1896 / 63 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Mar 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Dr. Schneider (fr. Volksp.) u Woedtke. Der Antrag Strombeck wird abgelehnt und Art. 14

unverändert angenommen.

und 20 werden ebenfalls angenommen. Berathung der Vorlage beendet.

Initiativantrãge.

worden.

An der weiteren Debatte 4 en sich noch der Abg. inisterial⸗Direktor von

Art. 16 wird mit einem Amendement Lenzmann an⸗ enommen; danach kann das Feilbieten von Gegenstãnden urch Kinder unter 14 Jahren verboten werden.

Art. 17 und 18 Strafbestimmungen, und die Art. 19

amit ist die zweite Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr.

Schluß 6i/a Uhr.

Preußsischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 40. Sitzung vom 11. März 1896, 11 Uhr. Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet

Die zweite Berathung des Stats des Ministeriums der geistlichen, Ünterrichts-⸗ und Medi zinal⸗ Angelegenheiten und zwar des Kapitels „Med izi nal⸗

wefen“ nimmt ihren Fortgang, .

Abg. Graf Doug las (ft. kons.): Ich habe im horigen Jahre den Medizinal ·Minister um die Abstellung dreier Uebelstände ersucht, und zwar zunächst der Verabfol gung der eiskalten Getrãnke in öffent⸗ sichen Trinkhallen; sodann wünschte ich, daß die sogenannten Zieb: inder nicht nur bis zum vierten Jahre dem Schutz der Polizei unterstehen, sondern darüber hinaus, damit Mißbandlungen derselben vorgebeugt werde; schließlich bat ich darum die Infeltlonsstoffe ver breütenden Kokosdecken in den Broschken während der heißen Jabres⸗ eit durch abwaschbare Gummideckn zu erfetzen. Ich danke dem . daß er diesen Wünschen Rechnung . hat.

Abg. Dr. Rzepnikows ki (Pole) bef wert sich darüber, daß zwar in der Provinz Posen, aber nicht in Westyreußen Kreisphysiker polnischer Nanionalität angestellt seien; man halte die Polen vielmehr ben biesem Amt fern. Redner führt besonders die Besetzung des Kreispbysikats in Kulm an. Bei solcher Behandlung sei es natürlich, wenn sich die polnischen Aerzte in Westpreußen nicht dem kostspieligen und zeitraubenden Physikatẽ examen unterziehen wollen.

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse⸗

Meine Herren! Es bedarf wohl kaum der Versicherung, daß eine grundsãtzliche Ausschli⸗ßung von Physikern polnischer Herkunft bei uns nicht stattfindet. Der Herr Vorredner hat ausdrücklich anerkannt, daß in der Provinz Posen Physiker volnischer Nationalitãt wiederholt an⸗ geftellt worden sind. Schon daraus ergiebt sich es ganz von selbst, daß, wenn in Westpreußen vielleicht in neuerer Zeit eine solche An⸗ stellung nicht vorgekommen ist, dies in den örtlichen Verhältnissen oder in den versonlichen Verhältnissen der Bewerber seinen Grund hat; einen prinzipiellen Grund bat es nicht. Wir behandeln die Polen durchaus auf gleichem Fuße, wenn sie gleiche Qualifikation haben. Ja, meine Herren, es giebt sogar Kreise, bei denen wir die Kenntniß der polnischen Sprache zur Voraus setzung der

Anstellung machen.

Nun hat der Herr Vorredner hier bedauerlicher Weise einen bestimmten Fall angeführt: den Fall der Besetzung des Physikats in Kulm. Meine Herren, ich lehne es durchaus ab, hier die Gründe anzugeben, die uns bestimmt baben, in einem bestimmten Fall eine bestimmte Persõnlichkeit anzustellen oder nicht anzustellen. Das hohe Haus hat bis jetzt eine ganz konstante Praxis ausgeübt, indem es sich mit derartigen Einzelheiten persõnlicher Art nie be⸗ schäftigt hat. (Sehr richtig! rechts. Und in der That, meine Herren, persõnliche und für die einzelne Person unangenehme Verhältnisse hier bor dem ganzen Lande darzulegen, das müssen wir unter allen Um⸗

stãnden vermeiden. (Sehr richtig]

Nen möchte ich aber doch binzufügen: der Hert Vorredner bat mich gefragt, ob denn das Phvsikats amt auch eine advokatorische Thätigkeit darstelle. Ganz gewiß nicht! Aber das Physikat ist eine autoritative Stellung, ein autoritatives Amt, und darin bat der Herr Vorredner recht, wenn er vermuthet, daß wir an Stellen, wo Deutsche mit Polen gemischt leben, uns unter keinen Umständen eine polnische Agitation ins Pbysikat setzen. Damit würden wir das Amt schädigen. Wir achten also darauf, wenn polnische Bewerber in Frage kommen, daß wir die Gewähr haben, daß sie loval im vaterländischen Sinn thätig sind, nicht aber das Deutschthum und die Politik der Regierung auf dem Sprachengebiet agitatorisch bekãmpfen. Solche Leute können wir nicht brauchen, auch nicht für die Pbysikate. (Lebhaftes Bravo.)

Auf eine Anregung des Abg. Dr; Langerhans erklärt Gebeimer Ober Regierungẽ · Rath Br. Altboff, daß die Frage einer Aenderung der medizinischen Studienordnung zur Rompetenz des Reichs gehöre. Für eine Dreitheilung der medhzinischen Prüfung im Gegensatz zu der jetzt bestebenden Zweit heilung sei die MNedizinalrermaltung nicht. Dagegen sei eine Verlangerung des medizinischen Studiums in Aus⸗ sichf Jenommen, wobei das halbe Jahr des Dienstes mit der Waffe den jungen Medizinern auf das Studium angerechnet werden solle. Redner, der bei der großen Unruhe des Hauses auf der Journalisten tribũne schwer verftändlich ist, verbreitet sich über die einzelnen beab⸗ sichtigten Reformen und Febt namentlich hervor, daß man beabsichtige, bie angebenden Aerzte nicht unmittelbar in die Praxis eintreten, sondern sie vorher ein Probejahr in einem Krarkenhaus durchmachen zu lassen. Ueberbaurt olle der inneren Medizin eine größere Aufmerk⸗; famkeit und Pflege gewidmet werden.

