2 1 Qualitãt e, me M. II. i. B zo S6 , Lr. Bualttät chwein e. Auftrieb 5945 Stück. (Durchschnittspreis für 109 g.) Mecklenburger 76 S, Landschweine: a. gute 77— 74 , b. n . S8 - I0 , Galizier — — M, . Ungarn —— M bei 20 o/o Tara, Bakonher = M0 bei = g Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1405 Stück. , . nittspreis für 1 6 I. Qualität 106 —- 1,16 MÆ, II. Qualität O92 - 1, 04 SS, III. Sualität O, So- 9. 90 M — Scha fe. Auftrieb 979 Stück. (Durchschnittspreis für 1L kg. L. Qualität O, 99 - 1,900 A6, II. Qualität 0, S6 - 0, g0 M, III. Qualitãt — — 4
Verkehrs⸗An stalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische a über Ostende vom A. Mai ausgeblieben. Grund: Ungünstiger Wind auf See.
Bremen, 27. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. — 3 Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 24. Mai Nachts *. der Weser angekommen. Der Reichs Post⸗ dampfer Karlsruher ist am 265. Mai Vormittags in Hongkon angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Bayern“ ist am 24. Ma Nachmittages in Aden angekommen. Der Schnelldampfer Aller= ist am 26. Mal Morgens in New⸗York angekommen. Der Reichs ⸗ Postdampfer Qldenburg ;! ist am 24 Mal Vormittags in Adelaide angekommen. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 25. Mai Morgens in New⸗- York angekommen. Der Dampfer Wartburg“ ist am 25. Mai Rachmittags in Antwerpen angekommen. Der
ostdampfer Dresden“ ist am 23. Mai Mittags von New⸗ ork nach der Weser abgegangen.
Der Norddeutsche Lloyd hat die Zwischendegspreise nach Baltimore für die Rolanddampfer auf 140 M und für die Post⸗ dampfer auf 145 M erhöht.
— 28. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer Bonn hat am 26. Mai Abends Eastbourne passiert. Der Schnelldampfer Havel“ ist am 26. Mai Nachts in Southampton angekommen und hat am 27. Mat Morgens die Reise nach Bremen sortgesetzt; er überbringt 510 Passagiere und volle Ladung. Der st⸗ dampfer Braunschweig? ist am 25. Mai lach⸗ mittags in Neapel angekommen. Der Dampfer Riverdale“ hat am 27. Mal Morgens Dover passiert. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 2. Mai Nachmittags die Reise von Sou⸗ thampton nach New⸗Nork fert g eh er Postdampfer Stutt⸗
art“ ist am 27. Mai Morgens in NewYork angekommen. Der . Roland“ ist am 27. Mat Nachmittags auf der eser angekommen.
Theater und Musik.
Theater Alt⸗Berlin.
Zwei weitere kleine Dramen, welche Zeitbilder aus der Geschichte Berlins zu bieten bestimmt sind, gelangten gestern zur Aufführung. Das erste derselben, Dr. Adalbert ,, , Gots kows ky, ein Schauspiel in einem Aufzug und zwei Bildern, hatte einen starken Erfolg. Es behandelt die bekannte, im Jahre 1760 vollbrachte groß⸗ müthige Opferthat des Kaufmanns Gotskowsky, der, um seine Vaterstadt Berlin vor der Brandschatzung zu retten, zur Deckung der ihr von den Russen auferlegten Kontribution sein ganzes Vermögen opferte und der Ar⸗ muth verfiel, Erst einer späteren Zeit blieb es vorbehalten, der vor⸗ nehm patriotischen Denkweise dieses braven Bürgers die Anerkennung zu verschaffen, die ihm seine Mitbürger aus Verkennung der wahren Thatsachen versagten. Adalbert von Hanstein hat diese Geschichte nach echter , , erfaßt. Mit richtigem Empfinden legt er nicht auf die geschichtliche Treue den Hauptwerth, sondern unter Wahrung des Zeitkolorits auf die Vertiefung und sorgfältige Motivierung der Egebenen Handlung, auf. die Charakteristik der einzelnen . und giebt zum Schluß der dichterischen Gerechtigkeit Raum, indem er Gotskowsky in einer wirkungsvollen Scene durch König Friedrich den Großen rehabilitieren läßt. Unter den Darstellern zeichnete sich Herr Rohland (Gotskowsky) durch seine schlichte, natür⸗
liche Spielweise besonders aus. Herrn Kober gelang die Verkörperung des großen . bei weitem nicht so gut, wie früher im Lessing⸗ Theater die Gestalt Napoleon's in Madame Sang⸗Göne‘. Schon der napoleonische Emhonpoint seiner äußeren , wollte zu dem Bilde Friedrich's des Großen nicht recht passen, Spie und Sprechweise litten zuweilen unter einer gewissen Manieriertheit. Vie übrigen Mitwirkenden machten sich in Helneren Aufgaben um das Gelingen der Aufführung verdient. Der Dichter wurde nach jedem Bilde unter starkem, , , r. Beifall vor die Rampe , — Das zweite Stück, „An mein Volke, ein Zeitbild auß dem Jahre 1813 von Axel Delmar, ift größeres Ge⸗ wicht auf Stimmungsmalerei als auf eine straff gegliederte . Eine frisch geschriebene, mit Berliner Humor durchsetzte Volksscene führt dem 5 die in den , , Schichten der damaligen Bewohner Berlins herrschende Gesinnung in packender Weise vor; die eigentliche Handlung könnte man als ein kleines, etwas sentimental angehauchtes bürgerliches Schauspiel bezeichnen, daß im Verhältniß zur Länge seiner Exposition gar zu li en haft endet und so die Wirkung einbüßt, die vielleicht bei etwas g mn. Breite erzielt worden wäre. Das im übrigen sehr anmuthige Genrebild wurde flott ge⸗ spielt. Namentlich machten sich die Damen Ida Müller und Clara Wenck um den Erfelg verdient. Der Darsteller des Generals Jork ließ hingegen in Ton und Bewegung die erforderliche milttärfsche Energie vermissen. Dem Publikum gefiel besonders die oben erwähnte Volksseene, deren Humor gerechte Würdigung fand.
Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Aufführung von Meyerbeer's Robert der Teufel“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung statt. Die Besetzung ist folgende: Robert: Herr Sylva; Bertram; Herr Mödlinger; Isabella: Frau Herzog; Aliee; Fräulein Hiedler; Raimbaut: Herr Philipp; Helene: Fräulein Dell' Era.
Im Neuen Königlichen Opern-Theater geht morgen lotow's Martha“ mit Fräulein Dietrich in der Titelrolle in cene. Die Naney singt Fräulein Rothauser; Herr Emil Goetze astiert als Lyonel. — Im Garten findet von 6 Uhr ab Militär⸗
ö ausgeführt vom Musikkorps des 2. Garde⸗Regiments z. F.,
statt.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen ‚Das Leben ein Traum“ mit Herrn Matkowgky als Sigismund gegeben. Die Rosaura spielt Fräulein Poppe.
Die Direktion des Deutschen Theaters macht die bisherigen Abonnenten darauf aufmerksam, daß die Erneuerung des Abonnements . die Spielzeit 1896/97 bis zum 31. d. M. zu erfolgen hat, da onst über die bisherigen Plätze anderweitig verfuͤgt werden würde.
Mannigfaltiges.
Seine Majestät der Kaiser und König besichtigte bei dem gestrigen Besuch in der Berliner Gewerbe-Ausstellung die Marine⸗Schauspiele, den Musterstall, das Alpen⸗Panorama und im Hauptgebäude besonders die Silber Industrie Abtheilung und kehrte mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ÄÜbends auf der „Alexandria“ nach der Matrosenstation und von dort zu Wagen nach dem Neuen Palais zurück.
Der Verein für die Geschichte Berlins“ eröffnet seine historische Ausstel lung in der „Heiligengeist⸗Kirche' von Alt Berlin in der ersten Woche des Monats Funi. Der in Vor— bereitung befindliche Führer durch die Ausstellung weist eine große Zahl von Oelgemälden, Kupferstichen, Drucken und sonstigen Bero⸗ linensien auf, die als Unica zu betrachten sind.
Im Hörsaal des Chemiegebäudes wird morgen Herr Direktor Schultz⸗Hencke über die Photographie mit X-⸗Strahlen“ sprechen. Der Vortragende wird nicht allein die physikalische Grund⸗ lage der Kathoden und X⸗Strahlen (Röntgen ⸗ Strahlen) experimentell erläutern, sondern auch an der Hand verschiedener, von den Firmen Kaekler u. Martini, Ferdinand Ernecke und Leppin u. Masche zur Ver⸗ fügung gestellter Apparate die allerneuesten Fortschritte auf diesem Ge⸗ biet berühren. Unter anderem wird mit einer von dem hiesigen Ingenieur Ernecke konstruierten Röhre die Aufnahme einer Hand bei kürzester Expositionszeit ausgeführt und ferner verschiedene schwierige Aufnahmen (durch den Brustkorb, den menschlichen Kopf ꝛc.) vor⸗ gezeigt werden.
Die Stufenbahn auf der Berliner Gewerbe⸗Aus⸗ stellung ist nunmehr fertig gestellt und funktioniert, wie die vor= gestern und gestern stattgehabten Probefahrten ergaben, vorzüglich.
erschienen;
De eigenartige Bahn, die eine Länge von 59g m hat und deren beide Stufen sich mit einer Geschwindigkeit von 5000 und 10 900 m pro Stunde bewegen, erregt besonderes Interefse. Das Besteigen der Bahn ist bequem und kann mit Leichtigkeit bewirkt werden, um so mehr als an der unteren Stufe a n en angebracht sind. Die Stufen sind etwa 10 em hoch. Ungefaͤhrlich wie das Auf 237 ist auch dag Absteigen von der ständig in Bewegung befindlichen Bahn; natürlich muß das Auf⸗ und . in der Fahrtrichtung gescheben.
Die Ost. und West Afrikaner aus den Dörfern der De utschen , , welche schon in der deutschen Schutz. truppe gedient haben, werden auf Befehl Seiner Majestät des Kaiferg dem morgen stattfindenden Gefechts. Exerzieren auf dem Tempel hofer Felde beiwohnen.
Wiehe (Kr. Eckartsberga), 27. Mai. Heute wurde das hier, in seiner Geburtsstadt, errichtete Denkmal für Leopold von Ran ke feierlich enthüllt. Als Vertreter der Regierung war der Re m n g, n Graf zu Stolberg ⸗Wernigerode gus Merseburg
rofessor Dr. Lenz vertrat die Universität Berlin; im Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht, Re— enten von Braunschweig, wohnte der Ober⸗Bibliothekar von 1 der Feier bei. Der Bürgermeister von Wiehe übernahm das Denkmal mit einer Ansprache, die in ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser ausklang. Darauf hielt Professor Dr. Lindner aus Falle die Festrede, welche die unvergänglichen Verdienste des großen 6 beleuchtete. Im Namen der Familie sprach der Sohn det efeierten, Pastor Ranke aus Berlin, deren Dank aus. Der Sprecher einer Abordnung von Studierenden der Berliner Universität hielt eine Ansprache, die zu nacheifernder Thätigkeit im Sinne Ranke'g auf⸗ forderte. Die ganze Feier nahm einen überaus würdigen Verlauf.
Coburg, 28. Mai. Seit gestern Mittag wüthet im benach⸗ barten Wiesenfeld eine geh Feuersbrunst, welche 32 Gebäude und, die Kirche eingeäschert hat. Das Pfarrhaus und die Schule 5 gerettet. Aus Coburg ist Militär zur Hilfeleistung requiriert worden. .
Moskau, 28. Mai. Heute Nacht entstand in einem Thurm des Kreml, vermuthlich infolge Kurzschlusses der eleftrischen Leitung, ein Brand, welcher durch die wachthabende Feuerwehr al, bald gelöscht wurde.
Bukarest, 28. Mai. Im chemischen Laboratorium der hiesigen Schule für Brücken und Wege explodierte ein Kefsel. Zwei Laboranten wurden schwer verletzt; der Materialschaden ist ziemlich bedeutend.
