eben nicht benutzen. (Sehr richtig) Das ist eigentlich der Kern der ganzen Sache. Ich glaube, es ist, über eine solche Frage, wenn keine bestimmte Vorlage vorliegt, zu diskutieren. iigentlich eine Diskussion über eine Dotorfragt. Lhegl eine bestimht.; Vorlage vor, behauptet jemand, heute ift der Jeibhunkt da und jez muß es geschehen, und namentlich behauptet es die Regierung, dann kann man einen ganz klaren und konkreten Beschluß fassen. Heute, wo die Sache momentan nicht praktisch ist — denn in diesem Land⸗ tag werden wir doch in keinem Fall zu einer solchen Maßnahme kommen —, da kommen Bedenken von der einen Seite, bei dem überwiegen sie, bei dem anderen aber die Gründe für, und wir diskutieren hin und her, und schließlich, wird nichts bei der Sache herauskommen. Deshalb bin ich sehr erfreut darüber, daß schon einige Mitglieder der Budget ⸗Kommission erklärt haben, daß der eigentliche Sinn des Antrags der Budget⸗ Kommission nicht dahin geht: wir wollen uns für oder gegen die Konvertierung im allgemeinen entscheiden, sondern: die Sache ist gegen⸗ wärtig von der Tagesordnung abzusetzen, wir gehen also auch zur Tagesordnung über und werden eine bestimmte Stellung dann nehmen,
wenn es Zeit ist. ; .
Graf zu Stol berg⸗Wernigerode hält es für unbestreitbar, daß der Jinsfuß unter 40ͤ0 stehe, und, entnimmt aus der Debatte das Refullat, daß der Stab über die 40 / 0 Papiere gebrochen sei. Er wolle keinen schroffen Uebergang, von dem nur die Börse Vortheil ziehe, sondern schlage vor, daß zunächst die 40 /o Papiere in 3 0/o konvertlert werden mit der Bedingung, daß für dieselben nach etwa fünf Jahren nur noch 3. /o gejahlt würden, damit werde gleich eine weitẽ Konversion vermieden. Mit Rügsicht auf die Erklärung des Hr fte n die in nicht ganz seinen Wünschen entsprochen habe,
ziehe er seinen Antrgg zurũck. Der , wird angenommen. . e Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend
Es solgt d . die e m, des Amtsgerichts in Pellworm.
Berichterstatter Professor Pr. Da m bach empfiehlt die Annahme der . indem er eingehend die Verhältnisse auf Pellworm darlegt, wo ein solcher Mangel, an Geschäften herrsche, daß der Amtsrichter nur wenige Stunden in der Woche zu thun habe.
Graf von Reventlou spricht sich für die Erhaltung des Amtz. erichts in Pellworm aus. Ein seit Jahrzehnten bestehendes Gericht . hier den Gerichtzeingesessenen genommen werden; die Ueber⸗ weifung derselben nach Hufum und Wyk erschwere ihnen die Wahr ⸗ nehmung ihrer gerichtlichen Geschäfte, namentlich die Abfassung von
amenten.
4 Ein Regierung s-⸗Kommissar erklärt diese Bedenken für unberechtigt; seit der Sedisvakanz in Pellworm habe sich bereits die Abhaltung von einzelnen Gerichtetagen daselbst von Husum aus be⸗ währt und als genügend erwiesen.
Der Gesetzentwurf wird angenommen. ö.
Es folgt der Bericht der Gemeindekommission zu der 6 über die n fn, des Kommunal⸗ abgabengesetzes. Die Kommission beantragt: die Regie⸗ rung zu ersuchen, auf eine Aenderung der Reichsgesetzgebung nach der Richtung hinzuwirken, daß den Gemeinden eine schärfere Heranziehung der Getränke zur Gemeindesteuer ermöglicht wird, im übrigen aber die Denkschrift durch Kenntniß⸗ nahme für erledigt zu erklären.
Berichterstatter Ober⸗Bürgermeister Becker referiert über die Verhandlungen in der Kommission und empfiehlt deren Antrag. In der Kommission habe man auch eine Reform der Umsatzsteuer dahin gewünscht, daß dieselbe. prozentual aufsteigend gemacht werden könne; dann werde sie die Bauplatzsteuer ersetzen können, welche sich nicht bewährt habe. Die Kommsssion habe ven einem Antrag in diefer Beziehung Abstand genommen, weil die Regierung erklärt habe, da diese Frage noch nicht spruchreif sei. Der Berichterstatter weist sodaun auf Grund der parlamen⸗ tarischen Verhandlungen über die Steuerreform die (von den Haut besitzervereinen bestrittene) Berechtigung der Gemeinden nach, die Realsteuern im Verhältniß zur Einkommensteuer stärker heran, zuziehen als vor Erlaß des neuen Kommunalabgabengesetzes; der Staat habe den Gemeinden seine Realsteuern zu dem ausgesprochenen Zweck überwiesen, damit die Gemeinden ihre direkte Besteuerung hauptfäch, sich auf die Realsteuern basteren kännten. Redner bittet schließlich den Finanz⸗Minister, im nächsten Jahre wiederum eine Denkschrift über die Ausführung des Kommunalabgabengesetzes ern ,
Nach 5is Uhr vertagt das Haus die weitere Berathung auf Dienstag 1 Uhr; außerdem stehen auf der Tagesordnung: Zentralgenossenschaftskasse, Sekundärbahnbauten und Korn⸗
häuser, Anerbenrecht, Petitionen.
Haus der Abgeordneten.
73. Sitzung vom 18. Mai 1896.
Eingegangen sind die Allerhöchste e l,. zur Zu⸗ rückziehung des Gesetzentwurfs über die Handelskammern, der Vertrag vom 25. Februar 1896 zwischen Preußen, Oldenburg und Bremen über den weiteren Ausbau der Fahrbahn in der Außenweser und der Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Hypothekenämter im Geltungsbereich des Rheinischen Rechts.
Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Kom—⸗ missionsberichts über den Antrag des Abg. Wallbrecht (nl,), betreffend die Einführung von Ortsstaluten zur Sicher⸗ een der Forderungen für Lieferungen und
rbeiten bei Bauten, mit den bereits mitgetheilten An⸗ trägen der Kommission und der Abgg. Irmer (kons.) und Gen. ᷓ
Ueber den Beginn der Debatte ist gestern berichtet worden.