Abg. Freiberr von Heereman wendet sich gegen die schon er- wäbnte Polizeiverordnung, welche mit ibren bureaukratischen und grõßtentbeils unpraktischen Vorschriften bemmend auf die Kranken⸗ anstalten einwirken könne.

Ministerial · Direktor Dr. Pon Bartsch weist diese Bedenken zurũck. Der Entwurf der Polizeiversrdnung sei Jahre lang in der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen unter Zunebung von Mitgliedern der Aerztekammern vorberathen und dann nicht bloß vom Kultus- Minifter, Jon dern auch von den Ministern des Innern, des Handels und der öffentlichen Arbeiten veröffentlicht worden. Richts babe der Zentralverwaltung ferner gelegen, als die Freiheit der Selbfwerwaltungskõrper damit beschränken zu wollen; im Gegen. tbeil, sie babe ihnen den größten Spieltaum lassen wollen. Es sei nicht ein jwingendes Statut, sondern ein Mufter, welches die einzelnen Provinzen annehmen, aber auch ablehnen oder modifizieren könnten.

Abg. Dr. Porsch meint, daß eine solche generelle Schablone be⸗ denklich sei. Man müsse nicht das Wänschenswerthe, sondern das Erreichbare wollen, unter Schonung der Verbältnisse in bestebenden Anstalten. In der Anweisung vom 26. September sei nicht klar er⸗ sichtlich, welche Bestimmungen für die Anftalten für Idioten und Grilertiker, und welche für Irrenanstalten gelten Die Aufnahme freiwilliger Pensinãre dürse nur in Anstalten erfolgen, in denen ein Arzt wohnt. Danach müsse in allen solchen Anstalten ein Arzt wohnen.

Ministerial⸗ Direktor Dr. von Bartsch betont nochmals, daß durch den Entwurf der Polijeiwerwaltung die bestebenden Anstalten in keiner Weise benachtheiligt werden sollen, wenn sie nur einigermaßen en Anforderungen genügen. Die Aufnahme freimilliger Pensionãte solle keines wegs erschwert werden. sei von den besten

Abg ich nicht so Aerite bis zur praktischen Ausbildung. ist aber nicht endlos ausgedehnt werden. Es bildung die daß darin könne im Kranken land werde das Pauksystem durch die Art der Prüfung gefördert, denn dort werden etwa 30 Themata aufgestellt und unter den Kandidaten verloost. Das sollte man bei uns nicht nachmachen. der Examina komme Wissen wirklich festgestellt werde.

fürchtun die vielen kleinen feien die Erklärungen der Regierung bleiben könne.

psychiatrischen Mitglieder der aufsichtigung

durch diese Thätigkeit Einbuße in ihrer

Dr. Virchow (frs. Volkep.) : Auf die Prũfungsordnung lege

viel Werth, di ache ift die Erziehung der jungen n , Der ien der Eltern

die irre,, könne nicht zu lange sei nothwendig ehufg praktischer Aus⸗ olikliniken zu vermehren, und es sei anerkennengwerth. chon . mitte gemacht seien. Nicht jeder iunge Arzt ause feine Ausbildung erhalten. In euts

groß,

Sũddeutsch⸗

Auf die Anzahl

es nicht an, wenn nur einmal das effektive

Abg. Mooren (entr) bemerkt, daß im Rheinland die Be⸗ bestanden babe, daß durch die Anweisung vom September Privatanstalten unmöglich gemacht seien; deshalb erfreulich, daß es beim Alten

Abg. Dr. Martens (ul.) erkennt es dankbar an, daß die Besuchskommissionen für die Be⸗ der Privat · Irrenanstalten ihre Thätigkeit ohne Entgelt

ausüben, halt es aber doch für geboten, sie zu befolden, damit sie nicht Privatpraxis erleiden. Die Anzahl der Aerzte in den Irrenanfstalten müsse im richtigen Ver hältnisse zu der Anzahl der Kranken steben. Im Volke berrsche jetzt die Meinung, daß in Irrenanstalten mancherlei Dinge passieren, Die das Licht der Oeffentlichkeit zu scheuen hätten; wenn sich diese Be⸗ fürchtung auch in vielen Fällen als unbegründet erweise, so müsse ihr doch durch häufige Repiftonen vorgebeugt werden. Die Ueber tragung der Idiotenpflege auf die Prodinz habe sehr segensreich ewirkk denn Zrme Kreise könnten dieselbe nicht durchführen. Die evision der Irrenanstalten müsse auch auf die öffentlichen An⸗ stalten ausgedehnt werden damit die Ansicht unterdrückt werde, daß äuch' Richtgeifteskranke. in Irrenanstalten untergebracht würden. Natürlich könnten nicht alle Kranke von der esuchskommission einzeln untersucht werden, auch das Herausgreifen einzelner Kranker habe keinen Zweck; deshalb müßten die Namen der Mitglieder der

Rommisstonen veröffentlicht werden, damit jeder, der bezüglich der

ungerechtfertigten Internierung eines Kranken einen Verdacht hat,

sein Material einem KRommissions mitglied unterbreiten kann, und dann 8 die Kommission den an enau untersuchen. Wenn aber die Betuchskommissionen ihre Aufgabe richtig erfüllen sollten, genügien die dafür im Etat ausgeworfenen S006 Æ nicht, die Summe mũsse vergrößert und den Mitgliedern Besoldung gewährt werden. Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bo sse: Meine Herren! Der Herr Vorredner ist zurückgekommen auf die angebliche Geringfũgigkeit dieses Betrages von 8So0o0 4, welcher schon im vorigen Jahre, wenn die Herren sich gütigst entsinnen wollen, hier, ich darf wohl sagen, mit einem gewissen Hohn begrũßt worden ist. Man nahm an, daß für eine große Maßregel diese 8000 Æ denn doch mindestens ein Mißgriff nach unten gewesen sei. Nun liegt aber, wie ich schon im vorigen Jahre anzudeuten mir erlaubt habe, die Sache wesentlich anders. Die 8000 M sind ausschließlich be⸗ stimmt wie Sie aus der Bemerkung zum Etat ersehen für die pspchiatrischen Mitglieder der Besuchskommissionen, also für die Direktoren von wpswchiatrischen Kliniken oder von öffentlichen Irren anstalten. Wenn Sie die Gesammtsumme der Reisekosten und Tagegelder wissen wollen, welche die Kommissionen erfordern, so müssen Sie mindestens diese 8000 4 mit 3 multiplizieren; denn für den Regierungs⸗Medizinal Rath und den höheren Beamten werden die Reisekosten und Tagegelder nicht aus den 8000 M, sondern aus dem Reisekostenfonds der betreffenden Behörde entnommen. Wir haben für die Untersuchungskommission also nicht etwa bloß 8000 , sondern 8000 M plus den 16 000 4 aus den Reisekostenfonds der Behörden. Und da meine ich, sollte man zunächst abwarten, wie weit wir mit diesem Betrag kommen werden.