New⸗Jork, 28. Mai. Der Cyclon am Montag (vgl. Nr. 125 d. Bl.) hatte eine Geschwindigkeit von 80 engl. Meilen in der Stunde; St. Louis im Staate Missouri erreichte er um ot Uhr Nachmittags und wüthete dort eine halbe Stunde lang. Die Hospitäler daselbst sind mit Verletzten gefüllt. Viele Todte sind bereits gefunden, man glaubt jedoch, daß noch Hunderte unter den Trümmern der zerstörten Gebäude begraben liegen. Viele Hotels, Fabriken, große Speicher und andere Gebäude sind zerstört, ebenso ein Theil des Gefängnissegß. An mehreren Orten ent— standen Brände. Alle am Quai vor Anker gegangenen Dampfer sind gesunken; auch mehrere Vergnügungsdampfer sollen untergegangen sein. Die Zahl der in St. Louis allein Umgekommenen wird auf 1090 geschätzt. Auch in der Umgebung von St. Louis sind Dörfer zerstört und viele Einwohner getödtet worden. Der Schaden soll viele Millionen betragen.
Namen
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Karlsruhe, 28. Mai. (W. T. B.) Wie die „Karls— ruher Zeitung“ amtlich meldet, hat der Großherzog dem Kaiserlichen Landeshauptmann von Südwest⸗Afrika Major Leutwein das Ritterkreuz erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern verliehen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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cht vom 28. Mat, Morgens.
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haus.
Stationen. Wetter.
Temperatur in o Celsius 50 C. — 40 R.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim
Taglioni.
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bedeckt wolkig bedeckt wolkig heiter wolkig wolkenlos
Bel mullet.. 775 Aberdeen. 773 ghristiansund 765 Ropenhagen. 7.66 Stockholm. I]66 aranda . I]762
t. Petersbg. 769 Moskau... 766
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Abonnement B.
heiter l ein Traum.
bedeckt bedeckt wolkenlos bedeckt) West.
Königliche Schanuspiele. 138. Vorstellung. Große Oper in 5 Akten von Mevyerbeer. Französischen von Seribe
tragen von Theodor Hell. In Seene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur i f. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang
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Neues Opern ⸗Theater (Kroll). 95. Vorstellung. Martha. Romantisch⸗komische Oper in 4 Akten von Friedrich von Flotow. des Saint Georges) von Friedrich. Dirigent: Herr Emil Götze, Königlicher Kammer⸗ bedeckt sänger, als Gast.) Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus.
Dramatisches Gedicht in 5. Akten. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl August In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max
Theater. Lessing · Theater. Freitag:
Freitag: Opern⸗ Robert der Tenfel. Nach dem und Delavigne, über 7 Uhr.
Ballet bon Paul Sonnabend: Waldmeister.
Lautenburg. Freitag: Text (theilweise nach Wilhelm
deut Bü 3 eutsche Bühne
Musikdirektor Musik von Frangois Perpignan.
hafen. .
Sonder⸗ Leben
145. Vorstellung. 21. Vorstellung. Das
Freitag:
Operette in 3 Akten von Gustav Davis. von Johann Strauß. Ferenezv⸗Ensemble vom Carl Schultze Theater in Hamburg, mit Julie Kopaczv⸗ Karezag und Eduard Steinberger als Gästen. Anfang
Residenz· Theater. Direktion: Sigmund Hotel zum Freihafen ¶ L HGotel du Libre Echange). Schwank in 3 Akten von G. Feydeau, übersetzt und für die bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 71 Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Ghausseestraße 25 — 26.
Der Bettelstudent.
3 Akten von F. Zell und R. Genge. Musik von
London. In Scene gesetzt von Adolpb Ernst. — Vorher: Mit neuer Ausstattung: Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von F. Roth. Anfang 8 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag: Das flotte Berlin.
Waldmeister. Musik
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marie von Prittwitz und Gaffron mit Hrn. Regierungs ⸗Assessor Dr. jur. Friedrich Frhrn. von Gaudy (Bergen auf Rügen). — Frl. Elisabeth Toeche⸗Mittler mit Hrn. Hauptmann Constantin von Altrock (Berlin — Spandau). — T rl, Elisabeth Neuman mit Hrn. Bergamtz— Sekretär Felix Schikore (Breslau). — Frl. Lydia Schnutenbaus mit Hrn. Gutsbesitzer Herrmann Schild (Gnadenberg — Dziedzitz). — Frl. Helene Petschelt mit Hrn. Oberförster und Prem. Lieut.
Operette in d. R. August Schlichter (Görlitz — Wilhelmsberg).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 1H 26.
Berlin, Donnerstag, den 28. Mai
Statistik und Volkswirthschaft.
Aus den Ighresberichten der Fabrik-Inspektoren des Großherzogthums Hessen für das Fahr isgö.
In den soeben erschienenen Jahresberichten der Großherzoglich hessischen Fabrik⸗Inspektoren für das Jahr 1895 kehrt . die schon in früheren Berichten und auch von Gewerbe⸗Fnfpektoren anderer Staaten ausgesprochene Klage wieder, daß eine regere Fühlung der Aufsichtsbeamten mit den Arbeiterkreisen, wie sie zur Erzielung der wünschenswerthen Vertrauensstellung erforderlich sei, zumeist noch nicht stattfinde. „Die Sprechstunden?“, sagt der Beamte des jweiten, die Provinzen Rheinhessen und ö umfassenden ¶ Aufsichtsbezirks; sind im abgelaufenen Jahre mehr von Gewerheunternehmern, als von Arbeitern befucht worden. Es muß dieser Umstand insofern bedauert werden, als der hieraus zu ziehende Schluß, daß seitens der Arbeiterschaft keinerlei Beschwerden vorzubringen seien, leider nicht zutrifft. Denn sowohl in den Zeitungen, als auch durch anonyme Zuschriften, fowie durch Zustellungen seitenz der gewerkschaftlichen Beschwerdekommission sind ine Reihe von Beschwerden vorgebracht worden, die sich zum größten Theil als berechtigt erwiesen. Zu bedauern bleibt es jedoch, daß der⸗ artige Anzeigen fast immer an einer gewissen Uebertreibung leiden, und daß sehr oft falsche Voraussetzungen über die Befug— nisse der Gewerbe ⸗ Aufsichtsbeamten, sowie über den Inhalt gesetzlicher Bestimmungen die Arbeiter verleiten, an dem guten Willen der Aufsichtsbeamten zu zweifeln“. Der Berichterstatter betont die Nothwendigkeit der Verlegung der Sprechstunden vom Bureau des Fabrikinspektors nach einer anderen Oertlichkeit, wo die Befürch= tung der Arbeiter, der Gefahr einer Denunziation beim Arbeitgeber durch irgend einen Dritten ausgesetzt zu sein, vollständig wegfalle. In einzelnen Fällen hat dieser Aufsichtsbeamte einem solchen Ver— langen der Vertreter der Arbeiterorganisationen und der sonstigen Beschwerde führenden Arbeiter bereits im vergangenen Jahre Folge gegeben, und da hätten die Verhandlungen, die stets treng sachlich verlaufen seien, eine Reihe von Mißständen an das Tageslicht gefördert, welche bei Revisionen nie hätten er— mittelt werden können. Ein weiterer Vorzug solcher Zusammen— künfte mit Vertretern der Arbeiterschaft wird darin erblickt, daß den Arbeitern Gelegenheit gegeben werde, den Fabrikinspektor persönlich kennen zu lernen, daß die Beschwerden in der Presse seltener würden und die offene Aussprache der Arbeiter gegenüber den Aufsichtsbeamten die Dienstthätigkeit der letzteren wesentlich erleichtere. Die früher befolgte Methode, die Arbeiter in der Fabrik direkt zu befragen, habe sich mehr und mehr als unpraktisch erwiesen; denn die Arbeiter be—⸗ antworteten in der Regel die an sie gestellten Fragen nur zögernd, oft e, , sie Uebelstände in der Befürchtung, sich den Unwillen des Arbeitgebers zuzuziehen.