Abg. Wallbrecht (nl): Ich bin der Kommission sehr dank bar, daß sie meinen Antrag noch vor Schluß der Session berathen und hier zur Verhandlung gebracht hat. Herr Jaeckel vertritt den Standpunkt: hilf Dir selbst; der kleine Handwerker kann sich aber nicht selbst helfen; wir müssen ihn gegen Betrug schützen. Gerade die anständigen Leute werden bauen, und die Schwindler werden garnicht zum Bauen kommen. Heute baut nicht der solide Handwerker, der etwas gelernt hat, sondern Restaurateure und Andere, die keine Mittel haben, meist vorgeschobene Leute. Große Städte wie Berlin werden von diesen Bestimmungen gern Gebrauch machen. Für das Bauschöffenamt werden sich überall die geeigneten Leute finden. Die Vorlegung der Baupläne und ordnungs . mäßiger Kostenanschläge ist ein indirekter Befähigungsnachweis, Ich bitte Sie, den Antrag anzunehmen, damit wir , , schon im 6 eine Vorlage erhalten, die im nächsten Jahre Gesetz werden ann.
Abg. Freiherr von Eynatten (Sentr) beantragt, der Nr. VI des Kommtssionsantrags (-Das Gesetz findet keine Anwendung“ ꝛc.) e, ,,, gie, hinzuzufügen: C. auf Bauten zu kirchlichen und
ohlthãtigkeitszwecken. .
Abg. r fg (Zentr,) will die Nr. IV dahin abändern, daß die bestellte Sicherheit den Handwerkern ꝛc. zwar haftet, daß aber weitere Beschlagnahmen, Zessionen 2c. den Forderungen der Handwerker gegen⸗ über wirksam sein sollen. . ;
Abg. Schreiber (fr. kons) ist im Großen und Ganzen mit dem Antrag der Kommission einverstanden, ebenso mit dem Antrag
gebung.
e
unter dem Bauschwindel zu leiden. . uugnisse des ö
q4untg gewlffen telen u orfen werden R n
K,, ühr
gentr): in dem Antze nur * . . Herd ibi n , . ᷣ * meisten ha
ben die großen Städte und deren V
( eil eingeführt werden foll. Der Antrag Kirsch ist auch mir bedenk⸗=
Das Bedenken des Herrn Jaeckel theile ich nicht: kein un anständiger Mensch wird mehr bauen können.
Vize⸗Präsident 53 von Heereman stellt die Unter⸗ stützungsfrage bezüglich des Antrags Jaeckel; der Antrag findet nicht die genügende Unterstützung. Die Abgg. Lewald und von Willisen (kons.) sprechen sich ebenfalls für den Antrag der Kommission ausz Innungszwang und Befähigungsnachweis verdienten allerdings den Vorzug.
Abg. ö (kons.) hebt die Bedenken gegen den Antrag hervor. Diese richteten sich namentlich gegen die Nummern II und IV, in- sofern Gegenstände des Privatrechts dem öffentlichen Recht unter stellt und ein Eingriff in das Obligationenrecht gemacht werde. Am besten sei es, auf privatrechtlichem Wege den Handwerkern einen dinglichen Schutz zu gewähren, wie er bei dem Seerecht schon be⸗ her Er glaube deshalb, daß sein Antrag recht wohl ausführbar sei.
uf ju sti ß Tüfteleien lasse er sich aber nicht ein. Er aeceptiere den Antrag und freue sich, daß auch die Nationalliberalen entgegen ihren früheren . diesen Antrag gestellt haben; hoffentlich stimmten sie künftig auch für den Befähigungzngchweiz. Abg. Kirsch (Zentr,) ist bereit, feinen Antrag zurückzuziehen unter der Vorautsetzung, daß alle diese Vorschläge nur als Material der Regierung überwiesen werden. Sein Antrag richte sich gegen den . daß der Bauherr den Handwerkern als per-
sönlicher Schuldner haften solle; das sei nicht durchführbar.
Abg. Ple entr.) spricht sich für den Kommissionsantrag aus, der ua ich 3. 83 . 4. vor Sessionsschluß den guten Willen des Hauses kundzugeben, dem Bauschwindel entgegenzutreten.
bg. Kirsch zieht seinen Antrag zurück.
Damit schließt die Diskussion. Der Kommissionsantrag wird in seinen einzelnen Nummern mit den Zusätzen der Abgg. von Eynatten und Irmer gegen die Stimmen einiger Frei⸗ sinnigen angenommen. . ꝛ Es folgt die Berathung von Petitionen.
Eine Anzahl von Eisenbahn ⸗Subalternbeamten und Unterbegmten bittet um anderweite Feststellung ihres Dienstalters, ihrer Gehalts- verhältnisse u. s. w. Die Kommlssion beantragt, über diese Petitionen zur Tagegordnung überzugehen, während Abg. Kirsch sie der Regierung mit Rücksicht auf die bon ihr früher gegebenen Zusicherungen als Material überwiesen wissen will; das Haus schließt sich diesem An⸗ trag an.
z Vom Abg. Groth (ul.) liegt der Antrag vor: die Petitionen einiger Eisenbahn, Betriebs. Sekrefäre der Staatsregierung zur Er⸗ wägung dahin zu überweisen, ob nicht die Bestimmungen über eine erleichterte formlose Prüfung der Eisenbahn⸗Betriebs-Sekretäre zwecks ihrer Beförderung zu Eisenbahn⸗Sekretären eine Erweiterung er— fahren können. ĩ ; .
Abg. Gothein (frs. Vgg.) befürwortet den Antrag; man müsse Leuten in den vierziger Jahren den Uebergang in ein höheres Amt möglichst erleichtern.
Der Antrag Groth wird angenommen. .
Verschiedene Polizei. Sekretäre und ⸗Assistenten und Polizei⸗Kom⸗ missare bitten um Aufbesserung ihres Gehalts bezw. Erhöhung ihrer Rangverhältnisse. .
Die Kommission enn gt Uebergang zur Tagegordnung. Die Petitionen der Polizei. Sekretäre und Assistenten wollen die Ahgg. Rintelen und Gothein der Regierung zur Berücksichtigung über, weifen; Abg. Mooren Gentr.) stellt denselben Antrag auch bezüglich der Petition der Polijei⸗Kommisssare. ; .
Diese letztere Petition wird der Regierung als Material über- wiesen; die übrigen Petitionen werden durch Uebergang zur Tages— ordnung erledigt. . w
Petitionen von Telegraphisten bei dem Polizei⸗Präsidium in Berlin um anderweite Regelung ihrer Gehalts- und Alterszulagen beantragt die Kommission gleichfalls durch Uebergang zur Tages— ordnung zu erledigen. n !. .
Abg. Wil l (kons) wünscht ihre Berücksichtigung. Die Ab⸗ stimmung über seinen Antrag bleibt zweifelhaft. Bei der Auszählung ergiebt sich die Beschlußunfähigkeit des Hauses, da nur 134 Mitglieder anwesend sind, von denen 67 für und 67 gegen den Antrag Will stimmen. Die Sitzung muß deshalb abgebrochen werden.
Schluß gegen 4 Uhr. 6. Sitzung Dienstag 11 Uhr. (Anträge wegen der Medizinalreform und wegen des Geschäfts⸗ betriebs in Bäckereien und Konditoreien).
