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mathematisch⸗astronomische Apparat und das Kabinet für mittelalter ⸗
und neuere 36.
Die Paulinifche Bibliothek ist täglich mit Ausnahme der Sonn. und Feiertage von 16 bis 1 und von 2 bis 4 Uhr, während der akademischen Ferien von 10 bis 1 Uhr ., Zum Abholen der zu entleihenden und zur Rückgabe der entliehenen Bücher ist täg⸗ lich bie Jeit von 11 bis 1 Uhr, während der akademischen Ferien von j2 bis führ bestimmt. Dag Lesezimmer ist täglich von 11 bis 1 Uhr 3 6 Uhr, während der akademischen Ferien von 10 bis
r geöffnet.
Das akademische Sesezim m er ist den Studierenden gegen 9 eines halbjährigen Beitrags von 3 zugänglich. Dasselbe ist täglich geöffnet an Werktagen von 8 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abend, an Sonn und Feiertagen nur Vormittags von 19 bis 1 Uhr. señ . Anfang des Semesters ist auf den 15. April d. J. estgesetzt.
ünster, den 20. Februar 1896. Der Rektor. Ketteler.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und taal inf gern, wird ein . wegen Aus⸗ fertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Ge⸗ meinde Schöneberg, Kreis Teltow, im Betrage von 7 000 000 6 veröffentlicht.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Februar.
Seine Majestät der Kaiser und König trafen vorgestern Abend um 7i/ Uhr aus Wilhelmshaven auf dem Bahnhof Charlottenburg ein, begaben Sich von dort nach dem Konzert in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnißkirche und fuhren nach Schluß desselben nach dem Königlichen Schlosse.
Gestern Vormittag wohnten Seine Majestät dem Gottes⸗ dienst in der Kaiser Wilhelm-CGedächtnißkirche bei.
Heute nahmen Seine Majestät der Kaiser Vormittags von 10 Uhr ab den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets und die Marinevorträge entgegen.
Das „Marine⸗Verordnungsblatt“ vom 22. d. M. ver⸗ öffentlicht folgende Allerhöchste Kabinets⸗Ordre:
Ich mache hierdurch Meiner Marine Meinen Segelkutter Meßerr zum Geschenk, indem Ich demselben gleichzeitig den Namen Gomet“ beilege, und hoffe, daß derselbe noch viele Jahre dazu bei⸗ iragen wird, den Sinn für das Segeln bei den Offizieren und Mann⸗ schaften zu fördern, sowie die Ausbildung eines guten Nachtyersonals zu sichern. Wegen Ueberweisung der Yacht Comet“ an die Werft zu Kiel und Zutheilung derselben an die Marinestation der Ostsee habe Ich das Weitere veranlaßt.
Berlin, den 10. Februar 1896.
Wilhelm. An den Reichskanzler (Reichs ⸗Marineamt).
Eine weitere Allerhöchste Kabinets⸗-Ordre betrifft den Kirchenbesuch an Sonn⸗ und Festta gen und lautet, wie folgt
Um Meiner Marine erneut zu erkennen zu geben, wie sehr Mir die Erbaltung und Förderung des religiösen Sinnes am Herzen liegt, erklãre Ich biermit ausdrũcklich, daß die Bestimmung im 8 28, Absatz 3 der Garnisondienstvorschrit vom 13. September 1888, nach welcher unter gewöbnlichen Verbältnissen kein Soldat an Sonn⸗ und Fest⸗ tagen am Kirchenbesuch behindert werden soll, sich auch auf den freiwilligen Kirchenbesuch erstreckt. Insbesondere wünsche Ich, daß es den Besatzungen Meiner Schiffe, soweit es die Eigenart des Borddienftes nur Jeftattet, möglicht wird, an Sonn- und Festtagen den Gottesdienst zu besuchen. Sie haben diese Meine Willens meinung, in der Ich Mich mit der in Meiner Marine lebenden Glaubensfrendig⸗ keit eins weiß, derselben bekannt zu geben und des Weitere zu veran⸗ lassen.
Jagdschloß Hubertusstock, den 18. Februar 1896. Wil bel m. In Vertretung des Reichskanzlers: Vollmann. An den Reichskanzler (Reichs ⸗Marineamt).
Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, zu einer Sitzung zusammen.
Der Kaiserlich russische Botschafter Graf von der Osten-Sacken und dessen Gemahlin werden, wie aus der im amtlichen Theil der heutigen Nummer d. Bl. ver⸗ öffentlichten Ansage hervorgeht, nunmehr die zum Aller⸗ höchsten Hofe gehörigen oder daselbst vorgestellten Herren und Damen empfangen. Dieser Empfang wird am Mittwoch, den 25, und am Freitag, den 28. d. M., jedesmal Abends von 9ise bis 11 Uhr, statifinden.
Der Anzug ist: für die Damen in ausgeschnittenen Kleidern, für die Herren vom Militär in kleiner Uniform, für die Herren vom Zivil in Frack mit Ordensband über der Weste.
Der General der Kavallerie von Krosigk, Inspekteur der 1. Kavallerie⸗Inspektion, hat Berlin verlassen.
Der General Lieutenant von Lignitz, Allerhöchst beauf⸗ tragt mit der Führung des III. Armee⸗Korps, ist hier ein⸗ getroffen. ;
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württem⸗ bergische Wirkliche Geheime Kriegsrath von Horion ist nach Stuttgart abgereist.
Die Regierungs⸗Referendare Dr. jur. Graf von Mörner aus Köln, Dammann aus Minden, Dr. jur. ,. von Bodenhausen aus Potsdam und von Krosigk aus Merse⸗ burg haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Ver⸗ waltungsdienst bestanden.
Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der
Betriebs-Ergebnisse deutscher Eisen bahnen im Monat Januar 1896 J, für 61 Bahnen, die schon im Ja⸗ nuar 1895 im Betrlebe waren, Folgendes:
Gesammtlänge: 39 612,89 km.
im gegen auf gegen Einnahme Ganzen das Vorjahr 1 km das Vorjahr
(6 (t 0 Je 960
für alle Bahnen im Januar 1896
aus dem 6. . sonenverkehre 22 268 266 41738 708 5734 324 5, 91 aus dem Güter⸗ verehre. No 698 O36 46160 068] 1790 4 117 4 6,99)
für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April —-31. März in der Zeit vom 1. April 1895 bis Ende Januar 1896
aus dem Per⸗ / . sonenverkehre Node 786 418794485 84624 421 4 5,24 aus dem Güter⸗ verkehre . 640519581 32131 8181 19 7084 593 * 3,10
für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar — 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Januar 1896
aus dem Per⸗ sonenverkehre 3 883 471 4 313 O36 5964 35 46,24 aus dem Güter⸗ verkehre 10 271 485 41284136 165524 158 4 11,33
Schleswig, 23. Februar. Heute Mittag 12 Uhr ist nach einer in der hiesigen Domkirche abgehaltenen kirchlichen Feier der 30. Schleswig-Holsteinische Provinzial⸗ Landtag in Gegenwart von 65 Abgeordneten von dem Ober⸗ Präsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von Steinmann mit nachstehender Ansprache eröffnet worden:
Hochgeehrte Herren!
Bei Ihrem ersten Zuͤsammentreten nach den Neuwahlen des porigen Jahres bringe ich Ihnen den Gruß der Staatsregierung ent— gegen und heiße hier namentlich diejenigen Herren willkommen, welche dem Probin isl. gandtgg zum ersten Mal als Mitglieder angehören.
Das verflossene Jahr hat der Provinz die Eroͤffnung des Kaiser Wilhelm, Kanals gebracht, deren Vol ziehung durch Seine Maiestät den Kaifer und König, unter Theilnahme sämmtlicher deutschen Fürsten und im Beisein der Vertreter aller Seemächte, die Größe des Werks und dessen hohe Kulturbedeutung in weihevollster Form zum Ausdruck brachte.
Den in Ihrer letzten Tagung gefaßten Beschlüssen entsprechend, ist durch Allerhöchste Verordnung vom 3. August v. J. die Exrichtung der Landwirthschaftskammer für unser⸗ Provinz erfolgt. Ihre erste Zusammenberufung wird im nächsten Menat stattfinden,
Die Wahl des neuen Landes⸗Direktors, welche in der letzten Tagung des Provinzial Landtags stattfand, hat die Allerhöchste Be⸗ stätigung gefunden.
Das Wirthschafteleben der Provinz zeigt leider die langerboffte durchgreifende Besserung noch nicht, wenn auch für einzelne Zweige der Industrie eine günstige Wendung allmählich erkennbar wird. Von förderndem Einfluß in dieser letzteren Richtung verspricht die für den Sommer in Aussicht genommene provinzielle Gewerbe⸗Ausstellung, verbunden mit einer internationalen maritimen Ausstellung, in Kiel zu werden, für welche Sie, wie ich hoffe, dem Antrag Ihres Ausschusses Folge gebend, Ihr Interesse durch Betheiligung des Provinzial⸗ verbandes an dem Garantiefonds bethätigen werden.
Die Ernte des letzten Sommers darf als eine mittelgute be— zeichnet werden. Nicht unerbebliche Beschädigungen an Deichen und Aeckern, sowie an Baulichkeiten sind im Laufe des Jahres durch Sturmfluth und Ueberschwemmung herbeigeführt worden.
Der Bau von Kleinbahnen ist für verschiedene Theile der Provinz in Aussicht gensmmen und wird Sie auch schon in der gegenwärtigen Tagung beschäftigen.
Vorlagen der Staatsregierung von besonderem Interesse haben Sie sim Laufe Ihres Tagens diesmal nicht zu gewärtigen. Ihre Arbeiten werden deshalb wesentlich nur den eigenen Angelegenheiten des Provinzial⸗Verbandes gewidmet sein. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie hierbei insbesondere auf die ausreichende und zweckentsprechende Ausgestaltung der Fürsorge für Irre und Epileptiker Bedacht nehmen werden, wie sie der Bericht Ihres Ausschusses theils zur als baldigen Ausführung in Vorschlag bringt, theils als demnächst zu erstrebendes Ziel andeutet. Nicht minder vertraue ich, daß Sie die pon Ihrem Äusschuß in Vorschlag gebrachten Bewilligungen, namentlich die für Meliorations⸗ und Verkehrszwecke, beschließen werden.
Indem ich den Wunsch ausspreche, daß Ibre Arbeiten auch dies⸗ mal zum Segen des Landes gereichen mögen, erkläre ich nunmehr im ÄAllerböchsten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs den 30. Schleswig ⸗ Holsteinischen Provinzal ⸗Landtag für eröffnet.
