1896 / 144 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Jun 1896 18:00:01 GMT) scan diff

inde 1865 für Rechnung der Spareinleger aus dem Guthaben der. 1. , . . Nomin * von 20 913 080 Fl. an⸗ gekauft und an dieselben eingesendet. . 293 Check⸗Verkehr wurden im Berichtsjahre 2529 Konti neu eröffnet, und die Anzahl der Theilnehmer betrug am Jahresschlu ür Rechnung der Konto Inhaber im Check-Verkehr bestan Ende 18865 ein Baarguthaben von 54 54 g28 Fl. und im Staats- lergeschäft ein Depot von 5 641 2590 Fl. nom. Der Umsatz im R belief j im , ,. auf rund 2970 Millionen Gulden, wopon 964 Millionen, also 325 0̃0 durch Abrechnung im Clearing Verkehr ohne Inanspruchnahme von Baarmitteln voll⸗

zogen wurden. ; w

Ein Vergleich mit den Resultaten der Vorjahre zeigt, daß die 1895 im Sparverkehr e Ergebnisse in Ansehung der Anzahl und des Betrags der Einlagen, sowie in Ansehung des Zuwachses des Saldes in keinem der früheren Jahre erreicht wurden.

Als Reingewinn wurden 1341 123 Fl. 25 Kr. erzielt, welcher Betrag nach den geltenden Bestimmungen zur Dotierung des Reserpe⸗ und Pensionsfonds verwendet wird und mit dem verbleibenden Rest an die Postanstalt abzuführen ist.

Die Zahl der Einlagebücher und da ein Einleger nur ein Einlagebuch haben darf zugleich die Zahl der Einleger stellte sich Ende 1895 auf 1110091. Es hatten von je 1000 Ein⸗ wohnern der Gesammtbevölkerung;

im Jahre 1395 46 Personen ein Einlagebuch,

gegen 1894 44 = ö ö und gegen 1393 41 . . s Was das . der Einleger anbelangt, so befanden sich

am Ende 1896 im Alter; Einleger bis zu 10 Jahren 293 239 von 60 bis 70 Jahren 97] 9h

von 10 bis 20 308 645 . ö 3909

2 639 266 750 9 . 326 390 49 161 635 über 90 ö 8 40 . 20 41 818 unbekannten Alters 7144 50 . 60 ö 13 253 Vereine, juristische Personen 9976 Interessant ist auch das Verhältniß, in welchem die verschiedenen Nationalitäten (Sprachen) am Sparverkehr theilnahmen. Von den Einlegern waren Ende 1894: deutsch . 835 527 slovenisch . 8184 böhmisch. 173 394 kroatisch. 3220 polnisch 53 805 italienisch. .. 33 983 ruthenisch . 1496 rumänisch . 482

Schreibkundig waren g18 779, schreibunkundig 117640

Einleger, bei 63 696 Einlegern war diese Frage unbeantwortet.

em Stand und . nach entfielen von den Ende 18965 vorhandenen Einlegern zunächst 12,7 0/9 auf Kinder; 30,5 C auf Schüler und Studenten; ferner 12,8 / auf Gehilfen und Lehrlinge von Gewerbsleuten und Handwerkern; 2,70 auf selbständige Gewerbsleute und Handwerker; 8 υι auf Kaufleute; 2,2 / 9 auf Handelsgehilfen; Go, auf Fabritanten; 1,7 9 auf Fabrikarbeiter; 21 Fo auf Lohnarbeiterinnen; 1,2 auf Landwirthschaftsbesitzer; G, 8 o/ auf land⸗ wirthschaftliche Arbeiter; 1,1 C0 auf Tagelöhner; 8,æ , auf Diener und Dienstboten; 1,6 0 auf Staats, Landes-, Gemeindebeamte; 2,5 O auf Privatbeamte; 0O Ho /) ꝙauf Geistliche; 2.00 auf Militärs; 1,2 G auf Sicherheitsorgane, Finanzwache; 2,3 , auf Gelehrte, Lehrer, Künstler; O, 1 C auf Advokaten, Notare; O, C auf Aerzte, ärztliche Personen, Apotheker; 0,05 o, auf Dichter, Schriftsteller, Journalisten; O, 2o/ auf Berg, Hütten, Forstleute (Besitzer und Beamte); (O4 o, auf Berg, Hütten, Forstleute (Arbeiter); O Og o auf Seeleute; 47 ο auf Private; 48 o/o auf Ehefrauen, Wittwen; O, 9 om auf Vereine und juristische Personen; O, 26/0 auf Personen unbekannten Berufs; O, 006 0/9 auf Sträflinge.

Aus diesen Zahlen ergiebt sich, wie der Bericht mit Recht be⸗ merkt, daß die Postsparkasse in Erfüllung der ihr ob— liegenden Aufgabe vorwiegend den auf bescheidene Mittel angewiesenen Kreifen der Bevölkerung zur Anlage ihrer Ersparnisse dient.

Vas gesetzlich zulässige Einlagemaximum beträgt 1099 Fl. Das e, wurde, und zwar in den meisten Fällen durch Zuschrelbung der apitalisierten Zinsen, überschritten und die Einlage entsprechend reduziert in 2109 Fällen. Das Durchschnittsguthaben eines Ein legzers betrug, wenn der Berechnung die Anzahl sämmtlsicher aufrechterhaltenen Einlagebücher zu Grunde gelegt wird, Ende 1895 Fl. 39,836 gegen Fl. 37,4 am Ende 1894 und 34667 Fl. Ende 1893; wenn dagegen die Konten, welche nur wenige Kreuzer Zinsen nachweisen und von den Einlegern in der Regel als erloschen betrachtet werden, in Abzug kommen, 1895 46,26 Fü, 1894 43,37 Fl. und 1893 40,93 Fl.

Um einen genaueren Einblick in die Größe der einzelnen Sp areinlagen zu ermöglichen, seien noch folgende Zahlen mit⸗ getheilt. Ende 1895 betrugen von der Zahl aller Guthaben diejenigen

bis 1 Fl.... . 36,02 von 50 bis 100 Fl. 6, 93 o/J

von 1 bis 3 Fl. . . 16,53 , an 99 5a.

K 6,34, n

w . ö non, a,

ws ö 38 . ö. . 9. .

as den eckverkehr anbelangt, so sind noch folgende An— gaben des Berichts von allgemeinem Interesse: 35674

Die Zahl der Checkkonti hat sich in den letzten 5 Jahren vermehrt; 1891 um 1583, 1892 um 1974, 1893 um 2 O6, 1894 um 2363, 1895 um 2629. Von den Checkbuchinhabern wohnten in den im Reichsrath vertretenen Ländern Ende 1895 im Ganzen 27 8270 in Ungarn und im Auslande 43, von den letzteren in Deutfch land 165.

