1896 / 86 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Apr 1896 18:00:01 GMT) scan diff

richtung, sondern überwiegend zum Bereich der inneren Aug⸗ ö. tung der Wohnungz⸗ und Geschäftgraume gehört, auch die

rbeiter mit den Gefahren der eigentlichen Bauarbeiten nicht in Berührung bringt (1501).

Aus dem Gebiete der Invaliditäts- und Alters⸗ versicherung sind mitgetheilt: vom Reichs⸗Versicherungsamt enehmigte Bestimmungen der Invaliditäts- und Altersver— e enstall Rheinprovinz über die Berechnung des von den Fabrikanten A. den mit Bandwirkerei und Weberei beschäftig ten Hausgewerbetreibenden zu erstattenden Betrages, ferner folgende Revisions⸗ Entscheidungen: . .

Musiker, welche sich zum Aufspielen bei Tanzfesten, zur Begleitung von Aufzügen, zur Aufführung von Wirthshaus⸗ musik und ähnlichen Leistungen ohne höheres künstlerisches Interesse nach Gelegenheit vereinigen, ohne eine stäͤn⸗ dige Kapelle zu bilden, stehen einander im wesent⸗ lichen gleichberechtigt gegenüber; daher wird derjenige unter ihnen, der die musikalische Leitung der Aufführung übernimmt oder die finanzielle Seite des Unternehmens besorgt, dadurch nicht der Arbeit— geber der übrigen Mitwirkenden, sie nicht seine Ge⸗ hüben selbst wenn jener in Anbetracht seiner Mühewaltung übrigen Theil⸗

eine höhere Vergütung bezieht, als die

nehmer (49). ;

Die Postillone von Privat⸗Posthaltereien be⸗ sitzen zwar bei Ausübung ihrer postdienstlichen Obliegenheiten Beamteneigenschaft, stehen aber im übrigen zu den Posthaltern als ihren Arbeitgebern in einem rein privatrechtlichen Dienst⸗ verhältniß und sind daher regelmäßig als versicherungs⸗ pflichtig anzusehen (493). ö

Die Invalidenrente hat nach 9 Abs. 2 des Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsgesetzes auch in denjenigen Zeiten wegzufallen, in denen der Rentenberechtigte die Unfallrente deshalb nicht beziehen konnte, weil ihm nach den Bestimmungen der Reichsgesetze über Unfallversicherung an Stelle der⸗ selben zum Zweck des Heilverfahrens freie Kur und Verpflegung in einem Krankenhause gewährt worden ist (8 7 des Unfallversicherungsgesetzes, S 8 des landwirthschaftlichen Unfallversicherungsgesetzes) 494.

Solche Leiden, welche bereits vor einem Betriebsunfall bestanden haben, deren Berücksichtigung aber bei der Unfall⸗ rentenentschädignng in gebührender Weise erfolgt ist, können nach 8 9 Abs. 2 in Verbindung mit 8 34 Ziffer 1 des Inva⸗ liditäts und Altersversicherungsgesetzes nicht noch ein⸗ mal als selbständige Momente bei Beurthei⸗ lung des Invalidenrentenansp ruchs in Betracht kommen, da nur diejenigen Umstände als neben den Unfall⸗ folgen mitwirkende Ursachen der die Invalidität bedingenden Erwerbtzunfähigkeit anzusehen sind, welche nach Vorschrift des Gesetzes oder weil außer aller Verbindung mit der Unfall⸗ entschädigung stehend bei dieser unberuͤcksichtigt geblieben sind (495). .

Die Erneuerung eines wegen vorzeitigen Ein⸗ tritts der Invalidität abgewiesenen Anspruchs ist dann zulässig, wenn der Veisicherte zu behaupten vermag, daß er, nachdem seine dauernde Invalidität angenommen worden, die Erwerbsfähigkeit wieder erlangt und gearbeitet habe, neuerdings aber wieder erwerbsunfähig ge⸗— worden sei (496).

Die theils in die Zeit vor, theils in die Zeit nach dem Inkrafttreten des Invaliditäts- und Alters versicherungsgesetzes fallende Woche vom 29. Dezember 1890 bis 4 Ja⸗ nugr 1891 kann bei der Rentenfestsetzung doppelt in Anrechnung kommen, wenn der Renlenbewerber sich sowohl in der Zeit vom 29 bis 31. Dezember 1896, wie auch in der Zeit vom 1. bis 4. Januar 1891 in versicherungs⸗ pflichtiger Stellung befunden dat (497.

Bei den auf Grund des § 31 des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes erhobenen Ansprüchen sind auf die . von deren Erfüllung die Erlangung des Anspruchs auf Beitragserstattung abhängig gemacht wird, Krankheiten gemäß §17 Absatz 2 a.“ M* S. anzu⸗ rechnen (498). .

Die Kalenderwoche im Sinne des Invaliditäts- und Alters versicherungsgesetzes beginnt mit dem Montag, nicht mit dem Sonntag; daher kann in Beitrags erstattungs⸗ sachen diejenige Woche, in welcher der Versicherte gestorben ist, als Krankheitswoche nur dann in Anrechnung kommen, wenn der Tod erst am letzten Tage der Woche, dem Sonntage, eingetreten, die Woche somit voll erlebt ist (499.

Bayern.

Dem Landtag ist ein Nachtrag zum Etat zu⸗ gegangen, worin für Reformen im Sicherheitsdienst bei der Polizei⸗Direktion in München 62728 S verlangt werden.

Neuß ä. L.

Seine Durchlaucht der 26 ist gestern aufenthalt von Greiz nach Pallanza abgereist.

zum Kur⸗

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Minister⸗Präsident Graf Badeni, der Finanz Minister Dr. von Bilinski, der andels⸗Minister Freiherr Glanz von Eicha und der ckerbau⸗Minister Graf Ledebur haben sich gestern Abend zur Fortsetzung der Au s⸗ gleichs verhandlungen von Wien nach Budapest begeben und werden drei Tage dort bleiben. Wie das „Ungarische Kor— respondenzbureau“ meldet, werden die Konferenzen über das gemeinsame Budget wegen Erkrankung des Kriegs— Ministers nicht in Budapest, sondern in Wien, in der Privat⸗ wohnung des Kriegs⸗Ministers stattfinden und am 15. 5. M. beginnen.