Statistik und Volkswirthschaft.
Einiges über die genossenschaftliche Ordnung des Kleingewerbes in Oesterreich.
Zur Ergänzung der in jüngster Zeit im Reichs. und Stgats⸗ Anzeiger 5h 111, 114 und 116) über gewerbliche Verhältnisse in Oesterreich gemachten Mittheilungen erscheint es am Platze, in Nach⸗ stehendem noch Einiges über die genossenschaftliche Ordnung des österreichischen Kleingewerbes an der Hand eines von Victor Mataja in dem kürglich erschienenen fünften Heft des elften Bandes (dritte Folge) der „Jahrbücher für National Oekongmie und Statistik“ veröffentlichten ui; über die Ende vorigen Jahres vom K. K. Handels Ministerium herausgegebene, s. 3. auch im R. u. St. A. kurz besprochene Statistik der gewerblichen Genossenschaften in Oesterreich nachzutragen. Der sachkundige Verfasser des Auffatzes, Matgja, Leiter des statistischen Departement im K. K. Handels— ministerium, welcher den Vorzug unmittelbaren Einblicks in die öster⸗ reichischen Verhältnisse hat, war in der Lage, bei dieser Gelegenheit mehrfach praktische Gesichtsvunkte hervorzuheben, die auch für die deutschen Verhaͤltnisse volle Beachtung bei einem weiteren Leserkreise verdienen.
Der Verfasser macht von vorn herein darauf aufmerksam, daß die amtliche Statistik über das gewerbliche, Genossenschafts⸗ wesen vom vorigen Jahre sich nothwendigerweise gewisse. Be⸗ schränkungen auferlegen mußte. Es konnte sich für sie in der Haupt⸗ sache nur um die gan n eg der vorhandenen Genossenschaften, die Sammlung ihrer Statuten, die Ermittelung des Standes an Mit⸗ gliedern und Angehörigen und an besonderen genossenschaftlichen Ver⸗ anstaltungen (Schulen, Hilfskassen z handeln. Weitere Momente, als den Stand und die formelle Organisation der Genossenschaften, in diese Statistik einzubeziehen, verbot sich schon deshalb, weil die Genossenschaften, wie Mataja bemerkt, in den einzelnen Ländern höchst ungleich entwickelt und vielfach sehr zurückgeblieben sind, wes⸗ halb eine bloße Umfrage bei ihnen über die einzelnen Seiten ihrer Thätigkeit ohne intensivste Mitwirkung der Verwaltungs- behörden! unmöglich mit Aussicht auf die allgemeine Erzielung verläßlicher Resultate hätte durchgeführt werden können, die Thätigkeit der Behörden aber bereits durch die vorgenommene Erhebung soweit in Anspruch genommen war, als dies für statistische . zulässig erschien. Ihren vollberechtigten Zweck erfüllt die
tatistik von 1 auch so, wie sie vorliegt, insofern als sie die Grund⸗ lage schuf für alle weiteren Bestrebungen zum Ausbau der Reichs- genossenschaftsstatistik und ein Bild darüber gab, welche Genossen⸗ schaften in Oesterreich auf Grund der Gewerbenopelle von 1883 ge⸗ gründet worden sind, wie man dabei vorgegangen ist, von welchen e lr man sich bei Aufstellung und rt r in der Genossen⸗ schaften hat leiten lassen, in welchem Maße sich örtliche Ab⸗ , . oder schablonisierende Tendenzen geltend gemacht haben,
Eynatten, erklärt sich aber gegen den Antrag Kirsch.
in welchem Umfange es möglich oder nothwendig gewesen ist, e.
oder gemischte Genossenschaften, Genossenschaften mit einem den Ver⸗
kehr der Mitglieder unter einander erleichternden kleinen ober er- schwerenden großen Bezirk ins Leben zu rufen,
Schon diefe Hinweife Mataja's uber den Jweck der österreichischen
ossenschaftsstalistik lassen erkennen, daß sie trotz der eingehaltenen
thwe . e antun vieleg bloten muß, was für Deutschland lehrreich werden kann, und es schien angemessen, diesen pin 8 hier mitzutheilen, weil im Nachstehenden natürlich nicht auf alle die er⸗ wähnten, auch vielleicht sehr lehrreichen Gesichtspunkte näher einge⸗ gangen werden kann. Von besonderem Interesse ist in der Besprechung Mataja'8 zunächst das, was er über die Zufammensetzung der Genossenschaft en sagt. Amtlich werden in dieser Beziehung in Oesterreich vier Kate⸗ gorien von Genossenschaften unterschieden: Genossenschaften für einzelne Gewerbe (Fachgenossenschaften); Genossenschaften für verwandte Gewerbe; Genossenschaften für mehrere, nicht verwandte Gewerbe und endlich Kollektivgenossenschaften. Bei den ersteren· — so fügt ,,. erklärend hinzu — ift ein enger beruflicher Zusammenhang vorhanden; hei der zweiten Kategorie, in welche z. B. Genossenschaften für Fleischhauer und Selcher, für Bäcker und Zuckerbäcker u. dergl. fallen, ist dieser schon loser; die dritte Gruppe enthält diejenigen Genossenschaften, welche mehrere, wenigstens zum theil untereinander in keinem näheren Zusammenhange stehende Gewerbe umfassen, ohne *. jedoch diese Anzahl so bedeutend wäre, um die betreffende , n chaft als Kollektivgenossenschaft, als Sammelstelle für die Gewerbe schlechtweg erscheinen zu lassen.“
Folgende Zahlenäbersicht giebt ein Bild, wie sich die Zusammen. setzung der Genossenschaft in der Praxis bis 1895 gebildet hatte:
An⸗ Mit⸗ Ge⸗ dehr · zahl glieder hilfen linge ö J 72 086 2374 enossenschaften für verwandte
J 41469 61 7834 137 134 32 669 Genossenschaften für mehrere
nicht verwandte Gewerbe. 2493 1962193 193 529 70 621 Kollektivgenossenschaften.. 1832 242 373 115599 48741
Sämmtliche Genossenschaften 5317 554 335 518 3438 174 46065
Im einzelnen findet man, wie Mataja berichtet, in den Statuten der Genossenschaften Gruppierungen aller Art vorgenommen. Bald sind einer Genossenschaft nur ein, zwei, drei Gewerbe zugewiesen, bald schwillt die Aufzählung zu einer Liste von zehn, zwanzig, dreißig, ia in einzelnen Fällen von sechzig und siebzig ausdrücklich bezeichneten Gewerben an. Häufig finden sich in einer Genossenschaft alle „hand⸗ werksmäßigen Gewerbe zusammen, dies auch öfters im Unterschiede von den „freien!, d. h. nicht dem Befähigungsnachweis unterworfenen, und von den ‚konzessionierten“, die dann ein anderer genossenschaft— licher Verband umschlingt. ͤ
Vielfach im Zusammenhang mit der Zusammensetzung der Ge⸗ nossenschaften steht die Frage nach dem „territorialen Umfang der Genofsenfchaftsbezirke“. Im Ganzen haben sich in dieser Beziehung die Verhältnisse bis 1896, wie folgt, gestaltet: Es umfaßte der Genossenschaftsbezirk: . .
eine Gemelndese . bei 327 Genossenschaften, mehrere Gemeinden desselben Bezirks. . 4163 d den ganzen politischen Berirk.. .. ĩ ö eine Stadt mit eigenem Statut... ö mehrere Gemeinden verschiedener poli⸗ .
ieee, ** .
