die Kopfhülle und streuten die brennenden Schießwollstücke auf der Brücke des Torpedoschießstandes umher. Das van dieser Brücke war getheert und die Oberfläche von dem beim Gebrauch der Torpedos darauf tropfenden Oel mit Del getränkt, sodaß der . bei der zur Zeit des Unfalls errschenden Trockenheit mit außerordentlicher Schnelligkeit in Flammen auff Das Feuer verbreitete sich auf der Brücke so rasch, daß das Personal auf seine sofortige Rettung bedacht sein mußte. Der Werkzeugmacher Ebel, der in unmittelbarer Nähe des in Brand gerathenen Torpedokopfes sich be⸗ and, wurde von den aus dem Kopf ausströmenden lammen getroffen, und seine Kleider fingen Feuer. Er ist eider in den Flammen umgekommen. Der Verbreitun des Feuers gte sehr bald die Explosion der Luftkesse einiger Torpedos, welche auf dem . um Schießen berelt lagen. Diese Luftkessel waren bereits mit Preßluft auf⸗ efüllt, deren Spannung sich durch die hohe Temperatur so 1 erte, daß eine Explosion eintreten mußte. Ein weiterer Schaden wurde durch diese Explosion nicht herbeigeführt. Die ö der Torpedowerkstatt und der Garnison amen rasch zur Thätigkeit, und es gelang, das Feuer in kurzer Zeit niederzukämpfen.
w
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Fürstlich schwarz⸗ burg⸗sondershausensche Staats⸗Minister Petersen ist na Sondershausen abgereist.
Der Regierungs⸗Assessor Dr. Schmidt⸗Scharff zu Harburg a. d. Elbe ist der Königlichen Regierung zu Gum⸗ binnen zur weiteren dienstlichen Verwendung uͤberwiesen worden.
Baden.
Der Präsident des Ministeriums des Innern, Wirkliche Geheime Rath von Eisenlohr theilte gestern der Ver⸗ ö auf deren Anfrage mit, daß die Re⸗ gierung davon abstehe, diesem Landtage noch eine Vorlage be⸗ züglich der Verfassungsänderung . zu lassen, da in der Kammer die erforderliche Mehrheik für eine im Sinne der . nn liegende Verfassungsänderung nicht zu finden sein
ürfte. Braunschweig.
Der Landtag genehmigte gestern die Regierungsvorlage, betreffend die Bewilligung einer staatlichen Beihilfe von 400 000 S6 zum Bau einer Schmalspurbahn Tanne — Wal kenried bezw. Tanne — Braunlage.
In seiner heutigen Sitzung hat der Landtag, dem Keom⸗ missionsantrage gemäß, die Errichtung eines staatlichen Kali⸗Bergwerks bei Remlingen zur Zeit abgelehnt, dagegen beschlossen, die Negierung aufzufordern, mit Privat⸗ unternehmern einen Abschluß, betreffend die Ausbeutung der Kalilager, herbeizuführen.
Sachsen⸗Meiningen. Das Befinden Seiner Hoheit des Herzogs ist, dem „Reg.⸗Bl.“ zufolge, ein befriedigendes; der Verband ist abge⸗ nommen worden, das Knie mäßig angeschwollen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Für den Erzherzog Carl Ludwig ist eine sechs wöchige Hoftrau er angeordnet worden, welche am 22. d. M. beginnt. Der Ergtergos dreh . Höchstwelcher in den nächsten Tagen nach Schönbrunn übersiedelt, wird, dem „Vaterland“ zufolge, auf Wunsch der Aerzte, welche jede Auf⸗ regung von dem Erzherzog fernhalten wollen, nicht an dem Leichenbegängniß seines Vaters, des Erzherzogs Karl Ludwig, theilnehmen. ie die „Politische Korrespondenz“ erfährt, werden die fremden Höfe zu den Beisetzungsfeierlichkeiten für den , Carl Ludwig wegen der Kürze der Zeit keine ürstlichkeiten als Vertreter , . vielmehr für diesen
ü
. die ständigen diplomatischen Vertreter beglaubigen. — Aus Oesterreich, Ungarn und dem Auslande treffen fort⸗ während Kranzspenden und Beileids⸗Telegramme in aus⸗ nehmend großer Zahl ein. — Die Genossenschaft der bildenden Künstler in Wien veranstaltete eine Trauer⸗ . für ihren hohen Protektor, bei welcher der Vor⸗
sitzende Deininger dem verstorbenen Erzherzog einen tief empfundenen Nachruf widmete.
Im österreichischen Herrenhause widmete gestern der Präsident Graf Trauttmansdorff⸗Weinsberg dem En nh erg Carl Ludwig in warmen Worten einen Nach⸗
ruf, welchen das Haus stehend anhörte. Das Präsidium wurde beauftragt, dem Kaiser die Theilnahme des Hauses auszusprechen, und die Sitzung sodann geschlossen.