Nun hat der Herr Vorredner gemeint, es sei doch eine Unbillig⸗ keit gegen die psychiatrischen Mitglieder der Untersuchungskommission, daß man ibnen bloß Reisekosten und Tagegelder gäbe; man müßte ibnen eine Entschädigung für den sie treff enden Geschãftsverlust bieten. Das glaube ich nicht. Die Herren sind wenigstens zumeist Beamte, und mit großem Dank müssen wir anerkennen, daß die Herren ihre Dienste auf das bereitwilligste zur Verfügung gestellt haben, und daß keiner mehr als Tagegelder und Reisekosten verlangt bat. Das ist ein Opfer, welches die Herren bringen; aber da sie dazu bereit sind, so liegt für den Staat auch bei der besten Finanzlage und soweit sind wir noch nicht einmal keine Veranlassung vor, mehr zu gewähren, als verlangt wird. Das ist bisher nicht geschehen, und ich bin auch bier nicht dazu in der Lage.

Was die Besuchtkommissionen selbst anlangt, so baben wir deren jetzt 22, und zwar ist die Sache so gedacht, daß sie nicht bloß einmal im Jabre eine Revision ausfübren, sondern da, we es irgend noth⸗ wendig erscheint, auf Anordnung des Regierungs⸗ Prãsidenten die Re⸗ vision wiederbolen. Ich denke, daß dies das Richtige ist, und daß wir diese von allen Seiten mit Anerkennung begrüßte Einrichtung zunãchst einmal funktionieren lassen und die Erfahrungen abwarten. Dann werden wir ja von selber kommen und gewiß alles tbun, was noth⸗ wendig ist, um den Einfluß, den die Besuchskommissionen auf die Anstalten haben sollen, auch zur Verhütung unzvlässiger Inter nierungen zu verwerthen.

Das regelmäßige Verhältniß der Aerzte in den Irrenanstalten zu den Kranken, hat der Herr Vorredner gewünscht, mochte auf die Zahl von 1: 100 festgesetzs werden. Das ist schon jetzt das regel- mäßige Verhältniß; das baben wir fast überall, wenn auch nicht in allen Anstalten; das muß sich nach den örtlichen Verhältnissen richten. Ich würde es für verkehrt halten, wenn wir ein für allemal an⸗ ordnen wollten, daß auf je 100 Kranke in jeder Anstalt ein Arzt kommt. Da geräth man mit kleinen überschießenden Zablen in die größten Verlegenbeiten, bei denen auch ein Eingriff nicht möglich ist. Ich bitte Sie, dem Ermessen der Bebörden etwas freieren Spielraum zu lassen. Wo sich Uebelstände berausstellen, wird es jetzt, wo alle Behörden auf dem Gebiete der Irrenpflege hellhörig geworden sind, ganz gewiß an Einschreitungen der Behörden nicht fehlen.

Nun, meine Herren, bat der Herr Vorredner gewünscht, ich möchte doch die Revisionen auch auf die öffentlichen Anstalten aus- debnen. Das versteht sich ganz von selbst, ich brauche keine Vor⸗ schriften über die Revision öffentlicher Anstalten zu erlassen; sie werden

obnehin revidiert und sind auch im rorigen Jahre revidiert. Ich muß es bervorheben, das die Provinzialverwaltungen uns bisher mit der größten Bereitwilligkeit entgegengekommen sind. Wir können es garnicht hoch genug anschlagen, daß die Provinz ialverwaltungen uns diesen Theil der öffentlichen Gesundheitspflege, die Irrenpflege, nicht nur abgenommen baben, sondern daß sie es auch an den größten und schwersten Opfern auf diesem Gebiet nicht baben feblen lassen. Daraus ergiebt sich für uns die Verpflichtung, daß wir auch den Provinzial⸗

chikanieren,

wo es nicht nöthig ist. Wir müssen darauf achten, daß die Sachen in Ordnung sind;

aber wo sie in Ordnung sind, wollen wir den Provinzialverwaltungen nicht zu nahe treten. Wir dürfen sie in der Freudigkeit, mit welcher sie sich der Pflege des Irrenwesens angenommen haben, nicht stõren. Sonst kommen wir auf diesem Gebiete wieder dahin, wie auf anderen Gebieten, daß berechtigte Klagen über bureaukratische Eingriffe in die Selbstyerwaltung erhoben werden, die gerade auf diesem Gebiete ihre volle Schuldigkeit thut. Ich verweise auf das, was mit vollem Recht der Herr Abg. Mooren von der rheinischen Provinzialverwaltung gesagt hat. Ich kann das nur bestätigen und anerkennen und hinmu⸗ fügen, daß nicht von uns der erste Anlaß gegeben worden ist, sondem daß die rheinische Provinzial verwaltung ihrerselts aus freien Stücken gekommen ist.

Nun ift endlich noch der Wunsch ausgesprochen worden von dem

Herrn Vorredner, wir möchten die Mitglieder der Besuchs kom missionen

öffentlich bekannt machen. Dann könnten sich die Leute, die den

Verdacht hätten, in dieser oder jener Anftalt werde ein nicht Geistez.

kranker unzulässiger Weise interniert, an die Mitglieder der Besuchs⸗

kommission wenden, und letztere könnte auf diese Kranken ein besonderes Augenmerk richten. Nun, meine Herren, das geschiebt ohnedies. Die Mitglieder der Besuchskommissionen brauchen wir nicht bekannt zu machen, sondern der Ober · Prãsident und der Regierungs⸗Präsident sind zur Entgegennahme solcher Be⸗ schwerden da. Sie geben solche Beschwerden selbstoerstãändlich an die

Besuchskommission ab, und die Besuchskommissionen werden auf die

Winke, die sie von den dazu berufenen Behörden bekommen,

bei Untersuchungen ihr ganz besonderes Augenmerk auf diese

Kranken richten. Der Herr Abgeordnete hat ganz Recht, in

einer Anstalt mit Soo -= 600 Kranken kann es nur

höchst willkommen sein, wenn die Besuchskommission irgendwelche

Anhaltspunkte dafür erhält, auf welche Dinge und auf welche Kranken

in dieser Anstalt sie ihr besonderes Augenmerk zu richten bat.