Unter dem Vorsitz des an Jahren ältesten Mitglieds der Versammlung, Bürgermeisters Meßtorff⸗Uetersen, wurde mittels Acclamation der Klosterpropst Graf von Reventlou⸗ Preetz wiederum zum Vorsitzenden des Provinzial⸗Landtags und der Ober-Bürgermeister von Flensburg, Geheime Re⸗ gierungs-Rath Toosbüy zum stell vertretenden Vorsitzenden gewãhlt. ;
Der Vorsitzende begrüßte darauf die Versammlung und brachte auf Seine Majestät den Kaiser und König ein dreimaliges Hoch aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser ist gestern früh von Wien nach Cap Martin abgereist. ;
Der Wahlreformausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses begann am Sonnabend die Generaldebatte über die Wahlreform vorlage. Der Abg. Slavik befürwortete das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht. Der Abg. Ruß bemerkte, wenn die geheime Wahl durch das Gesetz; vorgeschrieben werde, so würde es nothwendig sein, einen Intelligenzecensus festzusetzen, ohne welchen. die schriftliche Form der
geheimen Wahl undenkbar sei. Der Redner erklärte, er werde
den bezüglichen Paragraphen der Taaffe 'schen Wahlireform in die Spezialdebatte aufnehmen und eine . von Be⸗ stimmungen für die Reinheit und 64 er durch das allgemeine Wahlrecht vorzunehmenden Wahlen in der Spezial⸗ debatte neuerlich beantragen; nur unter dieser Voraussetzung werde er in die Spezialdebatte eintritt. Der Abg. Klun verlangte eine größere Berücksichtigung der Slovenen und eine K der Mandate in Krain. Es sprachen dann noch die
Abgg. Graf Falckenhain, Pri berg, Graf Potocki und Dr. lich für den Eintritt in die Spezialdebatte. Schwarzenberg betonte dabei den autono⸗ mistischen Standpunkt des konservativen Großgrundbesitzes. otocki wünschte die Vermehru date, Br. Menger wünscht bestimmungen recht für findet am
Friedrich Schwarzen⸗ enger, sie erklärten sich
ng der galizischen Man⸗ e die Aufnahme strengerer Straf⸗ e, sowie das Wahl⸗ onen des Hausgesindes. Die nächste Sitzung ittwoch statt.
Der österreichische gestern nach längerer Debatte ein worin die Ansicht ausgesprochen wir unter der Bedingung auf Handelsbündnisses mit Ungarn zu dem bisherigen
ahlmißbrãäu
Landwirthschaftstag nahm vor⸗ stimmig einen Antrag an, d, die Regierung sollte nur die Erneuerung des Zoll- und Grundlagen ge⸗ welche in ausreichendem Maße den Inter⸗
affen würden, und des Staats entsprächen.
n der Landwirthschaft Sollte das Bündniß auf solcher Grundlage ni kommen, so würden die Landwirthe vor den si urückschrecken, selbst nicht vor Errichtung einer Zusatzantrag Lienbacher wurde ebenfalls in den Antrag aufgenommen. Derselbe lautet: Landwirthschaftstag spricht zunächst die Hoffnung aus, daß die Regierung das Zoll- und Handels bündniß rechtzeitig kündigen werde.“
Der Verwaltungsgerichtshof hat die von den ehe⸗ maligen Gemeinderäthen Dr. Lueger, Neumayer und Kupka gegen die Auflösung des Wiener Gemeinderaths ein⸗ gebrachten Beschwerden als unbegründet zurückgewiesen.
Im un garischen Unterhause brachte am Sonnabend der Abg. Josef Molnar (äußerste Linke) einen Antrag ein, wonach das Zoll- und Handelsbündniß mit Oester⸗ reich gekündigt, die Ausgleichsverhandlungen abgebrochen und die nöthigen Verfügungen behufs Errichtung eines selbst⸗ ständigen Zollgebiets und selbständiger Handels vertretungen getroffen werden sollen.
Zur Frage der Vertretung des ungarischen Millenniumsfeier erfährt der „Pester Lloyd“, es sei nunmehr definitiv bestimmt worden, diese Vertretung dem Kardinal⸗Fürsiprimas Vaszary zu übertragen.
ergehenden olgen nicht wischen⸗Zoll inie.
Papstes bei der
Grostzbritannien und Irland.
In Montrose ist am Sonnabend der ehemalige Minister John Morley zum Mitglied des Unterhauses gewählt te mit einer Mehrheit von 1993 Stimmen ten Wilson. In Southampton wurde der Liberale Sir F. Evans mit einer Mehrheit von 35 Stimmen gegen den konservativen Kandidaten Candy in das Unterhaus
worden; er sie über den Union
Der Dampfer „Harlech Castle“, mit dem größten Theil der Truppe Dr. Jameson's an Bord, ist gestern Vor⸗ mittag in Plymouth angekommen. Behörden wurde niemandem gestattet, an Bord zu gehen. In den Docks versahen Polizei und Militär den Dienst zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung. nach der Ankunft mittels Sonderzuges nach London be⸗ fördert, wo sie Abends eintraf. der Behörden, die Ankunft geheim zu halten, hatte sich doch eine große Menschenmenge vor dem Bahnhofe eing zu welchem die Bevölkerung keinen Zutritt hatte. Als die Truppe den Bahnhof verließ, wurde mit Zurufen begrüßt und erwiderte letztere mit Hochrufen. — Das Transportschiff „Victoria“ mit Dr. Jame son selbst und seinen Offizieren an Bord ist gestern Abend gegen Mitternacht in den Hafen von Plymouth eingelaufen. Auch dort wurde niemandem der Zutritt an Bord gestattet.
Frankreich.
