1896 / 64 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Mar 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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94 Med. Rath Prof. Deubner; Geh. Med. Rath pi. ge Geb. Med. Rath Prof. König; Geh. San. Rath Dr. Körte; Sar Rath vr. Krufe, Mitglied des Reichstag und des Abgeordneten hans et Reg.⸗Rath Dr. Kübler; Dr. Langerhans, Mitglied des Reichs lan und des Abgeordnetenhauses; Geb. Med.⸗-Rath Prof. von Leyden; 38 Rath Dr. Hin Prof. Dr. Proskauer; Geh. San. Rath Dr. Sog Stadtrath und San -Rath Hr. Straßmann; Geh,. Med, Rath Pros Virchow; San. Rath Dr. Windels; Prof. Dr. Max Wolff; 94. San. Rath Dr. Zinn, Eberswalde. Die Austellung soll am 14 Me eröffnet werden. Alle diejenigen Herren, welche Gegenstände, die fich für die Ausstellung eignen, besitzen, werden gebeten, dieselben zur Ver. fügung zu stellen und bezügliche Mittheilungen an das Medizint ch Waarenhaus, Berlin N., Friedrichstraße 1081, Impfausst un betreffend, zu richten. ;

Im Königlichen Opernhause wird morgen Richard seine Sehenswürdigkeiten in Augenschein nehmen, der Anblick des Wagnei's „Tannkäufer (Pariser Einrichtung) unter Kapellmeister kt wsst dallegenden Platzes entzogen werde. Die Erfüllung dieses Sucher's Leitung gegeben. Herr Theodor Reichmann von der Wiener unsches, wenn irgend möglich, wurde vom Magiftratstisch zu⸗ Hofoper gaftiert als Wolfram. Den Tannbäuser singt Herr Sylva, gefagt. Beim Etat der städtischen Gasanstalten war im die Clisabeth Fräulein Hiedler, die Venus Frau Sucher. af mit allen gegen 3 Stimmen abgelehnt worden, für

Im Königlichen Schauspielbause Clap morgen Richard das nächste Etats jahr den Ginheitspreis von 15 3 für den Kubik Skowronnek-s dieraktiges Lustspiel Die kranke Zeit! zur Auf⸗ meter Gas in Augtsicht ju nehmen, und die Versammlung führung. Die Damen Poppe, Schramm, Conrad, von Mapburg, stimmte dem zu. den Etats des Viehmarkts, des Schlacht-

usner und die en HMoölenar, Vollmer. Hartmann und Heine hofeg und der Fleischschau auf dem Schlachthof wurde die

d darin beschäftigt. Seine Majestät der Kaiser und Erhöhung der Schlachtgebühren um 60 3 für das Stück Vieh sSnig ließ nach der geflrigen Vorfstellung des Schauspiels 1812 gutgebeißen. Es folgte der Bericht des Stadtverordneten Mommsen von Otto von der Pfordten den Darstellern Allerhöchstseine besondere über die Etats der e dehranstalten, welche eine Abänderung Zufriedenheit und Anerkennung aus sprechen. seitens der Versammlung nicht erfuhren. Bei dem Etat der Ge⸗ mneindeschulen empfahl der Ctatsgusschuß folgende Beschlußfassung:

Paul Lindau's Schauspiel Die Erste wird als nächste Novitãät Die Versammlung ersucht den Magiftrat, Einrichtungen zu treffen, des Lefsing⸗Thea ters vorbereitet, und zwar ist die erfte Aufführung

wonach 1) die Oeffnung der Gemeindeschulen früher als 6 den Freitag der nächsten Woche angesetzt. Die Hauptrolle des bisher erfolgt, ) die Gntscheidun über die Hergabe der tück,: wird auf besonderen Wunsch des Dichters von Marie

unentgeltlichen Lehrmittel nicht, wie bisher, den Schulkommissionen, Poepifschil vom Berliner Theater als Gast dargeftellt werden, welche sondern dem Rektor und dem Lehrerkollegium übertragen wird‘. Die bei 7 fe, Auf be nn. in Meiningen diese Rolle unter den Augen . . en . . * ö * . des Verfassers creirt hat. en Stat. Hierauf erflattete Stadtverordneter Kyll mann den Ausschuß. legt sich um den Eiger, den Mönch und die Jungfrau. Si Im Schiller -Theagter findet am Diengtag, den 17. 8. M. bericht über die Magistrats vorlage, betreffend die Veräußerung der Grund. tr be aus er. n,, bis ng r , 2 die Erflaufführung von Wolzogen⸗Schumann'z Lustspiel Die Kinder stüchke am Spittel martt l / und . von Baufluchtlinien für den ih des Eiger, den sie in einem auffteigenden Tunnel d ö der Excellenz ! statt. ; . Spittelmarkt am Treffpunkt mit der allftraße und dem projektierten bohrt, um Yberhalb von Grindelwald n einer Galerie mieden In dem X. (letzten Pbilbarmoniscen Konzert unter Fußgängerwege, sowie fär den letzteren. Die Versammlung beschloß zu Tage zu treten. Die Haupistation soll auf dem 9beren Mönch Arthün Nikischss Leitung (30 März wird der Philharmonische Chor dem Antrage des Aueschusses entsprechend. Der. Erwerb, von och im Hochgebirge eingerichtet werden, wo eine Anzahl von Wah. Dirigent: S. Ochs) ein neues Werk von Wilhelm Berger Geésang Ländereien zur Erweiterung der nördlichen Rieselfelder wurde ge. räumen unmittelbar aus dem Felsen herausgebauen werden soll. B ü der Geister ber den Waffern⸗ sowie ferner die Chorsätze der Schu. nehmigt. Auf die Anfrage der Stadtverordneten Rosenow und Ge. Gipfel der Jungfrau selbst soll durch einen Auftug erreichbar a , ö. . n. ö . . ö 3 1 . Mit Klarbeit machte der Vortragende auf die zu überwindende ext spri er Hofschaufpieler Dr. Ludwig Wüllner aus Meiningen. (gez. Tourbic), 4. 4. Berlin, den 18. Januar bekannt, in Schwierigkeiten namentlich in Bezu Die „Faust⸗Ouvertüre n bon Richard Wagner eröffnet den Abend. welcher u. a. die Armen⸗Tireltion von den . 9 z BHerng auf die Berm fung Jener zun Der Kartenverkauf ist bei Bote v. Bock erbssnet. ö verlangt, daß diefe bei gewissen Extra⸗Unterstützungen berichten sollen, Herr Musildirektor Otto Dienel veranstaltet seit längerer wie die Bedürftigen das Geld verwendet haben, damit die Armen⸗ Zeit in der hiefigen Marienkirche an jedem Mittwoch, Mittags Direktion entnehmen könne, ob die Kommissionen den Bedürftigen W bis 1 Ubr, regelmäßige OSrgelvorträge, zu denen jedermann

