1896 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Apr 1896 18:00:01 GMT) scan diff

BVerschiedene Erkrankungen.

Pocken; . 4, St. Petersburg und Warschau je 2 Todesfälle;

(Kran ufer), Paris 7, St. Petersburg 27 Erkrankungen; Fleck typhus: St. Petersburg 10 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. n, 5 Todesfalle und 145 Erkrankungen; Genickstarre: ew Jork 8 Todesfälle; Regierungsbezirke Ifen ster Düsseldorf je ankungen; Keuchhu sten: London 115 Todesfälle; Wien

57 Erkrankungen; Influenza: Berlin, n n ng, Halle ö 2, London 18, Moskau 3, New. Jork 5, Paris Todes⸗ älle; Frankfurt a. O. 10, Nürnberg 36, . en 84,

. Königsber . Kopenhagen 4, London 5 n

Stockholm 54 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an asern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1330): in Prag Erkrankungen kamen zur Anmeldung in Berlin 37, Breglau 57, in den Regierungsbezirken Arnsberg 197, Königsberg 339, Schlezwig 1657, in Hamburg 171, Budapest 131, i , 30, Edinburg 83, St. Petersburg 204,

rag 58, Wien 464 an Scharla (881/99: 1,39 . in

Gladbach . wurden gemeldet in Berlin 56, Bres⸗ lau 34. München 33, Edinburg 47, Tondon 226 (Krankenhäufer), Paris 58, St. Petersburg 113, Wien 116 desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 79 im , Arnsberg 116, in München 6d, Kopenhagen 37, London 78 (Krankenhäufer), Paris 69, St. Petersburg 54, Wien 87 desgl. an Unterkeib styphus in St. Petersburg 188.

Theater und Mufik.

Theater Unter den Linden.

Gestern Abend trat Frau Anne Judie als ‚Niniche“ in der . Operette von Hennequin und Millaud auf. Auch diese olle hat die Künstlerin in Berlin bereits früher mit Erfolg espielt und dabei durch ihre Kunst feiner und humorvoller Charakteristik die Bewunderung der Zuschauer erregt. Die gestrige Darstellung hat die , n. Wahrnehmnngen nur bestätigt. Die übrigen mitwirkenden itglieder der 8 n et entwickelten in den Nebenrollen eine derbe, manchmal sogar groteske Komik, welche dem Publikum sehr zu ge⸗ fallen schien. Ihr Bestes gab 6 Judig auch gestern in den Chansonnetteg, und zwar sowohl in den zur Operette gehörigen, wie in den dem Schluß des Stücks angefügten Liedern.

Im ,. Opernhause beginnt morgen eine Gesammt⸗ aufführung von Richard Wagner's Musikdrama. Der Ring des Nibelungen mit dem Vorabend „Das Rheingold“. Die Besetzung lautet: Wotan: err Betz; Donner: Herr Krolop; Froh: Herr Philipp; Alberich: r Schmidt; Mime; Herr Lieban; Fasolt: Herr Krasa; Fafner: err Mödlinger; Fricka; Frau Sucher; Freia: Fräulein Hiedler; Erda: Frau Götze; Rheintöchter: die Damen Herzog, Rothaufer, Deppe. Herr Heinrich Vogl singt als Gast den Loge. Herr Kapelkt⸗ meister Sucher dirigiert.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen eine Aufführung von Adolf , , Lustspiel „Doktor Klaus“ statt. Die Damen Schramm, von Mayburg, Hautzner, Conrad, ÄAbich, Stollberg, die Herren Vollmer, Keßler, Purschian, Oberländer, Hertzer und Heine sind darin beschäftigt.

Im Schiller⸗Theater kommen morgen das einaktige Lust⸗ spiel Unter Brüdern von Paul Heyse und der Schwank Der

ankapfel' von Paul Lindau zur ersten Aufführung. Diesen beiden

tücken voran geit Jordan's dreiaktiges Lustspiel Durchs Ohr“. Am Sonnabend Nachmittag geht, wie schon mitgetheilt, als Schüler vorstellung Wilhelm Tell in Scene.

