1896 / 124 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 May 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Der Papst hat die Abhaltung eines Konsist oriums i ben i inisterium der öffentli ö ö e n, , V 6e g , r, betr. die dem

ur Ernennung von Kardinälen für aeseht Türkei.

den N. Mai einberufen worden.

In Athen eingetroffenen Nachrichten aus Caneg zufolge seien 1100 tuüͤrkische Soldaten in Vamos von 3009 Mann aus der Bevölkerung der Umgegend eingeschlossen. Die zum

h en worden. In

; ersonen ermordet worden.

Der „Times“ wird aus Athen von gestern berichtet, git Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf ie. führung von Philipp Rüfer's Ingg ' statt.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater (Kroll) geht

Margarethe unter

Entsatz gesandten Truppen seien zurückge Rethymon seien mehrere

dem 24. d. M.

Konsulats befänden sich unter den Getödteten. ätten telegraphisch um Kriegsschiffe ersucht. lotte in

riechische

m Zaum zu halten. Griechenland. Die britischen und die russischen

unverzuůglich nach Canea in See zu gehen.

Bas Blatt „Asty“ bestätigt, daß die Kawassen des etödtet worden

ellschaft John

russischen und des griechischen Konsulats in Canea

seien. Der Agenk der griechischen Schiffahrtsge und dessen Familie seien ebenfalls ermordet word Ein Boot sei im Hafen von

ethymon mit Kanonen beschossen worden und habe nicht

tand werde allgemein.

landen können. Serbien.

Die Bildung des Verfassungsausschusses ist, wie „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet, nicht zu stande gekommen, weil Pafic verlangt habe, daß der Minister⸗Präsident Nowakowic und das Kabinet ihre Entlassung nehmen sollten,

was der König rundweg abgelehnt habe. Asien.

Das „Reuter'sche Bureau“ ,,. im Nordwesten von China sei

ufstand der Mohamedgner ausgebrochen, Kia⸗Ju⸗Ku⸗Ang sei von den Aufständischen, welche in westlicher

Richtung vorrückten, eingenommen worden.

Nach einer Depesche der Amsterdamer „Nieuws van den Dag“ aus Batavia haben die holländischen Truppen Lam⸗ pisan g, den befestigten Hauptort in dem Gebiete Tuku Omar s, des uptlings der aufständischen Atchinesen, genommen. Die die Holländer hätten an Todten einen Hauphmann und 15 Soldaten, an Verwundeten neun Offiziere und 132 Mann verloren. Die ,,, Befestigungen seien sämmtlich von den Holländer

setzt worden. Die Operationen dauerten fort.

Verluͤste des Feindes seien sehr bedeutend;

Afrika. Die „Times“ berichtet aus Kapstadt,

herrsche in Canea vollständige Anar Die türkischen Soldaten mordeten und plünderten die hrist⸗ lichen Einwohner. Die Kawassen des . und russischen

alta sei gestern nach Kreta in See gegangen. anzerschiffe würden heute n. dorthin ab⸗ . Turkhan Pascha sei vollständig machtlos, die Soldaten von

uch in Rethymon sei die Lage ernst.

anzerschiffe haben, wie W. T. B.“ aus Athen von heute erfährt, Befehl erhalten,

erfährt aus Peking von aufs neue ein

internationalen Uebereinkommen ü

betr. F Nachrichten.

Nr. 17 des Eisenbahn⸗Verordnungsblattg“, heraus,

fer te Liste, vom 2. Mal 1896. Erlasse bes Ministers der öffent

j i A beilen: vom JI. Mai 1896, betr. Verfolgung von Zuwider⸗ Die kretensische Nationalversammlung ist auf ö . . , , 3

rung der UÜnterfuchung bei Unfällen und Betriebsstörungen.

Arbeiten, vom 20. Mai, hat Hr der

den Eisenbahnfrachtverkehr bei⸗

morgen Gounod's Alle Konsuln artner's ö in Scene. n

Die britische iedler, der

den Musikkorps des Garde. Regiments, statt. Am Sonnabend,

Tondichters bestimmt.

Poppe, en. Der Auf⸗ Bu , gie hben morgen die 125. Aufführung des

Mal in Scene; am Freitag findet schen Operette . Der Bettelstudent

tätenvorstellungen unausgesetzt ihren Das Theater Alt⸗Berlin Novitätenabend, an dem Adalbert

Naham Franko, Diri Militär⸗Musikkapellen, welcher z.

Die Stadt Gehör zu bringen.

Wie die „Frankfurter Zeitung“ der Kaiser den Hinterbliebenen

begann, wohnten au

Chemiegebäudes der Berli

Nr. 2 des ‚Centralblatts für das Deutsche Reich“,

herausgegeben im Reichßamt des Innern, vom

folgenden Inhalt:; 1) Konsulatwesen: Ernennung; —— Entlassung. 27) Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1595 bis Ende April 1896. 3) Zoll⸗ und Steuerwesen: Bestellung eines Stations⸗Kontroleurs. 4) Polizeiwesen: Ausweisung von

Ausländern aus dem Reichsgebiet.

kfunst. Der Vortrag, welcher 22. Mai, hat

Theater und Musik.

igliche Kammersänger .

astlert als Faust; den Mephistopheles singt Herr Riechmann; den

eri Herr Fricke; den Siebel:

Marthe: Fräulein Pohl. Im Garten findet Nachmittags

6 Uhr ab n. Doppel Konzert, ürassier Regiments und 2. Garde. Dragoner ˖

Dpern⸗ Theater zur Erinnerung an die vor 50 Jahren tattgehabte erste Tufführung Albert Lortzing's Oper Der Waffenschmied“ gegeben. Der Ertrag i. Vorstellung ist für die Hinterbliebenen des deutschen

