Ferichts Assessor Hr. Holländer bei dem Landgericht Jin Berlin, der Meg e af Kunde bei dem re üg. in Liebau und der Gerichts Assessor Adolf Sommer Bel dem ö 3 Re .
zer Landgerichts Rftth Joachimi in Magdebur der Amtsrichter ö. er in Prausnitz und der her wm ! und Notar Wittstock in Regenwaldöe sind gestor ben.
Angekommen:
Seine Excellenz der Staagts⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Freiherr von Hammer⸗ st e in, aus der Provinz Hannover.
Abgereist:
Seine Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath D. Dr. arkhausen, nach Kloster Loccum.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preuß en. Berlin, 7. April.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten besuchten am Sonnabend Nachmittag mit den Prinzen und dem Gefolge den Dom von Monreale bei Palermo und andere dortige Bauwerke.
Bei dem Gottesdienst, welcher am Ostersonntag Morgen an Bord der Yacht „Hohenzollern“ stattfand, . Seine Majestät der Kaiser die Epistel; die Predigt hielt der General— Superintendent D. Dryander. Hierauf empfingen Ihre Majestäten den klommandierenden General, den? räfekten und den Sindaco von Palermo in Audienz. Gegen 1 Uhr meldeten sich die Admirale und . des vor Palermo ankernden italienischen Geschwaders, welche hierauf von Seiner Majestät zur Frühstückstafel geladen wurden. Die beabsichtigte Fahrt an
and mußte wegen des regnerischen Wetters aufgegeben werden. Ihre Majestäten nahmen um 5is Uhr an Bord des italienischen Flaggschiffs Sardegna“ den Thee ein und reisten Abends nach Girgenti weiter.
Am Ostermontag früh 7 Uhr ging die Kaiserliche Yacht
nach guter Fahrt in Porto Empedocke dor Anker! Um 16 Uhr fuhren Ihre Majestäten an Land, besuchten die antiken Tempel bei Girgenti und kehrten um 2 Uhr an Bord zurück. Gegen 3 Uhr erfolgte die Weiterreise nach Syrakus, wo Ihre Majestäten heute Morgen eintrafen. Aus dem „W. T. B.“ liegen über die Reise Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten noch folgende Mittheilungen vor: Am Ostersonntag Nachmittag um 4 Uhr 20 Minuten verließ der Kreuzer „Kaiserin Augusta“ die Rhede von Palermo und fuhr zwischen den seewärts in Linie auf⸗ gestellten Schiffen des itallenischen Geschwaders hindurch, welche die Abreise der Kaiserlichen Yacht „Hohenzollern“ erwarteten Um 5 Uhr 35 Minüten begaben Sich Ihre Majestäten der Kaiser, Allerhöchstwelcher kleine Admirals? uniform angelegt hatte, und die Kaiserin mit Gefolge an Bord des italienischen Flaggschiffs, Sardegna“, wo Allerhöchstdieselben den Thee bei dem Äüdmiral Canevaro einnahmen. An dem Thee nahmen auch die Hofdamen und die Ehrenkavaliere der italienischen Majestäten theil. Um 6 Uhr verließ die Kaiser— liche Jacht langsam den Hafen und näherte sich der „Sardegna“, um die Majestäten zu erwarten, Allerhöchst⸗ welche um? Uhr 3 Minuten an Bord der „Hohenzollern“ kamen. Sodann fuhr die Yacht, begleitet von dem italienischen Geschwader, nach Porto Empedocle ab. Die Ankunft daselbst erfolgte am Ostermontag früh 7 Uhr. Um 10 Uhr gingen Ihre Majestäten an Land und begaben Sich, von der Volksmenge lebhaft begrüßt, zu den Ruinen von Girgenti. Um 11 Uhr kamen der Kaiser und die Kaiserin dort an und besichtigten die Tempel der Juno Lucina, der Concordis, des Herkules, des Jupiter, des Castor und Pollux und die Grotte Fragapane. Ueberall wurden Ihre Majestäten von der Bevölkerung aufs waͤrmste P bewillkommnet. Nach der Besichtigung überreichte der Bürgermeister von Jirgenti Ihrer Majestät der Kaiferin einen Blumenstrauß mit Bändern in den deutschen und italienischen Farben und Seiner Majestät dem Kaiser eine etruskische Vase in einem schön ge⸗ arbeiteten Behälter. Um 2 Uhr kehrten Ihre Majestãten unter den begeisterten Zurufen der Bevölkerung nach Porto Empedoele zurück, während die Mufik die deutsche und die italienische Hymne spielte. Um 3 Uhr erfolgte unter den Hurrahrufen der Matrosen der italienischen Kriegsschiffe die Weiterfahrt nach Syrakus, wo die „Hohenzollern“ heute Morgen in den Hafen einlief; der Kreuzer „Kaiserin Augusta⸗ fuhr vorauf. Die Königlich italienische Yacht „Morosini“ be⸗ grüßte Ihre Majestäten mit dem Salut und der deutschen Nationalhymne. Längs der Quait drängte sich, bei herrlichem Wetter, eine unabsehbare Menschenmenge.
Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbuler hat einen kürzeren Ürlaub angetreten. Für die Dauer seiner Abwesenheit fungiert der Königlich württem— bergische Militär⸗Bevollmächtigte, General⸗Major Freiherr von Watter als Geschäftsträger.