Morgen, Freitag, Abends 7 Uhr, findet im Neuen Theater eine Dilettanten⸗Vorstellung zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden Vereins zur Beförderung der Klein⸗Kinder-⸗Bewahranstalten Ber—= lings, statt, in welcher, von Mitgliedern der Hofgefelschaft dar⸗ gestellt, folgende drei Stücke zur Aufführung gelangen? I) . Othello, oder: Der bengalische Tigern, von Moser; 3). Mein Glücksstern“, nach Seribe; 3) Der gebildete Hausknecht , Posse bon . Die Preise der Plätze sind; Prosceniums. Loge, Orchester⸗ Loge, Srchester - Fauteuif und 1. Rang⸗Loge: 15 S; Parquet Loge, J. Rang⸗ Mittel ˖ Loge, 1. Rang. Fauteuil und ParquetFauteuil: j0 n; 2. Rang: 5 MM Eine be— schränkte Anzahl von Blllets zu dieser Wohlthätigkeits⸗Vorstellung ist noch an der Kasse des Neuen Theaters zu haben.

Conrad Dreber wird mit seinem Ensemble im Zentral- Theater den Schwank „Der Schwiegervater“ noch morgen, am

Sonnabend und Sonntag zur Aufführung bringen. Am Montag nächster Woche gehen dann die Posse ‚Casimir und Isidor' und der Einakter Der blaue Teufel“ in Scene.

Durch die Mitwirkung von Madame Judie hat die Wohlthätigkeits⸗Matin ée, welche Herr Intendant Prasch am nächsten Sonntag, Mittags von 12 bis 23 Uhr, im Berliner Theater veranstaltet, eine weitere Anziehungskraft gewonnen. Nach den drei interessanten Konzertstücken, die, wie schon

estern mitgetheilt, von der arabischen . des hedive von Egypten zur Eröffnung der atinse gespielt werden, wird adame Anne Judie eine Auswahl besonders charakteristischer und wirksamer Chansonnettez zum Vortrag bringen. Dann folgt die zierliche dreiaktige Mustkpantomime Der verlorene Sohn? (CLeenfant prodigueé'), in welcher der bekannte Pianist Otto Bake den Klavpierpart spielt, während Kapellmeister Max Karpa das Orchester dirigiert. Der Billetverkauf zu dieser Matinée findet täglich ohne besondere Gebühren an der Tageskasse des Berliner Theaters statt.

In der Vorstellung des Vereins Probebühne, welche, wie schon mitgetheilt, am nächsten Sonntag, Mittags 12 Uhr, im Residenz ⸗Theater stattfindet, wird Fräulein Meta Illing in der Plauderei von Edela Rüst die Rolle eines weiblichen Doktors spielen.

Von den Mittheilungen für die Berliner Mozart Gemeinde, herausgegeben von Rudolph Gense (im Vertrieb der Königlichen Hofbuchhandlung von GC. S. Mittler u. Sohn in Berlin), 6 soeben das zweite Heft erschienen, welches sich durch Reich⸗ haltigkeit des Inhalts wie durch interessante neue Mittheilungen be⸗ sonders auszeichnet. Man findet darin zunächst das nach Mozart'scher Mustk neu verfaßte Singspiel „Der Kapellmeister', das zuerst am 13. März von den Mitgliedern der Berliner Königlichen Oper bei einem Mozart Konzert aufgeführt und mit so lebhaftem Beifall auf— enommen wurde, daß es auch zur Aufführung im Opernhause in

ussicht genommen wurde. Et behandelt eine Episode aut dem Leben Mojart's, seinen Aufenthalt in Berlin und Potsdam im Jahre 1789, und die liebenswürdige Persönlichkeit des großen Meisters kommt darin viel eindringlicher zur Geltung als in dem veralteten 8. Schneider⸗ schen Text des Schauspieldirektor“. Eine kurz gefaßte Geschichte der alten Mozart'schen Operette und ihrer Wandlungen ist dem neuen Text angehängt. Von großem Interesse ist ferner der Artikel Una cosa rara in Mozart's Don Juan mit einer Notenbeilage, durch die wir mit dem Martin'schen Original der im Don Juan“ Finale von den Musikanten gespielten Motive bekannt gemacht werden. Die „kleinen Mittheilungen“ endlich enthalten als besondere Seltenheit: eine im Faesimile wiedergegebene Zeichnung Mozart's aus einem feiner an das Augteburger Bägle“ gerichteten Briefe. Bie „Mitthei— lungen für die Berliner Mozart Gemeinden können auch von Nicht⸗ mitgliedern im Buchhandel bezogen werden.