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst von Wildenbruch's Rrauerspiel Die Karolinger‘ ge eben. Lindner, von Hochenburger, die Herren Retzer, Matkowsky,

Keßler, Kahle und Ludwig sind darin beschäftigt. leider statt. Am Donnerstag geht .Der Hungerleider' zum letzten

bie Bühne wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, während im Friedrich. Wilhel mstädtischen Konzert⸗Park die Konzerte und Speziali⸗

2 zur erften Aufführung gelangen soll. 1.

worden, mit dem Philharmonischen Blasorchester (Orchester der Berliner Gewerbe⸗Ausstellun am Donnerstag, den 28. d. M., einige chöre n. an treffen der beliebtesten amerikanischen Kompositlonen in der Ausstellung zu 6 ; z

telegraphisch Allerhöchstseine Theilnahme aussprechen lassen.

Mannigfaltiges.

In der St. Hedwigskirche fand heute Vormittag 120 Uhr die Trauerfeter für den verstorhenen spanischen Obersten und Militär⸗Attachsé bei der hiesigen . Ferrer statt. Die Leiche war in der Kirche ar, Der

Allerhöchsten Befehl Deputationen der Offizier korps der hiesigen Garnison bei. Nach beendeter Feier in der Kirche wurde die Leiche nach dem katholischen Friedhof in der Liesenstraße daß dort eine e , . n ig gn mit . . ö ; für die Einrei ĩ j in Bataillon des Garde⸗-Füstller⸗RKegiments mit Fahne und Regi⸗ 2 . . Eid r i ern fich . ments⸗Mufik hatte auf dem Friedhof als Trauerparade Aufstellung Transvaal behufs Milderung der über die gefangenen Mit⸗ glieder des Reform⸗Comités verhängten Strafen.

genommen und erwartete dort den Trauerzug. Am Sonnabend vor Pfingsten sprach im Hörsgal des Herr Professor Luthmer aus Frankfurt a. M. über Juwelier⸗

liche Entwickelung des Geschmeides und seiner Formen zum Gegenstand hatte, verbreitete sich zunächst über die Quellen, welchen man die Kenntniß der Juwelierkunst der Vergangenheit verdankt. Es sind dies die Gräberfunde aus der antiken Welt und dem früheren Mittelalter, die spärlichen Originalstücke aus dem späteren Mittelalter, welches dafür Porträts und Bildwerke jeder Art dar⸗ bietet, dann aber aus der Renaissance⸗ und Spätzeit zahlreichere

Kapellmelster Wein⸗ Die Titelrolle singt Fräulein Emil Götze

fessor Dr. Matt

Fräulein Rothauser; die ausgeführt von

den 30., wird im Neuen Königlichen Ausstellung

Doggen Klub Die Damen Bar oy Klub

lark Tyhegter findet Aukgfseßte sind

usstattungsstücks Der Hunger⸗

eine Wiederholung der Millöcker⸗ statt. Im Monat Juni bleibt

ortgang nehmen.

veranstaltet morgen seinen nächsten haarigen ru

bare, Gren fh vorführen. sischen Windhunde vertreten sein, sowie in noch nie esehener Anzahl und Auswahl die Damenhunde. Auch an sen⸗

Originale, sowie die Nachklänge, welche im Nationalschmuck na . und die Entwürfe der Klelnmeister. Die Geschichte nl, Vortragende nach vier Stilperioden, wobei er die ntwickelung des einzelnen Schmuckstücks durch die Jahrhunderte verfolgte; er führt römischen Welt vor Mal 1856, fich darstelle. C ei das in den Vordergrund tretende Element der 6 sowie ein schneller Wechsel der Formen, welcher durch verschiedene fremde, be. sonders orientallsche Einflüße erklärt wurde. Pon der kurzen, aber runkvollen Herrschaft des Renalssance⸗Geschmeides entrollte der Ver affer ein anziehendes Bild. Diese worden durch die im 17. Jahrhundert beginnende Herrschaft der farb⸗ losen Brillanten, welche seitdem und ee. kunst die Alleinherrschasft führen. Im Laufe diefer Woche finden im Hörsaal des Chemiegebäudes der Ausstellung . folgende ae

e den Schmuck der antiken, griechis der sich wesentlich als den hen n e. aj harakteristisch für den Schmuck des Mittelalterg

eriode sei alsdann abgelsst heute in der Geschmeide⸗

Vorträge statt: Heute spricht Pro⸗ k-Köel über „Die Kunst in der Holischnitzerei, ins

besondere an norddeutschen Kunstmöbeln und Gebrauchsgegenständen

aus alter und neuer Zeit“, morgen, Mittwoch, Professor Dr. C.

Koppe. Braunschweig über . Die Jungfraubahn“, am Donnergtag

Graf Joachim von vf ö

Birektoör Schulz Henke über Die Photographie mit X-Strahlen“,

am Sonnabend Professor Dr. Karl Frey über die neueste ea f. Für die Internationale Hunde⸗Ausstellung, wel

29., 30. und 31.

eil über Deutschlands Kolonien, am Freitag

e am

Mai auf dem Terrain der Berliner Gewerbe⸗ stattfindet, sind ca. 800 Aussteller mit über 1109 Rennungen angemeldet, darunter seltene Kollektionen, die sämmtlich in Extrazellen untergebracht werden. ,, betheiligt sind durch ihre Kollektiv. Uusstellungen in erster

in Berlin mit über

eihe der deutsche 30 Doggen und der in Berlin mit seinen russischen Windhunden,

darunter fünf aus dem Besitze einer Masestät des Kaisers.