Im Abgeordnetenhause richteten gestern die Abgg. Proskowitz und Genossen nachstehende Interpellation an den Finanz⸗Minister, den Ackerbau⸗Minister und den Handels⸗ Minister:
In Erwägung, daß der Deutsche Reichstag eine namhafte Er— höhung der Zuckerausfuhrprämien beschlossen hat, welche Erhöhung
schon am 1. August d. J. in Kraft treten soll, in weiterer Erwägung, daß diese Prämienerhöhung, falls ihr nicht durch entsprechende Gegen— maßregeln entgegengetreten würde, eine ernste Schädigung nicht nur der heimischen Zuckerindustrie und Landwirthschaft, sondern insbesondere auch eines der wichtigsten Exportinteressen der Monarchie zur unausbleiblichen Folge, haßen müßte, und in Grwägung endlich, daß Gefahr im Verzuge ist, weil es zur dauernden Wahrung der von Oesterreich⸗ Ungarn auf den ausländi⸗
schen Zuckermärkten mühsam genug errungenen Position ge—⸗ wiß vermieden werden sollte, daß der deutsche Zuckererport, selbst auch nur vorübergehend, den Vorsprung der erhöhten 66. vor dem österreichisch⸗ ungarischen feen. port auch wirklich erlange, viel⸗ mehr die österreichisch⸗ungarischen Industriellen, um konkurrenzfähig zu bleiben, dieselben Vortheile wie die deutschen haben müßten, fragen die Interpellanten: „Ist die Regierung geneigt, im Einvernehmen mit der ungarischen Regierung eine zur Abwendung der geschilderten Gefahr geeignete Vorlage, eventuell mit Rücksicht auf die Kürze der eit nur ein Nothgesetz mit vorläufig bloß . Gültigkeits⸗ dauer, *. in diesem Sessionsabschnitt zur verfassungsmäßigen Be⸗ handlung einzubringen?“
Das Haus ging sodann zur Berathung der Revision des Grundsteuer⸗-Katasters über. Bei der Besprechung des Minoritätsantrages auf Herabsetzung der Grundsteuer—⸗ Hauptsumme um A Millionen, während die Regierung bis⸗
er nur einer eh fe 'auf 116 Millionen zustimmte, er⸗ lärte der Finanz⸗Minister Dr. von Bilinski; Die . e die schwere Krisis der ,, ein un
eabsichtige, durch bestimmte Maßnahmen die Landwirthschaft finanziell zu fördern. Die diesbezüglichen Opfer des Staats würden in 15 Jahren 57/9 Millionen betragen, gegenüber dem Minoritätsvotum müsse jedoch die Regierung sich erst die Ent⸗ scheidung vorbehalten. Im Falle der Annahme desselben müsse die projektierte Aktion zu Gunsten der Landwirth⸗ schaft fortfallen. „Wir werden uns“, lag der Minister, „im Jahre 1897, insbesondere im 6 S98, wirklich in einer äußerst schwierigen Lage befinden. Die Erhöhung der Beamtengehälter trägt daran nicht Schuld. Sie ist eine Angelegenheit, welche absolut geregelt werden muß und die mit der an und für sich ungünstigen Lage des Staats parallel läuft. Die Anforderungen, welche thatsächlich an den Staat herantreten, wachsen so ins Unermeßliche, daß die Regierung vor einem Punkt steht, den sie nicht mit erleben möchte. Die Erhöhung der Biersteuer, Branntwein⸗ und Zuckersteuer wird der jetzigen oder einer andern Regierung be⸗ willigt werden müssen, wenn alle Ansprüche, welche das Haus und die einzelnen Mitglieder an den Staat stellen, befriedigt werden sollen.“ Abg. Kaizl rief ö „Wo ist ein Defizit?“ Finanz-⸗Minister r. von Bilins ki: „Das wird sich bei dem ö Budget herausstellen. Man wird sich überzeugen, daß die bisherigen Präliminarien der ein⸗ zelnen Ministerien nicht vollständig reell waren. Es sind da manche Ueberschreitungen vorgekommen. Wenn man reell präliminiert und die stets steigenden Bedürfnisse berücksichtigt, so ist man nahe daran, ein Defizit vor Augen zu haben.“ Der Minister wies sodann darauf hin, daß die dies⸗ jährigen Einnahmen bei, weitem nicht so im Steigen begriffen seien, wie die im Vorjahre: „Wird das . den Minoritätsantrag i nen dann werden zwei
onsequenzen eintreten: 1) der Abschluß der finanziellen Aktion zu Gunsten der Landwirthschaft; ) was ohnehin kommen muß, aber in erhöhtem Maße, nämlich eine starke Erhöhung der indirekten Steuern. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, wurde das Eintreten in die Spezialdebatte beschlossen und die Sitzung unterbrochen. Die Debatte wurde am Abend fortgesetzt.
Das „Ungarische Korrespondenz-Bureau“ meldet: In An⸗ betracht der i, . er werden die während des hiesigen Aufenthalts des Königs im Juni in Aussicht genommenen Hoftafeln unterbleiben; nur die Mitglieder des inter⸗ nationalen Post⸗ und Telegraphen⸗-Kongresses werden am 19. Juni zur Hoftafel geladen werden.
Bei der Feier der Grundsteinlegung des Königs⸗Palastes, am 6. Juni, bleibt die Hoftrauer in Geltung; dagegen wird sie für die Feier am 8. Juni aufgehoben.
Das ungarische Oberhaus nahm gestern einstimmig den Antrag des Präsidenten Szläpy von Okäny an: einen Kranz an dem Sarge des . Erzherzogs Carl Ludwig niederzulegen und eine Deputation zur Leichenfeier zu entsenden. Sodann wurden die Mitglieder für die . ge⸗ wählt. — Im Unter hause theilte der Präsident von Szilagyi mit, daß die Beisetzung des Erzherzogs Carl Ludwig am Freitag Nachmittag um 4 Uhr stattfinden werde. Der Präsident beantragte, das Haus möge als Zeichen seiner Theilnahme einen Kranz am Sarge des Verblichenen niederlegen und eine Deputation, unter Fuͤhrung des Präsidenten, zur Leichenfeier entsenden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. In der Deputation wird auch die Unabhängigkeitspartei vertreten sein. — Hierauf trat das Haus in die Generaldebatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Verwaltungsgerichte, ein.
Nußland.
Gestern Abend brachten, wie „W. T. B.“ aus Moskau berichtet, 1000 Sänger, begleitet von einem 180 Mann starken Orchester, dem Kaiser und der Kaiserin in dem Hofe des Petrowsky⸗Palais eine Serenade dar. Die Majestäten nahmen dieselbe vom Balkon aus entgegen und bezeugten den Sängern warmen Beifall. Die das Palais umgebende Menge brach nach jeder Nummer in lebhafte Hurrahrufe aus.
Die Kaiserin-⸗Wittwe ist gestern Nachmittag RM Uhr in Moskau eingetroffen. Zum Empfange hatten sich der Kaiser und die Kaiserin sowie sämmtliche Großfürsten auf dem Bahnhof eingefunden. Ferner trafen gestern die Groß⸗ herzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, der Prinz Ludwig von Bayern, der . von Neapel, der Kronprinz von Griechenland, der ürst von Bulgarien sowie die französische Mission unter Führung des Generals de Boisdeffre in Moskau ein.
