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J , Sgů fern fen die Vertreter aller an der freiwilligen Kranken eine reiche ĩ 6 betheiligten . zu einer erhebenden e n , n. die Glanzzeit unserer Hoftheater repräsentieren, und in der ie. t — a e
wmengefunden der ren ßig Vaterländische Frauenverein, der B
verein, der keits verein, der Badische Frauenverein, der
vom 18.
Verbandstage, auf welchem die Grundzüge für die fernere Vereins. : thätigkeit berathen werden follen. Welche Bedeutung diesen Ver. Schnitzarbeiten, werthvo handlungen zukommt, zeigen die zur Tagegordnung stehenden Themata. und Steingutgeschirre. Alles in allem bietet die Ausstellung, die auch he Kreuz schreibt, angemeldet:; der Preu, das Bild des Geheimen Hofraths Louis Schneider, des Gründers des Vereins für die Geschlchte Berlins, zeigt, eine Fülle des An⸗
Es haben, wie Das R
. Vaterländische Frauenverein daz Thema: „Organisation einer
atten, vereinigen sich nunmehr sämmt nde der deutschen Frauenpereine vom Rothen Kreuz: nicht f
ähfische Albertverein, der Württembergisch Wohl
ssische Alieeverein, der
Mecklenburgische Marienverein und das Patriötische Institut der
, ,, . ö . Sachsen in den Tagen h 1 5 ö . n *
achgemäßen ersten Hilfe bei Unfällen und plötzlichen Erkrankungen! regenden und Unterhaltenden.
und „Begründung von Vollsheilstätten für Lungenkranke“ (Referenten: Stabtarzt Dr. Pannwitz und Landesrath Meyer); der Bayerische
rauenverein: Schutz des Rothen Kreuzes geen k. 8 Keim un erst
. D. ö. von Rotenhan), „Vereinbarungen über Beorderung er Schwestern des Rothen Kreuzes in Krankenstationen außerhalb der Grenze des eigenen Verbandes“ (Referenten: General. Major z. D. Keim und Freiherr von Tucher), Errichtung von Haushaltungsschulen in . und Landorten und Angliederung der Frauenvereine, soweit
eklame 2c.“ (Referenten: General Major z.
e den Kranken und Armen dienen, an eine organisierte Armenpflege“ (Referent: Professor Gümbel); der Badische Frauenverein: Gewinnung und Erhaltung von i ef Tn, aus gebildeten Ständen“ 6
ie Wochenpflege für arme Frauen au
Lande (Referent: Medizinal Rath Dr. Hauser); das Patriotische Institut der Frauenvereine des . umz Sachsen: Gemeinde⸗ gen Ergänzung“ (Referent:
DOberst Stiefbold), .
vflege und Pfarramt in ihrer gegenseit Pfarrer Ernst).
Der Rosenmonat bringt der Berliner Gewerbe⸗Aus, Die vor zwei und Apotheker, sowie der Privatbeamten)
XIX. ordentliche Generalversammlung ab. r betrug der Versicherungsbestand Ende 1895 42 362 Policen über
133 647 760 4 Kapital und 291 915 M jährliche Rente und zeigte olicen über
ie Prämien ⸗/
. 1896 einen besonders schönen Schmuck: Jahren be
gonnenen Pflanzungen sind nun zu außergewöhnlicher Pracht erblüht, und die Ausstellung bietet den Besuchern ein Rosen⸗ ä een von solcher Schönheit, daß dieser Ausschnitt des Aus ‚ tellungsgeländes allein den Besuch lohnend machen würde. Daneben im Geschäftsjahr 1895 einen reinen Zuwachs von 3391 aber ist auch die Blüthenpracht der ö en auf der Höhe
angelangt. Nicht alle Obstsorten haben dieselbe Fülle und denselben Relchthum an Früchten aufzuweisen, aber alle sind reichlich damit be⸗ deckt, und namentlich die zum theil ganz neu konstruierten kühnen
Hannover, 13. Juni.
Spalierobstanlagen werden nicht nur die Bewunderung des Publikums, 732 500 ƽ betrug, während
sondern auch die Beachtung der Fachkenner finden.
In der Stadt wurden gestern Extrablätter feilgeboten, in denen von einem auf der elektrischen Rundbahn in der Gewerbe 88 . Ausstellung vorgekommenen Unglück mit 29 schweren Verletzungen Höhe des Ueberschusses im Betrgge von 1 241 557 M 61 , berichtet wurde. Wie der Arbeitsausschuß berichtigend mittheilt, i allerdings auf der Rundbahn am Sonntag zwei Wagen aufeinander gefahren, aber es hat dabei nur Glassplitter gegeben, durch welche ein vr agi eine Hautabschürfung an der Stirn und ein anderer eine kleine Wunde am Augenlied dapontrug. Beide H
nachdem ihnen in der Sanitätswache die nöthige Hilfe zu theil ge. 372 467 28 3 dem Si 73 3 dem Kriegs⸗Reservefonds zuzuführen, 750 111 M 66 oder
43 os9 der. Prämienreserwwe an die Mitglieder als Dividende zu ver⸗ schichte Berlins in der Heiligengeistkirche in Alt⸗Berlin tbeilen, 20 0090 Æ dem Beamten, Pensionsfonds,
veranstaltet hat, wurde gestern . für das Publikum geöffnet. 283 dem Dividenden- Ergänzungsfondt e bildlichen Darstellungen in den Rest im Betrage von 10 945 M 66 3 in den
Enn Kursverluste zu legen. Dadurch sind die Fonds, welche das reine aktive
Vereinsvermögen, dem keine Passiva gegenüberstehen, darstellen, auf
worden, ihren Weg fortsetzen. Die iter f
Unter den ausgestellten Stücken sind d
der Mehrzahl. Es finden sich hier zahlreiche Kupfer⸗ und stiche, Radierungen, Aquarelle und Delbilder aus ältester und e in Verbindung 3 877 589 M 22 3 gewachsen; es enthält nämlich der
chen Stadiplänen früherer Jahrhunderte ein fonds 2612710 M 08 3, der Kriegsreservefonds 600 104 M 67 3, der Dividenden ⸗Ergänzungefonds 361 999 M 91 „ und die sonstigen Fonds (Kautionsfonds, Beamten⸗Pensionsfonds u. s. w.) 302 774 M
neuerer Zeit, die in ihrer Gesammtheit und mit zadlrel
vollständig übersichtliches Bild des alten Berlin geben und die Wandlungen, welche die Stadt seit ihren Anfängen durchmachte, in fon : charakteristischer Weise veranschaulichen. Am deutlichsten spricht für 56 . Die wirklichen Verbindlichkeiten des Vereins aus den Ver— diese Wandlungen der auegestellte Adreßkalender aus dem Jahre 1713, sicherungs Verträgen werden durch die Prämienreserve reichlich
6e eines mäßigen Notizbuchs und nur 178 Seiten Die drei nach dem Statut ausscheidenden Mitglieder des Verwa von raths, Senator Wülbern, ie ,, ,n Re, ur uru
der von der
stark ist. Auch der Jahrgang der „Berliner Privilegirten Zeitung“ den , stein und Rechnungs⸗Rath Morich wurden der Revisionskommission wur⸗
1742 ist nur ein unscheinbares Bändchen. Unter
che Ausstellung, die der „Verein für die Ge⸗
1466 601 M gefaßt sein mußte.