Hier kommt, wie Mataja bemerkt, eine der wesentlichsten Schwierigkeiten in Frage, mit denen das Genessenschaftgwesen bei seiner Verallgemeinerung in Oesterreich zu kämpfen gehabt hat, die Alternative nämlich, vor der man stand, wenn man nicht ganz kleine leistungsunfähige Verbände schaffen wollte, entweder vielen Genossen schaften einen räumlich sehr ausgedehnten Bezirk oder eine Zusammen— setzung aus sehr verschiedenen Gewerben zu verleihen. Vielfach haben sich wegen der geringen Anzahl von Gewerbetreibenden mehr oder weniger beide Uebelstaͤnde nicht umgehen lassen. Trotz der namhaften Anzahl von Genossenschaften, welche sehr verschiedenartige Gewerbe in fich vereinigen, kann Mataja keineswegs finden, daß die Genossen⸗ schaften allgemein einen, sehr großen Mitgliederstand besitzen. Thatfächlich finde man, wie unser Gewährsmann meint, auch öfters in einem und demselben politischen Bezirk, daß die Gruppierung der Genossenschaften erfolgte durch das Zusammenwirken verschiedener Tendenzen, von denen die eine mehr den fachlichen Zusammenhang, die andere mehr die örtliche Nachbarschaft der Gewerbebetriebe zur Geltung brachte. Es hätten sich die mannigfachsten Beweggründe — Rücksichten auf die Bedeutung einzelner Orte, die Kommunikations, verhältnisse, die besonderen Bedürfnisse eines einzelnen Gewerbes, auch Neigung der Betheiligten u. s. w. — n gemacht, um auf die Ein⸗ theilung der Orte und der Gewerbe in die Genossenschaften ein. zuwirken und das Bild, welches die Statistik entrollt, zu einem sehr bunten und lehrreichen zu gestalten. . ; )
Der Perfonalbestand der Genossenschaften hatte sich bis 1895, wie folgt, entwickelt: . .
bis 10 Mitglieder hatten 1,4 0;0 aller Genossenschaften,
über 10 bis 50 , ö
ö 34,0 0/so
199 209 22,6 0
9 56995 7, 80 / 9
h 1,3 9
in unbekannter Zahl, ‚— O9 0lo. . ö
Was als eine zu kleine und was als eine zu große Mitgliederzahl anzusehen sei, darüber wird man im einzelnen Fall je nach den Um⸗ ständen leicht verschiedener Meinung sein können. Mataja hält Ge⸗ nossenschaften unter 50 Mitgliedern für schwach‘, erst solche mit mehr als 200 für „stark!. Man wird wohl aber auch in Desterreich vielfach damit zufrieden sein müssen, Genossenschaften zu haben, die „nach besten Kräften“ wirken und danach die Aufgaben im Einzelfalle stellen und die zu deren Lösung erforderliche DOrganisation verschieden treffen. Starke Mitgliederzahlen können die Leistungk· fahigkeit der Genossenschaften nach gewissen Richtungen hin bei gleicher Organisation leicht schwächen, wie das z. B. der kürzlich veröffentlichte Bericht des K. K. Gewerbe. Inspektors für Wien (vergl. R. u. St. M. Nr. 11) erkennen läßt. . ; ö.
Was die Mittheilungen Mataja's über die positiven Leistungen der Genossenschaften, anbelangt, so konnten diese fo lehrreich sie in Einzelheiten sind, doch verhältnißmäßig wenig aus der amtlichen Statistik, bei der für letztere als nothwendig gegebenen, oben erwähnten Beschränkung auf die Feststellung des Standes und der formellen Organisation der Genossenschaften, entnehmen. Es sei hierüber nur Folgendes noch berichtet. ;
Die Erhebungen über die besondere Beachtung verdienenden ge— nossenschaftlichen Anstalten zur wirthschaftlichen Förderung der Genoffenschaftsmitglieder haben das nachstehende Er⸗ gebniß gehabt. Es befstanden? 1895 bei den Genoffenschaften nach Mataja s Angabe
Mohstofflager
ö verbunden mit Wärmehallen ..
F mit Lehr⸗ und Musterschleiferei .
Verkaufslokale. F Organisierung für Armeelieferungen.˖
Schlachthäuser y
Walkmühlen u. dgl.
Spar⸗ und Rreditvereiine·· 4. . Daneben gab es noch einige Schöpfungen singulärer Art. Ein eee Theil dieser Anstalten cf älteren, schon vor 1883 bestehen h. Genossenschaften (Innungen ꝛc. an, ein Theil ist der Initiative un Unterstützung des Staats, der Handels- und Gewerbekammern u. w. zu verdanken. . ft⸗
Mataja bemerkt hierzu, daß das bisherige e . recht der Gründung derartiger Anstalten, wie Vorschu ö. .
Rohstofflagern, dabei nicht günstig gewesen sei. Er verweist in . Beziehung auf den ‚Motivenbericht? der dem zsterreichischen Abgen ;
netenhause unlängst vorgelegten Gewerbenovelle, in welchem gesag sei: „Infolge der bisherlgen Bestimmung des 5 115 Abs. 2, wonah
kein Mitglied, der Genossenschast zur Theilnahme an den in
114 Abs. 1 erwähnten gemeinschaftlichen Institutionen und
nlagen, wider seinen Willen herangezogen werden kann, honnten bisher dergrtige Umnternehmungen, we . sich, wie Rohstoff⸗ lager, Verkaufshallen, gemeinsamer Maschinenbetrieb u. dergl., für baz. Kleingewerbe als sehr nützlich erweisen, nicht leicht ins Leben gerufen werden, da sich immer wenigsteng ein opponierendes Mitglied in der Genofssenschaft fand, und hieran die Errichtung der nlage auf Kosten der Henossenschaft scheiterte. Auch konnte das Vermögen der e n für derartige Zwecke nicht verwendet werden.“ Aehnlich liege es mit den e gig la en für Meister. Der , , if deshalb erleichternde Modalitäten hinsichtlich ber Errichtung genossenschaftlicher Anlagen vor und wolle es den Ge— nossenschaften ermöglichen, den Beitritt zu den Meisterkassen für ihre Mitglieder obligatorisch zu machen.