Ueber die Vorbereitungen, welche für den heute Nachmittag stattfindenden feierlichen Einzug des Kaisers, der Kaiferin und der Kaiserin⸗Wittwe in Mogkau ge⸗ troffen worden sind, liegt folgender Bericht des, W. T. B.“ vor:
Die seit vielen Wochen begonnene, durch die Ungunst des Wetters aufgehaltene Ausschmückung der Stadt ist nunmehr vollendet. Moskau gewährt im Festschmuck ein buntes, farbenprächtiges Bild; die Ein⸗ zugsstraße, welche neu gepflastert und mit gelbem Sand bestreut ist, sowie die zuführenden Querstraßen sind mit nie dagewesenem Aufwand geschmückt, die Häuser prangen fast alle von oben bis unten in Fahnenarrangements in den russischen weiß⸗blau⸗rothen, Farben; die freibleibenden Flächen sind mit den Namens zügen, Büsten und Bildnissen des Kaiserpaars geschmückt; Laubguirlanden, welche theils die Fronten der Häuser zieren, theils über die Straßen gezogen sind, geben einen lebensfrischen Rahmen; daneben überspannen Kronen tragende Wimpelguirlanden die Straßenzüge. An den Häuserfronten und an den Kirchen liest man Verse aus der National—⸗ bymne und Bibelsprüche, welche auf die Bedeutung der heiligen Handlung Bezug haben. Auf den Plätzen sind mächtige Flaggen—⸗ masten und Obelisken, welche Kronen und Doppeladler tragen, an verschiedenen Stellen der Einzugsstraße . für die dem Kaiser ihren Gruß entbietenden Stände errichtet; gegenüber dem auf das , . ausgeschmückten Palais des General⸗Gouverneurs teht der Pavillon für den Adel; der sich dahinter erhebende kasernen⸗ artige Bau der Hauptwache ist durch einen kunstvollen Ueberbau in . Stil der festlichen Umgebung auf dem gewaltigen Platze angepaßt.
In den Straßen bewegt sich heute eine zahllose Menschenmenge. Schon seit 3 Uhr Morgens nahm das Volk an den bestgelegenen Stellen der Einzugsstraße Aufstellung. Vorwiegend erblickt man xrussische Nationaltrachten, hin und wieder Trachten von südeuropäischen und asiatischen Völkerschaften. An allen geeigneten Plätzen sind Tribünen für viele Tausende von Zuschauern errichtet. Es heirscht eine muster⸗ hafte Ordnung. Das Wetter ist kühl, der Himmel theilweise bedeckt, jedoch nicht mit Regen drohend.
Italien.
Der Herzog von Orlsans, welcher sich leinige Tage in Palermo aufgehalten hatte, ist gestern Abend an Bord der Yacht „Sultana“ von dort nach Neapel abgereist.
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Die Sta atseinnahm en übertrafen in den ersten zehn
Mo naten des laufenden Finanzjahrs diejenigen des gleichen Zeitraums des letzten Lr e ahne um etwa 35 Millionen Lire In der gestrigen Sitzung der Deputirten kamm er ge langte das rektifizierte Budget zur Berathung. Der Bericht erstatter Cadolini erklärte, daß in den letzten 2 Jahren durch . der Einnahmen und Verringerung der Ausgaben ich eine Besserung von mehr als 160 Millionen ergeben habe. Redner gab die ö es sei völlig wahr, daß das Gleichgewicht des Budgets ein der“ artiges sei, daß man in den laufenden Etat sogar die 20 Millionen Ausgaben für Afrika einstellen könne, ohne zu außerordentlichen Maßregeln greifen zu müssen. Auf eine Anfrage des Deputirten Radice erklärte der Unter⸗Staatz⸗ sekretär des Auswärtigen Bonin, das Gerücht von der Auf⸗ Fön der apostolischen Präfektur in Erythräa entbehre jeder egründung. , sprach sich der Unter⸗Staatssekretaͤr
eise über die Missionare aus.
Türkei.
Die Entschädigungssumme für das im ver— gangenen Jahre auf auswärtige Konsuln bei Djeddah ver— . ist, wie W. T. B.“ erfährt, jetzt ausbezahlt worden.
in äußerst lobender
Griechenland. Der König ist gestern von Athen nach Korfu abgereist,
wo Allerhöchstderselbe etwa 10 Tage zu verweilen gedenkt.
Schweden und Norwegen.
Der König ist gestern in Malmö eingetroffen und von der Bevölkerung lebhaft hegrüßt worden. Der Hafen und die Stadt waren mit Flaggen geschmückt und eine un⸗ . Menschenmenge hatte sich am Hafen eingefunden.
er König wurde von dem Kronprinzen, den Ministern und den städtischen Behörden empfangen. Nach kurzem Auf⸗ enthalt setzte der König die Reise nach Stockholm fort.
Amerika.
Das Repräsentantenhaus hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, gestern mit 196 gegen 26 Stimmen den Gesetzentwurf Me. Call's angenommen, wonach männliche Einwanderer zwischen 16 und 60 Jahren, welche nicht lesen und schreiben können, von der Einwanderung ausgeschlossen sein sollen.
Aus Havanna wird gemeldet, der Chef⸗Arzt der Armee habe den Gebrauch von K 2 seitens der Auf⸗ ständischen konstatiert. — Die Aufständischen seien bei Jaru co in die Flucht geschlagen worden und hätten an der Küste von Rio Salado 30 Häuser in Brand gesteckt. Sie hätten dabei 17 Todte und zwei mit Munition beladene Barken verloren. .
Nach einem in i . eingetroffenen Telegramm aus Caracas habe sich die Regierung von Venezuela erboten, die englische Goelette „New⸗Day“, welche wegen Verletzung des . mit Beschlag belegt war, unter der Bedingung reizugeben, daß eine Schadloshaltung nicht gefordert werde. Diese Bedingung sei indessen abgelehnt worden.