Aus dem materiellen Inhalt der Berichte hebt sich sodann als besonders beachtenswerth die Zunahme der Frauenarbeit auch im Großherzogthum Hessen heraus. Das Hauptkontingent zu den in Fabriken beschäftigten Arbeiterinnen, deren Zahl in den der Aufsicht unterliegenden Betrieben insgesammt 13 526 (darunter 5713 jugend liche unter 16 Jahren) betrug, stellt die Zigarrenfabrikation. Der Hauptsitz derselben befindet sich in der Provinz Oberhessen (Kreis Gießen Nahezu ein Drittel sämmtlicher Arbeiterinnen des Rhein⸗ und Oberhessen umfassenden zweiten Aufsichtsbezirks wird in der Stadt Gießen und ihrer nächsten Umgebung beschaͤftigt. Seit dem Jahre 1888 hat sich die Zahl der Zigarrrenfabriken in Ober⸗ bessen von 30 auf 34 vermehrt. Die Zahl der erwachsenen männ⸗ lichen Arbeiter ist von 504 auf 551, also nur um 9 o gestiegen. Dagegen haben die erwachsenen Arbeiterinnen eine Zunahme von 41 0½ erfahren. Während im Jahre 1888 auf 1 Arbeiter 2 Ar⸗ beiterinnen kamen, stellt sich dieses Verhältniß jetzt wie 1: 3. Die Mehreinstellung weiblicher Arbeitskräfte ist vornehmlich auf dem Lande eingetreten. In der Stadt ist sowohl die Zahl der Betriebe wie die der beschäftigten erwachsenen Arbeiter unverändert geblieben, und die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen hat sich daselbst seit 1888 nur um 6oso gehoben. Auf dem Lande dagegen beträgt die Vermehrung der erwachsenen Arbeiter 31 0,9, die der erwachsenen Arbeiterinnen sogar 83 0/9. Die Ausdehnung der Zigarrenfabrikation auf dem Lande bezeichnet der Berichterstatter als einen erfreulichen Vorgang, weil es sich hier nicht um die Verpflanzung einer Industrie von ihrem Haupt- sitze auf das Land als Haugindustrie, sondern um die Neu— anlage von Fabriken auf dem Lande handle, welche in jeder Hinsicht den hygienischen und technischen Ansprüchen geuügten. Die Erbauung erfolge da, wo sich geschulte Zigarrenmacher vorfänden. Die Zunahme der Zahl der Arbeiterinnen auf dem Lande erklärt sich derselbe Aufsichtsbeamte hauptsächlich daraus, daß infolge der Möglichkeit, sich an Ort und Stelle beschäftigen zu können, anstatt erst den Weg nach der Stadt zurück— legen zu müssen, viele Frauen, welche ein . zu besorgen haben, ihre freien Stunden — zumal in den Wintermonaten — auf die Anfertigung von Zigarren in der Fabrik verwendeten, da bei dem Accordsystem ein festes Einhalten der Arbeitszeiten nicht unbedingt erforderlich sei. Daraus erkläre sich auch die Thatsache, daß 35 Go der in den Zigarrenfabriken beschäftigten erwachsenen Arbelterinnen verheirathet sind.
Freilich hat daneben in der Zigarrenfabrikation auch die Haus industrie bedeutend zugenommen. Viele Fabriken beschäftigen nur
bunden sei und in die Wohnung der Arbeiterinnen verpflanzt werde nn, Die Perlenarbeit übe auf die Kinder, die oft is spät Abends bei der Arbeit verwendet würden, einen schädlichen Tinfluß aus, da dieselbe anstrengend und von üblen Folgen für die Sehkraft der jugendlichen Arbeiterinnen sei. Bei den in früher Jugend mit e en, beschäftigten Arbeiterinnen stellten sich im 15. bis 18. Lebensjahre Augenübel ein.
Ueber das , en spricht sich nur der Aufsichtsbeamte der Provinzen Rhein nnd Oberhessen aus, und dieser versichert, daß eine er . Ausnutzung der jugendlichen Arbeiter durch Ein— stellung als Lehrlinge (sogenannte Lehr ingszüchterei) nicht konstatiert worden ist. Den höchsten Prozentsatz an , im Verhältniß zur Gesammtzahl der Arbeiter weist durchschnittlich die Zigarren⸗ industrie auf. In dem Kreise Gießen, dem Hauptsitz derselben, sind ca. 80o sämmtlicher in dieser Industrie beschäftigten Arbeiter als Lehrlinge eingestellt. Die große Ausdehnung des Lehrlingswesens in der Zigarrenindustrie ist durch den häufig vorkommenden Mißstand ver— anlaßt worden, daß die Arbeiter, nachdem sie einigermaßen angelernt waren, eine andere Stelle aufsuchten. Um dies zu verhindern, schließen die Arbeitgeber jetzt sehr oft Lehrverträge auf die Dauer von zwei ern ab, um auf diese Weise sich ein ständigeres Arbeitspersonal zu
ern.
