage). (2381)
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 36G.
Berlin, Montag, den 10. Februar
Königreich Preußen.
Privileg i um
wegen Ausfertigung auf den Inhaber lauten der Anleihe⸗ scheine der Stadt Elmshorn im Betrage von 1500 000 4A
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze.
Nachdem die städtischen Kollegien zu Elmshorn am 8. März 1895 beschlossen haben, die theils zur Abtragung älterer Schulden, theils zur Erbauung einer Realschule, zur Kanalisation der Stadt und zu Erweiterungsbauten am Krankenhause, an der Gasanstalt und den Mädchenschulhäusern erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Stadtvertretung,
zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 1 500 009 4A ausstellen zu dürfen, . da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldnerin etwas zu erinnern gefunden hat, gemäß 5 3 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (G.⸗S. S. 75) und der Königlichen Verordnung vom 17. September 13667 (G. S. S. 1618) zur Ausstellung von Anleihescheinen im, Gesammtbetrage von 150909000 M, in Buch—⸗ staben: Einer Million fünfhundert Tausend Mark“, welche in fol⸗ genden Abschnitten: 900 Stück zu 1000 M6 — 900 000 nn, 5900 99 0g. 100690 160 7 — 100 0060.
zusammen 1500 000 A1
nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplan mittels Verloosung oder Ankaufs vom 1. April 1896 ab jährlich mit wenigstens einem und einem halben Prozent des Kapitals unter , ,. der durch die fortschreitende Tilgung ersparten Zinsen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber der Anleihescheine die daraus sich ergebenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachwelise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet
ein. ö . vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über nommen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin im Schloß, den 20. Januar 1896.
(L. S.) Wilhelm R. Miguel. Freiherr von der Recke.
Regierungsbezirk
Provinz chleswig.
Schleswig ⸗Holstein. S h 968 Anleiheschein der Stadt Elmshorn .. te Ausgabe, Buchstabe.. .. Nr. ..., über .... M Reichswährung.
Ausgesertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu
Schleswig vom .. 18 ., Nr... , Seite... und Gesetz⸗ Sammlung für 18. ., Seite .., laufende Nr. . . ).
Auf Grund des von dem Bezirksausschusse zu Schleswig ge⸗ nehmigten Beschlusses der städtischen Kollegien zu Elmshorn vom 3. März 1895 wegen Aufnahme einer Schuld von 1 500 000 4 be⸗ kennen sich der Bürgermeister, der Beigeordnete, der Stadtverordneten⸗ Vorsteher und sein Stellvertreter namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung ju einer Darlehnsschuld von „é, welche an die Stadt ar gejahlt worden und mit drei und einem halben Prozent jährlich u verzinsen ist.
Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 1500 000 6 erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloosung eder Ankaufs der Anleihescheine in den Jahren 1896 bis spätestens 1931 einschließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens einem und einem halben Prozent des Kapitals jährlich unter Zu— wachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloofung geschieht in dem Monat Januar jeden Jahres zur Ausjahlung am 1. April jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmt⸗ ie, noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu ündigen.
Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben falls dem Tilgungostock zu. . ö
Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und n i., sowie des Termins, an welchem die gRꝛückahiung erfolgen soll, spätestens nech Monate vor dem Termin der Einlösung öffentlich bekannt ge⸗ macht.
Diese Bekanntmachung erfolgt in dem „Dentschen Reichs⸗ und Preusfischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der König — . Regierung zu Schleswig und den in Elmshorn jetzt erscheinenden eitungen.
Wird die Tilgung der Schuld durch Ankauf von Anleihescheinen bewirlt, so ist dieses unter Angabe des Betrags der angekauften Anleihescheine alsbald nach dem Ankauf in gleicher Weise bekannt zu machen. Geht eines der vorbezeichneten Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadtvertretung mit er,, des Königlichen Regierung Präsidenten zu Schleswig ein anderes Blatt bestimmt,
Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am 1. Ol tober, von heute an gerechnet, mit drei und einem halben Prozent lährlich verzinst.
Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziehungsweise dieses An— leihescheins bei der Stadtkasse zu Elmehorn, und jwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.
Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihe⸗ scheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeits⸗ termine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner⸗ halb dreißig Jahren nach dem Rückjahlungstermin nicht erhoben werden, owie die innerhalb vier Jahren, nach Ablauf des Kalenderjahres, n welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Hunsten der Stadt. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung wver— sorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der sz S838 ff. der Zioilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom G. Januar 1877 Meichs. Gesetzblatt Seite 83) beziehungsweife nach
20 des Ausführungsgesetzez zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 4. März 1559 (Gesetz Sammlung Seite 281. ;
Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Stadtver. waltung anmeldet und den stattgehabten Besitz des Zinsscheins
durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, . Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus gezahlt werden.
Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres . . . . ausgegeben; die ferneren Zinsscheine werden für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden. .
Die Ausgahe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadtkasse in Elmshorn gegen Ablieferung der der älteren Zinsschein⸗ reihe beigedruckten Anweisung.
„Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, fie dessen en, n, ,. geschehen ist. .
Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Elmshorn, den .. ten Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten⸗Vorsteher.
Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den vor⸗ stehenden Unterschriften mit dem Siegel der Stadt zu versehen.
Regierungsbezirk
Provinz Schleswig.
Schleswig-⸗Holstein. Zinsschein .... te Reihe zu dem Anleihescheine der Stadt Elmshorn, ... te Ausgabe, Buchstabe .... Nr. . . . über.... Æ zu 34 Prozent Zinsen über .... Mark . . Pfennig.
Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April (beziehungsweise 1. Oktéber)) l... ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom .... bis mit Mark .. . Pfennig bei der Stadtkasse zu Elmshorn.
Elmshorn, den .. Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten ⸗Vorsteher.
Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten ⸗Vorsteher.
3 Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.
Anmerkung. Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗
sehen werden.
Provinz Regierungsbezirk Schleswig-Holstein. Schleswig. Anweisung zum Anleihescheine der Stadt Elmshorn, ... Ausgabe, Buchstabe .. Nr. ..., über.... Mark.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre.. .. bis .. .. bei der Stadtkasse zu Elmshorn, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.
Elmshorn, den. Der Bürgermeister. Der Stadtverordneten⸗Vorsteher. Der Beigeordnete. Der stellvertretende Stadtverordneten ⸗Vorsteher.
Anmerkung. Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern
in nachstehender Art abzudrucken: . . ter Zinsschein. . . ter Zinsschein.
Anweisung.
Deutscher Reichstag. 35. Sitzung vom 8. Februar, 1 Uhr.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der Nummer d. Bl. vom Sonnabend berichtet.
Die nur im Auszug mitgetheilte Erklärung des Reichs⸗ kanzlers Fürsten zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst hatte folgenden Wortlaut:
Ich habe vor Eintritt in die Tagesordnung das Wort erbeten, um dem Reichstag auf seine vorjährige Resolution wegen Einberufung einer Münzkonferenz eine Mittheilung zu machen.
Meine Herren, im Verfolg der von mir in der Sitzung des Reichstags vom 15. Februar v. J. abgegebenen Erklärung habe ich die Frage der Hebung und Befestigung des Silberwerths mit den ver⸗ bündeten Regierungen in eingehende Erwägung gezogen. Dabei leitete mich die Ueberzeugung, daß das Schwanken und das starke Sinken des Silberpreises auch für uns ungeachtet unserer auf der Basis der Goldwährung befeftigten monetären Situation wirthschaft⸗ liche Nachtheile mit sich bringe. (Bravo! rechts.)
Wie der Herr Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts in der Reiche tagssitzung vom 16. Februar v. J. ausführte, kommt in dieser Hinsicht zunächst die empfindliche Schädigung in Betracht, die der deutsche Silberbergbau durch den Preisrückgang des Silbers erleidet.
Die deutsche Silberproduktion umfaßt etwa 9o/ der Silber⸗ gewinnung der Erde. Für den überwiegenden, aus aus ländischen Erzen dargestellten Theil dieser Produktion ist der Preisrückgang nicht von Belang; für den aus in ländischen Erzen gewonnenen Rest bedingt er jedoch eine Werthverminderung, die so erheblich ist, daß sie die Rentabilität des auf Gewinnung von Silber gerichteten heimischen Bergbaues in Frage stellt.