Afrika.
Der „Tribuna“ wird aus Massowah von gestern be⸗ richtet, am 18. d. M. Morgens habe man aus dem Fort von Adigrat fünf Abtheilungen Tigriner von je 1000 Mann ohne die ita lienischen Gefangenen hinabmarschieren sehen. Der Major Prestinari habe 6. an einen Hinterhalt gedacht, die Tigriner hätten sich aber bald zurückgezogen, und man habe nun den Lieutenant Bodrero mit den Führern der Abessynier hinaus⸗ ziehen sehen, denen die italienischen Gefangenen gefolgt seien; unter den letzteren habe sich Major Salsa befunden. Ras Scium Tesfai habe an Major Prestinari einige Worte des Friedens gerichtet und Prestinari den Abessyniern die militärischen Ehren erweisen lassen. Am Nachmittag sei die Uebergabe des Forts vollzogen worden. Scium Tesfai habe das betreffende Aktenstück unterzeichnet. Die Kanonen seien zersprengt und die einzelnen tücke eingegraben worden; eine Batterie, welche erst vor einigen Tagen in das Fort gebracht war, sei fortgeschafft, 300 000 Gewehrpatronen und 60090 Artilleriegeschosse seien vernichtet worden. Die befreiten Gefangenen seien mit Kleidungs⸗ stücken und Nahrungsmitteln versehen und sodann nach dem Lager bei Cherseber abgeführt worden. Auf der Mitte des Weges dorthin habe sie der General Baldissera mit anderen Generalen und vielen Soldaten erwartet. Auch einige Ein⸗ geborene seien befreit worden, darunter der Dolmetscher des Majors Toselli, Namens Negussin. Die Operationen würden als abgeschlossen betrachtet.
Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht die Namen der von den Tigrinischen Ras ausgelieferten Gefangenen. Unter den⸗ selben befinden sich Oberst Na va, ein Hauptmann und drei Lieutenants, neben 88 Unteroffizieren und Soldaten.
Aus Prätoria erfährt das „Reuter'sche Bureau“, die Ent⸗ scheidung über die Mitglieder des Reform-Comitèés werde erst in der nächsten Woche getroffen werden. Inzwischen sei an Stelle der Todesstrafe eine Strafe von 15 Jahren Ge⸗ fängniß gesetzt worden. Was die übrigen 59 Angeklagten betreffe, so seien 9 gänzlich straffrei geblieben, während die Strafen der anderen auf 5 bezw. 3 Monate Gefängniß ge⸗ mildert worden seien. — Eine Depesche Sir Herkules Robinson's an den Staatssekretär lh. die Kolonien Chamberlain bestätigt die Umwandlung der Strafe und fügt hinzu, daß. die Verurtheilung zu einer fünf— zehnjährlgen Gefängnißstrafe nur eine Formalität be⸗ beute, deren Vollstreckung wenig wahrscheinlich sei. Die Geldstrafen seien aufrecht erhalten, die Strafe der Verbannung werde aber aufgehoben werden, wenn die Verhafteten ihr Ehrenwort gäben, sich in Zukunft nicht in die politischen An⸗ gelegenheiten Transvaals mischen zu wollen.
Der Gouverneur Sir Herkules Robinson und der Sekretär für Süb⸗Afrika Sir Graham Bower sind gestern von Kapstadt nach England abgereist.
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Heft 3 des „Archivs für Eisenbahnwesen“, hergus, egeben im Ministerlum der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Julius pringer, Berlin), hat folgenden Inhalt: Die Eisenbahnen der Gre
1550 = 1894. — Die Eisenbahnen Griechenlands n Von Schwering. — Die Eisenbahnen der Pyrenäͤischen Halbinse . Von P. C. Kupka. — Die russischen Eisenbahnen i
Von Dr. Mertens. — Die Königlich preußischen Staats
im Jahre 1894195. — Erweiterung und Vervollständi preußlschen Staatseisenbabnnetzes im Jahre 1896 und Bethe f des Staatöz an dem Bau von Privateisenbahnen und von Klein
. nstatistik für das Jahr 1893. — D
daher gemäß Art. 55 Nr. 2, Art. 19 Nr. 1
bahnen, sowie an der Errichtung von landwirthschaftlichen Getreide⸗
agerhäusern. — Die Eisenbahnen der österreichisch- ungarischen . ie im Jabre 1891 und die Hauptergebnisse der dien g en er Personenverkehr auf den Eisenbahnen Sachseng im ö und im Jahre 1893 im besonderen. — Die Eisenbahnen Mexikos. — Kleinere Mittheilungen: Reue Eisenbahnbauten im Königreich Sachsen; Eisenbahnen in China; Betriebseinnahmen der französsschen Hauptbahnen 1894 und 1895; Gisenbahn in Korea; Das , von Ceylon. — Recht- ien und ,. (Deutsches Reich, Preußen, Württemberg, Besterreich⸗Ungarn, Schweiz, Frankreich, Rußland, Serbien, Peru). =
Bücherschau.
