Prenßischer Landtag.
Herrenhaus. 19. Sitzung vom 26. Juni.
Die Rede, welche in der letzten Sitzung am Sonnabend bei Berathung k betreffend die Auf⸗ hebung der Hypothekenämter im Geltungsbereich bes rheinischen Rechts, der Justiz-Minister Schönstedt gehalten hat und die in Nr. 145 d. Bl. bereits auszugsweise wiedergegeben worden ist, hatte folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Referenten zu 5? und insbesondere zu dem bezüglich dieses Paragraphen im anderen Hause gefaßten Beschlusse sind überall durchaus zutreffend; ich habe venselben sachlich nichts hinzuzufügen. Der Beschluß des Abgeordneten hauses ist prinzipiell unberechtigt und steht im Widerspruch mit dem jenigen, was bisher unter ähnlichen Verhältnissen unter Zustimmung beider Häuser des Landtags gesetzlich festgestellt worden ist.
Die Vorlage der Regierung stellte sich auf denselben Boden, von dem ausgegangen ist bei der Neuorganisation des Eisenbahn ⸗ wesens und bei Aufhebung der Steuerkasse. Das Abgeordneten⸗ haus hat geglaubt, für die Hppothekenbewahrer nach einigen Richtungen günstigere Bedingungen in das Gesetz hineinbringen zu müssen; es hat ein Minimum für das Wartegeld beschlossen, welches unter Umständen, allerdings nur in wenigen Fällen, höher sein kann als das Gehalt, das die Beamten bei ihrer Zurdit positionsstellung bezogen haben werden, und es hat die Erlangung eines Maximalwartegeldes in das Gesetz hineingebracht, welches höher ist, als das pensiontfähige Maximalgehalt der Hypo—⸗ thekenbewahrer. Pensionsfähig ist gegenwärtig unter allen Umständen nur ein Gehalt von 400 M, während nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses die Möglichkeit gegeben ist, daß, wenn die thatsächlichen Einnahmen an Gehalt und Durchschnitts Tantiome einen Betrag von 6000 M erreicht haben, dieser Betrag auch als Wartegeld zu zahlen ist. Also an sich sind dies prinzipwidrige Beschlüfse. Die Sache ist aber von keiner erheblichen finanziellen Tragweite. Die Wohlthaten, die den Hyppotheken⸗ bewahrern gewährt werden sollen, werden nur praktisch werden für die kurze Uebergangezeit von 5 Jahren; alsdann haben diese Beamten in den Pensionsstand einzutreten, und bei der Bestimmung der Pension wird nicht das Wartegeld zu Grunde gelegt, sondern das nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften pensionsfähige Gehalt, also was sie vor ihrem Eintritt in den Wartezustand thatsächlich be—⸗ zogen haben bis zu dem Maximum von 5400 M Also nur für einen Zeitraum von 5 Jahren kann eine geringe Mehrausgabe bestehen.
Nun bin ich nicht in der Lage gewesen, schon eine Beschlußfassung des Staate⸗Ministeriums darüber herbeizuführen, wie dasselbe sich gegenüber der Aenderung dieser Vorlage stellen wird. Ich kann also nicht sagen, ob das Gesetz in der vorliegenden Gestalt die Zustimmung der Königlichen Staatsregierung finden wird. Mit Rücksicht aber auf die parlamentarische Geschäftslage möchte ich mich dem Antrag Ihrer Kommission anschließen und Sie bitten, das Gesetz trotz dieser Prinzip⸗ widrigkeit anzunehmen, es der Erwägung der Staattzlegierung über—⸗ lassend, ob dasselbe in dieser Gestalt angenommen werden kann oder nicht.
Erhebliche Konsequenzen würden auch, glaube ich, für die Zukunft kaum aus diesem Gesetz gezogen werden können. Ich weiß nicht, ob überhaupt wesentliche Aenderungen in unserem Beamtenorganis mus in absehbarer Zeit zu erwarten sind; immerhin hat es sich hier um besonders geartete und gestaltete Verhältnisse gehandelt, die ein Analogon in anderen Verhältnissen kaum finden werden. Also von einer sehr großen Bedeutung ist die Sache nicht, und damit nicht vas ganze Gesetz zweifellos bei der gegenwärtigen Geschäftslage hinfällig wird — wenn nech ein längeres Zusammenbleiben des Land— tags möglich gewesen wäre, dann würde ich allerdings den Wunsch gehabt haben, daß die Regierungsvorlage wiederhergestellt worden wäre —, da das aber nicht zu ermöglichen ist, so glaube ich die Bitte aussprechen zu dürfen, daß das Gesetz zunächst in dieser Gestalt angenommen und die Verantwortlichkeit dafür, ob es Seiner Majestät zur Vollziehung unterbreitet werden soll, der Königlichen Staats⸗ regierung überlassen wird.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In einer am Sonnabend abgehaltenen Versammlung nahmen die Hafenarbeiter von Frankfurt a. M, wie die Frkf. Ztg.“ meldet, folgende Resolution an: Die beutige Versammlung beauf⸗ tragt einen Ausschuß, sich mit dem Magistrat in Verbindung zu setzen, um eine Lohnerhöhung herbeizuführen, und macht hierzu fol⸗
ende Vorschläge: Bei zebnstündiger Arbeitszeit für Anfänger anstatt 3 M fortan 3.20 M, für Sackträger anstatt 3 „6 jetzt 3 80 4, für Schaufler anstatt 3,30 M 450 „, Krahnenführer 4 4M, für sämmtliche Ueberstunden 50 C Lobnerhöhung zu zahlen, ferner Lohn für sämmliche in die Woche fallenden gesetzlichen Feiertage.“
In Iserlohn legte, der Rhe⸗Westf. Itg.' zufolge, ein Theil der Arbeiter einer dortigen Lithographischen Anstalt die Arbeit nieder.
** in Berlin hielten die entlassenen Angestellten der Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft (vergl. Ń. 142 und 146 d. Bl.) der Volks ⸗ Ztg. reitag eine Versammlung ab, in der ö. wurde, die ewerkschaftskommission durch den Verbands delegirten unverzüglich anzugehen, den Beykott über die Packetfahrt . Aktiengesellschaft auezusprechen. — Nach einem Bericht, der in drei ebenfalls am Freitag abgehaltenen öffent⸗ sichen Versammlungen der Maurer von, der Lohntommissien
geben wurde, gebt der Ausstand (vgl. Nr. 133 137 u. 141 d. Bl) einem Ende entgegen. Es sollen, wie die ‚Voss. Itg.“ meldet, nachträglich sechs große Baufiymen, darunter Held u. Franke, die Artlengesellschaft für Bauausführungen ꝛc., die Forderungen der Ausständigen bewilligt haben. . .