? Die „Politische Korrespondenz“ berichtet über den Stand der Ausgleichs verhandlungen aus Bu dape st gegenüber der Meldung, daß die Konferenzen beider Regierungen bis⸗ her kein belangreiches positives Kesultat ergeben hätten: die Angelegenheiten des Ausgleichs seien, abgesehen von der Qubtenfrage und der Bankfrage, theils erledigt, theils näherten sie sich dem Stadium der befriedigenden Erledigung.

Die Wahl des Bürgermeisters von Wien ist auf den 18. d. M. anberaumt worben.

Der Gesetzentwurf, betreffend die Inarti kul ier ung des Andenkens an das tau , . Bestehen Ungarns, hat, dem, W. T. B.“ zufolge, folgenden Inhalt:

§ 1. Die , , der Länder der heiligen ungarischen Krone dankt mit religiöser Andacht der göttlichen orsehung dafůr, daß sie das von Arpad und seinen tapferen Kriegsschaaren begründete Vaterland in ihren Schutz genommen, seine Fürsten mit Weigheit, sein Volk mit Kraft und selbstaufopfernder Vaterlandsliebe gesegnet und, dem Lande in guten wie bösen Geschicken beistehend, den Bestand desselben ein Jahrtausend hindurch inmitten vieler Gefahren und Schicksalsschläge aufre t erhalten hat. 5 2. Bei dieser feierlichen Gelegenheit erscheinen beide Häuser des Reichstages mit tiefster

e e vor Seiner Kaiserlichen und Apostolischen Königlichen Majest

ät Franz Joseph L, unter dessen glorreicher Regierung die e ng g m und ungestörte Entwickelung des Landes gesichert ist. Der Apostolische König von . und dessen Nebenländern giebt seinerseits sein unverbrüchlsches Ver— trauen zur Treue seines geliebten Volkes kund. 5 3. Mit diesen Kundgebungen der Pietät und der Huldigung und der Königlichen Gewogenheit ingrtikuliert die Gesetzgebung das Andenken an ven tausendjährigen Bestand des ungarischen Staats für ewige Zeiten in die 5 § 4 dieses Gesetzes tritt am 8. Juni 1896, als am Tage der Jahreswende der ruhmpollen Krönung Sener Kaiserlichen und Apostolischen Königlichen Majestät, in Kraft. An demselben Tage ist es sowohl in der gemeinsamen Sitzung beider Haͤufer des Reichs tags zu verlesen, als auch in allen Gemeinden der Länder der ungarischen Krone zu veröffentlichen und in Stein gegraben im Reichstagẽgebãude zu verewigen. Die Landes⸗Kommission für die Millenniums— hielt gestern unter dem Vorsitz Koloman zell's eine Sitzung, in welcher seitens der Regierung der Minister⸗Präsident Baron Banffy anwesend war. Der Präsident legte eine Zuschrift des Minister-⸗Präsidenten vor, worin mitgetheilt wird, daß derselbe alle Vorbereitungen für die Feierlichkeiten getroffen habe, und daß es nunmehr als gesichert angenommen werden könne, daß sich die Feierlichkeiten in einer des Königs und der Nation gleich würdigen Weise vollziehen würden. Die Zuschrift führt alsdann endgültig die festgestellte Folge der Feierlichkeiten an, an denen sowohl der König wie die beiden Häufer des Reichsraths theilnehmen werden. Am 2. Mai wird die Landes⸗-Ausstellung eröffnet und am Abend dieses Tages im Opernhause eine Fest⸗ vorstellung stattfinden. Am 3. Mai ist ein feierliches Tedeum in der Matthiaskirche in der Ofener Festung; am 18 Mai Festoorstellung im National⸗Theatẽr? Am 5. Juni, werden die heilige Krone und die Kron— insignien feierlich in die Krönungskirche übergeführt. Am 6. Juni findet die Grundsteinlegung des Königlichen Schlosses statt. Am 8. Juni wird das oben erwähnte Gesetz in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Reichstags verlesen. Darauf begiebt sich der Reichstag in das Königliche Schloß, um dem König zu huldigen, und geleitet die heilige Krone dorthin, nachdem dieselbe vorher für die Dauer der gemeinsamen Sitzung in den Sitzungssaal des Reichstags gebracht worden ist. Am 27. Juni wird in Puszta⸗ Szerer das daselbst errichtete Denkmal eingeweiht, an welcher Feierlichkeit der Reichstag theilnehmen wird. Neben den im Laufe der Monate Juli und August in der Haupt⸗ und Residenzstadt sowie in der Provinz abzuhaltenden gesellschaft⸗ lichen Feierlichkeiten und Festen zur Einweihung der Denk⸗ mäler, namentlich des Maria Theresia⸗Denkmals in Preßburg, welches am 15. September in Anwesenheit des Königs eingeweiht wird, hat eine größere, weil internationale Bedeutung die Feier des 27. September, an welchem Tage das Eiserne Thor in Anwesenheit der benach⸗ barten Herrscher dem Verkehr übergeben wird. Am 4. Ok⸗ tober wird die Donau⸗Brücke am Hollamtsplatz, am 11. Ok⸗ tober das Kunstgewerbe⸗Museum eröffnet, und am 31. Oftober finden die Millenniums⸗Feierlichkeiten mit der Schließung der Ausstellung ihren Abschkuß. Sämmtliche in der Zuschrift des Minister-Praͤsidenten enthaltenen Anträge nahm die Kom⸗ mission an.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Curzon, die Regierung sei keiner fremden Macht gegenüber die Ver⸗ pflichtung eingegangen, dafür einzustehen, daß die egyptischen . nicht über Dongola hinaus im Sudan vordringen würden.

Frankreich.

Der Ministerrath beschäftigte sich, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern mit den Madagaskar⸗Angelegenheiten. Der Gesetzentwurf, betreffend die Konzession von . auf der Insel, soll demnächst veröffentlicht werden. Aus einigen Gegenden Madagaskars würden Unruhen gemeldet, doch hoffe der General⸗Resident Laroche, daß in Zukunft unter! den Fremden und den Eingeborenen das Gefüht völliger Sicherheit platzgreifen werde.