Der Umsaß im Checkverkehr belief sich im Jahre

I1896 auf 2970170 949 Fl. 42 Kr.

1894 . 2730 952 273 , 33

Die 6 a 2505 3 ö e Geldbewegung im eckverkehr erfolgt zum größern Theil beim Postsparkassen· mt Wien, 1895 zu 53 9. 2 Sammelstellen⸗, d. i. Postämter, wurden 47 0/0 vollzogen. Die Zahl der Tranggktionen“, d. b. der Einlagen, Rückzahlungen, Gut⸗ schriften, Lastschriften und Gebührenabschreibungen, belief sich im

Berichtsjahr auf 13 740 172 und im Tagesdurchschnitt auf 37 644. Auch der Clegring- Verkehr hat im Betriebsjahr zuge— nommen; diese Thatsache r. dafür, daß, wie der Bericht sagt, die Erkenntniß von den Vortheilen, welche die Ausgleichung von Hr nn, durch bloße Gut. und Lastschriften auf den Kontk ohne nanspruchnahme von Baarmitteln für Schuldner und Gläubiger mit sich bringt, in den betheiligten Kreisen sich immer mehr und mehr Bahn bricht. Beigetreten sind neu im Berichtsjahr 317 Konto— Inhaber, ausgeschieden sind 674, sodaß eine Vermehrung um B00 Theilnehmer stattgesunden hat. Die Theilnehmerzahl betrug Ende 1895 im Ganzen 0 759. d. 1. 78,2 o aller Checkbuchbesitzer.

Ohne auf das im Bericht besprochene Staats papiergeschaft der Postsparkasse hier einzugehen, sei noch kurz zum Schluß mitge⸗ theilt, welches Verwaltungspersonal das Postspartassen - Amt zur Her li nnr seiner großen Aufgaben organisiert hat. Der Stand des Personals am Ende des Jahres 1895 war:

238 K. K. Staatsbeamte, 213 mit Vertrag angestellte Beamte, 575 Hilfsbeamte, 157 Kalkulantinnen 168 zum Dienstper sonal gehörige Leute. . * Durchschnift des Jahres 1895 bezifferte sich das Personal

Es ist im „Reichs. und Staats, Anzeiger“, Jahrgang 1896, Nr. 210 auptbl.), über den Check, und Clearingverkehr der K. K. österreicht chen Pofffsparkasse berschtet worden. Der Grfolg des Jahres 1895 bestätigt die dort erwähnten günstigen Ürtheilse über die Ein. richtung. Verwiesen sei auch auf die in Nr. 297 d. Bl. (18956) (Grste Beilage) besprochenen Reformbestrebungen im Sparkassenwesen.

Einleger

Beyölkerungt bewegung in Württemberg.

Nach den erg hre, des Statistischen Landesamts zu Stuttgart wurden im Königreich Württemberg rend des Jahres 1895 15 209 Ehen geschlossen (gegen 14878 im Jahre 1891 und 13 703 im Durchschnitt der 10 8 1885 1894). Die Zahl der Geborenen (mit Einschluß der Todtgeborenen) , für das Jahr 1895 73 532 (gegen 71576 bejw. 72112), die der Gestorbenen gleichfalls mit Ginschluß der Todtgeborenen) 69 895 (gegen 52 882 . 53 130), der Geburtenüberschuß demnach 22 637 (gegen 18 494

bejw. 18982).

Zur Arbeiter bewegung.

In Bochum wollten, wie die Rh.Westsäl. Ztg.“ mittheilt, einige Bauunternehmer die von dem zum Verbande gehörenden Maurern geforderte 15 in . Mittagspause nicht bewilligen und hatten außerdem mit ustimmung ihrer Arbeiter Ueber⸗ stunden machen lassen. achdem der Versuch, diese. Arbeiter mit Gewalt von der Arbeit abzuhalten, durch scharfe polizei liche Ueberwachung der betreffenden Bauten vereitelt worden, setzte man eine e r ih ein, welche den Meistern Lie Verbands- forderungen unterbreitete. Giner der letzteren entließ den. Arbeiter, welcher die Forderungen unterschrieben hatte, die übrigen ignorierten dieselben. Als nun die Kommission in einer für diesen Zweck an⸗ esetzten, gut besuchten Versammlung am Dienstag über ihre Thätig⸗ ö Bericht erstatten sollte, erklärte einer der anwesenden Verbändler, er trete aus dem Verband aus, denn er halte es für eine Anmaßung desselben, die freiwillig übernommenen Ueherstunden verbieten zu wollen, und verließ den Saal. Die große Mehrzahl der Anwesenden folgte seinem Beispiel. .

Aus St. Petersburg meldet W. T. B.“: Einige Tage vor der Krönung haben in einzelnen Fabriken St. Petersburgs Arbeitteinstellungen stattgefunden. Denselben wurde jedoch größere Bedeutung nicht beigelegt. Allmählich nahmen die Arbeits- einstellungen an Umfang zu. Die Bewegung machte, mehr und mehr den Eindruck der sorgfältigsten Vorbereitung und bester Organisation. Die Polizei richtete nunmehr ihr Augen merk auf die Vorgänge., Es wurden auch zahlreiche, unter die Arbeiter- bevölkerung gelangte Aufrufe zur Niederlegung der Arbeit, Forderung höherer Löhne und allgemeiner Aufbesserung der . der arbeitenden Klasse aufgefunden und konfigciert. Dieselben sind in russischer Sprache verfaßt und von der „Vereinigung zum Schutze der Interessen der Arbeiterbevölkerung Rußlands. unterzeichnet. Obgleich die Behörden alle Maßregeln ergriffen hatten, die Be⸗ wegung einzudämmen, strikten in der vergangenen Woche die here noch mehrerer anderer großer Fabriken. Seit dem 13. d. M. befinden sich die Arbeiter der meisten großen und größeren Fabriken St. Petersburgs im Ausstand. Die Arbeiter⸗ und Fabrikbevölkerung verhält sich vollständig ruhig und verlangt nur Erhöhung des Tagelohns und allgemeine Aufbesserung ihrer Lage, besonders in sani⸗ tärer Beziehung. Um aber dem Ausbruch etwaiger Unruhen vorzubeugen, haben sich die Behörden entschlossen, in den hauptsächlich von Aibeitern bewohnten Stadttheilen, in denen sich auch die Fabriken besinden, Truppenpiquets aufzustellen, die Gendarmerie und die Polizei⸗ mannschaften zu verstärken, Feuerwehrkommandos bereit zu halten und Kosakenpatrouillen durch die Straßen reiten zu lassen. Vorläufig ist kein Grund zu ernsteren Befürchtungen. In den von Fabrikarbeitern nicht bewohnten Stadttheilen ist von der ganzen Bewegung überhaupt nichts zu bemerken.