Ich glaube daher, daß wir in dieser Beziehung zu besondermn

Maßnahmen keinen Anlaß haben und daß wir im allgemeinen mit den

Erfolgen, die wir in den ersten Jahren mit den Revisionen der Be⸗

suchskommissionen sowohl in Privatanstalten wie in öffentlichen Au

stalten gebabt haben, vollkommen zufrieden sein können. ;

Abg. von Puttkamer Oblau (Cons: Der sogenannte ryha⸗

mazeutische Beirath soll durch Heranziehung von italiedern an

den einzel nen Provinzen verftärkt werden. Die Apotheker wüũnschen nu, daß ihnen eine Standes vertretung gegeben werde, wie sie andert

Berufekreise schon haben, und daß dieselbe Mitglieder in den phar⸗

mazeutischen Beirath wäblt. Ich frage den Minister, ob er diese

Angelegenheit dem pbarmazeutischen Beirath vorlegen will, und bitte

ihn, dabei die Wänsche der Apotheker zu berücksichtigen.

Ministerial · Direktor Dr. von Bartsch theilt mit, daß ein neuer

Aposhekerrath als Beirath des Minifters gebildet werden soll, un

die Fragen des Apothekenwesens, wie Taxfragen, reichs esetzliche Rege⸗

lung des Apothekenwesens ꝛc., zu beratben. Dazu sollen auch glieder aus den Kreifen der besitzenden und der nĩchtbesizenden Apotheker

aus allen Provinzen berangeiogen werden. Der Avothekerrath soll im

Jahre einmal berufen werden. Vielleicht ist das der Anfang zu

Diner Standesvertretung der Apotheker, zu der wir wohl auch einmal

kommen werden.

Dietz Neuwied (nl,) schließt sich den Wünschen det amer an, bemängelt aber, daß ein Unterschied zwischen nicht befitzenden Apothekern gemacht werde. Der gutt

Apotheken sei nicht allein 'auf die Aufsicht, sondem Apotheker zurückzuführen. Bartsch: D Eine U Apothekern ist Durch

besitzenden. en den besitzenden he und deshalb

Idung eines s . Redner bestreitet ferner, daß die und daß jeman

schaffen mögen,

ine solche nicht nöthig sei. der Aerzte in den Irrenanstalten zu gering sei widerrechtlich in einer Irrenanstalt gehalten werde. s

Abg. Jerusalem Zentr.) erkennt das Vorhandensein eines! terschledes zwischen besitzenden und nichtbesigzenden Apothekern 3 an, denn jeder Apotheker wolle früher oder später eine Konze fe erwerben. Die Schaffung des Apothekerratbs sei erfreulich, dt Apotheker müßten aber ein Vorschlagsrecht erhalten. ;

Ministerial Direktor Dr. von Ger ch erwidert, daß sehr vil Probssoren nie zu einer eigenen Apotheke kommen, weil ibnen de. fach das Geld fehle, und daß diese daher einen eigenen Intere fsenler⸗ kreis bilden.

Abg. Kircher (Zentr.) mann in der Naturforscherversammlung terienbaltigkeit der Lymphe zur Impfung fragt, ob irgend welche Gefahren von Staatsanstalten erzeugten Lymphe zu befürchten seien.

Geheimer Medizinal⸗Rath Dr. Schmidtmann verneint d unter Hinweis auf die neuerdings mit großem Erfolge vorgenommt ta Sterilisterungsversuche und die Sorgfalt, welche dieser wichtigen An⸗ gelegenheit fortgesetzt gewidmet wird. ; ;

Abg. Dr. Virchow: Die mangelhafte Beschaffenheit der ymyle bat den Kampf gegen das Impfen hervgrgerusenz die Lump be in ebenso wie jeder andere Gegenstand der Zersetzung ausgesetzzt. die Verhältnisse sind bisher noch erträglich gewesen und Schaden bäurtsachlich da bervorgetreten, wo die geimpften Kinder nicht

richtig bebandelt wurden. . ö. Das Kapitel und der Rest des Ordinariums werden be

ic?

und zwar bei den Kosten für die Vorbereitungen zum Umbau der Charité und zur Verlegung des Botanischen Gartens spricht ; Abg. Dr. Langerbans sein Erstavnen darüber aus, da * Kultus⸗Minister Seiner Majestät dem König den Vorschlag babt machen können, den Botanischen Garten zu verkaufen, der . Großen Kurfürsten angelegt und von allen Hohenzollern mit die und unter Aufwendung großer, Mittel gepflegt worden sei. Nicht * einem Menschenalter lasse sich wieder ein solcher Baum bestand . sielen. Der Garten sei Hweltberühmt. Das Projekt für die . Anlage in Dahlem sei noch so wenig festgestellt, daß man sie date hin noch nicht bewilligen könne. Dasselbe gelte für die Charite. 1 Geheimer Dber· Regierungs· Rath Dr. Althoff: Es handelt sich * um die Bewilligung der Ausführung der Pläne, sondern,. nur, um . Veorberestungen. Die Nothwendigkeit des Umbaues der Charite ist gemein anerkannt, die Pläne dazu sind genau aufgestellt von perstorbenen Ober⸗ Bandirektor Lorenz. Für die Verlegu Botanischen Gartens sind nicht finanzielle Gründe maßgebend gene.

vil g ̃ ei den einmaligen Ausgaben,

k Die Regierung s Absichten geleitet.

