1. Ver . von ᷣ
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. ven el e ge ,,. die sadholländische) und der Nagistrate
in zur Einsicht aus. . . 258. Mai, 16 Uhr. Nederlandsche Handelsmäatschappij in
ankazinn, lagernd in Rotterdam, Amsterdam, Rotterdam, Amsterdam.
11 200 BI
23 600 . ö
3 400 Singkeyzinn, .
. Rumänien. . . 23. Mai. General⸗Birektion der Staatsdruckerei: Kanzlei⸗ . Material. 2000 m Packleinwand, 1000 Kg Antimonium,
kg Hußzbaumwolle für Maschlnen, 5000 Kg Blei in Barren.
vga ern⸗ Drogen, 20 000 m . Baumwollschnur, 3000
6 . ö ö. . . . 5 rnberg), k erkfarbe, 2000 Bogen ir.
papier, 9. m & g err en, 417 Packete 10 - 100 Stück
et el.
. * 6 at g r, Direltion der Posten und Telegraphen:
zooo Kupfersulphat und 2000 6 orhydrat von Ammoniak. 4 Fur
Kriegs ⸗Ministerium in Bukarest: 7296 Gewehrlaternen. Dänemark. . 19. Mai, 1 Uhr. Staatsbahn ⸗Verwaltung (Maskinafdelingens Gontor, Golbfornsensgade 61II), Kopenhagen: Lieferung von 300 Pfd. Jinkgrau, 12900 Pfd. trockenem Wleiweiß, 20090 Pfd. Gisen⸗ Mennige, 2600 Pfd. Kienruß, 1000 Pfd. heller Umbra, 20 000 Pfd. Soda, 5500 Pfd. weicher grüner oder brauner Seife, 150 Pfd. Leim, 3000 Pfd. Pottasche, 500 Pfd. Borax, 1500 Pfd. . ho6 Pfd. Chlorkalk. Bedingungen und Angebotsformulare an Ort und Stelle und beim . (in dänischer Sprache). gypten.
26. Mai. General ⸗Inspektor der Küstenwache zu Alexandrien: Lieferung von 20900 Unsformen aus blauer Sersche. Bedingungen und Proben an Ort und Stelle. Näheres beim „Reichs-Anzeiger‘. 15. Juni. Hafen, und Leuchtfeuer⸗Verwaltung: eine Baagke aus Schmiedeeisen und zwei Gasbehälter. Näheres sowie Lastenheft nebst Zeichnungen beim Reichs. Anzeiger.
15. He. General · Inspektor der Küstenwache zu Alcxandrien: Lieferung verschiedener Bedarfgartikel, Bekleidungs- und Ausrüstungs⸗ gegenstände, Sattelzeug. Holz und Dielen. Laftenbeft und Proben an Ort und Stelle. Näheres beim . Reichs Anzeiger“.
Verkehrs⸗Anstalten.
Dresden, 12. Mai. (W. T. B) Der Verkehr am Elb quai und Hafen in Rie fa und am Elbqugi in Dres den Neu stadt ist wieder aufgenommen. Der Elbquai Dresden ⸗Altstadt wird voraussichtlich morgen eröffnet.
Hamburg, 12. Mai. (W. T. B.) kan ische Pacetfahrt. Attfen - Gefell sͤhnft. dampfer Pa latia“ hat heute früh Seilly passiert.
Theater und Musik.
Im Schiller ⸗ Theater wird Frau Clarg Meyer als zweite Gastrolle die Begtriee in Shakespeare's Lustspiel Viel Lärm um Nichts“ spielen. Die Erstaufführung desselben ist für Mitte nächster Woche in Aussicht genommen.
Im Theater Unter den Linden gelangt die neueste Operette von Sullivan Der Großherzog“ Yin den 20. Mai, zur Erst⸗ aufführung.
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Mannigfaltiges.
Unter Führung des Grafen von Schweinitz, Vorsitzenden des Arbeits. Ausschusses der Deutschen Kolonial-⸗Ausstellung', fand gestern Nachmittag ein Rundgang durch dieselbe statt. Es sei zu⸗ nächst vorausgeschickt, daß diese Sonder. Ausstellung eine der umfang⸗ reichsten des ganzen Parks ist; am Karpfenteich, in unmittelbarer Nähe des Ausstellungsbahnhofs, anfangend, dehnt sie sich über die Parkstraße hinaus und nimmt im Ganzen ein Areal von 60 000 m ein. Das Thor des Haupteingangs zu derselben ist im Stil der Bauten der Eingeborenen von Neu-Guinea gehalten, mit Masken verziert und mit Matten und Ataps (Palmwedeln) geschmückt. Zu beiden Seiten des Thors befindet sich ein Knüppelzaun, aus echten ost⸗ k Hölzern hergestellt. Man gelangt zunächst in die Unter⸗ abtheilung Kamerun; rechts befindet sich eine Buschfaktorei, wie sie im Hinterlande von Kamerun von den Europäern errichtet wird, und links ein Bootshaus mit einem Kameruner Hause. Hier war es, wo gestern zunächst eine Schaustellung im Rudern abgehalten wurde, an welcher sich Kameruner und Batanger betheiligten. Die Kameruner benutzten größere, mit mehreren Leuten besetzte Boote, welche sie mit schlanken
dern oder Paddeln unter monotonem Gesang mit großer Ge⸗ rer, . die ö benußhten kleinere Kanoes, mit zwei Ruderern bese t. Weiter vorwärtsschreitend gelangt man in die Kameruner Dorfstraße, rechts und links von einer Anzahl ütten flankiert, welche die E . selbst aus importiertem aterlal' errichtet haben. Gtwa 24 Männer,. Frauen und Rinder, die von dem deutschen Gouvernement in Kamerun hierher eschickt worden sind, bilden die Bevölkerung dieses Theils. Von amerun auß gelangt man rechts in das Togodorf und geradeaus weitergehend zur linken Hand in die Untergruppe Neu, Guinea, deren Bevölkerung eben erst eingetroffen ist und sich bisher noch nicht öffentlich gezeigt hat. Neu. Guineg gegenüber befindet sich die Unter- ruppe gi mn Hier verweilte man . mit besonderem sse bei der wohlgelungenen Nachbildung eines Theils
