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Noch zwischen die Ausgrabungen von * fallen zwei n,. im Auftrage der önig⸗ lichen Alademie der Wissenschaften: die nach Angora un Bogasköl im Sommer 1882, die nach Nemruddagh im Sommer 1883. Im Auftrage des Orientcomités leitete Humann 1888 die Ausgrabungen in Sendjirli in Nordsyrien und in Tralles, für die Königlichen Museen seit 1890 namentlich die Aus⸗ grabungen in Magnesia am Mäander. Seine Verdienste wurden durch wiederholte Ordengauszeichnungen und 1894 durch die Verleihung des Charakters als Geheimer Regierungs⸗ Rath anerkannt; im Jahre 1889 wurde er von der Universität Greifswald zum Doctor philosophia honoris causa ernannt.
3 ursprünglich kein Gelehrter, sondern vorzugsweise den Aufgaben des praktischen Lebens zugewendet, hat umann doch der Wissenschaft mit einer fast leidenschaftlichen Begeiste— rung gedient. Seine größte Freude und seinen höchsten Stolz aber hat er schon als Privatmann und dann nac seinem Eintritt in den Staatsdienst darin gesetzt le von ihm mit seltenem Glück und mit uneigennütziger Aufopferung dem antiken Boden abgewonnenen Schätze seinem Vaterlande zuführen zu können. Wie ihm dafür im Leben die Huld seiner Königlichen Herren und die freudige Theil⸗ nahme der weitesten Kreise unseres Volks zu theil geworden ist, so wird sein Andenken mit den reichen Ergebnissen seiner Thätigkeit für immer verknüpft bleiben.
Die eisenbahnfachwissenschaftlichen Vorlesungen finden im Sommer⸗Halbjahr 1896 in folgender Weise statt:
In Berlin werden in Räumen der Universität Vor— lesungen über die Nationalökonomie der Eisenbahnen, ins— besondere] das Tarifwesen, und über den Betrieb der Eisen⸗ bahnen gehalten werden. Das Nähere, namentlich auch be⸗ züglich der Anmeldung zu den Vorlesungen, ist aus dem Anschlag in der Universität ersichtlich.
In Köln finden Vorlesungen über Eisenbahn⸗Betriebslehre im früheren rechtsrheinischen Cisenbahn-Direktionsgebäude statt.
Der General⸗Lieutenant Oberhoffer, Ober⸗Quartier⸗ meister und Chef der Landesaufnahme, ist von Berlin abgereist.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, hanseatische außer— ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Br. Klüg⸗ mann ist aus Lübeck hier angekommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath von Geiger ist aus München hier an— gekommen.
Der neuernannte Regierungs⸗Assessor Köppel aus Posen ist dem Landrath des Kreises Osterode im Regierungsbezirk Königsberg, und der neuernannte Regierungs⸗ AÄlssessor Dr. Fleischhammer aus Aachen dem Landrath des Kreises Stormarn bis auf weiteres zur Hilfeleistung zugetheilt worden.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Sperber“, Kommandant Kor— vetten⸗Kapitän Reincke, gestern in Loanda angekommen und beabsichtigt, am 22. April nach Annabom in See zu gehen.
Wiesbaden, 14. April. Der XXX. Kommunal— Landtag des Regierungsbezirks Wiesbaden wurde heute von dem stellvertretenden Königlichen Kommissar, Regie— rungs⸗Präsidenten von Tepper-Laski mit folgender Än— sprache eröffnet:
Hochgeehrte Herren!
Die diesjährigen Berathungen des Kommunal -Landtags werden, soweit ich dies zu übersehen vermag, besonders wichtige und arbeits⸗ reiche sein. .
Wenn Ihnen auch von seiten der Königlichen Staatsregierung direkt und unmittelbar Vorlagen nicht zugehen werden, so befinden sich doch unter denienigen des Landesausschusses mehrere, welche aus der Initiative der Staatsregierung hervorgegangen sind und auf deren Durchberathung und auf eine ihren ? ünschen entsprechende Beschlußfassung dieselbe einen hoben Werth legt.
Dies gilt zunächst von dem Vortrage des Landesausschusses, in welchem die von dem Herrn Minister für Landwirthschaft angeregte und im Interesse der kleineren ländlichen Grundbesitzer dringend befür⸗ wortete allgemeine Herabsetzung der von der Landesbank gewährten Hypotheken. Darlehen von A auf 34 0υ der Beschlußnahme des Kom⸗ mungl Landtags unterbreitet wird, — eine Maßregel, welche durch die Anforderungen der Billigkeit, wie durch die ö Lage des Geldmarkts und im Interesse der Landesbank selbst in gleichem Maß geboten erscheint, deren Durchführung daher der Kommunal ·˖ Landtag, wie ich zuversichtlich hoffe, sich nicht verschließen wird.
Einer von den Herren Ministern für Landwirthschaft und der
inanzen gegebenen Anregung zu einer intensiveren Förderung der Landesmeliorationen ist von dem Landesausschuß durch Erhöhung des Zuschusses aus allgemeinen Fonds an den Meliorationsfonds um 10 0090 M in dem vorliegenden Etat entsprochen worden.
So erfreulich dieses Entgegenkommen ist, so reichen doch die zur Verfügung stehenden Mittel noch immer nicht aus, um auch nur dem dringendsten Bedürfnisse zu genügen, sodaß der Kommunalverband sich auch in Zukunft der Verpflichtung nicht wird entziehen können, erhöhte Aufwendungen für Meliorations zwecke zu machen.
Von seiten des Herrn Ministers der geistlichen. Unterrichts, und Medizinal / Angelegenheiten ist die Schaffung einer festen propinziellen Organisation und die Anstellung eines Bezirks- Konservators behufs zielbewußter und energischer Pflege der vaterländischen Denkmäler wiederholt in Anregung gebracht und diese Frage von dem Landeg⸗ ausschusse dem Kommunal ⸗Landtage zur Entscheldung vorgelegt worden.
Nachdem alle übrigen Provinzen in voller Würdigung der von dem Herrn Minister für eine solche Organjfation geltend gemachten Krünze dieselbe eingeführt haben, steht zu hoffen, daß auch ber hiesige Bezirk darin nicht zurückstehen wird.