verwaltungen entgegenkommen und daß wir sie nicht mit Revisionen

sondern sachliche Gründe. Der Garten ist nach sachverstãndigem

abtten viel zu kltin (Redner verllest einen Theil des Guta bie Gärten in anderen Städten sind viel größer; die des Sartens lãßt viele Pflanzen nicht mehr recht gedeihen; die Neu⸗ anlage des Gartens würde ferner die Möglichkeit s 8. eine zu Unter- aichtszweden. dienende Abtheilung von den dem Publikum offenstehenden Theil vollstãndig zu trennen. Es würde auch grohe Kosten verursachen m jetzigen Farten wieder in einen guten Zustand zu ver een. Fedner legt ferner dar, daß aus dem Erlös für den Botanischen Harten die Kosten des Umbaueg der Gharits und anderer wissenschaft⸗ werden könnten.

g. Verkauf des Bo bei dieser alten, nicht ausrechnen sollen, j 1 n , 1 en Erholungsort von Tausenden, vom Erdboden ver⸗ 3. . f ech en einmal 2 r, der Stadt ; ngemessenen Preise an. Poffentli i ort in dieser Sache noch nicht gesprochen. ö . Abg. Dr. Virchow wünscht, daß sich das Haus durch diese Bedenken wenigstens nicht abhalten lasse, die Kosten zur Vorbereitung * uͤmbaues der Charité zu bewilligen, damit derselbe schon in diesem Jabre begonnen werden koͤnne. De Stadt Berlin werde ihre Ver- 1 bezũglich dieses Umbaues erfüllen. Bestimmte ngagements mit. Bezug auf den Botanischen Garten brauche ae Faus noch nicht einzugehen. Was aus dem alten Garten werde 38 1 neue angelegt sei, darüber sei das letzte Wort noch nicht ge prochen. Abg. Dr. , ,. stellt den Antrag, in der Position die Bestimmung „zur Verlegung des Botanischen Gartens“ zu streichen.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich glaube, zu den lebhaften Besorgnissen und Auseinandersetzungen, die wir eben gehört haben und die sich an die Furcht anknüpfen, daß der Botanische Garten künftis als Vergnũgungs⸗ platz oder als Kinderspielplatz verloren gehen könnte, liegt zur Zeit noch gar kein Anlaß vor. Ich glaube, daß sich diese Dinge erst werden nüchtern abwägen und besonnen beurtheilen lassen, wenn Ihnen die Yrejelte, die wir fertig stellen wollen, vorgelegt werden. Um aber diese Projekte mit der Sorgfalt und in der Genauigkeit und Spe⸗ jialisierung fertig stellen zu können, die zur Fassung eines Urtheils für Sie nothwendig ist, dazu erbitten wir von Ihnen jetzt diese 30 000

Unser Vorgehen berubt darauf, daß einmal der Neubau der Gharits absolut nothwendig ist; darüber kann auch nicht der mindeste Zweifel sein: die Charits muß neu gebaut werden. Ich bin schon genöthigt gewesen, den Betrieb der Charits wesentlich einzuschränken, weil ich mich bei einer Besichtigung überzeugt hatte, daß da für die Kranken nicht nur unzulässige Zustände vorhanden waren, sondern daß geradezu Gefahren existieren, die man unmöglich fortbestehen lassen konnte. Also neugebaut werden muß die Charité unter allen Um ständen.

Gbenso zweifellos wie der Neubau der Charits sind umfassende Aenderungen bei dem Botanischen Garten geboten. Alle Sachver⸗ ständigen ohne Ausnahme sind darüber einig, daß der Botanische Garten in seiner jetzigen Gestalt nicht mehr den Bedürf⸗ nissen der Universität, der Wissenschaft entspricht. Meine Herren, der Herr Abg. Dr. Langerhans hat von den schönen grünen Bäumen gesprochen, ebenso der Herr Abg. Schmidt. Ja, meine Herren, Sie sehen aber nicht, daß von diesen Bäumen alljährlich eine ganze Anzahl wipfeltrocken werden, daß sie wurzelfaul sind, sodaß wir Hand anlegen und sie ohnehin wegschlagen müssen, und daß das zurückzuführen ist auf die ein geengte Lage des Botanischen Gartens. Ferner aber müssen wir, wenn wir den Botanischen Garten dort belassen, unter allen Umständen die Gebäude neu bauen. Die Gewächshäuser und die Verwaltungshãuser im Botanischen Garten können so, wie sie jetzt sind, nicht bleiben; Neubauten müssen in Angriff genommen werden. Da lag denn doch die Frage sehr nahe: wenn nun mal für die Charité eine sehr grohe

Aufwendung gemacht werden muß, zu deren Deckung eine Anleihe aufzunehmen sein wird, wenn ferner im Botanischen Garten Neu—⸗ dauten nothwendig sind, wenn endlich der Botanische Garten für die vissenschaftlichen Bedürfnisse nicht mehr ausreicht und seine ganze Lage nicht mehr die Garantie für ein ordentliches Gedeihen der Pflanzen bietet, ob man unter diesen Umständen nicht die beiden Dinge in Verbindung bringen sollte. 5 Was nun den Botanischen Garten und seinen Werth für die biesigen Stadtanlagen betrifft, so hat der Herr Abg. Dr. Langerhans gemeint, in dieser Angelegenheit sei gewiß das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich bin darin mit ihm ganz einverstanden, aber ich mache ihn darauf aufmerksam, daß über die Frage, ob etwa die Stadt Berlin diesen Garten erwerben will noch nicht einmal das erste Wort von der Stadt Berlin gesprochen ist. Mag doch die Stadt Berlin kommen, dann wird sich la darũber reden lassen, und dann wird vielleicht die ganze Frage eine sehr viel angenehmere und freundlichere Gestalt gewinnen. (Sehr richtig!ꝰ rechts) Meine Herren, ich gehe auf die Frage, die hier in Berlin schon viel zu viel erörtert worden ist, ob der Staat verpflichtet s, der Stadt Berlin 40 Morgen Garten zu schenken, hier nicht ein; ich will nicht irgendwelche Bitterkeit in diese Frage hineinbringen. Das wird sich finden, wenn die Projekte vorliegen; dann werden wir darüber sprechen, und dann wird sich das hohe Haus darüber schlüssig iu machen haben, ob es nützlich und zu verantworten ist, daß man die finanziellen Maßnahmen so, wie es regierungsseitig angebahnt ist, ausfũhrt.