stung Quikurru qua Sicki (Festung des Sultans Sicki), staͤrkten Verschanzung der Eingeborenen Ost⸗Afrikas, deren
alissaden aus mehreren
wünschen ließen. langt man bald
9 sonien errichtet ist und in t, die gebotenenfalls die chten Eingeborenen über⸗
bier aus muß man die über die Parkstraße errichtete Holzbrücke über- schreiten, um den jenseits derselben gelegenen Theil der Autstellung, der eine durchweg im sansibarischen Stil nach Zeichnungen des Malers Hellgrewe erbaute Araberstadt darstellt, zu erreichen. Der einzige anders geartete Bau, der sich hier befindet, ist ein vom Auswärtigen Amt auẽgestelltes Original · Beamtenhaus, das auf eiserne Pfähle gestellt, ringsum mit offenen Galerien und Veranden umgeben ist. Nach Schluß der Auctstellung soll dieses Haus auseinandergenommen und nach den Kolonien verschickt werden. — Bei der Fülle des Sehenswerthen ist es unmöglich, in knappem Raume und gedrängter Kürze alles Sehens und Wissenswerthe aufzuzählen, was in dem weiten Rahmen der Deutschen Kolonial ⸗Ausstellung enthalten ist; mancherlei wird bei späteren Gelegenheiten noch nachzutragen sein.
Die letzten Neger, welche das Gebäude der Kolonial⸗Ausstel⸗ lung bevölkern sollen, sind am Sonnabend unter Führung des ihnen bis Bremen entgegengesandten Herrn Carl Kaufmann angekommen. Es sind Bewohner von Neu⸗Guineg, die sich von anderen ihrer Race durch (meistens spitz geschnittene) Bärte unterscheiden und sich hier in den so eigenartig bunt. bemalten und die Dächer gleichsam in Flügel= form nach zwel Seiten werfenden Behausungen den Besuchern zeigen sollen.
Morgen, am Himmelfahrtstage, sollen im ‚Kaiserschiff“ die Tauchervorstellungen beginnen. Dieselben finden in dem Schleusenanbau statt; der Platz ist so belegen, daß von drei Etagen des Schiffes sowohl wie von zwei Etagen des Schleusenanbaues den Vorstellungen zugeseben werden kann. Auf diese Weise können ca. 1000 Personen zu gleicher Zeit den Vorstellungen beiwohnen, welche mit Erklärungen und Vorträgen verbunden werden sollen. Für die Tauchervorstellungen wird kein besonderes Eintrittsgeld erhoben.
Die anläßlich der hundertjährigen Gedenkfeier der Entdeckung der , nn,, ung im Medizinischen Waarenhause e ,, 108) veranstaltete, alle Ge⸗ biete des Impfwesens umfassende Jubiläum s-⸗Aus stellung wurde gestern Mittag 12 Uhr in Gegenwart einer zahl⸗ reichen Versammlung von Aerzten und anderen Interessenten eröffnet. Unter den Erschienenen befanden sich der Geheime Ober. Medizinal Rath Dr. Pistor aus dem Ministerium der geist⸗ lichen ꝛ. Angelegenheiten, der Vorsteher des Königlichen Impf⸗
nstituts hierselbst, Sanitäts⸗Rath Dr. Schulj, der Regierungz⸗ 5 pom Keiserlichen Gesundheits amt, der e * Dr. Thorner und Andere. Die Eröffnungsrede hielt der Prispatdozen Dr. Behrend. Die Ausstellung bleibt bis zum 31. Mai geöffnet, und jwar werktäglich von 10 bis 7 Uhr. Der Eintritt ist unenigeltiich.
Um etwa aufgetretene Zweifel über die Berechtigung zur Theil. nahme an dem Jil. internationalen Kongreß der Preffe— Vereine (II. Congrès interngtional des Assgciations de Presse) welcher in den Tagen vom 15. bis 17. Juni zu Bu dapest stattfindet, zu klären, versendet Stadtrath Dr. E. Bierey, Erster Vorstand dez Vereins „Dresdner Pressen, nach e, an zuständiger Stelle ein Zirkular des Inhalts, daß zu dem Kongreß lediglich Vertreter der einzelnen journalistischen Vereine zugelassen werden, daß den Vereinen die Absendung einer unbegrenzten Zahl von Delegirten zusteht, und daß, wenn einzeln stehende Journalisten an dem Kongreß theil—= unehmen wünschen, sie sich hierzu von einem ihnen nahestehenden , oder Presseverein delegieren lassen können. — Die ge= nannten Vereine werden ersucht, möglichst schnell die Wahl ihrer Delegirten vorzunehmen und Namen, Stand, Wohnort der- selben baldmöglichst , . Wilhelm Singer in Wien, Neuez Wiener Tageblatt“, Rothenthurmstraße, Steyrerhof 3. mitzutheilen, da Anmeldungen, die bis zum 31. d. M. nicht bewirkt sind, nicht mehr auf Berücksichtigung rechnen können.