Sandel und Gewerbe.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Juni 1896 zeigt i einem gesammten , von NI 999 0090 (1895 1115 06 000) SM der Vorwoche gegenüber eine Zunahme von 10 853 000 (i895 Zunahme 3 983 000) ; der Metallbestand allein hat sich um 10 093 000 (1895 Zunahme 2779 000) 6 vermehrt. Der Bestand an Wechseln im Betrage von 623 815 000 (1895 542 552 900 Æ erscheint um 14 33 0900 (1895 Zunahme 15 800 000) S höher und der Bestand an Lombard⸗ forderungen im Betrage von 96 464 000 (1895 69 496 000) 0 um 1507 0090 (1895 Abnahme 719 000) M niedriger als vor acht Tagen; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ergiebt sich also ein Zugang von 13 026 000 (1895 Zunahme 15181 06 0 Auf passiver Seite hat der Betrag der umlaufenden Noten mit 1017701 0090 (1895 1 054 577 000) 46 um 7 464 0090 (1895 Zu⸗ nahme 6428 000) S abgenommen, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) bei einem Betrage von 65 389 000 (1895 565 794 000) M eine Zunahme von 34118000 (1895 Zunahme 11778 000) 4A erfahren haben.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 12 053, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oherschlesien sind am 16. d. M. gestellt 4079, nicht recht⸗ zeltig gestellt keine Wagen.

Vom rheinisch⸗-⸗westfälischen Eisen und Stahl markt berichtet die Rhein. Westf. Ztg.“: Die augenblickliche Lage des Cisenmarkts ist noch eine durchaus günstige, und alle Umstände sprechen dafür, daß die jetzige Konjunktur wenigstens noch das laufende Jahr andauern werde. Selbst wenn augenblicklich hier und da das Geschäft keine weitere Besserung erfahren hat, so hält doch die leb⸗ hafte Thätigkeit allenthalben an. Das Erzgeschäft ist im Sieger⸗ lande anhaltend rege; noch in der letzten Zeit . verschiedene Abschlüsse auf das erste Halbjahr 1897 zu höheren Preisen ent worden. Dabei werden hoch fortwährend als Anschluß an rüher ertheilte n g. Ergänzungsposten verlangt, deren Beschaffung den Gruben vielfach Schwierigkeiten bereiten. In nassauischen Eisen⸗ erzen ist eine wesentliche Aenderung nicht zu verzeichnen. Der Absatz ist allenthalben ein flotter, und die Preise haben steigende Tendenz. Auf dem Roheisen markt ist in den letzten vierzehn Tagen eine wesentliche Aenderung weder in Absatz noch Preisen eingetreten. Letztere sind fest, und die Nachfrage ist eine rege geblieben. Die meissten Hütten haben ihre Erzeugung für das laufende Jahr bereits unter⸗ gebracht, und die Lagervorräthe sind kaum nennenszwerthe. Das er, fe ge fa efr hat noch nichts von seiner bisherigen Leb— haftigkeit eingebüßt; allenthalben sind die Werke rege beschäftigt und können, was den Eingang der Spezifikationen anbelangt, kaum den an sie gestellten 1 entsprechen. Die e e sind dabei obne Ausnahme fest, und alle Anzeichen sprechen dafür, daß dieselben in der nächsten Zeit eine weitere Erhöhung erfahren werden. Von den Stabeisenwerken wird nicht nur die Inland⸗, sondern auch die Auslandnachfrage als sehr stark bezeichnet. Die kürzlich erhöhten Notierungen werden anstandslos bewilligt. Bandeisen findet regelmäßigen Absatz zu den bisherigen, kürzlich wieder erhöhten Preisen. Auch Trager sowie leichtere Forme isenprof ile sind gut gefragt. Grobbleche sind bei festen 6 lebhaft begehrt. Ueber die Lage der Drahtindustrie ist unserem letzten Bericht nichts hinzuzufügen; besonders günstig ist das Geschäft in Waljdraht. Die Mafchinen“ fabriken und Konstruttionswer kstätten sind, der großen Mehrzahl nach, gut mit Aufträgen versehen. Auch wird jetzt schon ein höherer, den gesteigerten Rohstoffen mehr angepaßter Preis erzielt. Bei den Eisengießereien ist die 2 im allgemeinen eine befriedigende, und auch die Bahnwagenanstalten sind autreichend mit Arbeit versehen.

Das Gewerbeblatt ir das Großherzogthum

essen“, Zeitschrift des Landes zewerbevereins, hat in Nr. 24 olgenden Inhalt: Gesetz zur k des unlauteren Wett⸗ ewerbs. Elfte freiwi . Gesellenprüfung des Ortsgewerbevereins

Affenbach g. M. Koplerappgrat für Haus und Reise. Ver—⸗ schiedene Mittheilungen. Schlosserei⸗Ausstellung zu Mainz.

Stettin, 17. Juni. (B. T. B.) Getreidem arkt. Weizen unverändert, loko ver Juni⸗Juli —— vr. Sept. Ott. 141,50. Roggen unverändert, loko —, hr. Juni⸗Juli pr. Sept. Oktober

112515. Pommerscher Hafer lolo 118— 122. Rüböl loko unverändert ,,, , loko mit 70 M Konsumsteuer 352.70 Petrol loto 10,55. !

Stralsund, 16, Juni. Zu dem am 10. d. M. hier ab.

ehaltenen Wollmarkt waren 295 Ztr. Wolle, gegen 2625 Itr in Vorjahre, angefahren. Die Preise betrugen: j für ordin nn Wolle 110 bis 113 , 2) für mittlere Wolle 114 bis 1230 N fär feine Wolle li bie ies Hh und sind. durchschnittilih fe k 15 S pro Zentner höher als 1895. Die Wäschen waren durchweg ute; das Schurgewicht durchschnittlich 225 kg pro Kopf. In ö Wollen wurden nur einige Abschlüsse zu 42 big 45 6 fir den Zentner bekannt. Vorverkäufe in gewaschenen wie Ech ze elf sind nicht bekannt geworden.

Breslau, 17. Juni. (W. T. B). , Getreide und Pro. du ktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 106 exkl. 50 6 Verbrauchz. . a. Juni 52, 10, do. do. 70 M erbrauchgabgaben Hr.

uni 32,20.

