üsse des Reichstags, betreffend die Einführung des
ö. reh geg in Elsaß⸗Lo 3 . und betreffend den Entwurf eines Gesetzes über das Vereinswesen, ferner die Be⸗ schlüsse des Reichstags zu dem Entwurf eines Depotgesetzes
und die vom Reichstag zu verschiedenen Petitionen ge 7 Resolutionen, sowie der Bericht der ö. ion über die Verwaltung des Schuldenwesens des Norddeutschen Bundes bezw. des Reichs u. s. w. Außerdem wurde über eine größere Anzahl von Eingaben Beschluß gefaßt.
Heute hielten die vereinigten Ausschüsse des Bundes⸗ raths für Rechnungewesen und für Elsaß-Lothringen, die ver⸗ einigten Ausschüsse . andel und Verkehr und für Rechnungs⸗ wesen, sowie die vereinigten Ausschüße für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.
Im Monat Mai d. J. haben 1360 Schiffe mit einem Netto⸗Naumgehalt von 1359 787 Reg⸗Tonnen den Kaiser Wilhelm-Kanal benutzt und an Gebühren zusammen
78 206 S entrichtet.
Der General der Kavallerie von Krosigk, Inspekteur der 1. Kavallerie⸗Inspektion, ist von Berlin abgereist.
Der General der Artillerie Edler von der Planitz, General⸗Inspekteur der Fuß⸗Artillerie, ist hierher zurückgekehrt.
Der Regierungs⸗Assessor Wil ke aus Bromberg ist der Königlichen Regierung zu Hannover zur dienstlichen Ver⸗ wendung überwiesen worden.
Wiesbaden, 18. Juni. Seine Majestät der König von Dänemark ist heute zu mehrwöchigem Kurgebrauch hier eingetroffen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist vorgestern wieder in . a e und hat in Schloß Belvedere Wohnung genommen. Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ her zog in ö heute von Heinrichau nach Weimar zurück.
Elsasꝛ⸗Lothringen.
Die Nr. 6 des „Gesetzblatts für Elsaß-Lothringen“ ver⸗ öffentlicht das Gesetz, betreffend die Gewerbesteuer.
Deutsche Kolonien.
Nach einem gestern bei dem Auswärtigen Amt ein⸗ gegangenen Telegramm des Kagiserlichen Landeshauptmanns von Deutsch⸗Südwestafrika Major Leutwein vom 20. Mai wurde der Häuptling Kahimema und der ganze Khauagz⸗ Stamm gefangen; Nicodemus hat sich freiwillig gestellt. Der Krieg ist vorläufig beendigt (vgl. den Bericht in der Ersten Beilage zur gestr. Nr. d. Bl.).
; Oesterreich⸗ Ungarn.
Das „Vaterland“ meldet, der Erzherzog Otto werde nach Wien übersiedeln; der Kaiser habe behufs 6 des Gesundheitszustandes des Erzherzogs Franz Ferdinan von Oeste ,, bestimmt, daß der Erzherzog Otto zu den bisher von dem reg Carl Ludwig ö Ge⸗ schäften sowie für einen Theil der ehemaligen Repräsentations⸗ pflichten des Kronprinzen Rudolf heran fe gn, werde.
In der gestrigen Plenarsitzung ber österreichischen Delegation wurden das Ordinarium und das Extra⸗ ordinarium des Armeebudgets unverändert genehmigt und sodann nach kurzer Debatte der Occupations⸗ kredit sowie ohne Debatte das Budget des Reichs—⸗ Fin anz⸗Ministeriums mit den Nachtragskrediten, die Zoll⸗ gefälle, das Budget des Qbersten Rechnungshofes mit den Nachtragskrediten, die Schlußrechnung für 1894 und das Ordinarium und Extraordinarium der Marine angenommen.
Großbritannien und Irland.
Der Attaché der deutschen Botschaft Baron von Gck— hardtstein hat, wie W. T. B.“ berichtet, gestern im Lager von Curragh (Irland) dem Regiment oyal Dragoons mit einer Ansprache einen . Kranz überreicht, welchen Seine Majestät der Deutsche Kaiser dem Negiment ge⸗ widmet hat. Der Qberst M Claren richtete an den gilt die Bitte, Seiner Majestät den Dank des Regiments für die ihm erwiesene Ehre zu Übermitteln. Im Unterhauuse erklärte gestern der Staatssekretär für die Kolgnien Chamberlain, nach einer ihm zugegangenen 1 Meldung hätten einige venezolantsche Soldaten die Grenze von Britisch⸗ Guyana über schritten und mit Vermessungsarbeiten be chäftigte bri⸗ tische Beamte behelligt. Der Parlaments- Sekretär des Aeußern Curzon itheilte mit, der britische Konsul auf Kreta habe berichtet, daß von türkischen Soldaten drei Kirchen entweiht worden selen; 3 sei in dem Bericht nicht angegeben, in welcher Gegend diese Kirchen sich be⸗ fänden. Die Vertreter der Großmächte in Konstantinopel seien energisch bemüht, die türkische Regierung zu den erforder— lichen Schritten zur ir nnn der Ordnung und zur Ver⸗ hinderung weiterer Konflikte auf Kreta zu veranlassen.