räher treten und sich um dieselben wirklich bekümmern, oder ob nur freien Zutritt hat. Die mit vielen wirkungsvollen Solostimmen und gedankenloses Geben stattfindet'? 2) Welche 8 nimmt der großer Tonfülle ausgestattete neue Orgel der Marienkirche ermöglicht es z

t Magistrat zu dieser Verfügung ein?‘ erwiderte Ober— ürgermeister der anerkannten Orgeltechnik des Herrn Dienel, nicht bloß Diejenigen Zelle: daß die Armen⸗Direktion inzwischen schon aus eigenem Antriebe künstlerifch zu erbasen, welche schon ein Verständniß für gute Drgel⸗

destrebt gewesen sei, a . der Verfügung zu deklarieren; musik gil ger. sondern auch ferner stehende Kreise für die, alte und

ANeber das Projekt einer Eisenbahn auf den Gipfel der Jungf

sprach gestern in der Urania r or Dr. Karl , g , Braunschweig. An der Hand zahlreicher Projektionsbilder erläuterte der Redner den Plan dieses großartigen Unternehmens, dessen Ausführung beschlossene Sache ist. Die Trace der projektierten Bahn

theil unerreichbaren Gebiete aufmerksam, welche durch ein besonderez photogrammetrisches Verfahren bewerkstelligt wird.

Aus den vom Hochwasser (vgl. Nr. 60 und folgende d. Bl) heimgesuchten Orten liegen heute folgende weitere Meldungen den W. T. B. vor; . ;

Koblenz, 12. März. Das Sisenbahn⸗Betriebsamt Koblen macht bekannt; Wegen des Hochwassers allen die Trajekt fahrten. Bingerbrück—= Rüdesheim aus. Der Personentrajekt verkehr nur noch jzwischen Bingen und Rüdesheim.

Köln, 12. März. Die größte Hochwassergefabr scheint vorüber. Zwar wird vom Oberrhein noch Steigen des Wassers gemeldet, indessen fallen Saar, Neckar und Mosel. Hier war der Wasser⸗ stand Abends 7.41 m; derselbe nimmt ständlich nur nech 2 em zu.

Rüdes beim, 12. März. Wegen Hochwassers des Rheins haben die Köln- Düsseldorfer und die Nieder ndische Dampfschif farts Ge sellschaft die Dampferfahrten ein 6.

Mainz., März. Der Wasserstand des Rheins beträgt 451 m. Bei Worms und Mannheim steigt das Wasser langsam. In Budenheim fand beute früh 6 Uhr ein Dammbruch stan; die Felder stehen unter Wasser.

der Magistrat habe feine Mißbilligung betreffs jener Verfũgung neue Mußfik bietenden Srgelvorträge zu interessieren; daß ihm ausgedrückt. Die Vorlagen, betreffend den Neubau einer Brücke

im Zuge der Köthenerstraße, den Umbau der Potsdamerbrũcke, den Umbau der Schöneberger Brücke und den Unibau der Alsenbrücke, wurden einem Ausschuß überwiesen, ebenso die Vorlage, betreffend den Ankauf des Inselspeicher Grundstũck an der Fischerbrücke Nr. 1718 füir 3000 0004 Die Ausfübrung des vor= gelegten Projekts eines provisorischen Durchgangs durch, die Erdgeschoßräume des Grundstücks Königstraße 1 bis 6 wurde genehmigt und der Betrag von 13 500 ½ dazu bewilligt. Bei der Vorlage, betreffend eine Feuerwache in der Wilmsstraße, erklärte auf eine Anfrage des Stadtverordneten Ullstein der Stadtbaurath t Blankenstein, daß der Maglstrat den Bau nach Möglichkeit be⸗ Stat des Krankenhausez im Friedrichshain empfahl der Ausschuß schleunigen werde. Die 6 wurde angenommen. Auf die folgende Resolution. Die , n, ersucht den Magistrat, ihr öffentliche folgte eine geheime Sitzung. eine vergleichende Uebersicht über das bei anderen großen biesigen ; und auswärtigen Krankenhäusern beschäftigte Personal zugehen zu . saffen, damit bei Berathung des Stadthaus halts. Etats für 1897 / 98 eine Am 14. Mai 1796 hat Jenner seine erste IFnpfung zum Schutze gegen Pockenerkrankung ausgeführt und damit den Grund

1 dahin eintreten kann, ob dag in den städtischen Kranken- äuscrn'beschäftigte Personal nicht zablreicher ist, als es das wirkliche gelegt zur Verhätung einer der gefährlichsten Seuchen, welche noch im Änfange dieses Jahrhunderts in Preußen allein