Ma herr 17. Juni. (B. T. B.) Zuckerbericht. Korn. zucker von 2 o/ Kornjugter exkl. S8 !. Rendemenl 10,50 - 10,70, Nachprodukte exkl. 750 / Rendem. 8, 10 8,70. R Brotraffinade 1 ——— Brotraffinade II —. Gem. Raffinade mit Faß =, Melis 1 mit Faß 2450. Still. Rohzugen I. Produtt Transito f. a. B. Hamburg pr. Juni 10,20 Gd, 10, 390 Br. pr. Juli 10,79 Gd. 10426 Br,, vr. September 10 65 bei. und Br., vr. Oktober Dezember 19.50 Gd., 10,55 Br., vr. Januar. März 16,723 Gd., 10,75 Br. Ruhig.

. 17. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Terminhandel, La Plata. Grundmuster B. vr. Juni 3309 „, pr. Juli 330 A4, pr. August 3,325 M, pr. September 3. 38 A, pr. Oltober . 3h 4, pr. November 3,574 , pr. Dezember 3, 37 A, pr. Januar 3, 40 , pr. Februar 3, 9 M, pr Mär 3,40 ge, pr. April 3,423 M, pr. Mai 3,429 M Umsatz: 60 000 23 Schwach.

Mannh eim, 17. Juni. (W. T. B. Produktenmarkt. Weizen pr. Juli 14,70, pr. November 1440. Roggen pr. Juli 1246, 9 ovember 12,25. afer pr. Juli 12,85, pr. November 12,35.

ais pr. Juli 9, 90, pr. November 9, 30.

Bremen, 17. Juni. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht.

Raffiniertes hetror eum. (Offizielle Notierung der Bremer , . Sehr fest. Loko 6,30 Br. her rf hes Petroleum. oko 6,00 Br. Schmalz ruhig. Wilcox 25 8, Armour shieid 246 3, Cudahy 256 *, Chotlee Grocery 26 9, White label 25 2, Fairbankg 23 3. Speck ruhig. Short clear middling loko 23 . Reis unverändert. Kaffee still. Baumwolle ruhig. Upland middl. loko 3838 d. Wolle. Umsatz 92 Ballen. Tabac. 347 Seronen Carmen. ⸗‚

Hamburg, 17. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 164 153. Roggen loro fester, hiestger —, mecklenburger lok9 neuer 120—- 134, russischer lolo . 77-78. Hafer her. Gerste fester. Rübzt (unverzollt) ruhig, loko 4636. Spiritus ruhig, pr. Juni Juli 166 Br. pt. Juli-August 163 Br., her August September 73 Br., per Sey— tember. Oktober 173 Br. Kaffee ruhig. Umsatz Sack. Petroleum fest. Standard white loko 6, 25.

Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Juli 593, pr. September 574, pr. Dezember 55, pr. März 541. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht,. Rüben Rohzucker L. Produkt Basigs 88 M Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Juni 10, 274, pr. Juli 19374, pr. August 10,509, pr. Oktober 10,556, pr. Dezember 10474, pr. März 10,75. Matt.

Pe st, 17. Juni. (W. T. B.) Produ ktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Mai⸗Juni 6,45 Gd., 6,47 Br., pr. Herbst 6,62 Gd. 6.64 Br. Roggen pr. Herbst 5,56 Gd., b, 58 Br. Hafer pr. Herbst 5,43 Gd., b.-45 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 401 Gd., 4,02 Br. pr. Juli⸗August 494 Gd., 4,05 Br. Kohlraps pr. August⸗September 10,50 Gd. , 10,55 Br.

London, 17. Juni. (W. T. B.) An der Küste 6 Wetzen⸗ ladungen angeboten. .

9650 Javazucker 13 ruhig, Rüben-⸗Rohzucker loto 1065/1, matt. Chile⸗Kup fer 491, pr. 3 Monat 49.

Liverpool, 17. Juni. ö T. B.) Baumwolle. Umsat. 10 009 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Willig. Amerikaner 12 niedriger. Middl. amerikanische Lieferungen: Kaum stetig. Juni⸗Juli 356 / g. Verkäuferpreis, Juli August 365 / g 382 /9⸗ Werth, August⸗September 351/86 352/36 Verkäuferpreis, September Oktober 36/9 do., Oktober ⸗November 34 /e M/ do., November⸗ Dejember JM / ea Käuferpreis, Dezember⸗Januar 340 /g, do., Januar

ebruar 3* e 3411/6 Verkäuferpreis, Februar ⸗März 3/9 37 / do., ärz⸗April 31e. - 34/6 d. Kaäͤuferpreis.

Paris, 17. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, S8 0/9 loko 28 à 283. Weißer Zucker behauptet, Nr. 3, pr. 100 kg, pr. Juni 291, pr. Juli 293, pr. Juli⸗August 30, pr. Oktober⸗ Januar 30 R.

Am sterdam, 17. Juni. (W. T. B.) ordinary 5095. Bancazinn 37. . .

Die Gesammteinnahmen der Niederländisch⸗Südafrikani⸗ schen Eisenbahngesellschaft betrugen im Mai 1896 (vorläufig) 3 002 040 Fl. gegen 1 470 000 Fl. im Mai 18965, also 1896 . 1532040 Fl.; vom 1. Januar bis 31. Mai 1896 12993 240 zt gegen 5 785 200 Fl., im gleichen Zeitraum 1896 also mehr 7208040 Fl.

New-⸗- York, 17. Juni. (W. T. B.) Die Börse eröffnete unregelmäßig und erhielt sich so durchweg. Schluß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 212 0900 Stück.

Heute gelangen 400000 Dollars Gold zur Ausfuhr nach Deutschland. ö

Weizen eröffnete fest und stieg im Preise während des ganzen Börsenverlaufs auf bessere Kabelberichte sowie auf ausländische Käufe und schlechte Ernteberichte. Im weiteren Verlauf machten sich nur eringe Reaktionen bemerkbar. Schluß stramm. Mais allgemein est während des ganzen Börsenverlaufs auf unbedeutende Ankünfte und entsprechend der Festigkeit des Weizens. .

Waarenbericht. Baumwolle Preis in New ⸗Jort 7t, do. do. in New⸗Orleans 7, Petroleum Stand. white in New-⸗Jork 7, O0, do. do. in Philadelphia 6,99, do. rohes (in Cases) 7,90, do. Pipe line Certff. pr. Mai 1235, Schmal; Western steam 4 509, do. Rohe & Brothers 4,75, Mais pr. Juni 344, do. pr. Juli 34t, do. pr. September 35z, Rother Winterweizen 733, Welzen hr. Juni 64, do. pr. Juli 643, do. pr. September 65, do. per Dezember 66s, Getreide fracht nach Liverpool 18, 6. fair Rio Rr. 7 154, do. Rio Nr. 7 pr. Juli 11,50, do. do. pr. September 10,55, Mehl, Spring⸗ Wheat elears 2,40. Zucker 3t, Zinn 13,35, Kupfer 11,755. .