orträts, die berühmte und bekannte Persönlichkeiten aus verschiedenen wiedergewählt. Zu Mitgliedern
, darstellen, fehlt sogar der volksthümliche Vorgänger den wiedergewählt: Amte gerichts - Rath des heutigen Dienstmannes, der „Eckensteher nicht, der noch
Hacciuß, Gisenbahn ⸗ Sekretär
i ei le des Königli der i J m . an,, . n , ö. n sdnnff n nfs 6 396 ĩ
Ver⸗ verständlich auch Iffland, Ludwig Devrient, F (blen. Von seltener Schönheit sind außerdem die ausgestellten 9 rauen. prächtigen Glasmalereien, die das Königliche Institut für Glasmalerei ohlthätig⸗ den Veranstaltern der Ausstellung freundlichst überlassen hat nicht minder fesselnd die der Stadt Berlin gebörigen alten Urkunpen aus den Jahren 1333 bis 1410. Erwähnt seien noch eine prächtige, bolzgeschnitzte alte Pendule, eine originelle, einer Kommode gleichende Würzburg zu einem Orgel, die Friedrich der Große 1757 der Böhnischen Brüdergemeinde schen le, eine prachtvoll gel itz Kirchentruhe sowie andere antike e Bronzen, ausgestellte Waffen, Porzellan
Stettin, 15. Juni. Die „Institution Architect s- langte heute Mittag um l Uhr an der Werft des Vulcan“ an, besichtigte das in voller Thätigkeit befindliche Werk iz Stunden lang und kehrte dann mittels Dampfers nach Stettin zurück. Nach einem im Konzert. und Vereinshause eingenommenen Frühstück erfolgte um 4 Uhr 55 Minuten die Rückfahrt nach Berlin.
Thorn, 18. Juni. In Wangerin (Kreis Thorn) tödtete am Sonnabend der Blitz zwei Arbeiter und verletzte einen dritten schwer. Die Arbeiter hatten unter einer Pappel Schutz gesucht.
dem Kiel, 16. Juni. Die Renn-Pacht Seiner Maje des Kaifers Meteor“ ist heute von England hier eingetroffen.
Der
12 579 940 S Kapital und 50 660 M jährliche Rente. reserbe stieg von 25 429 236 M 34 3 auf 29 Hl4 686 Æ O 4. Dle wirkliche Sterblichkeit ist um 50 5 o/ g hinter der erwartungs⸗ mäßigen zurückgeblieben, sodaß die Ausgabe für Sterbefälle nur man Die Verwaltungskosten sanken von 91 3 für jede 1000 M Versicherungskapital im Jahre 1894 auf
J im Jahre 1895. Diesen großen Ersparungen entsprach die
die Mittel reichlich vorhanden sind, um wieder eine Dividende von 43 60 der Prämienreserve zu vertheilen. in Soll und Haben mit 34 828 927 6 54 43. Nach Entgegennahme des Geschäftsberichts und nach Ertheilung der Entlastung wurde be⸗ erren konnten, schlossen: aus dem neben. nach §5 33 der Statuten 30 9½ mit
erheitsfonds, sowie 3 6/0 mit 37 246
Graßdorf,
manchem in der trefflichen Darstellung Beckmann's im Ge⸗ meister a. D. Dettmer und zu deren
dächtniß leben mag.
Wetterbericht vom 16. Juni,
r t 8 Uhr M
Stationen. d. Wetter.
Belmullet .. halb bed. Aberdeen. halb bed. Christlansund S Dunst
Nopenhagen. wolkenlos Stockholm. wolkenlos
. . halb bed. oskau...
wolkenlos Torf Sucenz⸗ k Regen Gherbourg. ill wolkenlos mr .. SO wolkenlos 1 6566 wolkenlos mburg .. wolkenlos winemünde Neufahrwasser Memel 8 9 ünster .. Narlsruhe. Wiesbaden München.
wolken soz 4 wolkenlos 3 wollenlos 3 wolkenlos
— — — — — —— — —
nNebersicht der Witterung.