Ja, meine Herren, wenn uns nun mal diese großen Ausgaben bevorsteben, sowohl für den Botanischen Garten wie für die Charité, so ist es doch für die Regierung erste Pflicht, ein Projekt aufzustellen, um die Sache so gut, aber auch so billig wie möglich auszuführen. Darüber dürfen wir uns doch nicht täuschen: wenn wir lediglich aus Räcksicht auf die Stadt Berlin hier Staatsgelder in einem außer⸗ rdentlichen Umfange in Anspruch nehmen, ja, meine Herren, wer e. denn das? Das bezahlen die Steuerzahler. (Sehr richtig!

Meine Herren, wir haben in erster Linie die Pflicht, Ihnen genaue Vorschlãge zu machen. Ob Sie dieselben annehmen, das ist eine cura posterior; darüber möchte ich mich heute garnicht weiter auelassen. Ich möchte nur nochmals hervorheben: wir bitten Sie letzt um weiter nichts, als um diese 30 000 MÆ, damit wir Ihnen diejenigen Vorlagen machen können, die nöthig sind, um in der Sache selbst materiell zu entscheiden.

Abg. Freiberr von Erffa (kon): Die Stellun r, . Er ons): gnahme des Abg. Schmdt. Warburg ist mir verständlich, weil er in der Nähe des

r Gartens wohnt; aber weniger verständlich ist mir, wie n den lumpigen 15 Millionen sprechen kann, Der Minister hat

seien. Garten, schwinden lassen. Berlin

nicht fragen, ob er das auch

schenken.

in keiner Weise präjudiziert.

Abg. Schmidt⸗Warburg:

kommen werden. I‚n Sommer,

aber das wird noch nicht mehr Bälowstraße 5.

Position unverändert bewilligt.

daß die Verhandlungen darüber im Gange seien. Abg. Dr. Virchow erinnert daran,

gebracht werden, ein Neubau sei dringend erforderlich.

zur Erweiterung der Museumsbauten zu finden.

nutzbar zu machen.

Abg. Graf zu Limburg-⸗Stirum: stände im Lande bestehen. Verbesserung.

Abg. Graf Kan 1.

Herstellung eines Refraktors auf dem Telegraphenber

40 Zöller gebaut.

damit das Haus die Hochschule

großes Musikfest Jubiläums feiern, und daß bei dies far Musik zeigen wird, was sie kann.

schule für Musik, absolut eines Neubaues bedürfen, Zweifel,

einschlagen.

Bewilligung nicht beanstanden werden.

zubringen.

Meine Herren! Der erste Schritt, um den griff zu nehmen, ist der, bildenden Künste herausbringen.

jetzt thun.

Gebäude heraus.

herr in Griechenland verhaftet worden sei.

Meine Herren! machen bei dieser Sache ein sehr

durch die gewünschte Aufwendung

Ich bin überzeugt, daß der Staat dabei gut wegkommt, dringend um Ihre Zustimmung zu dieser Aufwendung.

nachgewiesen, daß man fich ohne Roth aufgeregt hat. Es freut mich,

Die einmaligen Ausgaben werden bewilligt.

daß der Abg. Langerhans heute so konservativ ift, ich möchte aber

wäre, wenn sich d den Garten zu verlegen und der Stadt . ,

Abg. Dr. Sattler (al): Es handelt i ĩ willigung der Mittel zur Verlegung des ö . . Umbau der Charité, sondern nur um die Mittel zur Vor⸗ ereitung der Projekte. Dem * 6 i den heutigen Beschluß : r e die dgetk ĩ ĩ w denken gegen die Position batte, so kann fene 6 2

r Herr von Erffa schiebt 8 unter, daß ich pro domo spräche, weil ich in 6 glam i hen eil ich da wohne, habe ich ein besseres Urtheil über die Schönheit des Gartens. Ich habe auch noch ein anderes Interesse für den Garten nicht daß die Kinder da um mich herumspielen, sondern ich babe auch reiche Belehrung darin gefunden, ich habe da sehr viel 9 den Tafeln bei den Pflanzen herumgelesen. Jetzt will man den arten soweit verlegen, daß nur noch 6 an ,. Botaniker dahin t . wenn der Garten am önsten ist, ist er ganz schattenlos in Dahlem, die Dahlemer Cn? . uns keinen Schatten spenden. Wenigstens sollte man den alten Garten so lange bestehen laßsen, bis der neue einen guten Baumbestand hat; ange dauern, und dann wohnt Schmidt Warburg

Unter Ablehnung des Antrags Langer hans wird die

Abg. Groth (ul.) wünscht den Neubau einer Turnhalle für das Kieler Gymnaflum, worauf ein Regierung kommissar .

daß schon vor Jahren eine . zum Neubau eines Museums in Berlin an . des

irkus Busch bewilligt sei, man habe seitdem aber nichts wieder von der Sache gehört. Die neuen Sammlungen könnten nicht mehr unter⸗

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

. Meine Herren! Ich babe die Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Virchow nicht in vollem Umfange verstehen können; soviel habe ich aber verstanden, daß er erwartet hatte, an dieser Stelle eine Forderung ; ; Bekanntlich sind wir vor zwei Jahren mit einem sehr bescheidenen Posten für diesen Zweck vor das hohe Haus getreten. Der Versuch ist damals jedoch gescheitert. Ich glaube aber, dem Herrn Abg. Dr. Virchow versichern zu können, daß wir nicht nur unausgesetzt an der Arbeit geblieben sind, sondern daß jetzt auch Hoffnung besteht, daß wir im nächsten Jahre wiederum mit einer Forderung in dem von ihm gewünschten Sinne hervortreten werden. Wir selbst tbeilen den Wunsch auf das dringendste, daß wir endlich in die Lage kommen, die großen Schätze, die wir haben, auch zweckmäßig und angemessen aufzuftellen und so

bu rg. Ich muß mich gegen Museumsbauten so lange skeptisch verhalten, als noch 6 . Unsere Justizgebäude bedürfen zunächst der

empfiehlt die Annahme der Position zur Refra e bei Potsdam, wenn wir auch mit diesem geplanten 30 zölligen Refraktor noch immer hinter anderen Ländern zurückbleiben, denn in Chicago werde jetzt ein