Unter den übrigen Vorlagen des Landesausschusses werden neben dem Etat⸗Voranschlage für 1896/97 insbesondere diejenige, welche eine Abänderung des Landesbankgesetzes behufs Erleichterung und Erweiterung des Lombardverkehrs. der Landesbank und einer Erweiterung des Kreises der beleihungsfähigen Lorporationen und juristischen Personen, ferner diejenige, welche die Förderung des Baue von Kleinbahnen, endlich diesenige, welche die Augdehnung der Fürsorge deg Landarmen - Verbandes guf bedürftige bildungs fähige idiotische, epileptische, taubstumme und blinde Kinber zum Zwecke hat, Ihre Zeit und Ihr Intereffe in hohem Maße in Anspruch nehmen.
Ich jweisle indessen nicht, daß es Ihrer bewährten Arbests⸗ freudigkeit en gr wird, die saͤmmtlichen Ihnen vorliegenden Berathungsgegen tände in rascher Aufeinanderfolge zu erledigen und zum Abschlusse zu bringen, zum Wohl des gesammten Bezirksverbandes wie seiner einzelnen Glieder.
Mit diesem Wunsche, meine en, heiße ich Sie auch in diesem Jahre hier in den Ihnen wohlbekannten Räumen willkommen und erkläre auf Befebl Seiner Majestät des Königs den XXX. Kom- munal⸗Landtag des Regierungsbezirks Wiesbaden far eröffnet.
Nachdem alsdann der Abgeordnete, Appellationsgerichts⸗ Vize⸗Präsident a. D. r. Bertram zum Alters⸗Präsidenten pro⸗ klamiert worden war, übernahm derselbe den Vorsitz und brachte ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Versammlung lebhaft einstimmte.
Demnächst wurde der Vorstand des Landtages durch Zuruf gewählt. Der zum Vorsitzenden gewählte Geheime ulli Rath Hilf theilte darauf die Eingänge für den Kommuna Landtag mit. Alsdann wurden die Mitglieder der gebildeten Kommissionen (Finanzkommission. Wegebaukommission, Ein⸗
abenkommission, Rechnungs⸗Prüfungskommission, Kleinbahn⸗ ommission) durch Zuruf gewählt und die Eingänge den Kommissionen zugetheilt.
Württemberg. Die Ständeversammlung ist auf den 5. Mai nach Stuttgart einberufen worden.
Hessen.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von ar. Höchstwelche gestern in Darm⸗ stadt eingetroffen waren, sind heute zu den Vermählungsfeier— lichkeiten nach Coburg abgereist.
Elsasz⸗Lothringen.
Wie die „Straßb. Korrespondenz“ meldet, ist der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗Langenb urg nebst Ge— mahlin heute zur Feier der Vermählung des Erbprinzen mit der ar,. Alexandra von Sachsen-Coburg-Gotha nach Coburg abgereist. Die Rückkehr nach Straßburg erfolgt vor— aussichtlich am 22. d. M.
Der Landesausschuß hat vorgestern die erste Be— rathung des Gesetzentwurfs über die Wahlen der Mitglieder der Bezirksvertretungen und der Kreisvoertretungen, sowie des Gesetzentwurfs, betreffend die Pensionen der Gerichtsvollzieher und ihrer Hinterbliebenen, beendigt. Beide Entwürfe wurden Kommissionen überwiesen.
Deutsche Kolonien.
Der Sultan Machemba ist, dem „Deutschen Kolonial— blatt“ zufolge, nach einem Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch⸗Ostafrika auf seine Aufforderung am 29. Fe⸗ bruar nach Dar-es-Salam gekommen, um persönlich noch— mals seine Unterwerfung anzuzeigen und um Bestätigung des mit ihm abgeschlossenen Friedens zu bitten. Nach mehrtägigem Aufenthalt kehrte er wieder nach Luagalla mit dem Ver— sprechen zurück, seinen Besuch von jetzt ab alljährlich wieder— holen zu wollen. Diese Reise nach Dar⸗es⸗-Salam kann als erneuter Beweis dafür gelten, daß es Machemba mit seinen Friedensversicherungen durchaus Ernst ist; die verschieden— artigen Eindrücke, welche er empfing, in Verbindung mit der guten Aufnahme, die ihm auf Befehl des Kaiserlichen Gou— verneurs zu theil geworden ist, lassen sogar erhoffen, daß er fortan ein dauernder Freund der deutschen Regierung blelben wird.
Nach Deutsch⸗Südwestafrika sind Ende März unter Führung des Lieutenants von Zülow, des Second⸗Lieutenants Grafen Kage neck und des Stabsarztes Sobotta 3 Unter— offiziere, 154 Mann und 1 Ober⸗-Büchsenmacher zur Ablösung
der ausgedienten Mannschaften der Schutztruppe gesandt worden
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Desterreich⸗ Ungarn.
Das gestern erschienene „Militär⸗Verordnungsblatt“ enthält ein Befehlsschreiben des Kaisers, durch welches der deutsche Kronprinz und der Prinz Eitel-Friedrich von Preußen zu Lieutenants in der österreichisch ungarischen Armee, ersterer im 7. Husaren⸗Regiment, letzterer im 34. In⸗ fanterie⸗Regiment, ernannt werden.
Der gestrige Militär-Stationskommandobefehl giebt den Truppen bekannt, daß der Kaiser sehr erfreut gewesen sei, die ausgerückten Truppen, welche die besondere k und das Lob des Deutschen Kaisers gefunden hätten, Aller höchstdemselben vorführen zu können. Der Kaiser spricht namentlich über die schöne Haltung, das vorzügliche Aussehen und die starken Bestände seine besondere Zufriedenheit aus.
