1896 / 100 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Apr 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Sand⸗ und Forsttwirthschaft. Ernteergebnifse Rumäniens im Jahre 1895.

Nach einer von dem Domänen, Ministerium auf Grund der Schätzungen der Unterpräͤfekten veröffentlichten Uebersicht stellt sich das Ergebniß der Ernte Rumänieng im Jahre 1396, verglichen mit dem der Vorjahre, folgendermaßen: Eg wurden geerntet in Millionen

Definitive Feststellung. Vorläufige Schätzung.

Hektolitern:

ten, die während des iro“ der Berliner Gewerbe. Autstellung spielen hres Dirigenten Falt it Bey mit einem von Seiner aus Halle und der Tenori ve Abbas Hilmi komponierten, exakt ausgeführten aufgenommenen e e ,, Dann folgte ngen. Das reiche Pro

e Melodie, deren eigen. Bach, Händel, Buxtehu e Weise dem 6 so gefiel, daß sie wieder berger, Sito Brieger und Dienel. Der gie und als Schlußnum

Khedive von Sonder⸗Ausstellun wird, unter Leitun Hoheit dem Khed und sehr beifälli eine von dem D artig schwermüthi holt werden mu

genten komponierte arabis⸗

1890 1891 1892 1893 Weizen 189 17,0 22,5 21,1

Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungõ⸗

Maßregeln. Dänische Antillen.

dort herr

eine 14 tägige Quarantäne angeordnet worden.

Sandel und Gewerbe.

Der Zentralausschuß der Reichsbank v heute Vormittag 10 Uhr im Reichsbankgebä . Präsident des Reichsbank Direktoriums, Wirkliche

eheime Rath Dr. Koch gab eine Darstellung der Lage der Bank, welche trotz des seit Ende vorigen Monats eingetretenen Rückflusses noch immer ziemlich gespannt bleibt. Die Anlage in ö um ca. 149 Millionen größer

als im vorigen Jahre, auch erheblich hoher als in den vor— angegangenen Jahren. Der Metallvorrath ist zwar als 1894, 1893, 1891, aber um ca. 159 Millionen niedri als 1895, um 38 Millionen niedriger als 1892. Goldankä von Belang haben bei den ungünstigen Wechselkurfen nicht . werden können; nur aus bem Verkehr sind seit zurückgeflossen.

nger als 1895. illionen an⸗

Wechseln und Lombarddarlehen i

nfang des Jahres etwa 42 Millionen

Die fremden Gelder sind um 35 Millionen geri Die steuerfreie Notenreserve ist zwar auf 76 ewachsen, aber erheblich niedriger als in den vorangegangenen 3 Gleichwohl beabsichtigt die Reichsbankverwaltung angesichts der sonstigen Lage des Geldmarkts noch keine Diskontveränderung. Der Zentralausschuß war hiermit ein⸗ verstanden. Es wurden noch einige Gattungen von Stadt— schuldverschreibungen zur Beleihung im Lom ardverkehr zu⸗

gelassen.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. April 1896 zeigt bei einem gesammten Kassenbestand von I49 5g 000 1118 004000) der Vorwoche gegenüber eine Zunahme von 19361 009 (1895 Zunahme 40 073 006 ; der Metallbestand allein hat um 22 523 006 (1895 Zunahme 37 317 006 4 zugenommen. Der Bestand an Wechseln don 621 911 000 (1855 494 353 O00) A4 hat sich um 20 960 000 (1895 Abnahme 30 825 O00) ƶι vermindert, wie auch der Bestand an Lombardforderungen mit So 887 00 (1895 mit 69 184 000 M eine Abnahme um 5 374 000 (1895 Abnahme 2 834 000) zeigt; auf diesen beiden Anlagekonten sammen ist also ein Rückgang von 26 334 000 (1895 Abnah 33 659 000) 4 eingetreten. Auf passiver Seite erscheint der Betrag der umlaufenden Noten mit 1066 069 00 (1895 L Gai 833 O00) um 29 275 009 (1895 Abnahme 27 735 000) Æ niedriger als in der Verbindlichkeiten 525 379 000) 46 achsen sind.

Vorwoche, während die sonstigen täglich fälligen

(Giroguthaben) bei einem Bestand von 485 952 066 (895 um 20 365 000 (1895 Zunahme 35 062 00) M angew

Theater und Mufik. Berliner Theater.

Die gestrige Matinée zum Besten der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftstekker hatte das Haus stattlich gefüllt: ein Umstand, der in erster Reihe der interessanten Programmzusammenstellung zuzuschreiben sein dürfte. Die Vorstellung

* 22 8

vom 27. April, orgens.

8 *

wenn auch etwas zu laut aus ierauf trug Madame errn Rosensteel, am Klavier kannter Meisterschaft und unter s durch noch zu einigen Zugaben veranlaßt wurde. der von den Aufführungen im früheren Wallner⸗-Theater her bekannten im e, n,

antomime Der verlorene Sohn (L'onfant prodiguc) von sechs

iche! Carrs und Sohn fand die Matinge einen wirkungsbollen Die Ehren, Kompagnie wird Die seinerzeit von Helene Odilon gespielte Rolle werden. des Pierrot lag in den Händen der Frau Praf Grevenberg, die damit eine derjenigen ihrer Vorgän bürtige, wenn nicht gar überlegene Lei verdiente Anerkennun

gefübrte Ouvertüre zu Wagner z Rien‘. Ju die, von dem Kapellmeister ihrer Truppe, . n . einige Chansonnettes mit Bei der Erö o lebhaftem 6461 vor, daß sie da⸗ 6 n

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ür Herkünfte aus Rio de Janeiro ist namentlich wegen des fschenden Gelbfiebers in den Häfen der daͤnischen Kntillen 9

als Ehepaar sonders that spruchs volle Klavierbegleitung wurde von Herrn Stto Bake in Das Publikum gab seine Befriedigung enden Beifall kund. Hoffentlich wird unsten des wohlthätigen Zwecks hinter Weise zusammengesetzt: Dr. Hauchecorne, erster? zweiter Vorsitzender; Privatdozent Br. Th. Greif (80., Engel ⸗Uf

feinfühl iger Weise durchgeführt. über das Gebotene durch anhalt auch der materielle Ertrag zu G

dem künstlerischen Erfolg nicht zurückstehen.