Mannigfaltiges.

Der Magistrgt hat der Firma Siemens und Halske die Genehmigung zur Ausführung des Entwurf für die Durchführung der , . Stadt⸗(Hoch Bahn durch die Gitschiner⸗ und Skalitzerstraße zwischen Prinzenstraße und Kottbufer Thorplatz, mit Ausschluß des Wasserthorplatzes, ertheilt.

Der Verein zur Speisung armer Kinder und Noth⸗ leidender n, welchem neuerdings Ihre Königlichen Hoheiten die . Friedrich Leopold und die Prinzessin Friedrich Karl von

essen als Mitglieder beigetreten sind, hielt gestern im Bürgersaal des Rathhauses seine Generalversammlung ab. Der Verein, der zur Zeit 850 Mitglieder und 200 Recherchierende zählt, hat im Berichts jahre, dem 21. seit der Begründung, wieder eine rege Thätigkeit ent⸗ falten können. Die Gesammtausgaben betrugen 19 115 6 Un 00 Familien wurden Lebens. und Stärkungsmittel im Gefammt— werth von 5926 S vertheilt; 890 Familien (erhielten warmes Essen, 200 Familien wollene Decken, Stroh⸗ säcke, Feuerung, und dergleichen im Werth von 876 S; in den Volkskindergärten wurden Milch, Brot und warmes Essen im Werth von 21027 4A vertheilt, von welcher Summe allerdings 848 M0 von den Eltern der Kinder wieder erstattet worden sind. In 181 Ge— meindeschulen wurde an bedürftige Kinder Frühstück vertfeilt. Von den hierfür ausgegebenen über 9000 ½ hatte der Verein selbst 8197 0 aufzubringen. In Anerkennung dieser Thätigkeit ist der Fektoren- verein dem Verein beigetreten. Eingenommen wurden insgesammt

20454 46. Der Magistrat jahlte 30g9g „, die Mitglieder 4852 . Bazar, Lotterie und Fest brachten 5072 „, die Hauskollekte 6830 Mt An Vermögen besitzt der Verein 12 000 M Die Hauptverhandlung gegen den früheren Chefredakteur

„Neuen Preußischen (Kreuz-) Zeitung“ Freiherrn von . ste in, fand gestern vor der Zweiten Strafkammer des hie gen Land⸗ gerichts L statt. Der Angeklagte wurde unter Bersagung mildernder Umstände wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrugs zu einer Zuchthausstrase von drei Jahren, ferner zu 1500 (M Geldstrafe, even. tuell für je 15 ein Tag Zuchthaus, sowie zum Verlust der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Bauer von fünf Jahren verurtheilt, bon der Anklage der Unterschlagung aber freigesprochen.

Marburg, 22. April. In Anwesenheit des dien ge denten Magdeburg aus Cassel sowie zahlreicher Professoren der Medizin und Aerste fand heute Vormittag die feierliche Einweihung der neuen Unipersitätsklinik statt. Der Direktor derselben, Geheime Medizinal⸗ Rath, Professor Dr. Küster hielt die Festrede. Hierauf wurde ein Rundgang durch das Gebäude angetreten.

Wien, 21. April. Heute Vormittag fand in Anwesenheit Seiner Majestät des Kaifers Franz Joseph, der Erzherzoge, der Hofwürdenträger, der Minister Graf Badeni, Freiherr Gautsch von Frankenthurn und Graf von Ledebur.Wicheln, des diplomatischen Korps, der Generalität, der Parlamentsmitglieder und des Bürger meisters von Salzburg die Enthüllung des vo storbenen Bildhauer Victor Tilgner (wgl. eschaffenen Mozart Denkmals statt. Auf 5 des Obmanns des Denkmal . Comités erwiderte Seine Majestät der Kaiser: Er spreche allen denen Dank und Anerkennung aus, welche das Werk gefördert und zu ftande gebracht haben. Mit tiefem Bedauern gedenke er des genialen, von patriotischem Empfinden erfüllten Meisters, dem es nicht vergönnt r,. diesen Freudentag zu erleben. Beim Fallen der Hülle timmte der Männergesangberein den Priesterchor aus der Zauber⸗ flöte' an. Der Kaiser drückte dem anwesenden Bruder des Bild hauers Tilgner seine Theilnahme und Anerkennung aus. Am Henk. mal wurde eine große Anzahl von Kräͤnzen niedergelegt.