Nach dem amtlichen Ausweis ergaben die Ein nahmen aus den indirekten Steuern im Monat März gegenüber dem Voranschlag einen Minderertrag von 1191 760 Fr. und einen Mehrertrag von 6973 400 Fr. gegen die Einnahmen im März 1895.

Italien.

Der König und die Königin reisen, wie „W. T. B.“ berichtet, heute von Rom ab und werden morgen Abend in Begleitung des Minister⸗Präsidenten di Rudinisin Venedig eintreffen. In Florenz wird sich der Kronprinz Allerhöchst⸗ denselben anschließen. Die Deutschen Ma je stäten werden Sonnabend Nachmittag an Bord der Yacht „Hohen⸗ ,,, begleitet von dem Kreuzer „Kaiserin Augufla“, in

enedig eintreffen. Die Junta municipale von Venedig be⸗ schloß, der, Hohenzollern“ auf kleinen Dampfern bis Malamocco entgegenzufahren, woselbst sich auch die Behörden und die Vertreter der Presse an Bord begeben werden. Von dort sollen acht mit Flaggen , n,. entgegen gesandt werden. Das parlamentari che Comitè ö die Kundgebung der in der Provinz Venedig wohnhaften Senatoren und Deputirten zu Ehren des Deutschen Kaisers hat die Senatoren und Deputirten eingeladen, sich am Sonnabend in Venedig einzufinden. Ein kleiner Dampfer wird ihnen und ihren Damen von der Gemeindebehorde zur Verfügung gestellt werden.

Der Minister des Auswärtigen Herzog von Ser moneta und der Marine⸗Minister Brin haben sich gestern von Rom nach Venedig begeben.

Der König der Belgier ist mit der Prinzessin Clementine gestern Nachmittag in Genua angekommen und begab sich von dort über Mailand nach Stresa, wo die Ankunft heute früh erfolgen solste.

Türkei.

Gestern Vormittag fand, wie „W. T. B.“ aus Kon⸗ stantinopel meldet, bei dem deutschen f ft Freiherrn von Saurm a⸗Jeltsch zu Ehren des Fürsten Ferdinand von Bulgarien ein Dejeuner statt, an welchem 2A Per⸗ sonen theilnahmen, darunter der Minister des Aeußern Tewfik Pascha sowie die bulgarischen Minister Stoilow und Petrow, der bulgarische diplomatische Agent in Konstantinopel Dimitrow, das türkische und das bulgarische fe g. des Fürsten, die in türkischen Diensten stehenden deutschen Offiziere und Beamten, der deutsche General⸗Konsul, Legation⸗ Rath Stemrich, der Kommandant des deutschen Stations schiffs „Loreley, der General⸗Direktor der anatolischen Bahn und die Mitglieder der Botschaft.

Am Ostersonntag riefen, wie aus ö berichtet wird, in der orthodoxen Kirche von Uesküb . eingewanderte Griechen, die den slavischen Gesang, den das ökumenische Patriarchat angeordnet hatte, nicht dulden wollten, Unruhen hervor, Auf das Verlangen des Metropoliten schritt die Polizei ein und verhaftete sieben Ruhestörer. Der Metropolit sperrte hierauf die Kirche und stellte an den Wali das Ver⸗ langen, für die Zukunft ähnliche Ausschreitungen zu ver⸗ hindern. Das Patriarchat und die Pforte sind von dem Vorfall verständigt worden. = Der Bulgare Pandurow, der präsumtive Gehilfe des Wali, ist in Uesküb angekommen. Unter der Bevölkerung herrscht deshalb große Mißstimmung.

Griechenland.

Bei dem gestrigen Diner im Königlichen Schlosse zu Athen toastete der König Georg auf die nn gg des Königs Alexander von Serbien, welcher den Trinkspruch mit einem Toast auf die griechische Köni sfamilie erwiderte. Die Königin und die rg n s, Sophie konnten dem Gala⸗Festmahl wegen Indispbsition nicht beiwohnen. Der König Alexander unterhielt fich lange Zeit mit dem Minister⸗Präsidenten Delyannis.

Afrika.

Aus Kairo von gestern erfährt das „Reuter'sche Bureau“, daß alle sechs Mitglieder der Verwaltung der Kasse der öffentlichen Schuld zum Montag vor den gemischten Gerichtshof als Beklagte in dem Prozeß geladen seien, welchen die französischen Inhaber von Schuld verschreibungen angestrengt haben. Die Vorladungen seien gestern für die vorgenannten Kläger den Kommissaren zugestellk worden.

Dasselbe Bureau berichtet aus Suakin, daß Osman Digma am Mittwoch befreundete Eingeborene bei dem Brunnen von Erkowit angegriffen habe. Die befreundeten Araber hätten sich auf die Hügel zurückgezogen, von wo sie das Feuer gegen die Feinde eröffnet hätten, von denen 14 getödtet und eine größere Zahl verwundet worden seien. Die Derwische hätten sich darauf zurückgezogen.

Ueber Perim sind Nachrichten aus Massowah vom 7. d. M. eingetroffen. Danach habe der Oberst Stevani telegraphiert, daß die Derwische, die, infolge der in den Kämpfen am 2. und 3. d. M. erlittenen Verluste und der sich daran anschließenden fortdauernden Belästigungen seitens der Garnison Kassalas, demoralisiert seien, Tukruf aufgegeben und sich nach Osobri zurückgezogen hätten. Der General Bald issera habe darauf dem 53 Stevani befohlen, diese Nachricht sicher festzustellen und zu diesem Zwecke mit äußerster Vorsicht vorzugehen. Der Oberst Stevani habe nun die Flucht der Derwische von Tukruf über Abbara hinaus bis Sfobri bestätigt. Die⸗ selben hätten ihre Verwundeten, sowie Maulesel und eine große Menge Getreide preisgegeben. Nach Meldungen, die Beachtung verdienten, habe Menelik einen Abgesandten nach Bergameder geschickt, um über eine Vereinbarn ng mit den Der wischen zu verhandeln und ihnen Geschenke und eine große Menge Kaffee zu bringen.