Diese Resolution wurde angenommen. Es Stadtverordneten Jacobi über den 40 000 Menschen den Tod brachte. Dieser Geden kta ! Eee re sen fa Frung ber! Impfung vor 10 Jahren soll auch in Berlin Flotte und gehe damit um, auf das Programm des Admirals gegen 32 950 46 in einer der segenereichen Entdeckung, entsprechenden Weife Aube zurügzukammen, welches darin bestand, an Stelle von gefeiert werden. Außerdem soll im Medizinischen Schlachtschiffen schnellfahrende Kreuzer zu bauen. ns ste (lung. Flattfinzen. umfafsend Masso wah, 13. März. (Meldung der Agenzia Stefani )

Waarenhause eine st . . e ältere und neuere Impfschrift en., bie dnn te f 12 nr Mit dem Negus Menelik sind Friedensunterhandlungen eingeleitet worden.

kätigkeit zu erbalten.! Für Sg muckanlagen hei der Marienkirche Medaillen u. s. w. Um, die Gedenkfeier

auf föädtichem Terrain wurden S060 e bewilligt und hierbei der ing Leben zu rufen, hat, sich ein Comits gebildet ͤ 13 Priv. ö ; ;

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

hierbei der rechte Erfolg nicht fehlt, beweist das stets mit einem zahl⸗ reichen andächtigen Zubörerkreise angefüllte Gotteehaus. Wir machen deshalb wiederholt auf diese Orgelvorträge aufmerksam und bemerken dabei, daß die regelmäßige Folge derselben nur am Mittwoch, den 25. März, unterbrochen werden wird.

Mannigfaltiges.

Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadt⸗ verordneten stand als erster Gegenstand die Berichterstattung des FGtatsausschuffes über einige Kapitel des Haushalts. Etats. Bei dem

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

Paris 13. März. (W. T. B) Der „Matin“ ver⸗ jahrlich cc. sichert, das Marine⸗Minister ium beschäftige sich sehr leb= Eereg in, haft mit den Krediten für die Vermehrung der Pbritischen

Bedürfniß erfordert. folgte die Berichterstattung des Etat der Park. und Gartenverwaltmng. sturzes im Victoriapark sind 25 66. jm Vorjahre, angesetzt. Die Versammlung beschloß nach dem Antrag des ragistrats,. den n ferst: ? in der

it vom 1. Mai bis 1. Okiober täglich 8 Stunden in

Wunsch ausgefprochen, zugleich auch die gärtnerische Ausschmückung aus folgenden Herren besteht: Geh. San. Rath Dr. Be um daß Lutker-⸗Denkmal in Angriff zu nebmen, damit den Freinden, Doz. Dr, Behrend; Geb. Med -Rath Prof. von Bergmann; Dr. die aus Anlaß der Gewerbe · Ausftellung nach Berlin kommen und Frosch; Geh. Med. Rath Prof. Gerhard; Dr. Arthur Hartmann;

2 —w— —— y Westerbericht vom 13. März, in 3 Akten von Richard Wagner. Ballet von Emil Idee des Mark Twain. Musil von Louis Roth. xtra Konzert, unter Mitwirkung der Neger— Uhr Morgen Graeß. In Scene gesetzt vom Ober -⸗Regifeur In Scene gesetzt von Julius Fritz sche. Dirigent: Jubilãum o Sãuger. Entrée 1 4 Numerierter Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober · Inspektor Kapellmeifter Winns. Anfang 71 Ubr. Parquetplaz 150 M J. Rang numertert 2 , Brandt. Dirigent: Kapellmeifter Weingartner. Sonntag: Der Hungerleider. ünnumeriert 150 I. Rang 75 3.

Wolfram: Herr Theodor Reichmann, X. . Kammer.

. von der Hofoper in Wien, als Gast) Anfang Neunes Theater. Schiffbauerdamm 42.8. n u . ; . Sonnabend? Winterschlaf. Drama in 3 Akten irkus Renz. Karlstraße. Son aabend: Ar. . 3 e . . i von Par Dreyer. Regie: Siegfried Jelenko. fang präzise I6 Uhr: Novität! Kolessaler Ersclh , W düsen Gen e en, Werber: Inn ersten, alf: hre erste Sitte; Sustige Blatter! Novitãt! : Kolossaler Enoh

m . * s r, eg r , mn Luftfpiel in Att von Wenzel Grabowsky. Anfang Gigens vom Direktor Franz Nenz uad dem 8 R. re Or s eb orstellung. Mignon. MGU. herzoglich besßischen Dof . Ballet meister Aug

n, , . züon; Sanntag, Montag und Dienstag: Winterschlaf. Siems für Berlin lomponiertz mit gin

n, r . ö ö Romans . Vorher: Ihre erste Liebe. noeuen technischen Apparaten und. Beleu hturgt

i . . 3 , Sonntag, Nachmittags 3 ühr. Zu halben Preisen: Einrichtungen inscenierte Original -Borstelltug

2 9 . * 4 , Sen,, Ralet Der Here Direktor. Vorher? Ihre erste in 2 Abtheilungen mit den Ausftattungs, Der.