39 Staatsprelse im Werthe von über 70090 M

und 115 Ehrenpreise im Werthe von 10 090 46. Sämmtliche Preise werden im Hauptrestaurant von Adlon u. Dressel ausgestellt, die vom deutfchen Doggen Klub und vom Barsoy⸗Klub gestifteten Preise jedoch in den eigenen Kollektivräumen. Die Ausstellung wird, abgesehen von dem überaut reichen Material, über 100 deutsche Doggen der größten und edelsten Rassen, einige sechzig Bernhardiner, darunter seß

r kost⸗ Hervorragend werden ferner die well⸗

von Hanstein 8 Dichtung „Gotz irn fen Reuheiten wird es nicht fehlen; so wird beispielsweise ein

ent einer der besten amerikanischen

enn Werlin weilt, it eingelazen Perpen.

meldet, hat Seine Majestät der Frau Klara Schumann

Wolf in Gemeinschaft mit drei Jagdhunden in einem Käfig gusgestellt erner wird man eine Kollektion von 7 nackten Afrikaner hunden, eine solche von 6 riesigen Bernhardinern und eine von 35 Jagdhunden verschiedener Rassen, welche sämmtlich einem Besitzer

Zahlreiche neue Wegweiser in Gestalt von Händen aus Holz sind Jetzt an den Hauptwegen aufgestellt und mit orientierenden In⸗ schriften versehen worden.

Einen Lawn⸗Tennisplatz hat der Landschaftsgärtner F. Körner gegenüber dem südlichen Zugang zur Alyenwiese angelegt. Wie in England, dient eine wohlgepflegte Rasenfläche als Spielplatz.

Im Damenheim, welches sich auf der Plattferm des Pa. villons der historischen Trachten- Ausstellung befindet, hat die Firma Hermann Gerfon eine Separat ⸗Ausstellung wohlfeiler Kostüme und Blousen veranstaltet. ;

eier, welche mit einer Messe

ner Gewerbe ⸗Ausstellung

die kultur- und kunstgeschicht⸗ itta feierliche

beiwohnten.

Konstantinopel, 26. Mai. und gestern Nacht wurde im NYildiz-Palast ein Minister— rath abgehalten. Truppen abgegangen, welche noch in anderen Häfen für Kreta bestimmte Truppen aufnehmen sollen.

Kopenhagen, 26. Mai. Krönungsfeier des Kaisers von Rußland fand heute Vor⸗ mittag Ilie Uhr in der Kapelle der russischen Botschaft eine

Messe statt, welcher der König, die Königin, die Kronprinzessin, die übrigen hier anwesenden . das diplomatische Korps und eine Anzahl hoher?

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. (W. T. B.) Vorgestern

Von hier sind mehrere Schiffe mit

(W. T. B.) Anläßlich der

ürdenträger

(Fortsetzung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.)

—— ———

icht vom 26. Mai, r Morgens.

Wetterbe 8

*

40R.

Stationen.

.

5 8 86 2 D 8

d. Meeressp in O Celsius

Temperatur

Bar. auf 0 Gr o GC.

U

2 wolkenlos halb bed. 8 bedeckt

22

Belmullet .. Aberdeen. Ghristtansund t Kopenhagen. 2 bedeckt Stockholm. NW 2 heiter aranda. still heiter oskau ... NW wolkenlos Cort. Queens town ... O 3 heiter Cherbourg'! AI SMO 6 bededt 772 NMMO A4 heiter 770 N heiter Ul R 1 bedectty winemünde To N heiter Neufahrwasser 769 NNO 3 heiter Memel... 767 NNW 3 wolkig

aris .... 768 NMMO 3 heiter ünster.. . 770 ONO 2bedeckt Karlsruhe. 767 NO h heiter?) Wiesbaden, I68 N 2 bedeckt München I67 NO bedeckt Chemnitz.. 770 NO wolkenlos Berlin.... I69 NO 3 halb bed. Wien.... 766 NNW bedeckt Breslau.. 769 N bedeckt le dir.. 766 ONO heiter za... , 62 OMS wolkig 2 k . bedeckt

) Neblig, Thau. Y) Gestern öfter Regen.

nebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet, dessen Kern über Schottland liegt, hat sich wieder über Skandinavien autzgebreitet, während der Luftdruck jenseits der Alpen am niedrigsten ist. Dementsprechend wehen über Mittel Guropa nördliche und nordöstliche Winde, welche in den westlichen Gebietstheilen frisch auftreten. In Deutschland ist das Wetter etwas wärmer und heiter, in Süddeutschland ist stellenweise Regen ge⸗ fallen, am meisten (id mm) zu Mühlhgusen; an der Küste ist die Temperatur durchschnittlich normal, im Binnenlande liegt sie unter dem Mittelwerth, zu

—— .

Münster um 6 Grad. Etwas wärmeres, trockenes,

heiteres Wetter wahrscheinlich. Veutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 1356. Vorstellung. Ingo. Große Oper in 4 Akten. Mustk von Philipp Rüfer. Text nach Gustap Freytag's „Die Ahnen“ J. 5 von Martha Friedemann. Ballet von Emil Graeb. In Seene e vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 77 Uhr?;

Neues Opern ⸗Theater (Kroll). 94. Vorstellung. Margarethe. Oper in 5 Akten von Charles Gounod. Text nach wr n, von Goethe's Faust, von Jules Barbier und Michel Carr. Ballet von Emil Graeb. In Scene . vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative inrichtung vom ber⸗ Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ artner. (Faust: Herr Emil Götze, Königlicher

ammersänger, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 143. Vorstellung. Die Karo⸗ linger. Trauerspiel in 5 Akten von Ernst von Wildenbruch. In Scene Ert vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.