n Fach‘ und Fortbildungsschulen, die mit Genossen— schaften (in engerer oder weiterer Verbindung“ stehen, weist die Statistik 112 nach. Mataja macht darauf e . daß davon 7X Handelsgenossenschaften zugehören, und daß außerdem der Handel . Schulen mehrerer Kollektivgenossenschaften u. s. w. Antheil abe.
h Zum Schluß sei noch eines von Mataja hervorgehobenen , . edacht, welcher gleichfalls Veranlassung gegeben hat, eine Gesetzes« erer ag ins Auge zu fassen: der theilweise übertriebenen Beitriktts⸗ und , . (Aufgedings⸗ und Freisprech) Gebühren. Wie Mataja mittheilt, sagt der. Motivenbericht zum Entwurf der erwähnten Gewerbengvelle darüber Folgendes;
Es hat sich in der Praxis, insbesondere aber aus der Statistik
der gewerblichen Genossenschaften gezeigt, daß bei manchen Genossen⸗ schaften . hohe Inkorporatlonsgebühren statutenmäßig fest⸗ estellt wurden (bis zu 100 Fl.), daß dieselben vielfach als eine Er— chwerung, ja mitunter geradezu als eine Behinderung des Antritts der betreffenden Gewerbe erscheinen. Ebenso stellen sich die von den Genossenschaften festgesetzten Lehrlingsgebühren mehrfach als geradezu drückend dar.. . Als weiterer Uebelstand hat sich in der Praxis er⸗ eben, daß manche Genossenschaften zur Deckung ihrer Ausgaben gar n Umlagen von ihren Mitgliedern erheben, vielmehr hierzu ent⸗ weder die Inkorporationsgebühren der neu eintretenden Mitglieder oder aber die Lehrlingsgebühren verwenden.!“ Dem soll durch die Gewerbe⸗ novelle entgegengetreten werden.
Es geht aus diesen wenigen Mittheilungen zur Genüge hervor, welche große und schwierige Aufgabe die österreichischen Staatsbehörden in der genossenschaftlichen Organisation des Kleingewerbes zu lösen hatten und noch zu lösen haben. Die Veröffentlichungen der vom Verein für Sozialpolitik wie für Deutschland so auch für Oesterreich ver⸗ anlaßten Ferschungen über die Lage des Handwerks stehen nun auch, soweit sie Oesterreich betreffen, in nächster Zeit bevor, und es wäre sehr dankenswerth, wenn in diesen unter der besonderen Leitung des Professors von Philippovich ausgeführten Arbeiten die Entwickelung des Genossenschastswesens von praktischen Gesichtspunkten aus recht eingehende Berücksichtigung gefunden hätte.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus London meldet W. T. B.“: Der Aus stand der Londoner Bauarbeiter begann gestern früh, indem 12000 Zimmerleute und Tischler nach der Frühstücksstunde die Arbeit nieder ⸗ legten. Die Zahl der gesammten beim Ausstand betheiligten Arbeiter wird auf 25 000 geschätzt.
Aus Rotterdam wird dem W. T. B.“ zum Ausstand der Hafengrbeiter berichtet: Obwohl die Arbeitgeber den Forde⸗ rungen der Arbeiter, welche die Löhne betreffen, nachgegeben haben, wurde in einer gestern Vormittag abgehaltenen Verfammlung der Schiffsentlader einstimmig beschlossen, die Arbeit nicht vor Abstellung der übrigen Beschwerden wieder aufzunehmen. — Auf, den Schiffen aus Harwich haben fast alle Arbelter die Arbeit wieder aufgenommen. Die von der Great Eastern⸗Com⸗ pany gesandten Engländer sind noch in Rotterdam, arbeiten aber nicht. Auf dem Schiff aus Leith arbeiten schottische Arbeiter, auf dem aus Grimsby Engländer und ein Theil der Bemannung. Im Ganzen sind 125 Engländer in Rotterdam. In den Häfen harren 1I0 Seedampfer und 25 Segelschiffe der Ausladung.
Kunst und Wissenschaft.
Die Deutsche Kommission für die Südpolarforschung hat kürzlich den von ihr ausgearbeiteten Plan zu einer auf drei Jahre berechneten Südpolar⸗Expedition an die geographischen und verwandten Vereinigungen Deutschlands abgehen lassen. Sie hat damit die Agitation für dieses wissenschaftliche nationale Unternehmen eröffnet, und es ist zu erwarten, daß man in den Sammelpunkten der wissenschaftlichen Bestrebungen Deutschlands nichts versäumen werde, was dazu helfen könnte, um die Mittel zu der ge⸗ planten Expedition baldigst zusammenzubringen. Die Kommission wurde bekanntlich von dem vorjährigen Deutschen Geographen⸗ tage in Bremen eingesetzt. Ihr Vorsitzender, der S, der Deutschen Seewarte, Wirkliche Geheime Admiralitäts⸗Rath Dr. Neu— mayer, welcher schon lange die Nothwendigkeit betont hat, die seit einem halben Jahrhundert ruhende Südpolarforschung wieder auf— unehmen, hielt auf dem VI. internationalen Geographen⸗Kongreß in ondon einen dieses Thema von allen Seiten beleuchtenden Vortrag. An diesen Vortrag knüpfte sich eine rege Diskussion, auf Grund deren der Geographen⸗-Kongreß die Erforschung der antarktischen Regionen für das bedeutendste der noch zu loͤsenden geographischen Pro—⸗ bleme erklärte. Von England aus wird gegenwärtig eine mit Seehundsfang verbundene Expedition nach dem Südpol ausgerüstet, die im kommenden Sommer abgehen soll. Die deutsche Kommission ist indessen der Ueberzeugung, daß eine solche wissenschaftliche Forschungsreise nicht mit kaufmännischen Bestrebungen verquickt werden könne, und hat denn auch dem von ihr geplanten Unternehmen ven vornherein ein rein wissenschaftliches Gepräge ge— wahrt. Dabei sind praktische Ziele keineswegs aus den Augen ge⸗ lassen, bilden iedoch nicht das eigentlich Bestimmende in dem ganzen Plan. Da die deutsche Kommission für die Südpolarforschung aus führenden Vertretern der mannigfaltigen in Betracht kommenden Fach- wissenschaften und daneben aus n nen Polarforschern besteht, so ist nicht zu bezweifeln, daß ihr Aufruf den wünschenswerthen Erfolg zeitigen werde. Sie hat sich vertrauensvoll durch die geographischen und verwandten Gesellschaften an die deutsche Nation gewendet und hofft zupersichtlich, daß Deutschland in dieser großen Sache hinter anderen seefahrenden Staaten nicht zurückbleiben werde.