6 2 *. a . . Uhr ; Liebe. ö Weltfladtbilder ! Aus dem equestriche

. 71. We snelhen Doktor . Theil des Programms sind hervorzuheben: Prim ai? 3. Lustfricl in 5 Jusmagen 96 Adolph Theater Unter den Linden. Direktion: Karneval und sein Gefolge, fomisch.· equestrischet K 1 76 Uhr ö Jullas Frißsche. Sonnabend. Der Obersteig er. Afrangeinent, kom Direttor Sr Ren; Der

ü,, De teh in! 3 Akten von WM. West und E. Sein. . i en, ,. * nr, ,

* jaent: Billis mit seinem ulpferde ero. Austrele⸗ Dentsches Theater. Sennaberd: Liekelei., Mt. gn Olle dent eren, , wmerltangn Mis heita bel Wridos mi stra 5 . Der zerbrochene Krug. Anfang arrangiert vom Balletmelfter J. Remfinger. Anfang * 5 gorftellungen: Nachnita . Her- S . : 66 Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Hamlet.!— . 4 Uhr (ermäßigte Preife und 1 Rind unter 10 Jabee⸗

1 ö 3. . ann,, Abende 71 Uhr: Liebelei. Vorher: Der zer ,, sfrej: 1870371. Abend 77 Uhr: Nevbitat! brochene Krug. ‚. e

e, ng Seinrich der Bierte Jacques Sffenbach. Abends 76 Uhr: Der Lustige Blätter!

Obersteiger. Operette in 3 Akten von Carl . gserlmer Theater. Sonnabend: gönig o m Zeller. Hierauf: Diyertissement, arrangiert rich. 9 Uhr. Montag

vom Balletmeister J. Reisinger.

und die folgenden Tage: Der Ober⸗

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Fanst. Abends steiger. Hierauf: Divertissement.

7 Uhr: König Heinrich. Montag: König Heinrich. Adolph Ernst Theater. Sonnabend: Char⸗ 2 gheater * dn, 3 n. * 9 2 The Sonnabend: Der Pfarrer tandon. epertoireftũck des e⸗Theaters in e, . 4 nn, London. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Schneider (Haynau- - Märndors. 2 Sonntag. Itachmittage z uhr: Zu , . Lerger; Die Bajaszi. Parodistisch. Posse mit Geboren. Gin Sohn: Hrn. Ingenieur rr Uhr:

prallen. Eemtesse Gacker.— Abends 7 Defang und Tanz in 7 Akt von Cd. Jacobson und (Stuttgarh). Hr. Oberst g. D. Paul. Steg

mn Sans Gene. (Hedwig Niemann als J char g Ber, Hr. Lieut. a. D. Ferdinand

. Montag: Comtesse Guckerl. R * ; ü ee. . ĩ b. The rrliche und nerd weftliche Binde, Zentral Thenter Alte Jakobstraß⸗ Nr. 30 r. Justi⸗Rath Alwine Lange, ge 1 elen 3rten geb ; j : Si ; K Breslau). Hr. Hauptmann tmann D , e, n, n, ,, Kesidem Theater. Vihettie; Söarnd TJennaäzed Cm. Töomaz s G. Sine ton eme) , —— * , n, . . . Sonnabend; 6 2 pee, Nacht. Große Lusstattungghoßfe mit Gesang und (Üünterwalden)tẽ 3 7 . , , n , . r. sl . Miel 40 Hnre ans e,) Schwan Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und mann a. D. Gustav Flügge Berlin). sedaß die Temperatur unter dem NMutelertk un bearbeitet von Benno Jacgbson. Ansang 71 Uhr. * . Yet , w, mier n er ntkt liegt. Meiftent it Senniag und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗ Pi. Tanz- Arrangements vom Balletmeifter Gun Regen cet Sch aer ge alen. ; hafen. lach. Anfang 7 Uhr.

. ö ; Sonntag und folgende Tage: Eine tolle Macht. Friedrich wilhelmstãdtisches Theater. Ghaunerstraße 235 - 265. Sornrabend.! Mit großartiger Ausstattung an Aaofttrien, Delorationen und Requiftten: Der Hungerleider. Ausftattungs tomie mit Gesan Ind allet in 10 Bilbern von Juliug Keller un Leuig Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer

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Verantwortlicher Redakteur: Siem ent oth in Berlin. Verlag der Eppedition (Schol;) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Bu Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. JX.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage

Konzerte.

onzert Haus. Karl Mender Konzert. Sonnabend: Operetten nnd Walzer Abend. Montag, den 16. März, Abende 7 Uhr: Großes

Asnigliche Schanspiele. ca b Orern- bang. 67. Vorstellung. Tann hänser und der Säangerkrieg auf Wartburg. Roemantische rer

von Kaphengst (Hasserode)ẽ“ Hr. Reglerunq⸗ orfirath Gmil Priem (Potsdam. Verm

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ruckerei und Ve act

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

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Dentscher Reichstag. 58. Sitzung vom 12. März 1896, 1 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Anträge wegen

Aufhebung des , ,, . vom 8. April 1874, gg,

welche gestellt find von den r. Förste r⸗Neustettin f⸗P. und Metzner ⸗Neustadt Gent sowie von den Ge e amd l eaten Abgg. Blos und Genossen.