Der höchste Luftdruck liegt an der deutsch⸗russischen Grenze, gegenüber einem essionsgebiet, das die Brit ischen er. und Fran ö. überdeckt. Dem⸗ entsprechend wehen über Zentral ⸗Guropa südöstliche Winde, unter deren Einfluß die warme Witterung überall fortdauert. In Veutschland ist das Wetter warm, heiter und trocken; zu Kaiserslautern und Friedrichshafen fanden Gewitter statt. Das De⸗
presstons gebiet im Westen scheint fich ostwärtJ aug.
zubreiten, daher dürfte zunehmende Bewölkung zu⸗ nächst für das westliche Deutschland zu erwarten
sein. Deutsche See warte.
uch zahlreiche Karikaturen aus der Zelt
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern haus. 155. Vorstellung. Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugone Seribe, bearbeitet von Carl Blum. In Scene esetzt vom Ober⸗Regisseur . Dekorative
inrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. .
Neueg Dyern⸗ Theater (Krollj. 112. Vorstellung. Häunsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Professor Kleffel. — Die Pupyenfee. Pantomimisches Ballet Divertissement von Haßreiter und Gaul. Mustk von Joseph Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: usikdirektor Steinmann. Anfang 71 Uhr.
Schauspiel haus. 163. Vorstellung. Doktor Klans. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph L'Arronge. In Scene cbt vom Ober⸗Regisseur Max Grube Anfang 74 Ühr.
Donnerstag: Opernhaus. 156. Vorstellung. Wagner⸗Chelns. IV. Lohengrin. Romantische
er in 38 Atten von Richard Wagner. (ohen grin: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast). Anfang 7 Uhr.
Neueg Opern ⸗ Theater (Kroll). 113. Vorstellung. Der Trompeter von Sätkingen. Oper 4 Akten 6 einem Vorspiel von Victor G. Neßler. Anfang 74 Uhr.
e , r,. ea, erte mg Wie . en sungen. Lustspiel in ufzügen von Kar Rien anl. Linfang M uhr. !
Dentsches Theater. Mittwoch: Lumpaei⸗ vagabundus. mir in Uhr. ; onnergtag: Ingend. Freitag: Der Meister von Palmhra.
ae, Theater. n, , Solbaten-; , I b 2 7 .
.
⸗ t 9. onn * *
ersten Ille grieg wen reren, 36. 6.
CLessing· Theater. Letzte Woche. Mittwoch: Waldmeister. Operette in 3 Akten von Gustavy Davls. Musik von Johann Strauß. Ferenczy⸗
Wersebe, Provinzial ⸗Steuer⸗ Sekretär Staecker,
Crelinger u. A. in.
of Naval
Preußische Beamten⸗ Verein in Hannover, Versicherungsanstalt für deutsche Beamte ,,,. der Geistlichen, Lehrer, Rechtsanwalte, der geprüften
rchitekten und Ingenieure, Redakteure, Aerzte, Zahnärzte, Thierärzte hielt gestern seine
Nach dem Geschäftsbericht
Die Jahresrechnung schließt
zu überweisen onds für etwaige
und Land ⸗Syndikus
Domänen⸗Rent⸗ ertretern: Schatzrath von Ober ⸗Telegraphen⸗
als Gästen.
Remplacant. William Busna
Anfang 7 Uhr.
ie
Müttwo Gustav ersten Ra der Vorste heit: Feenhafte Illumination.
Schiffbauerdamm ¶ a. / 6. Mittwoch: Tata ⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten von Gestorben: Hr., Geheimer Admiralttãts . Rath
gh. nach Bilhaud und Barr. an6ég. In Scene gt von
Neues Theater.
Victor Leon und F. Musik von Antoine Sigmund Lautenburg. Kapellmelfter: Guslav
Zum vorletzten Male: Tata Toto. eitag: Zum letzten Male: Tata / Toto. Erstes Gastspiel der Budapester Maler A
Anfang 78 Uhr onnerstag: * Dperetten⸗ und Ballet⸗Gesellschaft. dnell. — Das Franenbataillon.
Theater Unter den Linden. Direktion: Mittwoch: Neu einstudiert Das Dperette in 3 Akten von Witt mann und Bauer. Musik von Millöcker. Dirigent: Federmann. Anfang 76 Uhr. Donnertztag: Das Sonntagsokind.
ulius Fri ounta
Herr Kapellmeister
Adolph Ernst Theater. Mittwoch: Char · ley'g Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon ö.. vie Inhaltsangabe zu Nr. G des 311. i ,, r n : Mit neuer Außstattung: Die e, n
Vorher:
Sekretär Gleue. Die Drucksachen des Verein, intzbesondere die Hefte Statuten und Reglements, Geschäftsplan., „Ginrichtungen und Erfolge! und „Für die Vertrauenßmänner und Mitglieder? stehen jedem Interessenten kostenfrei zur Verfügung.
Nürnberg, 15. Juni. ute trafen hier 20 Mitglied bayerischen Kammer der er rer zur Dei gl . . Ausstellung ein.
Budapest, 15. Juni. Der internationale Journalisten. Kongreß wurde heute im Prunksaal des hiesigen Stadthausez eröffnet. Im Vestibül und auf den Treppen bildeten städtische . in Galakostüm Spalier. Die Mitglieder des Kongresseg atten sich in großer Zahl * Seitens der Regierung waren der Minister Praͤsident, Baron Banffy, der Kultus. Minister Wlassies, der Handels. Minister Daniel, der Minister für Ackerbau Dr. Daranyi und die Staatssekretäre von Vörbtz und . anwesend, ferner der Ober⸗Bürgermeister von Budapest Rath, die Abgeordneten Dr. Wekerle, Jokar, Horvath, Bercevichp und Kossuth und der Korps-Kommandant Prinz von Lobkowitz. Die Berathung wurde durch das unggrische Comité geleitet dessen Präsident Eugen Rakossi die Sitzung eröffnete. lerauf ergriff der Kultus ⸗Minister das Wort, um im Namen der Regierung die Theilnehmer des Kongresses zu begrüßen. Im Namen der Hauptstadt hieß sodann der Ober⸗Bürgermeister Rath die Gäste willkommen. Nach der Verlesung der Mitgliederlsste erfolgte die Konstituierung der Bureauxr nach Ländern und Jount— naliflenvereinen. — Nachmittags fand im Festpavillon der Aug. stellung ein Festmahl statt, welchem u. a. der Handels- Minister Daniel. mehrere Staatssekretäre und Abgeordnete sowie der Schrift. steller Maurus Jökai beiwohnten.