Von besonderem Interesse sind die Wahrnehmungen, welche bei Durchführung der Arbeiterschutzbestimmungen in Ziegeleien gemacht worden sind. Das Reichsamt des Innern hafte eine Reihe von hierauf bezüglichen gien zur Beantwortung im Jahresbericht pro 1895 gestellt, und infolge dessen ist den Verhältnissen in den Ziegeleien während des vergangenen Jahres eine erhöhte Aufmerksamkelt ge—⸗ widmet worden. Im Großherzogthum Hessen unterstehen zufolge einer Ministerialverordnung der Gewerbegufsicht solche Ziegeleien, welche entweder 1) auf dauernder Betriebsstätte mit stän⸗ digen Anlagen und Maschinen betrieben werden, ohne Rück⸗ sicht auf den Umfang der Fabrikation, oder 2) auf dauernder Betriebsstätte mit ständigen Anlagen, aber ohne Maschinen betrieben werden, wenn der Betrieb ein regelmäßiger und gewerbsmäßiger, d. h. auf den Verkauf der Steine berechneter ist, oder wenn eine Jahresproduktion von 200 000 Stück Ziegelsteinen erreicht wird, oder 3) ohne ständige Anlagen nur zur Ausziegelei des im Felde vorhandenen Lehmes oder Thones betrieben werden (Feldziegeleh, wenn die Jahresproduktion 200 900 Stück Ziegelsteine erreicht; das waren im Berichtsjahre in den Provinzen Rhein⸗ und Oberhessen 97 lvon 229 überhaupt gezählten Ziegeleien), in der Provinz Starken burg 1653, insgesammt allo 290 Ziegeleien. In diesen Betrieben haben sich nach den Berichten der Aufsichtsbeamten besondere Schwierigkeiten bei der Durchführung der gesetzlichen Bestimmungen für die jugendlichen Arbeiter und die Arbeiterinnen nicht ergeben. Die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen ist im Verhältniß zu der jenigen der männlichen Arbeiter gering (ca. 40ñ0). Die jugendlichen Arbeiter sind in gleicher Weise nicht stark in den Ziegeleien vertreten. Schulpflichtige Kinder werden hauptsächlich dort beschäftigt, wo die betreffenden Betriebe bisher nicht als Fabrikbetriebe betrachtet wurden und erst nach eingetretener Vermehrung der Jahresproduktion der Gewerbeaufsicht unterstellt werden konnten. Die Arbeitszeit ist dem Gesetz entsprechend in den größeren Betrieben durch⸗ schnittlich besser geregelt als in den kleineren. Schon der Zwang zum Erlaß einer Arbeitsordnung hat einen aus— schlaggebenden Einfluß in diesen Betrieben gehabt. Die Mißstände finden sich fast immer in den kleineren und kleinsten Betrieben. Die Unternehmer, d. h. die Eigenthümer der Ziegeleibetriebe, vergeben die Herstellung der Ziegelsteine oft wieder an selbständige Accordanten, welche dann Arbeiter auf eigene Rechnung annehmen. Hier ist alsdann meist von einem Einhalten der gesetzlichen Be⸗ stimmungen keine Rede. Uebermäßige Arbeitszeiten für jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen, schlechte Wohnungs- und Ernaͤhrungè⸗ verhältnisse sind oft regelmäßig wiederkehrende Uebelstände in diesen Betrieben. Vielfach handelt es sich hier bei Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern um Familienangehörige der Accordanten, für welche ungesetzliche Beschäftigungsarten zu konstatieren sind. Die Unternehmer Pflegen alsdann ede Verantwortlichkeit mit der Moti⸗ vierung abzulehnen, daß sie keinerlei Einfluß auf die von den Aecor⸗ dasten beschäftigten Arbeiter auszuüben in der Lage seien. Schwere Mißstände sind namentlich in solchen kleineren Ziegeleien festgestellt worden, in welchen zugezogene Arbeiter als Accordanten junge Leute und Arbeiterinnen beschäftigt haben, die vollkommen in die Familiengemein⸗ schaft der Accordanten aufgenommen waren, verköstigt wurden und jede Selbständigkeit eingebüht hatten. In einigen Fällen wurden junge Leute beiderlei Geschlechts in Ziegeleien angetroffen, welche gegen eine gewisse Pauschsumme von den Eltern der betreffenden Jungen und Mädchen dem Accordanten für die Saison vertragsmäßig überlassen waren und ein geradezu menschenunwürdiges Dasein fristeten. ..“ Ferner ist konstatiert worden, daß die kö der Bekannt⸗ machung des Bundesraths vom 2X. April 1893, betreffend die Be⸗ schäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien, nur in den größeren Betrieben bekannt, dagegen in den kleinen Ziegeleien gänzlich unbekannt, gewesen sind. Auf Grund dieser Erfahrungen wird von dem Berichterstatter für Rhein und Oberhessen befürwortet, daß ein die Bestimmungen der Be⸗ kanntmachung von 1893 in knapper und leicht verständlicher Form enthaltendes, den Witterungseinflüssen widerstehendes Plakat auf der
1826.
Tageszeitungen waren Arheiterinnen für Schuhfabriken, 1 Chokolade⸗ fabrik, 1 Gold- und Silberfadenfabrik, 1 Strumpfwaarenfabrik, 1ẽ Kammfabrik, 1 Tapetenfabrik nur in geringer . zu erhalten. Auch der Berxichterstatter für Rhein! und Oberhessen hat feftstellen können, eh die Lebenshaltung der Arbeiter in dem abgelaufenen Jahr eher eine Verbesserung als eine Verschlechterung erfahren hat. Wenn auch die Löhne im allgemeinen keine Steigerung zeigten, so habe doch die rege Thätigkeit in der Industrie, der gelinde Winter und die ünstige Ernte jede Stockung der Arbeit beseitigt und eher eine Verbilligung als eine be enn, der Lebensmittel zur F 14 gehabt. Auch der Zusammenschluß der Arbeiterschaft zwecks Erreichung besserer Bedingungen für den Bezug von Lebeng⸗ mitteln mache von Tag zu Tag Fortschritte. Oft werde neben der Verbilligung zugleich eine bessere Qualität der Waare auf diesem Wege erreicht. n einigen größeren Fabriken werde in gleicher Weise von den Arbeitgebern durch n, . von Konsumanstalten auf die n,, der Lebensmittel hingewirkt, oder die Waaren würden zum ortsüblichen Preise in bester Qualität geliefert und der Gewinn am Schluß des Jahres in baarem Gelde den Arbeitern überlassen.