Chieggo, 17. Juni. (B. T. B.) Weigen zog im Preise an auf niedrigere Schätzungen der Ernte in Amerika, sowie auf bessere Kabelmeldungen und Besserung. der ,,. e während des e,. Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen. Schluß stramm. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs.

Weizen pr. Juni sz, do. pr. Juls Hös, Pa iz pr. Jun! 28. Schmalz pr. Juni 4,15, do. pr. Juli 4,206. Spe short clear 4,123. Pork pr. Juni 7,15.

uhig.

Java⸗Kaffee good

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 17. Juni. (B. T. B.) Der Castledampfer Dunottar gastle“ ist heute auf der Auzreise von Madeira abgegangen. Per Union dampfer , Moor“ ist am Mittwoch 291 der Heimreise von Madeira an anger. ;

Rotterdam, 17. Juni. X. B.) Niederländisch⸗ Amerikanische Dampfschiffahrts Gesellschaft. Dampfer Veen dam, don Motterbam nach New. Hork, ist heute früh hon Rotterdam abgegangen. Der en f Schtedam“, bon New-⸗JYJork nach Amsterdam, . heute früh in mserbam angekommen.

Good average Santos pr.

Zweite Beilage

zum Deitschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Mr 144. Aichtamtliches.

Deutsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch⸗-Ost⸗ afrika hat im Mai d. J. ein Rundschreiben an die Sta— tibnen und Bezirksämter erlgssen, welches den Zweck hat, die Truppe im Innern möglichst billig nach Möglichkeit zu ver⸗ stärken, für Kriegsfälle eine landes⸗ und sprächkundige Auf⸗ llätrungstruppe zu bilden, eine spätere umfassendere Rekrutie⸗ rung von Eingeborenen der Kolonie für die reguläre Truppe vorzubereiten, ben jetzt bestehenden Schwierigkeiten mit Trägern, besonders für kriegerische Expeditionen ab a fn und den Silationschefs Winke zu einer angemessenen Heschäftigung ihrer Truppe zu geben. Dieses 5 ist in der neuesten

. des „Deutschen Kolonialblatts“ vom 15. d. M. ver⸗ öffentlicht.

f Ferner enthält diese Nummer des „D. Kol.⸗Bl.“ einen Gouvernementsbefehl des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch⸗ Ostafrika, betreffend das Gerichtsverfahren gegen Eingeborene, auf Grund der Allerhöchsten Verordnung vom 25. Februar und der Verfügung des , , vom 27. Februar d. J.,

nn einen Gouvernementsbefehl, betreffend die Abgrenzung er Bezirke Mpapua und Lindi, und einen Runderlaß des Gouverneurs nebst Verordnung, betreffend die Schonung des Wildstandes in Deutsch⸗Ostafrika. ?

Ueber das Gefecht bei Gobabis in Deutsch⸗Süd⸗ westafrika am 5. April d. J. hat Hauptmann von Estorff an den . Landeshaupimann Major Leutwein, dem „D. Kol.⸗Blatt“ zufolge, nachstehenden Bericht erstattet:

Die erste Feldkompagnie brach am 3. April 1896 von Kaukarus nach Gobabis auf und gelangte am 4. April, quer über dat Feld ziehend, an die letzte Wasserstelle jüdlich dieses Platzes, Tjurundju. 2 Wagen, das Schlachtvieh und die losen Pferde verblieben dort unter Bedeckung von 1 a, . 3 deutschen und 1 Namareiter.

Die Kompagnie selbst marschierte am Nachmittag auf Gobabis ab, gefolgt von dem Geschütz , Munitions- und Proviantwagen, und gelangte in der Nacht an die Spitzkuppe von Gobgbis. Eine Buschmanntzwache war dort bei Annäherung der Reiter von dem noch brennenden Feuer entflohen. Ein Zug der Kompagnie bezog nun ein Bivouae an der Spitzkuppe, während ich mit dem anderen Zuge, un belästigt vom Feinde, nach dem 13 Stunde entfernten Gobabis ein⸗ ritt. Das mit Ochsen bespannte Geschütz, der Munitions- und Pro⸗ viantwagen hatten den Reitern nicht folgen können, auch ihre Spur in der dunklen Nacht verloren und langten erst am folgenden Tage bald nach Tagesanbruch bei der Kompagnie an.

In Gobabis berichtete der Lieutenant Lampe, daß die Khauas in großer Zahl den 63 umschwärmten und namentlich die heran⸗ führenden Wege bewachen sollten. Nach der Aussage eines am 1. April gefangenen Herero sollte ihr Kapitän Eduard Lambert mit einer großen Reiterabtheilung vor kurzem in der Gegend eingetroffen sein und geäußert haben, er wolle sich der anrückenden Entsatzabthei⸗ lung unterwegs vorlegen, für den folgenden Tag aber sei ein allge⸗ meiner Angriff auf Gobabis geplant. Ferner befände sich bei Niko⸗ demus der Häuptling Kahimema aus Otyihasnena mit seinem Heer— zuge. Von diesem glaubte der Lieutenant Lampe, daß er sich eng mit den Khauas verbündet habe, während Nikodemus sich noch rn hn

Die Besatzung des Platzes: Lieutenant Lampe, 5. Unteroffiziere 18 Reiter, 1 Geschütz, Kaliber 5,7 em, hatte in der letzten Zeit einen sehr anstrengenden Wachtdienst gehabt. Namentlich erschien der un⸗ befestigte Platz Nachts 9

Noch in derselben Nacht ging ich mit dem Zuge nach der Spitz kuppe zurück; der Lieutenant Lampe schloß sich mir auf meinen Be⸗ fehl mit vier Reitern der Besatzung an.

Der stellvertretende Landeshauptmann, e nn f, von Lindequist, der mich auf meinem Marsche nach Gobabis begleitet hatte, verblieb nun daselbst, um am folgenden Tage Verhandlungen mit Nikodemus anzuknüpfen.

. Stärke der Kompagnie: 50 Köpfe (Deutsche), 2 Bastardreiter, 2 Namareiter, 54 Pferde, 1 Geschütz, Kaliber b,7 em, mit 16 Ochsen bespannt, 1 Munitionswagen, mit 16 Ochsen bespannt, Proviantwagen, mit 20 Ochsen bespannt.