In der Leopoldstädter Pfarrkirche zu Wien wurde, wie W. T. B.“ berichtet, gestern Vormittag die Trauung der Prinzessin Dorothea zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst mit dem Reichsgrafen Lamberg durch den Kardinal⸗Fürstbischof Gruscha im Feen des deutschen Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe⸗-Schillingsfürst vollzogen.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter— hauses empfahl der Abg. Lange bei der Generaldebatte über das Zudget des Finanz⸗Ministeriums die Annahme des Budgets. Der Abg. Molnar (äußerste Linke) brachte eine Resolution auf Errichtung einer selbständigen Noten⸗ bank ein. Der Abg. Naumann (liberale Parteh bemängelte die zu hohe Besteuerung des nichtfundierten Einkommens und befürwortete aus steuerpolitischem Gesichtspunkte eine nur mäßige Börsensteuer. Auf die Bankfrage übergehend, erklärte Redner, er wolle die Frage der Valutaregulierung nicht mit dem Problem einer selbständigen Notenbank verquicken. Dies dürfe aber nicht hindern, an den gerechten Forderungen Ungarns gegenüber der österreichisch- ungarischen Bank streng fest⸗ zuhalten und namentlich auf vollständige Durchführung der dem Dualismus entsprechenden Parität zu dringen. Am Schlusse tadelte Redner den zentralistischen Geist in der öster⸗ reichischungarischen Bank. Der Abg. Helfy brachte eine Resolution ein, wonach die Verhandlungen mit dem gemein— samen Institut abgebrochen und Verfügungen zur Errichtung einer selbständigen Notenbank getroffen werden sollen.
Frankreich.
Der Präsident Faure ist gestern Abend mit dem Kriegs⸗ Minister Cavgignac nach Verdun abgereist und wird am Sonnabend früh von dort zurückkehren.
Der internationale Kongreß zum Schutz des literarischen und lan ff en f en Eigenthums ist gestern Vormittag im Ministerium des Auswärtigen zu Paris eröffnet worden. Der Minister⸗Präsident Bourgeois hielt eine Ansprache, worin er, dem „W. T. B.“ zufolge, hervorhob, daß die Kongresse ein mächtiges Element für die Annäherung und die friedlichen Beziehungen zwischen den Nationen seien
und zur Erweiterung der gr hel des europäischen Geisteg beitrügen. Der Minister-Präsident führte sodann mehrere Beschwerden von Literaten und Künstlern an, auf Grund deren dem Kongreß bestimmte Vorschläge unterbreitet werden würden, und fügte hinzu, die Einfuhr literarischer und künst⸗ lerischer Produkte vom Auslande würde den einheimischen literarischen und künstlerischen Erzeugnissen nicht nur nicht schaden, sondern zu neuer, weiterer Entwickelung an⸗ spornen. Der schweizerische Gesandte Dr. Lardy sprach als Doyen der anwesenden diplomatischen Vertreter dem Minister⸗ Praͤsidenten seinen Dank für dessen Bewillkommnungsgrüße aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der tongreß erfolgreich sein und weitere Beitritte zu der Berner Kon vention erleichtern werde. Dr. Lardy bat, daß die Theil= nehmer an dem Kongresse dem Präsidenten Faure vorgestellt würden. Die Wahl Freycinetis zum Vorsitzenden des Kongresses erfolgte auf Antrag Dr. Lardy's. Die Gesammt— zahl der auf dem Kongresse vertretenen Staaten beträgt 29.
Die bis jetzt seitens der Generalräthe ergangenen Aus= sprüche über das Einkommensteuergesetz ergeben, daß diese Körperschaften dem vorgenannten Gesetz zu ungefähr drei Vierteln feindlich gegenüberstehen.
Italien.
Wie „W. T. B.“ aus Rom berichtet, ist zwischen der Regierung und einer Privatgesellschaft ein Vertrag, betreffend die wirthschaftliche Ausbeutung des ita lien ischen Somalilandes, zu stande gekommen.
Türkei.
Wie offiziell bekannt gemacht wird, verlieh der Sultan dem Metropoliten von Rustschuk und mehreren bulgarischen Ministern, dem bulgarischen diplomatischen Vertreter in Wien, ferner dem bulgarischen Generalstabs⸗Chef, dem Vize Präsidenten der Sobranje, dem Präfekten von Philippopel, mehreren hul— garischen Ministerialbeamten und Hoffunktionären, dem Stadt— Präfekten von Sofia, zahlreichen mohamedanischen Notabeln und Muftis bulgarischer Städte, sowie einigen Deputirten ver— schiedene Ordensauszeichnungen. — Der türki che Notable Mahmud ist zum Kaimakam von Zeitun ernannt worden.
Griechenland. Der König von Serbien ist, wie „W. T. B.“ aus ,. erfährt, von einem leichten Unwohlsein befallen worden.
Amerika.
Nach einer in Madrid eingetroffenen Meldung aus Havanna hat eine Abtheilung Aufständischer 10 spanische Soldaten in San Antonio de Vega ermordet.
Asien.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Singapore breitet sich der Aufstand der Mohamedaner in China immer mehr aus.
Afrika.
Die „Agenzia Stefani“ erfährt aus Massowah vom 15. d. M, daß 20 Europäer, meist griechische Marketender und Italiener, welche die Lieferung der Lebensmittel äber— nommen hatten, sowie ein Berichkerstatter, von Adigrat in Adicaje angekommen seien, nachdem sie im Einverständniß mit dem Kommandanten von Adigrat an den Ras Sebath se 3 Thaler für die Ueberschreikung des Agame⸗-Distrskts gezahlt hätten.
Der „Tribuna“ wird aus Massowah berichtet, die Derwische hätten in Tukruf eine große Menge von Lebens⸗ mitteln angesammelt gehabt, was darauf schließen lasse, daß sie sich daselbst auf einen langen Aufenthalt, vermuthlich sogar während der Regenzeit, vorbereitet hatten. Verwundete er— zählten, die Derwische hätten eilig den Weg nach Osobri eingeschlagen, wo sie nach einem I5stündigen Marsch ein⸗ getroffen seien.
Der Gouverneur der Kapkolonie binson meldet in einem Telegramm aus Kapstadt vom 14. d. M. es sei unmöglich, die Zahl der Matabeles abzu⸗ schätzen, welche thatsächlich die Herren des ganzen, nördlich von Buluwayb gelegenen Gebiets feien; jedenfalls sei dieselbe sehr beträchtlich. Die in Salisbury gesammelte Abtheilung, welche aus 70 Berittenen und 80 Mann zu Fuß bestehe, sei am Donnerstag von Umyati nach Gwelo abgegangen.