Frankreich.
dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte der Minister des Aeußern Hanotaux mit, daß mit Rumänien ein Uebereinkommen abgeschlossen worden sei, wonach auf dem Seewege nach Rumänien importierten französischen Weinen, Zucker, Konserven, Textilwagren, Konfektionswaaren, Passe⸗ menterien, Papier und Porzellan bedeutende Reduktisnen der sogen. anderthalbprozentigen Jolle gewährt würden. Der Minister⸗ rath beschloß, vor dem Auseinandergehen des Parlaments eine Vorlage . zum Schutz der neuerdings durch die Gesetzgebung verschledener Länder bedrohten Interefsen der e er iner g 53 beschloß der Ministerrath . der über die letzten Frohn leichnamsprozessionen angestellten Untersuchung, den Erzbischof von Cambrai wegen Amtgverletzung vor dem Staatgrath zu belangen und die Auszahlung der Gehälter jener Geistlichen auszusetzen, welche troß des von den Bürgermeistern erlaffenen Verbots an den Prozessionen theilgenommen hatten.
. am 8. d. M. das nördlich
Der Kriege⸗Minister General Billot brachte in der
estr . , . , etreffend die n fle, des Oberbefehls in der Armee, ein. In Beantwortung einer Anfrage über das Auffliegen⸗ lassen von englischen Tauben in enn erklärte der Minister des Innern Barthou, das Auffliegenlassen sei gemäß den eltenden Bestimmungen erfolgt; der Minister forderte die . auf, den Gesetzentwurf, worin das Auffliegen k Tauben geregelt werde, zu erledigen. Alsdann berieth die Kammer den Gesetzentwurf, wonach Madagaskar zur franzö⸗ sischen Kolonie erklärt wird. Der Deputirte Doumergue 1 bekämpfte den Gesetzentwurf in längerer Rede. Der epufirte Destournelles forderte von der Regierung genauere Mittheilungen. onnabend
vertagt. gls Tunis wird berichtet, die Nachricht von der Er⸗
mordung des Marquis Morss bestätige sich. Morss von Ghadanes belegene tripo⸗ itanische Dorf Eluatia mit einem Dolmetscher und sieben tunesischen Dienern sowie mit einer Eskorte von Tuaregs und Chambaas, die er am Tage vorher nach mehrtägigen Ver⸗ handlungen engagiert hatte, verlassen. Die Eskorte war im voraus bezahlt und mit Karabinern bewaffnet worden. Drei Kilometer von Eluatia Cuff drei Tuaregs Morès, der mit drei Dienern vor der Eskorte marschierte, mit dem Säbel an. Mors zog den Revolver, tödtete einen der An⸗ reifer und trieb die beiden andern in die Flucht. Die Eskorte theilte sich hierauf in zwei Gruppen, deren eine sich der vier Diener bemächtigte, welche den * begleiteten, während die andere Morès und die Leute, 2 mit ihm in der Vorhut marschierten, mit dem Karabiner angriff. Die vier gefangenen Diener konnten am nächsten Tage nach verschiedenen Rich⸗ tungen entfliehen. Einer kam an den Ort zurück, wo der Kampf stattgefunden . und fand die fünf, mit Wunden bedeckten und ihrer Klelder beraubten Leichen.
Rußland.
Am Tage des feierlichen Einzugs des Kaisens und der Kaiserin in St. Petersburg wird, wie ‚W. T. B.“ berichtet, Allerhöchstdenselben von Abordnungen der Städte Narva, Vovo⸗Ladoga, Schlüsselburg, Oranienbaum, Luga, Gdow und Jamburg, als Distriktshauptstädten der St. Petersburger Provinz Brot und Salz überreicht werden.
Der Großfürst Sergius Michailowitsch ist nach dem Auslande abgereist.
Durch einen Kaiserlichen Ukas ist bestimmt worden, daß der Minister des Innern als Oberhaupt der Gendarmerie einen Adjunkten, entsprechend dem Adjunkten des Chefs des Militär⸗Arrondissements, mit der Bezeichnung Gehilfe erhalte. Die Stelle eines Adjunkten des Ministers des Innern zur Leitung der Polizeiverwaltung wurde eingezogen.
Italien. Der „Agenzia Stefani“ zufolge, ist gestern ein Dekret i worden, worin der Kriegszustand in Erythräa für been det erklärt wird.
Spanien.
Der Minister⸗Präsident Cano vas del Castillo verlas gestern in der Deputirtenkammer den Gesetzentwurf gegen die Anarchisten, welcher acht Artikel ö Alle mittels Explesivkörper begangenen Verbrechen sollen danach vor die Kriegsgerichte verwiesen ünd die Urheber solcher Verbrechen und die Mitschuldigen . Tode verurtheilt werden. Im Verlauf der Sitzung beklagte sich der Deputirte Gallego aus Cuba darüber, daß die Vereinigten Staaten in der eubanischen Angelegenheit gegen die Interessen Spaniens kon⸗ ß 6 und erinnerte an die im , . zu
562 2 geführte heftige Sprache een ie Regentin und die Regierung. Der Minister des Auswärtigen rügte die Ausfälle Gallego's.
Die weitere Berathung wurde auf
Niederlande.
In der Kammer erklärte der Minister für Waterstaat, Handel und Industrie van der Sleyden auf eine Anfrage des Abg. Cremer, er hoffe, daß die neue Schleuse für grohe Schiffe in MJmuiden vor Ende dieses Jahres fertig sein werde.
Belgien.
Das „Journal de Bruxelles“ erklärt die Nachricht, daß die britische Regierung in der Angelegenheit Lothaire Berufung eingelegt habe, für unbegründet.