In dem am Sonnabend abgehaltenen Ministerrath V. T. B.“ berichtet, der Minister des Aeußeren Berthelot mit, daß dem Deutschen Reichstag ein Gesetz⸗ entwurf über eine Abänderung der Zu die Exportprämie
Mit Ausnahme der
Trotz der Bemühungen
sie von der Menge
theilte, wie
ckersteuer zugegangen für deutschen Zucker Der Ministerrath berieth über die durch ein solches Gesetz für den französischen Zuckermarkt Lage und über die Maßrege den Wettbewerb des französischen Zuckers mit dem d icker auf den ausländischen Märkten zu unterstützen. Der Minister des Auswärtigen theilte ferner mit, daß ihm der Wortlaut des letzten, mit Madagaskar abgeschlossenen Vertrags Die Lage auf Madagaskar sei eine gute, sei auf eine zufriedenstellende Art her⸗
erhöht werde.
welche zu ergreifen
zugegangen sei. und diese
im Elysse. cher Minister und beglückwünschte Minister⸗Präsident Bourgeois
eneral Duchesne empfing ihn inmitten sämmtli u seinen Erfolgen. Auch der te dem General für seine militärischen Verdienste. Duchesne übergab dem Präsidenten Faure ein Handschreiben der Königin von Madagaskar.
Bei einem Festmahl, richtung neuer Ateliers der
lches gestern aus Anlaß der Er— Kunstgewerbeschule in Chälons⸗ Marne stattfand, beantwortete der Minister— auf ihn ausgebrachten Trinkspru sich über die zwischen den Republikanern ausgebrochenen Der Minister-Präsident führte dies verständnisse zurück, welche bald Hoffnung
vereinigen
Bourgeois einen Ansprache, Ursachen der Spaltung ver⸗ elbe auf Miß⸗
schwinden würden, daß sich um den entgegenzutreten und den Geist des Handels ⸗Minister worin er versicherte, ne fortfchrittliche und sozialistische as Ministerium habe en und sozialistischen Land zu verwalten; d Interessen und dem Ruhme
Anhänger
der Demokratie bekämpfen. sureur hielt eine Rede, Kabinet Willens sei, ei Politik zu verfolgen. den Bewels geliefert, daß die fortsch Republikaner im stande seien, d Kabinet werde nichts von den Frankreichs aufopfern.
Er hob hervor: d
Loire vor⸗ n Stelle des emy⸗ Saint⸗
Departement Maine⸗ et rsatzwahl zum Senat wurde a ßigten Republikaners Barthél Hilaire der Konservative Dem aille gewählt.
genommenen verstorbenen gemä
Die Minister der öffentlichen Arbeiten, ber Finanzen und eute mit den Simplon⸗Uebereinkommen.
schof von Breslau Dr.
des Schatzes Schweiz das
Der Kardinal⸗Fürstbi heute in Rom eingetroffen.
unterzeichneten Kopp ist
Türkei.
Die aus Sofia zurückgekehrten türkischen Abgesandten überbrachten dem Sultan ein Handschreiben des Prinzen Ferdinand. . .
Nach amtlichen türkischen Quellen wird die Nachricht, daß in Kaisarieh anläßlich der Ermordung eines Mohamedaners ernstliche Ruhestörungen vorgekommen seien, als gänzlich erfunden bezeichnet. Auch im Vilajet Si was sei die Lage, entgegen den Nachrichten einzelner Blätter, wieder eine normale geworden. Die Bevölkerung gehe ruhig ihren Geschäften nach.
Griechenland.
Der russische Admiral Kalageras ist, wie ‚W. T. 8 aus —ᷓ. berichtet, am Sonnabend Mittag gestorben. Die Königin begab sich noch- an demselben Tage nach dem „Hotel de Bretagne“, wo die Leiche des Admirals Kalageras aufgebahrt worden war, und verrichtete daselbst ein längeres Gebet. Der Ueberführung der Leiche nach Rußland wird eine Trauerfeier vorangehen, bei welcher die Garnison von Athen und die Besatzung der im Piräus liegenden russischen Kriegs— schiffe dem Verstorbenen die letzten Ehren erweisen werden.
Die griechische Regierung hat bezüglich der Unruhen auf Kreta eine Vorstellung an die türkische Regierung gerichtet.
Bulgarien.
Der deutsche Generalkonsul ad interim, Konsul Dr, von Voigts⸗Khetz ist, wie W. T. B.“ berichtet, am Sonn⸗ i, von dem Prinzen Ferdinand in Audienz empfangen worden.
Das Ministerium hat folgende Umgestaltung erfahren: Stollow bleibt Minister-Präsident sowie Minister des Innern und übernimmt interimistisch das Ministerium des Auswärtigen, Natschewitsch das Ministerium . Handel und Ackerbau, der frühere Kammer⸗Präsident Theodoro w das Justiz-Ministerium, Welitschkow das Ministerium für öffentlichen Unterricht und Madjarow das der öffentlichen Arbeiten.
Amerika.
Aus Havanna wird berichtet, eine Schaar Aufständischer habe Hoy Colorado, ein fünf Meilen von Havanna bele⸗ genes Dorf, angegriffen, sei jedoch von einer Abtheilung spa⸗ nischer Truppen zerstreut worden. Der Führer der Auf⸗ ständischen Inglefito sei gefangen genommen worden und werde wahrscheinlich erschossen werden.
Afrika.