Vonnertztag: Opernhaus. 137. Vorstellung. Der , . Holländer Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 71 Uhr.

Schauspielhaus. 144. Vorstellung. Judith. Eine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Anfang 77 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Hamlet. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag: Lumpacivagabundus.

Freitag: Die Stützen der Gesellschaft.

Berliner Theater. Mittwoch: König Hein rich. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: König Heinrich. ,. (36. Abonnements. Vorstellung): Wilhelm ell.

Lessing Theater. Mittwoch: Waldmeister.

Schultze⸗Theater in Hamburg, mit Julie Kopaezy⸗ fe und Cduard Steinberger als Gast. Anfang . Donnerstag: Waldmeister.

Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Hotel zum Freihafen L -HGtel du Libre Eehamge). Schwank in 3 Akten von G. Fevdeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Mustk von Fran gols Perpignan. Anfang 76 Uhr. h , und folgende Tage: Hotel zum Frei

afen.

Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 265 -– 26.

Mittwoch: Der Hung erleider. Ausstattungs⸗ Komödie in 10 Bildern mit Gesang und Ballet von Julius Keller und L. Herrmann. Musik von Louis Roth. Anfang 74 Uhr.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Konzert. Auftreten von 28 Spezialitäten ersten Ranges. i n des Konzerts 6 Uhr. Anfang der Vorstellung

.

Donnerstag: Ini Theater: Zum letzten Male: Der Hungerlcider. Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Konzert. Auftreten von 28 Spe⸗ zialitäten ersten Ranges.

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.

Mittwoch: Tata⸗ Toto. Vaudeville in 3 Akten von Vietor Leon und F. Zell, nach Bilhaud und Barrs. Mustk von Antoine Bands. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Kapellmeister: Gustav Wanda. Anfang 73 Uhr.

Donnerstag: Tata⸗Tota. Freitag: Tata Totn.

——

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Mittwoch: Mit durchaus neuer usstattung an Kostümen, Dekorationen und Re⸗ quisiten. Der Großherzog. Burleske Operette in 2 Akten von Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. In Scene gesetzt von Julius ., . ent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

r. Donnerstag und die folgenden Tage: Der Grof⸗

Operette in 3 Akten von Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. Ferenezy ⸗Ensemble vom Carl

herzog.

Adolph Ernst Theater. Mittwoch: Char ley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Repertoirestück des Globe⸗Theaters in London. In Scene gesetzt von Adolyb Ernst. Vorher: Mit neuer Ausstattung: Die Bajazzi. Paredistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von F. Roth. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. 1

. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Johanna Sallbach mit Hrn. Kreig—⸗ sekretär Carl Lölhöffel, von Löwensprung (Berlin Seelow). Frl. Käthe Wolff mit Hrn. Ser. Lient. Iwnmanuel Hansen (Zanzow b. Gienow). Frl. Lucia Schwedler mit Hrn. Regierungs · Assessor und Prem. -Lieut. d. R. Dr. Richard Finger (Magdeburg Altona).

Verehelicht: Hr. Major a. D. Hermann von Fur, mit Frl. Helene von Tümpling (Naumburg a. S..

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs-Rath Blau (Schwerin J. M.). Eine Tochter: Hrn. Amtsrichter Dr. Methner (Carolath a, O.. . Legations⸗Sekretär Rittmeister Georg von Treutler (Tokio, Japan).

Gestorben: Hr. General. Arzt 4. D. Pr. Johannes Muͤnnich (Berlin. Sr. Oberst⸗Lieut. 3 D Dein rich Sster (Berlin). Hrn. Ober Pfarrer Martin Usbrich Tochter Erika (Kothenburg O. *), Hr. Major z. D. und Bezirks ⸗Offizier Ernst pon Wröchem (Köln a. Rh.). Hr. Regierung Hauptkassen. Buchhalter Emsl Tischer (Breslai), Hr. Regierungs⸗ Sekretär Victor Przibilla (Breslau).

m

Verantwortlicher Redakteur: Sie menroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen i e. und Verlagg⸗ Anstalt Berlin Gr., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen leinschließlich Börsen⸗Bellage), (168)

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G des alen

lichen Anzeigers ae n, mein irg ef che f e. an

Attien und ien en f n für die Woch vom 18. bis 23. Mai 1896.

M 124.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Nach 8 367 Ziff. 1 des Strafgesetzbuchs ist wegen Uebertretung u bestrafen, wer ohne Vorwissen der Behörde einen Lerch nn, beerdigt oder bei Seite schafft. In Bezug auf diefe Bestimmung bat das Reichsgericht, JI. Strafsenat, durch Urtheil vom I7. Fanuar 18965 ausgesprochen, daß die Vornahme der Bei⸗ , mit dem Bewußtsein, daß es ohne Vorwissen der Be⸗

örde geschieht, zur Bestrafung des Thäters genügt und nicht einmal die Kenntniß des Thäters, welche Behörde in Betracht komme, nöthig ist. (012 / 95.)