Ueber die Grundzüge für die Veranstaltung der Forschungs— Crpedition äußert sich die Kommission in dem oben erwähnten Plan olgendermaßen:
Die Meteorologie, die Lehre des Erdmagnetismus, Erdmessung, Zoologie, Botanik, Geologie und Eisforschung erheischen es, daß sedenfalls mit der geographischen Erforschung auch eine Ueber⸗ winterung innerhalb der Südpolar⸗Zone als einer der dringendsten Wünsche und deshalb als ein Grundzug des Forschungsplans an⸗ trkannt werde, Solches aber bedingt die Ermittelung einer festen
tätte auf einer der Inseln oder auf dem antarktischen Festlande, welches von manchen kompetenten Forschern in der Neuzeit angenommen wird. Demnächst ist dafür Sorge zu tragen, 3. die gegründete Südpolar. Station nicht gänzlich von dem Verkehr mit der bewohnten Welt getrennt werde. Aus dieser Rücksicht ist es er⸗ sorderlich, daß der' errichteten Südpolar- Station ein Schiff zur tütze und zur Verfügung bleibe. Ein zweites Schiff wird von dieser Basis die eigentliche geographische und hydrographische Erforschung fortfetzen müffen. Für diefe Operationen, die im einzelnen arzulegen im , er, . Stadium keinen Zweck haben könnte, sind . stens zwei Üiberwinterungen und eine Zestdauer von insgesammt rei Jahren erforderlich. Auf dieser Grundlage läßt sich von einer orschungsreise ein Erfolg für die irn gr, der Geographie und eophysik erhoffen, und erscheint auch die Sicherheit der Expedition
— seweit dies überhaupt in menschlicher Berechnung liegen kann — oer f, tsche Südpolar-⸗Kommisston hat sich f
die Deutsche polar⸗Kommission ha erner die Frage vorgelegt, welche Theile der Gen r ge wohl mit Aussicht auf Erfolg durch eine Forschungs⸗Expedition in Angriff zu nehmen wären, und sie gelangte zur Ueberzeugung, daß eine deutsche Expedition unter dem Meridian der Insel Kerguelen etwa 10 bis 85 Grad östlich von Greenwich) entsandt werden sollte.
ie Gründe dafür sind im Folgenden zusammengefaßt:
Es ist die Erforschung der Südpolar⸗Region, n Indischen Ozean ausgehend, an der bezeichneten Stelle niemals ernstlich in Angriff genommen worden; es kann daher mit Bestimmtheit die Er weiterung unserer Kenntnisse über geographische Gestaltung derselben erwartet werden.
Von gnderer Seite wird dieser Ausgangspunkt einer Expedition nicht ins Auge gefaßt, während die Gegenden südlich vom Kap Horn und jene südlich von Neuseeland für die Zwecke der Erforschung schon in Aussicht genommen sind.
Für metegrologische und ie . Forschung kann kaum eine e ,. Stelle für eine Südpolar⸗Station gefunden werden, als die
ejeichnete im Süden von Kerguelen und den Me. Donald Inseln. on hn der Kapkolonie und der Kolonie Victoria liegend, läßt sich eine tüchtige wissenschaftliche Unterstützung durch die daselbst befindlichen Observatorien erwarten, ganz abgesehen von der Thätigkeit des in den Tropen auf Mauritius liegenden Observatoriums.
Ueber die Zusammensetzung des Ezpeditions⸗ , onals soll zunächst bemerkt werden, daß ein jedes der
xpeditionsschiffe von ungefähr 400 t Tragfähigkeit etwa 30 Mann Besatzung haben muß; darunter sind einbegriffen 4 Offiziere und 4 ge= lehrte Theilnehmer, sodaß für die eigentliche Besatzung mit Deck⸗ offizieren und Werkleuten 2 Mann übrig bleiben. Aus dem Ge— lehrtenstab, welcher an Bord beider Schiffe sich befindet, wird das Beobachtungs⸗Korps für die Südpolar-Station ausgewählt, wozu noch einige, Handwerker und Arbeinsleute aus der Ce m ,a, treten. ie Führung einer solchen Expeditisn ist einem hervorragend praktisch und wissenschaftlich gebildeten Seemanne zu übertragen, welchem andere selbständig wirkende wissenschaftliche Männer zur Unterstützung beigegeben sind.
Bei Aufstellung des Kostenanschlags für die Expedition nach der antarktischen Region haben die im vorstehenden gegebenen Anhalts punkte als Grundlage gedient. Im . ist zu bemerken, daß das Unter · nehmen als unabhängig von den Mitteln und Einrichtungen der Kaiser⸗ lichen Marine auszuführen gedacht ist; es mußten sonach die Gehälter, Löhne u. s. w. vorgesehen, sowie auch der Neubau geeigneter Schiffe ins Auge gefaßt werden. In einzelnen Gruppen bon Aus— gaben stellt sich der Kostenanschlag, wie folgt: 1) für Gehälter und Löhne 320 000 S, 2) Verpflegung u. 4. m. N G00 e, 3) Neubau der beiden Schiffe 320 9000 Se, 4) Kohlen und Schmiermaterial 92 000 S, 5) Reserve⸗Schiffsmaterialien 6400 S6, 6) besondere Pelzausstattung 4400 S6, 7) Jagd⸗ und Fischereigeräthe 2000 M, s) Instrumente und Bücher 43 000 M, 9) Wohnhäuser und Obser⸗ vatorien 39 000 ½Æ½ , 10) Brenn⸗ und Beleuchtungsmaterial 12 000 4, 1I) Verwaltungsausgaben 6400 MS, 12) unvorhergesehene Ausgaben 7800 M, zusammen 950 000 A
Die Deutsche Südpolar⸗Kommission ist sich darüber klar geworden, daß ein Unternehmen auf einer Grundlage, wie sie im Vorstehenden flüchtig gekennzeichnet wurde, ungefähr 950 000 S zur Durchführung erfordern wird. Erscheint die Summe auch beträchtlich, so besteht andererseits gegründete Hoffnung, daß sie aufgebracht werden kann, und zwar wird diese Hoffnung gestützt in erster Linie durch die auf Grund dieses vorstehenden Programms bereits in Aussicht gestellten erheblichen Zeichnungen. Durch dieses Vorgehen einzelner, der großen Sache der i ,, n, gewogener Männer wird die Deutsche Südpolar⸗Kommission ermuthigt, sich an die deutsche Nation zu wenden, damit durch freiwillige Beiträge die erforderliche Summe aufgebracht werde.
Handel und Gewerbe.