Der hiesige Königlich rumänische Gesandte Dr. Alexander Beldiman ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der hiesige Königlich schwedisch⸗norwegische Gesandte von Lagerheim r Berlin mit vierzehntägigem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär Graf Ström felt als Geschäftsträger.
Der Regierungs⸗-Assessor Volckart aus Marienwerder ist der Königlichen Regierung zu Danzig zur weilteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine sind S. M. S. „Ka ifer“, Kommandant Kapitän zur See Jaeschke, Flaggschiff der Kreuzer-Division, Chef
Kontre⸗Admiral Hoffmann, und S. M. S. Irene Kommandant Kapitän zur Sce von Dresky, am 2. April in Yokohama eingetroffen.
Bayern.
Das Staats-Ministerium des Innern hat, dem W. T. B.“ zufolge, sämmtliche Regierungen und Kammern des Innern beauftragt, insoweit dies nicht bereits in jüngster Zeit geschehen, im Laufe diefes Jahres die in ihrem Bezirk befindlichen öffentlichen und privaten Irrenanstalten, sowie die Anstalten zur Unterbringung und Verpflegung von Kretins, Idioten und Blöden durch Kommissare unter Zuziehung der ständigen Amtsärzte bezw. jener Aerzte, welche den ärztlichen Anstalisdienst zu besorgen haben, in Bezug auf Organisation und Betrieb, auf ärztliche, pflegliche und öko⸗ nomische Verhältnisse, sowie auf bauliche und innere Ein⸗ richtungen einer Untersuchung unterziehen zu lassen und die Ergebnisse dieser Inspektionen dem Staats⸗Ministerium des Innern vorzulegen.
Braunschweig.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Pr eu hen Regent des Herzogthums Braunschweig, hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh zu mehrwöchigem Kur— gebrauch von Braunschweig nach Wiesbaden begeben.
Sachsen⸗Meiningen.
Das „Regierungsblatt für das Herzogthum Sachsen⸗ Meiningen“ veröffenklicht eine Bekanntmachung des Herzog⸗ lichen Staats⸗Ministeriums, wonach, mit Genehmigung Seiner Hoheit des Herzogs und im Einverständniß mit den be⸗ theiligten Staatsreglerungen, im Herzogthum die bedingte Verurth eilung in der Weise eingeführt wird, daß vor dem Vollzug erster Freiheitsstrafen von nicht mehr als 6 Monaten an Personen unter 18 Jahren ein Strafaufschub und nach guter Führung die Begnadigung erfolgen soll. In geeigneten Fällen kann dle bedingte Verurtheilung auch bei . Vollzug von Freiheitsstrafen, bei älteren Personen und bei höheren Freiheltestrafen platzgreifen. Das Verfahren findet Anwendung auf die vom Landgericht oder Schwurgericht Ver⸗ urtheisten, soweit das Begnadigungsrecht von dem Herzog ausgeübt wird. .
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Wie das, ᷓUngarische Korrespondenzbureau“ meldet, werden die Verhandlungen über das gemeinsame Budget am 10. d. M. in Budapest beginnen. Zu denselben werden außer den gemeinsamen Ministern auch der österreichische Minister— Präsident Graf Badeni und der Finanz⸗Minister Dr. von Bilinski daselbst eintreffen. Die letzteren werden nach Be⸗ endigung der Berathungen über das gemeinsame Budget auch noch fernerhin dort verbleiben, um die Ausgleichs verhandlungen fortzusetzen. .
Großbritannien und Irland.
Die besondere britische Mission, welche zu den Krönungs—⸗ feierlichkeiten nach Moskau geht und aus dem Herzog von Connaught, dem General Grenfell und anderen Offizieren besteht, wird am 8. Mai an Bord der Königlichen Yacht „Victoria and Albert“ nach St. Petersburg abreifen.
Frankreich.
Am Sonnabend Vormittag haben in Belfort die Fe st⸗ lichkeiten zum Andenken an' die Belagerung von i870 und 1871 begonnen. Der Präfekt des Rhone⸗Departements, der Maire von Lyon, die Gemeinderäthe' von Paris und Lyon sowie Abordnungen der ehemaligen Mobilgarden der Departements und zahlreiche Vereine nahmen an den Festlich⸗ keiten theil. scheinen ebenfalls zugesagt hatte, war durch Erkrankung an Grippe an der Theilnahme verhindert.
Italien.
Der König empfing gestern Nachmittag den türkischen Botschafter Reschid Bey welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte.
Am. Sonntag fand zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen ein Diner im Quirinal statt. Gestern Abend sind Ihre Königlichen Hoheiten von Rom nach Mailand abgereist.
will wissen, Oberst Slade gehe nicht mit irgend einer Mission sondern nur aus eigenem Antriebe nach . .
Dar Papst empfing am Sonnabend den Prinzen und die Prinzessin Heinrich von Preußen. Bei dem Empfang war, wie „W. T. B.“ berichtet, der preußische Gesandte von Bülow nebst zwei Gesandtschafts⸗Attaches zugegen. Die Unterhaltung trug einen sehr herzlichen Charakter. Nach dem Empfang stattete der Prinz Heinrich dem Kardinal Staatssekretär Ram pol la einen Besuch ab, den derselbe bald darauf im Hotel Bristol, wo Ihre Königlichen Hoheiten wohnten, erwiderte.
Spanien.