In der Repräsentantenkammer ist es, dem . . B.“ zufolge, gestern zu tumultuösen Auftritten ge⸗ kommen. Der Senak hatte den von der Kammer angenommenen Art. 50 des Budgets für das land⸗ wirthschaftliche Ministerium, in welchem das Prinzip eines Lohnminimums für dem Staat geleistete Arbeiten aufgestellt ist, abgelehnt. Die ren und die Rechte der Kammer erklärten sich bereit, sich der Anschauung des Senats über diesen Artikel air fer, wodurch ein e ,,. Tumult seitens der Sozialisten hervorgerufen wurde. Der Präsident der Kammer he sofort die Sitzung. Hierdurch wurden neue Tumulte erregt, wobei von verschledenen Seiten heftige Schmäͤhworte fielen.
Türkei.
In Wien sind Mittheilungen aus Konstantinopel vom 17. 8d. M. eingetroffen, wonaͤch die aus Wan gemeldeten Vergänge ernster seien, als in der offiziellen Meldung dar⸗ 6. t worden sei, und dort große Beunru ung ervor er ätten. Die Zahl der Gpfer sei weit größer als 66.
der auch in den armenischen . aten habe sich in der weit ausgebehnten Die Waffen, welche
verübten Gewaltt Stadt als sehr
Die ö. bei den Armeniern ö ih seien persischer oder e
chwierig erwiesen.
russischer Herkunft. Der armeni he von Wan habe vor . den Wali auf die bedenkliche Stimmung unter der muhamedanischen Bevölkerung aufmerksam gemacht und Befürchtungen wegen des Ausbruchs von Unruhen Ausdruck gegeben. — Au aus anderen Orten lägen beun⸗ ruhigende Stimmungzberichte vor. Es herrsche die Be⸗ e gn daß die Nachrichten ven den Vorgängen in
an auch anderwärts die Leidenschaften wieder zum Aus— bruch kommen lassen könnten Die Pforte habe den strengen Befehl ertheilt, die Hamidje⸗Regimenler zu , re Garnisonorte nicht zu verlassen. — Nach einer Me dung des britischen Konsulats in Wan . die dortigen Unruhen durch eine aufständische Bewegung der Armenier
ervorgerufen worden. Bei diesem Aufstand seien auch türkische Soldaten umgekommen.
tlin Kreta in Antikythera . welche von Meßeleien und Brandstiftungen der Türken in den Provin
Die „Agence Havas⸗ erfahrt aus Ath en, nach en. Depesche 3 . am Mittwoch Flůch ch eint
Kissamo und Kydonia berichten. 500 Apokonioten mit nne: .
Sphakioten unter dem J von Papamelekos seien
Ehristen in Kissamo zu Hilfe gekommen. Die türkischen Schi! sz s . Küsten von Kreta und r
überwachten genau d aß Frauen und Kinder die Insel verließen. Der Lebengmitteln und Munition mache die Lage der
C . ãußerst kritisch. risten
Schweden und Norwegen.
Das Odels th ing hat, nach einer Meldung des, W. TB
aus Christiania, gestern mit 46 gegen 8) Stimmen ein Amendement zum Artikel 83 des Gesetzes für höhere Schulen angenommen, wonach die gteinische Sprache als Unter, richtsgegenstand vom Gymnasium ausgeschlossen wird.
Amerika.
Die republikanische National⸗Konvention in St, Louis hat das von dem Ausschuß genehmigte Programm mit 812 / gegen 110/ Stimmen angenommen. Dasselhe empfiehlt Ankauf der dänischen Inseln, damit die Ver einigten Staaten auf den Antillen eine Flottenstatzon erhalten könnten, da ein dringendes k hierzu vor⸗ liege. In Betreff der Frage der Monrxoe⸗Doktrin erklart daz n daß die ö enwärtigen Besitzungen der europaischen
ächte auf der west . r er, unter keinen Umständen erweitert werden dürften. Das Programm drückt ferner die lebhafte eng aus, den eventuellen Rückzug aller euro- n, . Mächte aus Amerika zu sehen, und en cht sich schließ⸗ ich rückhaltlos zu Gunsten der Unabhängigkeit Cubas aus. Zum Kandidaten für die Präsidentschaft wurde Mac Kinley n miniert, Bei der Abstimmung erhielten Maeginley A6liR, Reed 841), Quay 611s9. Morton HS, Allison s5i,, unh Cameron eine Stimme. Das Ergebniß wurde mit unbe chte licher Begeisterung aufgenommen. Durch einen spaͤteren Beschlußantrag wurde sodann die Wahl Macginley's zu einer einstimmigen gemacht. Als Vize⸗Präsident wurde Hobart New⸗Jersey nominiert. Hierauf vertagte sich die Konvention auf unbestimmte Zeit.
Afrika.
Aus Kapstadt berichtet das „Reuter 'sche Bureau“: dort eingetroffenen Nachrichten zufolge sei unter den zwischen Umtati und Salisbury n af gel Eingeborenen eine neue au fständische Bewegung ausgebrochen. Der Häupt⸗ ling Makoni habe am 9. 8. M. eine Versammlung der Führer der einzelnen Stämme abgehalten, worin er eine allgemeine Erhebung empfohlen habe. Ein Theil der Häuptlinge habe sich geweigert, der Aufforderung Folge zu leisten, die Übrigen hätten zugestimmt.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen 6 en des Reicht⸗ tags, des Herrenhauses und des Hau neten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (109.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern, Siaats⸗Minister Dr. von Boetticher und der Staatssekretär des Reichs⸗-Justizamtz Nieber ding beiwohnten, theilte der Präsident Frelherr von Buol vor Eintritt in die Tagesordnung dem Hause mit, daß er mit . auf die in den letzten Sitzungen wiederholt festgestellte Beschlußunfähigkeit Urlaubsgesuche nicht mehr be— 3 könne, soweit sie nicht besonders dringende Gründe nachwiesen.