Der Agent der Debeers- und der Chartered Company in Kapstadt Rutherford wurde überführt, ohne Erlaubniß Waffen von Kapstadt nach Kimberley geschafft zu haben, und zu einer Geldstrafe von 20 Pfd. Sterl. verurtheilt.
Sir Herkules Ro—
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (69) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Pr. von Boetticher und der Minister für Handel und Gewerbe Frei⸗ herr von Berlepsch beiwohnten, ehrte das Haus zunächst das Andenken der verstorbenen Abgg. Kröber (fr. Volksp.) und Reindl (entr) in der üblichen Weise. Alsdann wurde die zweite Berathung des Gesetzentwurfs zur Be⸗ kämpfung des unlauteren Wettbewerbs begonnen, über deren Verlauf wir morgen ausführlich berichten werden.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (52) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister der geistlichen 2c. An— gelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte, wurde die zweite Be⸗ rathung des Lehrerbesoldungsgesetzes e, nh. S 7öbestimmt: Ein rechtlicher Anspruch auf Neugewährung einer Alterszulage steht den Lehrern und Lehrerinnen nicht zu, die Versagung ist jedoch nur bei unbefrie igender Führung zulässig. Die Versagung bedarf der Genehmigung der Be⸗ zirksregierung.
Die, Abgg. Rickert und Gothein Ers. Vgg.) beantragten, prinzipaliter den 5 7 abzulehnen, eventuell zwischen die Worte „Führung“ und „zulässig“ einzufügen: „und zwar auf Grund eines Disziplinarverfahrens“. ⸗
Abg. Stephan-⸗Beuthen (Zentr.) wollte statt Führung“ gesagt wissen: „ Dienstfübrung“.
Die Abgg. Arendt (fr. kons) u. Gen. beantragten folgende Fassung: Ein rechtlicher Ãnspruch auf Gewährung ere erg uf steht den Lehrern und Lehrerinnen nicht zu; die Versagung ist jedoch nur bei unbefriedigender Dienstführung zulässig und bedarf der Ge⸗ nehmigung der Bezirksregierung. Die Zurückziehung bereits gewährter Alterszulagen ist unzuläsfig.
Abg. Hansen (fr. kons.) stellte hierzu den Unterantrag, jwischen die Worte zbereits: und gewährter. einzufügen: zu Recht..
Abt l n n (nl,) wollte die Versagung nur bei in schuld⸗ barem Verhalten bestehender und im Wege des Bisziplinarverfa rens sestgestellter unbefriedigender Führung zulassen und schloß sich im sbrlgen der Fassung Arendt⸗Hansen an. .
Abg. Stephan⸗Beuthen (Zentr.): Meine politischen Freunde werden prinzipiell gegen den 57 stimmen; unser Antrag hat nur die . eines Eyxentualantrags. Alterszulagen sind nichts weiter als Gehaltserhöhungen; ebenso wie bezüglich des Ge⸗ halts der Rechtsweg zulässig ist, so sollte es auch bezüglich der Alterszulagen sein, wenn nicht der Streberei der ohnehin abhängigen Lehrer Vorschub geleistet werden soll. Der sz 7 äist überflüssig, weil schon durch das Visziplinargefetz dienstliche oder außerdienstliche Vergehungen der Volksschullehrer eine dieziplinarische Sühne finden können. Auch eine politische miß— bräuchliche Anwendung ist zu befürchten. Wir sind eben eventuell für den Antrag Rickert. Gothein, daß die Alterszulagen nur im Wege des Disziplinarverfahrens aberkannt werden können. Sollte auch dieser abgelehnt werden, so würde ich Sie bitten, für den Antrag Arendt oder fär der meinigen zu stimmen. Selbst der Schulgesetz⸗ entwurf des Grafen Zedlitz enthielt nicht die Bestimmung, daß einem Lehrer wegen seines außerdienstlichen Verhaltens die Alterszulage versagt werden könne.
Abg. Bartels (kons): Nach der bestehenden Gesetzgebung und nach den dienstpragmatischen Vorschriften haben die Volksschul— lehrer auf eine AÄlterszulage ebenso wenig einen rechtlichen Anspruch, wie alle anderen Beamten, mit Ausnahme der Richter, und die Lehrer werden doch nicht verlangen, besser ge— stellt zu werden als die anderen Beamten. Wir würden aber geneigt sein, das Wort „Dienstführung“ statt „Führung“ zu acceptieren, ob⸗ gleich ein unsittliches und unwirthschaftliches Verhalten der Lehrer eigentlich zur Versagung führen müßte. Den Antrag Rickert-Gothein bitten wir abzulehnen. .
Abg. Rickert (frs. Vgg.) : Es ist ein unbedingter Mangel, daß nicht gesagt ist, wie lange die Alterszulagen sollen versagt werden können; das kann nicht der Willkür der Verwaltung überlassen bleiben. Die Lehrer sind in einer ganz anderen Stellung als die übrigen Be⸗ amten; das wird schon bedingt durch die geistliche Schulaussicht. Diese fürchte ich ganz besonders. Ein Lehrer mit freien An— schauungen kann sich dadurch bei seinem Kreis Schulinspektor mißliebig machen, sodaß ihm die Zulagen versagt werden. Lassen Sie es doch bei dem gegenwärtigen Zustand. Der Minister meinte, wenn der Versuch gemacht würde, die Lehrer wegen ihres politischen Verhaltens durch ungerechtfertigte Versagung der Alterszulagen zu chikanieren, fo werde die Volksvertretung sich sicherlich der Sache annehmen. Ich freue mich über den großen Respekt des Kultus. Ministers vor der Volksvertretung; aber was sollten wir thun? Ihm etwa die Disposi— tionsgelder entziehen? Der Herr Minister nickt: nun, das wollen wir uns merken. Streichen Sie den ganzen Paragraphen oder nehmen Sie wenigstens unsern Antrag an.