Abg. Lückh off (fr. kons.) befürwortet den Neubau der akademi⸗ schen Hochschulen für die bildenden Künste und für Musik und wünscht, für Mußt kennen lerne, daß der Minister das Haus zu einem mufikalischen Vortragsabend einlade.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Es wird mir zur größten Freude und Ehre ge⸗ reichen, wenn es mir gelingt, in nächster Zeit das Abgeordnetenhaus zu einem Vortragsabend der Hochschule für Musik einladen zu können. (Bravo!) Ich bedaure nur, daß unser Direktor Professor Joachim augenblicklich nach England beurlaubt ist. Es würde gewiß für das Abgeordnetenhaus eine besondere Freude sein, gerade seine Leitung zu hören. Aber wir werden sehen, wie wir uns darüber hinweghelfen. Eventuell mache ich darauf aufmerksam, daß wir Anfang Mai ein für die Akademie der Künste aus Anlaß ihres er Gelegenheit auch die Hochschule

Daß wir für die Akademie der Künste, nicht bloß für die Hoch⸗ ist gar kein ĩ und noch instruktiver als dieses Konzert würde es vielleicht sein, meine Herren, wenn es sich ermöglichen ließe, daß Sie einmal in eine Unterrichtsstunde kämen und erführen, wie eine Musikklasse die andere stört. Das hat zu so unerträglichen Zuständen, zu so bitteren Klagen der Direktoren und Lehrer geführt, daß das Bedürfniß eines Neubaues in keiner Weise einem Zweifel unterliegen kann. In welcher Weise aber der Neubau ausgeführt werden soll, das werden wir Ihnen später bei Vorlegung der Projekte darzulegen haben. Und dann werden Sie zu prüfen haben, ob wir die zweckmäßigsten Wege Für heute handelt es sich nur um die Bewilligung der Kosten für die Vorbereitung der Projekte, und ich hoffe, daß Sie diese

Abg. Dr; Virchow macht darauf aufmerksam, daß für die König⸗ liche Bibliethek und die Kunstakademie ein Neubau auf dem Platz der Kunftakademie feit einem Dezennium versprochen sei, die Eskadron der Gardes du Corps sei aber aus dem Akademiegebäude nicht heraus-

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Neubau des Gebäudes der Akademie der Wissenschaften Unter den Linden in An⸗ daß wir zunächst die Hochschule für die Diesen ersten Schritt wollen wir Wir werden dann langsam und besonnen weiter kommen. Die berühmte Schwadron der Gardes du Corps ist längst aus dem

Abg. Kirsch (Zentr. hält den Zuschuß zum Umbau des Landegs⸗ Ausstellungẽgebãudes jn Berlin von 150 606 A für viel zu hoch und bemängelt das Hammerplakat der Gewerbeausstellung, das man als eine neue Art Steckbrief bezeichnet habe, als der „unglückliche“ Frei⸗

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Ich will Ihnen nur ganz kurz bemerken: wir gutes Geschäft. Es ist durch fach⸗ männische Gutachten außer allen Zweifel gestellt, daß das Gebäude für eine lange Reihe von Jahren wieder brauchbar wird. Der Künstlerschaft liegen dabei sehr bedeutende Aufwendungen ob; denn die ganze innere Ausstattung des Gebäudes für die Zwecke der Kunstausstellung trägt die Künstlerschaft allein.

und bitte

Schluß gegen 43, Uhr. Nächste Sitzun Donnersta 11 Uhr. 6. der An ö 1 der all⸗ gemeinen Finanzverwaltung.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestelluns für Kohlen und Kot 2 k . n der Ruhr sind am 11. d. M. . i ca . . h gestellt 11772, nicht rechtzeitig n erscklesien sind am 10. d. M. gestellt 5179, ni = zeitig gestellt keine Wagen. 29 er,

. Zwang e / Ver st eige rungen.

Beim Königlichen Amtsgezicht 1ẽBerlin standen am 10. März die nachbezeichneten Grundftücke zur Versteigerung: Huttenstraße 3, dem Zimmermeister S. Ru sche zu Magdeburg geborig Fläche 7 30 a; Nu ungswerth S670 „é; mit dem Gebot don 124 1060 * blieb die A tien Bau ⸗Gesellschaft City? r g . 16, Meistbietende. —Swinem ünerstraße 16, . Wäschefabrikanten W. Grüneberg gehörig; Fläche 849 a; 3 ungswerth 10 200 M; mit dem Gebot ven 168 200 M 83 er Banquser Emanuel Fraenkel, Elsasserstraße 2A, ß eistbietender. Ferner standen am 11. März die nach⸗ ien. Grundstũcke zur Versteigerung: Gips straße 19 b., dem n,. C. F. Böhm gehörig: Nutzungswerth 46096 Æ; mit dem Gebot von 75 C50 & blieb der Kaufmann Robert gange, Schön. 4 Allee 165, Meistbietender. Mendel ssohnstraße 12, dem aufnann, C. A. M. Edel mann gehörig; Fläche 5.37 a; Nutzung werth 11 2890 4; für das Meistgebet von 170 000 M wurde der Maurermeister Wilhelm Heinrich, Prenzlauer Allee 219, Ersteher. Aufgehoben wurden die Termine der Zwang versteigerung ee, e grunge 6 17, dem Schlossermeister