Aus Kimberley von gestern meldet das „Reuter sche Bureau“, der Direktor der Debeers⸗ Compagnie Gardner Williams werde unter der Anklage vor Gericht gestellt werden, ungesetzlicher Weise Waffen in die Südafrikanische Republik eingeführt zu haben. Der Angeklagte habe eine Vertheidigungsschrift eingereicht, worin er erkläre, die Waffen und die Munition seien in Kimberley in Empfang genommen und von der Chartered Company zur Aufbewahrung in der Niederlage bestimmt worden. Ein Beamter der Chartered Company habe später den Befehl ertheilt, einen Theil der Waffen und der Munition aus der Niederlage zu entnehmen.

Der Volksraad des Oranje⸗Freistaates ist am 8. d. M. eröffnet worden. Der Präsident Steyn erwähnte in seiner Eröffnungsrede, daß die Staatseinnahmen einen Ueberschuß von 46 600 Pfd. Sterl. aufwiesen. Er sei dafür, die Eisenbahnen zu verstaatlichen. Sollte die Frage neuer Zollverträge auf die Tagesordnung kommen, so fei die Zeit da, die Farmer gegen die Konkurrenz des Auslandes zu schützen. Auch ein beschränktes Referendum empfehle sich für die Bedürfnisse des Staatz. Was den engeren An⸗ schluß an Transvaal betreffe, so werde bald eine Konferenz zu diesem Zweck stattfinden. Bei der Besprechung der neulichen Krisis erwähnte Präsident Steyn, daß Schritte getroffen worden seien, um Ueberfälle der britischen ie friffe if Gesellschaft in Zukunft zu verhindern. Hoffentlich werde eine unparteiische Untersuchung alle Einzelheiten der Verschwörung gegen die Südafrikanische Republik und mittelbar gegen den Dranje⸗Freistaat feststellen.

Nr. 13 des Eisenbahn-Verordnungsblatts', herauts⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. April 1896, hat folgenden Inhalt:; Allerhöchstes Privilegium wegen Aus= gabe von 6 006000 0 dreieinhalbprozentiger Anleihescheine der Dort- mund Gronau ⸗Enscheder Eisenbahn⸗Gesellschaft, Ausgabe von 1896, vom 29. Februar 1896. Allerhöchster 3 vom 16. März 1896, betr. anderweite Abgrenzung mehrerer Eisenbahn⸗Direktionsbezirke. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 25. März 1896, betr. anderweite Feststellung der Grenzpunkte zwischen mehreren Eisenbahn ⸗Direktionsbezirken; vom 25. März 1896, betr. Untersuchung des Farbenunterscheidungs⸗ und Hörvermögens der Elsenbahn⸗ bediensteten; vom 27. März 1896, ber. Aenderungen in der Besetzung der auf Grund der Unfall,, Invalidität, und Alters versicherungte⸗ gesetz; im Staatseisenbahnberesch errichteten Schiedsgerichte; vom 31. März 1896, betr. Stempelsteuergesetz vom JI. Juli 1895 nebst Ausfũhrungobeslimmungen; vom 1. April 1896, befr. Reisekosten⸗ vergütungen der Inspektionsvorstände; vom I. April 1896, betr. Reisekoftenvergütungen der Betriebokontroleure. = Nachrichten.

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Etatistik und Volkswirthschaft.

Die Todegtursachen der 1894 in Preußen Gestorbenen.

(Stat. Korr) Bezüglich der Häufigkeit einzelner wichtiger Todeg⸗

ursachen in Preußen sind für das Jahr 1894 unter den S5 7935 Ge— storbenen s? Tedesfälle an Pocken hervorzubeben; davon betrafen sI das männliche und 40 das weibliche Geschlecht. Unter diesen Geftorbenen waren 28 Knaben und 31 Mädchen weniger al 15 Jahre altz, die übrigen Todesfälle an Pocken kamen ver—= einjelt in den höheren Altersklassen vor. Der 0h oοlãera asiatica fielen im Berichtsjahre 478 (256 männliche und 222 weibliche) Per⸗ onen zum Opfer; darunter befanden sich sz Knaben und Märchen im Alter bis 15 Jahre, 35 männliche und 36 weibliche Personen über 15 biz 30. Jahre, 117 männliche und 80 weibliche Perfonen über 36 bis 60 2. und 22 männliche und 16 weibliche Personen über 0 Jahre alt. . * starben 1394 ferner von 10000 Ginwohnern an Scharlach 2174 an den Masern und Rötheln 3,11, an Diphtherie und Croup 14753. an Keuchbusten 42, an Typhus, 1,51, an Ruhr 6,5, an ein— heimischem Brechdurchfall 5,58, an Diarrhöe der Kinder h, 73, an akutem Gelenkrheumatismus O, 5.l, an den Skropheln und an der englischen Krankheit O, 9s, an Tuberkulose 23,89, an Krebg 5,27, an Luftröhrenentzündung und Lungenkatarrb 6, 8?7, an Lungen und Brust⸗ fellentzündung 15,8, infolge Selbstmordes 2, 17 und durch Verun⸗ glückung 3, 2.

Endlich ist das Auftreten der Influenza zu erwaͤhnen. Nach⸗ dem diese Krankheit in den beiden letzten Monaten des Jahres 1859 nach den Angaben der Standesbeamten 314, im Jahre 1850 9575 * 3,20, im Jahre 1891 8050 2, 68, im Jahre 1893 sogar 15911 5,23 und 1893 19403 Personen 3,57 von 10 665 Einwohnern dahingerafft hat, sind ibr im Ighre 1895 7336 Personen = 225 er⸗ legen. Von diesen Todetfällen sind jährlich zwischen 13 und is oo in 98 Orten mit mehr als 20 000 Einwohnern vorgekommen.

Produktion im Ober-Bergamtsbezirk Halle im Jahre 1895.