Aus Massowah vom Sonnabend berichtet die Agenzia Stefani“: Der General Bargtieri habe am Freitag aus AÄAddi⸗Bichi telegraphiert, daß die Abessynier am Tage zuvor beabsichtigt hätten, ihr Lager abzubrechen, vorwiegend deshalb, weil die Futterplätze für das Vieh vollständig abgeweidet seien und Wassermangel eingetreten sei. Sie seien jedoch durch eine vom General Dabormida mit drei Bataillonen weißer Truppen und einer Kompagnie der Eingeborenen⸗Miliz unternommene Rekognoszierungsbewegung daran gehindert worden. Am , früh sel eine große Bewegung im Lager der Abessynier emerkt worden; die Zelte der Führer seien auf die Anhöhe des Pik Gandabia gebracht worden, was von den italienischen Stellungen aus genau habe beobachtet werden können. Zuerst sei das Gerücht umgegangen, daß ein Theil der Truppen der Abessynier nach Süden zu abmarschiert sei und nach einem Marsch von einer Stunde bei Amba Semraxata Halt gemacht . Später sei in Erfahrung gebracht worden, daß die ager des Negus Menelik, der Königin Taclaaimanot, des Ra Olie und des Ras Micasl in der Weise verlegt worden seien, daß sie eine ausgedehntere Linie einnähmen. Ras Sebat und Ras . ständen drei Stunden östlich von Baraschit. Wie es heiße, seien die itglienischen Ge⸗ . enen nach Alitiena gebracht worden, wo sich eine katho⸗ ische Station befinde. Der Hauptmann Debernardis, welcher in Baraschit mit einer Kolonne stehe, habe seine , n, , gegeben, daß der Kapuziner Gabre Cristos die efangenen dort besuche. — Vom Sonntag berichtet die „Agenzia Stefani“ weiter, daß der General Baratieri am Sonnabend Abend gemeldet habe, die Bewegung in Agame sei zum Stillstand gekommen. Der Kapuziner Gabre Cristos habe die italienischen Gefangenen bei Omfait gesehen, aber nicht mit ihnen sprechen können. Eine von Maimarat abgesandte Truppenabtheilung, welche eine Telegraphenverbindung mit Adrigat habe herstellen sollen, sei im Dorfe Seguai in der Nähe von Bursaber auf die Aufständischen gestoßen, habe dieselben angegriffen und sie in die Flucht geschlagen. Die Auf⸗ ständischen hätten 21 Todte und viele Verwundete verloren, während auf italienischer Seite nur ein ein iger Askari getödtet worden sei. Ras Sebat habe Menelik um Hilfe ern worauf Ras Mangascha den Führern der ufständischen von Asbi und Dessa Weisung ertheilt habe, sich mit Ras Sebat zu vereinigen. Die Schoaner rückten vorsichtig nach Süden und lagerten ungefähr 6 km von der Stellung der Italiener enfernt. Menelik befinde sich noch weiter gun rid in der Richtung von Tissa. Man sage, er wolle sich TLembien nähern, um dort Lebensmittel zu er⸗ langen und zu versuchen, die Italiener aus ihrer Stellung hervorzulocken. Menelik scheine alle Getreidevorräthe der Kirchengemeinschaften in Adua weggenommen zu haben und habe dem Kapitel in Aesum einen Tribut auferlegt.
Der Kommandant der Besatzung von Kassala hat telegraphisch gemeldet, daß die Militärposten, welche die Feld⸗ arbelten überwachten, vorgestern von Derwischen angegriffen worden seien. Eine Kompagnie der italienischen Eingeborenen⸗ Truppen sei zu Hilfe geeilt und habe nach einem kurzen Gefecht den Feind zum Rückzuge gezwungen. Die Verluste der Italiener betrügen 10 Todte un 10 Verwundete, die⸗ jenigen des Feindes ungefähr 8090 Mann an Todten, Ver⸗ wundeten und Gefangenen. Die feindlichen Streitkräfte, welche den Angriff ausgeführt hätten, würden auf etwa 600 . teristen und 500 Reiter geschätzt, die, wie ein gefangener Der⸗ wisch ausgesagt habe, einen Theil des Korps El⸗Fascer bildeten. Diefes Korps sei nach Aussage des e e, ed Derwisch ungefähr 5000 Mann stark und dazu bestimmt, Kassala anzugreifen. Den letzten Nachrichten zufolge scheine der Vormarsch der Derwische aufgegeben zu . die ein⸗
elne Landbevölkerung glaube nicht an einen Angriff auf assala.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die , , Sitzungen des Reichstags und des Kauses der Abgeordneten bo finden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (26) Sitzung des eeshlg der Abgeordneten, welcher der Minister der ö, entlichen Ar⸗ beiten Thielen beiwohnte, wurde die zweite Berathung des Etats der Eisenbahn verwaltung bei dem Titel Ein, nahmen aus dem Güterverkehr — 689 300 900 6“ fortgesetzt. Eine in Verbindung hiermit zur Berathung ge⸗ langte Petition des Landwirt schaftlichen Provinzialvereins für Westfalen und Lippe um Aufhebung der Vieh laffeltarife sollte nach dem Antrag der Budgetkommission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt werden, während Abg. . und Genossen (Zentrum und Konservative aus dem
esten) dieselbe der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen wissen wollten.
