dem Brunnen von El-Onthia angetroffen und 2 Tuaregs in das Lager mitgebracht; dieselben ö. freundschaftlich . genommen worden. Am Abend seien dann noch weitere 15 Tuaregs mit ihrem päuptling Puchaoni gekommen, welchen merli glaube wiedererkennen zu können. it diesen Tuaregs en Unterhandlungen über den Ankauf von Kameelen eröffnet worden. Während der Unterhandlungen seien noch mehrere Leute vom Stamm der Chamboas gekommen. Dieselben seien . gut aufgenommen worden, worauf noch eine große ahl Chamboas gekommen sei. Diese hätten aber keine Geschenke ekommen und seien deshalb ö ewesen. Die versprochenen Kameele seien am 8. Juni gebracht worden. Am nächsten Tage, auf welchen die Abreise festgesetzt gewesen sei, be der Marquis Morés mehrere Diebstähle konstatiert, dann ei er abmarschiert. Die Tuaregs seien gegen 19 Uhr ver⸗ wunden und dann wiedergekommen. Drei derselben hätten orès von hinten mit dem Säbel angegriffen. habe einen von ihnen getödtet und die beiden anderen ver⸗ wundet, sei aber selbst an der Hand verwundet worden. Er habe darauf seine Diener beauftragt, den Marsch mit den Kameelen hertz eben, aber die Begleiter seien entflohen. Mors habe alsdann, durch einen Strauch gedeckt und unter— ützt von zwei Dienern, noch eine Stunde gekämpft. Hierauf ätten die Tuaregs die Karawane geplündert und seien ent⸗ ohen. Am anderen Tage seien Zmerli und die anderen jener, welche die Tuaregs gefangen genommen, dann aber wieder freigelassen hätten, an die betreffende Stelle zurück⸗ ekommen und hätten dort fünf Leichname gefunden. Moros ei ö schrecklich zugerichtet gewesen, daß man nicht habe unter⸗ cheiden können, welche Wunden von Kugeln und welche von Säbelhieben herrührten. Die Leiche habe auf dem Bauch gelegen, die Arme nach vorn gestreckt.
Das „Evénement“ erfährt aus guter Quelle, zwischen dem französischen Ministerium des Aeußern und der Pforte seien . in Betreff der Besetzun J von Ghadames eingeleitet worden, um Katastrophen, ähnlich dem Ueberfall der Expedition Morès, vorzubeugen.
Rußland.
Der Großfürst Wladimir ist von St. Petersburg nach Rybinsk a. d. Wolga abgereist und wird sich von dort zum Besuch der Ausstellung nach Nischni-⸗Nowgorod begeben.
Italien.
Die Königliche Familie Zurufen von der Bevölkerung empfangen wurde, wohnte . in Mailand der feierlichen Enthüllung des dem König Victor Emanuel II. errichteten Standbil des bei. Bei der Feier waren ferner nig n. der Minister⸗Präsident di Rudini, der Schatz ⸗Minister Colombo, zahlreiche Senatoren und De⸗ putirte, sowie Vertreter von Behörden und Vereinen; auch war eine ungeheure Menschenmenge auf dem Festplatz versammelt. Der Bürgermeister von Mailand und Visconti⸗ Venosta hielten Ansprachen. Die Feier, welche unter großer Begeisterung verlief, gestaltete sich zu einer wahren Apotheose
welche mit begeisterten
für den König Victor Emanuel. Die Königliche Familie war
Gegenstand fortwährender jubelnder Huldigungen.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erinnerte der Deputirte Imbriani anläßlich des Jahrestages von San Martino und Solferino, sowie der Enthüllung des Victor⸗Emanuel⸗Denkmals in Mailand an den glorreichen 24. Juni 1859 und wünschte den lateinischen Völkern neuen Ruhm. Der Präsident der Kammer schloß sich den Gefühlen an, welche der ruhmreiche Jahrestag in aller Herzen erwecke, und widmete an dem Tage, an welchem in Mailand das Standbild Victor Emanuel's enthüllt werde, dem tapferen Begründer der italienischen Einheit und Unabhängigkeit im Namen der Kammer Worte ehrendsten Gedenkens.
Unter großem Zudrang hielt heute der Papst ein öffent⸗
liches Konsistorium, bei welchem einer Anzahl von Bischöfen der Kardinalshut aufgesetzt wurde, und sodann ein geheimes Konsistorium ab, in welchem 16 neue Bischöfe präkonisiert wurden. Die . Zeremonie fand in dem „Königlichen Saal“ des atikans statt. Eine große Zahl von Gläubigen neh g auch in dem „Herzoglichen Saal“ dem Vorbeigang des Päpstlichen Zuges an. Lebhafte Zu⸗ rufe begrüßten den apst, als er, mit Pluviale und Tiara angethan, auf der Sedia, von den Flabelli um⸗ eben, durch den Herzoglichen Saal kam und später durch enselben zurückkehrte. Der Papst war bei vortrefflichem Be⸗ finden und vollzog alle Handlungen während des Konsistoriums ohne Beschwerde.
Spanien.
Der Senat hat den Antrag des Senators Comas auf Kündigung des Protokolls mit den Vereinigten Staaten vom Jahre 1877 mit 88 gegen 44 Stimmen ab⸗ gelehnt. — Die Deputirten kammer nahm einen Gesetz⸗ entwurf an, durch welchen die Regierung zur Erneuerung der schwebenden Schuld ermächtigt wird.