Wash ington, 23. April. W. T. B. meldet: Als Präsident Cleveland gestern eine Ausfahrt unternahm, wurde durch Scheu⸗ werden des Pferdes der Wagen zertrüm mert; der Präsident blieb unverletzt.

Kapstadt, 22. April. Der englische Dampfer Queen Vietoria“ stieß bei Kap Recif auf einen Felsen, wurde aber wieder , . und sodann auf Grund gesetzt. Der Hinterraum und der Maschinenraum sind voll Wasser.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Dresden, 23. April. (B. T. B.) Der Kaiserliche Sonderzug lief heute Vormittag 11 Uhr 40 Minuten in Strehlen ein. Seine Majestät der Kaiser, Allerhöchst⸗ welcher kleine Generalsuniform trug, begrüßte Ihre Majestät die Königin, Allerhöchstweiche zum Empfang er— schienen war, auf das herzlichste. Das zahlreiche Publikum empfing den Kaiser mit begeisterten Hochrufen. In der Königlichen Villa zu Strehlen nahm Seine Majestät der Kaiser alsbald das . ein, während das Kaiserliche Gefolge sich zum Frühstück in das hiesige Residenzschloß begab.

Amsterdam, 23. April. (W. T. B.) Wie das „Handels⸗ blad“ aus Batavia erfährt, sind unter den unabhängigen Bataks Unruhen ausgebrochen. Militär ist nach dem Batak⸗ land abgesandt worden. (Dasselbe liegt im Innern von Sumatra; die Bewohner waren bisher der holländischen Regierung befreundet.)

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

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Wetterbericht vom 23. April, 8 Ubr Morgens.

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Stationen. Wind. Wetter.

Königliche Schanspiele.

Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Vorabend: Das Rheingold.

Theater.

Freitag: Opern⸗ Freitag: Mit großartiger

Dirigent:

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26.

; fre Ausstattung an Ensembleß vom Münchener Gärtnerplatz. Theater.

haus. 104. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Conrad Dreher a. G. Auf vielseitiges Verlangen:

Sungerleider. Ausstattungs⸗Komõdie mit Gesang Der Schwiegervater. Poffe mit Gesang in

Kapellmeister und Ballet in 10 Bildern von Justus Keller und 3 Akten. Anfang 74 Uhr.

Fentral-Thegter. Alte Jakobstraße Nr. 30. Freitag: Gastspiel des Conrad Dreher—⸗

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim in o Cel

Temperatur 50 G. 48 R.

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9) Nachts Regen. ) Nachts Regen.

Uebersicht der Witterung.

Eine Depression von mäßiger Tiefe liegt über dem östlichen Ostseegebiet, auf ihrer Westseite starke, theils stürmische nördliche Winde verursachend. Am höchsten ist der Luftdruck über Irland und über Südost Europa. In Deutschland ist bei nördlicher bis westlicher Luftströmung das Wetter trübe, im Norden kälter, im Süden wärmer. Vielfach ist Regen gefallen, meist jedoch nur in geringer Menge. Die gegenwärtige Wetterlage läßt trübe, kalte Witterung mit Regenfall erwarten.

Deutsche Seewarte.

771 767 765 7160 759 758 755 752

7166 762 162 762 761 7160 759 760 759

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Sucher. (Loge: Herr Heinrich Vogl, Königlich baverischer Kammersänger aus München, als Gast.) Anfang 76 Uhr.

Schauspielhaus. 110. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 16. Vorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufjügen von Adolph LArronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 105. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Erster Abend. Zum 160. Male: Die Walküre in 3 Akten. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 111. Vorstellung. Judith. Eine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Anfang 71 Uhr.

Denisches Theater. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Der Meister von Palmyra.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr. König Richard der Dritte. Abends 77 Uhr: Ingend.

Berliner Theater. Freitag (31. Abonnementg⸗ Vorstellung): Die Journalisten. Anfang 73 Uhr.

Sonnabend: König Heinrich.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Wohlthätigkeits⸗ Matinée zum Besten der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller. Abends 78 Uhr: König Heinrich.

Freitag: Ingend.

Lessing Theater. Freitag. Gastspiel von en n Mitterwurzer. Das Glück im Winkel.

nfang 75 Uhr.