(Schluß des Blattes)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Kottbus fand am Dienstag eine Versammlung der aus ständigen Textilarbeiter statt, an welcher der ‚Frff. 31g.“ zu⸗ folge über die Beilegung des Ausstandes durch Wiederaufnahme der Arbeit verhandelt wurde. Die Versammlung blieb aber ohne Ergebniß.
Aus Beuthen in O. Schl. berichtet die Bth. Ztg.“ über den Ausstand auf der Godullahütte (vgl. Rr. 85 d. Bl): In der Rösthütte der Godullahütte ist ein Theilausstand aut gebrochen. Die Rösthütte ist im Betriebe der Fürstlich Hohenlohe'schen Ver— waltung und besteht aus Hütte 1 und IJ. Montag früh haben etwa 60 Mann die Arbeit niedergelegt, zu Beginn der Nachtschicht betrug die Zahl der Ausständigen bereits 194 Mann, und Dienttag früh war die ganze Belegschaft von 120 Mann ausständig. Die Urfache des Ausstandes ist das Verlangen nach Lohnerhöhung. Der gegen— wärtige tägliche Verdienst schwankt zwischen 2, 99 M bis 3,50 „ — Die Hüttenverwaltung hat, wie die „Köln. Ztg.‘ mittheilt, die ge— forderte bedeutende Lohnerhöhung abgelehnt.
In Dresden fand, wie wir dem „Dr. J.“ entnehmen, am Dienstag eine Maurerversammlung statt, in welcher mitgetheilt wurde, daß nur noch etwa 400 Maurern die Forderungen — zehn⸗ stündige Arbeitszeit und ein Mindeststundenlohn von 40 — nicht bewilligt worden seien. Es wurde darauf beschlossen, daß diese Maurer gestern früh überall die Arbeit niederlegen sollten. Diesem Beschluß entsprechend haben denn auch gestern früh auf verschiedenen Bauten Arbeitseinstellungen stattgefunden. — Die Zimmerer waren am Dienstag ebenfalls versammelt und beriethen über ihre Lohn⸗ fragen. Es wurde mitgetheilt, daß etwa 1106 Arbeitern die auf— gestellten Forderungen voll bewilligt wurden, während etwa 200 nur theilweise mit ihren Forderungen durchgedrungen feien. Die Zabl der Autständigen ist eine sehr geringe. Man beschloß, sie zu unterstützen.
Aus Stuttgart wird der Köln. Ztg. telegraphiert: Infölge des Vorgehens der theilweise auch aus fremden Clementen und Nicht— fachleuten bestehenden Lohnkommission der ausständigen Zimmer leute trotz Bewilligung der geforderten Lohnerhöhung beschloß der Stuttgarter Baugewerkberein, seine Betriebe am 18. d. P. voll⸗ ständig zu schließen und alle Arbeiter, auch die Maurer, zu entlassen, falls die feiernden Zimmerleute am Freitag die Arbeit nicht wieder aufnehmen.
In Fürth haben der (Frlf. Ztg.“ zufolge die Arbeiter in den Glasschleifereien ihre Thaͤtigkeit gestern bedingungslos wieder aufgenommen.
In Pasing in Oberbayern ist nach dem ‚Vorwärts“ der Aus— stand der Schuhmacher durch Bewilligung der Arbeiterforderungen beendet worden.
Aus Brüssel wird der Köln. Itg.“ zum Ausstande der Arbeiter der Her staller Waffenfabrik (ogl. Rr. go d. Bl) gemeldet: Nach einer abermaligen Besprechung der Arbeiter mit der Betriebsleitung und Verwaltung der Herftaller Landeswaffenfabrik, wobei die Verwaltung den Arbeitern Recht gab und letztere die Zu⸗ sage erhielten, daß ein Werkmeister, über dessen Haltung sie sich beklagen, entlassen werden folle, haben die Arbejter beschlossen, ans Werk zurückzukehren, um alsdann nöthigenfalls weiter mit dem
irektor zu unterhandeln.
Aus Lausanne berichtet der Berner Bund“: Die Schreiner gehilfen haben am Montag den Ausst and begonnen, weil die Arbeitgeber ihre Forderung, nur dem Verbande angehörende Gehilfen einzustellen, nicht bewilligten. Die anderen Forderungen: Normal⸗ arbeitstag von zehn Stunden und Mindestlohn von 56 Ets. für die Stunde, wurden bewilligt.
Kunft und Wißssenschaft.
Der Bildhauer Professor Viet or Tilgner ist, wie . W. T. B.“ meldet, heute Vormsttag infolge Herzschlags in Wien gestorben. r wurde am 25. Oktober 1844 in Preßburg geboren, befsuchte die Akademie in. Wien, wo ihn Professor Bauer und Joseph Gasser unterrichteten, und machte sich bereits als Schüler durch seine ür das neue Opernhaus modellierte Büste Bellini's eigen Namen. Auch die Marmorfigur Herzog Leopold's VI. für das Irsenal ist eine Jugendarbeit. Durch den Einfluß des französischen
ildhauers Déloye, welcher bei den Arbeiten für die Weltausstellung L373 eine Zeit lang in Wien thätig war und an welchen er sich an⸗ shloß, wurde Tilgner auf den natunalift schen Stil der Rococo und Barochplastit geführt und eignete sich in dieser Schule eine uußerst. flotte und lebenswahre Formensprache an. Die dre i gj Makart's schaffte ihm in Baron Leitenberger einen Gönner, der ihn 1874 nach Italien sendete. Rach
Wien zurückgekehrt, entfaltete er eine umfangreiche Thätigkeit auf dem Gebiet der Porträt. und dekorativen Plastik. Er fertigte in dieser eit die in Erz gegossene Gruppe eines Tritong?' und einer Najade, welche von Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph für den Volksgarten angekauft wurde. Weitere Werke dekorativer Art sind die Figuren der Phaedra und des Falstaff für das neue Opernhauß. Brunnen. und Bassinsgruppen für die Kaiserlichen Villen in Ischl und im Thiergarten bei Wien, für den Hochstrahlbrunnen beim Palais Schwarzenberg in Wien (1887) und für Preßburg (1888). Unter seinen Portraͤtbüsten war die erste hervorragende die der Tragödin Charlotte Wolter (1873), es folgten, diejenigen Seiner , tät des Kaisers Franz Joseph, Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen Rudolph, ferner von Laube, Bauernfeld u. a. Für Preßburg hat Tilgner ein Denkmal des Komponiften Hummel geschaffen. Zu seinen neuesten Schöpfungen gehören: das Lifzt⸗ Denkmal in Oedenburg (1893), das Werndl⸗Denkmal in Steyr (1899, das Marmorstandbild Mozart's in Wien (1895). Auf der Berliner Jubiläums ⸗Ausstellung 1886 war Tilgner der einzige Bildhauer, dem die große goldene Medaille zu thell wurde. Der Verstorbene war Mitglied der Berliner Akademie der Künste. .