Am Sonnab b ee nn g. i,. der Titelrolle d

m Sonnabend trat Frau Anne Judie in der Titelrolle des 9. ale« von Henri Meilhac und Ludovic . DLr. S. Potonis, tück gehört, nach dem romantisch⸗sentimentalen Ton zu urtheilen, auf den es gestimmt ist, zu den älteren Arbeiten der Verfasser. Die Schicksale der Grille“, einer jungen Seiltänzerin, einigern mit Hilfe eines großmüthigen Maler entflieht, ochter einer vornehmen, reichen Dame erkannt wird und e in Knarn nach vergeblichen Versuchen, ihre frese Lebengart in die Fesseln nunmehr in Angriff Konvenienz zu vermochten

ersammelte sich Der Vor⸗

Vaudevilles „La C Hal évy auf. Das

graziöse Kunst entfaltete, besser zu Gesicht steht hafter war die Freude, welche die Zuschauer und Doren an den zum 3. Schluß vorgetragenen Liedern batten, in welchen die Begabung der Hi! des beim, 26. April.

ertrank gestern ein junger Ju ein Kahn mit acht Tucharbei

zum Durchbruch kam.

chen Opern hau se findet morgen eine Aufführung sind Bajazzi? (Canio: Herr Sylba, Nedda: Frau sind. Herr Bulß) und von Mascagni's „Gavalforia rusticana. (Santuzza; Frau Pierson, Turiddu: Herr Sommer) statt. Sucher und Dr. Muck dirigieren.

Im Königlichen Schauspielhaufe geht morgen Shake⸗ speareis „Wintermärchen in Scene. Die Besetzung ist folgende: Leontes: Herr Ludwig, Hermione: Fräulein Poppe, Mamilius: Feli⸗ Wien, 27. April. eitas Cerigioli, Perdlta: Fräulein Krause, Autotykus. Herr Vollmer, meinen Audienzen empfing der Kaifer

. als Chorus: Fraͤulein Lindner. Bu dapest, 27 April otow wird von der Königlichen die Königin von ; x

Künstlerin am glaͤnzendsten

Im Königli von Leoncavallo s

Die Kapellmeister

QOberpriester: Herr Molenar, die ,,, . fine apelle unter Leitung des Musikdirektors egener ausgeführt. In Bezug auf die Billetverkauftzstellen zu der Matinge am und am Bahnhof von dem rum den 3. Mai, zum Jubiläum des Schauspielers Ludwig dem Ober⸗Stadthau Deutschen Theater ist insofern eine Aenderung ein! Tages besichtigten räulein Lehmann Frau Giselg Nissen.

6 getreten ist. Auch sind Billets bei iheilung Ausdruck.

g Menzel, W. Ansbacherstr. 58, zu haben. Der Paris, 27. April. bei sämmtlichen genannten Mitgliedern findet täglich 5 Uhr statt.

Die Pantomime „Der verlorene Sohn“ von Michel Carr und André Wormser ist nunmehr auch in den Abendspielrlan des Ber Theaters aufgenommen und die Aufführung des Lustspiels von Elsa von Schabelsky nach Uebereinkunft zwischen der und der Direktion einstweilen verschoben worden. lassen. Im Lessing-⸗Theater treten für die letzten drei Aufführungen chen Schauspiels Das Glück im Winkel“ wiederum

Menzel im getreten, als an Stelle des F Schneider, Königgrätzerstraße Jubilar Ludwi Billetverkauf

des Sudermann's die gewöhnlichen Preise ein.

Theater.

ot.

selsius

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. Meeressp

u. d. red. in Millim.

Temperatur in o Cel

Belmullet.. 1!762 Aberdeen. I5h Christiansund gan gern 759 Stockholm. 2 , . J7b562 t. Peters bg. 759 Moskau... 762 Cork. Queeng⸗ town... 765 Cherbourg. I]756 6 in, .. 764 760 amburg .. 762 winemünde 761 4 wolkig?) Neufahrwasser 758 4 Regen Memel .. 757 3 Regen 6 . 2 bedeckt ünster... 764 2halb bed. Karlsruhe. 768 3 bedeckt Wiesbaden. I!766 Lhalb bed. ) München. 1568 h wolkig Chemnitz.. 765 3 bedeckt Berlin.... 263 3 bedeckt) Wien.... 766 KR 3 bedeckt Breslau. 164 3 halb bed. Ile d'Aix. . 7760 4 bedeckt w 267 ftill wolkenlos , .. still wolkig . Hestern Nachm. Regen. Nachts Regen. ) Gestern Regen. Gestern und Nachts Regen. Uebersicht der Witterung. Ein barometrisches Maximum von über 770 mm liegt über der Biscaya⸗See gegenüber einer Depres⸗ ion von etwa 745 mm an der mittleren norwegi— chen Küste, sodaß jetzt über den Britischen Inseln und Zentral⸗Eurbpa westliche und füdliche Winde vorherrschend ?, . sind, unter deren Einfluß die Temperatur allenthalben gestiegen ist. In Deutsch⸗ land ist das Wetter ruhig und vorwiegend trübe. Die Temperatur liegt fast äberall über dem Mittel. werth, am meisten, 4 Grad, zu Magdeburg; stellen. weise n w gefallen, Magdeburg hatte gestern ag

Nachmi ewitter. Deutsche Seewarte.

wolkig halb bed. Regen bedeckt bedeckt bedeckt Dunst bedeckt

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4 bedeckt 1Dunst 4 wolkig bedeckt 4 wolkig)

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Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern— baus. 108. Vorstellung. Bajazzi. (Pagkliacei.) Oper in 2 Akten und einem chtung von R. Leoncavallo,ů deutsch von Ludwig artmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur etzlaff. Dirigent: Cavalleria rusticana. Oper in 1 Aufzug von

rolog. Musik und

506.