Schweiz.
Beide Häuser der Bundes versammlung haben ein⸗ stimmig den Bericht des Bundegraths über den Simplon⸗ Durchstich genehmigt. Der Vize⸗Präsident des Bundes⸗ raths Lachenal erklärte, die Ratifikation solle baldmöglichst erfolgen. Bedauerlich würde es sein, wenn Italien, wie eine italienische Mittheilung an deute, die Ratifikation bis nach Be⸗ willigung der Subventionen durch die Kantone, die italienischen Städte ünd Provinzen aufschieben sollte. Die Schweiz, welche das Unternehmen ausführe, könne ie die Ratifikation nicht beschließen, bevor die Finanzierung gesichert sei.
Belgien.
Im Sengt führte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, der Finanz⸗Minister bei der Berathung des von der Depu⸗ tirtenkammer bewilligten Gesetzentwurfs, betreffend die Brannt⸗ weinsteuer, aus, daß diese Bewilligung nicht die geringste un⸗ erlaubte Spekulation hervorrufen koͤnne. Der Minister setzte dann des weiteren seine Absichten auf fiskalischem und budgetärem Gebiet autzeinander und erklärte, er beabsichtige, alle weisen und nützlichen Reformen ö. Ausführung zu bringen und bestehe auf der Nothwendigkeit, die Schulden⸗ tilgung wieder aufleben zu lassen. Schli ö ließ der Minister
des längeren über die auf sozialem Gebiet getroffenen
aßregeln, die geforderten Kredite und die , . aus, welche er besonders für die unentbehrlichsten Bedürfnisse des Lebens einzuführen gedenke.
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Türkei.
Die Dragomane der Botschaften haben, wie W. T. B.“ aus ö erfährt, gestern der Cie nochmals in freundschaftlichen Vorstellungen die
urchführung der zur e, . der Lage auf Kreta vor⸗ geschlagenen Maßregeln empfohlen.
Die von dem griechischen Minister des Aeußern Skuzes an den türkischen Gesandten in Athen gerichtete Er⸗ klärung lautet dahin, daß die griechische ö . 3 fernerhin eine korrekte Haltung beobachten werde, daß sie jedo außer stande sei, angesichts der tiefen nationalen Bewegung ,,. Hilfeleistungen an die Kreter oder deren materielle inte n, einzudämmen.
n Athe
3 n eingetroffenen Nachrichten aus Kreta zufolge hat Abdullah Pascha eine Proklamation erlassen, welche den kretischen Landtag auf nächsten Montag ein⸗ beruft, ohne die Bedingung der vorherigen Unterwerfung der Aufständischen, die in dem Irade des Sultans gestellt war, zu erwähnen.
Das „Reuter 'sche Bureau“ berichtet, in Wan hätten am Montag neue Unruhen stattgefunden, bei denen sehr viele Armenier getödtet worden seien. fehl reich Armenier hätten sich in das englische Konsulat geflüchtet. Auf Ersuchen von türkischer Seite hatten der britische und der . Konsul interveniert, deren Schritte von Erfolg begleitet gewesen seien. In Wan seien gegenwärtig 5 Bataillone zusammengezogen. Weitere 4 Bataillone und 1 Kavallerie⸗Regiment würden dorthin ge⸗ sandt werden. Ein Trupp von 500 Mann, welcher, geführt von einigen aus dem Ausland eingetroffenen Armeniern, Wan in der Nacht vom 21. zum 22. d. M. verlassen hatte, . von Kurden angegriffen und zersprengt worden; die
rmenier seien zumeist nach der persischen Grenze ge⸗ k In Tokad und Niksar seien Unruhen unter den
rmeniern ausgebrochen, welche jedoch alsbald erstickt worden seien. Die Rückwirkung der jüngsten Ereignisse auf die mohamedanische Bevölkerung, ige g dere 4 die Kurden, mache h an vielen Orten bemerkbar. Die Pforte zeige sich aufrichtig bestrebt, die Bewegung einzudämmen.
Nach türkischen Angaben beziffert sich die Zahl der auf⸗ ständischen Drusen (ssiehe Nr. 147 d. Bl] auf 7000 bis S009 Mann. Zur Unterdrückung der Aufstände . 25 Redif⸗Bataillone aufgeboten worden, von denen 6 Bataillone, welche für Kreta in Reserve gestanden hätten, bereits von Smyrna abgegangen seien. 4 klein⸗asiatische Bataillone des II. Korps und 19 Bataillone des V. Korps seien zur Zeit in der Mobilmachung begriffen und . in fünf Tagen marsch⸗ fähig sein. An Linientruppen seien 4 Batterien und 5 Eska⸗ drons von Damaskus nach Hauran abgegangen. Das Ge⸗ rücht, die von den Drusen umzingelte Garnison von Su⸗ weldah habe kapituliert, finde keine Bestätigung; auch die angebliche Niederbrennung des Regierungsgebäudes in Suweidah werde türkischerseits für unbegründet erklärt. Die türkische Garnison in Kanawat schwebe, wenn nicht bald Entsatz eintreffe, ebenfalls in Gefahr. Mit den Truppen, welche durch ö , aufgerieben worden, seien auch 3 Stabsoffiziere gefallen.
Serbien.