Im Zoologischen Garten ist der Eintrittspreis für den morgigen n,, . auf 50 ermäßigt (Kinder unter zehn Jahren zahlen die Hälfte dieses Betrages). on 4 Uhr Nachmittagt ab konzertieren die beiden Kapellen des 1. Garde. Feld⸗Artillerie⸗Re⸗ giments und des 2. Garde Dragoner⸗Regiments. Der Garten hat bereits ein vollkommen sommerliches Gewand angelegt, und die Thier— bestände haben ihre Sommergehege bezogen. Die Militär⸗Doppel⸗ konzerte finden fortan täglich statt.
Biberach, 11. Mai. Gestern fand hier die feierliche Ent— hüllung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm J. statt. Dasselbe steht auf dem Kapellenplatz und ist von dem Bildhauer Stockmann in Karlsruhe entworfen. Es stellt den Kaiser im Mantel dar; das Haupt ist mit dem Helm bedeckt, die Linte stützt sich auf das Schwert, die Rechte hält den , ,, am Boden liegen Geschützrohre. Die Figur ist von W. Pelargus in Stuttgart in Bronzeguß ausgeführt und 2.30 m hoch. Den Akt der Ern fun leitete Gesang ein; Stadtschultheiß Müller hielt die Festrede.
Straßburg, 11. Mai. Am gestrigen Sonntag fand hier in feier⸗ licher Weise die Grundsteinlegung zu der katholischen Garnisonkirche statt. Zu der Feier waren sämmtliche katholischen Offiziere der Garnison erschienen; die Mannschaften waren durch starke Abordnungen vertreten. Auch die gesammte Generalität, die Vertreter der Landesbehörden sowie die Vertreter des Gemeinderaths mit Damen waren anwesend. Kurz vor 11 Uhr erschien der Kaiserliche Statthalter Fürst zu viren e ge und unmittelbar nach dem⸗ selben in feierlichem Zuge die Geistlichkeit, welcher Soldaten, Kreuz und Kerjen tragend, vorangingen. An der & der Geistlichkeit befand sich Bischof Dr. Fritzen, zwischen dem Weihbischof Dr. Marbach und dem Prälaten Scher aus Mülhausen einherschreitend. Dann folgten der Feldpropst der Armee Dr. Aßmann in großem Ornat, mit Mitra und Stab, und eine weitere Anzahl von Geistlichen. Den Weiheakt , . Feldpropst; die ersten drei Hammerschläge that der Kaiser⸗ liche Statthalter.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. ;
Massowah, 13. Mai. (Meldung der „Agenzia Stefani“ ) Alle italienischen Gefangenen, welche . in Agame befinden, sind an den General Baldissera ausgeliefert worden, ausgenommen der Lieutenant Pog3 n Aus⸗ lieferung in einigen Tagen erfolgen wird. Ras Mangascha hat 19 verpflichtet, in sechs Tagen alle italienschen Gefangenen, welche sich in Tigre und in Lasta befinden, aus— . General . bittet um die eilige Rück⸗ eförderung weiterer acht Bataillone und einiger Batterien Gebirgs⸗-Artillerie. Die Hitze längs der Küste ist bereits sehr empfindlich. Der Wassermangel dauert fort.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Bellage.)
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Morgens.
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Wind. Wetter.
cht vom 13. Mai, Die Temperatur liegt ꝰ Mittelwerthe, zu Memel um 75 Grad. Karlsruhe ü 2 und Wien hatten gestern Nachmittag Gewitter. 76 U Fortdauer wahrscheinlich.
T. Freitag: Walvmeister.
Deutsche Seewarte. Sonnabend: Waldmeister.
Stationen.
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Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp 506.
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NNO 1 halb bed. Aberdeen . NNW 1 bedeckt Christiansund WSW 4Regen , ; N halb bed. Stockholm N b bedeckt aranda. N 4 halb bed. t. Petersbg. WNW 1 heiter:
Cork. Queeng⸗ town... NNW 3 wolkenlos Cherbourg. still wolkenlos 1 64 6 wolkenlos 2 2 heiter mburg .. h wolkenlos winemünde 5h heiter Neufahrwasser 9 heiter) Memel... h Schnee ; 2 wolkenlos 1 bedeckt 2 bedeckt!) 4 wolkig h heiter 3 Regen h bedeckt 4 . bed.) h bedeckt
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16
ker. ) Gestern Gewitter. Uebersicht der Witterung.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern· in 3 Atten von haus. 123. Vorstellung. Die Hugenotten. Große arheitet von Benno Jacobson. Anfang 8 Uhr. Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Cugène Seribe. übersetzt kontrakt. von Ignaz Castelli. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Beaumignard. Schwank in Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Raoul: Herr Pauwels, von der Niederländischen Oper in Amster⸗ dam, als Gast.) Anfang 7 Uhr. z
Schauspielhaus. 1309. Vorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von . 2 , 71 3 z
reitag: pernhaus. ; verkaufte Brant. Komische Oper in 3 Akten von Dungerleider. Ausstattungs Komödie mit Gesang sc allet in 10 Bildern von Jullus Keller und Louis Herrmann, mit theilwelser Benutzung einer von Louis Roth. Scene gesetzt von Julius Fritzlche. Dirigent: Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor pr. Ebisch
Friedrich Smetang. Text von Kalbeck. Tanz von Emil Graeb. — Phantafien im Bremer Rathskeller. tastisches Tanzbild, ei von Emil Graeb. Anfang 76. Uhr. Schauspielhaus. 131. Vorstellung. Die kranke Zeit. Lustspiel Skowronnek. Anfang 73 Uhr.