Kapellmeister Bauern Ehre.) Pietro Masecagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus. 114. Vorstellung. Das Winter märchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von Willlam Shakespeare, nach der Uebersetzung von Franz von Dingelstedt und Schlegel ⸗Tieck. Mustk von Friedrich von Emil Graeb. Dekorative Einrichtung Musikalische Di⸗

C S do O

Dber · Regisseur Max Grube. Ober · Inspektor Brandt. rektion; Mustkdtrektor Wegener. Anfang 775 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 109. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Richard Wagner. rung in 3

Bühnenfestspiel von Dritter Abend: Götterdämme⸗ (Siegfried: lich bayerischer Kammer⸗ ast.) Anfang 7 Uhr.

Vorstellung.

ufzügen und 1 Vorspiel. Herr Heinrich Vogl, Köni er aus München, als

Fine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Anfang 74 Uhr. ĩ

Dentsches Theater. Dienstag: Liebelei.

Vorher: Zu Hanse. Mittwoch: Fönig Heinrich ver Vierte. Donnerstag: Jugend.

Anfang 73 Uhr.

Berliner Theater. Dienstag: König ein- Anfang 74 Uhr. ittwoch: Der verlorene Sohn. (l'enrant Pprodigue.) Nur drei Worte. Donnerstag: König Heinrich.

Lessing. Theater. Dienstag: Gastspiel von . Das Glück im Winkel. r.

. 29 Friedrich Mitterwurzer.

Schauspiel⸗Saison. erwurzer. Das Glück (Gewöhnliche Preise.)

Mittwoch: Gastsp Das Glück im W Schluß der Gaftspiel von Friedrich Mitt im Winkel.

wurde durch ein Konzert der uniformierten ,. ö. ü. Jai. . Orgelvortra omm er o ene Mittags 12 Uhr) werden die S

mer die anerkennenswerth,

it der Darstellung Haupt Indu

Em den.

zu errichtende ü

ihren Befreier, den jungen aler, e.

Zuhörer nicht recht zu feffeln. 6 die Rohrle Die lustigen Angriffe auf die moderne Malerei wirkten nur zeit · weilig erheiternd; aber trotzdem gerieth das Publikum jedes Maß in eine angeregte Stimmung, wenn Frau Judie auf der Bühne ihre obgleich dieser Darstellerin kecker Uebermuth

el , ,, m,, kr , , , l

Beim Kahnfahren auf der Innerste stizbeamter; heute Vormittag schlug tern um, von denen vier ertrunken

zwischen ö. netz innerhal

Derrn Musildtrektort

opranistin Fräulein Johanna st Herr Gruselli mitwirken. wird die Arie. Blast die Drommet“n aus Händel gz ramm verspricht außerde e, Mendelssohn,

er Judas Makkabäug⸗ m Komyositionen von z Rinck, Rhein; Eintritt ist frei.

Manunigfaltiges.

ffnungsfeier der Berliner Gewerbe werden auf Allerhöchsten Befehl am usstellung eine Ehren ⸗K sowie an der Landungsstelle de Äusst als Ehrenposten Aufstell

vom 3. Garde⸗Regiment z.

am 1. Mai,

gebäude der A ompagnie ͤ ellungs parks nteroffiziere d

erin zum mindesten eben⸗ In dieser Woche fallt die ordentliche Sitzung der Stadt- n darbot und wohl / verordneten aus.

Auch die übrigen Mitwirkenden: Fräulein Perry als Phrynette, Herr Graul und Fräulein Bruckmüller Pierrot waren ihren Aufgaben durchaus gewachsen. Be⸗

sich noch Herr Bassermann als Baron hervor. Die an., saale des Demonstrationen.

wickelung der Thierwelt“ sprechen. Ausschusses wurde der Vorstand

sche Gesellschaft für volksthümliche Natur— tet morgen, Dienstag, Abends 8 Uhr, Rathhauses Herr Professor Dr. Jäkel wird

Die Deut kun de veranstal im Bürger⸗ über die Ent⸗ In der letzten Sitzung dez

der Gesellschaft in Geheimer Ober Bergrath Berg ⸗Rath a. D. Althant, Weyl, dritter Vorsitzender; „Ufer 1), erster Schriftführer; zweiter Schriftführer; Kaufmann ckner, Lampe u. Co., erster atzmeister; Astronom K. Mayer, zweiter Beisitzer.

öffentlichen

orsitzender; Geheimer Oberlehrer Dr. W.

ichard Seifert, in Firma Brü meister; Rektor Patzke, zweiter S hold, erster Beissitzer; Profesor Pr

S. Archen⸗

für unsere Stadt geplante Wasserwerk wird Die Lieferungen für die in Ter Pumpstation nebst Maschinen sind bereit gung wird, nachdem der Kreisausschuß di mäßigt hat, statt der Eisenbahnbrücke,

st, Oldersum und Emden gewählt werden der Stadt mit den nöth gelegt. Infolge der nicht unerhebli

genommen. 8 vergeben. e fruheren die Landstraße Das Rohr⸗ en Hydranten ist bereits fest= en Vermehrung der Bevölke⸗ mangel, namentlich an Be⸗

edingungen er

Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Letzte Woche. Hotel zum

reihafen. (L. Motel da Libre Echanke.) Schwank in 3 Akten von Georges Fevdeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Fier. Musik von Frangois Perpignan. Anfang

r.