Der Fürst von Montenegro wird, wie „W. T. B.“ erfährt, am Sonnabend in Belgrad eintreffen und bis Dienstag dort verweilen. Zu seinen Ehren wird eine Gala—⸗ vorstellung im Theater, ein Galadiner bei Hofe und eine Parade, sowie ein Volksfest stattfinden.
Amerika.
Bei den in Canada vorgestern abgehaltenen allgemeinen Wahlen ist, wie „W. T. B.“ aus Toronto erfährt, die Regierung unterlegen, was hauptsächlich der Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik in der Schulfrage in Manitoba zugeschrieben werde. Gewählt wurden S3 konservative und 119 liberale Kandidaten.
Die demokratische Staatskonvention von New⸗ Jork hat ein Programm zu Gunsten der gegen⸗ wärtigen Goldwährung, bis ein gemeinsames inter⸗ nationales Vorgehen im Sinne des Bimetallismus als ge⸗ sichert gelten könne, angenommen. Die Amtsführung Cleveland's wurde gebilligt, allein die Delegirten wurden nicht ange⸗ wiesen, irgend einen besonderen Kandidaten zu unterstützen. In Ohio, Indiana und Texas nahmen die demokratischen Konventionen ein Programm zu Gunsten der freien Silber⸗ prägung an.
Aus Cuba liegt die Nachricht vor, die Aufständischen seien bei zwei Zusammenstößen geschlagen worden und hätten einen Verlust von 36 Todten, unter denen sich ihr Führer Octavio Hernandez befinde, gehabt.
Die „Times“ erfährt aus Georgetown, daß die Kolonial⸗ truppe von Britisch⸗Guyang nach Acarabisi zum Schutze der Landmesser abgegangen sei.
Der argentinische Senat hat, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, eine Gesetzvorlage angenommen, durch welche das Ab⸗ kommen mit Morton Rose u. Co. bezüglich der Santa⸗F⸗ Anleihe genehmigt und die 4 ermächtigt wird, alle Schulden mit Einschluß von 34 Millionen Buenos⸗Aires⸗ Obligationen und von 11 Millionen Cordova⸗Obligationen * vereinheitlichen. Alle Obligationen sollen in vierprozentige . werden. Die Vorlage ist noch von der Kammer zu
erathen.
Afrika.
Dem „Daily Telegraph“ wird aus Prätoria von gestern berichtet, dort gehe das Gerücht, daß ein Angriff auf Fort Salisbury stattgefunden habe, bei dem die Weißen schwere Verluste erlitten hätten.
Demselben Blatt wird aus Kimberley von gestern ge⸗ meldet, dort erhielten sich die Gerüchte, daß Salisbury eingenommen sei; 59 Mann in dem befestigten Lager sollten getödtet und sürchtersich verstümmelt und die Maxim⸗ peschtt zertrümmert worden sein. Eine direkte Bestätigung
er Nachricht liege nicht vor.
Aus Kapstadt berichtet die Times“ vom 24. d. M., das gen Land um Salisbur . im Aufstand begriffen.
an warte dort ängstlich auf Hilfe. Obgleich Salisbury be⸗ ge gt sei, so seien doch viele ,, , eee, Plätze ungeschützt.
an nehme an, daß eine starke Abtheilung von Reichstruppen bald dahin werde entsandt werden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige inn dez eilage.
Reichstags befindet fich in der Ersten und Zweiten
— In der heutigen (114) 5 des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Nieberding hei— wohnte, wurde die zweite Berathung des Bür an en Gesetz buchs fortgesetzt beim vierten Buch: „Familienrecht und zwar beim Abschnitt über die „Bürgerliche Ehe“.““
Nach 5 1286 darf ein Mann nicht vor Eintritt in die Volljährigkeit, eine Frau nicht vor Vollendung des sechzehnten Lebensjahres eine Ehe eingehen. Einer Frau kann i n von dieser Vorschrift bewilligt werden.
Die Sozialdemokraten beantragten, statt „vor dem Eintritt der . zu setzen: vor dem vollendeten 20 Lebeng—= jahr“; ferner wollten sie die Befreiung von der Vorschrift nicht bloß für die Frau, sondern auch * den Mann zuge— lassen wissen.
Abg Bebel Erz empfahl die Anträge, namentlich den letzteren, weil die Vorschrift des Gesetzes nicht durchführbar sei, wenn nicht auch für den Mann eine Ausnahme gemacht werde.
Abg. Dr. von Cuny ul.): Die Männer können auch früher heirathen, wenn sie früher für volljährig erklärt werden; damit werden sie auch ehemündig. .
Bundesrathskommissar Professor Mandry bestätigte die Aut⸗ führungen des Vorredners. Wegen der dominierenden Stellung dez 5 in der Ehe müsse derselbe volljährig sein bei Eingehung
er Ehe.
Abg. Bebel: Wir wollen keine dominierende Stellung des Mannes in der Ehe, wir wollen die Gleichberechtigung.
Die Anträge wurden abgelehnt.
Zu S8 1288 lag ein sozialdemokratischer Antrag vor, wonach die Kinder nur bis zum 21. (statt bis zum 25. Lebensjahre der Zustimmung des Vaters zur Eheschließung bedürften.
Abg. Bebel führte aus, daß die Arbeiter mit dem 21. Lebens« jahre sämmtlich selbständig seien, so daß sie der elterlichen Gewalt nicht mehr unterstehen sollten.