Dentsches Theater. Donnerttag: Lumpaei⸗ —; Anfang 8 Uhr. reitag: Lumpacivagabundns.
t ; Nesidenz · Theater.
Ehekontrakt.
Tanz von Emil Graeb.
dolph L'Arronge.
Die Kostümen, Dekorgtlonen und
124. Vorstellung.
Sabina, deutsch und
han Idee des Mark Twain. M
nach Wilhelm uff,
usik von Adolf Steinmann. Schnitt. Anfang 73 Uhr.
ef gf. Der Hungerleider. Friedrich ˖
in 4 Aufzũ n uffügen Doppel · Kon zert. Auftreten von
fang der llung 6 Uhr.
Mustk von Antoine Bané8. J
⸗ ⸗ 8 Uhr. Eine umfangreiche Depresston unter 750 mm liegt 21 Uhr: König Heinrich. — Abends 7 Uhr: glas: Tata Toto.
Cle, Finland und dem Schwarzen Meere, gegen⸗ König Heinrich. ber einem Hochdruckgebiete über 770 mm über den re tz (364 Abonne nents ⸗ Vorstellung): Zum ale; Cornelins Voß. Sonnabend: König Heinrich.
Britischen Inseln, sodaß über Zentral⸗Europg leb⸗ ersten hafte nördliche Winde wehen, unter deren Einfluß die Temperatur erheblich herabgegangen ist. In Deutschland bat die Bewölkun n, . und ist trübes Wetter eingetreten. In semel fällt
ee, nur an der Borkum bis Danzig herrscht heitere Witterung.
Cessing · Theater. Donnerstag: Waldmeister.
deutschen Küste von Operette in 3 Akten von Gustav Davitz. Musik von Johann Strauß. Ferney · Ensemble vom 53
Sonnabend: Tata⸗Tots.
Komische usik von Johann Strauß.
allenthalben unter dem Schultze⸗Theater in Hamburg, mit Julie Kopaczy⸗ Karczag und Eduard Steinberger als Gast. Anfang
Direktion: Lautenburg. Letzte Woche. Donnerstag: Fernand' s m nl a Ia Datte,) Schwank eorges Feydeau, äbersetzt und be- Kuplets und Quodlibets von Gustary Görß. Muff
Sonntag, den 17. Mai: Zum ersten Male: Villa Mare Sonal und Victor Gröhon.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.
Dennert err r , wi anfhatth onnerstag: gr ger ng an Verehelicht: Past Rehn fe, mne ge, — ,
Wilhelmstädtischer Konzert Park. Nach⸗
von Richard mittags 44 Uhr: Große Eröffnun .
pezlafitãten ; ;
erften Ra gen, Anfang des Konzerts 44 Uhr. An—= alle , n, ,. (ieh orste
Nenes Theater. Schiffbeuerdamm 42a. / 6. ; ; Donnerttag: Tata Toto. Vaudeville in 3 Akten von Nacht Regen mud, stärmisch. N Gestem Ge. GFelschbest: Neu einstutiett: Die Stützen der get, en and , e, nah. ie,, e,
geriiner th ter. Donnerstag, Nachmittage . 369. Lautenburg. Kapellmelster: Gustav Wanda.
Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Donnerttag: Die verette in 3 Akten von I6by, bearbeitet von C. Haffner und Rich. Gene. igent: Herr Kapell meister Winns. Anfang 7 Uhr.
ng; Die Fledermans.
ittwoch, den 20. Mai: Mit durchaus neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Re⸗ quisiten. Der Großherzog. Operette in 2 Akten von Gilbert. Musik von Arthur Sullivan.
Adolph Ernst Theater. Donnerstag: Tas
otte Berlin. Große be,, m , ,. 3 Akten von Leon Treptow und Cd. Jacobson.
Sigmund
von Gustar Steffens. In Scene . von Adolvh
Freitag: Zum vorletzten Male: Fernand's Ehe⸗ Grnst. 2. Aft: Ait Berlin. Anfang 71 Uhr.
Freitag: Das flotte Berlin. d /
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Agnes von Kropff mit Hrn. Prem.“ Lieut. Leopold von Türk J. (Berlin). riedrich Kleinod mit
r. Ober⸗Lieut. Harris Andregtta mit Frl. Bianca iesner (Baden b. Wien — Weißstein) — Hr. Staatsanwalt Cuny mit Frl. Elfriede Bonn (Berlin).
(Konstadt) ) — Hrn. Major von Jagwiß (Jauer). — Hrn. Dipisions⸗ Pfarrer Schmuckert (Gum⸗ binnen). — Eine Tochter: Hrn. Regierungs⸗ Baumeister Progasky (Oppeln). — Hrn. Kon⸗
eheim. Sekretãr und General⸗ Konsulatgs⸗Kanzler a. D. Oswald Wirsing (Co- burg). — Hr. Hauptmann Karl Schaumann (Thorn) — Hr. Justiz⸗Rath Teofil Geldner (Kowale). — Fr. Kantor Auguste Se hf geb. Wuttke ( Malapane). — Hr. Justiz-⸗ Rath Wilhelm Roehricht (Liegnitz. — Fr. Sberlebrer Dr. Hilde gard Bienwald, geb. Berndt (Görlitz).