Dazu tritt die Beeinflussung unseres Exports nach den Silber ländern. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Verkehr mit diesen
Ländern durch das Sinken und die Schwankungen des Silberwerths
erschwert wird (sehr richtig! rechts, wenngleich die Schwankungen während der letzten Zeit sich in verhältnißmäßig engen Grenzen gehalten haben, und wenngleich für die Interessenten die Möglichkeit besteht, sich im Wege der Deckung gegen etwaige Verluste zu sichern. Auch die deutsche Exportindustrie, soweit sie für Silberländer
1896.
ist durch jene Valutaverhältnisse in Mitleidenschaft ge⸗ zogen. Ich unterschätze die Bedeutung dieser Einwirkung nicht; man wird sie aber auch nicht zu hoch veranschlagen dürfen. Unser Export nach den Silberländern beträgt seinem Werthe nach nur 3 bis 400 unserer gesammten Ausfuhr (hört, hört! links), und hat sich ungeachtet der im Rückgange des Silberpreises liegenden hemmenden Momente im Ganzen günstig entwickelt. (Hört, hört h
Die freilich kaum ein völlig umfassendes Bild der Verhältnisse liefernden Ziffern der Reichsstatistik beweisen dies.
Das Sinken der Valuta, wie solches für die Silberwährungs⸗ länder aus dem Rückgang des Silberwerths folgt, kann aber auch bis zu dem Zeitpunkt, wo eine Ausgleichung durch entsprechende Erhöhung der Inlandspreise und Löhne sich vollzogen hat, zur Erleichterung der konkurrierenden Ausfuhr aus jenen Ländern beitragen.
Endlich liegt in der durch den Silberfall herbeigeführten starken Unterwerthigkeit unserer Silbermünzen eine fortschreitende Deklassie⸗ rung derselben zu Kreditgeld.
Allerdings glaube ich betonen zu sollen, daß diese metallische Unterwerthigkeit eine Gefährdung unserer Reichswährung nicht dar⸗ stellt, denn unser Verkehr ist mit Gold ausreichend gesättigt. Die Noten der Reichsbank finden in dem Goldschatze der Bank eine ge⸗ nügende Deckung, und die Menge des umlaufenden Silbergeldes geht nicht über das Maß des Bedarfs hinaus. Selbst in kritischen Zeiten dürfte dieser Bedarf eine Abnahme kaum erfahren.
Wohl aber erscheint die Gefahr verbrecherischer Nachprägung durch die Unterwerthigkeit der Stücke näher gerückt. Bis jetzt ist zwar innerhalb Deutschlands nur in einem Falle aus dem Jahre 1893 eine derartige qualitativ sehr unvollkommene, quantitativ be⸗ deutungslose Nachprägung festgestellt worden. Wenn aber auch die seitherigen Erfahrungen weitgehende Befürchtungen nicht rechtfertigen, immerhin kann der Preisrückgang des Silbers zur Nachprägung anreizen.
Erscheint nach alledem die Hebung und Befestigung des Silber⸗ preises als wirthschaftlich und münztechnisch werthvoll und demgemäß als ein erstrebenswerthes Ziel (hört, hört! rechts), so waltet doch kein Zweifel darüber ob, daß dieses Ziel sich nur international ver⸗ folgen läßt l(sehr richtig! rechts, und daß seine Erreichung nur dann erhofft werden kann, wenn unter den sämmt⸗ lichen, an dem Weltverkehr wesentlich betheiligten Kulturvölkern über den einzuschlagenden Weg und die anzuwendenden Mittel Einverständniß besteht. Für ein solches Einverständniß bietet sich nach meiner Kenntniß der Ver⸗ hältnisse zur Zeit keine Aussicht. (Hört, hört! links.)