— Vorlesungen über Kolonialbotanik werden, wie das 3D. Kolonialbl.' mittheilt, wahrend des Sommers und Herbstes im Königlichen Boötagischen Garten und Botanischen Mufeum seitens der Herren Professor Dr. Engler, Professor Dr. Schumann, Professor Dr. Volkens, Professor Hr. Urban, Pr. Warburg, Pr. Gilg, Dr. Harms, Dr. Lindau, Inspektor Perring und der Kustoden Dr. Dammer und Pr. Gürke gehalten werden. Die Vorlesungen finden unentgelt⸗ lich Dienstags von 6 bis 8 Uhr statt. Allen Instereffenten wird' der Zutritt gestattet.
— Ueber eine geplante Rundreise nach den deut schen Kolonien meldet daß . D. Kolonialbl. : Mit dem neuen Doppel— schrauben. Schnelldampfer Herzog“ der Ostafrika Linie soll ein Ausflug um Afrika herum peranstaltet werden, in desfen Verlauf sämmtliche deufschen Kolonien in diesem Erdtheil besucht werden sollen. Die Fahrt wird um die Mitte Juli von Hamburg aus angetreten, geht über Vlissingen und Lissabon, dann an der Weslküste Afrikas entlang, wobei das Togoland, Kamerun und Deutsch. Südwestafrika angelaufen werden. In Kapstadt verlassen die Reisenden den Dampfer, um den Diamant und Goldgruben der Kolonie und Transvaal einen Besuch ab⸗ justatten. In Transbaal soll dann in der Hauptstadt Pretoria und in Johannesburg Station gemacht werden, worauf die Bahnfahrt nach Delagoabai sortgesetzt wird. Dort nimmt der Dampfer, der inzwischen von Kapstadt eingetroffen sein wird, die Reisenden wieder auf, um sie dann nach Sansibar und Deutsch. Ostafrika zu bringen. Von Tanga aus, dessen tiefer Hafen auch den größten Schiffen Unterkunft bietet, wird ein Ausflug in das Innere unternommen unter Benutzung der ersten deutschen Kolonial-Eisenbahn, der auf die Initiative der DeutschOstafrikanischen Gesellschaft erbauten Usambara-⸗Linse. Die Rückreise soll durch den Suezkanal erfolgen, sodaß der Dampfer „Herzog“ Ende September in Neapel eintrifft.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungõ⸗ Maßregeln.
Cholera.
Ostindien. Kalkutta. Vom 1. bis 7. März starben
122 Personen an Cholera, 2 an Pocken und 216 an Fiebern. Gelbfieber.
Nachträglich ist, den „Public health reports“ u le, mitzu⸗ theilen, daß in Ceara vom 25. bis 31. Dezember v. J. 4, ferner auf Cuba in Santjago in den beiden Wochen vom 19. Januar bis 1. Februar d. J. s und 7, in Havanna vom 31. Januar bis 6. Februar 4 Todesfälle bei ungefähr 10 Neuerkrankungen festgestellt wurden.
Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: St. Peteröͤburg 4 Todesfälle; Hamburg 3, Budapest 2, London 2 KKrankenhäuser), Paris 11, St. Petersburg 17 Erkrankungen; Flecktyphus: Warschau 2 Todesfälle; St. Petersburg 12 Er- trankungen; Rückfgllfieber: St. Petersburg 10 Todesfälle und 127 Erkrankungen; Genickstarre: New. Jork 4Todesfälle; 6 Bezirk Posen 2 Erkrankungen, außerdem vereinzelte Fälle in dem Re—⸗ gierungs- Bezirk Arnsberg, in Nürnberg und Leipzig; Keuchh u sten: London 99 Todes sälle; Wien 86 Erkrankungen; Infkuenza: Berlin 4, Braunschweig, Breslau, New⸗Nork, Paris je 2, London 13 Todesfälle; Nürnberg 57, Kopenhagen 164, Stockholm 68 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durch— schnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1,B30 ,o): in Bremen, Darmstadt, Krakau und Venedig. — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 36, Breslau 50, in den Regierungsbezirken Arnsberg 216, Schleswig 114, Stettin 101, in München 50, Hamburg 146, Budapest 182, St. Petersburg 217, Prag 31, Wien 319 — an Diphtherie und Croup (188190: 4,49 00): in Dortmund. — Erkrankungen kamen vor in Berlin 78, im Reg.⸗Bezirk Arnsberg 93, in München 73, Budapest 30, Edinburg 5, Kopenhagen 34, London 82 ranken ˖ häuser), Paris 79, St. Petersburg 75, Wien 62. — desgleichen an Scharlach in Berlin 52, Breslau 36, München hö, Budapest 23, Edinburg 47, Kepenhagen 24, London 186 (Krankenhäuser), Paris 63, St. Petersburg 148, Wien 127, — desgl. an Unterleibstyphus in St. Petersburg 204.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Ob erschlesien. . An der Ru hr sind am 15. d. M. gestellt 11 868, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 4859, nicht recht zeitig gestellt 30 Wagen.