In St. Petersburg, wo der Ausstand der Fabrikarbeiter (vgl. Rr. 144 d. Bl) noch fortdauert, hat die Polizei, einer Prixat⸗ nachricht der Fiks. Itg. zufo ge, die Fabrikanten ersucht, den For⸗ derungen der Arbeiter jetzt nicht nachzugeben, sondern erst nach zwei poder brei Monaten, wenn der Ausstand aufgehört habe, Entgegen kommen zu zeigen.
zufolge, am
Literatur.
fr. Alte und neue Richtungen in der Geschichts« i en chern. Von Karl Lamprech t. Berlin, R. Gaertner, — In dieser ,, eg h der Verfasser der im Erscheinen begriffenen „Deutschen Beschichten, über die an dieser
Stelle mehrfach bericktet worden ist, mit den Gegnern seiner geschichts, philosophischen Auffassnng auseinander. Er fübrt aus, 3. es zwei
ichtungen innerhalb der Geschichtswissenschaft gehe: die ältere von beiden verfahre , . und suche die Thatsachen in erster Reihe nach individualen Zwecken einzelner , zu erklären; die andere, der er selbst angehört, werde durch möglichst weitgehende kausale Auf⸗ fassung des , . charakterisiert. Vem ist entgegengehalten worden (von Meinecke in der. Historischen Zeitschrift“ Bd. 40), daß auch die ältere Richtung keineswegs das kausale Prinzip vernachlässige, und dann werde auch die Bifferenz zwischen den Vertretern der beiden Richtungen weniger durch die abweichenden Methoden, als durch die verschiedenen Wellanschauungen bezeichnet: die ältere Richtung denke idealistisch, die sängere stark positivistisch. Der angebliche Unterschied in der Methode sagt ein anderer Gegner Lamprecht's, sei überdies nichts weiter, als die Anwendung der allgemeinen historischen Methode auf neue Wissenggebiete, 3. B. auf die Soziologie und Wirthschaftsgeschichte, wodurch sich allerhfngo die Vertreter der Lamprecht'schen Richtung ein Verdient erworben hätten. — Weiterhin wendet sich Lamprecht gegen einen Angriff auf seine Auffassung der deutschen Verfassungt⸗ . wir wollen aus diesen Erörterungen jedoch nur einen Punkt bon allgemeinerem Interesse herausgreifen: das Verhältniß von Sage und Geschichte. Lamprecht meint, zwischen der Geschichtsforschung von beute und der Sagenhildung, von früher beftände kein grundsätzlicher Unterschied; beide sähen in der Ueberlieferung der Wahrheit ihr einziges Ziel, vorhanden sei nur ein grad ueller Unterschied nach Maßgabe der verschiedenartig ausgebildeten Mittel zur Feststellung der . Hierauf ist erwidert worden von Rachfahl, Preuß. Jahrb.“, Sc), daß die Sage keinet wegs wie die Forschung die Ermittelung der Wahrheit zum Zweck habe; sie stehe vielmehr ihrem Stoff durchaus frei gegenüber und suche ihn nach den jeweiligen ästhetischen und politischen Bedürfnissen des Volks zu ge— stalten, wodurch die historische Wahrheit nicht selten in ihr Gegen theil verkehrt werde. In der That lassen sich für diese Behauptung zahlreiche Beispiele anführen. Eins der hervorstechendsten ist die bekannte Erzählung von Arnold von Winkelried, der in der Schlacht bei Sempach durch seinen Opfertod den Schweizern den Einbruch in die dicht geschlossene Schlachtreihe der österreichischen Ritter ermöglicht haben soll. That⸗ sächlich war das Verhältniß umgekehrt: nicht die Oesterreicher, sondern die Schweizer fochten in einem geschlossenen Gewalthaufen, und nicht die Schweizer, sondern einzelne Oesterreicher, die nach Ritterart ohne feste taktische Ordnung fochten, versuchten durch heroische Aufopferung den feindlichen Haufen zu sprengen. Die Sage von dem Opfertode des Schweizers entstand erst 150 Jahre später, anläßlich eines Greignisset in den Kämpfen zwischen Schweizern und deutschen Land knechten und wurde allmählich trotz der Verschiedenheit aller persön⸗ lichen und sachlichen Verhältnisse auf die Glanzzeit der schweizer Kriegsherrlichkeit, auf die Befreiungskämpfe gegen das Haus Habsburg Übertragen. Das Motiv hierbei war gewiß nicht Feststellung der J, . Wahrheit, sondern Verherrlichung des Schweizer Helden muthes.
— Das deutsche Gerichtskostenwesen, enthaltend das Gerxichtskostengesetz und die Gebührenordnungen für Zeugen und Sach- verständige sowie für Gerichtsvollsieher, erläutert und für den prak⸗ tischen Gebrauch bearbeitet von Karl Pfafferoth, Kanzlei⸗Rath im Reichs-Justizamt. Sechste, neubearbeitt Auflage. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Preis 6 M½ — Der Verfasser hat hier zunächst das deutsche Gerichtskostengesetz vom 18. Juni 1878 in der durch die Novelle bom 29. Juni 1881 veränderten Fassung unter sorgfältiger Berücksichtigung der Motive und der zur Auslegung der Gesetzesbestimmungen bis in, die jüngste Zeit ergangenen Entscheidungen des Reichsgerichts erläutert. Die Anmerkungen der neuen Bearbeitung zeugen ebenso sehr von der Vertraut⸗ heit des Verfasseis mit der Materie, wie sie ein richtiges Verständniß für die Bedürfnisse derjenigen Beamten, welchen
die Aufstellung und Revision des Kostenansatzes obliegt, erkennen lassen.
Dasselbe gilt auch von den Erläuterungen zur Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige, vom 30. Juni 1878, sowie von denen zur Gebührenordnung für Gerichtsvollzieher vom 24. Juni 1878 in der durch die Nevelle vom 29. Juni 1881 veränderten Fafsung. Den Schluß bildet ein autzführliches, die Benutzung des Buches sehr er— leichterndes alphabetisches Sachregister.
— Die Reichs ⸗Konkursordnung. Willenbücher, Ober ⸗Landesgerichts⸗Rath. Auflage. Berlin, Verlag von H. W. Müller. Durch gründliche, tief eingehende Benutzung des reichen Materials, welchez? Wissenschaft und Reechtsprechung im letzten Jahrzehnt deni Konkursrecht zugefübrt haben, ausgezeichnet, macht auch diese neue Auflage des zur Benutzung auf Termins⸗ und Arbeitstischen be . stimmten Werks aus der Feder eines bewährten Autors den Ein— druck einer Darstellung, die den verschiedensten Gesichtspunkten bei Behandlung der Einzelfragen gerecht wird und dem Praktiker die Möglichkeit des selbständigen Urtheils wahrt.