Literatur.
Annalen des Deutschen Reichs für Gesetz gebung, Verwaltung und Statistik, herausgegeben von Dr. Georg Hirth und Dr. Max von Seydel. München, Verlag von G. Hirth. Preis vierteljährlich (drei Hefte) 4 M — Aus deim In⸗ halt der vorliegenden Hefte 3 und 4 des 29. Jahrgangs verdient zu⸗ nächst eine Arbeit von E. Mayer über die „Staatsgewalt und Gesetz⸗
ebung in Elsaß⸗Lothringen? als eine werthvolle Bereicherung der Kinn n he ge r, hervorgehoben zu werden. Der Verfasser giebt hier eine klare Darstellung der wichtigsten Fragen des Staats- rechts der Reichslande Elsaß⸗Lothringen; er betrachtet die Institute des öffentlichen Rechts nicht als todte Objekte der wissenschaft⸗ lichen Untersuchung, sondern versteht ez, sie in ihrer geschichtlichen Entwickelung und in ihrer lebendigen Wirkung auf das heutige Staats, und Volksleben vorzuführen. Zu den bestehenden zahlreichen Streitfragen ist überall selbständig Stellung genommen. — Zu er— wähnen sind weiter die Abhandlungen von Dr. jur. et phil. Friedrich Zahn über die gegenwärtig im Vordergrund des Interesses stehende Frage der ‚Rentenkonvertierung! und von Dr. F. W. R. . mann, Finanz- Rath in Braunschweig über Die stagtliche Regelung der , , . im Herzogthum Braunschweig“, ferner die ‚Sta⸗ tistischen Untersuchungen über die Entwickelung und Aushreitung des Giro⸗Verkehrs der deutschen Reichsbank von Steuer ⸗Assessor Rudolf Blum und die Rechnungsergebnisse der Berufsgenossen⸗ schaften für 13943. Endlich sei noch auf die Studie über die in der Literatur bisher noch nicht behandelte Frage des „Rechts der Rückforderung im Gebiete des deutschen öffentlichen Rechts“, insbe⸗ sondere seiner Voraugsetzungen und seiner Geltendmachung, — die Dr. W. Glässing in Darmstadt bereits im ersten Heft des laufenden Jahrgangs zu veröffentlichen begonnen und nunmehr zu Ende geführt hat, — als einen ö n n. Beitrag zum Kapitel des Rechts- schutzes im öffentlichen deutschen Rechte aufmerksam gemacht.
— Beiträge zur Statistik des Großherzogthumz ve en, herausgegeben von der Großherzoglichen Zentralstelle für die
andesstatistik. 40. Band, 1. Heft. Darmstadt 1896, G. Jong haus'sche Hof⸗Buchhandlung. — Das vorliegende Heft enthält eine nn, nnn, der im Großherzogthum Hessen in den sieben
ahren von 1888 bis 1894 eingeleiteten und ausgeführten kultur technischen Unternehmungen, wie Entwässerung durch Röhren drainage und durch offene Gräben, Be⸗ und Entwässerungen von Wiesen, Urbarmachung von Dedländereien, Regulierung von Bächen u. s. w. Ferner findet man darin eine Zusammenstellung der Staats⸗-Einnahmen und Ausgaben des Großherzogthums Hessen während der Finanzperiode 1888/91 nach den abgeschlossenen Rech⸗= nungen, nebst Vergleichung der Ergebnisse mit dem Staatsbudget und eine Uebersicht der Geschäfte der ordentlichen streitigen Gerichts. barkeit bei dem Großherzoglichen Ober ⸗Landesgericht zu Darmstadt und bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften im Bezirk desselben während des Geschäftsjahres 1595. ;
— Die Zivilehe. Von Graf Paul von gn Ge, Berlin, Verlag von A. Haack. Preis 50 3 — In sachlicher Weise wird in dieser Schrift die Frage der Zivilehe behandelt. Der Ver⸗ fasser sucht nachzuweisen, daß letztere durchaus nicht dem christlichen Geist widerspreche, und bekämpft die in jüngster Zeit von anderer Seite vorgeschlagene Einführung der fakultativen Zivilehe. In zehn präzis formulierten Sätzen wird am Schluß der ganze Inhalt der Schrift kurz zusammengefaßt.