Mittwoch und Donnerstag: Letzte Aufführungen von Hotel zum Freihafen.

Freitag: Neu einstudiert: Fernand's Ehe— kontrakt. Schwank in 3 Akten von G. Feydeau.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 -= 26.

Dienstag: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Sungerleider. Augftattungs⸗ Komödie mit Gesan und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller un Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Mustk von Louis Roth. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Winns. Anfang 77 Uhr. ö und folgende Tage: Der Hunger eider.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 42. /5.

Dienstag: Der Hüttenbesitzer. Schauspiel in 4 Akten von Georges Ohnet, deutsch von Schelcher. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Die Wildente.

Donnerstag: Letzte Schauspiel⸗Vorstellung der Saison. Der Hüttenbesitzer.

Freitag: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von Victor Leon und F. Zell, nach Bilhaud und Barrs. Musik von Antoine Banés.

Sonntag, den 3. Mai, Nachmittags 3 Uhr: Mit Allerhöchster Genehmigung: Privat Vorstellung zu wohlthätigem Zweck. Mein Glückstern. Ein weißer Othello. Ein gebildeter Haus- knecht. Billige Preise der Plätze.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Gastvorstellung von Anne Judie. La Kelie Helene. Gpéra= Bouffe en 3 actes de M. M. Meilhac et Ludovic Halévy. Musique de Jacques Offenbach. An- fang 76 Uhr.

Mittwoch: Gastvorstellung von Anne Judie.

Adolnh Ernst Theater. Dienstag: Das flotte Berlin. Große Ausstattungs⸗Gefangsposse

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

(W. T. B.) Bei den heutigen allge⸗ auch den Dr. Lueger. (W. T. B.) Der König und sind gestern hier eingekroffen änischen General⸗Konsul und ptmann empfangen worden. Im Laufe des Allerhöchstdieselben die Ausstellu erung namentlich über die historis

W. T. B.) Der Präsident Faure ine um seinen Besuch bitten und ein neues Kabinet sich mit seinen Freunden wegen ts zu besprechen, und wird dem eine endgültige Antwort zugehen

Rumänien

gaben ihrer Bewund

ließ heute Vormittag Mél bot ihm den Auftrag an Méline erklärte sich bereit,

der Bildung des neuen Kabine Präsidenten heute Nachmittag s

u bilden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

in 3 Akten von Leon

Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets

von Gustav Görß. Must von Guftar Steffens. In Scene gesetzt von Adolph 2. Akt: Alt. Berlin.

Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Das flotte Berlin.

Konzerte.

Karl Meyder Konzert. Dienstag, den 28. April, Abends 73 Uhr: Vor— Letzter Virtuosen ˖ Abend.

1 / Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Alice von Bergmann mit Hrn. Hauptmann von Brand (Berlin. Frl. Grika don Schoenberg mit Hrn. Sec. Lieut. Ernst August Frhrn. von dem Bussche

Verehel icht: Hr. Lieut. Frl. Margaret Lücke (Moefau, 3.

Direktor Martin Oehme mit Frl. Clara

ohrenberg (Neisse O. S.).

Ein Sohn:

Schlüter (Freienwalde i. P/wnm. ).

Bauinspektor Swart (Nüenburg, Weser). Eine

Toch ter: Hrn. Hauptmann Reinhold. Hrn. Prem.

Lieut. Tankred von Hauteville (Eharlottenburg).

Hrn. Sec. Lieut. von Bentivegni (Neubreisach).

Geheimer Kommerzien Rath

Gustav Dietrich (Berlin). e

pächter Herrmann Marla von Wallhoffen⸗ Mathias

Schwarzwald Ir. Superintendent a. D. Pfarrer

am. Fauck (Obernigk). Hr. Eisenbahn. Sekretär

(Breslau).

Wauer (Leobschũtz).

fonzert· qaus. letztes Konzert.

ddenhausen (Dresden). U von Negenborn mit t. Berlin).

Pastor Albert rn. Landes⸗

Gestorben:

Adolf Warni Sekretär Mar

Verantwortlicher Redakteur: Sie menroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 1O00O.

Zur Charakteristik der ungarischen Millenniumsfeier.