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Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Der sich durch den Verkauf von Wein auf den Personen— Dampfschiffen vollziehende Betrieb der Schankwirthschaft läßt sich, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungsgerichts, VI. Senats, 1. Kammer, vom 16. Dezember 1895 von dem Da mpfschiffs« betriebe nicht trennen, vielmehr 9 er mit diesem zusammen einen einheitlichen Gesammtbetrieb dar; es kommen daher bei der Zerlegung des Gewerbesteuersatzes für diesen Gesammtbetrießb nur diejenigen Gemeinden in Betracht, in welchen der Dampfschiffs⸗ und damit der steuerpflichtige Ge⸗ sammtbetrieb als stehender Gewerbebetrieb ausgeübt, wird. Von diesen Gemeinden wird diejenige, in welcher der Einkauf, die Lagerung und Pflege der Weine stattfindet, bei der Bemessung ihrer Quote des Gesammtertrags, die Gewinnerzielung aus dem Schankbetriebe auf den Dampfschiffen vornehmlich sich zu⸗ schreiben dürfen. ‚Die Regierung hat insofern gefehlt, als sie, von der Voraussetzung ausgehend, daß bezüglich des Weinverkaufs nur die Dampfboote, weil auf ihnen allein der Verkauf stattfinde, die den Gewinn abwerfenden Betriebsstätten seien, lediglich das Verhältniß der an den einzelnen Betriebsorten erzielten Roheinnahme an Fracht und Fahrgeldern als für die Vertheilung des Steuersatzes maß— gebend? Grundlage erachtet hat. Denn hierbei ist üÜber⸗ sehen, daß auf die Erzielung des Gewinness aus dem Weinverkaufe der Einkauf, die , . und Pflege der Weine von wesentlichstem Einfluß sind, und daß alles dies nur am Sitze der Gesellschaft in C. stattfindet. flege der Weine hätte bs. 2 der Ausführungs⸗ anweisung vom 10. April 1892 bei der Bemessung der auf die Stadtgemeinde C. entfallenden Quote des nur einheitlich für das ge⸗ sammte Unternehmen zu ermittelnden Gesammtertrags als eines Fer für die Gewinnerzielung vornehmlich entscheidenden Merkmale Berück— sichtigung finden müssen. (VI. G. 393.)
— Hat eine Aktiengesell schaft mit Zweigniederlassungen im Laufe des Steuerjahres noch eine weitere Zweignleder—⸗ lassung in einer anderen Gemeinde errichtet, so ist, nach einem Ur⸗ theil des Ober- Verwaltungsgerichtg, II. Senats, vom 18. März 1836, obgleich eine Vertheilung des Gesammteinkomm ens der Aktien- gesellschaft bereits unter die bis zur Errichtung der neuen Zweignieder⸗ lassung steuerberechtigt gewesenen Gemeinden stattgefunden hat, die Gemeinde der neuen Zweigniederlassung den noch berech tigt, die Aktiengesellschaft für den Rest des laufenden Steuerjahres nach . des auf den neuen Betrieb entfallenden Jahreseinkommens zur Gemeinde Cinkommensteuer heranzuziehen. „Es muß der Klägerin n. Aktiengesellschaft zu Elberfeld, welche neben ihren bereits in Aachen, Barmen Düsseldorf und M.⸗Gladbach bestehenden Zweig. niederlassungen im September 1893 eine solche auch noch in aß errichtete und von der dortigen Stadtgemeinde für das 11. Semester des Rechnungsjahres 1893.ñ94 zur Gemeinde Einkommensteuer heran- gejogen wurde) anheimgegeben bleiben, den Weg zu betreten, auf dem sie etwa eine Reduktion der von den älteren Steuergläubigern erforderten Steuerbeträge nach Maßgabe des nachträglich an Köln ju zahlenden Betrags erlangen zu können meint. Jedenfalls ist der Steueranspruch der Gemeinde Köln davon unabhängig.“ (II. 569.)
Der Einkauf, die ö und
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Breslau wird der Voff. Itg.' berichtet: In dem Aus— stande der Maurer und Bau hilfsarbeiter ist eine Einigung auf folgender Grundlage erzielt worden: Die Meister setzten für die Maurer die Arbeitszeit von 11 auf 103 Stunden herab und erhöhten den Stundenlohn von 85 auf 33 . Die Bauhilftarbeiter erhalten 3 3 auf die Stunde zugelegt. Gestern Abend sollte in einer Ver—⸗ . das Ende des Ausstands verkündet werden.
In Leipzig wurde in einer Versammlung der Sattler gehilfen, wie die ‚Lpj. Ztg. unter dem 19. d. M. mittheilt, über Verhandlungen mit den Meistern berichtet. Die Gehilfen ordern: 18 6 Mindestwochenlohn, g stündige Arbeitszeit, 15 bezw. B cho Zuschlag auf Accordarbeit, 25 bezw. 50 d Zuschlag auf Ueber⸗ h n und Sonntagsarbeit, Abschaffung der Beköstigung und Wohnung eim Arbeitgeber. Die Meister haben erklärt, daß einzelne dieser Forde rungen bei ihnen bereits bewilligt und durchgeführt seien, und daß sie durch eine Kommission mit der chili wegen der weiteren Punkte verhandeln wollten. Die Versammlung versah die Lohn⸗ kommission mit einem Auftrag in diesem Sinne. — Eine Versammlung der Klempnergehilfen beschloß, die Bestimmungen des Gehilfen⸗ tarifs — insbesondere die gz stündige Arbeilszeit — allenthalben auf— recht zu erhalten und den Ausstand zu ihrer Erreichung fortzusetzen.
ier in Berlin hat die Innung „Bund der Bau⸗, Maurer⸗ und immermeister', um kürzlich veröffentlichte Mittheilungen über Erfolge bei den Lohnforderungen der Maurer auf ihre Röchtigkeit prüfen zu können, eine Untersuchung veranstaltet, die ergeben hat, daß nicht die neunstündige Arbeitszeit und 55 3 Mindeststundenlohn währt sind, sondern im allgemeinen an der zehnstündigen rbeitszeit festgehalten und ein Durchschnittslohn für Maurer don ö,? 3, für Zimmerer von bö,4 3 für die Stunde geiahlt wird. Von etwa 300 Baugeschäften mit h260 Gesellen haben der Voss. Ztg. zufolge überhaupt nur S0 Firmen, der augenblick⸗= lichen Zwangslage nachgebend, die neunstündige Arbertszeit zugeftanden, die meisten werden jedoch nach den Pfingstfeiertagen die zehn stündige Arbeitszeit wieder aufnehmen. Aus Mainz wird der „(Frkf. Ztg.“ gemeldet, daß der Ausstand in der ö . Schuhfabrik durch Bewilligung der Forderungen der Arbelter beendet wurde. h Aus London berichtet die A. K. zum Ausstand der Bau— andwerker: Der Ausstand der Londoner Bauhandwerker hat am . auf der ganzen Linie begonnen. Man hatte ihn schon seit ham ahre erwartet, und beide Parteien, Arbeitgeber und Arbeiter, ien sich lange auf ihn vorbereitet. Am Montag Morgen hen 12 000 Zimmerleute und Tischler die Arbeit nieder. qi waren wie gewöhnlich zur Arbeit angetreten. Um .; Uhr aber gaben sie die bei ihnen übliche einstündige . ung. Die Zimmerleute und Tischler verlangen eine Lohn . erung von 3 d. für die Stunde und eine Abänderung ihrer rbeitsordnung. Am Dienstag sind schon 5600 wieder an die Arbeit in r geteht⸗ nachdem ihre Meister ihnen die Forderungen bewilligt 9 . Wie W. T. B.“ meldet, haben gestern weitere 3000 aus- n ; le merle die Arbeit zu erhöhten Löhnen wieder aufgenommen. solge von Lo 9.