Zwangs ⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 16. und 18. Mai die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Pasewalkerstraße 83, dem Milchhändler Gottl. Froehlich ehörig; Fläche 6,57 a; Nutzungswerth 10740 ½éß; Meistbietender lieb der Kaufmann R. Fregin, Schaperstraße 37, mit dem Gebot von 1653 200 S6 — Siegmundshof 15, dem Maurermeister Rich. Crampe gehörig; läche 8,34 a; Nutzungswerth 11200 S; für das Meistgebot von 165 000 MS wurde die Frau Major von Kottwitz, Kleiststraße 21, Ersteherin. — Lausitzerstraße 9, dem Albumfabrikanten L. Botumins ki gehörig; Fläche 11,23 a; Nutzungswerth 16200 „6; Ersteherin wurde die Frau M. Blümener zu Charlottenburg, Uhlandstraße 185/86, für das Meistgebot von 218 000 ½ — Schwedterstraße (48), dem Kaufmann F. W. Schulze gehörig; Nutzungswerth 10 680 ½; Ersteher wurde der Vorschuß⸗Verein Lichtenberg⸗Friedrichs⸗ berg, Frankfurter Allee 1065, für das Meistgebot von 165 200 M — Theilunghalber: Liesenstraße 1, dem Architekten Herm. Koulle u. Genossen sr g Nutzungswerth 7200 MS; Meist⸗ bietende blieb Frau Martha Schultz, geb. Koulle, Liesenstraße 1, mit dem Gebot von 123 100 M0
Berlin, 16. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelmehl 1415 —15 S6, la. Kartoffelstärke 14 — 15 M, IIa. Kartoffelmehl 11 — 12 , feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin —— S6, gelber Sprup 164 —17 6, Kap.“ Syrup 171 — 18 S, Kap. Export 184 — 19 YS , Kartoffelzucker elber 16— 165 , do. Kap. 174 — 18 0, Rum⸗Kuleur 31—32 ,
ier ⸗ Fuleur 30-32 M, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 21— 2 , do. sekunda 18—19 , Weizenstärke (kleinst.. 30— 32 4, Weizenstärke ¶ f 34—55 , Hallesche und Schlesische 36— 37 S, Reisstärke (Strahlen) 46— 47 66, do. (Stücken) 45— 46 S, Maisstärke 31—33 06, Schabestärke 32— 33 e, Viktoria ⸗Erbsen 14—18 S, Kocherbsen 14 —19 4. grüne Erbsen 14— 98 M, Futtererbsen 12 — 123 , inländische weiße Bohnen 24— 26 4, weiße Flachbohnen 24—26 M6, ungarische Bohnen 21—22 ½, galizische und russische Bohnen 18— 20 M, große Linsen 26— 36 Æ, mittel do. 18—24 M, kleine do. 13—17 4A, Mohn, blauer, nom. 22 — 28 41, do. weißer 40-50 60, Hirse, weiße 15—19 ½, gelber Senf 12 — 20 S, Hanfkörner 179 bis 19 R, Winterrübsen 18— 18 , Winterraps 18 —19 4, Buchweizen 135— 144 , Wicken 115 — 128 *, Pferdebohnen 12 — 12 S6, Leinsaat 19— 20 6, Mais loko 9—10 A, Kümmel 50 — 56 M, Leinkuchen 13— 145 M, Rapskuchen 10— 104 4, pa. Marseill. Erdnußkuchen 123 — 133 41, pa. doppelt 8 Baum⸗ wollensamenmehl 58 = 620½ 124 — 134 A, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30 oso 9— 94 M, pa. getr. Getreideschlempe 31 —34 20 11t— 12 4, pa. getr. Mais ⸗Weizenschlempe 31 — 345, 124 —133 , pa. getr. Maisschlempe 40 =42½ 12H — 13 M, Malzkeime 8t— 9 M, Roggen kleie 8J — 95 M, Weizenkleie 8t — 97 M (Alles per 100 kg ab Bahn
Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ viehmarkt vom 16. Mai 1896. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebend gewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3633 Stück. (Durch- schnittspreis für 190 kg.) IJ. Qualität 110 - 116 6, II. Qualit
100 - 108 Æ, III. Qualität 86 - 96 MS, IV. Qualität 72 - 82 S — Schweine. Auftrieb 8181 Stück. (Durchschnittspreis für 100 Kg.) Mecklenburger 78 S, Landschweine: a. gute 76 MS, b. ge- ringere 72 - 74 S, Galizier — — M, leichte Ungarn — — M6, be 20 5s9 Tara. Bakonyer —— M bei — kg Tara pro Stich. = Kälber. Auftrieb 1305 Stäck. n n,, für 1 kg.)
J. Qualität 1,10 — 1,20 S, II. Qualität 0,94 - 1,08 ι, III. Qua- litãr 6, 85 -= 52 6 — Sch a fe. Auftrieb go. Stuck. (Gurch⸗
ualitãt — —
— In der ordentlichen Generalversammlung der Actien⸗Ge⸗ , . für Beton. und Monierbau wurde der 36. bericht für das Jahr 1895/96 genehmigt; dem Vorstand wurde Ent⸗ lastung ertheilt und der Statuten⸗Aenderung über die Reduktion des Aktien⸗Kapitals zugestimmt. Die aus dem lu his gl ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt.
Stettin, 18. Mai. (W. T. B.) Getreidem arkt. Weiz ruhig, loo — —, per Mai⸗Juni 154 00, pr. Sept. Ott. 149 50. Roggen ruhig, lol — — pr. Mai-⸗Junt 115 90, Fr. Sept. O II8. Ho. Pommerscher Hafer loko 119 = 133. übst loro ruhig, pr, Mal 46 00, pr. Sept. Ott. 46,20. Spiritus unverändert, 6 mit 70 4p Konsumfteuer 32,00. Petroleum loko 9, 80.
Breslau, 18. Mai. (W. T. B.) Getreide und n , d,. Spiritus pr. 100 1 1000j0 exkl. 50 M Ver⸗
r
pr. April 31,40.
, ,, 18. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von o/) — — Koxnzucker exkl. 88 o Rendement — — Nachprodukte exkl., 75 og Rendement 9, 60. — 10,25. Still. Brotraffinade 1 — —. Brotraffinade I — —. Gem. Rafftnade mit Faß ——. Melis 1 mit Faß — — Geschäfts los. Rohzucker I. Produtt Transito f. . B. Hamburg pr. Mai 11,95 Gd., 11,97 Br., pr. Juni 1207 bez. und Br., pr. Juli 1220 Gd., 12,25 Br., vr. August .. bez. und Br., pr. Stt ober Hejember 11,671 Gd., 11,724 Br. ,
Essen a. d. Ruhr, 18. Mai. (WB. T. B.) Amtlicher Bericht der Kohlenbör se. Die günstige Marktlage hält an. Nächste Börse Montag, den 22. Juni.