Auf der Tagesordnung stand zunächst die zweite Berathung des ,, Gesetzbuchs.
Zur Geschäftsordnung bemerkte der
Abg. Dr. Rin telen (Sentr.): Alle diejenigen, denen daran liegt, daß das Bürgerliche Gesetzbuch glatt hintereinander t wird, müssen alles Mögliche thun, daß das Haus beschlußfähig ist; wir wünschen aber. daß die Arbeiten der 11 Kommission, betreffend die Novelle zur Strasprozeßordnung, welche zwei Jahre lang mit an gestrengtestem Fleiß gearbeitet * in dieser Session ut wieder verloren gehen, wenn der Reichstag nach Erledigung des Bürgerlichen Seck? geschlossen wird. Ich bitte den Herrn Reichskanzler oder einen seiner Vertreter, uns in dieser Beziehung eine beruhigende Cr= klärung zu geben. .
Jahn der Staatssekretär, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher sich dahin ausgesprochen hatte, daß es dem Wunsche der verbündeten Regierungen entsprechen würde, wenn das Bürgerliche e, . noch im Laufe der 5 wärtigen 3 zu stande käme, beantragte der Abg Richter (fr. Volksp. ), die Berathung desselben von der Tageü= ordnung abzusetzen. .
An der sich an diesen Antrag knüpfenden Debatte, über welche morgen ausführlich berichlet werden soll, betheiligten ich bis zum Schluß des Blattes die Abgg. Dr. Lieber (Henir),
eiherr von Manteuffel (8. kons.), Dr. von Bennigsen (nl) Singer (Soz), Freiherr von Stumm in, Rickert fr Vgg) und der Staatssekretär, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher.
— Im Herrenhause wurde in der heutigen (18) Sitzung, in welcher der Finanz-Minister Dr. i quel und der Justiz-Minister Schönstedt zugegen waren, zunächt der Bericht der Matrikelkommission über die im Personal⸗ bestande des Hauses seit dem Schlusse der vorigen Session vorgekommenen Veränderungen vom Ober⸗ Bürgermeister Becker erstattet; das Haus erkannte die Legitimation der neu eingetretenen Mitglieder an, nachdem Graf von Hutten⸗Czapski an die Regierung die Aufforderung ge 2 hatte, bei ber Anberaumung von Ersatzwahlen zwischen stäbtischen und landschaftlichen Präsentatlonswahlen keinen . zu machen. .
odann gelangte der Ges r . betreffend die Damien ib. e m ifse in Neu vorpoömmern und . zur Berathung. Der Referent, Wirkliche Geheime
kal en,
a mäß zu ertheilen.
lattes.)
— In der heutigen (84) Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurden augschließlich Petstio nen be
rathen. Der Landwirthschaftliche Verein in Bre
wandte sich in seiner Petition gegen
mund⸗Em tz⸗Kanal provisorisch 6)
8e aus
Mangel aj
es der Abg eord⸗
Ittenbach beantragte, dem Entwurf die verfassungt=
den für den Dorn gesehten Gebührentarif ö
wünschte, daß auf, diesem Kanal für landwirthschaftliche ln. esondere Taxifklassen eingerichtet und so bemessen würden, bj dem weiteren Eindringen augländischer Erzeug⸗ niffe kein Vorschub ern werde, insbesondere nicht dem ern ghlen ausläͤndischen Getreides. .
Dle Pelitionskommission beantragte, die Petition der Regierung zur Erwägung zu über ) mit dem Ersuchen, vor der ne,, . Festsetzung des Tarifs auch die Landwirth⸗ chaftskammern bezw. landwirthschaftlichen Zentralvereine der Henn , zu hören.
Abg. Wallbrecht (nl): ** wollte den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung stellen, verzichte aber darauf wegen der schwachen Besetzung des Hauses. Wenn dem Antrag der Herren aus Schlesien efolgt würde, würde der auf Staatskosten gebaute Dortmund⸗Emß⸗ Cid keinen Verkehr haben, der Verkehr würde über den Rhein ehen nach Holland, und wir hätten von unserem Kanal keinen Nutzen. gien eren kann der Kanal überhaupt erst, wenn wir durch den Mittelland⸗ Kanal eine große Wasserstraße von Ost nach West haben. Graf Mirbach hat das im Herrenhause richtig erkannt. Wir müssen, um egen das Auelgnd konkurrenzfähig zu bleiben, billige Tarife haben. 8 Minister hat sich im Herrenhause egen die Ueberweisung der Petition zur Herücksichtigung erklärt, wollte aber die Angelegenheit nochmals in Erwägung ziehen. Ich verzichte auch deshalb auf den Antrag, zur Tagesordnung überzugehen.