Die ohne Genehmigung der zuständigen Behörde geschehene Entfernung einer Leiche aus dem noch offenen Grabe, in dem sie beigesetzt worden war, um sie in einer anderen Gruft des⸗ selben Kirchhofs zu begraben, ist, nach einem Urtheil des Reichs⸗ erichtz, IV. Strafsenats, vom 28. Januar 1896, als Zer⸗ fig eines Grabes aus 168 des Strafgesetzbuchs zu be⸗ strafen. Der Todtengräber R. hatte für das verstorbene Kind des Gärtners Sf. ein Grab ausgehoben. Es wurde sodann der Sarg mit diefer Leiche in das Grab versenkt, und nach der Beerdigungsfeierlichkeit warfen der Geistliche und die Leidtragenden einige Hände voll Erde auf den Sarg. Nachdem diese sich vom Kirchhof entfernt hatten, hob R. gemesnschaftlich mit seinem Gehilfen K. den Sarg mit der Kindes leiche eigenmächtig wieder aus der Gruft und setzte ihn in eine in⸗ zwischen neu ausgegrabene Gruft, ohne den Vater des verstorbenen Rindes davon zu benachrichtigen und ohne eine Genehmigung seiner vorgesetzten Behörde eingeholt zu haben. Er that dies, weil kurz vor der Belfetzung der Leiche in das erste Grab der Maurer 3., der

leichfalls ein Kind verloren batte, den R. gebeten hatte, ihm die

rabstelle, die für das St.'sche Kind bestimmt war, zu überlaffen, da dieselbe neben dem Grabe seines. früher verftorbenen anderen Kindes dg. R. wurde wegen Zerstörung eines Grabes und K. wegen Beihilfe zu diesem Vergehen verurtheslt. Die Revision des K. (R. war bald nach seiner Ver urtheilung verstorben) wurde vom Reichsgericht verworfen, indem es begründend ausführte: .. .. Die zur Todtenruhe bestattete Leiche nebst dem Sarge und der Gruft bildete ein Grab im Sinne des 5 168 Strafgesetzbuchs. Daß die Gruft noch nicht vom Todtengrãber zugeworfen war und er die Stricke unter dem Sarge belassen hatte, um später eigenmächtig diesen nebst der Leiche wieder aus dem Grabe zu entfernen, kann nichts daran ändern, daß die Leiche bestattet war und im Grabe ruhte. Daß die Beseitigung eines wesentlichen Theils des Grabes, nämlich des Sarges mit der Leiche des Kindes, eine , des Grabes in sich schließt, unterliegt keinem Bedenken. er Vorderrichter hat aber serner ohne Rechtsirrthum sestgestellt, daß der Angeklagte R. ohne Genehmigung der zuständigen Behörde zur Wegnahme der Leiche aus dem Grabe nicht beß g und der Beschwerdeführer sich auch bewußt war, daß er dem Auftrage des R., die Leiche aus der Gruft zu , t nachkommen durfte, mithin bewußt unbefugt handelte.“

Entscheidungen des Ober⸗VBerwaltungsgerichts.

Der Gutsherr der Gemeinde, in welcher sich die Schule befindet, hat, nach einem Urtheil des Ober · Verwaltungsgerichts, J. Senats, vom 21. Januar 1896, zu den ihm sonst als im Schul⸗ bezirk ansässigem Hausvater e , . Schulunterhaltungs⸗ kosten nicht beizutragen, weil ihm nach 5 36 II 12 des Allg. Landrechts besondere Pflichten der Schule gegenüber obliegen. Der Vorderrichtsr ist daher mit Recht davon ausgegangen, daß die Ent⸗ scheidung des entstandenen Streitz von der Feststellung jener, vom Beklagten bestrittenen Gigenschaft des Klägers (als. -Guts⸗ herrn? abhänge. Das entscheidende Kennzeichen dieser letz⸗ teren wird vom Vorderrichter weiter zutreffend darin gefunden, daß es sich in dem Bestehen des Verhältnisses der Obrigkeit! gegen⸗ über den „Unterthanen“ der Gemeinde des Schulorts darstelle. Die darauf sich gründenden, die n,, , betreffenden Bestimmungen in den 33, 36 11 12 A. L.-R. sind noch heute geltendes Recht und nicht etwa durch die Verfassungsurkunde oder deren Ergänzungen in Wegfall gekommen wie der Beklagte irrig permeint und in der Revision aufrecht erhält; es darf in dieser Be—⸗ ziehung u. a. auf die Ausführungen in der Entscheidung des DV. G. vom 21. Mai 1883 hingewiesen werden, wie denn auch die Vorschrift des 5 36 a. a. O. sozusagen täglich gehandhabt wird.“ J. 94.)

Hat der Kommunalsteuerpflichtige zur Zeit der Ausschreibung der Einkommen, oder einer anderen Kommunal steuer bereits aufgehört, der an sich steuerberechtigten Gemeinde an⸗ jzugehören, fo kann er, nach einem Urtheil des Ober ⸗Verwaltungs⸗ gerichts, II. Senats, vom 22. Februar 1896. auch zu der aus⸗