Kunst und Wissenschaft.
Ein allgem einer deut scher Kunstgew er be- Tag wird in der Sit vom H. bis 8. Juni in Berlin abgehalten werden. R unft soll dazu dienen, die vielen im Kunstgewerbe Veutschlandz thätigen Kräfte im persönlichen Verkehr einander näher zu bringen, wichtige Fragen zu erörtern und ihrer Lösung entgegenjuführen, sowie vor allem das Verständniß für die Aufgaben und Ziele des Kunstgewerbes in weitere Kreise zu kragen. Neben dieser Arbeit wird den Her gen des Kunstgewerbe Tagetz Gelegenheit gegeben werden, außer den Sehens würdigkeiten der Reichs hauptstadt den gegenwärtigen Stand des Gewerbes und der Kunst in Berlin durch die Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung und die große internationale Kunst,-Ausstellung eingehend kennen zu lernen. Am Sonntag, den 8. Juni, wird in der Gewerbe⸗ Ausstellung ein 5 stattfinden, und an einem anderen Tage werden sich die Theilnehmer in Alt⸗Berlin' versammeln. Nähereg ist bei der Geschäftsstelle des Berliner Kunstgewerbeverein, Wilhelm⸗ straße 44, zu erfahren.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Egypten. Am 13. Mai sind in Kairo 2, in Alexandrien 28 Fälle festgestellt worden. In letzterem Orte sind bora April bis 6. Mai 34 Todesfälle vorgekommen, ferner in Zagazig am 29. April und 1. Mai, in Suez und Kinghi Osman am 3. Mai je 1 66 n ,,,
ndien. Kalkutta. Vom H. bis 11. April starben 285 Personen an Cholera, 5h an Pocken und 214 an ier fen Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: Odessa 2, St. Petershurg 16, Warschau 4 Todesfälle; London h (Krankenhäuser), Paris 8, St. Petersburg 26 Erkrankungen; Flecktyphus: St. Petersburg und Warschau je 2 Todesfälle; ir k Düsseldorf 4, Marienwerder 2, Fürstenthum Schaum⸗
urg⸗Lippe 2, St. Petersburg 9 Erkrankungen; Rückfallfieber: Moskau und St. Petersburg je 5 Todesfälle; St. Petersburg 135 Er⸗ krankungen; Genick starre: Kopenhagen 2. NewYork 3 Todes alle; Re⸗ ierungsbezirk Arnsberg?, Kopenhagen 3 Erkrankungen; Keuchhußten: ondon 96 Todesfälle; Influenza: Hamburg 2, London 13, Moskau 3, New⸗YJork 4, Paris 2 Todesfälle; Kopenhagen 45, Stock⸗ holm 46 Erlrankungen; Toll wuth; Moskau y — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Mafern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1,30 096: in Bromberg, Köln und Krakau — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 45, Breslau 2b, in den Regierungsbezirken Aachen 237, Arne berg 2565, Königs⸗ berg 387, Posen 302, Schleswig 205, Stettin 106, Wiesbaden 140, in n 346, Budapest 1153, Christiania 27, Edinburg 68, St. Petere burg 167, Prag 46 — an Scharlach (1881/90: 1,35 oso): in Bochum — Erkrankungen kamen vor in Berlin 44, Breslau 29, Edinburg 57, Kopenhagen 26, London 238 (Krankenhäuser), Paris S5, St. Petersburg 134 — an Diphtherie und Eroup (1881/90: 4,49 G0): in Erfurt — Erkrankungen sind gemeldet in Berlin 78, 6 6 er , 3. , 3 , 101 (Kranken⸗ äuser), Par ⸗ Petersburg — desgl. an Unterleibs⸗ typhus in St. Petersburg 119. . ͤ
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in DOberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 12 267, nicht rechtzeitig ae eh * f s 18 n er esien sind am 19. d. M. gestellt 4200, nicht = zeitig gestellt keine Wagen. ö ö
Verdingungen im Auslande.
. . Oesterreich⸗Ungarn.
15. Juni, Mittags. K. K. General ⸗ Direktion der Oesterreichischen Staatsbahnen; Lieferung des Bedarfs an mineralischer Kohle für die Zeit vom 1. Januar 1897 bis 31. Dejember 1897. Näheres bei den K. K. Eisenbahn ⸗ Betriebs- Direktionen und beim Reichs⸗Anzeiger .
15. Juni, Mittags. K. K. Eisenbahn⸗Betriebs, Direktion zu Trie st: 6 von 11 000 t Normalkohle und 450 t Koks für das Jahr 1897. Näheres bei der bezeichneten Behörde.
Ohne Datum. Stadtverwaltung in Debreczin: Lieferung von Röhren für die Wasserwerke. Bevölkerung 57 000 Einwohner.
Ohne Datum. Stadtverwaltung in Malrö (Ungarn): Ein⸗ richtung der elektrischen . Bevölkerung 33 006 Einwohner. Italien.