Zwangs ⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15. April die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Dragonerstraße 6a und Schendelgasse 7, dem Apotheker Dr. Ehil. Willy Bergholtz gehörig. Nutzungswerth 7960 ; das Grundstück wurde mit dem dem Besitzer seit 3. Dezember 1876 ertheilten polizeilichen Attest für das Apotheker⸗Gewerbe ausgeboten; für das Meistgebot von 415 000 6 wurde der Apotheker Bernhard Goldmann zu Charlottenburg, Augsburgerstraße 80, Ersteher des esammten Ausgebots. — Buchholzer⸗ und Greifenhagener⸗ 6. e, der Frau Rentier Emilie Sachs gehörig; Fläche 10,21 a; Meistbietender blieb der Maurermeister Wilh. Bolle, Köpenicker⸗ straße 1, mit dem Gebot von 2353 000 A Kö . Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu n n . Machnowerstraße 8, dem Schriftsteller Augu st Wieneke zu Berlin gehörig; Fläche 776 a. Mit dem Gebot von 21 0090 M blieb der Kaufmann Ernst Schierborn. zu Berlin, Bernburgerstraße 17, Meistbietender. — Grundstüg zu Schöneberg, Sedanstraße 40, dem Tischlermeister Reinhold Schind el zu Deutsch. Wilmersdorf gehörig; Fläche 4,8; a; Nutzungeswerth 6300 ; mit dem Gebot von 750 „ blieb der Kaufmann Franz Glinicke zu Berlin, Ritterstraße 82, Meistbietender. — Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks zu Friedengu, Albestraße 16, der Frau Maler Helene Renner, geb. Rudolph, gehörig. — Das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Gern dich von Weißen see Hand 11 Blatt Nr. 310 auf den Namen des Händlers August Klinner daselbst eingetragenen, zu Weißensee, . , 86, belegenen Grundstücks i 1 eingestellt worden. Der Termin am 22. Mai d. J. ällt fort.
Ausweis über lacht viehmarkt, chlachtgewicht; nur
den Verkehr auf dem Berliner vom 15. April 1896. Marktpreise Schweine werden nach Lebendgewicht
gehandelt. ür 100 R 7
Rinder. Auftrieb 309 Stück. ( Durchschnitts preis . . Qualität — 46. II. Quasitãt ö 3 III. Qualitat 84. 94 6, iV. Qualität 71-390 9 = Schweine. Auftrieb 7139 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 84 6, Landschweine: 4. gute 80 = 82 1, b. geringere 8 M, Galizier —— , leichte Ungarn —— M bei 20 /g Tara, Bakonyer — 6 bei — kg Tara pro Stuck. — Kälber. Auftrieb 2340 Stück. (Durchschnittspreis für 1 R ) JI. Qualitãt 1.12 1, 210 06, II. Qualität 1627 -=- 1, 10 M, III. Sualltãt o, 96 — 1,00 νς — Schafe. Auftrieb 1236 Stück. Durchschnittspreis für 1k 1. Qualität o, sz 6,57 M, J. Buässtät G, zs 6.3 „, III. Qualitãt ——
— In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Peußifchen Central⸗-Boden kredit Aktien Gesellschaft wurde die Genehmigung der Rechnungen und der Bilanz für 1895 beschlofsen, danach die Dividende für 1595 auf 9 0/0 , n,. und dem Verwaltungsrath und der Direktion Entlastung ertheilt.
— Der Aufsichtsrath der Preußischen Immobilien Aktien⸗Bank in Lig, hat beschlossen, eine dritte Liquidationsrate von 6. C00 AM, gleich 20 M auf das Stück, am 5. Mai d. J. aug⸗ zuzahlen.
— In der Sitzung des Aufsichtsraths der Berliner Kunst⸗ druck⸗ und Verlagsanstalt vormals A. u. E. Kaufmann vom 14. d. M. gelangte die Bilanz für das Geschäftsjahr 1895 zur Vorlage, welche bei erheblichen Abschreibungen einen Gewinn von etwa 203 009 M ergiebt bei einem Aktienkapital von 1 600 000 gleich etwa 12 0½ gegenüber rund 82 000 M bei einem Aktienkapital von 1261 900 4 im Jahre 1894. Der Aufsichtrath beschloß — vor⸗ behaltlich der Prüfung der Bilanz — der zum 9. Mai d. J. ein⸗ zuberufenden Generalversammlung eine Vertheilung des Gewinns in der Weise vorzuschlagen, daß etwa 66 006 S zur Bildung eines Spezialgewinn⸗Reserve⸗Kontos verwendet und eine Dividende von 77 0 vertheilt wird.
— Die „Rhein. Westf. Ztg.“ meldet: In der gestern in Dort- mund stattgehabten Versammlung der Feinblechwalzwerke wurde festgestellt, daß die Werke auf Monate hinaus Beschaͤftigung haben, daß die Nachfrage eine rege und die gesammte Geschäftslage eine durchaus befriedigende ist.
Breslau, 15. April. (B. T. B.) Getreide und n, ,, Spiritus pr. 100 1 100 , exkl. 50 ½ Ver-
rauchsabgabhen pr. April 50, 50, do. do. 70 Verbrauchs abgaben pr. April 30, 70.
Magdeburg, 15. April. (W. T. B.) Zuckerberich t. Korn⸗ zucker exkl, von 920 / o 13,55 — 13, 5, Kornzucker exkl. S8 C. Rendement 3,19 —– 13,35, Nachprodukte exkl. 75 0/0 Rendement 10 — 10,85. Stetig. Brotraffinade J. 25, 25. Brotraff. II. 25.00. Gem. Raffinade mit 6 246 = 25.25. Melis J. mit Faß 24 509. Fest. Rohzucker? R Produkt Transito f. a. BS. Hamburg pr. April 1282 Gd. 12,85 Br., pr. Mai 1290 bez, 129275 Br., pr. Jul 13, 127 Gd. 13,175 Br., vr August 13,25 bez, 13,27 Br., pr. Sktober⸗Dezember 11,923 Gd. 11,977 Br. Stetig.
Leipzig, 165. April. (W. T. B.) Kammzug - Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 3, 323 46, pn Ha 3, 32 4, pr. Juni 3374 M, pr. Juli 3,377 M, pr. August 3.40 AS6, pr. September 3, 45 „6, pr. Oktober 3,125 „, pr. November 3,425 M, pr. Dezember 3, dh 6, pr. Januar 3,45 SS. vr. Februar 3,477 A. pr. März 3,479 M, pr. April —. Umsatz: 15 000 kg. Behauptet.