Ws b ir Helfen gag esennder des Landwirthschaftlichen Vereins zu Breslau muß ich mich gegen die Kritik wenden, welche der Minister der öffentlichen Arbeiten im Herrenhause über das Vorgehen des Vereins gefällt bat. Er hat sich gewundert, daß gerade ein Verein aus dem Osten diese Frage zur Erörterung stellt. Wenn der Minister die Thätigkeit der großen landwirthschaft⸗ lichen Vereine kennen würde, hätte er nicht so absprechend geurtheilt. Dle landwirthschaftlichen Vereine können sich nicht mehr nur mit der , ,. der Technik n f sondern müssen auch die mit der Landwirthschaft zusammenhängenden vollswirihschaftlichen
ragen erörtern. Es ist erklärlich, daß dies auch der Breslauer ien thut, der über 1099 Mitglieder zählt und Über die ganze Pro⸗ pinz verbreitet ist. Die Tariffrage spielt für Schlesien eine grohe Rolle, denn Schlesien hat besonders schwierige Abfatzwege, und wir haben einen , für Tariffragen, den früheren Abg. Schöller, in unserm Verein. Der provisorische Gebührentarif für den Dortmund⸗ Emt-Kanal muß unserem Getreideabsatz und unserer Mühlenindustrie eine bedeutende S u . bringen, denn dem ausländischen Getreide wird dadurch der 3 ns Land erleichtert, und es wird sich in Dort⸗ mund eine e. ühlenindustrie entwickeln. Der inister sagte im Herrenhause, daß wir die guten Absichten verkennen, welche die Regierung für den Absatz des Getreides am Rhein habe. Wir Schlesier sehen nicht scheel auf den Westen, aber hier wird das russische Getreide gefördert. Dag ost⸗· und westpreußische Getreide, welches dorthin gelangt, wird verschwindend sein gegen das russische Getreide. Diese Frage ist sehr schwierig, und unser Verein mag sie vielleicht etwas einseitig beurtheilen, aber man hätte diese Frage in einer 66. . sollen, wie es die heimische Landwirthschaft verlangt. Das ist in keiner Weife geschehen. Man hätte dabei auch den Landwirthschafts⸗Minister hören sollen, denn die Interessen der Land⸗ wirthschaft sind nicht gewahrt. Die Frage muß noch einmal gründ⸗ lich geprüft werden unter Zuziehung des Landwirthschafts. Ministers, der i, e Vereine und der Landwirthschaftskammern. Ich bitte deshalb, den Kommissiongantrag anzunehmen in der festen , daß nunmehr der Landwirthschafts. Minister unser Interesse wahren wird.
Abg., Wallhrecht (nl): Ich will alles thun, um die Land— wirthschaft zu erhalten; was aber diese Sache mit der Landwirth⸗ schaft zu thun hat, sehe ich nicht ein. Der Vorredner beruft sich auf Herrn Schöller; dieser hat aber gerade vor einigen Jahren in einer Broschüre nachgewiesen, ga der Getreidetransport von Breslau nach Mannheim theurer ist als der Seetransport von Amerika. Der Dortmund⸗Ems⸗Kanal wird erst rentieren, wenn der Mittelland ⸗Kanal gebaut ist. Dortmund hat für 5 Millionen Mark eine Hafenanlage gemacht, doch in der Voraussicht, daß der Verkehr kommt. Wenn er hier nicht kommt, kommt er über den Rhein. Die Rücksicht auf Schlesien kann ich bei aller Vorliebe und Freund⸗ schaft für Schlesten nicht anerkennen. 6.
Das Haus beschloß nach dem Kommissionsantrag.
(Schluß des Blattes)
e Ablebens 1) Prinz Fried⸗ ngelfingen, Y Graf Ludwig
sind: A.
alten und befestigten Grundbe Logg auf Wichorsee, 6 Major von
Sshagen; c. von KBhttenke g br Bev sch ag far. enberg D. Bey meister Schneider in
Euntscheivungen ves Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Dienstboten, welche für den er, , Gesindelohn neben ihrem eigentlichen Gesindedienst einen Theil des Tages auch in dem andelsgewerbe oder in dem sonstigen Gewerbebetriebe der ien stherrschaft dauernd und in . er F, Weise be⸗ gt werden, unterliegen, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwal⸗ tungegerichtz, IiJl. Senatß, vom b. Dejember 1855, der Kranken. versiche run göpflicht nach Maßgabe deg Tinten , ,. geg vom I5. Juni 1883 / (5. AÄpris 155. — In dem Ju runde all handelt, es sich um das Wienstmaͤdchen W. welche von „in Berlin als Mädchen für alles gegen freien Aufenthalt und Unterhalt und einen baaren Lohn don 90 M jährlich gemiethet und bis zu ihrer Erkrankung in der Weise bef ftigt worden war, daß sie neben häuslichen Arbeiten und Wartung dez Kindes in dem von der Frau S. betriebenen Milch- ssschäft daz Austragen der Milch ju den, Kunden, was täglich am ? orgen zwei Stunden n . das Reinigen des Ladens, der Milch⸗ ngen und Gefäße zu besorgen hatte. Vie W. wurde demzufolge in fran den berficherunhe pflichtig erachtet. Ob die Versicherungt mia, ion das Ober. Verwalsunghgericht aus, ., hat, wiewohl nicht ganze tägliche b, rr dem ver anf n Betrieb n,, , d e wen n en triebe geleisteten und abgelo Arbeit zu i erf . daran ist ih festzuhalten, daß die
liegenden
übertrafen
Versicherungspflicht weder auf Grund einer bloß gelegentlichen Be— scha eng weil * als eine bloß n , . außer e. t bleibt, enksteht, noch auf Grund einer dauernden, aber nach Leistung und Lohn berart geringhigleen äglicbhen Arber hät geit, as sin n eine Beschäͤftigung im Sinne des 8 1 des Gefetzes nicht beurthenst werden kann, Ganz unerheblich ist für diese lediglich nach der Ärt der Beschäftigung im versicherungepflichtigen Betriebe zu Peant⸗ worten de Frage, wie der Arbeiter die ihm für den Rest des Tages verbleibende Zeit verwendet, ob er Überhaupt nicht mehr oder in einem nicht versicherungspflichtigen Betriebe gearbeitet hat. Deshalb trifft es nicht zu, daß die ö ,,, dann zu verneinen ist, wenn die tägliche Arbeitsleiftung hauptsächlich in einem nichtversicherungspflichtigen Betriebe geleistet worden ist. Ein hiervon abweichender Rechtszustand besteht auch nicht für diejenigen, welche als Dienstboten angenommen worden . Sie sind außerhalb des Ver⸗ cherungszwangs gestellt in der Voraussetzung, daß sie als Dienst / oten nicht bloß e, , sondern auch als solche , . werden, und sie unkerliegen der Versicherungspflicht, sofern sie in einem versicherungspflichtigen Betriebe in einem Lie Versicherungspflicht bedingenden Maße thatsächlich beschäftigt werden. Insoweit ist ihre Ver⸗ sicherungspflicht nach denselben Grundsätzen zu beantworten, nach denen diejenige der nicht als Dienstbofen angenommenen und nicht nebenher mit Arbeiten, wie sie den Dienstboten obliegen, beschaäͤftigten Arbeiter eines versicherungspflichtigen Betriebes bestimmt. . . . Aller dings hat der Vorderrichter nicht ziffermäßig festgestellt und auch nicht . können, wie viel von dem Gesammtlöhn nach Absicht der etheiligten auf die Thätigkeit im Gewerbebetrieb entfällt; dessen be⸗ durfte es indeß auch nicht, da es genügt, daß der Vorderrichter sich von der Geringfügigkeit dessen, was von dem Gesammtlohn auf die Arbeite leistung im Gewerbebetrieb billiger Wesse anzurechnen wäre, nicht überzeugt gehalten hat. (II 1517.)