Der Marine-Minister Böranger bereitet die Entsendung von weiteren 409000 Mann nach Tuba vor; die Expedition dürfte jedoch nicht vor dem Monat September abgehen. In Ferrol liegt ein aus vier Panzerschiffen und mehreren Torped obooten bestehendes Geschwader zur Abfahrt bereit. In dem heutigen Ministerrath' wird der Marine⸗Minister eine außerordentliche Forderung zum Bau von Schiffen in Höhe von 23 Millionen vorlegen.
Türkei. Der „Politischen Korrespondenz“ wird aus Konstantinopel
gemeldet, daß der Fürst Ferdinand von Bulgarien am Sonntag Nachmittag abermals von dem Sultan empfangen
worden sei. Griechenland.
Die Prinzessin Marie von Griechenland hat sich, wie „W. T. B.“ aus Athen berichtet, mit dem Groß fürsten Georg Michailowitsch von Rußland verlobt.
In Athen begann gestern unter allgemeiner Begeisterung die Feier des Nation alfestes. Die Stadt ist festlich ge—⸗ schmückt. Dem Tedeum in der Kathedrale wohnten die Königliche Familie und der Großfürst Georg Michailowitsch bei. ;
Amerika.
Das Repräsentantenhaus hat, wie „W. T. B.“ aus Wasphington berichtet, mit 244 gegen 27, Stimmen den Bericht der gemischten Kommission genehmigt, welcher sich für die An— nahme der im Senat bezüglich Cub as gefaßten Resolution aus spricht.
Aus Havanna wird gemeldet, daß eine Abtheilung der Aufständischen unter Maceo bei Bignales geschlagen worden sei und 30 Todte verloren habe. Eine Niederlage von Waffen und Munition für die Insurgenten sei in Cienfuegos entdeckt worden.
Asien.
Nach einer im Haag eingetroffenen amtlichen Meldung aus Atschin vom 3. d. hat sich Tu ku Djohan mit dem als Prätendent auftretenden Sultan in Verbindung gesetzt, um denselben aufzufordern, nach Groß-Atschin zu kommen. Indessen wird versichert, daß dieser Aufforderung wenig Be⸗ deutung beizulegen sei, da der Sullan! sich in weiter Ent⸗ fernung befinde und durch Habib Lhong bedroht werde, der sich in der Abwesenheit des Sultans des Gebiets desselben bemächtigen würde.
Afrika.
Der britische diplomatische Agent in Kairo Lord Cromer hat sich am Sonnabend behufs einer Unterredung mit dem Khedive von dort nach Alexandrien begeben.
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Kairo vom 5. d. M., daß die Derwische bis M ograkeh und Kirkeh vorgerückt seien: zwei Orte, die ungefähr 20 Meilen von Akasche entfernt liegen. Die Egypter hätten eine Stellung am Nil auf der Akasche gegenüber liegenden Seite besetzi. Man erwarte, daß das Gros des Expeditions korps bei Wadyhalfa innerhalb der nächsten sechs Tage ver⸗
Der Kriegs-Minister Capvaignac, der sein Er-
sammelt sein werde. Ein Scharmützel habe bei Ariab in der Nähe von Suakin zwischen den Egyptern befreundeten Arabern und einem Außenposten der Der wische stattgefunden. Die letzteren seien zerstreut worden und hätten mehrere Todte verloren. — Aus Wadyhalfa wird be— richtet, daß die telegraphische Verbindung zwischen Korosko und dem Murat⸗Brunnen noch unterbrochen sei: wie man glaube, durch Derwische, die sich in großer Zahl auf der Straße zwischen Assuan und Berber befinden. Die von befreundeten Arabern in der Wüste besetzt gehaltenen Posten seien verstärkt worden. .
Von gestern wird aus Kairo gemeldet, daß größere Ab⸗ theilungen von Derwischen sowohl Murat wie das an Rothen Meer gelegene Fort Holaib bedrohten. Ein anderes Korps
Die gen ia Stefani“ veröffentlicht ein Dekret des Königs vom 5. d. M., durch welches für ein Jahr ein Königlicher Zipilkommissar für alle Provinzen Siziliens mit dem Amtssitz in Palermo eingesetzt wird, der zugleich die Präfektur von Palermo verwalten wird. Der Kommissar ist mit den politischen und administrativen Machtvollkammenheiten der Minister des Innern, der Finanzen, der öffeni:oen Arbeiten, des Unterrichts und des Ackerbaues für diejenigen Angelegenheiten bekleidet worden, welche speziell die öffentliche Sicherheit und die Verwaltung der Gemeinden Stziliens betreffen. Auch über diejenigen Angelegenheiten, welche der Kompetenz der n, . vorbehalten sind, werden die Präfekten iziliens mit dem Kommissar sich zu benehmen haben. Dem Kommissar wird eine außerordentliche Revision der Budgets der Provinzen und Gemeinden obliegen, damit alle Aus⸗ gaben den Steuerkräften angemessen seien. Dieses Dekret wird dem Parlament vorgelegt und zum Gesetz umgewandelt werden. Die Regierung wird außerdem im Parlament Gesetzentwürfe, betreffend die Ausfuhrzölle auf Schwefel und die Errichtung einer Vertretung der Bergwerksinteressen, einbringen. Bei letzterem Gesetz⸗ entwurf wird besonders die Lage der Bergarbeiter berücksichtigt werden. Durch ein weiteres Dekret ist der Senator Graf Codronchi zum Minister ohne Portefeuille und Zivil⸗ kommissar für Sizilien ernannt worden. Der Militär⸗Attachs der britischen Botschaft Oberst Slade ilt gestern von dem König empfangen worden. Heute wird Oberst Slade nach Massowah abreisen und dort Fem italienischen Generalstabe zugetheilt werden. Die „Italie“ sagt, Oherst Slade habe ⸗ elbst die englische Regierung um die Genehmi⸗ gung gebeten, den Operationen der italienischen Armee in Erythräʒg folgen zu . Das Kabinet in London habe sich an das Kabinet in Rom gewandt, welches sofort seine ,, dazu gegeben hahe, daß Oberst Slade sich dem eneralstab des Generals Baldissera anschließe. Die ‚„Opinione“