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Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagze ,
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen . Bellage).
29) Dresden .
zum Deutschen Reichs⸗ Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
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Deutsches Reich.
Nachweisung der . an Wechselstempelsteuer im Deutschen
Reich für die Zeit vom 1. April 1896 bis zum Schlusse dieses Monats.
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Einnahme Einnahme
im Monat im Monat mehr April 1396 April 1895 — weniger.
J. Im Reichs⸗Post⸗ / Gebiete: I) Königsberg. 1161140 2 Gumbinnen. .. 4731 3 3) Danzig 1072720 3 Berlin 160 ohh gb ) Potsdam. 104760 6) Frankfurt a. O. 679610 ) Stettin 962466 S8) Köslin 1997 — Y) Posen . 5 665 50 106 Bromberg 5765 36 i Breslau? 19535156 12) Liegnitz 916940 13) Oppeln.. 9 847 20 14 Magdeburg.. 16063 30 , 8797 80 6 d ert, iz ies ih 17) Kiel . 11 8655 60 18) Hannover . 12 051 90 1 4145 80 20) Minden 7137410 2) Dortmund 1641420 e Caffe 760162 23) Frankfurt . M.. 30 584 90 9 K 1712170 ) Aachen . oh 26) Koblenz 441410 27) Düsseldorf 47 434 80 28) Trier. 218230 18 90120 49 613 50 23 940 10 792680 13 515 10 310520 4 63890 6771 80 19 88510 6 42236 17 803 30 290580 6727 884 46
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Bezirke.
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11 859 46
10 71150
10 265 320 366556 7555 40
15 694 6 S05h 40
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30) Leipzig
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33) Darmstadt ;
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35) Oldenburg
36) Braunschweig
37) Bremen.
38) Hamburg...
39) Straßburg i. E. .
Summel.
w . Württemberg e. 2267780 Ueberhaupt 60 827 50 Berlin, im Mai 1896. Hauptbuchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. Biester.
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Dentscher Reichstag. 89. Sitzung vom 12. Mai 1896, 2 Uhr.
Die zweite Berathun des Gesetzentwurfs, betreffend
Abänderung des Zuckersteuergesetzes, wird bei § 70 (Aus fuhrzuschüsse) fortgesetzt. Nach der Vorlage sollen dieselben betragen für rohen Zucker von 990 —98 Proz, Zuckergehalt 4 6, für raffinierten Jucker von mindestens gi e Proz. Zuckergehalt 5, 25 S und für alle übrigen Zucker von mindestens 98 Proz. 4,60 ( Die Kommission hat die Prämien auf 2.50 M6 bezw. 3 55 M6 und 3 M6 herabgesetzt.
Abg. Dr. Barth (frs. Vxgg.): Die Bestimmungen über die Prämien haben einen ganz selbständigen Charakter; sie können abgelehnt werden, ohne daß deshalb die anderen Bestimmungen an Werth ver— lieren. Nach der Vorlage hatte die Sache eine andere Bedeutung; durch die Betriebssteuer und die Kontingentierung sollte die Produktion erheblich eingeschränkt werden. Die Prämie war eine Begünstigung der Ausfuhr. Jetzt ist die ganze Prämie nur eine Art Liebesgabe. Die Zuckerfabrikanten werden die Möglichkeit haben, einen um 22 Millionen höheren Ertrag von ihrer Produktion zu erzielen. Die Konsumenten bezahlen diese Liebesgabe, für die es gar keinen stich— haltigen Grund giebt, jedenfalls nicht in der gegenwärtigen Preis— lage. Seit 20 Jahren haben wir zwei große Zuckerkrisen ge— habt: 1884, 1885 und 1894/1895. Die erstere ist nicht so schnell vorübergegangen wie die letztere; sie hat trotzdem einen Aufschwung der Zuckerindustrie nicht hindern können; die Dividenden der Zuckerfabriken erreichten eine geradezu sprüch— wörtliche Höhe. Von einer permanenten Krisis kann man also gar— nicht reden. Man sollte mit der Erhöhung der Prämien wenigstens warten, bis später einmal eine Produktionskrisis wirklich vorhanden ist. Ich bestreite, daß Deutschland am Weltmarkt nicht mehr kon— lurrieren kann. Trotz der Veränderung der Prämienverhältnisse in Frankreich ist die Ausfubr Deutschlands gewächsen. Es liegt also ein Grund vor, den Prämienkampf aufzunehmen. Frankreich bringt nur 110 900 t auf den Weltmarkt, Deutschland M40 900 t. Wir können also durch unsere Prämien den Franzoͤsen ihre Zuckerprämien nicht verleiden. Im Gegentheil, Frankreich, dessen Minssterium jetzt ein Erzschutzzöllner leitet, wird sagen: Deutschland war bisher schen der Hauptlieferant für den Weltmarkt; wenn es feine Prämien zthöbt, wird Frankreich folgen und ebenfalls eine Erhöhung der Prämien eintreten lassen. England hat sich damals an der Konferenz wegen Beseitigung der Zuckerpräͤmien nicht betheiligt, denn es hatte nichts agegen einzuwenden, daß die Kontinentalen auf ihre Kosten den Eng ländern billigen Zucker liefern. Frankreich kann für sein kleines Export⸗ Juantum viel eher eine böhere Prämie zahlen als Deutschland für eine 3 so, gioße Exportmenge. Die Erhöhung der Prämien vird die Produktion vermehren und damit die Preise drücken, und Hl eich wird auch die inländische Produktion durch die verkehrten Maßregeln geschädigt werden. Eine Zeit lang wird die Praͤmle die
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 13 Mai
Preise heben. Wir haben aber genug von dieser Liebesgabengesetz⸗ gebung in Deutschland. Bei einem solchen Gesetz, bei , n. jekem Betheiligten nachrechnen kann, wie viel Vortheil er davon hat, sollte inan doppelt vorsichtig sein, damit das Volk nicht zu dem Glauben lommt, daß die politische Moral im Sinken begriffen ist.