Abg. Gröber (Zentr.) erklärte, daß das Zentrum für den Antrag stimmen werde.
F§z 1288 wurde mit diesem Antrag angenommen.
Nach § 1293 soll eine Ehe nicht geschlossen werden dürfen zwischen Personen, von denen die eine mit Eltern, Voreltern oder Abkömmlingen der anderen Geschlechtsgemein—
schaft gepflogen hat.
Abg. Stadthagen (Soz.) beantragte, diese Bestimmung zu streichen. Die Bestimmungen schafften neues Recht und könnten nur zu allerlei Chikanen sühren, wenn sie überbaupt ins praktische Leben eingeführt werden könnten.
Der Antrag wurde abgelehnt.
Nach § 1298 dürfen Militärpersonen und solche Landes⸗ beamten, für welche bei der Eheschließung eine Genehmigung erforderlich ist, ohne diese vorgeschriebene Erlaubniß die Ehe nicht eingehen.
Abg. Bebel beantragte die Streichung dieser Vorschrift; da die Ehe für jeden gesunden Hann und jede gesunde Frau eine Noth— wendigkeit sei, so sei es unrichtig, daß der Staat für seine Beamten besondere Ehehindernisse bereite. Bei den Militärpersonen bestehe noch das materielle Erforderniß des sogengnnten Kommißvermögenßz'. In der österreichischen Armee, für welche ähnliche Bestimmungen gälten, hätten sich daher bezüglich der jüngeren Offiziere bedenkliche Konkubinationsverhältnisse herausgebildet.
§z 1298 wurde unverändert angenommen.
Nach § 1337 steht dem Mann die be,, e,, in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegen— heiten zu; er bestimmt insbesondere Wohnort und Wohnung. Die Frau ist nicht verpflichtet, der Entscheidung des Manneg i. zu leisten, wenn sich die Entscheidung als Mißbrauch eines Rechts darstellt.
Die Sozialdemokraten beantragten für diesen Paragraphen folgenden Fassung:
In allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten sind beide Ehegatten gleichberechtigt. Bei Meinungsverschiedenheiten über den ehelichen Aufwand entscheidet dersenige Theil, aus dessen Vermögen die Ehelasten zum rößten Theil bestritten werden. Jedoch darf die Ent ng den anderen ,. in seiner Erwerbsfähigkeit nicht schädigen. Für die Wahl des Wohnorts giebt die 9a dung desjenigen Ehegatten den Aug cle dessen Beruf für die Lebenk⸗ führung der Familie maßgebend ist. Ein Gatte ist nicht verpflichtet, der Entscheidung des anderen Theiles Folge zu leisten, wenn diese Entscheidung sich als Mißbrauch des die Entscheidung treffenden Theiles e elf
Abg. Traeger (fr. Vollsp.) erklärte sich für Streichung den § 1337. Solche allgemeinen Bestimmungen, führte Redner aus, sind sehr bedenklich, weil sie den thatsächlichen Verhältnissen nicht ent⸗ sprechen. Die Petition der Frauen geht allerdings mit ihren über treibenden Behauptungen über das Maß des Berechtigten hinaut. Aber das 2 festgehalten werden, daß der Entwurf auf die Neu⸗ formationen der Zukunft Rücksicht nebmen muß. Ein solches Ge— bäude, welches für Jahrhunderte eingerichtet wird, muß auf irg, berechnet werden, damit auch die neuen Ideen Platz finden.
ie Petition der Frauen spricht davon, daß die Bestimmung del
1337 an die dunkelsten Tage des Mittelalters erinnere. Daß ist eine Uebertreibung, aber richtig ist, daß die Bestim— mung nur für die Zeiten paßt, wo die Frau noch keinen selbständigen Beruf hatte. Heute hat die Frau fast alle Gebiete des Lebens erobert. Man kann sie nicht mehr dem Manne ohne weiteres unterordnen. Eine richtige Ehe kann nur auf dem Boden der Gleichberechtigung geführt werden. Wird der eine Theil dem andern untergeordnet, so wird, der andere Theil ö. Hinterlist und zu allen möglichen Schlechtigkeiten verleitet, um seine Stellung zu verbessern. Ich bitte Sie, die Wünsche der Frauen ju berücksichtigen.
An der weiteren Debatte, über deren Verlauf morgen I rig berichtet werden wird, betheiligten sich bis n Schluß des Blattes der Geheime elt a, Professor Dr. Planck sowie die au, Rickert fr. Vgg.), Bebel (Soy) und Dr. von Dziembowski (Pole).
Der 8 1357 wurde unverändert angenommen.