der Derwische sei in Kokreb, 50 Meilen westlich von Suakin, eingetroffen, wodurch die Entsendung eines Bataillons zur Ver⸗ stärkung von Suakin nothwendig geworden sei. Es sei augen⸗ scheinlich, daß die Derwische sich anschickten, die verschanzten egyptischen Posten anzugreifen. Aus Suankin von gestern erfährt das „Reuter 'sche Buregu“, daß ein Korps Derwische aus der Landschaft Berber in Hayet E Hauid) angekommen sei. Das⸗ selbe sei am 1. d. M. von befreundeten Arabern überrascht worden und habe einen Verlust von zwanzig Mann gehabt. Nach dem Fort Holaib seien am Sonntag Verstärkungen ab— gegangen. 4
Aus Massowah erfährt die „Agenzia Stefani“, daß nach den dort eingegangenen Nachrichten der Negus Menelik sich mit seinem Lager noch immer bei Ma kalle befinde. Ras Mangascha und die tigrinischen Ras ständen in der Lanbschaft Agham und lagerten in nächster Nähe von Adigrat. Adigrat könne sich noch weitere fünfzig Tage halten. — Aus Kassala vom 2. d. M. Nachts habe der Oberst Stevani dem General Baldissera telegraphiert, daß das 5. Eingeborenen-Bataillon in Sabberat geblieben sei mit dem Befehl, am 2. d. M. früh die südlichen Abhänge des Berges Mokram zu besetzen, um der Karawane, welche Lebensmittel nach Kassala gebracht hatte, den Abzug von dort zu erleichtern. Um 4 Uhr Nachmittags sei das vor⸗ genannte Bataillon von den Derwischen in der überlegenen Zahl von 5990 Mann Fußtruppen und Reitern unter der Führung verschiedener Emire heftig angegriffen worden. Auf die ihm von diesem Angriff überbrachte Nachricht sei er mit sämmtlichen ihm zur Verfügung stehenden Streitkräften, ein⸗ schließlich einer Gebirgs-Bakterle von vier Ge chützen und einer Abtheilung Kavallerie, vorwärts na und habe den Feind ühberrascht, welcher nach kurzem hef⸗ tigem Feuer zurückgeschlagen worden sei. uch ein nochmaliger Angriff der Derwische welche urch
mehrere Abtheilungen von Tukruf her verstärkt worden seien, sei abgeschlagen worden. Der Kampf habe um 5 Uhr Nach⸗ mittags begonnen und um 9 Uhr Abends geendet. Die Ver⸗ luste der Italiener beliefen sich, soweit bis jetzt festgestellt worden sei, auf etwa hundert Todte und Verwundete. Unter den Verwundeten befänden sich der Hauptmann Brunelli und der Major Amadosi. Der Feind habe bei seinem überstürzten Rückzu nach Tukruf starke Verluste erlitten, im Augenblick könne jedo eine genaue Zahl nicht angegeben werden. Die Haltung der Offiziere und Truppen sei ausgezeichnet gewesen, trotz eines i , Tide Marsches bei außerordentlicher Hitze und Wasser⸗ mangel. R . Her Vize⸗Präsident der Südafrikanischen Republik Smit, dessen Gesundheit seit langer Zeit zu wunschen übrig ließ, ist, nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Prä⸗ toria, am Sonnabend gestorben. .
Aus Kapstadt berichtet dasselbe Bureau, daß in der Ortschaft Mafeking im Betschuanaland große Äufregung herrsche. Die Farmer brächten ihre Familien nach der Stadt in Sicherheit, . sie einen Aufstand der Eingeborenen be⸗ fürchteten, welche mit der wegen der Rinderpest erfolgten Tödtung ihres Viehs unzufrieden seien. Eine Versamm⸗ lung der Einwohner von Mafeking habe den Gouver⸗ neur der Kapkolonie gebeten, ihnen Truppen zu Hilfe zu senden. — Der Times“ zufolge. be⸗ fürchte man jetzt, daß im Ganzen 200 Weiße durch die Matabeles ermordet worden seien. — In Johannesburg seien 450 Mann ausgehoben worden, um den Truppen in Buluwayo zu Hilfe zu kommen; aber es heiße, daß die Be⸗ völkerung von Rhodesia nicht sehr geneigt sei, die Hilfe der Uitlanders anzunehmen. — Cecil Rhodes sei im Begriff, mit seiner Eskorte von 150 Mann von Salisbury nach Gwelo aufzubrechen.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Ge— setzes, betreffend die Erweiterung des Staatseisenbahnnetzes, und die Betheiligung des Stagts an dem Bau von Privat— eisenbahnen und von Kleinbahnen sowie an der Errich⸗ tung von landwirthschaftlichen Getreidelagerhäusern zugegangen.