Von bimetallistischer Seite ist anerkannt, daß als Vorbedingung jeder internationalen Maßregel zu Gunsten des Silbers die Wieder- eröffnung der indischen Münzstätten für die unbeschränkte Silber⸗ prägung gelten muß. Ich kann dieser Auffassung nur beipflichten. Ich halte dafür, daß ohne dieses Zugeständniß alle Versuche, den Silberpreis zu heben, vergeblich sein würden. Ich habe aber auf Grund eines vorläufigen Meinungsaustausches, der gemäß meiner Weisung mit der englischen Regierung gepflogen worden ist, die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß auf die Wiedereröffnung jener Münzstätten in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. (Hört, hört! links.)
Nach alledem läßt sich von einer Münzkonferenz zur Zeit nicht erwarten, daß sie die Frage der Hebung und Befestigung des Silberwerths ihrer Lösung praktisch näher rücken würde. Es er⸗ scheint daher auch nicht rathsam, daß Deutschland die Initiative zur Einberufung einer solchen Konferenz ergreift. (Sehr wahr! links.)
Von dieser Ueberzeugung geleitet, haben die verbündeten Regierun⸗ gen einstimmig beschlossen, dem Beschluß des Reichstags vom 16. Februar vorigen Jahres auf Einberufung einer Münzkonferenz zur Zeit keine Folge zu geben. Ich darf jedoch hinzufügen, daß, wenn von seiten eines anderen Staats annehmbare, Erfolg versprechende programmatische Vorschläge gemacht werden sollten, ich meinerseits gern bereit sein würde, die Betheiligung Deutschlands an einer inter⸗ nationalen Berathung solcher Vorschläge in Aussicht zu nehmen. (Bravo! rechts.)
Auf der Tagesordnung steht die dritte Berathung des von den Abgg. Barth, Rü nmt und Gen. eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Wahl⸗ gesetzes für den Deutschen Reichstag.
Abg. Graf von Mirbach (kons.): Bei der früheren Berathung haben verschiedene Herren mich genannt und liebenswürdig meiner Aeußerungen im preußischen . gedacht. Ich acceptiere dieses Wohlwollen, aber ich muß Verwahrung dagegen einlegen, daß man aus meinen Aeußerungen Schlußfolgerungen zieht auf die Partei, der ich angehöre; ich habe ausdrücklich erklärt, daß ich nur für meine Person gesprochen habe. Ich glaube aber, ich stehe in meiner Partei nicht ganz allein da. Ich ging damals von einem Ausspruche des früheren Reichskanzlers aus, der mir gesagt hatte, wir sollten die Majorität nicht über die Autorität stellen. Darauf erwiderte ich, wie man die Autorität gegenüber dem Reichswahlrecht, welches auf der Majorität beruht, unf ren könne. Ich habe damals auch, vom Staatsstreich sprechend, ausdrücklich erklärt, daß ich dabei nicht an das Schwert denke. Ich habe auch ausdrücklich gesagt, daß auf Grund des bestehenden Wahlrechts niemals ein Reichstag zu erlangen wäre, welcher die Initiative zur Aenderung des Wahlrechts ergr J Ich habe gemeint, daß das vorsichtige Zusammenwirken aller be⸗ sonnenen Elemente eine Wahlrechtsreform herbeiführen müsse. Ich würde den Vorschlag machen, daß man das Wahlrechtsalter hinauf⸗ setzt, da das jugendliche Alter nicht geeignet ist, die Tragweite politischer Akte zu übersehen. Ich möchte seden der Herren an sein jugendliches Alter erinnern. Die ganze Wahlagitation, die jetzt direkt zum Stimmenkauf geführt hat, würde einen anderen Charakter annehmen, wenn das Kak nicht geheim wäre. Die Regierung und alle Parteien würden ihre Ansicht geltend machen, das ist ihr gutes Recht. Es würden dann keine perfiden Mittel mehr angewendet werden. Es sind da Leute zu mir gekommen, die erklärten, daß sie ja mit mir einverstanden seien, aber sie hätten eine Mark bekommen für eine anderweite Abstimmung. Ich habe den Leuten gesagt, sie sollten das Geld behalten und ö wie sie wollten. Aber die
rren haben nicht genug Vertrauen zur Ueberzeugungskraft ihrer nsichten. Ich habe nur meine persönliche Ansicht ausgesprochen: eine Aenderung wird in der nächsten Zelt nicht erfolgen. Ich bin
arbeitet,