— Die Quartierleistung für die bewaffnete Macht im Frieden. Handbuch für Verwaltungsbeamte und Gemeinde (Orts) Vorstände von E. Hentschel. Freiberg i. Sachsen, Verlags⸗ anstalt Ernst Mauckisch. Preis 1,50 6 — Dieses Buch bietet eine übersichtliche Zusammenstellung sämmilicher geltenden gesetzlichen Be⸗ stimmungen und Verordnungen über die Quartierleistung für die be⸗ waffnete Macht während des Friedenszustandes, vielfach mit An- merkungen und Hinweisen versehen, und dürfte allen Bedürfnissen der mit der praktischen Ausführung jener Bestimmungen betrauten Be— amten und Ortsvorstände gerecht werden. Die Berechnung der Servisentschädigungen insbesondere erleichtern die beigegebenen zahl reichen Tabellen.
— Die
Mit Erläuterungen von Zweite, umgearbeite Preiß 7, 90 M6 —
Vereinfachung und Verschmelzung der Arbeiterversicherung. Von Dr. Zeller, Ober⸗Rechnungs. Ralh in Darmstadt. (Sonderabdruck aus der von Eugen Baumgartner in Straßburg i E. herausgegebenen „Zeitschrift für Versicherungt⸗ Recht und ⸗Wissenschaft.) Leipzig, Verlag von C. L. Hirschfeld. — Bei dem lebhaften Interesse für die so viel erörterte Frage der Ver⸗ einfachung der sozialpolitischen Gesetzgebung durch einheitliche Zu sammenfassung der verschiedenen Zweige und bei der Fülle der all⸗ e n, Neuerscheinungen. in denen dieser Gedankte zum
usdruck kommt und näher ausgeführt wird, dürfte viel- leicht manchem eine Uebersicht über die bisher gemachten zahlreichen praktischen Vorschläge erwünscht sein. Einem solchen Bedürsniß entspricht in vortrefflicher Weise, die vorliegende Schrift. Sie zählt in ihrem ersten Theil alle einschlägigen bedeutenderen Publikationen des letzten Jahrzehntes auf unter augführlicher Mit- iheilung der sie durchtiehenden Grundgedanken und unter Hervor, hebung aller wesentlichen Gesichtspunkte, während der zweite Theil sich mit den Vorschlägen, welche die Mitglieder der im November b. J. vom Reichsamt des Innern zur Berathung über die „Zweck. , . und Durchführbarkeit einer organischen Zusammenlegung der verschiedenen Zweige der Arbeiterversicherung“ einberufenen Konserenz von Sachverstaͤndigen der letzteren unterbreitet haben, eingehend be⸗
schaftigt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in ,,. um die Mitte des Monattz uni 1896.
Nach den Ermittelungen des Königlichen Statistischen Bureaus berechtigte um die Mitte des Monats Juni der Stand der Saaten in Preüßen zu folgenden Erwartungen (Nr. 1: sehr gute, Nr. 2: gute, Nr. 3: mittlere (kKurchschnittliche), Nr. 4; geringe, Nr. 5: sehr geringe Ernte): Winterweizen 2.4 im Maj 33 Sommerweizen 2.6 im cl 277, Winterspelz 25 (im Mai 2,9), Sommerspelz 3,0, Winterroggen 25 (im Mal 27), Sommerroggen 2,9 (m Mai 28), Sommergerste S, (wie im Hat), Pafer 23. (wie im Biah, Grbsen rer gf , wert nein 2, , Hel 2 h, ler auch Lu seruc) 3,1 (im Mai 3, 0, Wiesen 2,9 (im Mai 3, O.
,, wird zu diesen Zahlen in der „Stat. Korr.“ Fol, endes bemerkt:
; Die kalte Witterung des Mai ging n Ende des Monatg ziemlich unvermittelt in daz Gegentheil über. itdem ist ungewöhnliche Sit in den Propinzen Ost. und Westpreußen, Posen, Pn mern und einem Theile der Provinzen Brandenburg und Schleswig Holstein mit großer Trockenheit verbunden. Nur hin und wieder fanden hier Rieder . slatt; meist zogen die Gewitter ohne ergiebigen Regen, und ohne den aus. getrockneten Feldern die erhoffte Erfrischung zu bringen, vorüber. Am schwersten hat unter der Dürre der Reglerunge bezirk Stettin zu leiden; nachdem dort in einzelnen Bezirken seit Ende März kein Regen mehr ge fallen ist, sind sämmtliche Fruchtarten gegen den Vormonat zurückgegangen. In den übrigen Provinzen ist fruchtbares Wetter vorherrschend. Eine Ausnahme bildet im ganzen Westen nur der Regierungsbezirk Trier; auch hier leiden die Saaten, insonderheit die Sommerung, da es seit Wochen entweder gar nicht oder doch nicht genügend geregnet hat, unter großer Dürre. — Die zahlreichen Gewitter, welche anderwärtt in der verflossenen Berichtsperiode niedergingen, haben mancherorten durch wolkenbruchartigen Regen die Felder verschlämmt und das Getreide niedergeschlagen, ferner besonders in gebirgigem Gelände durch Hochwasser, Wegspülen der Ackererde und Verfanden der Wiesen örtlich bedeutenden Schaden verursacht, nicht selten auch Hagel mit sich geführt. Von letzterem wurden im Ganzen 78 Berichtsbezirke betroffen gegen 48 im gleichen Monat des Vorjahrs. Davon entfallen auf die Provinzen Osspreußen und West. falen je 13, auf Sachsen 11, Brandenburg 10, auf Pommern, Schlezwig⸗Holstein und Rheinland je 7, Hannober 3, Westpreußen, Pofen und Hessen: Nassau je 2 und auf Schlesien 1 Berichts bent. In den meisten Fällen, wurde allerdings wesentlicher Schaden nicht angerichtet; schwer heimgesucht wurden einzelne Theile der Kreise Ruppin, Eckartsberga, Plön und Rheinbach. In einzelnen Gegenden wird über Beschädigungen durch Drahtwurm geklagt, besonders im Re— gierungsbezirke Minden, in welchem derselbe ganze Felder der Som— merung vernichtet haben soll. .
Was die einzelnen Fruchtarten anbetrifft, so hat der Winter weizen, der bereits zu schossen beginnt, nicht nur den guten Stand des vorigen Monats behauptet, sondern ist fast durchweg noch besser geworden, sodaß, falls die Blüthe ohne Störung vorüber geht, auf eine gute Mittelernte zu rechnen ist.
Auch der Stand des Winterroggeng berechtigt meist zu guten Hoff nungen. Wider Erwarten hat sic derselbe mit alleiniger Aut nahme des Regierungsbezirks Stettin, wo infolge der heispiellosen Dürre, insbesondere auf leichterem Boden, Nothreife zu befürchten ist, in sämmtlichen Regierungsbezirken gebessert. Die Blüthe ss im allgemeinen ohne Störung verlaufen; nur vereinzelt wird berichtet. daß heftige Regengüfse und. Sturm, den Blüthen Eintrag gethan haben. In vier Berschtsbezirken hat der Roggen angeblich Ende Mai durch Frost gelitten. Wiederholt wird die außergewöhnliche Länge der Halme hervorgehoben; Halme von 2 m Länge sind in den Provinzen Sachsen und Hannover keine Seltenheit. Dagegen haben insonderheit in den Provinzen Schlesien und Sachsen stete Gewitterregen den Roggen verschiedentlich zum Lagern gebracht, sodaß es dort trockener Witterung bedarf, damit der. selbe sich erholen und volles Korn bringen kann.