London, 15. Juni. Anläßlich der am 11. d. M. in Berlin abgebaltenen Feier des 299jährigen Geburtstags des Feld. marschalls Lord Keith sandte die Stadtvertretung von Peterhead, dem Geburtsort Keith's, ein Telegramm an Seine Majestäw den Deutschen Kaiser, in welchem sie die Glück wünsche Peterhead's und des schottischen Volks übermittelte. Seine Majestät der Kaiser Wilhelm antwortete, dem . W. T. B.“ zufolge, in einem Telegramm, in welchem Allerhöchstderselbe der Bevölkerung von Peterhead seinen huldvollsten Dank für die freundliche, den Kaiser sympathisch berührende Beglückwünschung zur Feier des 200 jährigen Geburtstags des Feldmarschalls Lord Keith auß—
sprach. Keith sei ein hervorragender Soldat 9 . allen den e
besten Eigenschaften, die geeignet waren, ihn von seinem Herrscher , ,. und bei seinen Soldaten beliebt zu machen. Tapfer und loyal bis zu seinem glorreichen Tode in der Schlacht bei Hochkirch, bleibe er für immer ein Vorbild für die Offiziere und Soldaten der deutschen Armee, besonders des Regiments, welches seinen Namen trägt. Bei seinem Tode habe er abermals die Wahrheit des alten Spruchs bezeugt, daß Blut dicker sei als Wasser.
London, 15. Juni. Nach einer bei Lloyds eingegangenen De— pesche aus Gravesend passierte dort der Dampfer Claverley⸗ mit einem Loch im Bug und Wasser im Vorderraume. Der Kapitän berichtet, er sei gestern früh während Nebels bei Southwold mit dem Dampfer Bertha“ zusammengestoßen; letzterer sei untergegangen, von der Mannschaft seien 6 ertrunken.
Paris, 15. Juni. Der erste internationale Verleger⸗ Kongreß wurde heute unter dem Vorsitz des HandelsMinisterg Boucher eröffnet. Der Minister begrüßte die Erschienenen und machte auf die Bedeutsamkeit des Kongresses aufmerksam. Sodann wurde das Bureau konstituiert. Masson wurde zum Präsidenten er⸗ wählt; unter den Vize⸗Präsidenten befindet sich der Verlagsbuchhändler Engelhorn aus Stuttgart.
Tromgoe, 15. Juni. Der Nordpolfahrer Andree ist heute Morgen am Bord der Virgo“ nach Spitzbergen ab⸗ gegangen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Ensemble vom Carl Schultze ⸗ Theater in Hamburg, Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von mit Julie i , . Eduard Steinberger Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Mustk von
nfang r. Donnerstag: Waldmeister.
F. Roth. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Charley 's Tante. — Vorher: Die Bajazzi.
Residenz · Theater. Direktion; Sigmund ere m e 2 ··—·⸗rde.w—
Lautenburg. Mittwoch: Der Stellvertreter. (Le 3 3 . von k K - mer ꝛ ien · Ra eorg Pflüg (Amsterdam — Lübech. nr fn f ö fe Ge erer, Fürdere Donnerstag: Der Stellvertreter. — Vorher: Erlauben Sie, Madame?!
Familien ⸗ Nachrichten.
r. e mit Frl. Adelhaid Lutterbeck (Gera). — Hr. Oberst Lieut. Max von Wrochem mit Frl. Löonie von Pelet · Narbonne ((Berlin). — 6 ittmeister Erich von Borcke mit Frl. Else Petersen (Mül⸗ heim a. Rh..
Friedrich Wilhelmstüdtischer Konzert Parh. Geboren: Ein Sohn: Hrn. 6 Paul r
usseestraße Direktion: Juliu zialitãten⸗ i nfang des Konzertg 6 Uhr. Anfang rn. Uhr. Bei einbrechender Dunkel Kobelau)]. — Hrn. Prem. -Lieut. Frhrn. von
von Uhmann (Berlin). — n. Hauptmann rhrn. von Berg fr,. — Hrn. ellnug. Kräfte Rittmeister Bernhard von Sydow (Hannover). — G. von Tschirschy und Boegendorff echmar (Schwerin). — Hrn. Landrichter Dr. Bleichrodt n, n,, — Eine Tochter: rn. Rittergutsbesitzer Schultz (Pstronsna). — rn. Axel von Kaphengst⸗Kohlow (Kohlow).
rmann Gurlt (Berlin). — Früherer Just binister Hermann von , (Schwerin . M.. anda. — Hr. Ober ˖Landeggerichts Rath a. B. Josef Wede kind , . — Fr. Marie Brandt von Lindau, geb. von Hobe ( , — Hr. Kammerherr Guido von Stoesser (Racks 7 — Verw. Fr. * Hl n. . ö th . Das Damen ⸗ — erst⸗Lieut. 4. D. Gonstantin ö (Schweidnĩy.
mm
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchbruckerel und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., W straße Nr. 33.
Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
ei di Ulschaften K er, , . Han vom S. 12. Juni 1896.
Erste Beilage
zum Deusschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stnats⸗ Anzeiger.
Dentscher Reichstag.
L105. Sitzung vom 15. Juni 1896, 1 Uhr. Zur zweiten Berathung steht zunächst die Uebersicht
der Reichs⸗Ausgaben und ⸗Einnahmen für 1894/95.
Die Rechnungskommission beantragt, die nachgewiesenen Etatsüberschreitungen, die in dem genannten Etatsjahr über
412 Millionen betragen, und die außeretatsmäßigen Ausgaben
in Höhe von über 3 Millionen Mark vorläufig zu genehmigen, jedoch mit Ausnahme der im Militär⸗Etat bei dem Titel „In He ichen im Bereich des Artilleriewesens“ u. s. w. vorge⸗
kommenen Ueberschreitung von 393 371 S6 Außerdem bean⸗
tragt die Kommission folgende Resolutron:
Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, eine baldige Aende— rung der Haiserlichen Verordnung vom 23. April 1879, betr. die Umzug osten für die gesandtschaftlichen und konsularischen Beamten, in Erwägung zu nehmen.