eschriebenen Steuer, obgleich dieselbe sich auf die Zeit des Bestehens n. Steuerpflicht bezieht, nicht mehr herangezogen werden. Der in Frankfurt a. M. wohnende N. hatte für die Zeit von Anfang Mai bis Anfang Oktober 1894 eine Wohnung in K. ge⸗ miethet und diesen Ort im Oktober 1894 wieder verlassen. Erft durch Steuerausschreiben vom 15. November 1894 davon benachrichtigt, daß er pro 1894 / 95 zur Einkommensteuer in K. mit einem beftimmten Betrag eingeschätzt sei, und mit seinem Einspruch durch Beschluß des Gemeinderaths zurückgewiesen, weil er von Anfang Mal bis Anfang Oltober 1894 in K. eine Wohnung innegehabt habe und diefer Zeitraum in Ermangelung jeder während desselben erfolgten Abmeldung als Aufenthalt angenommen werden müsse, beantragte er im Wege der Klage Freistellung von der Steuer. Der Bezirkts⸗ ausschuß wies die Klage ab. Auf die Revision des Klägers hob das Spber Verwaltungsgericht die Entscheidung des Beyirksausschusses auf und erkannte auf Freistellung des Klägers von der erforderten Steuer. „Ber Gerichtsßof‘, führt das Ober. Verwaltungegericht aus zhat in lonstanter Rechtsprechung an dem Grundsatze , , daß, wer 6 Zeit der Ausschreibung einer bestimmten Abgabe bereits aufgehört at, der an sich fteuerberechtigten Korporation anzugehören, auch zu dieser Abgabe nicht mehr herangezogen werden kann, ein Satz, der keineswegs bloß auf dem Geblete der Kreisbesteuerung, sondern auch in Ansehung der Gemeinde ⸗Cinkommenfteuer für anwendbar erachtet und unter anderem in dem Endurtheile des 11. Senats vom 28. November 1893 dahin ausgesprochen worden ist, sei einmal das Band, welches eine Person mit einer Gemeinde ver— binde der 23 der Aufenthalt, der Grundbesitz, der Gewerbebetrieb gelöst, so könne eine Heranziehung nicht mehr er⸗ folgen, auch nicht nachträglich hinsichtlich der Zeit des Besteheng der Steuerpflicht. Von diesem Grundsatz etwa abzugehen, hat sich bei wiederholter Erwägung kein Anlaß gefunden; insbesondere lag ein dicher auch nicht in den weiteren, darin gipfelnden Ausführungen des ertreters des Beklagten, daß bei seiner strengen Anwendung dag Besfeuerunggrecht der kethelligten Gemeinde nde h vereitelt werden könne, wie denn auch vorliegenden Falls eine frühere Hergn. nehung mangels einer persönlichen Abmeldung des Klägers nicht thunlich gew sen sel. Auch wenn die Gemeindebehörde nicht befugt wäre, alsbald nach dem Anzug des in der Gemeinde inen ben Nehmenden mit en Veranlagung vorzugehen, sst nicht abjusehen, wie es ihr bei

zum Deutschen Reichs⸗Anze

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 26. Mai

einiger 2h nicht möglich sein sollte, solche Veranlagung als⸗ bald nach Ablauf des dreimonatlichen Zeitraums zu be— wirken. Für den vorliegenden Fall insbesondere erhellt in keiner Weife, wodurch der Beklagte, nach dessen eigenem Zugeständniß die olizeiliche Anmeldung des Klägers bereits im Monat Mai erfolgt ein oll, behindert gewesen wäre, mit der Veranlagung schon im Monat August vorzugehen.“ ¶( II. 364.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Aach en wurde am Montag, wie . W. T. B.“ meldet, der Inte rnatisnale Bergarbeiter⸗-Kongreß eröffnet. Es waren anwefend 40 englische Delegirte, 12 deutsche, 2 fran⸗ zösische und ein österreichischer. Die beiden Mitglieder des englischen Unterhauses, Burt und Pickard, wurden zum Tagespräsidenten und General Sekretär gewählt, Der Reichstagsabgeordnete Dr. Lüttgenau⸗ Dortmund fungiert als Dolmetscher. Zur Nachmittagsfitzung waren auch 4 belgische SDelegirte eingetroffen. Den ersten Berathungsgegenstand bildet die Frage des achtstündigen Arbeitstages einschlie ih Einfahrt und Aus⸗ fahrt für alle auf oder unter der Erdoberfläche arbeitenden Ber leute. Während die Miners Federation verlangt, der Achtstundentag solle auf dem Wege der Gesetzgebung festgesetzt werden, will ein An⸗ trag des englischen elegirten Joung, daß die Verkürzung der Arbeitszeit lediglich durch die Organisation der Arbeiter herbeigeführt werde, da sonst die Macht des Stagts erhöht und die Freiheit des Individuum vermindert würde. Die Erörterung über die Frage sollte heute stattfinden. Der deutsche Delegirte Möller gab die Erklärung ab, 9. bei den nächsten Kongressen die Deutschen selbst für Uebersetzer und ihre Wohnungen sorgen würden, und daß sie auf die Herausgabe eines Berichts des General- Sekretariats verzichten. Die sonstigen Kosten wollen die Deutschen nur nach ihrem Antheil a. und machen von der Annahme dieser Bedingungen den ferneren Besuch der Kongresse abhängig.

Hier in Berlin haben die vereinigten. Wollhutfaöbri— kanten, wie die Berliner Volks-Itg.“ mittheilt, am Sonnabend Nachmittag sämmtlichen ausständigen Arbeitern die ordnun Smãßige Entlassung ausgefertigt. Auf die Anfragen verschiedener Ausständigen, wann sie die Arbeit wieder aufnehmen könnten, wurde ihnen mit getheilt, 6 der Fabrikantenverein seinen am 18. Mai gefaßten und durch Anschlag bekannt gegebenen Beschluß über die Schließung sämmtlicher Fabriken bis auf weiteres aufrechterhält. An dem Ausstand sind rund 3000 Personen betheiligt. Die Hut⸗ und Filzwaarenarbeiter Berlins waren am Freitag versammelt, am Über die durch den allgemeinen Ausstand der Wollhutarbeiter ge⸗ schaffene Lage zu berathen. Der allgemeine Ausstand in der Wollhut⸗ branche wurde gutgebeißen; folgende Forderungen wurden aufgestellt: neunstündige Arbeitsdauer, Anerkennung des bestehenden, von, den Arbeitnehmern geleiteten Arbeits nachweises, prozentuale Lohnerhöhung, Freigabe des 1. Mai.

Aus Verviers wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben, daß der gegen das Se eb fem gerichtete Weberausstand ohne Erfolg zu Ende gegangen ist.