Abg. Freiherr von Los (Zentr.) bezeichnete die Viehstaffeltarife als schäblich für den Westen; dezhalb habe auch schon vor Einführung derselben der rheinische landwirthschaftliche Verein gegen dieselben Widerspruch erhoben. Die Behauptung, daß die Noth der Land⸗ wirthschaft im Westen nicht so groß sei wie im Osten, ist ein großer Irrthum. Der Getreidebau leidet bei uns wie im Osten, weil er beeinfrächtigt wird durch die hohen Löhne. Es hat auch eine Zeit gegeben, wo die Getreidepreise am Rhein niedriger waren als im Often. Wenn das so weiter geht, dann würden die Bauern den Körner⸗ bau aufgeben und zur Viehzucht übergehen; dann würden die Vieh⸗ . fallen und die Landwirthschaft des Ostens hätte von den Vieh⸗ taffeltarlfen doch keinen Nutzen. Unser Viehstand wird infiziert durch das eingeführte schleswig⸗höolsteinische und dänische Vieh; /ig des dänischen Viehs, welches auf den Kölner Viehmarkt kommt, ist infizlert. Von den Staffeltarifen hat die Landwirthschaft des Ostens schwerlich einen Vortheil, derselbe fällt hauptsächlich den Händlern zu. Redner bat, entgegen dem Kommissionsantrag die Petition aus Westfalen der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen: Ich nehme an, daß die Ausführungen des Vorredners, von denen ich nur sehr wenig verstehen konnte, sich im allgemeinen decken mit der Petition des west⸗ faͤlischen Bauernvereins. Er hat angeknüpft an meine Aeußerung, in welcher ich die Hoffnung ausgesprochen habe, daß die Landwirthschaft wieder in einen gedeihlichen und blühenden Zustand gelangen möge. In Uebereinstimmung mit dem Landwirthschafts- Minister halte ich die Herstellung der Viehstaffeltarife als ein geeignetes Mittel dazu. Die Pe⸗ fition gegen die Viehstaffeltarife hat eine große Aehnlichkeit mit dem An⸗ sturm, der gegen die Getreidestaffeltarife erhoben wurde, insofern sowohl dort wie . ein Beweis nicht erbracht werden konnte, daß diese Tarife der Landwirthschaft in den westlichen Provinzen schädlich seien. Es ist kein Beweis dafür erbracht, daß das Sinken der Getreidepreise mit den Staffeltarifen zusammenhängt; und einen solchen Beweis für die Viehstaffeltarife zu erbringen, hat die Petition des westfälischen Bauern vereins nicht einmal versücht. Es werden nur allgemein theoretische Frörterungen über den Rothstand der Landwirthschaft angestellt, daß dieser sich in gleicher Weise im Westen, in Mitteldeutschland und im Often findet; aber der Zusammenhang mit der Herstellung der Vieh⸗ ssaffeltarife ist nicht bewiesen. Ich habe leider nicht hören können, ob der Freiherr von Los diesen Beweis erbracht hat, aber ich glaube es kaum, denn ich halte ihn für absolut unmöglich. Bereits im porigen Jahre ist der Antrag gestellt, die Staffeltarife, wie sie bisher in Oberschlesien bestanden, auf das ganze Staatgeisenbahnnetz außt⸗ zudehnen. Diese Petition wurde vom Abgeordnetenhause der Staats⸗ regierung zur Erwägung, vom Herrenhause sogar zur Berücksichtigung überwiesen, und der Staatsrath hat sich mit 16 gegen 165 Stimmen für die Tarife ausgesprochen. Ja, die Mehrzahl der Land⸗ wirthe hat sich dafür ausgesprochen. Es ist nicht zu leugnen, daß die Preife in, diesem Herbst sinkende gewesen sind, mit Ausnahme der Preise für Zuchtvieh. Am ärgsten sind die Rück⸗ gänge bei Schweinen. Diese Erscheinung tritt, aber in jedem Jahre auf, wenn das Futter reichlich gerathen ist und infolge be e die Auf⸗ zucht vermehrt wird. Im allgemeinen ist aber der Rückgang auch beim Maäßtvieh nicht in dem Maße hervorgetreten, daß man daraus schließen fönnte, daß dieser Rückgang die Verhältnisse der Landwirthschaft wefentlich alteriert. Es ist behauptet worden, daß die Viehstaffeltarife in großem Maße dem Ausland, besonders Dänemark, zu statten kommen. Das dänische Reich muß 3 Wochen Qugrantäne halten, die allerdings auf 15 Tage verkürzt werden kann. Was da herausgekommen ist, das ist verschwindend. Belgien und Holland ist gesperrt für Rindvieh, Schafe, Ziegen; ebenso Rußland. Schweine dürfen nur in be⸗ stimmte Schlachthäuser eingeführt werden. Oesterreich ist für Schweine und Schafe gesperrt; für Rindvieh bestehen gewisse Sperrgebiete. Für Dänemark ist die Landeinfuhr gesperrt. Aus den Qugrantäne, anstalten Altona, Flensburg ꝛc. ist die ungeheuere Anzahl von 236 Stück Rindvieh, 1283 Schweine und keine Schafe befördert worden! Das ist die große Einfuhr von Rindvieh aus Dänemark, die den Westen schädigt. Wohin soll es kommen, wenn wir uns gegen das Ausland sperren und im Inland auch noch? Im allgemeinen haben die von mir eingezogenen Berichte festgestellt, daß sich bis jetzt das Bezugs gebiet nicht wesentlich gändert hat, daß aber erheblich zugenommen hat der Viehaustausch innerhalb der kurzen Entfernungen, innerhalb 100 Km, auf welche der Staffeltarif keinen Einfluß hat. Speziell ein Bericht aus Paderborn bestätigt mir, daß eine große Ver— schiebung in den Bezugsquellen bisber sich nicht gezeigt hat. Zu— genommen j. B. hat die Ausfuhr von Vieh aus Hannover, welches, wenn die Ausführungen des Abg. von Los richtig wären, noch mehr elitten haben müßte durch diese Maßregel als Rheinland und West⸗ alen. Der Zeitraum des Bestehens der Viebstaffeltarife ist viel zu karz, um irgend welche Schlüsse aus den bisherigen Erfahrungen zu ziehen. Im allgemeinen aber ist die Einführung der Staffeltarife für das Land eine Woblthat.
Abg. Gra w⸗Allenstein (Zentr) bedauerte, daß infolge des russischen Handelsvertrags die Getreide⸗Staffeltarife aufgehoben seien, trotzdem sie sicherlich dem Westen nicht o geschadet baben, wie etwa die Einfuhr argentinischen Getreides. Die Bekämpfung der Staffel tarife für Vieh bringe nur Beunruhigung in das Land. Der Bund der Landwirthe sei im Osten für und im Westen gegen die Staffel⸗ tarife. Redner erklärte sich gegen den Antrag Herold.