Abg. von Frege (d. kons. ). Der Vorredner hat die Verhältnisse der Zuckerfabrikation und des Zuckerexports wohl ganz richtig dar⸗ gestellt, aber von der Lage des Rübenbaues hat er nichts erwähnt, und darauf kommt es hauptsächlich an. Einen Erfolg kann die Re— gierung nur erzielen, wenn eine hohe Prämie vorhanden ist, ich be—= dauere deshalb, daß sie von 4 M auf 50 MM herabgesetzt ist. Denn das Gesetz soll eine Waffe sein zur Beseitigung der Außfuhrprämien. Der Kartoffel und Getreidebau rentiert nicht mehr, die Landwirih⸗ schaft ist auf den Rübenbau angewiesen, der bei den niedrigen Zucker⸗ preisen auch nicht genügende Erträge giebt. Die Beschränkung des Rübenhaues würde hunderte von fleißigen Händen auf dem Lande arbeitslos machen. .
Abg. Meyer⸗Danzig (Rp. schließt sich dem Vorredner an. Nur mit schwerem Herzen hätten seine ,, der Herabminderung der Prämie zugestimmt; er stelle einen Antrag auf Erhöhung der Prämie auf 3 MS½ für die dritte Lesung in Aussicht.
Abg. Graf von Bernstorff Uelzen (b. 6. F.): Wir sind sonst keine Freunde solcher künstlichen Mittel, aber wir sind der Meinung, daß die Zuckerindustrie und der Rübenbau besonders einer Unter— stüßung würdig seien. Von denjenigen, welche für die Vorlage ein— treten, sind die Meisten garnicht an der Zuckerindustrie betheiligt. Man vergißt immer dabei, daß Branntwein und Zucker eine Konsum⸗ abgabe zu tragen haben, während andere Verbrauchsartikel. Eisen u. s. w. eine solche Abgabe nicht tragen. Die unerwartete Steigerung der Zuckerpreise ist ein günstiges Ereigniß, denn man kann die Frage jetzt viel ruhiger behandeln als zur Zeit der größten Noth. Die Vorlage ist darauf berechnet, einer wiederkehrenden Krisis die Spitze abzubrechen.
Abg. Dr, Paasche (nl. ). Der Abg. Barth hat Alles wiederholt, wag in der Generaldebatte gesagt und laängst widerlegt ist. Es ist doch nachgewiesen, daß die ,. keine B4*ssm⸗ des Volke sind, sondern die Preise ermäßigt haben. Die Prämien reizen zur Ueberproduktion an, und diese bringt die billigen Preise für die Konsumenten. Hätten wir höhere Prämien, so würde man sich mit Frankreich und Desterreich schneller einigen über die Abschaffung der Prämien. Aber wir hatten bisher nichts zu hieten. Der Abg Richter hat mir vorgeworfen, daß ich provinzielle Schutz;ellpolitik treibe. Ich habe gesprochen vom Schutz der bestehenden Industrie und wünsche auch die Heimstätten der Zuckerindustrie zu schützen, aber nicht bloß Sachsen, sondern auch Schlesien, Hannover und Rheinland sind Heimstätten der Zucker⸗ industrie. „Freie Bahn“ soll das volkswirtbschaftlich Richtige sein. Das hat man vor 150 Jahren gejagt. Jetzt, denkt man darüber anders. Ich vertrete keinen provinziellen Protektionismus, sondern den Schutz der bestehenden Industrie.
Abg. Richter (fr. Volksp.): Schutzzoll und Freihandel kommen hier garnicht in Betracht, sondern die Wirkung des Gesetzes in den verschiedenen Landestheilen. Der Vorredner hat von dem Schutz der Heimstätten der Zuckerindustrie gesprochen, er wollte also innerhalb Deutschlands eine Gegend besonders schützen; das führt schließlich zu Realberechtigungen. Wenn die an der Sache stark interessierten Herren Reichstags ⸗Abgeordneten sich gestern der Abstimmung enthalten hätten, dann wäre die Betriebssteuer gefallen. Der Abg. Barth hat den Nachweis geführt, daß der ganze Charakter der Vorlage sich ge⸗ ändert hat, und daß die Prämienerhöhung für Frankreich eine andere Eedeutung hat als für uns. Die Rücksicht auf Oesterreich hat das Zentrum in der ersten Lesung noch in den Vordergrund gestellt; das scheint man jetzt ganz zu vergessen. Von der noth⸗ leidenden Zuckerindustrie sollte man doch nach den jetzt bekannt werdenden Abschlüssen nicht mehr reden. (Redner führt eine Fabrik an, welche so gute Geschäfte gemacht hat, daß sie statt 6000 Morgen im abgelaufenen Jahre, im bevorstehenden Jahre 6800 Morgen mit Rüben bebaue) Die Rübenbauer sind zur Hälfte an den Zucker fabriken als Aktionäre betheiligt. Wird durch die Kontingentierung eine Beschränkung des Rübenbaues eingeführt, so haben darunter in erster Linie die Kaufrübenbauer zu leiden. Die Zuckerpreise steigen, die Produktionskosten vermindern sich durch die Fortschritte der Technik. Die Engländer haben den Vortheil, daß sie auf Kosten der deutschen Steuerzahler den Zucker so billig haben, daß, wer in Londen ein Pfund Thee kauft, ein Pfund Zucker zugeschenkt bekommt. 30 Millionen Mark beträgt die Belastung der Konsumenten, zum theil zu Gunsten des Fiskus. Deshalb ist eine Herabsetzung der Konsumabgabe von 21 auf 29 6 durchaus angebracht.