Die Sommerung ist in den von der Dürre heimgesuchten Gebieten im allgemeinen zurücgegangen, hat sich aber in der weitaus
rößeren Anzahl der übrigen Bezirke zum theil nicht unwesen tlich ge= kee hauptsächlich läßt die Som merger ste noch auf eine Mittel ernte hoffen. Infolge der späten Bestellung bei nasser und kalter Witterung steht dieselbe vielfach nur dünn. .
Der Hafer zeigt einen befriedigenden Stand; doch findet sich in demselben viel Unkraut. Besonders häufig wird Klage geführt über Beschädigungen, welche in den Haferseldern durch Drahtwurm hervor⸗ gerufen wurden. Einen größeren Umfang haben dieselben in den Regierungsbezirken Hildesheim und Minden angenommen: dort mußten in einem Berichtsbezirke 18 Hunderttheile der Anbaufläche um— gepflügt werden, und hier sollen ganze Felder durch Wurmfraß ver ⸗ nichtet worden sein. .
Die Kartoffeln, welche zum größten Theil erst später bestellt werden konnten, sind in einzelnen Bezirken des Ostens noch im Auf⸗ gehen begriffen; nur selten wurde berichtet, daß ein Behäufeln der, selben bereits habe stattfinden können. In einer großen Anzahl posenscher und schlesischer Berichtsbezirle mußten die Kartoffeln, well das Saatgut bei übergroßer Nässe verfaulte, zum zweiten, verein elt sogar zum dritten Male nachgelegt werden. Gleichwohl wird fat überall der Stand dieser n,, als ein guter bezeichnet. Hin und wieder ist das Kraut Ende Mai abgefroren, ein Schaden, den jedoch das warme Wetter Anfang Juni bald wieder ausgeheilt hat.
Der Klee wind einen ungleich geringeren Ertrag als im Vor jahre ergeben und dürfte eine Mittelernte nicht erreichen. Besonderz in den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, Brandenburg, Pommem und Posen ist der Stand desselben ein werig erfreulicher. Mit dem Schnuͤtt ist bereits begonnen. Junger Klee ist zumal in den westlichen Provinzen etwas besser. . ; ö
Die Wiesen find infolge der Kälte im Mai meist schwach be⸗ standen; es fehlt viel Untergras, das auch bei dem warmen Wetter im Juni nicht mehr nachgewachsen ist. Vielfach kam auch der Regen besonders für Fel dwiesen zu spät, um ein freudiges Wachs thum u ermöglichen. Fast überall ist das Gras bereits gemäht, doch důrste in vielen Bezirken kaum die Hälfte des vorjährigen Ertrags gewonnen werden. In einigen schlesischen und sächsischen Distritten sind dir Wiesen durch wolkenbruchartige Regengüsse dermaßen verschlümmt worden, daß das Grat nur noch als Dunger zu verwerthen ist.
Saatenstand in Oesterreich.
Bericht des K. K. Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stande von Mitte Juni 1896.
Im allgemeinen war die Witterung recht günstig, indem sie in den früher von KCrockenheit heimgesuchten Gegenden, wie in den meisten Alpenländern, den ersehnten Regen, in den Gegenden abet, welche unter zu vielem Regen zu leiden hatten, wie dies in der nörd lichen Zone vielfach der Fall war, die gewünschte Ausheiterung brachte Unter Fiesen Einflüßsen haben sich die Getreldesaaten, die in der von, gen Berichtepertode oft recht kfümmerlich stand en, wesentlih erbolt. Ber Roggen hat meist eine, ansehnliche Holt erreicht; so werden aus Ober-Oesterreich, Steiermark und Mãhrtn Halmhöhen von 25 m und darüber gemeldet; auch sehr lange Aehren sommen vielfach vor; der öster beobachteie schüttere Stand abet wurde nur in felteneren Fällen dichter. Vie Blüthe, die alle, dings je noch der Lage in manchen Gegenden erst beginnt, ist, sog sie schon beendet ist, zumeist recht günstig verlaufen, und sin demnach nur wenige Klagen über das Vorkommen von (aue! oder schartigen Aehren zu erwarten, wenngleich eg auch nicht f vereinzelten Nachrichten über ungünstigen Verlauf der Blüthe fehblt. . wird ragegen über Lagerung des Noggens infolge von iwer.
tegen und Stürmen geklagt; vielfach ist das Wiederaufrichten Halme nicht mehr ju hoffen, vielmehr deren Faulen zu, befih . Wo die Lagerung schon vor der Blüthe eingetreten ist ist der ünst . Verlauf der letzteren nicht zu erwarten. Bezüglich des oa en sind diesbezügliche Klagen ziemlich selten. var ssg tn, sie in Bezug auf den Weisen vor, dessen 6 zumeist noch nicht begonnen hat. Sonst aber hat sich ö Stand des Weizens mehr gebessert als jener des Roggens, be. zumeist dichter geworden ist. In manchen Fällen mußten sogar a ö. üppige Saaten , geserbt: werden. Wo der Weizen lagert, 3 . ble und da schon Rost, so besonders in Nieder ⸗Oesterret und Mähr Der Anhau der n n, hatte sich infolge der sie vorigen Bericht geschilderten abnormen Witterung selbst in Getre . lagen bedeutend verzögert; nicht selten mußte der Anbau wel der vorgeschrittenen ene, ganz unterbleiben. oden
mußte auch die Saat in den selbe genügend abgetrocknet war.
Su Y, gehörig. Fläche i6, 85 a.
ebracht werden, bevor di; bal der spaͤter eingeircten!