Aus Bu dapest wird uns geschrieben: Die Begeisterung, mit welcher das ungarische Volk der Feier seines tausendjährigen Beslandes in Europg entgegensieht, läßt sich auch durch das UÜebelwollen, welches von mancher Seite in der letzten Zeit gegen die Millennarfeier laut geworden, nicht dämpfen, soöndern macht sich im Gegentheil um so entschiedener geltend. Wenn von jener Seite der durch die Vielsprachig⸗ keit . nationale Gegensatz herborgehoben und die Unternehmung als exklusiv magyarische Angelegenheit bezeichnet wird, so ist demgegen⸗ über darauf hinzuweisen, daß die ges , . Erinnerungen, welchen sowohl der retrospektive Theil der Millenniums. Aussteslung, wie bie übrigen Feierlichkeiten dienstbar sind, ein gemeinsames Eigenthum aller Bewohner Ungarns ohne Unterschied der Sprache und der Abstammung bilden. Das Ausstellungsdorf zeigt deutlich, daß die ethnographische Vielgestaltigkeit und Mehrsprachigkeit Tes Landes durchaus nicht versteckt noch geleugnet wird. Unter den Aus— stellern sind Landesbürger aller Zungen vertreten, und bei der Ge— währung von Begünstigungen und Erleichterungen für die Betheiligung an der Ausstellung oder fuͤr den Besuch derselben ist kein nationaler Unterschied gemacht worden. Auf dem gemeinsamen Boden heimischer Arbeit stehen alle Aussteller, und der gehoffte Erfolg der Ausstellung soll der Gesammtheit der Bewohner zu gute kommen. In den kulturgeschichtlichen Denkmälern, welche in reicher Fülle dem inländischen und ausländischen Publikum vorgeführt werden, kann jedermann den Antheil kennen lernen, den die verschiedenen Völker der Stephanskrone an dem geistigen und künstlerischen . des emeinsamen Vaterlandes beansprechen dürfen. Das Heftreben des irren magyarischen Elements, seinen eigenen kulturellen und materiellen Aufschwung sich selbst und der Welt recht anschaulich zu machen, erscheint dabei erklärlich. Diesen e mg eines ohne Stammverwandte auf unserem Kontinente lebenden Volks näher zu beobachten, dürfte auch den gebildeten Ausländern interessant sein. Denn neben der Identität der politischen Interessen der Prei- bundsftaaten haben ja auch die wirthschaftlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und beiden Staaten der österreichisch- ungarischen Monarchie so sehr an Vielseitigkeit und Festigkeit ge⸗ wonnen, es ist so viel deutsches Kapital in Eisenbahn, und Industrie⸗ unternehmungen auf ungarischem Boden engagiert, daß ein näherer Einblick in die Verhältnisse Ungarns zahlreichen Elementen des deutschen Wirthschaftslebens erwünscht sein dürfte. Die bielhundertjährige Kulturarbeit des Deutschthums wird auch von dem eifrigsten Partisanen nationaler Durchdringung des Kusturfort— schritts in Ungarn hoch geachtet, und auch heute noch ist den Landes— bürgern deutscher Zunge, welche Jahrhunderte hindurch mit dem führenden Stamm sich besteng vertragen und an Patriotis- mus mit ihm gewetteifert haben, im politischen, gesell⸗ schaftlichen und wirthschaftlichen Leben eine hervorragende Rolle, beschieden. Um sich hiervon zu Überzeugen, sollten deutsche Gäste, wie sie schon seit zwei Jahrzehnten die herr— liche Karpathenwelt aufsuchen und am Fuße der hohen Tatra in der Zises sich inmitten einer stammperwandten Bevölkerung wohlfühlen, in der Hauptstadt den Reiz der Jubiläumsfestlichkeiten auf sich einwirken lassen und dabei durch eigene Erfahrung sich ein richtiges Bild der nationalen Verhältnisse gestalten. Ein Ausftug in die verschiedenen Gegenden des Landes würde ihnen nicht nur echt magyari⸗ sctes Leben in Debreczin, Szegedin oder Miskolcz, sondern auch eine reiche Entfaltung deutscher Eigenart in Stadt und Land, in den fruchtbaren Ebenen Südungarns mit den Zentralpunkten Temes var und Neusatz, jenseits der Donau in den Komitaten Tolna, Somogy und Barany, an der Westgrenze in den Städten Preßburg und Dedenburg und vor allem in Siebenbürgen auf dem ehemaligen Könige boden vor Augen führen. Während des ganzen Sommers wird aber die Hauptstadt und in ihr die Ausstellung den Mikrokosmus des von Gegnern so oft verspotteten ungarischen Globus abgeben, für dessen Bewohner auch , im XIX. Jahr⸗ hundert, wo die ganze Menschheit mit schwereren debent⸗· bedingungen zu ringen hat als früher, der Spruch aus älterer Zeit: „Extra Hungariam non est vita, et si est, vita, non est ita“ noch immer einen Theil seiner Geltung behauptet. Dei der Veranstaltung des tausendjährigen Jubiläums und der Millenniumks⸗ ausstellung hat nicht nationaler Chauvinismus, sondern objektiver und maßvoller Patriotismus, billige Rücksichtnahme auf alle Nationali⸗ täten des Landes den Ton angegeben. Davon werden sich die Gäste aus dem Deutschen Reiche wie aus aller Welt zu überzeugen Gelegen heit haben.

Ueber die historische Abtheilung der Millennium Aus stellung in Budapest, die Burg auf der Szochenyi⸗Insel, berichtet Professor Wilhelm Exner in der „Wiener Zeitung“, wie folgt:

Für die Entwickelung, welche das Ausstellungswesen in den letzten Dejennien genommen hat, ist es charakteristisch. 3. die Ausstellungen immer mehr und mehr der Anknüpfung historischer Erinnerungen dienstbar gemacht werden. Als sie zu Universal⸗ Ausstellungen, Welt⸗ unternehmungen, emporwuchsen, wurde ihnen nur die Aufgabe zu theil, die zeitgenössische Produktion auf allen Gebieten der Bethätigung des mensch⸗ lichen Schaffens vorzuführen; so in Jahre 1851, 1855 und 1862. Später begann man die Richtung, welche in den Kunstgewerbe⸗Museen verfolgt wurde, auch in die Ausstellungen zu übertragen und während der Dauer derselben dem Ausstellungs publikum besonders werthvolle oder lehrreiche Schätze aus früheren Blütheperioden des Kunstgewerbes vorzuführen. Oeffentliche Anstalten und Amateurs zeigten in beson⸗ deren Abtheilungen, welche. als „Histoire du travail ober „Historische Abtheilung? oder „Exposition retrospec- tiven u. s. w. sich in das Ausstell ungẽprogramm einfügten, was sie an besonders werthvollen, seltenen, mustergültigen oder historisch nerlwürdigen Objekten besitzen. Daraus entwickelte sich der Gedanke, ganze Ausstellungs-Unternehmungen selbst zum Zwecke einer Art festlicher Begehung der irn, . einen wichtigen Moment der Staatsgeschichte zu benutzen. Die vom nieder. öster⸗ reichischen Gewerbeverein im Jahre 1858 veranstaltete Gewerbe, Aus stellung nannte sich Jubiläums⸗Ausstellung“ und erinnerte durch einzelne organisatorische Grundzüge an, die vierzigjährige Regierung dauer Seiner Majestät des Kaisers. Die Pariser Weltausstellung des Jahres 1889 kündigte sich als Zentennar, Feier der franzöffschen Revolution an und widmete bereits der historischen Abtheilung in der Sektion für die arts liboraux einen sehr bedeutenden Theil des verfügbaren Raumes. Auch die Aut⸗

tellung in Chicago gerierte sich als eine centennial exhibition.