Referent Abg. Dr. Hasse (ul.) bemerkt zu letzterem Antrag, daß die zur Regel gewordenen hohen Ueberschreitungen bei diesen Umzugskosten nach Ansicht der Kommission dringend eine Aenderung der bestehenden Vorschriften nahelegten, zumal seitens der Vertreter der verbündeten Regierungen eine anderweitige Regelung nicht habe in Auesicht gestellt werden können.
Abg. Rickert (fr. Vgg.) weist darauf hin, daß der ersterwähnte dankenswerthe Antrag der Kommission bereits beim Kriegs-Minister die nöthige Wirkung ausgeübt habe, da dieser sofort daran gegangen sei, für das laufende Jahr die auch da bereits eingetretene Ueber⸗ schreitung durch Vorlezung eines Nachtrag ⸗Etats nachträglich ge— nehmigen zu lassen. Angesichts dieses Thathestands beantragt Redner, auch die beanstandete Ueberschreitung vorläufig zu genehmigen.
Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts, Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Zwischen dem Herrn Kriegs⸗Minister und mir ist bereits in Aussicht genommen, in Zukunft diesen Titel 21 Kap. 37 „zu artille⸗ iistischen Versuchen“ꝰ übertragbar zu gestalten. Der Herr Kriegs⸗ Minister glaubte, daß dann die Verwaltung solche Ueberschreitung vermeiden würde.
Ich gestatte mir, zur Unterstützung des Antrags des Herrn Vor⸗ redners anzuführen, daß die Statistik unserer Finanzen ergiebt, daß die Etatsüberschreitungen in den letzten Jahren wesentlich abgenommen haben. Dieser Zustand ist namentlich auch durch die Bemühungen des Herrn Kriegs⸗Ministers eingetreten. 1894/95 ist sowohl beim Gesammthaushalt wie bei den Verwaltungen der verschiedenen Kon—⸗ tingente eine Minderausgabe gegenüber dem Etatssoll zu verzeichnen gewesen. Daraus ergiebt sich offensichtlich das Bemühen, Etatsüber⸗ schreitungen zu vermeiden. Ich bitte Sie deshalb, dem Antrage Rickert zuzustimmen und den Passus des Berichts der Rechnungs⸗Kommission bezüglich der artilleristischen Versuche zu streichen.
Aus den vom Abg. Rickert entwickelten Gründen erklären sich auch die Abgg. Br. von Marquardsen (nl.) und Dr. Lieber (3entr.) unter dem Ausdruck der Anerkennung für die Energie der Kommission für seinen Antrag.
Abg. Richter (fr. Volkep.) erkennt gern an, daß der jetzige Schatzsekretär es mit den Etatsüberschreitungen genau nehme. Er sehe aber nicht ein, weshalb man von dem korrekten Antrag der Kommission abweichen solle.
Abg. von Levetzow (d. kons.) tritt namens seiner Fraktion dem Antrag Rickert bei.
Nachdem der Abg. Rickert nochmals seinen Antrag ver⸗ theidigt und dem Abg. Richter vorgeworfen hat, daß er lediglich an eine Formfrage sich klammere, während in der Sache allseitiges Einverständniß hergestellt sei, wird der Kommissionsantrag mit hem Antrag Rickert angenommen.
Zur zweiten Berathung steht ferner die Allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt für das Etats⸗
jahr 1884 85. Diese Rechnung ist in den seitdem verflossenen UI Jahren noch nicht zur Entlastung gelangt (ebenso wenig die späteren Rechnungen), da über die Frage der sustifizierenden Kabinetsordres eine Einigung zwischen dem Reichstag und dem Bundesrath nicht zu erzielen war. Obwohl eine solche auch jetzt noch nicht erzielt ist, beantragt die Kommission dennoch die Decharge, da der Reichskanzler resp. der Reichs⸗Schatzsekretär in bestimmte Aussicht gestellt habe, daß dem Reichstag die betreffenden Kabinetsordres hinfort zur Kenntniß gebracht werden sollen. Die Kommission ist der Meinung, daß der Reichstag sich zur Zeit mit dieser Konzession begnügen und die Streitfrage selbst, ob Seine Majestät der Kaiser oder ein anderer Kontingents⸗ herr auf dem Gebiete des Reichs⸗Finanzwesens zuständig sei, derartige Justifikationen eintreten zu lassen, auf sich beruhen lassen solle. Staatssekretär des Reichs-Schatzamts Dr. Graf on Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich kann im Anschluß an das Referat des Herrn
Vorredners erklären, daß diese summarische Nachweisung über die er⸗ gangenen Allerhöchsten Gnadenerlasse, welche ein Bild von der Rück wirkung dieser Gnadenerlasse auf die Finanzen des Reichs giebt, hinfort alljährlich der Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben beigefügt werden wird. Sie finden diese Nachweisung in der Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für 1894/95 auf Seite 494. Ich kann weiter erklären, daß der Herr Reichskanzler der Ansicht ist, daß er dadurch, daß die betreffenden Ausgabebeläge, auf welche sich die Allerhöchsten Gnadenerlasse beziehen, in die Rechnung des Neichs aufgenommen werden, auch die formelle Verantwortung für diese Gnadenerlasse übernimmt; ich erkläre aber, daß der Herr Reichs-⸗ kanzler auch die materielle Verantwortung ausdrücklich übernimmt, und zwar deshalb, weil solche Gnadenerlasse nicht ergehen ohne seine vorherige Kenntnißnahme.