Abg. Dr. Först er-Neustettin (Ref. P): Als der Reichstag sich mit dem esetz beschäftigte, lag ein ärztliches Gutachten vor, melches von großem Einfluß war. Es wurde damals der Reichstag sberredet mehr als überzeugt, daß die Impfung großen Segen bringen wärde. Trotzdem wurde die Vorlage damals nur mit kleiner Mehr heit angenommen und der Vorschlag, daß beim Ausbruch einer Seuche eine allgemeine Zwangsimpfung vorgenommen werden solle, wurde sogar mit einer Stimme Mehrheit verworfen. Die Rechtsprechung hat ergeben, was der Reichstag sicherlich niemals gewollt hat, näm⸗ iich daß die Verweigerung der Impfung nicht bloß Polizeistrafen nach sich zieht, sondern daß auch ein direkter Zwang ausgeübt werden ann. Inzwischen ist aber der Widerspruch gegen die Zwangs impfung gewachsen und zwar nicht bloß auf seiten der Laien, sondern much auf seiten der wissenschaftlich gebildeten Männer, speziell der erjte. Trotzdem in Deutschland der Impfzwang bestebt, ist das denlsche Volt nicht sicher vor dem Ausbruch einer Epidemie; denn die Schutzimpfung wirkt nur zehn Jahre; nach dieser Zeit sind die Menschen acht mehr immun, also alle Frauen und alle Männer, welche nicht gedient haben, nach dem 20. Lebensjahr und alle gedienten Männer vom 30. Lebensjahre ab. Seit 1874 ist allerdings die Sterblichkeit an den Pocken sehr zurückgegangen, wir haben auch fine große Epidemie gehabt. Aber die Epidemien haben auch ihre Perioden, und wenn wir davon verschont geblieben sind, so ist das zuf die Besserung der Lebens und Gesundheitsverhältnisse, Verbesse⸗ rung der Wohnungen u. s. w. zurückzuführen. Die guten Folgen des Imnpfzwanges schreibt man immer diesem zu, obgleich sie vielleicht andere Ürfachen baben; aber die bösen Folgen, die schreibt man anderen lirfachen zu. Die Statistik aus Sachsen, Preußen und Bayern be⸗ weist, daß so viele Iẽmpfschädigungen vorgekommen sind, daß die Sache nicht mehr so weiter gehen kann, da die sichere Garantie, daß die Inwdfung unter allen Umständen unschädlich erfolgen kann, nicht zegeben ist. In der Schweiz befteht für 68 d der Bevölkerung der Impfüwang nicht mehr; er besteht nur für 32 9, und unter dem Drucke der Stimmung des Volks wird er immer mehr abgeschafft. Die Kantone, welche den Impfzwang nicht gehabt haben, hatten weniger Tedesfälle an. Pocken als diejenigen. welche den Impfiwang batten. Redner weist auf die Verhältnisse in 1 hin und folgert daraus, daß auch dort die nicht zeimmpften weniger Erkrankungsfälle gehabt hätten als die Geimpften. Dann fährt er fort: Bezüglich der Impfschädigung ist die vorhandene Statistik nicht ausreichend; denn es be— feht kein Zwang für die Aerzte, Impfschädigungen zur Anzeige zu bringen. wird auch seitens der Impfärzte naturlich nach Möglich⸗ keit vermieden, die eingetretenen Toxerfälle auf diese Ursache zurück= zuführen; ebenso wird in vielen . das spätere Auftreten von Siechthum und Krankheit auf diese Ursache zurückzuführen sein. Wenn un auch gegen Diphtherie, Cholera und andere Krankheiten Schutz⸗ impf ungen ftattfinden, dann wird man sick immer mehr vernach— läffigen und sich auf die Güte des Schutzes verlassen, statt gesund⸗ hellich zu leben. Die Gerichte wissen uicht, wie sie sich verhalten fallen. Ginige Gerichte haben eine kleine Ordnungsstrafe bei der Jmpfverweigerung festgesetzt; einige haben gemeint, es konne nur anmal gestraft werden; andere haben bei wiederholter Verweigerung des Impfens von einem andauernden Vergehen gesprochen und fort⸗ laufende Strafe verhängt. Wir müssen volle Freiheit der Staats. bärger verlangen, auch in der Frage des eigenen Leibes. Redner empfiehlt die Ueberweisung der ganzen Frage an eine Kommission, wesche aber das Recht haben solle, Sachverstäͤnd ige nicht bloß seitens der Regierung zu Rathe zu ziehen.

Nach siebenviertelstündiger Rede erhält als Antrag— seller für den sozialdemokratischen Antrag das Wort der

Abg. Reißhaus (Soz.): Der Widerspruch gegen das Gesetz var anfänglich ein sehr schwacher; es kamen nur wenige Petitionen an den Reichstag; jetzt kommen alljährlich Tausende von Petitionen mit Handerttausenden von Unterschriften. Bei der Berathung des Gesetzes sagte schon der Abg. Reichen perger voraus, daß dieses Zwangsgesetz bebenkliche Dinge mit sich bringen würde; das ist vollständig ein⸗ getroffen, denn die Behörden weichen sogar vor Ungesetzlichem nicht rück, um die Impfung zu erzwingen, während von einer Zwangs impfung keine Rede fan kann. Der Widerspruch gegen das Impfgesetz ist aus dem Kreise der Laien auch in die Kreise der Aerzte lbergegangen. Wenn nicht die Polizei einschreiten würde, vor welcher diele Leute Furcht haben, dann würde bald das ganze Volk sich der Jupfung entziehen. In der Denkschrift, . das Kaiserliche Desundheitsamt über die Impfung ausgearbeitet hat, wird ven den käahlreichen Pockenfällen im franzoͤsischen Heere gesprochen, während lzatfächlich eine Siatistik darüber nicht vorhanden ist. Die Impfung für die Schafe hat man 1880 bereits aufgehoben, da muß nan doch fragen, warum sie für die Menschen bestehen bleibt. Warum hat die Impfung bei den Schafen schädlich gewirkt und bei den Menschen nicht? Das beste Mittel zum Schutz gegen die Pocken sind gute bygienische Einrichtungen und ein guter Unterricht in der Schule lber die Gefundheitelehre. Nehmen Sie den Antrag an, und es wird die überwiegende Mehrheit des deutschen Volks den Tag segnen, an welchem datz Impfgesetz aufgehoben worden ist.