n igen als gänstig beteichnet werden, wenn er auch hinter jenem der er gatzn meist jurückbleibt. Zu den ungünstigen Ginflüfsen, unter denen die Som mersaaten zu leiden haben, zählt das besonders in der nördlichen Zone vielfach beobachtet:, massenhafte Auftreten von Un⸗ traut, namentlich von Disteln und Hederich. Auch per Hrahtwurm tritt stellenweise in großen Massen auf und schädigt die Gersten⸗ faaten. Manche Saaten wurden auch durch stauende 2 zu Grunde gerichtet und mußten wie solche, die vom Drahtwurm allzu stark ge= in hatten, eingepflügt werden; in manchen Fällen war aber ein Nachbau der Nässe des Bodens wegen nicht möglich. Die meisten Nachrichten über unbefriedigenden Stand der Sommersagten sind aus Böhmen eingelangt, aus welchem Lande freilich auch nicht selten über sehr guten Stand berichtet wird. Die Ger ste befindet sich theils im Stadium des Schoßen, oder noch vor diesem Stadium; selten hat schon die. Blüthe begonnen. Hie und da lagert die entwickelte Gerste bereits und leidet auch, namentlich in der nördlichen Zone, durch Rost. Die Entwickelung des Mais jst infolge der Verspätung des Anbaues und der Hemmung des Wachs« 1 durch die Kälte zumeist zurückgeblieben; doch kann im allge⸗ meinen der Stand als hoffnungsvoll bezeichnet werden. Klagen über säckenhaften Stand, wie solche vereinzelt aus Steiermark und Kärnten vorliegen, sind verhältnißmäßig selten. In Galizien mußte hin und wieder ein Nachbau stattfinden. Ein Vergilben der Saaten wird nur selten bemerkt. In Steiermark haben die Pflanzen mitunter schon m Höhe erreicht und wurden auch schon behackt. Die Nachrichten über den Stand der Hülsenfrüächte lauten zumeist günstig, wenn auch hier und da dieselben Uebelstände wie bei den Winkersaaten beob— achtet wurden. Die Kartoffeln, deren Anbau in einem toßen Theile der nördlichen Zone erst in der ersten unihälfte vorgenommen wurde und siellenweise noch nicht beendet ist, hatten von der Nässe des Bodens zu leiden, welche vielfach ein mehr oder weniger vollständiges Ausfaulen verursachte, sodaß, wie dies namentlich in Galizien der Fall war, ein Nachbau stattfinden mußte, soweit die vorgeschrittene Jahreszeit einen solchen gestattete. Die aufge angenen zen haben sich recht gut entwickest, wenn sie auch vielfach durch Unkraut leiden. Auch die Engerlinge haben an den Kartoffeln, wie auch an anderen Saaten vielfach großen Schaden angerichtet. Auch die Zuckerrüben hatten mit manchen Uebelständen zu kämpfen, wenn auch nicht in dem Maße wie die Kartoffeln; der Anbau wurde durch die ungünstige Witterung verzögert; Verkrustung des Bodens verursachte nicht selten einen lückenhaften Stand, welcher Nachbau erforderlich machte; auch Unkraut und tbierische Schädlinge, wie Engerlinge, Rüsselkäfer und Drahtwurm, im südlichen Mähren auch Nematoden und Glanz— käfer, haben vielfach schädigend eingewirkt. Gleichwohl kann der Stand der Zuckerrüben als befriedigend bezeichnet werden, und es fehlt nicht an Nachrichten über tadellose Entwickelung. Klagen über Wurzelbrand kommen nur vereinzelt vor. Das Außs— pflanzen der Futterrüben wurde meist unter günstigen Umständen sortgesetzt und bei letzteren größtentheils schon beendet. Die Ent⸗ wickelung der Futterpflanzen, welche anfangs bedeutend zurück⸗ geblieben war, ist unter dem Einfluß der günstigen Witte rung so gut vor sich vorgegangen, daß sowohl Klee als Wiesen im allgemeinen der Quantität nach eine Mittelernte liefern dürften. Doch mußte des beginnenden Futtermangels wegen an vielen Orten der Schnitt vorzeitig vorgenommen werden. Beim Klee wurde der vielfach beobachtete schüttere Stand durch eine beträchtliche Höhe wett⸗ emacht. Die Grazarten hingegen haben öfter durch die Nässe inso⸗ ern gelitten, als durch dieselbe das Wachsthum minderwerthiger Pflanzen, so namentlich des Roßkümmels, sehr begünstigt wurde; . hat sich dort auch verhältnißmäßig wenig Bodengrgs entwickelt. Die Heumahd ist fast überall verzögert und hat an vielen Orten noch gar nicht begonnen, was nicht selten ein Ueberständigwerden der Gräser zur Folge hat. Qualitativ läßt die Heuernte manches zu wünschen übrig; vielfach wurde das Heu durch Inundation der Wiesen verschlämmt, andererseits war wieder in vielen Gegenden die Witterung dem Aufdörren un— günstig. Unbefriedigende Ernte, Ergebnisse sind in ziemlich vielen Gegenden von Böhmen und Mähren zu verzeichnen. In Berichten auß den anderen Ländern jedoch sind die günstig lautenden Nach— richten in der Mehrzahl. ie Wetden haben sich be⸗ deutend gebessert, so daß die Futternoth größtentheils be⸗ hoben erscheint. Der Raps hat zumeist gut abgeblüht und entsprechend Schoten angesetzt; die Klagen über den Glanzkäfer waren etwas seltener als gewöhnlich. Vie guten Ernte⸗ aussichten überwiegen demnach die minder günstigen, welch letztere bauptsächlich Schlesien betreffen. Die Mischlingssaaten, welche heuer häufiger als gewöhnlich als Ersatz für eingegangene Kleesaaten gebaut wurden, haben sich fast allgemein recht gut entwickelt. sZaatenstand in Ungarn.
Aus Budapest, 20. d. M, wird der Wien. Ztg.“ telegra—⸗ pbisch berichtet: Nach den beim Ackerbau Ministerium eingelangten Berichten kann Weizen im Durchschnitt als mittel, theils gut mittel bezeichnet werden. Quantitativ sind so, wie im Vorjahre, 30 biz 40 Millionen Meter⸗Itr. zu erwarten, während qualitativ der Weizen bedeutend besser ist. Die mit Roggen und Salbfrucht bebaute Fläche dürfte bei 2 Millionen Katastral⸗ 6 betragen, der zu erwartende Ertrag Ver Fatastraljoch ich auf 6 big 64 Meter⸗Itr, also insgesammt auf 12 bis 13 Millionen Met r-Ztr. belaufen. Bie Qualität wird gut sein, der Ertrag kann kaum als mittel bezeichnet werden. Das mit Wintergerste und Sommergerste bebaute Areal wird auf 1,80 Millionen Katastraljoch, der zu erwartende Ertrag per Joch auf 6 bis 7 Meter⸗Ztr., ins gesammt auf über 12 Millionen Meier ⸗-Ztr, geschätzt. ist daher besser alz im, Vorjahre. Die mit Hafer bebaute Fläche wird, auf L72 Millionen Katastraljoch geschaͤtzt, und ist per Katastraljoch ein Ertrag von 6 bis 64 Meter Itr. zu erwarten; der Gesammteikrag dürfte um 10 0½— besser als im Vorjahre sein. Der Rapsertrag ist schwach, gegenüber den Vorjahren um 50 o geringer.
ginsttgen Pitterung aber kann der Stand der Sommersagten im all⸗ ĩ en
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung füc Koblen und Koks
an der Ruhr und in Oberschle ten.
An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 12 339, nicht rechtzeitig * * . ten si 9 stell cht rech
In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 4109 nicht recht zeitig geftellt keine Wagen.