Nr. 14 des -Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 3. April, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennungen. — Y) Polizei⸗ Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 14 der, Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamt s. vom 1. April hat folgenden Inhalt: Medizinisch— statistische Mittheilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt, III. Band 2. Heft, Ankündigung. — Gesundheitsstand und Gang der Volks⸗ krankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛc. — Sterbe⸗ fälle in Preußen, 1893. — Gesetzgebung u. s. w. (Preußen. Han⸗ nover. — Sigmaringen.) Kranken, Entbindungs⸗ und Irrenanstalten. — ier er e T m grin Ansteckende Krankheiten. — (Anhalt.) Schweineseuche ꝛe.— (Oesterreich. Bosnien und Herjegowina.) Schweinepest. — (Belgien.) Rindertuberkulose. — Gang der Thier⸗ seuchen in Frankreich, 4. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen, Regierungsbezirke Posen, Brom⸗ berg, Liegnitz, Oppeln, Aurich; Baden, Elsaß Lothringen, Dester⸗ reich, Bukowing) — Verhandlungen von gesetzgebenden Körper⸗ schaften. (Deutsches Reich) Maul und Klauenseuche. — Preußen.) Irrenanstalten. — Apothekenwesen. — Impflymphe. — Vermischtes. (Desterreich Mit Kupferlösung besprengtes Weinlaub. — Inter⸗ nationale pharmazeutische Ausstellung in Prag. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Aus— landes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt ⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Grund⸗ wasserstand und Bodenwärme in Berlin und München, Februar. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Infektionekrankheiten, Thierseuchen, Fleischbeschau, Heilpersonah.
Nr. 14 des herausgegeben im 828
Zentralblatts der Bauverwaltung“, Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 43. April, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: Berliner Miethshäuser. (Fortsetzung.) — Ueber den Erddruck auf Stützmauern. — Bautechnische Aufgaben in unseren Kolonien. — Vermischtes: Staatsbauten in Dresden. — Stadt bauräthe in Frankfurt a. M. — Gußeisernes Fanalisationsrohr. — Eine neue Gleissperre.
Statistik und VBolkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Dortmund fand am letzten Donneretag eine Versammlung der Zimmerleute statt, in welcher, wie die ‚Rh.⸗Westf. Itg.“ be⸗ richtet, beschlossen wurde, daß den Arbeitgebern am Sonnabend die Arbeiter⸗Forderungen unterbreitet werden sollten mit dem Hinzufügen, daß die Arbeiter, wenn diese Forderungen nicht genehmigt werden, in 14 Tagen das Arbeitsverhältniß auflösen würden.
Aus Speyer wird der „Köln. Ztg.“ vom 4. d. M. gemeldet: Die der Organisation angehörenden Brauerei, Arbeiter beschloffen wegen Lohnstreits den Aus stand bei den drei Großbrauereien zum Storchen, Schwartz und Schultz. ;
In Apol da trat am Sonnabend die dritte Generalpersammlung des Textilarbeiter-Verbandes zusammen. Anwesend waren, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, 42 Delegirte, die zusammen 113 Orte vertreten. Der Verband hat im letzten Jahre bei 84 585 s Einnahme eine Ausgabe von 80 006 S gehabt; davon wurden für Ausstände ausgegeben 16535 S Nach Kottbus kamen bis jetzt 11 000 Æ Der Verband soll jetzt 17 000 Mitglieder zählen.
In Winterthur fand gestern ein Kongreß des Schweizerischen Arbeitsbundes statt. Anwesend waren 425 Delegirte, die 198 400 Mitglieder vertraten. Die christlich⸗soziale Partei in Frankreich war durch den De⸗ putirten Abbe Lemire sowie drei andere Abgeordnete vertreten, welche die Beschlüsse der Versammlung ad referendum nehmen sollten. In der Eröffnungsrede erinnerte der Nationalrath Geilinger an den Stand der internationalen Arbeiterschutz. Gesetzgebung, welche im Jahre 1872 in der Schweiz zuerst angeregt, aber von einem mächtigen Herrscher zuerst in Angriff genommen worden fei. Die Verhandlung verlief sehr ruhig. Der Kongreß nahm nach ausgedehnten Referaten die Thesen über das schweize ˖ rische Asplrecht an — Dr. Curtius verlangte die Entscheidung über Autsweisungen durch nichtpolltische Gerichtsbehörden — ferner über die Kranken und Unfallversicherung, die obligatorischen Berufs⸗ syndikate, die Ausdehnung der Haftpflicht und die Festsetzung der Arbeitszeit der Bahnbeamten auf 10 statt 12 Stunden.
Tunst und Wissenschaft.