— Nach amtlicher le, er,. = 4. hannoverschen Wahlbezirk (Stadt Hannover) vor, e, . Landtags⸗Ers J,, der Zweite Direl g er Stggts-Archlve in Verlin Dr. Sattler (al) mit von 409 abgegebenen Stimmen n Mitglied des Hause der 6 wieder gew Tischlerme
wurde bei der heute im
hit. Ver Gegenkandibhtt; ster Heinze (Handwerkerpartei) erhielt eine Stimme. ;
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Bestimmung des § 31 des Eigenthum Erwerb ęzgesetzes vom Mal 1873, wonach die , , btretung und Berpfän dung von Pacht ⸗ oder Miethzinsen auf mehr als In Vierteljahr, . sie . Nachtheil der eingetragenen Gläubiger gerecht, ohne Wirksamkeit ist, findet, nach einem Urtheil des Reichs. gericht; II. Zivilsengts, vom 9. Januar 1896, auch Anwendung auf in Abkommen n Vermiether und Miether, wonach der NMiether berecht t sein soll, mit einem von ihm dem Vermiether gewährten Darlehn den Miethzins viertel— shrlich pracnumorandg. an seine Darlehnsferderung guf« jurechnen. „Es figgt sich, ob die im voraus an, Kom⸗ yensation als eine Vorauserhebung oder Abtretung der Miethe im Sinne des 5 31. des ECigenthumgerwerbsgesetzes anzusehen oder doch einer solchen ö ist. Ungenau wäre es allerdings, dies von dem Kompensationszvertrage als solchem auszusagen; gesagt werden kann und muß es aber von der Hingabe eines Darlehns von einer mehrere zukünftige Miethraten deckenden Höhe, wie hier eine be— hauptet ist, in Verbindung mit dem Kompensatlonsvertrage, und dies sst offenbar auch die Meinung des Berufungsgerichts... (618 / 96.)
— Ist auf den Widerspr uch gegen einen Arre stbeschluß gemäß 80h Abs. J der Zivilprozeß Ordaung durch Endurtheik entschleden worden, so fiaden, nach einem Urtheil des Reicht gerichts, VI. Zivilsenats, vom j6. Januar 1896, gegen die Entscheidung die⸗ jenigen Rechtsmittel statt, mit ,. nach der Ziilprozeß⸗ Ordnung Endurtheile angefochten werden können. Das Landgericht sst dementsprechend verfahren. Dem Kläger stand also gegen die Ent. scheidung detselben das Rechtsmittel der Berufung ju, und es ist rechtzirrthümlich, wenn das Berufungsgericht die von ihm eingelegte Berufung für unzulässig erklärt hat. (417, 95.)
— Der Widerspruch gegen einen Arrest ist, nach einem Urtheil des Reichsgerich tg, VI. Zivilsenats, vom 16. Januar 1896, für den Fall, daß der Arrest in der Beschwerdeinstanz beschlossen worden sst, bei . Gerichte zu erheben, bei welchem der Arrestantrag ur sprünglich gestellt worden ist, und nicht bei dem Beschwerdegericht, dessen Zuständigkeit auch nicht dadurch be— gründet werden kann, daß der Beklagte, ohne die Unzuständigkeit geltend zu machen, bei diesem Gericht, verhandelt hat. „Gegenüber dem Gerichtsstande des 8 S0 der Zivilprozeßordnung kann die Vor— schrift des 5 10 der Zwilpro zeßordnung (,das lier ße eines Land⸗ erichts kann 54 aus dem Grunde angefochten werden, weil die ö des Amtsgerichts — gewesen sei') nicht zur
nwendung komm en. Die Gründe, welche den Gesetzgeber zur Cinführung des Gerichte standes des 5 804 3. P. O. bestimmt haben, schließen die Anwendbarkeit des § 10 cit. aus.“ (417 95.)
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Nach § 11 des Jagdpolizeigesetzes vom 7. März 1860 sind die Nettoein nahmen aus den Jagderträgen durch die Gemeinde⸗ behörde unter die Besitzer derjenigen Grund stücke, guf welchen die gemeinschaftliche Ausübung des Jagdrechts stattfind et, nach dem Verhältniß des Flächeninhalts dieser Grund stücke zu vertheilen. Die Worte: Grundstücke, guf welchen die emeinschaftliche Ausübung des Jagdrechts stattfindet“ in der gedachten
estimmung bedeuten, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungs⸗ gerichts, III. Senats, vom 6. Februar 1896: „Grundstücke, welche zum er , Jagdbezirke gehören — und demnach gehören auch rundstücke, welche land. oder forstwirthschaftlich nicht benutzt werden, oder auf denen die Jagd erschwert ist, oder auf denen einzelne Arten der Jagdausũbung 3 erlaubt sind, zum gemeinschaftlichen Jagd⸗ bezirk. und ihre Besitzer haben einen Anspruch, bei der Vertheilung der Jagderträge nach dem Verhältniß der Größe ihrer Grundstücke berücksichtigt zu werden. — Der Eisenbahnfiskus besitzt in der Gemeinde D. 5.85 ha Land, welches theils als Schienen wege, Parallelwege, Ueberfahrtwege, theils als Hofräume und Dispositionsländereien Verwendung findet. Diese sämmt⸗ lichen Grundstücke hatte der Gemeinde⸗Vorsteher zu D. bei der fest⸗ gestellten Vertheilung der Jagdpachterträge für das Jahr 1893,94 nicht mitberücksichtigt. Der Eisenbahnfiskus klagte gegen die Ge⸗ sammtheit der den gemeinschaftlichen Jagdbezirk der Gemeinde D. bildenden Grundbesitzer auf entsprechende Berichtigung der Vertheilung und erstritt in der Revistonsinstanz, beim Ober⸗Verwaltungsgericht, ein obsiegendes Urtheil, welches die oben hervorgehobenen Rechtssätze aussprach und demgemäß anerkannte, daß ,. mit seine m UäanzenGrundbesitz innerhalb des Jagdbeztrks (5,85 ha) an den Jagderträgen theilnehme. (III. 162.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die. Straßburger Zimmerleute sind, der „ Straßb. Post'“ zufolge, in eine Lohnbe wegung getreten und haben den Melstern elne Resolution zur Beschlu ßfassung unterbreitet, dle , Wortlaut hat: 10. 3 Stundenlohn ß lostündiger Arbeite zelt. Accordarbeit ist ausgesch 94 Die Lohnauszahlung int in die Arbeitszeit. Für efährlichere Arbeiten, wie Brückenbau, Hoch⸗ und Wasserbau, für
onntagsarbeit und Neberstunden tritt eine Erhöhung des Stunden lohn ein. Ein Beschluß der Meister ist noch nicht ersplat.