Die Frage, ob die Kriegs ⸗Minister der einzelnen Kontingente oder der Reichskanzler die Allerhöchsten Gnadenerlasse gegenzeichnet,
arscheint hiernach nur noch formeller Natur. Der Herr Reichs
lanzler ist der staatsrechtlichen Auffassung, daß diese Allerhöchsten Gnadenerlasse auf dem Gebiet der Militärverwaltung nach wie vor seitens der Kontingentsherren unter Gegenzeichnung der betreffenden Kriegs. Minister ergehen müssen, und daß deshalb die Extrahierung ciner nachträglichen Kaiserlichen Kabinetsordre Über dieselben Ausgabe
Berlin, Dienstag den 16. Juni
beläge unter Gegenzeichnung des Reichekanzlers den Charakter einer Ratihabition tragen würde, die gegenüber den auf ihrem Hoheits— recht beruhenden Erlassen von Souveränen nicht zulässig sein würde.
Ich kann mich aus diesen Gründen den Anträgen des Herrn Referenten nur anschließen und bitte, da der Herr Reichskanzler in diesem Umfang ausdrücklich die Verantwortung für die Allerhöchsten , n gin übernimmt, dem Antrag des Herrn Referenten statt⸗ zugeben.
Abg. Rickert spricht sich im Sinne der Kommissionsvorschläge aus. Vie formelle Frage der Kontrasignatur werde damit allerdings bei Seite geschoben. Daß eine Reicht ⸗Militärverwaltung überhaupt nicht existiere, habe bekanntlich Fürst Bismarck aufs entschiedenste be⸗ stritten, und sein Standpunkt sei noch heute derjenige feiner Partei freunde. Redner wünscht, daß endlich ein Komptabilitätsgesetz vor= gelegt werde. Es sei gar nicht nöthig, daß Preußen auf diesem Gebiet vorangehe; der Partikularißmus erhebe ohnehin wieder fein Dauyt Jedenfalls dürfe der Reichstag auch in Zukunft sein Prüfungt⸗ und Bewilligungsrecht auch in Bezug guf diese Allerhöchsten uf. fizierenden Kabinetzordres nicht aus der Hand geben.
Darauf wird dem Kommissionsantrag entsprechend die Entlastung für die Allgemeine ,,, 3 aus⸗ gesprochen.
Es folgt die erste Berathung des Gesetzentmurfs wegen Abänderung des Gesetzes vom 22. gn, 1891, 3 treffend die Kgiserliche Schutztruppe für Deutsch⸗ Ostafrikg, und des Gesetzes vom 9. Juni 1865, betreffend die Kaiserliche Schutztruppe für ien n g ffn? und für Kamerun.
Abg. Prinz Arenberg (Zentr.) beantragt Kommissionsberathung. Abg. Dr. v. Bennigsen (nl fragt den Abg. . ob er k; seine im Februar gegen die Kolonialverwaltung und gegen den Dr. ir erhobenen schweren Angriffe mittlerweile die Beweise beschafft abe.
Abg. Dr. Has se (nl) ist auch dafür, die Vorlage der Budget⸗ kommission zu überweisen. Es werde jedenfalls die beste Löfung ber entstandenen Schwierigkeiten sein, wenn die Militärs, die zur Schutz. ae kommandiert würden, aus dem deutschen Armeepverbande aus—⸗
eden.
Abg. Bebel (Soz.) erklärt auf die Anfrage des Abg. von Bennigsen, daß er den Wohnort des Bischofs Rub nia habe ermitteln können, daß aber der Mann, der von dem Briefe Kenntniß gehabt habe, gestorben sei; seine Freunde in England hätten aus dessen Nachla noch nichts ermitteln können, und er habe deshalb ö . Amt bitten müssen, seinerseits Nachforschungen an⸗ zustellen.
Abg. Graf von Arnim (Reichsp.): Wenn in einem englischen Misstonsblatte der Brief abgedruckt ist, warum hat Herr . dieses Blatt nicht aus England kommen lassen? Wenn man auf der artige Vorgänge hin eine Anklage erhebt, wie der Vorredner, wenn man in dieser geschickten Weise 5 oder 7 Anklagen erhebt, so ist das bezeichnend für seine Partei. Er setzt wie der Roulette⸗ spieler auf sieben, verschiedene Nummern in der HSoffnung, daß eine dabon gewinnen wird. Die englischen Missionare würden keinen Augenblick gezögert haben, einen so kompromittierenden Brief Herrn Bebel sogar portofrei zuzuschicken. Ob dieser abgedruckte Brief richtig war, das wäre eine andere Frage gewesen. ö. Peters hat an das , . Amt schon längst einen Brief geschickt, wonach alle diese Anklagen unwahr sind. Die Schauer—⸗ geschichte von der Hinrichtung wegen Ghebruchs hat nicht Peters geschrieben, sondern die Engländer hatten dies an Peters geschrieben und er hat es von Magila aus sofort berichtigt. Ist es denkbar, daß wenige Tage darauf ein Mann gerade das Entgegen⸗ gesetzte schrelben wird und sich damit entschuldigt, daß er nach mohamedanischen Rechten getraut sei mit der Frau? Bezüglich der Soldatenmißhandlungen hat Herr Bebel auch schon falsche Be⸗ hauptungen aufgestellt, so z. B. wegen der Ohrfeigengeschichte. Er bleibt dabei, es sel ein Brief geschrieben worden. Ich möchte doch den Reichstag bitten, solchen Anklagen etwas weniger Aufmerksamkeit zu schenken, als dies geschehen ist. Direktor Kayser hat schon damals er⸗ klärt, daß die Zeugen schon zweimal vernommen seien; neu sei nur der Brief an Tucker. Meiner Erfahrung nach scheint der Brief nur ein Erzeugniß der Phantasie. Ich empfehle, die zur Berathung stehende Vorlage der Budgetkommission zu überweisen. Die Einheit⸗ lichkeit der Verwaltung, der Organisation und Disziplin ist auch mit weniger scharfen Mitteln zu erreichen, als die Vorlage sie bringt. Es ist nicht nöthig, das Band zwischen den. Offi⸗ zieren und dem Kriegs ⸗Ministerium absolut abzuschneiden; die Offiziere brauchen nicht aus dem Armeeperband ent⸗ lassen zu werden; eine Beurlaubung genügt. Der zweite Theil der Vorlage, der den jungen Leuten gestattet, ihre Dienstzeit in den Kolo—⸗ nien abzudienen, widerspricht dem ersten Theil, der die Offiziere von der Armee trennt. Sollen wir die Last des militärischen Schutzes allein tragen? Es sind durch die unseligen Verträge eine Menge Ausländer in die Kolonien gekommen. Sollen diese nicht auch zum Kriegsdienst herangezogen werden? Das möchte ich abweisen. Aber wir werden darauf hinguskommen müssen, den Ausländern eine erhebliche Wehrsteuer aufzuerlegen. Herr Hammacher hat die Damaraland ⸗Konzession selber als ein Unglück bezeichnet; man hätte eingreifen können, denn innerhalb dreier Jahre sollte die Gesellschaft ihr Land begrenzen. Sie hat das aber nicht gethan, und es ist trotz« dem alles beim Alten geblieben.