Unter dem Titel Motive der mittelalterlichen Bau— kun st' beginnt soeben im Verlage der hiesigen Architektur ⸗Buchhand⸗ lung von Ernst Wasmuth (Berlin W., Markgrafenstr. 35) ein Liefe⸗ rungswerk zu erscheinen, welches nicht allein den engeren Fachkreis der Architekten, für die es zuvörderst bestimmt ist, interessieren dürfte, sondern die Aufmerksamkeit aller Kunstfreunde in vollem Maße ver⸗ dient. Das von dem Regierungs. Baumeister und Privatdozenten an der Technischen Hochschule hierselbst Hugo Hartung heraut— gegebene Werk soll die Haupttypen der im Mittelalter gepflegten Stilarten und Bauweisen an mustergültigen, noch heute vorhandenen Bauwerken vor Augen führen, die im Aeußern und Innern und in charakteristischen Details wirklichkeitsgetreu aufgenommen sind: also alle Formen von der einschiffigen Kirche des romanischen Stils, der Basilika bis zum drei⸗ und mehrschiffigen gothischen Dom der späteren Zeit mit seiner malerischen Mannigfaltigkeit der Choranlagen, Seitenkapellen und Kreuzgänge. Zunächst ist die Publikation, wie schon gesagt, dazu bestimmt, dem Fachmann zur Erleichte⸗ rung seines künstlerischen Schaffens ein Hilfsmittel zu bieten, das ästhetische wie praktische Anforderungen gleichmãßig berücksichtigt. Denn kein Architekt, an den' die Aufgabe eines Kirchenbaues herantritt, kann sich der Nothwendigkeit entschlagen, die vorbildlichen Schöpfungen des Mittelalters im Ganzen wie im Einzelnen bei seinem Entwurf zu Rathe zu ziehen. Ihn überhebt das Hartung'sche Werk in angenehmer Weise des Studiums oft weit ent— legener Bauwerke an Ort und Stelle und der dazu erforderlichen Reisen; die gewünschten Motive und Anregungen kann er vielmehr in beguemer, anschaulicher Weise aus den Blättern dieses Werks schöpfen. Es sind darum auch für die Aufnahmen möglichst folche Baudenkmäler ge⸗ wählt, die noch nicht unter späteren Restaurationen gelitten haben und somit einen ungetrübten Einblick in das konstruktive Schaffen der mittelalterlichen Architekten gewähren, welche mit sparsamen Mitteln so großartige Wirkungen zu erreichen verstanden. Neben dem kon“ struktiven Element ist aber auch der für den Architekten nicht minder wichtige ornamentale Schmuck gebührend berücksichtigt; namentlich sind Portale, Kapitäle ꝛe. in größerem Maßstabe wiederholt, um dem Zeichner stilgerechte Motive darzubieten. Die sehr geschmackvoll und sorgfältig bergestellten photographischen Auf— nahmen sind mit allen vervollkommneten Mitteln der heutigen Technik in Lichtdruck (bon Roemmler u. Jonas in Dresden) reproduziert und zeigen besonders bei bemalten Deckengewölben und weiten Perspektiven von Kirchenschiffen, Kreuzgängen ꝛc. eine früher, kaum geahnte Vollendung in treuer Wiedergabe der Wirklichkeit. Die vorliegende erste Lieferung bietet auf 25 Tafeln in Folioformat Ansichten hervorragender romanifcher und gothischer Kirchen⸗ bauten aus den norddeutschen Städten Magdeburg, Halberstadt, Hildes⸗ heim, Goslar, Braunschweig, Königslutter sowie des Klosters Riddags⸗ hausen bei Braunschweig. Die ersten sechs Tafeln sind dem gothischen, aber noch von romanischen Detailformen durchwebten Dom der SI. Mau⸗ ritius und Katharina in Magdeburg gewidmet; Vorhalle und Schiff, der Chor (Aeußeres und Inneres), das Portal der nördlichen Vorhalle mit den Statuen der klugen und thörichten Jungfrauen, der obere Chor— umgang und die Brunnenkapelle mit ihrem wunderbar leichten und schwungvollen Spitzbogengewölbe bilden die Vorwürfe. Aus Halber— stadt werden Aufnahmen der romanischen Liebfrauen-Kirche und des schönen gothischen St. Stephant⸗Doms, aus Hildesheim der edlen roma— nischen Bauten von St. Godehard und St. Michael mitgetheilt. Goslar ist vertreten durch die ehemals zu einem Eisterzienser⸗RNonnen⸗ kloster gebörige Neuwerkerkirche mit ihrem reich ausgemalten Innern. Aus dem an hervorragenden kirchlichen Baudenkmälern besonders ergiebigen Braunschweig findet man Ansichten vom Aeußern und Innern der Katharinen Kirche, des Doms des Hl. Blasius (mit dem von spiralförmig gedrehten Säulenbündeln getragenen nörd- lichen Seitenschiff) und der St. Aegidien Kirche (dabei vergrößerte Aufnahmen von bemerkenswerthen Kapitälen mit naturalistischem Laubwerk und phantastischen Thiergestalten) Sehr werthvoll und vorzüglich velungen sind endlich auch die Aufnahmen der romanischen Bauten der alten Benediktiner⸗Abtei St. Peter und Paul zu Königs— lutter und der Cisterzienser⸗Abtei in Riddagshausen, unter ersteren nament⸗ lich die Tafeln, die das Innere der Kirche mit der prächtigen Ausmalung der Wände und Gewölbe, den kunstgeschichtlich berühmten zweischiffigen Kreuzgang mit seinen reich verzierten Säulen und das an lombardifche Bauweise erinnernde, von auf Löwenleibern ruhenden Säulen flan— kierte Nordportal veranschaulichen. — Im Ganzen ist das Werk auf sechs solcher Lieferungen (à 25 66) mit je 25 Blättern berechnet, und zwar sollen die ersten vier Lieferungen die Kirchen Architektur, die ünfte und sechste die Profan⸗-Architektur behandeln.