Die heurige ungarische Landesausstellung zeigt die stärktte Aus. bildung der Idee einer hiftorischen Gedenkfeier. Noch bei kziner früheren Äutjzstellung trat das historisch. Moment gegen⸗

über allen zeitgenösfischen Ausstellungstheilen so sehr in den Vorder⸗

rund, wie es in Budapest der Fall sein wird. Die geschichtliche btheilung bildet nicht nur räumlich den Mittespunkt, sondern über⸗ ragt auch an Ausdehnung und Werih so sehr alles Andere, was sich zun der grandiosen Ausstellung im Budapester Stadtwäldchen ver— einigen wird, daß diesmal der moderne Theil, der Ausstellung gegen über dem geschichtlichen vollständig zurücktritt. Was wir immer ordern und betonen, daß durch die Ausstellungen nicht nur Eindrücke hermittelt, Anregungen‘ gegeben, wirthschaftliche Wirkungen er— zielt werden sollen, sondern' daß vielmehr die Ausftellungen als

„legenheit zu Schöpfungen, welche dauernd auf die kulturelle Ent.

wickelung eines Volkes influß zu nehmen berufen sind, benutzt werden

Berlin, Montag, den 27. April

sollen, geschieht bei der Millenniums⸗Ausstellung in Budapest in noch nicht dagewesenem Maße.

Die historische Ausstellung auf der Széchényi⸗Insel des Buda. pester Stadtwäldcheng ist, was die qußere Erscheinung anbelangt, das⸗ selbe, was das Musge Cluny in Paris, das Germanische Museum in Nürnberg darstellen, ins Üngarische übersetzt mit den ab⸗ weichenden Merkmalen eines temporären Zweckbaueg. Die ge⸗ schichtliche Abtheilung auf der Palatinas-⸗Infel in Budapest ist geeignet, einen Anziehungspunkt ö. jeden Gebildeten der Welt dar⸗ zustellen, und diefe Anziehungskraft sollte nach dem Gravitations⸗ gesetz in ganz erhöhtem Maße auf die nächften Nachbarn Ungarns, auf die Bewohner von Cisleithanien, wirken. Die Gegnerschaft gegen das Ausstellungswesen wird da zum Schweigen gebracht, und man wird, ob man will oder nicht, die drei Faktoren, welche für das Zustande⸗ kommen dieser beispiellosen Leistung unerläßli sind, in ihrer Ver⸗ einigung und in ihrer Wirkung anerkennen müssen, d. i. große Sach⸗ ke, Enthusiazmus und ausdauernder, energischer Fleiß.

Der Grundgedanke ist folgender: Auf der inmitten vom Stadt- wäldchen · Teich oder See gelegenen geräumigen Insel wurde eine Burg gebaut, welche der Hauptsache nach die dra großen Perioden der Baukunst, nämlich den romanischen, den gothischen Stil und die Renaissance mit ihren Ausläufern big ans Ende des vorigen Jahr⸗ hunderts repräsentiert.

Ueber eine befestigte mittelalterliche Holzbrücke gelangt man an das Ufer der Insel und betritt durch einen‘ von zwei Thürmen flankierten, zinnenbekrönten Thorbogen den Hof der Burg. Die Thürme sind nach Vorbildern aus Ober⸗Ungarn konstruiert, während, das Thor selbst nach einem Objekt in Bigkovar erbaut worden ist.

Nachdem man dieses Thor passiert hat, befindet man sich in dem ersten Haupttheile des geräumigen Hofes, der links durch eine roma⸗ nische, rechts durch eine e , Baugruppe begrenzt ist.

Der romanische Bau besteht aus einer Kirche, einem Kreuzgang und einem mehrere Räume enthaltenden kleinen Schlosse. Die letzteren sind bestimmt, als Aufenthalts, und Repräfentanzräume für den Kaiser und König zu dienen. Geradezu bezaubernd ift das Portal der romanischen Kirche, welches dem Hauptthor der Kirche in Jaak (im Wege des Gipsabgusses) getreu nachgebildet ist. Dieses Portal erinnert an das oft publizierte herrliche Portal der Kirche in Arles in Frankreich und dürfte einen fast gleichen künstlerischen Rang einnehmen. Das Innere der Kirche bildet eine Nachahmung im ver⸗ kleinerten Stile von der Kirche in Lebeny Gwischen Raab und Deden ; burg gelegen), welche seinerzeit von Essenwein restauriert wurde. An die Kirche schließt sich links der vorerwähnte reiche Kreuzgang an mit seinen vielfältig variierten romanischen Säulen, deren Füße, verzierte und profilierte Schäfte und üppige Kapitäle eine Fülle von Schönheit enthalten. In diesem Kreuzgang werden Kopien von allerlei Grab— denkmälern zur Aufstellung gelangen.

Die in dem kleinen . enthaltenen vier Wohnräume sind polychromiert, alles romanisch stilgerecht ausgestattet, mit prächtigen Taminen versehen. Durch die Fensteröffnungen bietet sich über den die Insel umspülenden See hinüber ein Ausblick auf eine Reihe von Ausstellungsgebäuden dar. Man sieht da aus dem Alterthum in die Neuzeit und wird gern von der dort sich zeigenden Ueberhäufung und Ueberhastung zurückkehren in die anmuthenden Räume, welche in längst entschwundenen Kunstperioden ersonnen wurden.