— Deutsche Alpen. Erster Theil: Bayerisches Hochland, Algäu,. Vorarlberg, Nordtirol, Brennerbahn, Oetzthaler⸗ Stubaier⸗ und Ortlergruppe, Bozen, Meran, Vintschgau, Südtirol: Brenta—
resanella⸗ und Adamellogruppe, Gardasee. Fünfte Auflage. Meyer's Reisebücher,“ Verlag des Bibliographischen Institutz in Leipzig und Wien; Preis gebunden 46) — Diese neue, fünfte Auf⸗ lage des von den Touristen mit Recht geschätzten dreitheiligen Fährerz ist unter Heranziehung der besten Alpenkenner aufs sorgfältigste be⸗ richtigt und ergänzt und in manchen Abschnitten ganz umgearbeitet werden. Letzteres wurde namentlich wegen der vielen, inzwischen neu ent⸗ standenen Alpenvereinshütten nöthig. So findet man z. B. das von der Sektion Hannover des Alpenvereins auf dem Becher“ erbaute Kaiserin
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Arbeitsstätte an leicht sichtbarer Stelle ausgehängt werde, und daß die Ortspolizeibehörden und Gendarmen mit den Vorschriften be—⸗ kannt zu machen seien. . . Zum Schluß seien noch einige Mittheilungen über die Lage der In dustrie im allgemeinen und über die Erwerbsverhält nisse der großen Masse der Arbeiter hervorgehoben. Die Beobachtungen der Fabrikinspektoren waren in der Hauptsache erfreuliche. usindustrie durch die Selbständigmachung von Werkmeistern und Im ersten, die Probinz Starkenburg umfassenden Aufsichtabezirke sind geschulten Zigarrenarbeitern, welche oft auch Personen beschäftigen, im letzten Jahre neu entstanden 1 Preßkohlenfabrik, 1 Zuckerfabrik, die nicht zu den Familienmitgliedern des Ünternehmers gehören. In 1 e e fer L Zig rrensortiererel, 1 Portefeuillewagrenfabrik, diesen Betrieben treten alsbald alle Nachtheile der Hausinduflrie 1 Jigarrenfabrik 1 Steckfabrik. Die Brückenbauanstalt und Kessel⸗˖ in Erscheinung, wie schlechte Arbeitsräume, ungenügender Luftraum, fabrik in Gustapsburg wurde wesentlich vergrößert. Ein im Jahre Trocknen der Wickel im Arbeitsraume, infolge deffen Üeberheizung des 1884 gegründetes Granit⸗ uud Syenitbearbeitungswerk hat allerdings klben, schlechte Ventilation, ungenügende Gntfernung des Staubes, den Betrieb eingestellt, und, es wurden ungefähr 100 Arbetter ent · übermäßige Arbeitszeit u. f. w.! Diese Mißstände, welche in der; lassen. Dagegen gab es wieder in der Portefeuillefabrikatign mehr und seiner Bewohner besteht. artigen Betrieben fast immer zu finden seien, veranlassen den In= Arbeitsgelegenheit als im Vorjahre, und die Perioden stärkeren — Die Bööcherliebhaberei (Bibliophilie — Bibliomanie) sbekor des zweiten Aufsichtsbezirkß ju der Bemerkung, daß es unbe. Geschästsganges mit Ueberstunden in diesem Industriezweige waren am Ende des 19. Fabrhunderts don Sito Mühlbrecht. dingt erforderlich erscheine, auch diese Betriebe, infoweit die Bekannt. von größerer Dauer als in früheren Jahren. Auch in der 9e B. gr. 8) Berlin, Verlag von Puttkammer u. Mühlbrecht. machung des Bundezraths vom 38. Jul 1893, die 3 von Maschinen⸗ und der Metallwagrenfabrikation war der Betrieb leb⸗ r. geh. 6 — Der Verfasser hat sich in diesem Buche die Auf⸗
Carl Millöcker. Dirigent: Kapellmeister Winné. Anfang 75 Uhr.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Konzert. Auftreten von 28 Spezialitäten ersten Ranges. nend des Konzerts 6 Uhr. Anfang der Vorstellung
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Sonnabend: Im Theater: Der Bettelstudent. — Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Konzert. Auftreten von 28 Spezialitäten ersten Ranges.
— Frl. Hertha Lange mit Hrn. Forst ⸗Assessor und Ser. Lieut. d. R. Fritz Pannke (Königsberg — Döhringsg). !.
Verehelicht: Hr. Hilmar von Hahn mit Agnes Freiin von Bock (Breslau). ;
Geboren; Ein Sohn: Hrn. Major a. D. Rudolf von Katte (Mahlitz). — Hrn. Diakonus Dr. Festner (Görlitz. — Eine Tochter: Hrn. Rentmeister Heyne (Cosel). — Hrn. Oberlehrer H. Gumpert (Breslau).
Gestorben: Hrn. Rittmeister von Winterfeld Sohn Hans Karl (Königsberg i. Pr.) — Hr. Major a. D. Max Bornträger (Gotha). — Hr. General⸗Major z. D. Robert von Doetinchem de
Wicklerinnen, Ausripperinnen und Sortiererinnen, während alle Roller⸗ arbeit in Hir n nel vergeben wird. Der Arbeitgeber erspart da⸗ durch die Beiträge für die Versicherung der mit dem Rollen der Zigarren beschäftigten Arbeiterinnen und zahlt geringere Arbeitslöhne. Während z. B. einem Roller in . . 40 und 45 3 pro Hundert bejahlt werden müssen, erhält eine Hausarbeiterin 30 und 32 3 pro
undert. Gefördert worden ist die Entstehung und Zunghme der
heiter?) Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor heiter Brandt. Anfang 75 Uhr. wolkenlos Sonnabend; Opernhaus. 139. Vorstellung. Auf ars 761 2 wolkig Allerhöchsten Befehl, mit aufgehobenem Abonnement . 3 L bedeckt und unter Fortfall der permanent reservierten Plätze. Varigruhe .. 165 dcr echo) ͤra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Wiesbaden 763 J heiter Auber. Text von Eugsne Scribe, bearbeitet von Munchen 1264 I heiter Carl Blum. — Phantasien im Bremer Raths Chemnitz 764 2 bedeckt keller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Gersin .. 763 heiter Hauff, von Emil Graeb. Mufik von Adolf Stein⸗ Wen ** 763 still wollen os mann. Anfang 8 Uhr. Ueber den größten Theil V. eslau? ;. 765 SO woltenroz der Billets ist Allerhöchst verfügt. K noch ver⸗ 53 ĩ bleibenden Billets für den 1. Rang und das Parquet * ö. 65 Röis ren . nur unn r, ng ., daß die — ĩ esucher im Gesellschaftsanzug erscheinen. (Herren Triest ... 762 still wolkenlos im Frack und weißer n Die Billets ,. 1 Gestern und früh Regen. Nachts Gewitter.
die Bezeichnung: ‚Reservesatz L pro 18965. 3 Nachts Gewitter. ) Nachts Wetterleuchten. Schauspielhaus. 146. Vorstellung. Die Karo⸗ Nebersicht der Witterung.
linger. Trauerspiel in 5 Akten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 74 Uhr. Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig geän⸗
dert. Glne flache Depression, nordostwärlg ab. Nentsches Theater. Freitag: Die Stützen 6. liegt über Nord⸗Skandinavien; am höchsten ver Gesellschaft. Anfang 8 Uhr.