Um 4 Uhr Morgens langte ich wieder an der Spitzkuppe an. Das Bivouac befand sich am Südfluß derselben. Die Hälfte der Pferde war festgemacht, die andere Hälfte graste in der Nähe, gesattelt und eng jusammengehalten. Auf der Spitzkuppe waren zwei Unter offtzieiposten. (

Mit Tagesanbruch ging ich mit dem Lieutenant Lampe, unter dem Schutz einer Patrouille, zu Fuß von der Spitzkuppe, die nach Norden und Nordosten keine Aussicht gewährte und keine Geschütz⸗ stellung bot, auf dem nach Gobabis ziehenden Höhenrücken vor, in der Hoffnung, beides zu finden. Ich konnte jedoch nur feststellen, daß man von den Rändern des Höhenrückens stellenweise einen guten und sehr weiten Ausblick auf die unterliegenden Flächen gewinnen konnte, daß das Gelände des Höhenrückens selbst jedoch nicht den fer alten Ueberblick gewährte. Es zieht sich derselbe in fast gleichbleibender

öhe bis an Gobabis heran, dichter Busch und 3 bis 4 m hohe

ornbäume bedecken ihn, seine Ränder und die an ihn stoßenden Theile der Flächen. Vlefe sind weiter hinaus mit einzelnen Bäumen, niedrigen Bäschen und i hohem Büschelgrase bestanden. Weiter wie m kann man auf keiner Stelle det Höhenrückens sehen, meist aber nur bis etwa j0 oder 20 m.

Da der Rücken nahe Gobabis, nach Aussage des Lieutenants Lampe, eine gute Beherrschung der angrenzenden . durch Ge⸗ eig ufer miha beschloß ich, die Kompagnie in ein Lager dort⸗

zu führen. Wir hatten uns der Spltzkuppe wieder bis auf etwa 800 m ge— näbert, als wir plötzlich Pferdegekrappel hörten und gleich darauf 'in Anzahl Hottentotten bemerkten, die durch die Büsche, heran— clichen. Wir schossen uns g Minuten auf die nächsten Ent⸗ D mit ihnen herum und gingen dann, als sich ihre Zahl jeden ußenblick vermehrte, langsam auf die Spitzkuppe, zu. Die Hotten⸗ totten drängten he tig nach, aber schon kam der Lieutenant Eggers t dem größten Theile der Kompagnie zur Aufnahme heran. 8 Es entspann sich ein hestiges Schützengesecht, der Lieutenant Rue erhielt einen Streifschuß. die Gefreiten Schmidt und

ielg nd wurden verwàimbet, der Heiter Jen dies erschossen, gleich ˖ deitig betam ich bie Meld un daß sich feindliche Schwärme um i. Flügel herumzogen. Ich besahl daher den Rückzug nach der . von wo die umgebenden Flächen eingesehen werden

Die Hottentotten hatten augenscheinlich auch Verluste gehabt und

. den sehr langsam zurlckgehenden und oft Front machenden ützen nur sehr . ö eff 3 aber die . . e

e von der F er durch den dichten Busch um so rascher

Berlin, Donnerstag, den 18. Juni

vor und der Angriff ihres rechten Flügels kam auch nicht zum Stehen, als sich die Schützenlinie der Kompagnie auf der Spitzkuppe ein“ genistet hatte und nach der Fläche herunter . In dem dichten Busch ward allerdings nur selten ein Ziel sichtbar. Es wurden jetzt Sergeant Fisch und der Bastardreiter Paul Mac Nab verwundet. Der Wachtmeister Urban mußte bereits mit der Troßbegleitung dem umgehenden 6. entgegentreten. Daneben gelang es ihm aber, das Ein⸗ geborenenvolk des Trosses, das bei dem Kugelregen die Beflnnung zu verlieren drohte, in Ordnung zu halten.

ch befahl nun dem Lieutenant Eggers, einen Theil der Mann⸗ schaften aus der Schützenlinie zu ziehen und mit ihm zu Pferde dem feindlichen rechten Flügel in die Flanke zu gehen; auch ließ ich das Geschüß dicht vor den Wagen dagegen auffahren. Der Flügel der eigenen Schützenlinie unter Lieutenant Lampe hielt von der Spitz⸗ kuppe her den umgehenden feindlichen linken Flügel in Schach.

Der Geschützführer, Reiter Troitzheim ließ zwei Schrapnell⸗ schüsse über Visier urd Korn (ufschläger) abgeben. Der zweite Schuß schlug in die feindliche Schützenlinie ein, aber am Weiter- feuern hinderten die jetzt bereits zum Fußgefecht vorgehenden Reiter des Lieutenants Eggers.

Das plötzliche Auftreten und scharfe Vorgehen dieser kleinen Abtheilung (10 Reiter) zwang im Verein mit der Artilleriewirkung den feindlichen rechten Flügel zum Rückzug und schließlich zur eiligen. Flucht, welcher sich auch die

ront des Gegners anschloß, als ich die S 36. von der

pitzkuppe her mit aufgepflanztem Seitengewehr und „Hurrah“ gegen ihn vorbrechen ließ. Auch der linke feindliche Flügel zog sich zurück. Die Gesammtzahl der angreifenden Hottentotten wurde übereinstim⸗ mend, aber niedrig gerechnet, auf 159 Mann angenommen. Der Lieutenant Eggers war bereits beim Vorgehen zum Fußgefecht durch einen Schuß in das linke Bein verwundet worden, leitete jedoch den Angriff seiner Abtheilung, bis der Gegner floh, und ließ sich erst 3 verbinden, als ich ihm später befahl, sich zu den Wagen zu be⸗ geben.

Ich ließ nun die Pferde heranholen und führte die Kompagnie in breiter Front nach der Stelle vor, an welcher ich beabsichtigte das Lager zu beziehen, das Geschütz und die Wagen sollten am Hange des Höhenrücken hinter dem rechten Flügel unter Bedeckung folgen. Vor der Front wurden zwei todte Hottentotten gefunden einer davon war der Khauas-⸗Kapitän Eduard Lambert vor der Abtheilung des Lieutenants Eggers ag zehn Todte.