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Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Katharinen straße g, der Frau Clara Guercke 1dr, , , zobg M Meistbictende blieb Frau Mathilde Ku ken burg, Goeben⸗ straße 17, mit dem Gebot von Is o M — Koloniestraße 28, em Hauptmann a. D. Roderich von Barby zu Sanitz
Fläche 49,61 a. Nutzungswerth 3200 M Ersteher der Ober Stabsarjit a. D. Th. Hoffmann, gif nr g he 34, für das Meistgebot von 75 000 M6 —
sitenstraße 41, der Deutschen Handelsbank, G. m. b. Für das Meistgebot von 329 950 4 wurde der Kaufmann Georg Steinberg, Roßstraße 9, Ersteher. —
ertggt wurde das Verfahren in Sachen Schwedenstraße 18,
Maurermeister H. Möller gehörig. — Auf drei Monate ein
Et jn das Verfahren in Sachen Prenzlauerstraße 17, der Frau Gien, geb. Bedur ke, gehörig.
f Kerlin, 20. Juni. (Wochenbericht für Starte, Stärte⸗ bttat und Hülsenfrüchte von Max Saber ly, Berlin W. 8.) 2. Fartoffelmehl 144 — 15 AÆ, 1a. Kartoffelstärke 144 — 18 , a. Kartoffelmehl 115 — 12 4, gelber Syrupy 166 — 17 *. Kay. m = 8 , Kap. Erzort 185-19 4, zar sß ehre 16-164 A, do. rar. 17 * 1I8 4M, Rum--Kuleur t- 33 ,
ker leut 0. öl w, Herten, gelt. und weiß a. zo 3 . sekunda 18-18 , Weizenstärke (kleinst) 30-32 .,
Weizenstärke ¶ 34 —⸗ 35 , Hallesche und Schlesische 36-37 4, . (Strahlen) 16 47 , vo. (Stũdcten) 3246 Maisstärk. 3 = 65. , Schah stärte 32. 35 X, PViftoria⸗Erbsen 14— 185 M Kocherbsen 14— 19 6. grüne rhlen 14— 18 „, Futtererbsen 124—13 *, inländische weiße Hobnen 24-26 *, weiße Flachbohner 24 26 , unggrif
Bohnen 21 —22 M, galizische und rufsische Bohnen 18 = 20 4, ße Linsen 24— 34 M*, mittel do. 17— 22 4, kleine do.
12 —16 , Mohn, blauer, nom. 22 — 28 „, do weisier 0— 50 „z, Hirse, weiße 16 — 19 416, gelber Senf 12 — 20 ½6, Hanfkörner 17 bis 19 , Winterrübsen 18— 185 6, Winterraps 183 — 198 A, Buchweizen 16— 15 **, Wicken 111 — 12 vς., Pferdehohnen 12— 128 M, Leinsaat 19— 20 M, Mais loko dJt— 94 4, Kümmel h9 —=b6 M, Leinkuchen 13— 14 4A, Raptzluchen 16— 196 , va. Marseill. Erdunßkuchen 124 - 136 M, pa. doppelt gesiebtes Baum⸗ wollensamenmehl S8 = 620/0121 — 134 , pa. helle getr. Kier ger 28 bis 30 00 9t =- 10 M, pa. getr. Getreideschlempe 31—340½ 114 —· 126 , . getr. Mais- Weizenschlempe 31 — 342690 124 — 135 , pa, getr.
aisschlempe 49 - 42,90 124 — 13 M, Maljkeime 8st — I M, Roggen. lleie 9-9 A. Weizenkleie St - 99 M (Alles per 100 Kg ab KRaön Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
— Unter dem Vorsitz Seiner Durchlaucht des Prinzen Carl Anton von Hohenzollern fand am Sonnabend hierselbst die Konstituierung der Deutschen Kommission für die Brüsseler Welt aus st ellung 1897“ statt. Zum Ehrenpräsidenten wurde gewählt: Prinz Carl Anton von Hohenzollern; zum Präsidenten: Geheimer Kommerzien Rath Herz, Präsident der Aeltesten der Kauf mannschaft von Berlin; zu Vize⸗Präsidenten: Kammer⸗ herr Arnold Freiherr von Solemacher⸗ Antweiler; abrik⸗˖ besitzer Ernst Borsig, Berlin; Kommerzien⸗Rath aßler, Reichsrath der Krone Bayern, Präsident des Zentralverbandes Deutscher Industrieller, Augsburg; Königlich belgischer General—⸗ Konsul Georg Goldberger, Berlin. Zum General-⸗Kommissar der Deutschen Abtheilung wurde Geheimer Kommerzien⸗Rath Max Günther berufen. Die Geschäftsführung der Kommission ist Herrn Dr. Jannasch übertragen. An denselben sind als Leiter der Geschäft-stelle: Berlin W., Lutherstraße 5, alle die „Brüsseler Weltausstellung 1897 betreffenden Anfragen, Anmeldungen ꝛe. zu richten.
—. Der Geschäftsbericht der Nieder sächsischen Bank in Bückeburg lautet, wie folgt: „Der Aufschwung, welchen der ge—⸗ schäftliche Verkehr im abgelaufenen Jahre genommen hat, ist auch bei unsercr Bank in befriedigender Welse zum Ausdruck ge— kommen. Wir können demgemäß für die Abtheilungen Bremen und Hannover eine weilere Zunahme, des Konto- Korrent, Geschäftßz. dem wir besondere Aufmerksamkeit ewidmet haben, konstatieren und würden in der Lage gewesen fein, den Aktionären unserer Bank für das abgelaufene 35. Geschäftsjahr einen Reingewinn von 584 857 M zur Verfügung zu stellen, wenn nicht die am 24. Februar d. J. entdeckten jahrelangen Unterschleife des früheren Direktors unserer Zentrale uns um die Früchte unserer Bemühungen gebracht hätten. Die Fehlbeträge sind an den entsprechenden Aktiv- posten gekürzt worden, während der für schwach anzusehende und an⸗ scheinend zu hoch angelaufene Konten reservierte Betrag von 51tz 263 M unter der Position „Konto- Korrent ⸗ Kreditoren“ verbucht ist. Es ergiebt sich aus der Bilanz, und dem Gewinn- und Verlust⸗Konto, daß der ausgewiesene Gewinn Saldo pro 1895 inkl. Vortrag aus 1894 im Betrage von 599 942 Se, sowie die vorhandenen Reserven von 533 138 6 mit zusammen 1 138 080 auf die Verlustziffern ab= geschrieben sind, sodaß über die Tilgung des verbleibenden Fehlbetrags von 1 995 636 seitens der Generalpersammlung ein Beschluß herbei⸗ zuführen ist. Wenn wir in diesem Jahre davon Abstand nehmen, Umsatzziffern zu veröffentlichen, so geschieht dies lediglich, um an— gesichts der Vorkommnisse in Bückeburg kein unrichtiges Bild über die wirklichen Umsätze erscheinen zu lassen; der Umsatz in Bremen und Hannover ist nicht unerheblich gestiegen. Im verflossenen Jahre hatten wir Gelegenheit, uns an verschiedenen Emissionsgeschäften zu betheiligen, die einen guten Nutzen abgeworfen haben. Die am Jahresschluß noch unerledigten Betheiligungen an den Emissionen von 409 Rumän. amort. Rente von 1894, 3 o/o Hannov. Prohinz. Anleihe, 45 0οὴm˖ Obligationen der Act.