Im Ober ⸗Bergamtsbezirk Halle (Provinzen Sachsen, Branden⸗ burg und Pommern) betrug im Jahre 1895 die Anzahl der Kohlen und Erzbergwerke 288, und deren Produktion im Ganzen 18219 066 (44 1866 254) t. Der Werth diefer Produktion belief sich auf 56 973 732 (4 2951 588) S6 Die Zahl der Arbeiter betrug 37 984 (4 789) und die Zahl der von ihnen ernährten Familien⸗ mitglieder 95 566 (4 26583). Bei weitem der F. Antheil an dieser Produktion entfällt auf Braunkohlen, we che auf 280 Werken gefördert wurden. Die Produktion belief sich auf 17 597 448 (4 1822 697) t. Der Werth dieser Produktion betrug 40 977 848 (4 36597 221) M Die Zahl der Arbeiker war bei 24 99Y5 Personen um S864 größer als im Vorjahr; die Zahl der von ihnen ernährten Familienmitzlieder betrug 67 040 (4 25585. Ven Bedeutung ist außerdem nur die Produktlon von Kupfererze en, die auf 3 Werken betrieben wurde. Gefördert wurden 565 830 (44 571) t im Werthe von 14820 583 (— 76 478) 6 Die Zahl der Arbeiter betrug 12880 (=I 8) und die Zahl der von diesen ernährten Familienmitglieder 82 91 (— 417). Die Zahl der Salz fördernden Werke betrug im Ganzen 12: ihre Produktion belief sich auf 1231 103 (— 109 730 t im Werthe von 16320 942 ( 888 945) S Die Zahl der Arbeiter war bei 4570 um 207 kleiner als im Vorjahre; die Zahl der von diesen ernährten Familienmitglieder betrug 13 577 [— 1303). Auf 5 Steinsalzwerke entfielen? von der Produktion 238 391 31 697) t im Werthe von 1663 191 (= 33 7253) S Die Zahl der Arbeiter betrug hier 487 ( 130). Von dem Steinsalz wur en jum Sieden auff elöst 711450 (— 59785 4 im Werthe von ' 131 376 14724) M Kalisalze wurden auf 6 Werken gefördert; die Produktion betrug 960 90 (- 89 499) * im Werthe von 12 661 832 782 535) S6. Die Zahl der Arbeiter betrug 3423 (— 71). Auf s Werken wurden 104160 (— 3513 t Siedesalz erzeugt im Werthe von 2787 295 (— 86 511) S6 Die Zabl der Arbeiter betrug 6b0 ((. 6). Der Kalkst einbruch zu ders dorf hatte eine Produktion von 251 207 ( 55 565) t' im Werthe von Ion 159 194391) 6 Die Zahl der Arbeiter betrug 900 (— 24) und die Zahl der von ihnen ernährten Familienmitglieder 2090 (— 59.

Invaliditäts- und Alters versicherung.

A Bei, der Versicherungsanstalt Baden sind im Monat März 1896 299 Rentengefuche (61 Alters, und! 238 Invaliden⸗ tentengesuche) eingereicht und 239 Renten (655 4 184) bewilligt worden. Es wurden 55 Gesuche (10 4 45) abgelehnt, 129 (35 4 94) blieben unerledigt. Außerdem wurden im schiedsgerichtlichen Verfahren 4 Inyvalidenrenten zuerkannt. Bis Ende März sind im Ganzen 165 8065 Renten (5454 Alters- und 5351 Invaliden renten) bewilligt, beziehungsweise zuerkannt worden. Davon kamen wieder in Wegfall 3339 (1602 4 1737), sodaß am 1. April 1396 7466 Rentenempfänger vorhanden waren (3852 Alters- und 36614 Invalidenrentner). Verglichen mit dem 1. März 1896, hat sich die Zahl der Rentenempfänger vermehrt um 1727 6 Alters⸗ und 121 Invalidenrentner). Die Mentenempfänger beziehen Renten im Gesammtjahresbetrage von 37 405 66 6 g lmehr seit L. März 1896 16166 S6 55 3). Der Jahresbetrag für die im Monat März bewilligten 56ß Mtersrenten berechnet sich auf 7293 0 40 * und für 188 Invalidenrenten auf 23 820 S, somit Durchschnitt sür eine Alterkrente 130 0 24 3, für eine Invalidenrente [6 16 0 3. (Für sämmtliche bis J. Januar 1896 bewilligten Renten be— trug der durchschnittliche Jahresbetrag einer Altersrente 1235 5 88 9, einer Invalidenrente 120 S 19 3.)

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Mülhgusen i. E. wird dem W. T. B.“ vom gestrigen Lage gemeldet: Die Anzahl der ausständigen Textilarbeiter geht von Tag zu Tag zurück. Seit gestern haben etwa 100 Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen.“ Die Zahl der Auestaändigen betrug heute Mittag noch 1073. Man erwartet in ken ächsten Tagen einen rascheren Rückgang der Bewegung. Der „Frkf. Itg.“ wird ,, berichtet: Die Lohn- om m if sion der , n. beschloß, den Ausständigen für den heutigen Freitaf die . der Arbeit anzuempfehlen unter der Bedingung, 29 keine Maßregelungen erfolgen. Die Bewegung sei aussichteloß, da der Textilverkand den Erwartungen in keiner elf nntsprochen habe. Es soll die Schaffung einer elsäsfischen Organifation der Textilarbeiter angestrebt werden!

. n Altona n ,, Morgen, wie W. T. B.“ meldet, über 509 Frauen und Madchen, Kaffeeverleferinnen bei der irma Stucken u. Andresen, die Arbeit eingestellt. Vormittags fanden ei den Heschäftsräumen vieser Firma tumultuarische Scenen statt, weil die Aus stndigen mehrere Arbeiterinnen von der Krbeit zurũck⸗ bielten. Zwei Arbeiterinnen wurden verhaftet. Die Polizei stellte die Ordnung wieder her.

In Wittst ock (in der Mark) haben einer Mittheilung des Vorwärts zufolge sämmtliche Arbeiter der Grimm'schen Bürsten“ hölzer- Fabrik die Arbeit niedergelegt, weil der . die rbeitszeit zu verlängern und den Lohn zu verkürzen ver uchte. Es be⸗ finden sich z2. Männer und 13 Frauen und Mädchen im Ausstande. Ri„Fn, Bielefeld sind Mittwoch früh sämmtliche Arbeiter der Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Dürkopp u. Co, etwa ö Personen, in den Ausstand eingetreten, der in einer Verfamm⸗ lung am Diengtag beschlossen wurde. (Vgl. Nr. 84 d. Bl.)