— Der „Verein für die Geschichte Berlins“ ersucht im Anschluß an das bereits im Februar d. J. erlassene Rundschreiben (vgl. Nr. 46 d. Bl.) seine Mitglieder nochmals, historische und künstlerische Denkwürdigkeiten, die sich auf die Geschichte Berlins beziehen, zum Zweck der Ausstellung in den Räumlichkeiten der Heiliggeistkirche in „Alt- Berlin“ auf der Berliner Ge— werbe ⸗Ausstel lung 1896 zu überlassen. Auch Nichtmitglieder sollen bei der Aufnahme von Ausstellungsgegenständen Berücksichtigung finden, falls es sich um besonders seltene Berolinensien (graphische und Aus— stattungs⸗Stücke. Münzen, Medaillen, Urkunden, Siegel u. dergl.) handelt. Der für das Zustandekommen der historifchen Ausstellung festgesetzte Endtermin ist Freitag, der 10. April. Nur die bis zu diesem Tage eingelaufenen Anmeldungen können noch berücksichtigt werden. Dieselben sind an den Vorsitzenden des Ausschusses, Herrn Rechtsanwalt Holz, Berlin C., Kaiser Wilhelmstraße 44, zu richten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Weizenernte in Indien.
Dem von dem Statistischen Bureau in Kalkutta unter dem 7. v. M. veröffentlichten zweiten allgemeinen Bericht über die Aus⸗ sichten der diesjährigen Weizenernte in Indien entnehmen wir folgende Angaben: .
Die in dem ersten allgemeinen Bericht vom Ende Dezember v. J. dargelegten ungünstigen Aussichten (pergl. . R. Anz.“ Nr. 22 vom 24. Januar d. J) haben sich kaum gebessert. Nur im Punjab ist der Ende Februar eingetretene Regen wenigstens noch einem Theil der Saaten zu gute gekommen. In allen übrigen Provinzen hat die Dürre angehalten, und jetzt noch eintretender Regen würde zu spät kommen.
Im einzelnen ist Folgendes zu bemerken:
Im Punjab wird die Anbaufläche jetzt auf nur 6 444700 Acker geschätzt, d. i. 20 M weniger als im Vorjahre. Das Ernteergebniß auf den nicht bewässerten Feldern wird bedeutend hinter dem der letzten drei Jahre zurückbleiben. Auf den bewässerten Flächen zeigen die Saaten im allgemeinen ein gutes Aussehen. ; .
In den Norowestprovinzen Und Oudh bleibt die Anbaufläche mit 3 469 000 Acker um 26 9 hinter der vorjährigen zurück. Der Stand der Saaten ist in den Bezirken von Doab, Agra, Benares, Groakh⸗ pur und im südlichen Qudh befriedigend, während im übrigen nur 45 — 75 9½ einer vollen Mittelernte erwartet werden. -
In Bengalen ist die Anbaufläche (1 421 300 Acker) etwas größer als im Vorjahre, das vorgussichtliche Ergebniß wird aber nur auf 114 gegen 133 Annas im Vorjahre geschätzt. . .
In den Zentralprovinzen wird ein Ergebniß von nur 4 bis 10 Annas erwartet, doch wird die Qualität gelobt; besonders schlecht sind die Aussichten in den nördlichen und östlichen Bezirken. —ͤ
In Berar ist die Anbaufläche um 16460½ geringer als im Vorjahr. Das Ergebniß wird auf nicht mehr als 8 Annas bei guter Qualität eschätzt. In dem Gebiet von Nizam hat die mit Weizen bestellte ö. etwas zugenommen. Man erwartet eine 9 bis 12 Annas.
rnte. In der ag n nfhaft Bombay und Sindh beträgt die An baufläche 2425 000 Acker und bleibt somit um 27 0 hinter der vorjährigen und um 21 9 hinter dem Durchschnitt zurück. Rost hat sich in verschiedenen Gegenden gezeigt; das vorautsichtliche Ergebniß wird als mittelmäßig bis befriedigend bezeichnet.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Kap stadt, 4 April. (W. T. B.) Die Rinder pe st lähmt den Transport nach Rhodesia und breitet sich nach allen Richtungen aus.
Sandel und Gewerbe.
In Bezug auf die Zollbehandlung von Halbseiden⸗ waaren in der Schweiz hat der schweizerische Bundesrath unter dem 25. Februar d. J. folgende Enischeidung getroffen, die sofort in Kraft getreten ist:
1 Als Gewebe, Baͤnder, Shawls, Schärpen 2c. aus Halb⸗ seide sind solche zu behandeln, bei welchen: a. entweder der Zettel (Kette) ganz aus Seide oder Floretseide und der Eintrag Schuß) ganz oder theilweise aus anderen Spinnstoffen be⸗ steht, b. oder der Eintrag ganz aus Seide oder Floretseide En her Zettel ganz oder theilweise aus anderen Spinnstoffen
esteht.
Bei Sammet und Plüsch kommt nur der Pol⸗ Poil⸗) Zettel, bei Bändern nur der Grundschuß bezw. die Grund⸗ kette in Betracht. Die alen, , der Lisiere bei Stoffen, sowie der Kante bei Bändern faͤllt für die Tarif⸗ anwendung nicht in Frage.
27). Halbseidene Posgmentierwaaren sind solche, bei denen die Seide auf der Oberfläche vorherrscht.
3) In allen Fällen, wo die ad 1 und 2 hiervor auf⸗ geführten Bestimmungen nicht zutreffen, hat die Vorschrift der allgemeinen Anmerkung „NB“ zu Kategorie XIV, Seite 77 des Gebrauchstarifs, in Anwendung zu kommen )
Hierdurch wird die Anmerkung „NB“ am Kopfe der Rubrik XIV C., Seide, des Zolltarifs, betreffend die Ver⸗ zollung von Halbseidenfabrikaten, aufgehoben.?)