27. Mai, 11 Uhr. Artillerie und Bewaffnungs⸗Direktion des J. Seedepartements in Spezia: Lieferung von Cisen und Kurz waaren. Voranschlag 31 9900 Fr. Kaution 3100 Fr. Endgültiger Zuschlag am 15. Juni, Mittags.
Spanien. 31. Mai, 1 Uhr. Stadtverwaltung in Bilbao: Einrichtung einer Wasserleitung in der Stadt Bilbao. Näheres bei genannter
Behörde. ; Portugal. 3. Juni, Mittags. 6 portugiesische Eisenbahngesellschaft in Lissabon: Lieferung von kleinem Telegraphenmaterial. Näheres in den Räumen den K Rue de Chateaudun 28. weiz.
Ohne Datum. Stadtverwaltung in Zürich: Errichtung einer
Zentralmarkthalle. Voranschlag 1 500000 Fr. Niederlande.
27. Mai, Mittags. Kolonial. Ministerium im Haag: Lieferung des metallischen Oberbaues für 24 Brücken mit Zubehör (Bedingungs⸗ heft Nr. 1913; des metallischen Oberbaues für 2 Brücken mit Zubehör für Sekundärbahnen (Bedingungsheft Nr. 192); der Eisentheile für eine bedeckte . für die Vergrößerung eines Lokomotivenschuppens und für vier Kohlenschuppen (Bedingungsheft Nr. 193); der unteren Theile für 40 Holzwaggons und 24 Plateauwaggons für den Transport von Langholz (Bedingungsheft Nr. 194); von galvanisiertem Eisen⸗ draht für Telegraphenlinien (Bedingungsheft Nr. 195) — alles für die Staats Eisenbahnverwaltung in Java. — Bedingungshefte bei Martinus Nijhoff, Buchhändler im Haag, für 0,50 Fl. (Nr. 191, 192 und 195), für 3 Fl. (Nr. 193) und für 1 Fl. (Nr. 194).
3. Juni. Wasserbau⸗Ministerium im Haag: Herstellungsarbeiten an den Ufern des „Hollandsch Diep“ unterhalb der Kommune Hoogl⸗ en⸗Lage⸗Zwaluwe. Voranschlag 20 000 Fl.
I7. Juni. Gesellschaft für Ausbeutung der Billiton⸗Insel, im Haag: Deffentlicher Verkauf in Batavia von ca. 14069 Pikul Billiton Zinns. Fernere Verkäufe am 19. 3 21. Oktober, 16. Dezember 1896, 19. Februar und 16. April 1897.
Rumänien.
1. Juni. Verwaltung der rumänischen Eisenbahnen in Bu karest: Erdarbeiten für die Werkstätten in Bukarest. Voranschlag 87 654 Fr. Dänemark.
6. Juni. Direktion der Irrenanstalt (qindssygeanstalten) in Viborg. Zu liefern: 700 Ellen Leinengarn, 1932 Ellen Baumwollen⸗ zeug, 200 Ellen Leinewand, 3000 Ellen Dowlas, 300 Ellen ungebleichte Twistleinewand, 350 Ellen Sirtz 150 Ellen J,. 18650 Ellen Werg⸗ leinewand, 500 Ellen Nankin, 600 Ellen Stout, 206 Ellen pommersche Leinewand, 200 Ellen Poster, 50 Ellen Bambassin, 1545 Ellen Drillich, 509 Ellen ungebleichte Litzen, 1099 Ellen Schürzenband, 309090 Ellen weiße Bänder, 20 Grog kleine schwarze knöcherne Knöpfe, 20 Gros 6 e , ,, 20 Päckchen weißes Rollgarn, 10 Päckchen schwarzes
ollgarn, 20 Päckchen weiße Litzen, 10 Rollen ungebleichter Maschinen⸗ zwirn, 10 Rollen schwarzer Maschinenzwirn, 3000 Paar schwarze
efteln, 100 Stück Halstücher für Frauen, 100 Stück Halstücher fur
änner, 50 Stück . entücher. Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle wochentäglich 9 bis 12 Uhr. Versiegelte schriftliche An⸗ gebote mit der Aufschrift: „Leverance of Alenvarer m. m.“
Mexiko. ö. . Il: August. Stadtverwaltung in Mexiko: Konzesston der Einrichtung und des Betriebs der Straßenbeleuchtung in Mexiko mit elektrischem Glühlicht für die 6. von acht Jahren. e. 6. Juni. General ⸗Intendantur der Armee in Santiago: zlousen, osen, ützen mit doppeltem Deckel, 2000 Arbeitsblousen und 2000 ger h ü ö 6. Juni. General⸗Direktion der Telegraphen in Santiago: Lieferung von 15 5000 Glasgefäßen für Leclanchs⸗ Säulen, 165 em hoch, 9 em breit und mit 8 em Durchmesser an der Oeffnung; 2) 3500 kg chemisch reinem Ammoniaksalz. Kaution Ho g des An⸗= gebotwerths. Die Preise sind in gangbarer Münze anzugeben und die Proben sind 5 Tage vorher einzureichen.
Egypten.
2 Mai, 11 Uhr. Der Chef des Verwaltungedienstes in Kairo: Grrichtung einer Brücke mit eisernem Oberbgu in Foum-el-Khalig. Näheres in den Räumen des Verwaltungsdienstes an den Werktagen von 8 bis 1 Uhr. . I. Juni. Finanz⸗Sekretär des Kriegs⸗Ministeriums in Kairo: Lieferung von 15 500 Matten für die Militär⸗Magazine der Iltadelle, Näheres im Bureau des genannten Beamten an den Werktagen.
Verkehrs⸗Anftalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Post üher Ostende vom 20. Mai ausgeblieben. Grund; Sturm auf See. Die Post ist mit Sonderzug in Köln eingetroffen und hat den Anschluß nach Berlin über Hildesheim noch erreicht.
In Leipzig ist gestern die von der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Gesellschaft neuerbaute Leipziger Elektrische Straßenbahn mit oberirdischer Stromzuführung auf den Linien von Mockau und Schönefeld nach dem Stadtinnern eröffnet worden.