Es war etwa 99 Uhr geworden und ich hatte fast das Nordende des Rückens erreicht, als sich plötzlich auf der Fläche, nördlich eine große Menge. Trupps von Reitern und Fußvolk zeigten und nach der Höhe heranzogen. Ich ließ die Kompagnie dagegen einschwenken und schickte dem , Befehl, heranzukommen. Dieser Befehl erreichte es jedoch nicht, erst ein zweiter führte es heran. Hierdurch ging eine kostbare Viertel⸗ stunde verloren, namentlich da die Wagenkolonne nicht der Aufgabe gemäß am Hange hinter dem rechten Flügel gefahren war, sondern auf einem Wege, der etwas von dem Rücken entfernt, diesem gleichlaufend, nach Gobabis führt. Das Frontfeuer der Schützen auf die kleinen Abtheilungen und weiten Schützenlinien des Gegners konnte wenig Erfolg haben und wurde daher ein⸗ I wett. Als sie sich aber mehr dem Fuß der Höhe näherten, entzegen sie sich in dem dichten Busch der Sicht und erlitten wenig Verluste. Dennoch kam vor dem rechten Flügel der Schützenlinie, welchen der Zug des Sergeanten Froede bildete, der Angriff auf etwa 400 m zum Stehen, namentlich, da hier später auch und zwar noch weiter rechts eine kleine Abtheilung eingriff. Es war dies die Bedeckung, welche die Wagen bis nach dem Platz Gobabis hereingeleitete und dann unter dem Wachtmeister Urban sofort dem Gefechts⸗ felde zueilte. Anders war es vor dem linken Flügel, welchen der Zug des Lieutenants Lampe bildete. Als dieser nämlich gerade in Stellung gegangen war, hörte ich heftiges Schießen im Rücken. Die Wagenkolonne wurde angegriffen, und ich war genöthigt, jenen Zug zur Vertreibung des dortigen Gegners vorzuführen. Als diese Auf⸗ gabe erfüllt war, konnte er die alte Stelle wieder einnehmen, aber in⸗ zwischen hatte der Feind den deckenden Busch und den Höhenzug er—⸗ reicht, große Massen zogen sich ungesehen gegen den linken Flügel; einige Minuten später fauchten schwarze Gestalten, nur guf Augenblicke, aber bereits auf sehr nahe Entfernung in der linken Flanke auf; es mußte binnen kürzester Frist zum Nahkampf kommen. Da befahl ich dem Lieutenant Lampe, aussitzen zu lassen und nach der linken Flanke zu attackieren. Der Befehl wurde sofort 3 In dem Augen⸗ blick, als der Zug (er war noch etwa 12 Mann stark) sich zum An⸗ reiten anschickte, kam weiter rückwärts das Geschütz auf der Höhe an, ich wies ihm seine Stellung an, ließ auch den Zug des Sergeanten i ede mit Ausnahme einiger Schützen, die den Gegner in der Front fest = alten mußten, aufsitzen und führte ihn (10 Mann stark), etwa 50 m weiter links von dem des Lieutenants Lam peundetwa3 Minuten später, ebenfalls zur Attacke vor. Dieser Reiterangriff konnte wie der von Lieutenant Lampe wegen des dichten Busches nicht geschlossen geritten werden, aber er wurde mit gryßer Heftigkeit und mit weitschallendem Hurrah / ausgeführt. . .

Während ich beim Vorbeireiten an heftigem Schießen und Kampfgeschtei bemerkte, daß der Angriff des Lieutenants Lampe zum Handgemenge geführt hatte und das Geschütz vier Schrapnells, allerdings ohne Ziel finden zu können, in die Angriffsrichtung warf, jagte die eigene Attacke die vor mir befindlichen Hereros in die Flucht. Sie spritzten nach allen Seiten auseinander, die berittenen gingen in voller Flucht davon. Als sie fürchteten, eingeholt zu werden, warfen sie sich vom Pferde und flüchteten zu Fuß, über den steinigen Abfall kletternd, der Fläche zu. Einige wurden noch von den verfolgenden Reitern, die nun ebenfalls vom Pferde sprangen, niedergeschossen. ;

Die Attacke des Zuges des Sergeanten Froede hat etwa 800 m weit geführt. Ich befahl diesem nun, den Höhenrücken bis zur Spitzkuppe vom Feinde zu säubern, und ritt selbst auf völlig erschöpftem Pferde allein und langsam nach dem alten Kampsplatz zurück, in der bestimmten Erwartung, daß der Gegner dort ebenfalls geworfen sei. Zu meinem Erstaunen fand ich das ganze Gefechtsfeld leer, niemand antwortete meinem Rufen; da fand ich die Leiche des Lieutenants Lampe, durch die Brust und das rechte Handgelenk geschossen, auf dem Rücken liegen. Sein Angriff war auf eine gewaltige Uebermacht gestoßen und hatte zu einem wilden Handgemenge, geführt, das zu Gunsten des Feindes endete. Der heldenmüthige Widerstand der wenigen Reiter aber, die sich ihm entgegengeworsen batten, batte den Angriff zum Stehen gebracht und die Attacke des Zuges vom Ser geanten Froede ihn auch an dieser Stelle zum Rückzuge und zur Flucht bewogen. Neben dem Lieutenant Lampe waren gefallen:

Reiter Exner (durch die Brust geschossen und Keulenschlag gegen die Stirn). . ;

Kriegsfreiwilliger Reiter Schmidt (Lieutenant der Reserve vom Infanterie Regiment Nr. 36, fünf Schuß durch die Brust; vor kurzem in Afrika eingetroffen), ;

n eng fler Bannach Gwei Schuß durch die Brust und nterleib).

Schwer verwundet ward der Unteroffizier Susath; er starb am folgenden Tage in Gobabis.

Die wenigen Uebriggebliebenen hatten nach tapferem eg erst als sie alle Hoffnung auf einen Erfolg aufgeben mußten, den

Rückzug angetreten und das Geschütz, das keine Bedeckung mehr in der . eh. sich demselben angeschlossen. Die flüchtenden Dereros

1896.

waren allein durch das Feuer der kleinen Abtheilung des meisters Urban verfolgt worden, das eine Anzahl von ihnen zu Boden streckte.

Die Zahl der angreifenden Ovambandyern ward gering auf 200 bis 300 veranschlagt. Schließlich stießen die Schützen, welche den Frontangriff des Gegners abgeschlagen hatten, zu mir, und ich schickte einen von ihnen nach dem s, Gobabig mit dem Befehl, daß alle Mannschaft und das GeschÜütz wieder in die mit so schweren Opfern behauptete Stellung 3 hätten. Inzwischen aber hatte der stellvertretend, Landeshauptmann, Reglerungg⸗ Assessor von Lindequist, Premier⸗Lieutenant der Reserve, das Kommando des Platzeß übernommen und, nachdem er schon durch das Feuer des ö am Vormittag mit in den Kampf eingegriffen, jetzt selbst ig und ehe noch obiger Befehl an ihn gelangte, die noch frische Stat onsbesatzung auf den Kampf . entsendet. Nunmehr führte er mir die gesammte Mannscha

eder zu.

Bald nach Mittag waren das Geschütz und 50 Mann auf dem Gefechtsfelde vereinigt, Sobald die Pferde etwas ausgeruht und die Mannschaften durch herbeigeführtes Wasser erquickt worden waren, ging ich mit 30 Reitern über die Fläche gegen die Werft des Niko⸗ demus vor. Der Premier ⸗Lieutenant von Lin dequist verblieb mit dem Rest der Kompagnie und dem Geschütz zur Aufnahme auf dem Höhenrücken. Einige Hereros, die h am Bergfuß in den Büschen festgesezt hatten, vermochten noch rechtzeitig vor der an⸗ reitenden Abtheilung zu entwischen.