Kunst und Wissenschaft.
t Die meist aus dem Nachlaß ihres Schöpfers stammenden Bilder, Studien, Aquarelle und Zeichnungen des bor Jahresfrist ver- storbenen Thiermalers Albert Bren del, die gegenwärtig in der Königlichen National -⸗Galerie zu w , . vereinigt sind, bieten für die Beurtheilung des 1837 in Berlin ge⸗ borenen Künstlers kaum wichtige neue Gesichtspunkte. Die EGinseitig⸗= keit in der Stoffwahl bedeutet Größe und Grenze seiner Kunst. Frisch und breit gemalt sind einige Motive aus der Normandie, wie Nr. 5 des Katalogs ‚Stromauf und die ‚Viehweide (Nr. 9 die am Anfang der fünfziger Jahre entstanden. Typisch für dle spätere Zeit seiner Entwickelung, die durch , d. Intimitãt für Landschaft und Staffage, durch Verfeinerung des Licht, und Luftsinnes sich . sind die 1572 gemalten Schafe und Laãmmer im Stall“ Nr. 27). Die Eintönigkeit der Motive unterbricht wohlthuend ein
agdbild . Hasendoublette“, 1876 gemalt, das sich auch durch geschickte Wiedergabe des klaren Schneelichts auszeichnet. Aus der späteren Zelt sei noch das Bild Nr. Hl hervorgehoben, das Schafe vor dem Stall mit feiner Behandlung des Lichts hirren, während das letzte unvollendete Werk des Meisters , Weidende Schafherde‘ einen Versuch Brendel darstellt, sich der impressionistischen Malweise zu nähern. Wenig ge⸗ . ist die ebenfalls in den letzten Lebensjahren des Künstlers ent— tandene Nymphe mit Hunden am Waldbach“ (Nr. 69). Die Werke aus der Zeit seines Aufenthalts in Barbizon, der faft zwei Jahr⸗ zehnte währte, zeigen einen nur schwachen Refler der Kunstweife Daubigny's und Jacques', mit denen Brendel dort in , kam. Nach seiner Rückkehr in die Heimath siedelte er bald nach Weimar über, wo er als Lehrer und Professor der Großherzoglichen Kunst schule bis zu seinem Lebensende thaätig war.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Weinbau und Weinhandel.
Aus Trier wird berichtet: In den Weinbergen an der Mosel und Saar konnten im vergangenen Winter die Arbeiten ohne Unterbrechung gefördert werden; der Schnitt der Reben war bereits zu Anfang April beendet. Wohl in wenigen Wintern waren die Winzer so thätig, wie in dem verflossenen. Allenthalben sind Um⸗ und eupflanzungen von Weinbergen in aus⸗ en Umfang vorgenommen worden, was wohl in erster
inie den hohen Weinerträgen der letzten Jahre zuzuschreiben sst, welche die nöthigen Geldmittel zur Ausführung solcher Verbesserungen und Neuanlagen gewährten. Es ist ein erfreuliches Zeichen, daß auch in dem Kleinwinzerstande sich ein wachsendes Verständniß für einen sorgsamen und gründlichen Weinbau zeigt. Der Wein— stock ist gut durch den Winter gekommen und berechtigt, wenn auch die Zahl der Tragreben nicht ungewöhnlich reichlich ist, doch zu den besten bene, — Die diesjährigen großen Wein versteigerungen von Mosel⸗ und Saarweinen in hiesiger Stadt waren wiederum ungewöhnlich stark von Kauflustigen, welche zum theil aus entfernten Gegenden erschienen waren, besucht und lieferten den Beweis von der immer mehr wachsenden Bedeutung der feinen Saar⸗ und Moselweine für den Weinhandel. Der starken ö entsprechend waren die erzielten Preise sehr hoch; letztere ei den Weinen des 1893er ehr g sogar die Preise des Vorjahrs im Durchschnitt um nahezu 406 9 Im Ganzen kamen jum Ausgebot 667 Fuder des letztgedachten und 458 Fuder des 1894er Jahrgangs. Jene erzielten einen Gesammt⸗ erlös von 2174710 6, im Durchschnitt also 3582 , diese einen Gesammterlös von 421 950 M oder im Durchschnitt 963 M für ein uder. Von den im vorigen und in diesem Jahre auf den Ver⸗ teigerungen ausgebotenen 1893 er Weinen mit im Ganzen 1667 Fudern wurden über 5 000 000 M erlöst.