Damit schließt die Diskussion.
In namentlicher Abstimmung wird § 70 mit 159 gegen 110 Stimmen angenommen.
Nach Art. IL soll die Verbrauchsabgabe von 18 auf 21 6 erhöht werden, während die Vorlage eine Erhöhung auf 24 66 vorgesehen hatte. .
Abg. Richter hält, entsprechend der Bemessung der Prämie auf 2,50 , eine Verbrauchsabgabe von nur 20 für gerechtfertigt.
Art. II wird unverändert angenommen.
Nach S 65 hat der über das Kontingent hinaus her⸗ gestellte Zucker einen Zuschlag von der Höhe der Ausfuhr⸗ prämie zu entrichten.
ih Bestimmung wird angenommen.
Nach § 68 der Kommissionsbeschlüsse soll der aus Melasse gewonnene Zucker eine Abgabe entrichten von der Höhe der Hälfte des Ausfuhrzuschusses.
Die Abgg. Placke (nl.) und Genossen beantragen, die Abgabe in Höhe der Hälfte des Ausfuhrzuschusses nur zu erheben von dem Zucker, der innerhalb des Kontingents gewonnen werde; der darüber hinausgehende würde also nach F 65 mit dem Zuschlag in voller Höhe der Prämie belastet werden. .
Abg. Müller-Fulda (Zentr.) beantragt, den 5 68 der Kom missionebeschlüsse zu streichen und dafür den z 68 der Vorlage anzu—⸗ nehmen, wonach mehrere, in der Hand desselben Besitzers befindliche, innerhalb einer Entfernung von 10 kim von einander belegene Fabriken als eine Fabrik angesehen werden, soweit eine derselben vor dem Inkrafttreten des Gesetzes angelegt ist. . .
Abg. Roe sicke (b. k. F.) wendet sich gegen die Kommissionsvor⸗ schläge, welche die . belasten, die Ent- stehung neuer ähnlicher Fabriken verhindern und dahin führen würden, daß die Rübenzuckerfabriken keinen Absatz mehr für ihre Melasse finden würden. An der Erhöhung der Aueëfuhrprämie hätten die Melasse⸗Entzuckerungsanstalten kein großes Interesse, weil sie nicht exportierten. Es würde allem die Krone aufgesetzt werden, wenn man einen besonderen Fabrikationszweig der Zuckerindustrie noch besonders besteuern würde.
Abg. Mülꝛ'er-Fulda schließt sich diesen Ausführungen an und beantragt die Wiederherstellung der Regierungsvorlage. .
Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Namens der verbündeten Regierungen kann ich nur bitten, den Antrag Müller (Fulda) anzunehmen. Der Zweck des Gesetzes war, einerseits uns besser zu stellen in der Konkurrenz mit
anderen Staaten, andererseits die Zunahme der Ueberproduktion von
1896.
Zucker, soweit sie der bestehenden Industrie und der Ren⸗ tabilität des Rübenbaues selbst gefährlich wird, zu verhindern; es war aber nicht Zweck des Gesetzes, eine Differenzierung inner⸗ halb der einzelnen Produktionsarten des Zuckers eintreten zu lassen und namentlich deshalb ein Zuckerprodukt höher zu be⸗ steuern oder geringer zu benefizieren, weil es entweder an einem anderen Ort oder nach einem anderen Verfahren wie der Rohzucker hergestellt ist. Die verbündeten Regierungen sehen in dem Versuch, den Melassezucker besonders zu besteuern, einen Eingriff in die Interna der Industrie überhaupt, und ich glaube, man kann mit einigem Recht einwenden: Sind die Melasse⸗Entzuckerungsanstalten in der That Industrien, welche so außerordentlich hohe Gewinne abwerfen, so liegt es nahe, entweder den Weg zu gehen, den eine Anzahl Rohzuckerfabriken schon gegangen sind, die sich selbst Melasse⸗Ent⸗ zuckerungsanstalten herstellen, oder sich im Wege der Kapitalbetheiligung auch am Gewinn der Strontianfabriken mit zu betheiligen.
Ferner ist hervorgehoben worden, daß es am wünschenswerthesten wäre, die Melasse als Futter zu verwenden. Würde dieser Vorschlag Erfolg haben, wäre es möglich, die Melasse in ihrer Gesammtheit als Futter zu verwenden, dann wäre die ganze Melassefrage und die ganze Frage des Melassezuckers erledigt, weil es dann keine Melasse mehr giebt, aus welcher Zucker hergestellt werden kann. Es kommt dazu, und das scheint auch wichtig zu sein, was von Sach— verständigen angeführt wird, daß gerade die Melasse, die aus Entzuckerungsanstalten herstammt, geeigneter wäre zur Ver⸗ fütterung wie andere Melasse, weil diese Melasse aus Strontian⸗ fabriken weniger Salze enthält und deshalb dem Vieh be— kömmlicher ist, wie diejenige aus den Rohzuckerfabriken. Meine Herren, die Gründe, welche für eine besondere Besteuerung der Melasse sprechen, sind ja in der Kommission eingehend besprochen worden, und deswegen kann ich mich bezüglich der Einzelheiten be—⸗ ziehen auf die umfassenden Ausführungen, welche der Großherzoglich badische Herr Bevollmächtigte gemacht hat. Ich kann aus allen diesen Gründen nur bitten, den Antrag Müller (Fulda) anzu— nehmen und die übrigen Anträge auf besondere Besteuerung der Melasse abzulehnen. (Bravo! in der Mitte.)