J Hier in Berlin geht der Berliner „Volks. Ztg.“ zufolge der

usstand der Schneider und Schneiderinnen der Kostüm«

e rasch seinem Ende entgegen. Die Verhandlungen, welche

eitnehmer am Dienstag' und Mittwoch mit den Geschaͤfts⸗ gepflogen haben, führten zu einer Einigun

en Punkten. Nur in einigen 6 Werkstätten, in

ichts bewilligt wurde, rubt noch die Arbeit, doch ist voraus⸗

daß auch hier die Streitpunkte bald beseitigt werden.

Die gᷣ eständnisse sind meist mündlich gegeben und decken sich nicht überall im vollen Umfange mit den aufgestellten Forderungen. In der Dm en mänt el kon fekt ion besteht eine andauernde Spannung zwischen den Arbeiterinnen und Messtern einerseit, sowie andererseits zwischen den Meistern und Konfektionären. Die Former und Gießer der Firma A. Friedrich haben die Arbeit niedergelegt, det gleichen die Mechaniker der Firma Liedke.

Aus Sosnowice wird dem W. T. B. gemeldet: Vierbundert Arbeiter der Huta Bankowa? stehen aus. Russisches Militär hält die Ordnung aufrecht.

Kunst und Wissenschaft.

In der 1 . 3. diesjährigen öffentlichen Sitzung des

Vexeins für die Geschichte Berkins (im Bürgersaal des Rath⸗

hauses, Abends 7 Uhr) wird Herr Oberlehrer Dr. Joh. Bolte den

Vortrag halten. Das Thema lautet: „Gin berlinischer Geschichts⸗˖

3 in der zweiten Haͤlfte des 17. Jahrhunderts Martin Friedrich eidel)!.

Ueber die Benutzung der Roentgen'schen Strahlen zur direkten Betrachtung innerer Körpertheile theilt Dr. B. Schäfer ⸗Charlottenburg in der. Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ 6 mit: Bei der Vermerthung der Roentgen'schen Strahlen ür die Medizin hat sich das Hauptinteresse bisher auf das Photo⸗ graphieren der Objekte konzentrlert, während man das direkte Be⸗ obachten derselben vernachlaäͤffigt hat. Es lag dies wohl hauptsächlich pargn, daß es noch nicht gelungen war, fluoregcierende Schirme von solcher Empfindlichkeit herzustellen, um die Schatten der dahinter liegenden Objekte klar und deutlich zur Perzeption zu bringen. In dem physi⸗ kalischen Kabinet des Realgymnasiums zu Charlottenbur ist es nun Herrn Professor Dr. Bu ka gelungen, einen solchen Schirm derart herzustellen, daß er die fluoreseierende Substanz in einen flächenartigen Raum, begrenzt einerseits von einer Glasplatte, andererseits von einem Karton, bringt. Die Substanz bedeckt demgemäß den Schirm gleichmäßig in gewünschter Stärke. Vorerst hat Herr Buka mit Bariumplatincyanũr gearbeitet; andere Substanzen (Kallum⸗ platincyanür 2c.) sollen demnächst untersucht werden. Der pon uns demonstrierte Schirm leuchtet noch in mehreren Metern Entfernung von der Crookes'schen Röhre hell auf. Als wir mit dem— selben am 2. d. M. experimentierten, waren wir überrascht, mehr zu sehen, als wir erwartet hatten. Wir fahen die Pravaz'sche Spritze im Etui, den Inhalt eines Portemonnaies, die hinter den Schirm gehalten wurden, mit absoluter Schärfe, ferner den deutlichen Schatten eines Bleikreuzes durch einen hölzernen Klotz von 20 em Dicke. Die Knochen der Hand, der Handwurzel, des Unter- und Oberarms, Tes Fußes durch den Schuh hindurch waren mit überraschender Deut. lichkeit zu unterscheiden. Was aber bisher, soweit uns bekannt, noch nicht gesehen wurde, das waren die Rippen, das Schulterblatt und die Wirbelsäule, welche von mir und den anderen anwesenden Kollegen sofort als solche erkannt wurden. Schließlich konnten wir den Schatten eines Schlüssels durch den Kopf eines zehnjährigen Knaben hindurch erkennen. Es liegt auf der Hand, daß diese Methode des direkten Sehens bedeutende Vortheile gegenüber dem photographischen Verfahren hat. Einmal sind ja die Bilder, die wir seben, gewissermaßen Momentaufnahmen, und wir haben nicht nöthig, den betreffenden Kranken durch eine mehr oder weniger lange Expositionszeit zu belästigen. Außerdem können wir in kurzer Zeit große Gebiete untersuchen, was namentlich bei Fremdkörpern sehr wichtig ist, da diese doch das Bestreben zu wandern aben. Vor allem aber ist die Einfachheit des Verfahrens eine frappierende, während das Photographieren immer doch noch recht umstaͤndlich ist. Die fluorescierende Platte kann entweder von Mehreren zugleich beobachtet werden, wenn das Zimmer verdunkelt wird, oder bei Tageslicht von einem Einzelnen, wenn man dieselbe in einen stereoskopartigen Kasten (Kryptoskop) bringt.“

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 1. d. M. ist die für Her⸗ künfte aus Alexandrien und Damlette angeordnete Quarantäne unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 7 vom 9. Januar d. J. und Rr. 256 vom 25. Oktober v. J.)

Cholera.

Ostindien. Kalkutta. Vom 23. bis 29. Februar starben 71 Personen an Cholera, 1 an Pocken und 239 an Fiebern.

; Pe st. Hongkong. Einer Mittheilung vom 29. Februar zufolge wird

in den Gesundheitspässen vermerkt, daß die Pest in gewissen Distrikten

der Stadt istoria herrsche« Vom ? I. Fanuar * big! 21. Februar

sollen 153 Chinesen in Hongkong an der Seuche gestorben sein. Gelbfieber.