Verdingungen im Auslande.
Italien. 22. Juni, 11 Uhr. Artillerie und Bewaffnungg⸗Direktion des I. See Departements in Spezia: Lieferung von Fellen und Raspeln. Voranschlag 20 900 Fr., Kaution 2000 Fr., endgültiger Zuschlag, den 13. Juli, Mittags.
ortugal.
8. Juli, Mittags. ark lich portugiesische Eisenbahngesellschaft in Lissabon; Lieferung von Bürsten und Pinseln. Näheres in den Räumen der Gesellschaft. Paris: Rue de Chäteaudun 28.
Niederlande.
25. Juni, 1 Uhr, im Ministerium des Innern im Haag für die Algemeene Landsdrukkery für die Zeit vom 1. Juli 1896 bis um 30. Jun 1897: Lieferung von ungefähr 130 000 kg Rhein. Glbe⸗
aschinen⸗Flammkohlen, je nach Bedarf. Bedingungen liegen tag. mit Ausnahme des Sonntags, von Vormittags 11 Uhr bis Na mittags 2 Uhr, in der Algemeen Landsdrukkery jur Einsicht aus, woselbst auch re, g der Kohlen zu besichtigen und weitere
Informationen erhaͤltlich sin 30. Juni, 2 Uhr. Gesellschaft für den Betrieb der Staats-
eisenbahnen, im Zentralbureau, Moreelsche Laan in Utrecht: Unter⸗ bauarbeiten für eine Gisenbahn drücke und einen gewöhnlichen Ueber⸗ gang, mit Viadukt, über die Vssel bei Westervoort und Ausführung n,, damit zusammenhängender Arbelten. Voranschla 618 000 Fl. Verdingungeheft e der Text) bei A. C. Broern⸗ mann, , Walstraat 45 in Arnheim.
8. Juli. Ministerium für Wasserbau, Handel und Industrie. im Haag: Mags⸗Regulierungsarbelten: 1) unterhalb der Kommunen Appeltern und Oven, 2) unterhalb der Kommunen Heerewarden und Alem. Voranschlag zu 1: 20650 9 ea 13 600 Fl.
8. Juli Ministerium für ffer u, Handel und Industrie, im Haag: Bau einer Brücke in rr. Voranschlag: 58 100 Fl.
um än ien. 24. Juni. Stadtverwaltung in Bukarest: Lieferung von
4800 m , , im Depot des Bahnhofs von Cotroceni. cha
Vora g 36 Fr.
auf dem Boulevard Maria, zwischen der Straße
8. Juli. Stadtverwaltung in Bu karest: 6 arbeiten 11. Juni und Fgalitatei Straße, und auf den verschiedenen Straßen, in welchen der
Boulevard endigt. Brasilien.
Ohne Datum: Quai und Molenarbeiten im Hafen von Porto⸗ Alegre von 4 Em Länge und 5 m Höhe. Näheres bes dem Mreftor der , Arbeiten für den Staat Rio Grande do Sul Häbert in Porto ⸗ Alegre.
, gi . h . en! , ,, ö. * t isenbahnschienen ne ubehörtheilen un 48 Holzschwellen. Lastenhefte beim Rei 6 eiger ). ih 15. Juli. Direktion der Häfen und Leuchtthürme in Alexandrien. Lieferung; Lines Kondensators, 24 gußeiferner Säulen, Z5 Hagger⸗ eimer mit Zubehör, einer eisernen Bedachung mit Becke aus galba= nisertem Wellenblech, eines vertikalen Bampfte ssels nebst i,. 4 Anker mit Zubehör, einer Drehbank nebst Zubehör.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 18. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Neckar‘, von Baltimore kommend, it am 17. Juni auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Havel ist am 16. Juni von New-⸗Jork via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Braun fchweig“, von Neapel kommend, ist am 16. Jun in New⸗YJork angekommen. Der Reicht ⸗ Postdampfer Da rmstadt n, nach Australien bestimmt, ist am 1I7. Juni in Neapel angekommen. Der Dampfer R iverdale *, nach dem La Plata bestimmt, ist am 17. Juni in Antwerpen an⸗ gekommen. Der Bamb fer Silperdater, vom La Plata tom. mend, ist am 17. Juni in Dänkirchen angekommen.
— 19. Juni. (W. T. B. Der Schnelldampfer Lahn“, von New ⸗ Jork kommend, ist am 18. Juni, 7 Uhr Morgens, auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Em F., bon New Jork lommend, ist am 17. Juni, 3 Uhr Nachmittags, in Genua ange⸗ kommen. Der Schnelldampfer Tra ven ist am 17. Juni, 12 hr Nachts, in Nem⸗NJork angekommen. Der Postdampfer Habsbur 8 nach Brasillen bestimmt, ist am 18. Juni, 8 Uhr Vormittag, in Dportg angekommen. Der , . Sach sen!, nach OstAsien bestimmt, ist am 18. Juni, 7 Uhr Morgens, in Antwerpen
angekommen.