Sonnabend: Gastspiel von Friedrich Mitterwurzer. Das Glück im Winkel.

Sonntag: Gastspiel von Friedrich Mitterwurzer. Das Glück im Winkel.

Residenz · Theater. Direltion: Lautenhurg. Freitag. Hotel zum Freihafen. (L. MS6tel du Hipre Kehamge. 5 Schwan in 3 Akten von Georgetz Feydegu, übersetz? und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 77 Uhr. , und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗ en.

Sigmund

Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Mustt von Louis Roth. In Scene gesetzt von Julius Fri sche. Dirigent: Herr Kayellmeister Winn. Anfang 7 Ubr. 6 und folgende Tage: Der Hunger⸗ eider.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.

Freitag: Privat ⸗Vorstellung zu wohlthätigem Zweck. Anfang 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind noch in be— schränkter Anzahl an der Kasse des Neuen Theaters zu haben.

Sonnabend: Vorletztes Ensemble⸗Gastspiel des Berliner Theaters. Der Pfarrer von Kirchfeld. Volkestück mit Gesang in 4 Akten.

Sonntag Letztes Ensemble⸗Gastspiel des Berliner Theaters. Fedora. Schauspiel in 4 Akten von Victorien Sardou.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer.

Montag: Die Wildente.

Voranzeige. Am 1. Mai: Tata⸗Toto.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Gastspiel Anne Judie mit Gesell— schast. Direktion: Theodore de Glaser.

Freitag: Niniche. Vaudeville-Opérette en 3 actes de A. Hennequin et A. Millaud. Musique de M. A. Boullard. Chansonnettes, gesungen von Anne Judie. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Gastvorstellung von Anne Judie. La Cigale. Chansonnettes.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent.

Adolph Ernst Theater. Freitag: Das flotte Berlin. Große w,, in 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobfon. Kuplets und Quodlibets von Gustay Görß. Musik von Gustan Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt. Berlin. n eln 75 Uhr.

Sonnabend: Das flotte Berlin.

Sonnabend: Der Schwiegervater.

Konzerte.

Konzert · Gaus. Karl Mender Konzert.

Freitag: XV. und letzter Wagner⸗Abend (100. Wagner Abend im Konzert Haus unter Leitung des Kapellmeisters Meyder).

Schluß der Konzert⸗Saison am 29. April er.

1 / Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete Söding mit Hrn. Ingenieur, Sec. Lieut. d. R. Liebe (Hagen Har— korten i. Westf . Verw. Fr. Amy Ploetz, geb. Budd mit Hrn. Major Wilhelm von Harbou (Berlin). Frl. Mimi Jordan mit Hrn. Gerichts Assessor und Amtsanwalt Karl Kayfer (Ratibor).

Verehel icht; Hr. Architekt Adolf Liertz mit Frl. Therese Kyll (Düsseldorf und Döbeln i. S.). Hr. Dr. phil. Oskar Wulff mit Frl. Margarete Lauffer (Konstantinopel— Berlin).

Geboren: Gin Sohn: Hrn. Major von Schack (Schwerin i. M.). Hrn. Assessor Dr. Konrad Hagen (Pegau). Eine Tochter: Hrn. Ober sörster Dermann von Huhn (Doipat), Hrn. Forst⸗Assessor Delhaes (Proskau).

Gestorben: Verw. Fr. Oberst Franzigka von Lioville, geb. Bianchi (Berlin). * Oberst⸗ Lieut. . D. Friedrich von Massow (Berlin). Hrn. Wilhelm von Bandemer Tochter Malwine (Weiten hagen). Fr. Sanitäts Rath Dr. Elisabeth Halling, geb. von Nickisch⸗Rosenegk (Gläckstadt),

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preufischen Staats⸗-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 23. April

Nachrichten über d

1896

en Saatenstand um die Mitte des Monats April 1896.

3Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

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(auch Wiesen. Luzerne).

Um die Mitte des Monats April war der Stand der Saaten: Rr. 1 sehr gut. Nr. J gut, Rr. mittel, Nr. 4 gering, Nr. z sehr gering.

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Luzerne).

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Dentsches Neich Dagegen im April 1895...

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Wintergetreide.