Die romanische Baugruppe soll an die Epoche erinnern, welche mit der Ansiedelung der Ungarn in ihrer jetzigen Heimath beginnt und etwa bis gegen das Ende des 13. Jahrhunderts dauert. 8 ist das die 400 jährige Periode der Herrschaft durch Fürsten und Könige aus dem Geschlecht der Arpäden, das mit Andreas III. 1301 ausstarb.

Der dominierende Bestandtheil der rechts vom Eingang gelegenen gothischen Baugruppe ist die gothische Burg z ie ge che deren Vorbild heute noch eines der bemerkenswerthesten Baudenkmäler Siebenbürgens, ja aller Länder der Stephans Krone darstellt. Die Hauptfagade der Burg Vajda Hunyad liegt gegen den See zu und bietet von dem jenseitigen Ufer, an dem das Ge—⸗ bäude des Eislaufvereins errichtet ist (während der Millennium · Aus⸗ stellung für Zwecke derselben benutzt), ein herrliches Architekturbild. Die vier von Säulen gestützten, weit vorspringenden Erker beleben die Fagade, welche an der linken Seite durch den früher erwähnten mächtigen Thurm begrenzt wird, während sich rechts die Nachbildung der Schäßburger Stadtbefestigungsmauer anschließt. An der Hof⸗ seite der gothischen Burg zeigen sich der Schäßburger Thurm, genannt der Thurm der musizierenden Apostel n, prächtige gothische Thüren, eine reizvolle Freitreppe u. s. w. Sehr gut

ituiert in dem rechteckigen Hofraum der Väjda ˖ Hunyvad Burg erhebt ich der berühmte Preßburger Renaissance Brunnen.

Auch das Innere der gothischen Burg wetteifert an nachhaltigem Interesse mit der äußeren Erscheinung des mit Recht vielbewunderten seltenen Bauwerks. ;

Auf einer bedeckten Treppe gelangt man in das erste Stock= werk, das im Geschmack der Zeit der Herrscher aus dem Ge— schlecht der Anjou ausgestattet ist. Durch eine Kreuzrose (wom Dome in Kaschau) erhält das Stiegenhaus seine Bedeutung. Der sogenannte Rittersaal von Väsda⸗ Hunyad, reich mit Fresken geschmückt, im Parterre und ersten Stockwerke, die Fresken die Geschichte des heiligen Ladislaus darstellend; dann dem Ritter · saale benachbart eine Kapelle, jener von Donnersmark in der Zips nachgebildet, und noch manches Andere bilden die Innenräume der Burg.

In der Stiegenhalle werden Monumente Ludwig s des Großen und Matthias Corvinus' aufgestellt. Interessanter als diese wird sich die Bibliothek aus der Zeit des letzteren gestalten. Eine von demselben Künstler, der die Corvinus Bibliothek schuf, herstam⸗ mende Bibliothek in Cesena (Ober-Italien) soll der auf dem Hunyad⸗ Schlosse bestandenen vollkommen gleichen, und so kopierte man das italienische verwandte Werk. Ein weiteres interessantes Interieur ist die Nachbildung eines Saales in Maksa (Siebenbürgen) aus dem 17. Jahrhundert; ferner gelangt man in einen Saal, der im Origi⸗ nale dem Rathhause in Bartfeld angehört. Die pittoreske Freitreppe, die weiter oben erwähnt wurde, ist einem Besitzthum des Grafen Bethlen in Kerecsend entnommen u. s. w. ; ,.

Diese wenigen Daten dürften genügen, um zu zeigen, daß die zweite, der Gothik angehörige Baugruppe genug des Wirkungsvollen und Instruktiven enthaͤlt. .

Der auch in der Innenausstattung und Installation am weitesten vorgeschrittene dritte Haupttheil der Burg ist ein Barockpalast, de Hauptfaçade, gegen die Mitte der Insel zu, an Gödöllö erinnert. Der Zentralbau dieses Hauptflügels ist allerdings frei komponiert, ein interessanter Kuppelbau. Die parallel liegende, dem Teich zugekehrte, also das Ufer säumende Hauptfront ist nach verschiedenen ober⸗ ungarischen Gebäuden aus der Renaissancezeit malerisch zusammen— gestellt. An der Ecke, wo die Gödöllöer Seitenfagade mit der ober— ungarischen Rengissancefront (Zeit 1610 bis 1640) zusammenstößt, ragt wieder ein Thurm empor, der Kronstädter Katharinenthurm; an einer Seitenmauer desselben ist ein zierlicher Erker aus Bartfeld an gebracht. Dieser dritte Haupttheil der Burg fällt historisch mit den letzten 3 , d. i. der Regierungszeit der Herrscher aus dem Hause Habsburg, zusammen.

3 n dieses die Neuzeit verkörpernden Baues sind großentheils ungemein anziehend, die Perle bildet eine an, 2 der Graner Bakoez⸗Kapelle aus der Blüthezeit der italienischen Re⸗

1896.

ngissance. Die Esterhazy⸗Appartements (welche an Potsdam erinnern), die Empire⸗ Salons des Prinzen von Joburg, des 3 Khuen⸗ ,, bilden Line Ergänzung zur Wiener Kongreß. Ausstellung. ndere Säle und Galerien ö für Kopien der Innendekoration der Budapester Universstäts⸗Kirche, mehrerer Siebenbürger Kirchen und des ,, . Rathhauses bestimmt. In dem Gödöllzer Schloffe und dessen nnexen werden Waffen, Kostüme, Möbel zc. Unterkunft finden, natürlich solche aus der Stilzeit dez Schlosses, sowie die mittel- alterlichen Kollektionen im Hunyady⸗Schlosse untergebracht werden.

An der Wasserseite würde die Fagade des dritten Haupttheils sich an die Schäßburger Stadtbefeftigungen angeschlossen haben, wenn nicht der Architekt hier einen ho J au in moderner Bauweise an Fran gois J. erinnernd eingefügt hätte, das Ein . a ö. die wir die Motive des Künstlers nicht kennen, unverstaͤnd⸗ i. ieb.