Abg. Herrmann (Zentr.) sprach sich in demselben Sinne aus; der Abg. von Los habe keinen Beweis dafür beigebracht, daß die Staffeltarife den Westen geschädigt haben. Empfeblenswerth sei eine allgemeine Einfübrung der Staffeltarife, auch für die Produkte der Industrie. Im Osten hat die Landwirtbschaft auch mit boben Töhnen zu rechnen, weil die Zeit zur Bearbeitung des Bocend zu kurz ist und die Landwirtbschaft durch flimatische Verbältnisse schlimmer beeinflußt wird als im Westen. Die jungen Leute geben vom Osten nach dem Westen, und wenn sie krank und siech geworden sind, belasten fie die Heimath. Redner bat das Haus, dem Osten diese ere, tütze nicht zu entzieben.
Abg. Herald (Zentr ): Im Landes Eisenbabnratb bat Graf Kanitz, der den Osten doch gewiß nicht vernachlässigen wird, beantragt, die Beschlußfassung auszuseßen, um noch mehr Material zu beschaffen. Es wird uns vorgeworfen, daß wir keinen zablenmäßigen Beweis für die Schädigung beigebracht haben. Aber der Osten bat auch keinen Be- weis des Nutzens beigebracht. Die Staffeltarife für Zucker und Getreide u. s. w. sind. eingeführt worden im Interesse des Konsumenten, um die Waaren billiger zu machen. Sie üben also einen Preisdruck aus, und
desbalb wollen wir davon nichts wissen. Eine Serre im Inlande
wollen wir nicht, aber auch nicht eine künstliche Verschiebung der Preh li er altnisse. Man meinte, daß durch die Staffeltarife, wenn
e über Berlin hingus gelten, die Bedeutung des Berliner Viehmarkts abgeschwãcht wird. Das ift aber durchaus nicht der Fall. Wenn die ãndler den Berliner Markt . wollten, könnten sie es auch obne die Staffeltarife. Die Noth der Landwirtbschaft ist im Westen ebense groß wie im Osten; ein Zeichen dafür ist die Zunahme der Verschul. dung im Westen, die progressiv gewesen ist, während sie im Dsten ab⸗˖ genommen bat. Wir sind immer mit Praktischen Verschlägen in rubiger , bervorgetreten, und zum Dank dafür gebt man mit solchen schädlgenden Maßregeln vor. Das muß Erbitterung berder- rufen. Die Regierung 1 dersprochen, keine Getreidestaffeltarife
wicber einzuführen; die Ginführung der Biehstaffeltarlfe widerspricht
diesem Versprechen. ; . von Mendel ⸗Steinfels (kons.): Bei dieser Frage zeigt eg sich, daß der Eisenbahn. Minister der mäͤchtigste Mann im St ist; denn Lie Tarispolitit ist nicht bloß eine fianzielle, sondern quch eine wirthschaftliche Frage. Zur ruhigen Lösung dleser wichtigen Frage möchte ich beitragen; denn mein Wahlkreis t ein Intereffe sowohl am Verkauf, wie am Kauf des Viehs. Zwischen den Getreidetarifen und den PViehtarifen sst ein Unterschied. Beim Getreide handelt es sich für die Landwirthe hauptsächlich um den Abfatz, um den Verkauf; beim Vieh dagegen nicht bloß um den Verkauf des gemästeten Viehes, sondern auch um den Ginkauf des Magerviehs. Wenn die preußische Landwirth⸗ schaft auf fich allein angewiesen wäre, würden wir uns leicht ver sfändigen, aber das Ausland spielt eine wichtige Rolle dabei. Es handelt sich um temporäre, vorübergehende Importen, die die Prelsbildun beeinflussen. Der Minister , von 336 eingeführten dänischen Rindern. Aber in der Quarantaͤneanstalt Hi n stehen augenblicklich M2 dänische Ochsen. Die Quarantäne dauert auch nicht mehr drei Wochen, sondern nur zehn Tage. Und in wenigen Jahren wird es mit dem dänischen Viebimport anders aussehen als heute. Dem Handel wird durch die Viehstaffeltarife allerdings ein Riegel vorgeschoben, weil der Berliner Viehmarkt nicht mehr den Einfluß hat wie früher. Es haben sich dieselben Mißstände herausgebildet wie an der Börse. Die Preise bestimmt der kapital kräftige Viehkommissionär, welcher auf die Verkäufer und auch auf die Großschlächter drückt. Wollen die Kommissionäre kaufen, dann drücken sie die Preise; wollen sie verkaufen, dann steigern sie dieselben, dagegen können die Konsumenten fich nicht helfen; wenn der Minister da helfen will, so sind wir ihm dankbar dafür. Das ist die andere Seite der Staffeltarife. Man wird sagen: der weiß ja selbst nicht, was er will; er spricht für den Osten und für den Westen. Das möge man mir zu gute halten, weil sch aus der Provinz Sachsen stamme, die in der Mitte liegt, und ich die Sache ruhiger ansehen kann als andere Landstriche. Ver Aus⸗ tausch von Zuchtvieh zwischen Süd und Nord und Ost und Westen wird durch die Staffeltarife erleichtert, was von Bedeutung ist, seitdem Holland gesperrt ist. Eine Einigung wird sich herbeiführen lassen, wenn die Grenzen sen die Viehseuchen so gesperrt werden, wie es in England geschieht, dann werden die Staffeltarife mehr Land- wirthen nützen als schaden, aber die Regierung sollte dann nicht bloß die entfernter wohnenden Konsumenten begünstigen, sondern auch auf kürzere Entfernungen oder ganz generell die Viehtranparte verbilligen. Dadurch würde der Ringbildung der Händler vorgebeugt werden. Ich möchte, daß ein Zwiespalt der Meinungen innerhalb der land⸗ wirthschaftlichen Kreife hier nicht zu Tage tritt. Die Maßregel wird günstig wirken, wenn wir endlich den Schutz vom landwirthschaft⸗ lichen Minister bekommen, den wir dringend fordern. Ich fehe nicht ein, warum nicht die Quarantäne straffer gehand⸗ habt werden foll. Durch den Seuchenschutz wird auch die
Bildung der Preise günstiger werden, und ich habe den Muth, zu sagen, daß ich bei dieser Frage immer wieder auch die Existenz⸗ fähigkeit der Landwirthe in das Auge fasse. Ich bin überzeugt, daß die Mehrheit des Hauses mir dabei zustimmt, und ich hoffe, daß auch der Fisenbahn ⸗Minister bereit ist, der Landwirthschaft, soweit sein Ressort dabei in Betracht kommt, zu helfen.