Der verhältnißmäßig milde Winter war den Herbstsaaten günstig. Die warmen Tage der zweiten Hälfte des vorigen Monats haben daz Wachtthum der Pflanzen bedeutend gefördert, welches allerdings dann durch die naßkalte Witterung der beiden ersten Aprilwochen hin wiederum etwa aufgehalten wurde.

Die im Herbst durch Mäuse in vielen Gegenden stark beein⸗ trächtigten Saaten haben sich in den meisten Fluren wieder erholt, nur in einer Anzahl der Berichtsbezirke wird über die durch Maͤuse⸗ fraß verursachten Lücken noch geklagt und Umpflügung in Aus sicht

enommen. Wegen Auswinterung wird Umackerung nur in beschränktem aße erforderlich sein.

Der Stand des in Deutschland wichtigsten Getreides, des Winterroggens, dessen Anbaufläche im Durchschnit der letzten zehn Jahre ca. 5,6 Millionen U betrug, entspricht mit 2, nahezu der Note gut, während im ril des Vorjahrs die Bezeichnung des Saatenstands mit 3,4 zwischen mittel und gering lag.

Der Stand des Winterweizens (Anbaufläche ea. 14 Millionen Hektar) ist ebenso aussichtsvoll, wie der des Winterroggens und mit 2, günstiger als im Vorjahr, wo er zu 2,5 beurtheilt wurde.

Bemerkungen.

Dagegen sind die Berichte über den Winter spelz, der bel der Bestellung unter Ungunst der Witterung zu leiden hatte und auf erheblichen Flächen im . nicht mehr zum Auflaufen kam, etwas weniger günstig als im Vorjahr, wie auch aus der jetzigen Saatenstandsnote 2, gegen damals 7,5 hervorgeht.

Som mergetreide.

Die Frühjahrsbestellung, die bei außergewöhnlich schöner Witterung in vielen Gegenden schon in der zweiten Hälfte des vorigen Monats begonnen hatte, wurde durch die Schnee- und Regenfälle zu Ende

ärjz und Anfang April unterbrochen. Die n, , . kamen wegen der Nässe zum Stillstand. Während aus einer Reihe von Be—= zirken bereits das Aufgehen der Sommersaaten gemeldet wird, war in vielen bis zum 15. April noch garnichts eingesät. Im allgemeinen ist die Frühjahrsbestellung verzögert.

Klee.

Infolge der Trockenheit des Spätherbstes nahmen die Mäuse überhand, und haben die Kleefelder in fast allen Theilen Deutschlands erheblich unter denselben gelitten; an einzelnen Stellen dorrte der Klee aus, andere hatten bei dem schneearmen Winter durch Kahlfröste Schaden. Aus manchen Bezirken werden Umpflügungen von der

Hälfte bis zu drei Vierteln der Kleefläche * aus vielen solche als noch bezeichnet. So sind die Aussichten für den Klee, mit welchem unter Hinzurechnung der Lujerne in den letzten zehn Jabren durchschnittlich fast 2 Millionen Hektare bestanden waren keine so günstigen, wie im Vorjahr; die jetzige Note beträgt nur 76 gegenüber 2.2 * den April 1895.

Wiesen.

Die Wiesen haben von den Mäusen nur vereinzelt gelitten; aus Württemberg und Elsaß Lothringen werden aber einige Klagen darüber laut. In milderen Lagen haben die Wiesen schön angetrieben und sind im allgemeinen recht weit in der Vegetation. Die Durch- schnittengte für den Stand auf der gesammten Wiesen ö, 9. Millionen Hektar) erreicht (mit 2.3) nahezu dag Prädikat gut?; im April des Vorjahrs stellte sich die Note nur auf 26.

In der vorstehenden Tabelle bedeutet ein Strich , daß die betreffende y garnicht oder nur wenig angebaut ist, ein Punkt ( 5 daß Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind.

Die Saatenstandsnoten sind bei jeder Fruchtart unter Berück— sichtigung der Anbaufläche und des Ertrag berechnet worden.

Berlin, den 23. April 1896.