Aus Florenz wird dem W. T. B.“ vom gestrigen Tage ge— meldet: In allen Ortschaften, in denen die Strohhutflechte⸗ rinnen die Arbeit eingestellt hatten, herrscht vollständige Ruhe. Die Arbeit ist in den Werkstätten und Privathäusern wieder qufgengmmen worden ein großer Theil der Truppen ist nach Florenz zurückgekehrt. Auch in Empoli, wo gestern Abend während, der Kundgebungen Der aus- ständigen Hutflechterinnen die Carabinieri von der Waffe Gebrauch machen müßten, um sich gegen die mit Steinen werfende Menge zu vertheidigen, wobei der Beutirte Morelli durch einen Steinwurf leicht verletzt wurde, ist die Ruhe wiederhergestellt.

Knnst und Wissenschaft. Internationale Kunst⸗Ausstellung Berlin 1896.3

II. Amerika. L. K. Das Land mit der jüngsten künstlerischen Ver⸗ angenheit hat auch in diesem Jahre verstanden, sich auf der i n einen Platz in der ersten Reihe der wettstreitenden Nationen zu erringen. Nicht Größe und Neuheit der Er⸗ findungskraft, nicht die Bedeutung einer selbständigen nationalen Kunstanschauung, sondern angespannter Fleiß, technisches Geschick und eine stets unf das Aktuelle gerichtete Betriebsamkeit erklären uns die achtunggebietende , . der jungen amerikanischen Kunst. Mit Recht krägt der Saal 40, in dem die Bilder der Ameri⸗ kaner vereinigt sind, die Aufschrift: Amerika⸗Paris. Viele der Aussteller haben ihren Wohnsitz in der Seine⸗Stadt, fast alle 861 ihre künstlerische Schule dort ü, Aber die

npassung an die Errungenschaften der modernen französischen Maltechnik offenbart so viel eigene Kraft, so viel Spürsinn und feinen Geschmack, daß selbst sie ju einem Maßstab für die großen nationalen nge en wird. Die Amerikaner sind eben, sehr zum nterschied von anderen Völkern, lalentvolle Schüler einer an Tradition und Bildung älteren Kunst. Den größten Eindruck macht diesmal ein Bild von Gari Melchers, der, obwohl er in Paris lebt, doch auch in Holland eifrigste Studien betrieben hat und den ir n Wirklichkeitssinn der Holländer mit dem feinen koloristischen Heschmack der Franzosen zu verbinden weiß. Aber, was mehr ist, seine „Familie“ (1456) zeugt in weit höherem Maße, als die Bilder seiner Genossen und auch seine eigenen älteren Schöpfungen, von intimer , Em⸗ 5 ; die Innigkeit des Ausdrucks in der Wiedergabe es f ichen Lebens steht auf der Wen Höhe, wie die breite und sichere Technik. Das Motiv ist das denkbar schlichteste: eine friesische Fischer⸗ oder Schifferfamilie in ihrem einfachen Heim; neben der Mutter, die das e f if dem Schoß hält, steht der Vater, an dessen Knie sich ein blond⸗ köpfiges Mädchen schmiegt. Und doch, wie liebenswürdig ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Liebe, die diesen Kreis uinschließt, ohne jede falsche Sentimentalität zum Aug⸗ druck gebracht, wie wohlthuend die gesunde Farbenkraft, die hier ger ern g, zum Symbol der 9x tigen und körperlichen , . des nordischen .

wird! Dabei steckt ein raffinierter Farbensinn und., Geschmack in dem koloristischen Aufbau des Ganzen: das zweierlei Roth in dem Anzug des Mannes steht kräftig gegen das Grün des Hintergrundes, und seingesehene wischentöne vermitteln zwischen den beiden Grundfärben. Keln Zuviel oder Zuwenig

) S. Nr. 114 d. . R. u. St. A.“

iger und Königlich Prenßischen Staats⸗Anzeiger

stört den Ausgleich dieses schlicht⸗vornehmen , . Wie wir hören, ist es gelungen, das bedeutende Bild für den öffentlichen Kunstbesitz zu erwerben. Von der Sorgfalt, mit der Meichers dieses auch nach seinem Umfang größte Bild vorbereitet, zeigt die Stubßie des Fischers mit dem Kinde, die auf der gegenüherllegenden Wand des e , . Saals ausge⸗ stellt ist (1462). Etwas zu viel Raffinement in der Farbe für das bäurische Motiv und eine gewisse phlegmatische Ausdrucke⸗ lofigkeit, die auch anderen älteren Werken don lchers eigen ist, beeinträchtigen die Wirkung des „Palmsonntag“ genannten Gemäldes (1461) und auch der Kußscene (1464), einer Gouache, in der alle Schatten in lichte Farbentöne aufgelöst scheinen. Auch „Die Kartoffelernte“ (1463) und „Die Schwestern (1459) reichen nicht an die Kraft und den Ernst des großen Familien⸗ bildes heran. Daß den Amerikanern mit Recht eine gewisse r nn Kühle der Empfindung vorgeworfen wird, beweist auch das Porträt eines Florett⸗Fechtmeister (1460) von Melchers, der gleichwohl mit seinen sieben Bildern auf der diessährigen Ausstellung vortrefflich vertreten ist. Gerade ein Vergleich seiner Werke mit denen des ihm in vielen Stücken verwandten Walter Mac Ewen läßt seine Ueberlegenheit deutlich erkennen: die „Stadtherberge in Nen⸗ York im Jahre 1690“ 369 im Saal 6) läßt den Beschauer n ihrem kühlsilbrigen Gesammtton, der zu der Intimität einer Innenscene schlecht paßt, kalt. Auch der holländischen Liebesscene 1370) und den Übrigen holländischen Genrebildern (1372 - 75) . bei aller Sauberkeit und Finesse der Durchführung die per⸗