Der von den Steinarbeitern fein metz n Zwickau vgl. Nr. 145 d. Bl.) aufgestellte Lohntarif ist, der pz. Itg.' zufolge, i., Meistern mit nur geringen Abänderungen angenommen
rden.
Neue Lohnbewegungen stehen den Nachrichten hiesiger Blätter susolge in Berlin bevor: In einen allgemeinen Ausstand beab—
chtigen, wie die „Volkszeitung“ erfährt, die Leder⸗Galanterie—⸗ beiter demnächst einzutreten, um neben einer Lohnerhöhung den kehnstündigen Arbeltstag für diese Branche zu erkämpfen. — Die , des graphischen Gewerbes, Lithographen, Stein. drucker, Schleifer, Präger c, leiten, einer Miltheilung der, Post' zu⸗ solge. durch eine Anzahl öffentlicher Versammlungen eine Bewegung ein, deren Ziele nd: I) Verkürzung der Arbeitszeit auf 9 Stunden, ) Bezahlung er ge 3 en r eta 3 . von Ueberstunden, 4) Festsetzung eines Mindestlohns. — Aehnliche Wänsche haben, wie dasselbe Blatt erfährt, die Buchbinder und' die in Älbum., Karton,, Kontobuch⸗ gd Lurutpaplerfabrsken thätigen Arbeiter. Aus den verschledenen ranchen soll hier eine Lohnkommisston gebildet werden, der die For. ul run der Forderungen obliegen wird. — Unmittelbar bevorstehend ist in Ausstand der felbstaͤndigen Kürschner und Müßenm acher, die ie reise erzielen wollen; die Gesellen und Mamselle werden leg 6 in den Ausstand eintreten. Größere Kämpfe sind ferner, smselben Blatt zufolge, noch in der Wäscheindustrte und in der etallwagrenfalrikation zu erwarten. Auch in ichen beiden ranchen will man die kommende Saison zu einem Vorstoß zur Er⸗ n des Neunstundentags ausnutzen. Auch die Kammmacher en die Gründung eines lokalen Shrikefonds beschlossen.
B In Basel werden, wie der Berner „Bund“ mittheilt, die Ha ar heiter (vgl. Nr. 148 d. Bl) erst am heutigen Donnerstag s Jassen, ob alle Braueresen zu boykottieren feien oder nur ein.
Laufe des Dienstags sollte der Arbeiterbund
ein Flugblatt in einer Auflage von 30 000 Exem-
. ¶ werbteiten iassen, in weichem die Sttnatien er. beef und die Arbeiterschaft auf den kommenden Boykott vor— n. e eim, Soweit big jetzt festgestellt, sind in Basel 28 Brauer, ö. 98 zten Thess verheirathefe, au gesperrt worden. Es wurde ihnen rk Tage e e f — In Chaux ⸗ de ⸗ Fonds
orden.
g Aibeste eit.
le verlangen Lohnerhöhung und Verminderung
f r l,. letter ein Theil der Gauarbeiter aus⸗
Kunst und Wissenschaft.
„Die Kunstausstellung des Vereins bildender Kün stler Münchens „Sezefsion; . wie aus München berichtet wird, nunmehr bis auf die nach Schluß des Pariser Salons (Mitte Junij noch eintreffenden Werke französischer Künstler komplet. Nach Er—⸗ öffnung der Ausstellung sind noch werthvolle Gemälbe von Professor Fritz von Uhde und verschiedenen schottischen Künstlern, Ffowie plastische Werke von Frampton und Meunier eingetroffen. Der Besuch der Ausstellung ist cin fortdauernd befriedigender. Eine verbesserte und verpollständigte NeuAuflage des im Format und in der äußeren Form sich gleich gebliebenen Katalogs erscheint in den nächsten Tagen.
Literatur.
— Allgemeines Berggesetz für die preußischen Staaten vom 24. Juni 1865 ö . von Dr. R. Kloster⸗ mann. Fünfte, umgearbeitete Auflage, unter Berücksichtigung der durch das Gesetz vom 24. Juni 1897 eingetretenen Aenderangen herausgegeben bon Dr. M. Für st, Geheimem Sher. Bergrath und hortragendem Rath, im Mlnisterium für Yandel und Gewerbe. Dritte Lieferung, Berlin, Verlag von J. Guttentag. — Mit dieser Lieferung liegt die fünfte Auflage des bewährten Kommentars voll ständig vor. Auf 328 Seiten behandelt hier der Verfasser im Anschlu an die Titel h bis 12 des Allgemeinen Berggesetzes in der durch die Novelle vom 24. Juni 1892 abgeänderten Fassung die Richtsverhältnisse zwischen den. Bergbautreibenden und den Grundbesitzern (Grundabtretung, Schadensersatz für Beschädigungen des Grundeigenthums, Verhältniß des Bergbauet zu öffentlichen Verkehrsanstalten, die Aufhebung des Bergwerkseigenthumz, die Knappschafts vereine, die Bergbehörden, die Bergyolizei (Erlaß bergpolizeilicher Vorschriften, Verfahren bei Un⸗ glücksfällen, Strafbestimmungen), die provinzialrechtlichen Bestimm, mungen, endlich die Uebergangs« und die Schlußbestimmungen. Nach Durchsicht dieser letzten Lieferung kann man nur wiederholen, daß der neue Bearbeiter sich durch das Werk, aus dem auch Lalen reiche Be—⸗ lehrung schöpfen werden, ein großes Verdienst erworben hat. Ein ausführliches Sachregister zum ganzen Werk erhöht noch dessen Brauchbarkeit.