Cuba. In den beiden Wochen vom 16. bis 29. Februar wurden, den „ublie health reports“ zufolge, in Santiago 15 Todes⸗ fälle festgestellt. Nach Argentinien ist die Seuche nachweislich durch einen aus Rio de Janeiro gekommenen Riehwärter eingeschleppt worden. Bis zum 1. März wurden 10 Erkrankungen gezählt, von denen 4 tödtlich verlaufen sind. Vom 2. bis 4. März wurden neue Fälle nicht verzeichnet. Auf dem italienischen Kriegsschiff Lom— bardig“ sind von der Mannschaft, die, wie zu berichtigen ist, nicht aus 280, sondern nur aus 253 Personen bestand, bis zum g. März 117 gestorben und nur 12 von der Krankheit verschont geblieben.

Verschiedgne Erkrankungen.

Po scken: Odessa, St. Petersburg je z Todesfälle; Budapest 4, London 2 (rankenhäuser), Paris 6, St. Petersburg 18 Erkrankungen; Fecktyphus: Edinburg 7, St. Petersburg 6 Erkrankungen; Rück fallfieber: St. Petersburg 8 Todesfälle und 184 Erkrankungen; Gensckstarre: New⸗Jork 6 Todesfälle; Regierungebezirk Posen Erkrankungen, außerdem veretnzelte Fälle in den Regierungsbezirken Schleswig, Arnsberg und in München; Keuchhusten: London 89 Todesfälle; Wien 77 Erkrankungen; Influenza: Mehr als 2 Todesfälle in Berlin (7, Kopenhagen (6), London (1, Moskau (8), Vew. Jork (); Frankfurt a. S. 2h, Nürnberg 114, Kopenhagen 177, Stockholm 79 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Mafern (Durchschnitt aller deutschen Be⸗ richts orte 1881/90: 1,ů30 oc): in Darmstabt Erkrankungen kamen zur Anmeldung in Berlin 48, Breslau 92, in den Regierungsbezirken Arnsberg 299, Düsseldorf 132, Königsberg 442, in München 57,

amburg 129, Budapest 131, Edinburg 64, St. Petersburg 252,

rag 34, Wien 327 desgl. an Scharlach in Berlin 58, Breslau 36, München 27, Edinburg 46, Kopenhagen 34, London 224 (Kranken⸗ häuser)y, Paris 50, St. hehe ich 137, Wien 115 an Diph⸗— therie und Croup (iss /go: 4,49 : in Mülhausen i. E. Erkrankungen kamen vor in Berlln 99, in den Regierungsbezirken Arnsberg 152. Düsseldorf 104, in München und Kopenhagen je 43, London 105 (Krankenhäusers, Paris 107, St. etersburg 50, Wien bo desgl. an Unter leibstyphus in St. etersburg 168.

Sandel und Gewerbe.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom?« April 1896 zeigt der gesammte Kassenbestand von 903 455 660 (1895 1069 070 000) M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 7644060 (1895 Ab⸗ nahme 2 225 0060) M; der Metallbestand allein hat um 8 711 000 abgenommen. Der Bestand an Wechseln hat sich bei einem Betrage von 697 819 000 (1895 566 225 000) S, um 34 505 0909 (1895 Abnahme 16266 Mo) AM und der Bestand an Lombardforderungen mit 117 666 005 (1895 80 319 000) um 14 586 000 (1895 Abnahme 12 848 900) M6 vermindert; auf diesen beiden Anlggekonten zufammen ist also ein Rückgang um 49 091 000 (1895 Abnahme 29114 O00) M eingetreten. Auf passiver

Seite hat der Betrag der umlaufenden Noten von 1183227 0900 (1895 1130181 000) 4 einen Rückgang um 65 281 000 (1595 Ab- nahme 27 919 00) M erfahren, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) im Betrage von 428 56 bo (1855 . 36 M um 9672 000 (1895 Abnahme 3 035 O00) 4 ange⸗ wachsen sind.

Tägliche , für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberfchkefien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 11 550, nicht rechtzeitig 1. 6 *. i st d. M. gestell n er sien sind am 8. d. M. gestellt 4687, nicht t⸗ jeitig gestellt keine Wagen. ; ö

Zwangs ⸗Versteigerungen.

nn t ns ,. Amtsgericht 1 Berlin standen am 9. April die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Hoch⸗ straße 38a, dem Gutsbesitzer Em il Korn hehorig; ka. 5, 12 a; Vutzungswerth S830 M; Meistbietender blieb der of · Bäckermeister

chwinning, Lützowstraße sl, mit dem Gebot von 121 500 MM Theilung halber: Schäönhauser Allee 52, der Frau Marie Falk u. Gen. gehörig; Fläche 7,8S a; Nutzungswerth 4830 S; mit dem Gebot von 79 5600 M blieb der Kaufmann Otto Hahn zu Dresden Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von der Stadt . Band 55 Blatt Nr. 3208 auf den Namen des Kaufmanns O. angenheim zu Charlottenburg ein, getragenen, zu Charlottenburg, angeblich Wallstraße 193, be⸗ 8. n . aufgehoben. Die Termine am 29. Mai d allen fort.

Die gestrige Generalversammlung der Ketten, Deutsche Elbschiffah rts⸗Geselrschaft, genehmigte die Anträge der Tages ordnung. Die auf 49 9 festgesetzte Dividende gelangt sofort zur

Auszahlung.

Breslau, 9. April. (W. T. B.) Getreide und Bro lsen markt Spiritus pr. 100 1 I6000 erkl. 50 M Ver⸗ rauchsabgaben pr. April 50, 50, do. do. 76 ü Verbrauchgabgaben pr. April 30 80.

Magdeburg, 9. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn= zucer exkl,, von 90 /o 13,35 13356, Kornzucker exkl. S8 o Rendement 12,75 13, 00, Nachprodukte exkl. 75 g Rendement 950 - 16,56. Fest. Brotraffinade J. 26.25. Brotraff. II. 265, 00. Gem. Raffinade mit Faß 2d. b0 = 25.25. Melis J. mit Faß 24,25. Fest. Rohzucker I. Produft Transito f. a. B. Hamburg pr. April 12523 bez, 13 65 Br. pr. Mai 12725 bez., 123756 Br., pr. Juli 1295 Gd., 13.600 Br., pr. August 15.10 bez. und Br., pr. Oktober ⸗Dezember 11,75 bez., 11,B774 Br. Fest.