Abg. Bebel: Das Vorgehen liegt jetzt auf Seite des Aus—⸗ wärtigen Amts. Bis das Ende der Untersuchung herbeigeführt ist, hätte Graf Arnim seine sittliche Entrüstung aufbewahren sollen. Auch wenn der Brief an Tucker nicht vorhanden ist, hat Herr Peters genügend an sich hängen, um ihn ein für alle Mal für ein Reichs amt unmöglich zu machen. Ich gedenke durchaus nicht ausg— zuweichen. Ich habe kein Mittel, die englischen Herren, die sich mir gegenüber zurückhaltend benehmen, zur Herausgabe von Briesschaften zu zwingen. Der Reichsregierung gegenüber werden die Herren vielleicht freundlicher sein. Ohne Vermittelung der Reichsbehörden können diese Dinge garnicht geklärt werden; u hakt habe ich sie hier vorgetragen. ; ö
Abg. Richter: Nicht durch die Briefe an den Bischof Tucker ist die Aufmerksamkeit auf Herrn Peter gerichtet worden, sondern als er die Aufmerksamkeit auf sich zog, prüfte man die kolo— niale Thätigkeit des Herrn Peters, die zum theil schon durch sein Buch über die Emin Pascha⸗Expedition allgemeiner bekannt geworden war. Wenn die Reichsregierung nicht zu Herrn Peters sich der That ver= sehen hätte, so würde sie kaum eine nene Untersuchung angestellt haben. Ich glaube auch nicht, daß die e n Herrn Peters wieder anstellen wird. Daß die 1000 Mann der 4. truppe gleich in Südwest⸗Afrika gin werden sollen, ist doch ö. er ff Zum Bau von Gisenbahnen und Telegraphen kann man die Schutztruppe schwerlich gebrauchen; denn sie wird dies nicht verstehen. ue en kommen Eisenbahnen nicht in Betracht. Denn zur Eisenbahn gehören Kohlen und asser, und beides ist nicht vorhanden. Es kommen nur Ochsenbahnen in Betracht, denn es sind nicht einmal Wege, sondern nur ausgefahrene
1896
Wagenspuren vorhanden. Es müssen nicht nur Schienen gelegt und Telegraphen errichtet werden, sondern sie müssen auch e,. ö. daß . nicht weggenommen werden. Mit dem Prinziv der Vorlage bin ich einverstanden, denn mit dem Dualigmus konnte es nicht weiter gehen. Aber überweisen Sie die Sache nicht an die Budgetkommission. Wir e, hier in einer Anzahl, die alle Vor⸗ theile der Kommisstonsberathung bietet, wenn wir die Vorlage sogleich hier berathen.
., Graf von Arnim: Ich komme wieder darauf zurück: warum hat Herr Bebel sich nicht von den Missionsberichten ein Exemplar kommen lassen, um das Vorhandensein des Briefes nach⸗ zuweisen? Davon können ihn alle Ausflüchte nicht reinwaschen.
bg. Dr. Ha sse meint, daß ein Vorstoß von Kapland aus nach Westen möglich sei; eine Eisenbahn, deren Wagen durch Ochsen bewegt würden, werde noch lange keine Ochsenbahn.
Abg. Bebel; Ich habe keine Untersuchung über Behauptungen, sondern über Thatsachen verlangt, und Graf von Arnim hat die 1. r, in Bezug auf den Dr. Peters nicht widerlegen können. Wenn olche Anklagen gegen einen Mann im d . erhoben werden, so kann die Regierung sich nicht bloß einen Punkt auswählen, sondern muß alle. Anklagepunkte, genau untersuchen. Ich hoffe, daß im Herhst die Regierung die Akten über die Untersuchung gegen Herrn Peters, druckfertig oder geschrieben vorlegt, damit wir uns selbst durch Einsichtnahme Überzeugen können.
Damit schließt die erste Berathung; die Vorlage wird der Budgetkommission überwiesen.
Es folgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, ent⸗ halten Abänderungen des Gesetzes über die Friedenspräsenzstär ke.
Die Kommission beantragt die unveränderte Annahme der
,. bg. Richter beantragt, als 5 1 eine Bestimmung ein⸗ zuschalten, welche den Art. 59 der Reichsverfassung dahin indert, daß bei den Fußtruppen die zweijährige Dienstzeit ver⸗ fassungsmaͤßig festgelegt werde.
Es kommt n der Antrag Richter zur Verhandlung.