Au börig. Inpglidenstraße 92, betre 3 ; 6 im Königlichen Amtsgericht I Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur . , Grundstũck 8. teglitz, * der Arndtstraße belegen, dem Ingenieur Ferdinand Koch zu Steglitz gehörig; Flächenraum 11,81 a; mit 3,90 4 Reinertrag zur Grundsteuer veranlagt; Meistbietender blieb der Rechts- anwalt Dr. jur. M. Gelpcke ju Berlin. Franzosische˖ straße 43. mit dem Gebot von 2509 6. Grundstlck zu Tempel. hort Ringbabnstraße 12, dem Maurermeister Kar! Paul zu Berlin gehörig; Flächenraum 8,89 a; mit 7305 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt; mit dem Gebot von 114000 blieben der Klempnermeister Heinrich Schatz zu Schöneberg, der Schlosser⸗ meister * Maillefert zu Berlin, ennewitzstraße 35, der Tõpfer⸗ meiste R. Pirsing ju Berlin, JZossenerstraße 54, und endlich der Bildbauer Hermann Schulz, Schönleinstraße 23 zu Berlin, Meistbietende. Grundstũck zu Steglitz, an der Arndtstraß⸗ belegen, dem Ingenieur Ferdinand Koch zu 29 Arndtstraße 1, He g Flächenraum 11523 a, mit 357 6 Reinertrag zur Grundsteuer veranlagt; mit dem Bebot. von 48 000 blieb der Kaufmann Julius Wegener zu Schulitz bei Bromberg Meistbietender. Grundstück zu Schöne⸗ erg, Tohurgstraße 11, dem Maurermeister An ton Hu bn und dem =, Eduard Adam zu gleichen Rechten und Antheilen gehörig; ichenraum 6, 91 a; mit do00 46 Nutzungswerth zur Gebäãudesteuer ver⸗ anlagt; mit dem festgesetzten geringsten Gebot blieb die Preußische vpotheken Aktien Bank zu Berlin, Charlottenstraße 42, eistbietende. Grundstũck zu Steglitz, an der Arndt traße belegen, dem Ingenieur Ferdinand Koch zu Steglitz, Arndt⸗ straße 1, gehörig. Flächenraum 1243 4, mit 5,61 M Rein⸗ . , . 3 dem Gebot von 2500 4M blieb echt anwa r. jur. M. Gelpcke zu ö straße 43, Meistbietender. ; w

. Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die Schl. Ztg. Der oberschlesische Steinkohlenmarkt geht k. der beginnenden Schiffahrt einer Belebung entgegen da seit mehreren Tagen die Verlade · Auftrãge bei den Gruben zahlreicher eingehen. Mit größeren Bezügen von Stück, Würfel und iußtn scheinen sowohl Händler wie Konsumenten auf die mit dem 1. April beginnenden Sommerpreise zu warten; dagegen ist die Nachfrage für die kleineren Sortimente je zt schon eine befriedigende. Auch die Be⸗ stellungen aus dem Auslande haben sich bereits gesteigert, was be— sonders den östlich gelegenen Gruben zu gute kommt. Von der frischen Vrderung mußte in den letzten vierzehn Tagen ein Theil der groben Sorten in die Bestäͤnde gebracht werden. Für Gag, und Koks Fohlen ist die Rachfrage nach wie vor so stark, daß die betreffenden Gruben trotz angestrengten Betriebs nicht genug beschaffen können. Im Koksgeschäft hat sh die Lage nicht geãndert. Die Nachfrage nach Koks aller Art infolge des erhöhten Verbrauchs auf den Hütten so stark, daß es den Koks⸗ werken kaum möglich ist, den an sie gestellten Anforderungen zu ge—⸗ nügen. Selbst die weniger guten Qualitäten finden gegenwärtig ge⸗ nügenden al 3 Theer ist die Nachfrage noch eine mäßige, dagegen sind für Theerprodukte bereits mehrere größere Abschlüsse, wenn auch der starken Ueberproduktion wegen zu geringeren Preisen, zur Lieferung auf Frühjahr zu stande gekommen.

Breslau, 11. Mãrz. (W. T. B.) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus pr. 1901 100 0⸗0 exkl. 50 0 Verbraucht⸗˖ abgaben pr. März 49,90, do. do. 70 M Verbrauchsabgaben pr.

,,,.

Magdeburg, 11. Mäcz. (W. X. B.) Zuckeerbericht. Gornzucer exklusive, von 92 —, Kornzucker Sic gf 63 Rendement 2 Nachprodukte erkl. 75 ol Rendement 9, 185 = 10,15. Still. Brotraffinade 1 2bb. Brotraffinade II 265,99. Gem. Raffinade mit Faß 24,50 = 26, 235 Melis 1 mit Faß 24,25. Ruhig, Robzucker J. Produft Trans. f. . B. Damburg pr. Mar 12.30 Gd. 1232775 Br., pr. April 12,30 ber, 12532 Br., pr. Mai 12.433 Gd, 1247 Br., vr. Juli 1265 bez., 1267 Br., pr. Oktober Dezember 11,30 Gd. 11,37 Br. Stetig.

Leipzig, 11. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ bande. La Plata. Grundmuster B. Pr. Marz 3,45 Æ, pr. April 3, 45 A6, pr. Mai 3,474 A. pr. Juni 3.50 Æ. PET. Juli 3526 *, pr. August 55h AÆ, pr. September 3,57 M, pr. Qktober 3574 „M, vr. Nobember 3,60 „M, vr. Dezember 3, 60 , pr. Januar 3, S0 M, pr. Februar 3, 60 Umsatz 45 G00 kg. Ruhig. Mannheim, 16. März. (W. T. B.) Produktenmartz. Weizen pr. März 1685, pi, Mal 15,55. Roggen pr. März 12,76, pr. Mai 12,60. Hafer pr. März 12,50, pr. ai 12,75. Mais pr.

Nur gro, pr. Mai 9450.

Bremen, JI. März. (W. T. B.. Börsen Schlu bericht. Raffiniertes Petro! eu m. Offizielle Notierun 9 6 , . Steigend. Loko 5,59 Br. Russisches Petroleum. oko h.60 Br. Schmalz. Besser. Wilcox 284 4. Armour hield 29 , Cudahy 301 , Choice Grocerv zo , White label 30 n Fairbankg 26 . Speck. Fest. Short clear middling loko 277 3. Reis ruhig. Kaffee unverändert. Baum wol le Fest. Upland middl. loko 41 83. Wolle. Umsatz: 2710 Ballen. Taback. Umsatz: 4650 Seronen Carmen, 300 Packen

Paraguay.

Ham hurg, I1I. März. (W. T. B) Getreidemartt. Weizen loko ruhig, holsteinischer lolo, neuer 154 156. Roggen soko ruhig, hiefiger mecklenburger loko neuer 140— 143, ruf er loko ruhig, 865 87. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unver- zollt) behauptet, lolo 17. Spiritus still. pr. März - Ayril i6t Br. pr. April. Mai 166 Br., pr. Mai. Funl 165 Br. Kaffee fest, Umsatz 2000 Sack. Petroleum fest, Standard white loko 5,80. Kaffee. (Nachmitiagsbericht) Good average Santog März 67, pr. Mai 66k, pr. September 624, pr. Dezember 58k.

r. Hehn kt Zuckermar kt. (Schlußbericht.) Rüben Robzucker