Frankfurt a. M., 9. April. (W. T. B.) Die Chemische a,, Dietsch, Kellner u. Co. in Griesheim am Main ist eute Nachmittag vollständig niedergebrannt. Der Schaden ist noch nicht festgestellt. ;

Leipzig, g. April. (W. T. B) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 3, 373 10, pr. Mai 3. 40 M, pr. Juni 3423 M, pr. Jull 345 A, pr. August 3.45 S, pr. September 35,477 SM, pr. Sftober 3, 74 M, pr. November 3 56 3 pr. Dezember 3,50 MS, pr. Januar 3,50 AMS. pr. Februar 3,524 MS, pr. März 3,523 M, pr. April —. Umsatz: 40 000 Kg. Ruhig.

Bremen, 9. April. (W. T. B) Börsen. Schluß Bericht. Raffinierte Petroleum. ODffiziesse Notierung der Bremer Petroleum Börse . Matt. Lofo 5, 65 Br. Russisches Petroleum. Loko 5,50 Br. Sch mal. Ruhig. Wilcor 28 3, Armour shield ä, Gubahr 3m, Cholce Groger 35 . White seßes g ren een Es . Syed. Rubig. Sbert cle midi g tere ls Reis ruhig. Kaffee unverändert. Baumwolle ruhig. Upland middl. loko 414 3. Wolle. Umsatz: 153 Ballen. Taback. 34 Faß Kentuckv, 17 Faß Serubt, 33 Faß Stengel.

Hamburg.; 8. April B. T. B) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 154—- 1558. Roggen loko ruhig, hiesiger = mecklenburger loko neuer 134 138, russischer loko fest, 81 - 86. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unverzolltz ruhig, loko 47. Spiritus ruhig, per April Mai 168 Br, pr. Mai Jun 166 Br., pr. Juni Juli 16z Br. per September. Oktober 175. Kaffee fest. Umsatz 3000 Sack. Petroleum geschäftslos, Standard white

loko 5, 75.

Kaffee. Nachmittagsbericht, Good average Santos pr. Mai 664, pr. September 524, pr. Dezember 58t, pr. Mär; p 7ꝑ. Behauptet. Zucker markt. (Schlußbericht ) Rüben Rohzucker . Produkt Basis S8 o/o Rendement neue Üfanc, frei an Bord Hamburg pr. April 12,24, pr. Mai 12,70, pr. Juli 12,974, pr. August 1305, pr. Dezember 11, 80, vr. März 12565. Stetig.

London, S9. April. (W. T. B.) 96 0.½ Javazucker 134 fest, Rüben⸗Rohzucker loko 123 fest. Chile ⸗Kupfer 44166, pr. 3 Monat 453.

Liverpool, 9. April. (W. T. B.) Baumwolle. Umsa 10 009 B., davon für Spekulation und Export 550 B. Steigend. Midel. amerikanische Lieferungen: Stetig. April. Mai 4160/6 Verkäuferpreis, Mal- Juni 4u / a4. 4513 Käuferpreis, Juni Juli dis. = 4 do., Juli⸗ August 47/3 418 /6 Verkäuferpreis, August⸗Seytember 46 /s Käufer⸗ preis, September Oktober 48/6 Verkäuferpreis, Oktober November 351 /Z; do., November ⸗Dezember 31s / do., Dejember⸗Januar 315 /i d. do.

Liverpool, 9. April. (W. T. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. 45/181, do. Tow middling 45/16, do. middling 41 32, do. good middling 415/39 do. middling fair 4* /. Pernam fair 43, do. good fair 45, Ceara fair 45, do. good fair 44, Egpytian brown fair 5s, do. do. good fair 6, do. do. good 64 in, rough good fair G63 / ig, do. do. good 6* 18, do. do. fine 6g, do. moder. rough fair 54, do. do. good fair Hu /n, do. do. good 6, do. smooth fair 4816, do. do. good fair 41 / 1s, M. G. Broach good Ju / ig, do. fine 43, Dhollerah good 3Ysig, do. fully good 3usis, do. fine 33, Oomra good 38. do. fullv good 34, do. fine zis / iz, Seinde good fair 2*/is, do. good 216 /s, Ge dl fully good 216 / ig,

do. fine 3 / ig. .

Bradford, 9. April. (W. T. B. Wolle ruhig, Merino williger, englische Croßbreds fest. Garne ruhig, aber fest; Stoffe unverändert.

April. (W. T. B.) Schluß) Rohzucker Nr. J, pr.

Paris, g. fest, 880 0 loko 325 à 321. Weißer Zucker stramm,

106 5 pr. April 34, pr. Mai 544, pr. Auguft 345, pr. Ja⸗ nuar 323.

Florenz, 9g. April. (W. T. B.) Auf der italienischen Meridional-Eisenbahn betrug in der H. Dekade vom 21. biz 31. März 18956 auf dem Hauptnetz die Einnahme 2795 908 (4 84 13 Lire. Seit J. Januar 1896 30 751 560 ( 1649 892) Lire.

m Ergänzungsnetz betrug die Einnahme seit 1. Januar 1896 1627 702 (4 236 856) Lire.

Verkehr s⸗Anftalten.

Bremen, 10. April. (B. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Lahn sst am 8. April Abends in New⸗ York angekommen. Der Postdampfer München! ist am 8. April Rach⸗ mittags von Baltimore nach der Weser ab wn, Der Reichts⸗ . Karlsruhe“ hat am 8. r f bends die Reise von

eapel nach Port Said fortgesetzt. Der Schnelldampfer Ems“ ist am 9. April Morgens in Reapel angekommen. Der Reicht Postdampfer Sachsen / ist am 9. April . in Hong kong angekommen. Der Reichs. Postdampfer Slden urg“ ist am 9. April Mittags in Antwerpen angekommen. Der Reichs Post⸗ dampfer Prinz Heinrich! ist am 9. April Mittags in Antwerpen

angekommen. London, 19. April. (W. T. 6. Die „Times“ meldet aug Kapstadt: der Vertrag, betreffend die Erweiterung der Beira.

Gisen bahn ist unterzeichnet worden.