⸗Ges. für Pharmaceutische Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Cassel, 4 0, Moskau⸗Kiew-Woronesch Eisenbahn⸗Prior., Anleihe, 40/0 Rybinsk Eisenbahn-Prioritäts, Anleihe (Konvertierung der 5 S Anleihes. 3 o Breslauer Stabt. Anleihe Nonvertierung der 409 Anleihe), 33 0 Norwegischen Hypothekenbank Obligationen (Konvertierung der 40/0 Obligationen) sind inzwischen bis auf die beiden letztgenannten Posten vollständig abgewickelt, sodaß der Nutzen aus diesen Geschäften dem laufenden Jahre zu gute kommen wird. Zum Schluß glauben wir, so schwer auch die Vor⸗ kommnisse in Bückeburg unser Institut getroffen haben, unserer An⸗ sicht dahin Ausdruck geben zu sollen, daß, dank der guten Grundlage für unser Geschäft, wir einer gedeihlichen Weiterentwickelung der Bank wohl entgegensehen dürfen.“
— Das ‚Gewerbeblatt aus Württemberg“, herausgegeben von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel, hat in Nr. 25 folgenden Inhalt: Dienstnachricht. — Gesetz zur Befämpfung des unlauteren Wettbewerbes. (Vom 27. Mai 1896.) — Die Komer⸗ graphie — eine neue graphische Kunst? — Neuer Schützenwächter für mechanische Webstühle, System G. Wagner. — Verschiedene Mit⸗ theilungen. (Verlängerung der ungarischen Patente. — Sind Maschinen gebrauchsmusterschußfähig? — Ueber das „Bouquet! des Weines. — Ein Laboratoriumsmittel gegen Hautverbrennung.) — Gewerbliche 2c. Rezepte. — Ausstellung? wesen. — Mittheilungen aus dem Vereinsleben. (Gewerbeverein Besigheim) — Literarische Er⸗ scheinungen. — Thätigkeit des chemischen Laboratoriums. — Reichs Patente von Erfindern aus Württemberg. (Patent ⸗Anmeldungen. — Patent · Ertheilungen. — 1 e,, n. eines Patents.) — Gebrauchs⸗ muster. Gintra a n — Neue Erwerbungen für die Bibliothek der Königlichen . telle für Gewerbe und Handel. — Submission. — Ankündigungen.
Stettin, 20. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen behauptet, lolo „ — vai Juni Juli — , 7. Seym.- Ott. 14200 Roggen behauptet, lolo 108 — 114, pe. Juni⸗Juli —, a GSeyt.⸗Ott. 13,60. Pommerscher Hafer loko 118 122 Rüböl ole unverändert, vr. Junt-Juli 46,0, pr. Sept. Okt. 46.20. Spiritus fester, lol nr 70 M Ronsumstruer 32, 60 Petroleum Ioto 10,65
Breslau, 20. Juni. (W. T. B.) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 106 ½˖ exkl. 50 M Verbrauchs⸗« . . Juni 52,20, do. do. 70 erbrauchsabgaben pr.
uni 32,30.
Haghbeburg, 20. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ jucker exkl., von 92 0/9 — — Kornzucker erkl. Z8 / Rendemen! 16,50 — 10,70, Nachprodulte exkl. 7öo / Rendem. 7, 90 = 8,40. Still. Brorraffinade! — —. Brotraffinade III —, —. Gem Raffung mit Faß 24,50 - 265,50, Melis 1 mit Faß — —. Still. Robzucker Probutt Transtto f. 4. B. Hamburg pr. Juni 10,17 Gd., 109,20 Br., pr. Jult 10,25 Gd., 10,30 Br „pr. September 10,47 Gd., 10,523 Br., pvr. Oftober⸗ Veiember 19,35 bez, 10,0 Br., pr. Januar März 10,) 5 Gd., 10,60 Br. Schwach.
g. 20. Juni. (W. T. B. Kammzug⸗Termintanden.
La Plata. Grundmuster B. yr. Junt 3.274 M pr. Jult 3, 274 , pr. August 3.30 , pr September 38, 32 M, pr. Oftober . A, pr. November g, 3 „M. pr. Dezember 5,35 Æ, pr. Januar 3, 874 , pr. Februar 3,40 , or März 3,40 M, vr. April 3,40 Æ, pr. Mal 3, 40 Æ Umsatz: 25 000 kg. Behauptet. Mannheim, 20. Juni. (W. T. B.) Produk tenmarkt. 6 pr. Juli 14,66, . November 14335. Roggen pr. Juli 12,40, r. November 12,25. fer pr. Juli 12,89, pr. November 12,35. ait vr. Juli 9g, 9, pr. November 9, 30.
Lübeck, 20. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zafuhr betrug 4000 Ztr. Die Tendenz war anfangs flau, später aber be— estigt, sodaß der Markt geräumt ist. Beiahlt wurde für gröbere luftwollen 98 — 105, für mittelgrobe Wollen 100 — I10, für mittel
und feine Wollen 108 — 122 4 ; 6 20. Junt. (W. T. B.) Böörsen ⸗Schlu .
Raffinlerteß Petroleum. (cffintelle Notierung der
Petroleum Börse ) Ruhig. Loko 6, 29 Br. Russtsches Petroleum. Toro 6. 5 Br. . Ruhig. Wilcor 25 3, Armqgur 3 är 4. Cudaip zt *. Cöoice Grocerr , 3, White label 236 3. Falrbanks 23 3. Syed ruhig. Short elear middling
23 2. Reis ruhig. Kaffee ruhig. Baum wolle stetiger. Upl ind middl. loko 38 3. Ta back, 324 Hassct Kentucky, Seronen Carmen, 100 Seronen Ambalema, 112 Packen Sumatra.
Hamburg, 20. Juni. (G. T. B.) Gerreidemarkt. Weizen loko sstz⸗ holsteinischer loko neuer 154 — 157. loko fester, hiesiger —, mecklenburger loko 6. russischer loto ruhig, 7 — 78. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Rübtl (unperzollt) ruhig, loko 463. Spiritus ruhig, vr. Juni⸗Juli 166 Br., pr. Jul August 16 Br., ver August September 178 Br., per Sep- tember Oktober 173 Br. Kaffee ruhig. Umsatz — Sack. Petroleum geschäftslos. Standard white loko 6,25.