Abg. Richter: Den in der Kommission abgelehnten An— trag nehmen wir im Plenum wieder auf. Wir 6. den selben Antrag 1893 gestellt und haben keine eranlassung, von diesem Standpunkt zurückzutreten; wir nehmen jede Yer n geit wahr, um die zweijährige Dienstzeit dauernd einzuführen, schon mit Rücksicht auf die Unsicherheit des Privilegiums für die Wehrpflichtigen selbst. Je mehr sich das Quinquennat seinem Ablaufe nähert, desto zweifelhafter wird es für die Diensspflichtigen, ob sie nur zwei Jahre zu dienen brauchen oder nicht. Alles wird definitiv bewilligt, auch die neuen Vollbataillone, warum soll die zweijährige Dienstzeit nur provisorisch bewilligt werden? Der wr n . meinte, die Probe auf die zweijährige Dienstzeit könne erst im Kriegsfalle gemacht werden. Aber wir können doch ves halb die Sache nicht so lange provisorisch machen, bis ein Krieg stattgefunden hat. 1866 und 1870, 71 sind gerade die meisten Soldaten solche gewesen, die kaum zwei Jahre gedient haben. n, , Dienstzeit muß festgelegt werden, da die Halb⸗ bataill one beseltigt werden und da allgemein eine Hetze gegen die zweijährige Dienstzeit seitens der Freunde der dreijährigen Dienstzeit stattfindet. Wenn thatsächlich die dreijährige Dienstzest nicht ohne weiteres wiederhergestellt werden kann, dann sollte man um so eher die zweijährige Dienstzeit festlegen. Es soll jetzt der Plan ausgeführt werden, der 1893 , worden ist; welche besonderen Forma⸗ tionen damals noch in Aussicht genommen waren, wissen wir nicht. Die Kosten der ,,, Ordinarium hätte man jetzt ganz ver⸗ meiden können. Ueber die Militair Strafprozeßordnung wissen wir nichtz.
Abg, Bassermann (ul.): Auch wir wünschen eine Reform des Militär ⸗-⸗Gerichtsperfahrens; aber nach der bestimmten Erklärung des Reichskanzlers kann die deutsche Armee ein einheitliches Gerichte verfahren nicht entbehren. Wir vertrauen, daß im Herbst die Vor⸗ lage kommen wird. Durch die Beseitigung der Halbbataillone erhält die Kriegs verwaltung die Möglichkeit, 36 0909 Mann Kerntruppen mehr ins Feld zu stellen, als jetzt, wo von den Halbbataillonen nur 50 Mann als Stamm zurückbleiben, die mit Reservisten angefüllt werden. Durch die Schaffung der Vollbataillone werden die aͤlteren Jahrgänge entlastet. Die Vorlage ist ein ö . der zwei⸗ jährigen Dienstzeit; denn wenn diese sich nicht bewährt hätte, würde man die Truppen doch nicht mit neuen Aufgaben betrauen und nicht neue , . vornehmen. Die Militärverwaltung hat die technischen Gründe dargelegt, aus welchen es nicht möglich ist, die neuen Vollbataillone an die bestehenden Regimenter anzugliedern. Es sollen neue Regimenter gebildet werden mit einem geringen Präsenz⸗ stande, und es besteht nicht die Absicht, den rf ffn zu erhöhen. Den Antrag Richter können wir nicht annehmen und werden daher der Vorlage zustimmen.
Abg. Dr. Lieber: Die Bedenken, welche ich in der ersten Lesung vorgebracht habe, sind in der Kommission im wesentlichen beseitigt; eine Gefährdung der ehrlichen Probe für die zweijährige Dienstjeit liegt nicht vor; es ist auch nicht zu befürchten, daß die neuen Vollbatagillone zu einer Erhöhung der Präsenzstärke führen. Wir sind daher geneigt, für die Regierungsvorlage iu stimmen. Der An- trag Richter ist ja ein alter Bekannter. Ich könnte darüber schweige wenn nicht ein Gegensatz zwischen Herrn Richter und unt konstru er würde. Die gesetzliche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit ist nicht in Frage gestellt; sie ist festgelegt bis 1398 und wir können den ver⸗ bündeten Regierungen nicht zumuthen, ibrerseits auf die dreijährige Dienstzeit zu verzichten, wenn wir ihnen nicht die Sicherheit der i . Präsenzstärke geben, was wir nicht können und nicht wollen.
Abg. Rickert: Ich möchte in den Vordergrund stellen, daß wir es gewesen sind, denen das Volk die zweijährige Dienst⸗ zeit verdankt, nicht diejenigen, welche die Vorlage 1893 abgelehnt haben. Wir haben an der Erhaltung der zweijährigen Dienstjeit ein geh Interesse und haben die Vorlage darauf hin genau geprüft.
ie Kommissionsberathungen haben 35 daß an dem status quo nicht das mindeste geändert wird. D dreijährigen Dienstzeit erschrecken uns nicht. Wenn der Antrag Richter angenommen und danach die Vorlage von der Regierung 96 nt würde, dann würde die zweijährige Dienstzeit gefährdet sein., weil die Ausbildung 26. so gut sein würde. Die Erklärung des Reichz⸗ kanzlers über die Militär Strafprozeßordnung war befriedigend. 39 anf, . die Probe machen, desto fester wird die zweijährige Dienst⸗ zeit stehen.
Abg. Richter: Herr Rickert hat es so dargestellt, als ob die i e der Erhaltung der zweijährigen Dienstzeit ein Internum der
ehrheit des Hauses sei; er hat nur vergessen zu sagen, daß die zwei jährige Dienstzeit erkauft ist mit einer 22 der Har ll um 80 000 Mann, während sie für weniger zu haben war. ir haben die Aufgabe, die zweijährige Dienstzeit zu 2 — denn an den Lasten haben unsere Wähler ebenso zu tragen, wie die Waͤhier der , . Deren, teufel C. kons) arlläet sih Freiherr von Manteuffe kons. ; den An kan Richter; die ehrliche Probe auf die zweijährige Hier el sei nuf ac und müsse durchgeführt werden. bg. Rickert: Von der 9 der MilitãrStrafproze ordnung kann man die jetzige Vorlage nicht abhängig
e Treibereien der Freunde der
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