Hamburg, 18. Juni. (W. T. B.) , Amer i ⸗ , . Packetfahrt.˖ Aktien · Gesellschaft. er Post⸗ 3 er Persia“ hat, von New⸗Nork kommend, heute Nachmittag 3 Uhr 3 passiert. — Der Schnelldampfer Normannia?
ew Jork kommend, heute früh 4 Uhr 20 Minuten Scilly passiert.
Buda pest, 18. Juni. (W. T. B.) Die auf drei Tage an= beraumte Techniker · Vers amm lung des deutschen Eifenbahn⸗ vereins wurde heute von dem Direktions . Präsidenten der ungarischen Staatsbahnen Ludwig mit einer Ansprache eröffnet. worin derselbe hervorhob, da die ungarischen Kollegen stol; seien, ihre ausländischen Kollegen als Gäste begrüßen zu können. Ueber 100 Mitglieder waren anwesend. Nachmittags fand bei dem Direktions. Präsidenten Ludwig zu Ehren der Gäste ein Festessen statt.
London, 17. Juni. (W. T. B.) Der Union dampfer Athen ian! ist auf der Heimreise gestern von . abgegangen.
Rotterdam, 18. Juni. (B. T. B.) Nieder landif⸗ Ameritanische Damp fschitfahrts⸗ Gefelischaft. Per Dampfer Ob dam, von New. York nach Rotterdam, ft heute früh in Rotterdam angekommen. Der Dampfer Veendam“, pon Rotterdam nach New-⸗Jock, ist gestern Nachmittag 5 Uhr 4 Minuten von Boulogne s. Mer abgegangen.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Zur Erinnerung an die vor 75 Jahren (am 18. Juni 1821) im Schauspielhause stattgehabte erste Aufführung ging Karl Maria von Weber's romantische Dyer Der = gestern auf der Bühne des Opernhauses in Scene und erwe wiederum den Beifall, der eine Aufführung dieseg unvergleichlichen Werks stets zu begleiten pflegt. Stoff, Dichtung und Mufft find in dieser reifsten Schöpfung des unsterblichen Meisterz f barmonisch miteinander verbunden, so unmittelbar Anschauungsweise und deutschem Empfinden entsprossen so vollendet in Form und Ausdruck smitteln, daß deutsches Auditorium, so lange es ein solches geben wird, stets im Banne halten werden. Aber auch Ffelbst nber die Grenzen des engeren und weiteren Vaterlandes hinaus haben die sinnige Dichtung und die einschmeichelnden Weisen fich die Herzen zu erobern gewußt. Unter Kapellmeister Dr. Muc g kundiger und um-= sichtiger Führung leisteten gestern Orchester, Solist n und Chor Vor= treffliches. n ter Linie ist der Agathe des auf der 86 e ihres Könnens stehenden Fräulein Hiedler rühmend zu gedenken.
8 Wesen dieser wohl mit der schönsten Stimme, die wir augen= blicklich hier haben, begabten Künstlerin deckt sich fo vollkommen mit dem Bilde, das man sich von einer Agathe macht, 3 zu wünschen bleibt, als ein wenig mehr Deutlichkeit in der Aussprache des Textes. Ein — . ebenfalls über glãnzende Stimm⸗ mittel D, . anger ist 9 der den Max sang; das Gleiche gilt von 26 ödlinger, dessen tadellosfe Wieder- gabe des Kaspar des öfteren gewürdigt wurde. Auch Fräulein Dietrich sst ein Aennchen, wie man sich's nicht besser wünschen könnte. Die Herren Bulß (Ottokar), Kroloz (Kuno), Kra a (Kilian)4, Stammer 8668 sowie die Damen Egli. Rothauser, Weitz und Krainz als Brautjungfern bilden eing Besetzung der Nebenrollen, wie sie nur ein Kunstinftitut allerersten Ranges zu bieten im stande ist. Die gestrige Wiedergabe des Werkg dürfte, alles in allem genommen, den besten der in den 75 Jahren erfolgten Aufführungen jzuzuzählen sein.
Im Schiller-Theater kommt am Montag Bauernfeld s Lustspiel Bürgerlich und Romantisch' zum ersten Mal zur Auf- führung. Frau Clara Meyer spielt darin die Katharina von Rosen als Gast. Morgen Abend wird der Schwank Vergnügte Flitter⸗ wochen! von Brentano und Keller wiederholt.
Maunigfaltiges.
Das Denkmal Kaiser Wilhelm's L auf dem Kyffhäuser, wel 8 im Beisein Seiner Majestät des Kaiserg der deutschen Bundes fürsten feierlich eingeweiht wurde, ist in 6 Gesammtanlage eine Schöpfung des Berliner Architekten Bruno
B. Das Monument erhebt sich auf dem Plateau des agen- umwobenen, 456 m hoben ae = dem sn des 759 kin umfassenden, denselben Namen tragen komplexes, an der Stätte, wo einst die alte Kaiserburg stand, deren verwitterter und zerklüfteter Dauptthurm kaum 150 mn von dem Bau entfernt der Das gewaltige Denkmal, dag der deutsche Kriegerbund errichtet hat, ben aus einem iskenartigem Thurm, der auf einem halbrunden, mit verschieden = ver-
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Kaiser * 2 ssa's und een = deg Gr z rossa' f Vat man ( unmi
Ibar von den steilen des 2 Denkmals platte erreicht, so e man 2 aches Thorgewölbe und
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s langt in einen fiesen, den Raum. Wi f 2 scheint aus , werkg zu vereinigen. In einer Vertiefung leichsam im ken,. Schlosse n, ist Kaiser ken er Stellung, die Kaiserkrone auf dem Daupte wallendem Bart, fo wie die Sage ihn Bildhauer N. Gelger· Verlin, wiederg .