Als ich mich der Werft des Nikodemus mehr näherte, setzten sich drei große Haufen Reiter, an 2090 bis 300, und Fußvolk von ver⸗ schiedenen Seiten her gegen mich in Bewegung. Ich ging langfam bis in den Bereich des Geschützes zurück, und als ein am Bergfuß vorgehender Reiterhaufen nahe auffolgen wollte, wurde er durch einige wohlgezielte Schrapnellschüsse zersprengt. Nun ging ich wieder vor, worauf auch die anderen Reiterhaufen sich zurückzogen; einer verschwand in westlicher Richtung. Bis nach Sonnenuntergang beobachtete ich die feindliche Stellung.

Der Verlust des Gegners betrug, sehr gering angeschlagen, l100 Mann; der eigene 5 Todte: Lieutenant Lampe, Unteroffijter Ban nach, Unteroffizier Su sath, Reiter Exner, Reiter Jen dj es, Kriegsfreiwilliger Reiter Schmidt; 5 Leichtverwundete: Tieutenani Eggers, Sergeant Fisch, Gefreiter Wie land, Gefreiter Schmidt, Bastardreiter Paul Mac Nab.

Der Munitionsverbrauch war sehr gering, pro Mann wurden nicht mehr als 26 bis 28 Patronen im Durchschnitt verschossen, vom Geschütz am Vormittag 6 Schrapnells, am de. 1 Schrapnells.

Am nächsten Morgen ging die gesammte feindliche Macht mit zahlreichen Viehherden in nördlicher und nordwestlicher Richtung in

36. Eile ab. Ein Reiterhaufen wurde noch durch das Feuer des 8 chützes auseinander gejagt.

Die direkte Verfolgung aufzunehmen, verbot mir der schwache Zustand der äußerst angestrengten Pferde (diese hatten bei geringem Grasfutter in den letzten n Tagen etwa 250 Km quer übers Feld zurückgelegt, dann die Anstrengungen des Gefechtstages ertragen und waren zum theil seit 30 Stunden nicht getränkt worden) und die geringe Beweglichkeit des Geschützes, auf das ich bei der Schwäche meiner Abtheilung sehr angewiesen war.

Ausgejeichnet haben sich alle drei Offiziere: Lampe f, Eggers verwundet, von Lindeguist. Von den Unteroffizieren ganz beson⸗ ders: Wachtmeister Urban, Sergeant Froe de, die Unteroffiziere Staginnus, Sim on, Maczkiewitz, die Mannschaften Reiter Steffen, Reiter Exner f, Gefreiter Witt, Gefreiter Graefe, Kriegsfreiwilliger von Schu li, Gefreiter Schmidt und Gefreiter Wieland, beide verwundet; die Eingeborenen Bastard Paul Mac Nab, verwundet, die Namareiter Wilhelm (Diener des Lieutenant Lampe) und Goliath.

Major Leutwein bemerkt zu diesem Bericht das Folgende:

Das Gefecht bei Gobabis ist als eine hervorragend tapfere That zu bezeichnen, welcher das Schutzgebiet geradeyn seine augenblickliche Rettung verdankt. Wäre es verlgren gegangen, würde ich für die Treue der übrigen Hereros, mit Ausschluß des Oberhäuptlings, nicht mehr haben einstehen können. Nunmehr aber darf ich bestimmt hoffen, den mir aufgezwungenen Krieg lokalisieren zu können. Ich glaube daher für den siegreichen Ausgang des Gefechts dem Haupt. mann von Estorff, seinen Offizieren und Mannschaften nicht Dank genug zollen zu können. Dieselben haben sich um das Schutzgebiet ein großes Verdienst erworben. Auch den Assessor von Lin de quist. welcher, einsehend, daß mit diplomatischen Verhandlungen nichts mehr zu machen sei, kurz entschlossen die mit dem Schwert ver⸗ tauschte, muß ich lobend hervorheben. Derselbe thut jetzt noch in seiner Eigenschaft als Premier Lieutenant der Reserve Dienst bei der Truppe.

Es sei mir nunmehr gestattet, zur chronologischen Schilderung der Ereignisse seit dem 1. April d. J überzugehen.

Sobald das Detachement von Estorff in Kowas angelangt und damit in den Stand Eich war, den Gang der Greignisse genauer zu übersehen, wurden die Meldungen, daß in der That ein offeneg Bündniß zwischen Nikodemus und den anscheinend wieder zablreich zusammengeströmten Kbauas Hottentotten bestehe, immer dringlicher. Ich verlegte daber meinen Abmarsch bereits auf den 3. Ayrll und dehnte meine Verordnung, wonach kein Reservist zur Entlassung kommen solle, auch auf die nach Deutschland zurücklkehrenden Mann- schaften auß. Den in Swakopmund befindlichen Major Mueller habe ich angewiesen, diese Mannschaften nach Gr. Barmen zurückzuführen, als Drohung gegen Okahandja, den Qberhäuptling., sondern vielmehr gerade von dessen Stellung seine Unterthanen.

den Kapitän Witbooi an die Erf üllung feiner Bündnißpflicht erinnert. Der Premier · Lieutenant von Perdandt ist vorläufig in Windhoek zurückgeblieben, um alle Kräfte zu sammeln und dieselben mit sämmt lichen noch verfügbaren Mannschaften sowie sich etwa meldenden Kriegs- freiwilligen der Truppe nachzuführen. Bis zum Eintreffen de Grfatzeg wird dann vorläufig in Windhoek kein Offizier mehr sein und das Platz- kommando an Feldwebel Heller übergehen. Die 35 des Ortg liegt ohnehin fast ganz in den Händen der wehrfählgen Be wohner, welche auf meine Veranlassung eine Art Bürgerwehr, unter

e, y gebildet haben.

en Major Mueller habe ich angewiesen, aus den Ers

schaften sowie den in Gr. Barmen stehenden Reservisten eine J. und 4. 8 gnie zu bilden und über deren Verwendung in Windboek weitere Befehle abzuwarten. Durch alle diese M 2 e vorzubeugen, oder dem er einer Leute

nr en e, au ; Var ge dre nn nn, . zur Aufklärun nmnmesgend rerolandes gesandt . unter Mitgab

nachgeschickt, welche i

en len der f ne, daß gegen di otlamation, r ich e z nur ewohner des Landes 223 die der

Herrschaft feindlich 2 Auf das .