Abg. Dr. Kruse (ul): Ich glaube in kürzerer Zeit als die beiden Vorredner die vorgebrachten Behauptungen widerlegen zu können. Ihre usführungen haben gezeigt, daß sie trotz ihrer gründlichen Studien keine Erfahrungen haben. Eine Kommissionsberathung ist

uicht nothwendig in dieser klaren Frage; ebenfo wenig ist die Zu⸗

ziehung von Sachverständigen erforderlich; die Redner waren ja so sächderständig, daß sie kaum noch belehrt werden können. Die roschũre des Kaiferlichen Gefundheitzamts ist so unparteiisch, so sach= ich, so klar und deutlich, daß man kaum eiwas hinzufügen kann. herr Reißhaus fragt, weshalb die Schafimpfung aufgegeben worden Da zeigt sich schon der Mangel an Sachverständigkeit des Vor— redners. Die Schafpocken sind direkt mit dem Pockengift geimpft and nicht mit einer abgeschwächten Vaccine; damit hat man schlechte rfahrung gemacht ebenso wie zu der Zeit, als man die Menschen direkt mit. Pockengift impfte. Die zahlreichen Unterschriften unter den etitionen bedeuten gar nichts, die meisten Unterzeichner kennen kaum ie Tragweite der Frage, und außerdem kosten ihre Unterschriften sichts. Daß die Schutzimpfung nach 19 Jahren ihre Wirkung verliert, ist ein Irrthum des Vorredners. Es ist nur festzustellen, daß in den aisten Jahren nach der Impfung ein vollständiger Schutz vorhanden it, der sich erst von Jahr zu Jahr abschwächt. Die Behauptungen 1 Impfschädigungen haben fast alle als übertrieben sich herausgestelst, ö ald man sie genauer untersuchte. Die Gefahr solcher Schädigungen ist zuch eine geringere geworden, seitdem nicht mehr abgeimpft wird, utern möglichft animale Lymphe zur Verwendung kommt. Die * len kann ich nicht so genau kontrolieren; aber das ist sicher: Pahrend des Kriegeß von 1870s71́ sind viele Fianzosen an Pocken erkrankte, wogegen unsere Armee, trotzdem sie sich

Berlin, Freitag, den 13. März

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unter dieser Bevölkerung befand, verschont geblieben ist; das ist ein Beweis für den Schutz, der in der Impfung liegt. Die französische Armee war während des Krieges 1870 nicht geimpft oder doch höchstens auf dem Papier. Man impfte die Leute, wenn man es konnte, aber die Impfung ist doch erst nach einer gewissen Zeit wirksam. Wer aber schon infiziert ist, bei dem hilft eine Impfung nicht mehr. Daß es eine große Zahl von Aerzten unter den Impf— gegnern geben soll, hat mich überrascht; ich kenne keinen bervor⸗ ragenden bekannten Arzt, der sich gegen den Imvpfiwang ausgesprochen hätte. Wenn die Antragsteller die Zahlen der Statistik näher geprüft hätten, würden sie nicht so leicht die Abschaffung des Impfzwanges

gefordert haben.

Abg. Dr. Sang erhgns (fr. Volksp.): Die Antragsteller haben es sich allerdings sehr leicht gemacht, wir machen es uns sehr schwer. Die Regierungen und das Kaiserliche Gesundheitsamt haben manchen Dank verdient für die schwere Arbeit, die sie geleistet haben, und dafür, daß sie allen einzelnen Fällen ss genau nachgegangen sind. Es wird behauptet, daß die französischen Gefangenen trotz der Impfung bier erkrankt sind. Man hat aber vergessen, daß die meisten Ge— fangenen erst nach Wochen geimpft werden konnten. weil nicht so viel Lymphe vorhanden war. Die Bemängelung der Statistik, welche das Reichsgesundheitsamt in allen Fällen beweisen kann, seitens der Antrag, steller ist doch eine sehr dreiste gewesen; Beweise sind nicht beigebracht worden. Wenn früher Schädigungen eingetreten sind, so lag das daran, daß die Lymphe früher nicht so gut war wie jetzt. Ob die Schädigungen wirklich eine Folge der Pockenimpfungen waren, muß doch erst wissenschaftlich festgestellt werden. Kein einziger wissenschaft. licher ärztlicher Verein, kein bedeutender Arzt hat sich gegen die Impfung ausgesprochen. An der Impfung haben die Aerzte auch kein Interesse, sie verdienen dabei wirklich nicht viel. Erst in diesem Jahre hat die Medizin einen Fortschritt gemacht in der Richtung, in der Jenner angefangen hat. Ich würde mich schämen, wenn wir heute das Impfgesetz aufheben würden, wo wir auch sonst durch Impfung Immunität gegen diese oder jene Krankheit herbeizuführen suchen. Ich möchte Sie dringend bitten, das Impfgesetz bestehen zu lassen.

Abg. Freiherr von Hodenberg (b. k. F.): Die letzten Worte des Vorredners zeigen uns welcher Zukunft wir vielleicht entgegengehen. Vielleicht will der Bundesrath uns eine ähnliche Vorlage machen. Jedenfalls wird der Bundesrath die Anträge nicht annehmen, wenn auch der Reichstag ihnen zustimmen sollte. Die schädlichen Folgen der Impfung bestehen nicht in der Impfung selbst, sondern in ihrer mangelhaften Ausführung. Vielleicht könnten die Aus fũhrungsvor⸗ schriften geändert werden. Die Zahl der zu impfenden Kinder in den einzelnen Impfterminen ist eine viel zu große. Wenn 50 bis 60 Kinder hinter einander geimpft werden, so ist der Arzt so er⸗ müdet, daß die Operation bei den letzten nicht mehr richtig vorge⸗ nommen werden kann. Auch größere Vorsichtsmaßregeln bezüglich der Reinigung der zu benutzenden Instrumente sind nothwendig. Unzu⸗ friedenheit erregt es, daß die Aermeren in die öffentlichen Impftermine gezwungen werden, waͤhrend die Reicheren ihren Hautarzt benutzen können. Würden alle Kinder in die Impftermine gebracht werden ., so würde sich die Zahl der Gegner in diesem Hause schon mehren.

Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher:

Wenn es auch im allgemeinen nicht üblich ist, daß von seiten des Bundegrathstisches zu Initiativanträgen aus dem Hause gesprochen wird, so möchte ich heute doch eine Ausnahme machen und schon jetzt über die vermuthliche Stellung, die der Bundesrath zu den vorliegenden Anträgen einnehmen wird, mich äußern, in der Hoffnung, daß ich dadurch dazu beitrage, einmal Klarheit über das Schicksal der Anträge zu schaffen, und zweitens auch nach außen hin beruhigend zu wirken.

Ich bin dem letzten Herrn Vorredner dankbar für die Auffassung, die er über seine Stellung zu der Vorlage ausgesprochen hat, und ich kann ihn versichern, daß der Weg, den er vorschlägt, auch nach meiner persönlichen Ueberzeugung wird eingeschlagen werden müssen, um die Impfschädigungen, die ja unleugbar noch vorkommen, aus der Welt zu schaffen. Ich habe keine Fühlung mit dem Bundesrath in dem Sinne genommen, daß ich positiv an⸗ geben könnte, wie die einzelnen Regierungen sich zu der Frage der Aufhebung des Impfgesetzes stellen werden. Aber nach der mir be— kannten Auffassung, wie sie mir aus früheren Korrespondenzen ent— gegengetreten ist, glaube ich nicht, in Aussicht stellen zu können, daß für die vorliegenden Anträge eine Majorität im Bundesrath zu haben sein wird. Ich bin vielmehr der Meinung, daß die überwiegende Mehrheit der Bundesregierungen, wenn nicht sogar alle, gegen die Aufhebung des Impfgesetzes sich erklären werden. Und, meine Herren, das hat seinen guten Grund.

Die bisherigen Erfahrungen, die mit der Zwangsimpfung gemacht worden sind, lassen es keineswegs als wohlgethan erscheinen, dieses werthvolle Schutzmittel gegen eine verderbliche Krankheit aufzugeben. Die Herren Antragsteller, welche heute ihre Anträge begründet haben, haben die vom Gesundheitsamt beigebrachte Statistik und die vom Gesundheitsamt für die Aufrechterhaltung des Impfzwangs heran⸗ gezogenen Gründe mit Gegengründen und mit dem Hinweise auf andere statistische Aufnahmen zu bemängeln gesucht. Meine Herren, ich glaube, daß die Statistik, die das Gesundheitsamt aufgenommen hat, und welche Ihnen allen zugänglich gemacht ist in dem Büchlein, welches den Titel: ‚Blattern⸗ und Schutzpocken⸗ impfung“ trägt, um deswillen vor jeder anderen Statistik den Vorzug verdient, weil sie sich stätzt auf amtliche Erfahrungen und auf amt⸗ liche Erhebungen. Ich freue mich, daß der Herr Abg. Dr. Lan gerhans den Werth dieser vom Gesundheitsamt ausgehenden Statistik und den Werth der Schrift des Gesundheitsamts in das rechte Licht gestellt hat. Ich nehme aber gar keinen Anstand, auch meiner⸗ seits es auszusprechen, daß es in der That ein für die Be— urtheilung unserer Frage außerordentlich werthvolles Material ist, das uns das Gesundheitsamt geboten hat, daß es mit außerordentlicher Sorgfalt zusammengestellt ist und daß den Herren Impfgegnern nur empfohlen werden kann, an die Prüfung dieses Materials zu gehen. Ich bezweifle nicht, daß, wenn anders sie objektiv verfahren, sie dann ihren Standpunkt erheblich modifizieren werden. Ich bedaure, daß der Herr Direktor des Gesundheitsamts durch Krankheit verhindert ist, der heutigen Berathung beizuwohnen; er würde besser, wie ich es vermag, an der Hand seiner Erfahrungen das Material, welches Ihnen vorliegt, noch erweitern und beleuchten können.

Nun, meine Herren, woraus erklärt sich denn die wachsende Zu⸗ nahme der Impfgegner? Ganz einfach daraus und das hat Herr Dr. Langerhans schon mit großem Recht hervor⸗

1896.

lebende Geschlecht gar

gehoben —, daß das gegenwärtig keine Vorstellung mehr hat von dem Elend, das durch eine Blatternepidemie hervorgerufen werden kann. (Sehr richtig!) Und, meine Herren, woraus erklärt sich die Zunahme der Impf— gegner weiter? Sie erklärt sich daraus, daß es ja für das mensch⸗ liche Gefühl das wird jeder fühlende Mensch zugeben außer⸗ ordentlich empfindlich ist, wenn man, obwohl man die Ueber⸗ zeugung hat, sein Kind, seinen Liebling durch die Impfung einer gewissen Gefahr auszusetzen, trotzdem vom Staat gezwungen wird, gegen die eigene Ueberzeugung die Impfung vornehmen zu lassen. (Sehr richtig) Aber daraus folgt noch lange nicht, daß, wie die Herren Impfgegner heute behauptet haben, es nicht die Aufgabe des Staats sei, und daß der Staat kein Recht habe, zur Impfung zu zwingen. Der Staat hat das Wohl der Gesammtheit dem Wohl des Individuums voranzustellen, und wenn der Staat zu der Ueber⸗ zeugung kommt, daß nur unter Opfern, die von seiten des Einzel⸗ individuums gebracht werden müssen, das Wohl des Ganzen sicher zu stellen ist, so hat er allerdings das Recht, auch, wie der Herr Abg. Dr. Förster sich ausdrückt, über den Leib des Individuums zu ver⸗ fügen. Meine Herren, zum Schutze des Vaterlandes thun wir ja nichts Anderes: wir haben die allgemeine Militärpflicht; da wird auch über den Leib des Soldaten verfügt.