önliche Note, während ein offenbar älteres Bild des Künstlers, die Rückkehr von der Arbeit“ weniger schablonenhaft und im Kandschaftlichen recht stimmungsvoll wirkt. Als Dritter reiht sich dieser Gruppe Charles Sprague Pearce an, der in seiner ( Genovefa“ (i716) das schon oft von ihm be⸗ handelte Motiv einer Schafhirtin mit den bekannten Vorzügen und Mängeln seiner gewandten Technik wiederholt, aber damit immerhin erfreulicher wirkt, als mit einem geleckten, süßlichen Frauenporträt Die Masken (718). Seine beste Leistung auf der dies sährigen Ausstellung bleibt aber ein nach Whistler s Vorbild fein n ., Gemälde! „Mädchen in japanischer Kleidung (1719), das eine vornehme Harmonie in Violett und We zeigt. Walter Gay, der Schüler Bonnat's, der früher au im Stile von Melchers und Pearce franzöfische Bauerninterieurs malte, hat, nach seinen beiden Gemälden 37 der Schule“ und „Vergebung der Sünden“ (768) eine BHauerngemeinde in Erwartung der nahenden Prozession auf freiem . zu urtheilen, neuerdinge Rückschritte gemacht. Eine „Zigaretten⸗ fabrik in Sevilla“ (767) dagegen ist mit glücklichem 86 für das . Momentbild lebendig wiedergegeben. George Hitchcock, der sich in niedergelassen hat, 6 gleich Pearce die Wiederholung eines in seiner Wirkung von ihm bereits früher erprobten Motivs: „Maria in einem Lilienfelde die Verkündigung erwartend“; auch sein „Tulpenfeld“ (992) kennt der Besucher älterer Ausstellungen bereits. Zart, aber hie und da etwas spielerisch kraftlos 63 seine kleineren Landschaftsbilder an.

Wenn die eben geschilderte Gruppe amerikanischer Maler im Ganzen auf den einmal betretenen Pfaden mit einer ge⸗ wissen geschäftsmäßigen Beharrlichkeit weiterwandelt, experi⸗ mentieren Andere, wenn auch mit ungleichem Erfolg, mit den

roblemen und Ausdrucksmitteln modernster Kunst. J W.

lexander, der im vergangenen Jahre durch seine kecken Damenportraͤts berechtigtes Aufsehen erregte, ist neuerdings, wie sein im Saal 6 8 Frauenbildniß zeigt, an der Grenze, der affeltierten Einfachheit angelangt, wo die Farbenfläche schließlich, wie im Tapetenmuster, völlig auf den Ausdruck der plastischen Form verzichtet; sehr viel geistreicher, wenngleich auch recht ab⸗ sonderlich wirkt die „Ruhe“ (24), eine auf einem Sopha liegende Frauengestalt, deren Vorzug, sehr im Gegensatz zu dem gewählten Titel, darin besteht, daß die der Ruhe voran⸗ gegangene Bewegung sich in den flott geschwungenen Linien des Körpers und der Glieder noch erkennen läßt. Ein in der amerikanischen Kunst vielfach variiertes Motiv wählte Alexander für ein an Whistler erinnerndes Interieur: Am Piang“. Hier sind die Farbentöne reicher und ausdrucksvoller moduliert, als in seinen beiden anderen Bildern. Weniger keck als im Vorjahre prãsentiert sich diesmal William Dan nat mit einem pikanten kleinen Studienkopf und einer Spanierin (36), in der Art seiner Sängerinnen flott hingemalt. Julius Rolshoven, der auch zu den extremen Neuerern Hh hat in dunkeln, satten Tönen das Porträt seiner Fattin gemalt, das in der vornehmen Lässigkeit der Haltung einen gewissen Charme hat, im r n ch dazu aber in den Formen etwas derb und klobig wirkt. Sehr zart dagegen ist die in silbernes Mondlicht getauchte Vedute aus der Umgebung von Florenz, in der dur eee Blauviolett und 6 Braunroth die einzigen positiven Tonwerthe abgeben. Künstler nennt das Bild: das „Land des Dante“ (1900. Eine bisher in Deutschland noch nicht bekannte Künstler⸗Individualität von sehr zarter Konstitution und . Feingefühl . die Werke von Albert herter kennen. Präraphaelitische Dar menge une. ätherischer Farbenvortrag und weiche Empfindung vereinigen sich in den beiden Frauenporträts Herter's (956, 960) zu einheitlicher Wirkung. Ganz in verblaßten Gobelintönen ist ein Porträt von Charles H. Pepper gehalten, der wohl g von Whistler inspiriert wurde, während die Interieurg De la chauxy 564, 50s) in ihrem Helldunkel, wobei der Nachdruck auf dunkel zu legen bei der beliebten Verglasung der Bilder überhaupt nicht zu genießen sind.

Wenig erfreulich sind die n . der Amerikaner auf dem Gebiet des modernen , ildes; ein Maler, der wie Julius L. Stewart völlig in der seichten gen der Lebewelt aufgeht und diese mit einer wichtigthuerischen wn . keit abschildert, büßt das Vertrauen zu seinem erischen Ernst ein, n wenn er mit überraschender lichkelt von diesen Motiven zu Nacktstudien im Freien à lt Harrison (2195 und han, überspringt, ohne doch auch hier von seiner Manier abzuweichen. Immerhin aber ist er ernster zu nehmen, als die unges 9