Abg. Hirt skons.) erblickt in den Staffeltarifen eine wesent⸗ liche Förderung der landwirthschaftlichen Absatzverhältnisse; er er⸗ wartet den größten Nutzen für, die Landwirthschaft, wenn durch die Tarife der Ring auf dem Berliner Markt gebrochen wird. Deshalb sollten alle Landwirthe auf diesem Gebiete zusammenstehen. Redner bat die Regierung, die Staffeltarife aufrecht zu erhalten.
(Schluß des Blattes.)
Kunst und Wissenschaft.
Im Verein für deutsches Kunst gewerbe wird am Mittwoch, den 26. d. M., Herr Professor Dr. Alfred Lichtwark, Direktor der Kunsthalle in mburg, einen Vortrag halten über die Medaille einst und jetzt, ihre Geschichte, ihre Technik, ihre Zukunft‘. Da der Gegenstand mit Rücksicht auf die Ausstellungen dieses Jahres pon besonderem Interesse ist, so sind auch Gäste aus weiteren Kreisen willkommen. Die Sitzung findet im großen Saale des Architekten hauses, 85 Uhr Abends, statt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Italien. Zufolge seesanitätspolizeilicher Verordnung vom 31. v. M. ist die Einfuhr von gesaljenem, geräuchertem oder auf ande re Weise zur Aufbewahrung zubereitetem Schweine⸗ fleisch auch aus Serbien gestattet. Bedingung ist jedoch, daß die Sendung von einem Gesundheits⸗Ursprungs Zeugnis begleitet ist. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 303 vom 20. Dezember v. J.)
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kotg
an der Ruhr und in Döoerschlesien.
An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 11 845, nicht rechtzennig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 4295, nicht recht⸗
zeitig gestellt keine Wagen. Von den Aeltesten der Kaufmannschatt von Berlin wir all- jährlich ein Verzeichniß sämmtlicher Mitglieder der Ker- poration der Kaufmannschaft van Berlin und ibrer bei der Korporation angemeldeten Handels Firmen, desgleichen ein Ver · zeichniß der bei der Korporation angestellten Beamten, vereideten Makler und Waaren⸗Taxatgren sowie der vereideten Sach verständigen“ berausgegeben. Die Ausgabe fr 1886 liegt gegen wärtig vor.
— Wie die Rbein.⸗Westf. Ztg. aus Essen meldet, warde in der Zechenbesißer ⸗Verfamm lung des Rbeinisch⸗ Best . fälischen Koblensyndikats am Sonnabend über den Geschäfz⸗ gang im Monat Januar Bericht erstattet. Danach benffert sich die Betbeiligungssumme auf 3 461 885 t, tbatfächlich gefördert wurden 3 340 360 t. die Einschränkung betrãgt alse 121 G65 oder 31 ag gegen 3. 45 0 im November, 2, 12 0 im Dezember 1885 und 38 220i Jannar 1895. Der Versand betrug 2514 026 t, davon auf Rechaung des Syndẽkatg 2 305 696 t oder 91.71 06. Der Versand stellte sich far den Arbeits. tag auf W567 Derrelwagen gegen den verfäabri en Jannarversand ein tãglicher Mebrbetrag von 1621 Magen. Die Ibnabme durch die Jadastrie und die Dändlet war gut, besonders diesenige, welche auf Mbein- schiffen erfolgte. Der Februar bat etwas Gwächer egonnen, wen- gleich die Industrie nach wie dor gut akaimmat. Namn warte be- schlossen, a der im vorigen Jabt aug besonderen Gründen verlaffenen Metbode zurückkehren und die Monate Mär dis Aagast alt Sommermonate ju betrachten, also für diese Zeit eine Ginfchrankaag don 18 0 eintreten zu lassen.
— Der Vertrieb dez Mineral asserg aut dem ScheF- brunnen in Gerolstein wird eine erbebliche Rermebrnng erfabren; in nächster Zeit fel dort ein größeres Fabrik ge baude werden.
— Die ere, ,. Wep· Ausstellang des Witte lden tschen Paviervereind (del. Nr. 7 d W.) fladet dean d Man ia Kaufmãnnischen Vereinsbanse in Se ipzig statt
Wien, 2. Februar. (G T. * Die bentige — . 26 De ste r reich is chen 2. vest babn nabm na n Verwaltungsratdz det der abgeschloffene Verstaallichangk · Ne dereinkommen an. .
Laut Telegramm aus Serdegthal it die weite englische no feen dom Ra . an, . — Se nn .