* 3 . 3 Schlamm r 1 Die Mütter. quisiten.
ral⸗Europa ist der Luftdruck hoch und gleich⸗ onntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der
mäßig vertheilt, daher die Luftbewegung ,,, wee, ee. 2 bende 3 Uhr: e, . 9 vagabundus.
winemünde 1764 Neufahrwasser 766 Memel... 767
Elisabeth⸗ Schutzhaus, das einen großartigen Aussichtspunkt bildet, auf ausführlichste behandelt; die ganze Stubgiergruppe hat dadurch eine völlig veränderte Darstellung erfahren. In ähnlicher Weise sind die neuen Hũtten bauten der Alpenvereins · Sektionen Halle, Hanau, Karlsruhe, Stettin, Erfurt, Leipzig, Wiesbaden, Bremen, Düsseldorf, Hildesheim, Troppau, Asch 2c. berücksichtigt worden. Ferner ist das aber⸗ mals durch neue schöne Spezialkarten der 8 1: 120 000) und der weiteren Umgebung von Bozen (1: 250 0906) bereichert worden. Trotz dieser Vermehrung des Inhalts ist es jedoch durch die praktische , des Stoffes möglich gewesen, dem Buch auch in seiner neuen Auflage die bequeme Handlichkeit und seine Eigenart zu erhalten, welche in der Ausführlichkeit und Frische der Darstellung sowie der gleichmäßigen Berücksichtigung von Natur und Geschichte des Landeg
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Neunes Theater. Schlffbauerdamm 42. / 6. Freitag: Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von . 24 n g. Fe n n,, 3 . u on Antoine Banss. In Scene gesetzt von . . ; afin Sigmund Lautenburg. Kapellmeister: Gustad Wanda. en e nn . . a, r, g. . Anfang 73 Uhr, . Rudolf Caspar von Rüti (Berlin). — Verw.
Sonnabend. Tata; Toto. r. Rechnungs⸗Rath Emma Kloeber, geb. Müller Sonntag: Tata⸗Toto. Breslau). — Hr. Pastor omer. Julius Binner (Breslauß. — Hr. Archidiakonus Ludwig Napp
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, Zigarren betreffend, Gültigkeit für sie habe, der Gewerbegufsscht zu hafter als im Jahre 1894. In der Zigarrenfabrikation war zwar gabe gestellt, die Aufmerksamkeit der Bücherfreunde darauf , Theater Unter den Linden. Direltion: w
(Görlitz. — Verw. Frau Professor Antonie unterstellen, da sich die Thätigkeit der Ortspolizeibehörden hinsichtlich die Geschäftelage in der ersten Hälfte des Jahres nicht gut, und in welcher Weise die Bücherliebhaberei im Auslande, namentlich in England ; Schmidt, geb. Sigel (Goschüßz b. tg ge der Hurchflibrung diefer Bekanntmachung als vollständig unzulänglich manchen Fabriken wurde mit abgekürzter Arbeitszeit gearbeitet; in. und Frankreich, betrieben wird, und zu einer ähnlichen Pflege derselben Julius Fritzsche. in: Mit durchaus neuer Breslauj. — Hr. Oberlehrer Pr. Josef Fischer erwiesen habe. folgedessen. war auch der Arbeitsverdienst geringer. Aber in der auch bei uns eine Anregung zu geben. Denn es fehlt in 6 Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Re⸗ Gattowltz!̊. bgesehen von der Zigarrenfabrikation, wird in Hessen Haus— Der Großherzog. Burleske Operette ö industrie noch in der Portefeuillewaaren⸗, Posamenten⸗, Kartonnagen⸗ 2 Akten von Gilbert. Mustk von Arthur und Holzspielwagrenfabritkation, in der Hafenhgarschneiderel, Her, i h n Sullivan. In Scene gesetzt von Jultus 8a e. tellung von Zündholischachteln aus Holz. Tabackspfeifendreherei und in der zweiten Hälfte des Jahres erheblich gebessert, Es sind Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang abrikation von Schmückfachen aug Knochen und Glfenbein betrieben. neue. Hafenfell urichtereien entstanden. Für Schuhfabrikarbeiter 7E Ubr. — 'enders, zugenornmen bai in der letzten Zeit die Haus. sJwicket; war hingegen WMances an Krbeitsgeiegendeit. Bie ürsache uDndß Verkine bon Bücherfreunden, aber diese versolgen Hang ändere Sonnabend und die folgenden Tage: Der Grosz⸗— Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. industrie in der Hasenhaarschneiderei und in der . desselben mag wohl die Einführung der sogengnnten Zwick Zwecke als die Bibliophilen ⸗Klubs in England und Frankreich; sie herzog. k Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt Perlenverzierungen zum Ausputz von Damenkleldern und maschinen in der Schuhfabrikation sein. Durch die Arbeit der Zwick beschäftigen sich nur mit der modernen Literatur. Ünd doch verdient a Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. D hüten für Posamentenfahrlken. Bei der Zurichtung maschinen wird ein weiterer großer Theil der Handarbeit in Schuh. auch die ältere Literatur in dem Lande Gutenberg'g einẽ *. Adolph Ernst . Theater. Freilag: Char⸗ 2 enfellen in der Haugindustrie für Hasenhaarschneidereien fabriken ersezt. — Für weibliche Arbeitskräfte war Arbeits. 4 als 1 . gegenwärtig geschenkt wird. ley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Vier Beilagen och derd Staub und Schmutz, welcher mit der Arbeit ver. gelegenheit reichlich vorhanden. Trotz fortgesetzter Gesuche in ! Werk will versuchen, eine Lücke auszufüllen: in England und Frankreich Thomas. Repertolrestũck des Globe⸗Theaters in (einschließlich Börsen⸗Beilage).
J r keineswegs an reichen Leuten, die sich den Luxus der cher ˖ liebhaberei sehr wohl gestatten können, dagegen aber vollständi an Vereinigungen, welche sich die Förderung dieser Liebha N zur Aufgabe machen, was durchaus nöthig ist, wenn dieselbe sich gedeihlich entwickeln soll. Es bestehen ja auch bei
jweiten Hälfte des Jahres besserte sich die Geschäftslage wesentlich, und sie wurde am Ende des Jahreg vielfach als zufriedenstellend be⸗ zeichnet. Die Geschäftslage der Hasenhaarschneiderei hat sich ebenfalls
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth
schwach. Bei nördlicher bis nn . Luftströ⸗ in Berlin.
mung ist das Wetter in Deutschland heiter; in West⸗ Deutschland ist Regen gefallen, vielfach in Beglei⸗ tung von Gewittererscheinungen; die Temperatur liegt über dem Mittelwerthe, um 9 Grad zu Memel, um 6 Grad zu Breslau und Bamberg.
Deutsche Seewarte.
Berliner Theater. Freitag (36. Abonne—⸗
ments⸗Vorstellung): Zum ersten Male: Wilhel Tell. Anfang ö. uhr — 66. Sonnabend König Heinrich. Sonntag: Wilhelm Tell.
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