Andererseits aber hat auch der Staat die Aufgabe, wenn wirklich mit den Opfern, die er von dem Individuum verlangt, Schädigungen verbunden sind, alles zu thun, um diese Schädigungen, soweit sie nicht völlig beseitigt werden können, auf ein Minimum zurückzuführen. Und, meine Herren, in dieser Beziehung ist die deutsche Regierung nicht lässig gewesen und hat bereits schöne Erfolge durch ihre Bemühungen er— zielt. Ich erinnere einfach daran, daß, seitdem der Bundesrath dazu übergegangen ist, die Anwendung der Thierlymphe bei den Zwangsimpfungen zu empfehlen, die Zahl der Impfschädi⸗ gungen sehr erheblich abgenommen hat. Das ist ja auch ganz natürlich: wird unverfälschte reine Thierlymphe zur Impfung verwendet, so kann von einer Uebertragung von Menschen⸗ krankheiten auf den Impfling nicht die Rede sein. Und wenn Sie sich die Ziffern ansehen, die auch in diesem Büchlein enthalten sind, so hat die Anwendung der Thierlymphe konstant zugenommen, und im Jahre 1893 waren es z. B. nur noch 1,45 0 der Erstimpfungen und O65 oso der Wiederimpfungen, bei denen menschliche Lymphe zur Anwendung gekommen oder die Art der angewendeten Lymphe nicht ermittelt ist. Uebrigens werden wir auch in diesem Punkte noch zu besseren Zuständen kommen müssen. Auch hier müssen wir bestrebt sein, daß überall nur unverfälschte und gute Thierlymphe Ver- wendung findet. .

Meine Herren, was die Beschaffenheit der Thierlymphe anbelangt, so sind die Regierungen dazu übergegangen, die größtmöglichsten Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Jedes Kalb, von dem die Lymphe genommen wird, wird geschlachtet; es wird untersucht, und wenn sich irgend ein Krankheitsstoff in dem Kadaver vorfindet, so wird di⸗ Lymphe nicht zur Anwendung gebracht.

Weiter sprach der Herr Vorredner davon, daß eine große Unzu⸗ friedenheit bestehe rücksichtlich der Unterwerfung unter die Zwangs—⸗ impfung um deswillen, weil die Kinder der Wohlhabenden vom Haus- arzt geimpft werden, während die der armen Leute sich zum Impftermin einfinden müssen. Er sprach weiter davon, daß es sich vielleicht empfehle, die Unzufriedenheit dadurch zu beseitigen, daß man die Lomphe den Aerzten unentgeltlich giebt, und daß man den armen Leuten, die ihre Kinder impfen lassen mussen, die Wahl des Arztes anheimgiebt. In dieser Beziehung ist bereits, wie mir gesagt wird, der Anfang in einem Bundesstaat gemacht: in Hessen wird die Lomphe unentgeltlich verabfolgt. Ich bin gern bereit, in Erwägung zu nehmen, ob nicht auch in anderen Theilen des Reichs auf demselben Wege vor⸗ gegangen werden kann.

Eine weitere Maßregel zur Verringerung der Unannehmlichkeiten bei der Zwangsimpfung habe ich mir noch in neuerer Zeit bei den Regierungen anzuregen erlaubt. Es wird darüber geklagt, daß die Kinder an beiden Armen geimpft werden, daß namentlich, wenn die Pocken aufgehen, Fieber eintritt, und daß dann das Betten der Kinder schwierig ist. Wir haben die Ueberzeugung gewonnen: es genügt auch die Impfung an einem Arm; und zwar soll das künftig wennmöõglich der linke sein, damit das Kind nicht behindert ist, von seinem rechten Arm Gebrauch zu machen. (Heiterkeit. Natürlich nur zu Zwecken des Schulunterrichts. (Heiterkeit)

So werden wir jede Anregung, die auf diesem Gebiet gegeben wird, gern verfolgen; wir werden uns sehr freuen, wenn es möglich ist, die unangenehmen Seiten der Zwangsimpfung und die unangenehmen Eindrücke, welche die Vorschrift der Zwangsimpfung auf einen großen Theil des Publikums ausübt, hintenanzuhalten.

Jedenfalls steht so viel fest, daß, wenn auch der gegenwärtige Zustand nicht mehr als verbesserungefähig anzusehen wäre, wenn wir ihn beibehalten müßten, und wenn es uns das will ich noch hinzu⸗ fügen nicht gelänge, eine noch sorgfältigere Behandlung der Impf⸗ linge zu ermöglichen aus dem Mangel ausreichender Sorgfalt resultieren nämlich die meisten Schädigungen, es werden die Impf⸗ stellen nicht gehörig verbunden, nicht reingehalten, nicht sorgfältig genug beobachtet ich sage: selbst wenn alles dies nicht zu bessern wäre, so würde ich doch der Meinung sein, daß der gegenwärtige Zu ˖ stand noch weitaus den Vorzug verdient vor dem Zustand, in dem wir verfallen würden, wenn wir unser Impfgesetz aufhöben. (Sehr richtig) Sehen Sie sich die graphische Darstellung in diesem Büchlein an ich habe sie in größerem Format bier, will die Herren aber nicht zu sehr aufhalten mit der Darstellung —, betrachten Sie z. B. die Karte über die Vãufigkeit der Pockentodesfälle, auf welcher die dunkelste Farbe die größte Häufigkeit der Pockentodesfälle bezeichnet und die hellste Schraffierung die geringste Blatternsterblichsteit darstellt, so finden Sie, daß Deutsch-⸗ land neben Schweden und Schottland in Bezug auf die Pocken todebfälle das am besten bestellte Land ist, daß Spanien und Ruß

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