. 18. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. *. ai 3,25 M, yr. Juni 3,277 A, pr. Juli 3,0 S, pr. August 3,30 , pr. September 3, 377 A, pr. Oktober 3, 35 A, pr. November 3,37 A, pr. Dezember 3, 40 , pr. Januar 3,40 S, pr. Februar 3,40 M, pr. März 3,425 M, pr. April 3,42 M Umsatz: 5000 kg. Ruhig. ;
Bremen, 18. Mai. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petror eum. (Offizielle Notierung der Bremer 1 Still. Loko 5,70 Br. . Petroleum.
oko h, 55 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcor 266 g, Armour shield 26 4, Cudahy 27 A, Choice Grocery 27 5, White label 27 8, i,, 245 3. Speck ruhig. Short elear middling loko 24 8. eis unverändert. Kaffee unverändert. Baumwolle ruhig. Upland middl. loko 411 3. Taback. 1800 Packen St. Felix.
Hamburg, 18. Mai. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 154 — 15tz. Roggen lolo ruhig, hiesiger —, mecklenburger lolo neuer 124132, russischer loko ruhig, 80-81. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rüböl (unverzollt) fest, loko 47 . Spiritus still, pr. Mai⸗Juni 165 Br., pr. Juni⸗Juli 17 Br., per August⸗September 174 Br., per September⸗ Oktober 177 Br. Kaffee fest. Umsatz 2600 Sac. Petroleum ruhig, Standard white loko 5, 65.
Kaffee. (Nachmittagsbericht,. Good average Santos pr. Mai 6741, pr. September 624, pr. Dezember 585, pr. März 358. Schleppend. — Zuckermarkt. (Schlußbericht. Rüben⸗Rohzucker J. Produkt Basis S8 Cιο Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Mai 11,973, pr. Juni 12,90, pr. August 12,274, pr. Oktober 11,727, pr. Dejember 11,623, pr. März 11,923. Matt.
Wien, 19. Mai. (W. T. B.) Die Brutto ⸗ Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 18. Woche (vom 29. April bis 4. Mai 1896) 273 0666 Fr.. Abnahme gegen das Vorjahr 2320 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Januar bis 4. Mai 1896) betrugen die Brutto ⸗ Einnahmen 3 605 381 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 342196 Fr.
Pest, 18. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko flau, 3 Mai⸗Juni 6,2 Gd., 6,74 Br., pr. Herbst 6,77 Gd., 6,73 Br. Roggen pr. Herbst 5,71 Gd., 5.7? Br. Hafer vr. Herbst 5,453 Gd., 5,50 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 3,91 Gd., 3,92 Br., pr. Juli⸗August 402 Gd., 4.03 Br. Kohlraps pr. August⸗September 10,20 Gd., 10,25 Br.
London, 18. Mai. (W. T. B.) 9609 Javazucker 14 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 11151 ruhig. — Chile ⸗Kupfer 461, pr. 3 Monat 466/18.
Liverpool, 18. Mai. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 000 B., davon für Spekulation und Export 509 B. Stetig. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Mai⸗Juni 415/80 Käufer⸗ preis, Juni⸗Juli 43 /s — 46 / a6 do., Juli⸗August 4 / g do., August⸗ September 45 Verkäuferpreis, September Oktober 4 = 4160 do., Oktober November 350 / g Käuferpreis, November⸗Dezember 33 — 35/0 do, Dejember Januar 33 — 38e Werth, Januar Februar 37 — 37e Käuferpreis, Februar⸗März 357 /s. - * d. Verkäuferpreis.
Wollaukt ion. Ostindische Wolle eröffnete ruhig, Preise un= . bis 5 Go billiger als letzte Auktion. 3856 Ballen wurden verkauft.
Bradford. 18. Mai. (W. T. B.) Wolle ruhig, Preise aber weichend; Garne williger; Stoffe ruhig, die Fabrikanten sind
beschäftigt.
Paris, 18. Mai. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig,
S8 0/9 loko 315 à 314. Weißer Zucker matt, Nr. 3, pr. 100 Kg, pr. Mai 315, pr. Juni 32, pr. Juli⸗August 323, pr. Oktober Januar 323.
Amsterdam, 18. Mai. (W. T. B. Java-⸗Kaffee good
ordinary 515. — Bancazinn 363.
NAew⸗Yark, 18. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit etwas nachgebenden Kursen; später wurde die Haltung unregel⸗ mäßig, der Schluß war fest. Der Umsatz in Aktien betrug 125 060 Stäck.
1100000 Dollars in Gold wurden heute nach Deutschland ausgeführt.
Weizen eröffnete stetig, zog einige Zeit im Preise an guf Be- richte über nasses Wetter im Nordwesten; später trat eine Reaktion ein auf schwächere Kabelberichte, sowie auf Verringerung der Engage⸗ ments der Haussiers und weil die sichtbaren Vorräthe geringer abge⸗ nommen haben, als erwartet wurde. — Mais eröffnete stetig. schwächte sich jedoch später etwas ab guf große Ankünfte und bessere Ernteaussichten. Im Verlauf des Verkehrs machten sich geringe Reaktionen bemerkbar.
Waarenbericht. Baumwolle ⸗Preis in New⸗JYork 84, do. do. in New⸗Orleans 7üu / ig, Petroleum Stand. white in ? 35 6,70, do. do. in Philadelphia 6.65, do. rohes (in Cases) 760, do. Pipe line Certif. pr. Mai 113, Schmalz Western steam 4 85, do. Rohe & Brothers 5, ls. Mais pr. Mai 35, do. pr. Juni — do. pr. Juli 353, Rother Winterweizen 744, Weizen pr. Mai 681, do. pr. Juni 684, do. pr. Juli 68, do. pr. September 673, Getreide fracht nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 14, do. Rio Nr. 7 pr. Juni 12,60, do. do. pr. August 11,70, Mehl, Spring ⸗Wheat clears 2.59, Zucker 33. Zinn 15,55, Kupfer 11.00. Visible Supply an Weizen 53 146 000 Bushels, do. an Mais 9153 000 Busphels. „Chicago, 18. Mai. (W. T. B.) Weizen war anfangs stetig, nahm alsdann infolge nassen Wetters und auf Berichte von Srnte= chäden durch Insekten eine Aufwärtsbewegung an, schwächte sich aber päter wieder ab infolge von i Ernteaussichten sowie auf Zwangsliquidationen und weil die sichtbaren Vorräthe geringer abge⸗ nommen haben, als erwartet wurde. — Mais eröffnete kaum be- hauptet und schloß, da sich kein besonderer Einfluß geltend machte, zur Anfangstendenz. Weizen pr. Mal 60g, do. pr. Juni 60. Mais pr. Mai 283. Schmalz pr. Mai 4.55, do. pr. Juni 462. Speck sbhort elear 425. Pork pr. Mai 7,573.
nittspreis für 1 kg.) I. Qualität o, 83 - 0 96 MS, II. Qualität kö n Deu
3 pr. April 51, 30, do. do. 70 M Verbrauchsabgaben
. . — . ö 2 1 — 233 r ö ///
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