Die Bauweise des ganzen Burgkomplexes ift konstruktiv Riegelwandbau mit Zement oder Gips verbunden und mit alters⸗ rauer. Tünche, etwas zu gleichmäßig fast überzogen. Treppen, . Decken sind durchgehends solid hergestelll. Das anze Bauwerk kann als feuer- und wetterfest betrachtet werden. an braucht volle zwei Stunden, um es zu durchwandern, wenn man sich nirgends zu lange mit der Besichtigung von Objekten aufhält. Für die historische Hauptgruppe sind 2005 Aussteller angemeldet; man wird wohl einen großen Theil des geschichtlich intereffanten Besitz⸗ standes der ungarischen Länder herbeitragen, insbesondere der Adel und die Kirchenfürsten werden hier ihre Schätze zeigen.

Die verbaute Grundfläche mißt 4580 m; da aber der größte Theil der Bauten zwei Stockwerke zt dürften wohl gegen 8060 m 6 disponibel sein für das historische Museum des Millenniums. Der Bau kostet einschließlich der Innendekoration 594 6050 Fl.

Bei einiger Sorgfalt für die Erhaltung kann dieses Gebäude immer- hin zwanzig bis dreißig Jahre dauern, vielleicht auch länger. Aber wenn auch dieses Märchen aus der Bauwelt wieder verschwunden sein wird, seine Wirkung wird es ausgeübt haben.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 12 696, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlelien sind am 24. d. M. gestellt 4408, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstück zu Schöneberg, Sponholzstr. 46, dem Ingenieur . Kürbis gehörig, zur Versteigerung; Flächenraum 6. 9l a,

utzungswerth 4800 S; mit dem Gebot von 62 600 M blieb der Schlossermeister Heinrich Klemme zu Friedenau Meistbietender. Amtlich wird in der Below'schen Zwangs hersteigerungssache 61. 96 die Bekanntmachung vom 19. März d. J. dahin berichtigt, daß das am 21. Mai d. J, Vorm. 10 Uhr, zu versteigernde Grundstück Groß-⸗Lichterfelde, Ecke Schiller und Marienstraße (Marien- straße ), im Grundbuch von Groß ⸗Lichterfelde Band 35 Blatt Rr. 1060 (nicht 1660) eingetragen ist; ferner: in der George⸗ schen . 17. K. 24. 968 wird die Be⸗ kanntmachung vom 18. März d. J. dahin richtig gestellt, daß das zu versteigernde Grundstück Schöneberg Band 48 Blatt Nr. 1758 daselbst nicht Winterfeldstr. 18, sondern Nr. 16 belegen ist.

Berlin, 25. April. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗

fa brikate und Hülsen früchte von Max Sabersky, Berlin W. 8.) la. Kartoffelmehl 144 - 15 6, Ia. Kartoffelstärte 144 15 4, Ha, Kartoffelmehl 114 12 44, feuchte Kartoffelstärke Fracht- parität Berlin 7,60 , gelber Sprup 16 —17 4, 822 Syrup 17 18 46, Kap. Export 185 - 19 46, Kartoffel zjudter elber 16— 169 4, do. 4 17141 —– 18 Æ, Rum⸗Kuleur 31—32 A, ier uleur 30 - 32 M*, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 20 21 ,

do. sekunda II- 18 *. Weizenstärke. (Hleinst) 30-32 , Weizenstãrke if 35— 36 , Hallesche und e n. 37 38 6, Neiestärke (Strahlen) 46—= 47 , do. (Staden; 456 = 46 g, Maisstärke 30-32 „, Schabeftärke 32— 33 M,

14 —183 Æ, Kocherbsen 14—19 4,

, Buchweizen 1 1 —121

4. 5

In Münster fand am Sonnabend unter dem Vorsitz des Königlichen Kammerherrn und Landraths Grafen von Wedel die Sitzung des Verwaltungsraths der Landschaft der Provin Westfalen und gleich darauf die Generalversammlung statt. Na dem Bericht über das letzte Verwaltungsjahr hat die Zunahme des Beleihungskapitals im Jahre 1895 betragen: 5 942 9090 Re, oder nach Abzug der erfolgten Rückzahlungen netto 5 388 600 S9, wovon 3 6865 100 MS auf 3 0 ig. Pfandbriefe entfallen. Das noch verzing⸗ liche Pfandbrief⸗Kapital betrug am 31. Dezember 1895 42 2356 705 Die Mitgliederzahl ist um 293 gewachsen und beträgt em ng 2817. Lie Direktion wurde für die vorgelegte Rechnung 4 ertheilt und der Ueberschuß von 88 313,89 dem Reserpefonds kber= wiesen. Die nach der Reihenfolge ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths: Herr Graf von Korff ⸗Schmising, m er Roeper und Gutsbesitzer Alberti wurden einstimmig wiedergewablt. Ein Antrag, als Bedingung für die , einen Rein ertrag der zu verpfändenden Grundstücke von mindestens 0 statt der bisher verlangten 75 6 festzusetzen, wurde von der Genera versammlung endgültig genehmigt. Für die Entscheidung über welter gestellte Anträge zu den 32 und 34 des Statuts war die General versammlung nicht bel fsh Diese Anträge sollen im nächsten Monat in einer außerordentlichen Generalversammlung zur Abstimmung gebracht werden. Sie betreffen die Möglichkeit der 3 den nach dem 1. Januar 1897 ausgege wa , in Baar und die Erweiterung der Beleihungsgrenze durch verstärkte Anwendung des Taxverfahrens.

Breslau, 25. April. (W. T. B.) Getreide⸗ und n,, Spiritus pr. 1090 1 100 0/½ exkl. 50 M Ver⸗

rauchtabgaben pr. April ho, 80, do. do. 70 S Verbrauchgabgaben pr. April 31,00.