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 10 263, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 2. . M. gestellt 4575, nicht recht⸗ jeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ viehmarkt vom 4. April 1896. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebend⸗ gewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 2345 Stück. (Durch⸗ schnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 112 - 120 , II. Sualitat 104 - 110 Sp, III. Qualität 92 - 100 , IV. Qualität Sc = 90 MS — Schweine. Auftrieb 6470 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 92 606, Landschweine: a. gute S8 = 50 A6, b. ge⸗ ringere 864 — 86 M, Galizier —— , leichte Ungarn — — A6, bei Wö/g Tara. Bakonyer —— M bei — kg Tara pro Stück — Kälber,. Auftrieb 845 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) J. Qualität 1,16— 1,24 , II. Qualität 1,06 - 1,14 ½, III. Qua lität 1,00 — 104 M — Schafe. Auftrieb 4856 Stück (Durch⸗ schnittspreis für 1 kg) I. Qualität O, g- 1, 00 6,6, II. Qualität Oo, Sᷣ — O, 940 S, III. Qualität — — Mi
Breslau, 4. April. (W. T. B.) Getreide, und Produkten markt. Spiritus pr. 190 1 100 , exkl. 50 M Ver—= brauchsabgaben pr. April 50,50, do. do. 70 0 Verbrauchsabgaben pr. April 30, 80.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
13. April, 2 Uhr (Greenwich Zeit), im Lokal neben dem Warte— saal III. Klasse der Zentralstation zu Am sterdam Vesfibülen, eingang): Bedingungsheft Nr. 654: Lieferung von 275 - 396 0600 kg Stabeisen von im Handel vorkommenden Abmeffungen für die Zentral- Werkstätte in Haarlem für die Zeit vom 1. Mai 1896 big Ende April 1897. Bedingungsheft ist gegen Bezahlung von 0,0 Gulden pro Exemplar im Zentral⸗Verwaltungsgebäude der Maatschappy aan het Droogbok te Amsterdam, bureau Tractis en Materieel, Kamer No. 191, und bei Frankoanfrage an das Bureau unter Einsendung des Betrags per Postanweisung er⸗ hältlich. Briefmarken nicht in Zahlung genommen, Anfragen ohne Einsendung unberücksichtigt. Auskünfte werden am 7. und 8. April durch den Chef der Zentral⸗Werkstätte zu Haarlem ertheilt.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 5. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Werra“ ist am 3. Axxril Morgens in NegpelÜl angekommen. Der Schnelldampfer Fulda“ ist am 1. April Mittags in Genug angekommen. Der Postdampfer Dres den“ ist am 2. April Abends in New Jork angekommen. Der Postdampfer . Aachen ist am 3. April Morgens auf der Ref er angekommen. Der Postdampfer, München“ ist am 3. April Morgens in Baltim gre angekommen. Der Dampfer . H eim burg! ist am 3. April in Oporto angekommen. Der Postdampfer Willehad“ ist am 3. April in Montevideo angekommen. Der Reichs post⸗ dampfer ‚Prinz Heinrich, hat am 2. April Vormittags die Reise von Genua urch Southampton fortgesetzt. Der Reichspoft- dampfer Prinz⸗Regent Luitpold“ ist am 3. April in Aden angekommen.
Oamburg, 4. April. (W. T. B.) Hamburg ⸗ Ameri⸗ kanische Packetfahrt Aktien ⸗Geselischaft. Der Schnell- dampfer Rormannia“ ist beute früh in Cuxhaven eingetroffen.
London, 7. April. (W. T. B.) Die Union. Do mpfer Arab“ und Trojan“ sind am Sonnabend auf der Augzreife von Southampton abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Doune Castlen ist am Freitag auf der Heimreise von Kapstadt ab- gegangen. Der Caftle⸗ Dampfer ‚Roslin Castle‘ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Norham Castlen ist am Sonnabend auf der Heimreise in Plymouth angekommen. Der Castle· Dampfer Arundel Castle“ ist am Sonntag auf der Ausreise in Surban (Natal) angekommen. Der Castle⸗ Dampfer Lismore Castie - ist am Sonntag auf der Ausreise in Kap stadt angekommen. Der Union⸗Dampfer Spartan!“ ist gestern auf der HSeimreise in Southampton angekommen.
Rotterdam, T April. (W. T. B.) Niederländisch⸗ Amerikanische Dampfschiffahrts - Gesellschaft. Der Dampfer Sparndam“ ist gestern Nachmittag in New. York angekommen. Der Dampfer Werkendam“ bat gestern Rach⸗ mittag Prawlepoint passiert.
) Darnach unterliegen gemischte Gewebe, Bänder und Posa- mentierwaaren, soweit keine Spezialbeftimmungen entgegenstehen, der Verjellung als reine Gewebe 24. aus demjenigen Stoff, welcher mit dem böberen Zollsatz belegt ist. .
) Diese Anmerkung lautete: Unter Geweben. Shawls, Schärpen ꝛc., Bändern und Posamentierwaaren aus Halbseide sind nur solche Fabrikate zu verstehen, in welchen die Seide dem Ge⸗ wicht nach vorherrscht. Ist die Seide nicht vorberrschend, so bat für die genannten Waarengattungen die Bestimmung der allgemeinen Anmerkung „NB zu Kategorie XIV, Seite 77, in Anwendung ju
kommen.