Mannheim, 15. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Mai 15,50, pr. Juli 15,45, pr. November 15.26. Noggen pr. Mai 12665. pr. Juli 12,50, pr. November 125650. Hafer pr. Mai 12,5, pr. Juli 1245, pr. November 12,59. Mais pr. Mai 9,00, pr. Juli 9.00, pr. November 9.30.
Bremen, 15. April. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. Dffiztelle Notierung der“ Bremer ,, . Besser. Loko 5,65 Br. Russisches Petroleum.
oko 5, 49 Br. Schmalz. Matt. Wilcox 28 Y. Armour shield
At 8, Cudahr 287 4, Choice Grocerv 287 46, White label 28 5 * Fairbanks 254 3. Speck. Ruhig. Sbort elear middling loko 2. 2 Reis unverandert. Kaffee fest. Baumwolle stetig. Upland middl. loko 41 5.
Hamburg, 15. April. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 154 - 157. Roggen loko ruhig, hiesiger — mecklenburger loko neuer 132 - 136 russischer loko ruhig, 8,85. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unverzollt ruhig. loko 47. Spiritus still, per liril Mai 168 Br., pr. Mai- Juni 166 Br., pr. Juni⸗Juli 163 Br., per September⸗ Oktober 178. Kaffee fest. Umsatz 3500 Sack. Petroleum fest, Standard white loko 5,60.
Kaffee. (Nachmittagshericht Good average Santos pr. Mai 67, pr. September 634, pr. Dezember 59g, pr. März 593. Behauptet. — Zuckermarkf. (Schlußbericht,) Rüben⸗Rohzucker 1, Produkt Basis S8 υίς, Rendement neue Üsance, frei an Bord amburg pr. April 12774, vr. Mai 12,85, pr. Juli 15.073, pr. August 13, 15, pr. Dezember 11.928, pr. März 12,177. Ruhiger.
Pe st, 15. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Frühjahr 6.74 Gd, 6, 75 Br., pr. Mai. Jun 678 Gd. 6,79 Br., pr. Herbst 6,98 Gd., 6,99 Br Roggen pr. Frühjahr 6,4 Gd., 656 Br., pr. Herbst 5.79 Gd., 5,5 Br. Hafer pr. Frühjahr 637 Go., 6,39 Br., pr. Herbst 5.61 Go., z 63 Br. Mais pr. Mai-⸗Juni 3,94 Gd, 3.95 Br., pr. Juli August 414 Gd. 4,15 Br. Kohlraps pr. Auguft⸗September 1055 Gd, 10,40 Br.
London, 15. April. (W. T. B.) An der Küste 7 Weijen« ladungen angeboten.
236 00 Javazucker 133 stetig, Rüben⸗Rohzucker loko 1213/10 stetig. — Chile⸗-Kupfer 441, vr. 3 Monat 443.
Liverpool, 15. April. (W. T. B.) Baumwolle. Umsa 8000 B., davon für Spekulation und Export 509 B. Ruhig. Middl. amerikanische Lieferungen: Ruhig, stetig. April. Mai 4/6 Käufer preis, Mai, Juni 44 - 41/6 Werth, Juni-Jull m/e — 4is /e. Verkäufer= preis, Juli⸗August 413/366 Käuferpreis, August⸗ September Pz Ver—= läuferpreis, September Oktober 41 — 41 sze Käuferpreis, Oktsber= Vovember 316 / is — 3616 do., November⸗Dezember 32* / a3 — 356 / g. do., Dezember⸗Januar 3* /z2 — 365 /e do., Januar-Februar Jös /e. 8. Ver⸗
kãuferpreis.
Paris, 15. April. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker behauptet, 88 Co loko 32t - 336. Weißer Zucker matt, Nr. 3, pr. 100 Eg. pr. April 335, pr. Mai 343, pr. August 345, pr. Ja⸗ nuar 323.
Paris, 15. April. (W. T. B.) Der Vertrag wegen Ueber⸗ nahme des aus der Unifizierung der serbischen Staatsschuld verfügbar gebliebenen Betragäs von etwa 70 Millionen Frances 40,9 serbischer Staats⸗-Anleihe von 1895 ist heute von den Vertretern der serbischen Regierung und von einem Syndikat, welchem u. A. dag Comptoir National d'Eseompte, die Banque Impériase Ottomane, die Socisté Géönsrale, die Banque Internationale und das Bank— haus E. Hoskler u. Co., sämmtlich in Paris, ferner die St. Peters⸗ burger Internationale Handelsbank und die St. Petersburger Dlökonto— Bank angehören, vollzogen worden. Die Uebernahme erfolgte theils fest, theils in Option zum Durchschnittskurse von 70 Cfo. .
Bern, 16. April. (W. T. B. Die Schweizer Emissions⸗ banken erhöhen von morgen ab den Diskont auf 4 000.
Am sterdam, 15. April. (W. T. B.) Japa-⸗Kaffee good ordinary 52. — BVancazinn 36. ̃
Belgrad, 16. April. (W. T. B.) Ausweis der Autonomen Serbischen Monopolverwaltung für den Monat März 1896. Den Staats, Anleihen zur Sicherstellung überwiesene Mongpole und. Einnahmen: Brutto, Einnahinen der Monopole auf Tabagf, Salt, Petroleum 1089 228 Fr, Netto⸗Ergebnisse der Zölle, Obrtsteuer, Stempelmarken, Eisenbahnen 567 500 Fr.; also Ge⸗ sammt Einnahmen im März 1666 729 Fr., dazu im Januar und . 3 161 782 Fr., zusammen 4 818 510 Fr. Verwendung der
innahmen: Für den Dienst der Staatsschuld 3 045 034 Fr.; für Materiglienankdufe, Betriebsspesen 2c. 1 623176 Fr.; Kassenbestand Ende März 1896 150 300 Fr., ergiebt wie oben 4 318 510 Fr.
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