Abg. Placke empfiehlt seinen Antrag, welcher allen Zucker, der aus Melasse gewonnen werde, gleichmäßig behandelt wissen wolle.
Abg. Graf Schwerin (d. kons.) erklärt sich namens seiner Freunde auch gegen eine besondere Besteuerung des Melassezuckers; denn die Melasse sei ein Produkt der Rübe, und ihre Verwendung zur Ent⸗ zuckerung trage zur besseren Verwerthung der Rübe bei. Redner beantragt, allen aus Melasse gewonnenen Zucker bei der Kontingen⸗ tierung nicht in Betracht zu ziehen und der Zuschlagepflicht nicht zu unterwerfen. . ;
Abg. Meyer ⸗ Danzig (Rp.) hält es doch für nothwendig, die Melasse ⸗ Entzuckerungsanstalten nicht in den Genuß der erhöhten Prämie zu setzen, sondern es bei dem jetzigen Zustande zu belassen.
Badischer Ministerial⸗Direktor Scherer spricht sich ebenfalls für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage aus.
Abg. Richter (fr. Volksp.) bedauert, daß die Worte des Vorredners auf der Rechten nicht verstaaden worden seien; denn seine Ausführungen über die technische Unausführbarkeit der besonderen Steuer würden die Anhänger derselben überzeugt haben. Es müsse alles abgelehnt werden, selbst der Antrag Placke, der nicht die Melassebesteuerung beseitige, sondern nur die Verschiedenartigkeit der⸗ selben; der Antrag würde eine Strafe darauf setzen, daß man die Rüben möglichst entzuckere durch weitere Bearbeitung der Melasse. Das sei ein 2 Vorgehen. Ebenso gut könnte man auch die Ausbeute aus der Rübe auf 12 9ꝭ beschränken. Der Antrag des Grafen Schwerin würde ein Extrem nach der anderen Richtung sein; denn er würde eine Prämie 16 auf die Entzuckerung der Melasse und die Ueberproduktion noch mehr vermehren.
In namentlicher Abstimmung wird der Z 68 nach dem Antrag des Abg. Placke mit 162 gegen 1066 Stimmen ab⸗ gelehnt.
Die S8 66, 67 und 69 werden ohne weitere Debatte mit einigen redaktionellen Aenderungen genehmigt.
Um 61 Uhr wird die weitere Berathung auf Mittwoch 2 Uhr vertagt.
Preusßischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 70. Sitzung vom 12. Mai 1896.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die Erörterung über die Resolution der Abgg. von Arnim (kons.) u. Gen. mit den dazu gestellten Anträgen der Abgg. Herold, Wille⸗ brand (Zentr) u. Gen, der Abgg. Dr. Arendt (fr. kons.) u. Gen. und des Abg. Freiherrn von Huene (Zentr.).
Ueber den Beginn der Debatte ist gestern berichtet worden.
Abg. Rickert (frs. Vgg. ):; Ueber Anträge von solcher Tragweite können wir ohne gründliche Vorberathung nicht entscheiden. Was soll die öffentliche Meinung von einem Parlament sagen, welches eine solche Frage so unreif zur Diekussion bringt? Man berußt sich darauf, daß die Session zu Ende geht. e. wir haben ja überhaupt keine Ahnung, wann der Landtag geschlossen werden soll, und es wäre sehr gut, wenn der Minister uns sagte, ob wir wirklich nach Pfingsten noch wiederkommen sollen oder nicht. Solche unsicheren parlamen⸗ tarischen Dispositionen sind das beste Mittel, Leute, welche zum Besten des Vaterlandes mitarbeiten wollen, von der Annahme eines Mandats abzuschrecken. Herr von Huene ist ja ganz meiner Meinung, daß die Sache nicht spruchreif ist, warum beantragt er denn nicht, die Anträge einer Kommission zu überweisen? Ich beantrage formell, die Anträge einer Kommission von 21 Mitgliedern zu überweisen. Den Antrag Zedlitz bitte ich zurückzuziehen. Die Minister haben genug mit anderen Dingen zu thun, als daß sie uns auch noch eine Venkschrift vorlegen sollen. ;
Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Es han⸗ delt sich ja nicht um einen ausgearbeiteten Gesetzentwurf, sondern nur um die Meinung des Hauses in einigen Punkten. Eine Kom⸗ missioneberathung würde die Sache nur verschieben. Wir empfehlen ja nur die Einführung des Anerbenrechts unter Wahrung der prin⸗ zipiellen Eigenthümlichkeiten. Wir wünschen eine Bevorzugung des Anerbenrechts, aber nicht eine Einführung durch Zwang. erner wünschen wir eine andere Form der Verschuldung durch Zulassung der Rentenschuld. Bezüglich der Fideikommisse muß gesetzlich festgestellt werden, was schon Rechtens ist, und das muß den heutigen genre derungen angepaßt werden. .
Abg. Hum ann (Zentr) spricht sich gegen die Resolution von