Dentscher Reichstag. 74. Sitzung vom 22. April 1896, 1 Uhr.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. ur Begründung der gestern bereits im Wortlaut mit⸗ getheilten Interpellation der Abgg. Freiherr von Man—⸗ teuffel (J. kons) und Genossen, betreffend den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien, nimmt zunächst das Wort der Abg. Dr. von Buch ka (D. kons.): Der Abg. Bachem hat in der Lommission für das Bürgerliche Gesetzburch im Vorbeigehen die Bemerkung gemacht, 9 er die Verordnung für harmlos halte und den Widerspruch der Bäcker dagegen nicht begreife. Meine Freunde nd anderer Meinung. Die verbündeten Reglerungen haben zum ersten Mal Gebrauch gemacht von den Befugnissen des 8 1308, und pir sind der Meinung, daß sie dabei welt über das en g Maß hinausgegangen find, ja welt über das Maß, welches die Gewerbe ordnung zuläßt. Die Kommission für Arbeiterftatistik hatte die Auf · gabe, Erhebungen anzuftellen über die Verhältnisse im Bäcker. werbe. Sie hat sogleich einen 3 entwurf vorgelegt, der großen iderspruch gefunden 263 nicht bloß bei den betheiligten Bäckern,

sondern bei allen Handwerkern, weil sie fürchten, daß für sie ähnliche Verordnungen erlassen werden könnten. Seitens der Bäcker ist mir mitgetheilt worden, daß sie, wenn einmal die Verordnung bestehen bleiben sollte, statt des 12 stündigen Arbeitstages eine 8. eeti⸗ Arbeits⸗ zeit für die Woche vorziehen würden. Der Bundegrath ist besugt, folche Verordnungen zu erlassen, wenn die Arbeitszeit in den betreffenden Betrieben eine übermäßige Dauer hat und . die Gesundbeit der Arbeiter gefährdet ist. Ob diese Voraussetzungen für die Bäckereien vorliegen, wurde schon bei der Berathung der Kommission von dem damaligen Unter ⸗Staatssekretär von Rottenburg bejweifelt. Die ö. ergab, daß der allerdings ziemlich ie, ,. Arbeitszeit auch lange Pausen gegenüberstehen. Redner erörtert eingehend die Ermittelungen der Kommission und behauptet, daß die Krankenkassen⸗ erh keinen Beweis bringe für die Gesfund n , der

rbeit. Es liegt also, fährt Redner fort, kein hinreichender Grund vor für die ganze Verordnung, die zudem in einem Punkt der bestehenden Gesetzgebung widerspricht. Während die Gewerbeordnung nämlich den Landes ⸗Pollzeibehörden die Befugniß ö. Ausnahmen von den Vorschriften über die Sonntagtruhe zuzulassen ist dles durch Nr. h der Verordnun n, gn, Da enthält eine gien derung der Gesetz⸗ ö welche der Bundesrath nicht allein vornehmen kann; dazu ware ein

esetz nothwendig gewesen. Die Agitation der Bäͤckereiarbeiler fangt ja mit

nicht recht eingreifen konnte, wandte man fich gegen die Arbest ö weil bezüglich dieser die Gewerbeordnung Bestimmungen enthält. Die Bäckerei wird durch die Verordnung voslständig unter .

anderen Dingen an; aber weil man bezüglich der anderen 23

gestellt. Ob der Schuhmacher oder Tischler mit seiner Arbelt heute oder morgen fertig wird, darauf kommt eg nicht an. Aber der Bäcker muß mit seiner Arbeit zur bestimmten Stunde fertig sein, fonst bleiben ihm seine Kunden weg. er Bäcker hängt mehr als jeder andere Gewerbetreibende von dem guten Willen und von der ,. seiner Arbelter ab. Sie können ihm durch Nachläfsigkeit dle Waare verderben. Die großen Bäckereien der Städte können mil jwei Schichten von Arbeitern arbeiten, aber der kleine Betrieb, . den kleineren Städten, kann das nicht; er muß mit einer Schicht

fertig werden. Die Stimmung der Handwerker ist ohnehin e affe. Sie haben Zwangsinnungen verlangt, und man hat ihnen nur Hand- werkerkammern geboten; die anderen Vorlagen bleiben aug. Und nun kommt auch noch diese neue Verordnung! Die Allerhöchste Bot schaft Kaiser Wilhelm's des Großen hat aber eine Förderung der korporativen Genossenschaften versprochen. Für die Arbeiter . orgt worden, aber wir können den Arbeit

ren Seinige zusammenhält, besser leben kann

3 en auflegen. Heute liegen die Sachen so, 16. 1 2

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