Halle a. S., 20. Mai. (W. T. B.) Heute wurde die neu⸗ erbaute Eisenbahnstrecke Halle —Hettstedt dem Betriebe ö. . ;
Bremen, 21. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Schnelldampfer Lahn“ hat am 20. Mai i e, ur st Ca sthe⸗ passiert. Der Postdampfer Hohenstaufen“ ist am 20. Mai Morgens auf der Weser angekommen. Der Dampfer Löwenburg- ist am 19 Mai in Pernam buco angekommen.
Tr iest, 20. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Habs. burg ist, von Alexandrien kommend, heute Vormittag hier ein= ö 3
on don, 20. Mai. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer Arundel Castle“ ist Montag auf der Heimreife von 6a n Ur und der Castle⸗ Dampfer Norham Castle heute auf der Ausresse von Madeira abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Tan tallon Ca stle“ ist Dienstag auf der Ausreise in Kapstadt angekommen.
Rotterdam, 20. Mai. (W. T. B.. Niederländisch⸗ Amerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Der Dampfer . Obdam“ ist heute früh von Rotterdam abgegangen.
Theater und Musik.
ü Theater Unter den Linden.
Die erste Aufführung der burlesken Operette Der Groß⸗ herzog“ von Gilbert, deren musikalischer Theil von Arthur Sullivan herrührt, fand gestern Abend eine freundliche Aufnahme. Der Musit sind die Vorzüge eigen, welche des Komponssten Mikado“ zu einem Weltruf verholfen haben: graziöse leicht fließende Melodik in Verbindung mit orizinellen, formenreichen Rhythmen. Die Instrumentation ist zumeist die kret und feinsinnig durchgeführt und über⸗ rascht zuweilen durch humoristische Klangmischungen. Sullivan neigt besonders in seinen Chormotiven dem englischen volksthümlichen Liedergeschmack zu, in, welchem sich oft derbe Laune mit warmer Empfindung eint. Dieser Eigenart verdanken die besten Nummern des Großherzogs! ihren Erfolg. Besondere Anerkennung erweckte wieder eine Art Madrigal, das auch vortrefflich vorge⸗· tragen wurde. Leider stellte die Dürftigkeit und Verworrenheit des Textes die Geduld der Zuhörer auf eine harte Probe. Infolge eines vom Textdichter erfundenen statutarischen Buells?“, das durch Karten ausgefochten wird, besteigt ein Theater⸗Direktor einen Großherzoglichen Thron und gelangt in den Besitz mehrerer Bräute, die er zum 56 sammt dem Thron wieder herausgeben muß. Das kargliche Motid der Handlung ist weitschwei g, ohne Geist, Witz oder Gemüth ausgesponnen; Parodistische Cinlagen herrschen vor und ermüden durch ihre Ausdehnung. Die Darstellung konnte wohl zufriedenstellen. Fräulein Fischer, welche die erste Heldin“ einer Theatertruppe spielte, zeigte im Vortrage wieder Anmuth und reizvolle Pikanterie; einen besonderen Erfolg errang sie durch die burleske iedergabe einer tragischen Eifersuchtsscene. Fräulein Peroni, ein neues Mitglied der Bühne, führte sich in einer Soubrettenrolle durch gefaͤlliges Spiel und eine wohlklingende Stimme, die jedoch unter einem starken Tremolo leidet, nicht ungünstig ein. rau Grimm ⸗Einödshofer brachte die Partie einer alternden Liebhaberin mit künstlerischer Zurückhaltung geschickt zur Geltung. Die Herren Klein, Wellhof Großherzog Randolfo) und Hanno (Prinz von Monte⸗Carkoj ließen den komischen Gehalt ihrer Rollen wirksam in die Erscheinun treten. Den Darstellern fehlte es weder auf offener Scene noch na den Aktschlüssen an kräftigem Beifall, den außer der Sarstellung auch der musikalische Theil der Operette reichlich verdiente.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, am Geburts⸗ tage Richard Wagner s, Lohengrin! unter Kapellmeister Dr. Mucks 6 in feen gg Rel ng g . enen ,. Mödlinger;
ohengrin: Herr Gudehus; a: Frau Pierson; Telramund: Bulß; Ortrud: Frau Sucher. . 3
Im Neuen Löniglichen Opern⸗-Theater (Kroll) werden morgen Mozart's Singspiel Der Kapellmeister, Text von Rudolf Gene, und Donizetti 3 Oper Die Tochter des Regiments“ gegeben.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen zum Besten der ar n e fr des Vereins Berliner Presse Ernst von Wildenbruch's Trauerspiel „Die Karolinger. neu einstudiert zum 25. Male in Scene. Die Besetzung ist nachstehende: Ludwig. Kaiser der Franken: Herr Nesper; Judith, seine Gema lin: Fräulein Poppe; Lothar, König von Ftalien: Herr Keßler; . König von Bayern: Herr Ludwig; Karl, Ludwig's und Judith's Sohn: Fräulein Lindner; Ebo, Bischof von Rheims: . Eichholz; Agobard. Bischof von Lyon: Herr Heine; Wala, Abt von Corvey: ö. Molenar; Matfried, Herzog von Orleans: . F. Ludwig; Bernhard, Graf von Barcelona Herr Matkowsky;
amatelliwa, eine Maurin; Frau von Hochenburger; Abdallah: Herr Kahle; Satllatlas: Herr Arndt, Temin: Herr Purschian.
Mit Rücksicht auf die zum bi ag zahlreich hier ankommenden Fremden wird das Adolf Ernst . Theater den Schwank WCharley's Tante“ abwechselnd mit dem jetzigen Repertotrestück Dag flotte Berlin“ zur Darstellung bringen. Zunächst geht der Schwank am Sonnabend neu einstudiert in der früheren Besetzung in Scene. Den Abend leitet die parodistische Gesangsposse ‚Die Bajazzi' ein.
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eboren. en Lebensjahre erhielt von ter ianofortespiel, ,. nahm sie in Weinlig, Kupsch und Violin.
tunden bei N t hen öffentli . ö.