Kaffee. (Nachmittagsbericht Good werage Santos pr. Juli 585, vr. Seytember 574, vr. Dezember hr, vr. Mär 55. Behauptet. — Zucker markt. (Schlußbericht.) Rüben NRNoh zucker J. Produkt Basig S8 o Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg yr. Juni 10,07 vr. Juli 10,124, vr. August 10,30, pr. Oktober 10,35, Ir. Dezember 10,375, pr. März 1065. Matt.
Wien, 22. Juni. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 10. bis 16. Juni S895 910 Fl., Mehreinnahme
49 937 Fl.
Pe st, 20. Juni. (W. T. B. Produ ktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Mal⸗Juni 6, 4s Gd., 6,48 Br., pr. Herbst 6,860 Gb., 6.51 Br. Roggen pr. Herbst 5,52 Gd., 5,53 Br. Hafer pr. Herhst 5.43 Gd., 5.44 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 3 98 Gd., 3, 99 Br., vr. Juli⸗August 490 Gd., 4 01 Br. Kohlraps pr. August⸗September 10,45 Gd. , 10,55 Br.
London, 20. Juni. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.
966 Javpazucker 12 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 10M / is flau. ⸗ — 22. Juni. (W. T. B.) Die Getreidezu fuhren betrugen in der Woche vom 13. Juni bis 19. Juni: Engl. Weizen 16231, fremder 79 906, engl. Gerste 1273, fremde 36 908, engl. Malzgerste 27 700, fremde 259, engl. Hafer 11656, fremder 102 353 Qrts., engl. Mehl 18 810 Sack, fremdes 9 369 Sack und 200 Faß.
Liperyool, 29 Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umlotz 38000 B., davon für Spekulalion und Grvort 500 B. ester. Amerikaner 1 höher. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Juni⸗Juli 3651 /e Käuferpreis, JuliAugust 3586/9 do., August⸗ September 356 / . —= 354 /e do., September. Oktober 3u6 / . Verkäͤuferpreis, Oktober ⸗ November 34/0 — z45seg do., November Dezember 363 se, bis 36g do., Dejember⸗Janugr 36 ee — 34M do., Januar⸗Fehruar Za se i Februar⸗ März 316/e Verkäuferpreis, März ⸗April
64 d. do.
Paris 20. Juni. (W. T. B.) (Schluß) Rohzucken ruhig, 88 0½ loko 281 à 28. Weißer Jucker matt, Nr. 3, pr 100 kg,
pr. Juni 293, pr. Juli 298 pr. Juli⸗August 298, vr, Oktober⸗ Januar 304.
Am sterdam, 20. Juni. (B. T. B.! Java-⸗Kaffee good ordinary 0g. — Bancazinn 374. Konstantin gpel, 22. Juni. (W. T. B.). Die Einnahmen der Türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft in Konstantinopel betrugen im Monat Mal 1896 19 600 900 Piaster gegen 22 10900090 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
Die Betriebseinnahmen der Anatolischen Eisenbahn auf der Stammlinieg Haidar - Pascha — Angora (578 km) be- trugen im Monat April 18966 257 077 Fr., im onat April 1895 221 528. Die Betriebsausgaben betrugen im Monat April 1896 144916 Fr., im Monat April 1885 183 523 Fr. Für die Zeit vom J. Januar bis 30. April 1896 betrugen die Be— triebseinnahmen S64 744 Fr., für denselben Zeitraum 1895 slb C37? Fr. Die Betriebsausgaben betrugen vom 1. Januar bis 30. April 1896 598 28 Fr., im gleichen Zestraum 1895 596 426 Fr. Der Betrieb auf den einzelnen Theilstrecken des Ergänzungsnetzes Es kü scheh ir — Konia erfolgt bis zur gänzlichen Fertigstellung dieses
Netzes zu Lasten des Baufonds.
, 20. Juni, (W. T. B.) Die Bör!e eröffnete in träger Haltung; im weiteren Verlauf gaben die Kurse nach. Schluß schwach. Der Umsatz der Akt ien betrug 45 090 Stück.
Weiz en eröffnete stetig. gab dann auf allgemeine Liquidation und Verkäufe der Haussiers im Preise nach, kräftigte sich jedoch später auf. Kaufordres und schlechte Ernteberichte sowie auf Deckungen der Baissiers; schließlich wieder fallend. Schluß willig. — Mais im allgemeinen fest während des ganzen Börsenverlaufs. Schluß stetig.
Wagarenbericht. Haumwolle ⸗ Preis in Nem⸗ Jort 75. do. do. in New⸗Orleans 7, Petroleum Stand. white in New⸗Ferk 700, do. bo. in Philadelphia 6,95, do. rohes (in Gases) 790. do. Pipe line Certif. pr. Mal 110, Schmal Western steam 437, do. Rohe & Brotherg 462, Mais pr. Junt 34, do. pr. Juli 343, do. vr. September 355, Rother Winterweizen 723, Weizen pr. Juni 638, do. pe. Juli 633, bo. vr. September 644, do., per Dezember S6t, Getreide fracht nach Livervool 15, Kaffee fair Rio Nr. 7 16 do. Rio Nr. 7 vr. Juli 11,50, do. do. pr. September 10,45. Mehl, Spring⸗ Wheat elears 2,40, Zucker 34, Zinn 13,60, Kupfer 11,75.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 6749 452 Doll. gegen 9032 747 Doll. in der Vorwoche; davon für Stoffe 1151 657 Doll. gegen 1 381 120 Doll. in der Vorwoche.
Chicago, 20. Juni. (W. T. B.) Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, erholte sich aber im weiteren Verlauf auf Be— richte von Ernteschäden in den Nordwest Staaten. Gegen Schluß abermalige Abschwächung. Schluß kaum stetig. — Mais anfangs stetig, änderte sich im Verlauf nur wenig, da sich kein besonderer Einfluß geltend machte. Schluß stetig.
Welzen pr. Juni 574, do. pr. Juli 575, Maitz pr. Jun 275. Schmal pr. Juni 4.10 do. vr. Juli 4100. Speck shorf elear 4.00. Pork pr. Juni 705.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. 6. Juli, 4? Uhr (Greenwich-Zeit), auf dem Zentralbahnhof zu Amsterdam, im Lokal neben dem Wartesaal III. Kl. (Gingang Vestibül): Herstellung des eisernen Oberbaues einer Brücke er⸗ bindungsbahn in Rotterdam. Schätzung 16 000 FJ. Bedingungsheft mit 165 Zeichnungen ist gegen Bezablung von 3 Fl. im Zentral. Verwaltungsgebäude der Hollandsche Tzeren Spoorweg-Maat- sehappy am Droogbak zu Amsterdam, Bureau: Wegen Werken Zimmer Nr. 164, oder unter Ueberweisung des Betrags per Post⸗ anweisung anne, werden nicht in m genommen) eben⸗ daselbst erhältlich. Anweisung erfolgt, wie im . an ·
Bed 2 nko.
Spui Nr. 28a, im Haag, und dur
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ureau der Werke zur Verlegung der asmündung zu ' bosch und beim Arrondissements. Ingenieur m , , ̃