— Anleitung zur Berechnung und Vertheilung der Kreisabgaben nach den Bestimmungen der Kreigordnungen und des ,,,, vom 14. Juli 1893 sowie unter beson⸗ derer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Ober⸗Verwaltungsgerichts für den praktischen Gebrauch von Fr. Weber Kreisausschuß⸗Sekretär in Ruhrort. Verlag von L. Schwann in Düsseldorf. Preis 2 — Die Gemeindesteuerreform des Jahres 1893 hat . den Haushalt der preußischen Kommunalverbände, sowohl der Kreise wie namentlich der Gemeinden und Gutsbezirke, durch den 5 28 des Gesetzes wegen Aufhebung direkter Staatesteuern vom 14. Juli! 1593 eine Neuerung von nicht geringer Bedeutung a,, Das Gesetz vom 14. Mai 1885, betreffend die Ueberweisung von Beiträgen, welche aus landwirthschaftlichen Zöllen eingehen, an die Kommunalverbände, ist außer Kraft getreten, und die Einnahmen auf Grund desselben, die bisher in den meisten Kreisen jegliche Umlage an Kreisabgaben unnöthig machten, sind im Jahre 1896,96 zum letzten Mal über wiesen worden, sodaß vom 1. April 1896 ab wohl in allen Kreisen das Haushaltsdefizit durch Kreisabgaben wird gedeckt werden müssen. Das vorliegende Buch soll nun nach Absicht des Verfaffers einmal den Kreisausschüssen einige Anregungen geben und so— dann namentlich den Gemeindevorständen ein Wegweiser sein bei der Berechnung der Staatssteuersollbeträge, welche der Fest⸗ setzung des auf die Gemeinde entfallenden Kreisabgabenbetrags zu Grunde zu legen sind. Es behandelt zu diesem ak das durch den zweiten Theil des Kommunalabgabengesetzez abgeänderte und ergänzte Kreisabgabenrecht einmal in zusammenhängender Darstellung und sodann in Form eines Kommentars zu g§ 9 bis 19 der Kreis- ordnungen. Die Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts und der noch zutreffende Inhalt der Ministerialblätter sind in beiden Bearbeitungen hinreichend berücksichtigt, sodaß die Benutzung dieses Buchs ein zeitraubendes Nachschlagen in Kommentaren, in den Ent— scheidungen des Ober ⸗Verwaltungsgerichts und in sonstigen Quellen für die meisten Fälle entbehrlich machen und die Arbeit damit ihren
weck erreichen wird. Den Schluß des Buches bilden eine Anzahl ormulare, für deren praktischen Gebrauch in einem Anhang zur ystematischen Darstellung die nöthige Anleitung gegeben ist.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Ostindien. Kalkutta. Vom 10 bis 16. Mai starben
120 Personen an Cholera, 3 an Pocken und 166 an Fiebern. Gelbfieber.
In Rio de Janeiro wurden, den „Public health reports“ zufolge, in den beiden Wochen vom 19. April bis 2. Mai 68 und 60 Todesfälle gemeldet, auf Cuba in Santjago vom 10. bis 16. Mai 4, in Havanna vom 15. bis 21. Mai 4 (bei etwa 12 Neu⸗ erkrankungen), vom 22. bis 28. Mai 7 (153). Aus Sagua la Grande purde unter dem 18. Mai das Vorkommen der Krankheit unter den Truppen ohne Zahlenangabe berichtet.
leckfieber.
reußen. Regierungsbezirk Danzig. Zu den letzthin mit— getheilten 3 Erkrankungen in Danzig sind im April 4 westere hinzu⸗ ekommen. Zwei davon stammten aus demselben Hause wie die rüheren; die dritte ließ sich ei den Verkehr mit einer der erkrankten Personen zurückführen; die Ansteckungsquelle des vierten Falles, der einen aus Danzig kommenden Arbeiter in Zoppot betraf, konnte nicht
festgestellt worden. Trichinose.
Preußen. Reg. Bez. Breslau. Im Dezember 1895 er- krankten in Guhrau und Alt⸗Guhrau fünf Personen, in deren Haus⸗ wirthschaft am 28. November ein Schwein geschlachtet war, nach dem Genuß von roher Bratwurst an Trichinose. Der Krankheitsperlauf war bei Allen ein günstiger. Der Fleischbeschauer, welcher das Schwein untersucht hatte, ohne Trichinen zu finden, wurde in dem gegen ihn r Fahrlässigkeit eingeleiteten Strafverfahren frei⸗
. weil bei der n . erheblichen Zahl der Trichinen die herr nit nicht ausgeschlofsen erschien, daß in den vorschriftsmäßig roben Trichinen nicht enthalten waren.
Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: Moskau 2, St. Petersburg 3, Warschau 5. Todesfälle; Budapest 4, London 9 (Krankenhäuser), Paris 16, St. Petersburg 34 Erkrankungen; Flecktyphus: Odessa 3 Todesfalle; St. Petert⸗ burg 4 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 7 Todes⸗ fälle und 58 Erkrankungen; Genickstarre: e, ,. odesfälle; Berlin 5, Kopenhagen 3 Erkrankungen; Keuchhusten: London 58 Todesfälle; Hamburg 42, Wien 53 Erkrankungen: Influenza: London 8, Moskau 3, Paris 2 Todesfälle — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen de, 1881590: 1,30 0 0): in Köln, Lübeck. Osnabrück — Erkrankungen sind angemeldet in Berlin 70, BGregĩau 345, in den Regierungsbezirken Arnsberg 380, Düsseldorf 206, Posen 193, Schleswig 334, Stettin 164, Wiesbaden 226, Lübeck 52, Hamburg 406, Hubapest 2, Christiansa ünd Edinburg je 47, St. Pelertzburg 266, 7 53, Stockbolm 21, Wien 384 — desgl. an Scharlach in
erlin 55, Breslau 33, Budapest 36, Edinburg 25 , 23, London 3652 (Krankenh er Paris 120, St. Petersburg S8, Wien 99 — desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 71, im Regierungsbezirk Arnsberg 102, in Kopenhagen 73, London 109 (Krankenhäuser), Paris 66, St. Petersburg 55, Wien 45 — desgl. an ÜUnterleibthphus in St. etersburg 168, Prag 48.
Sandel und Gewerbe. Tägliche Wagengestellung für 6 und Koks
entnommenen
an der Kuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24 d. M. gestellt 12 332, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Obersch. lien sin am 25. . M. zeftellt 4131, nicht recht. zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 24. Juni die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver e, rin ,, 6, dem Kaufmann Carl Rahlson zu Berlin ge⸗ zrig. . 9h90 Mp Meistbietender blieb der Kaufmann Eduard Saarbach zu Mainz mit dem Gebot von 152 100 S6 — Swinemünderstraße 82, dem Kaufmann J. Auerbach ke. hörig. Fläche 6,14 a. Nutzungswerth 8320 S. GErsteher wurde der Kaufmann Bernh. Wandelt, . 17, mit dem Gebot von 136 100 MS — Schhringstraße 12, der Deutschen ,, G. m. b. H., gehörig. Fläche 9,83 a. Für das eistgebot von 237 300 M wurde der Kaufmann Georg Steinberg, Roßstraße 9, Ersteher.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 24. Juni 1896. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 221 Stüc. (Durchschnittspreis für 100 kg.) IJ. Qualität — — „„, II. Qualität — — 1, III. Qualität 84- 97 M½, IV. Qualität 72 - 80 M — Schweine. Auftrieb 8142 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 80 - 82 M, Landschweine: a. gute 76 - 78 6, b. geringere 70-74 S6, Galizier —— 0, leichte Ungarn — — M bei 20 , Tara, Bakonyer — M bei — kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 2426 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualitat Lo0C— 1,10 6, II. Qualität 0, f- 0, 98 S, III. Gualität 0,70 - O. 82 M — Schafe. Auftrieb 1442 Stück. (Durchschnittspreis sür 1g.) I. Qualität O, 90 - 100 M, II. Qualität 0, 80—- 0,8 M, III. Qualität — — A
Vom rheinisch ⸗westfälischen Eisenmarkt k . die „Rhein. Westf. Ztg.: In allen fertigen Erzeugnissen ist das Geschäft außerordentlich lebhaft — ausgenommen etwa dasjenige . Draht und Drahtstifte, das unter dem Druck besonderer Verhäktnisse steht. — In Stabeisen hat sich das Geschäft immer günstiger ge⸗ staltet. In Trägern herrscht ein solcher Bedarf, daß die Hütten den Ansprüchen kaum genügen können und die Lieferzeiten so hinausztehen, daß die Abnehmer häufig in Verlegenheit und große Ungnnehmlich⸗ keiten kommen. In Bandeisen liegt anhaltend viel Arbeit vor, doch stehen die Preise des Fabrikats in keinem . zu denen des Materialt. Noch empfindlicher trifft dieses Mlfverhältniß die Drahtwerke. Dasselbe gilt auch von den Stiftenfabriken. Der Blechmarkt bleibt andauernd fest, an flotter Beschäftigung mangelt es nirgends. Der Satz für Feinblech blieb unverändert. Die Röhrenwalzwerke erfreuen sich anhaltend einer flotten Be— haft un mit gutem Nutzen an den Inlands⸗Verbandspreisen, an den Auslandsaufträgen wird noch immer nichts verdient. Die Waggonfabriken 66 wohl selten so mit Arbeit überhäuft ge—⸗ wesen, wie in diesem Jahr, bei einzelnen reichen die Aufträge bis ins nächste Frühjahr, zu deren Erledigung es der Anspannung aller vor⸗ handenen Kräfte bedarf. Auch, die Maschinenfabriken und Gießereien haben reichlich Arbeit zu lohnenden Preisen.
Stettin, 24. Juni. (W. T. B.) Getr ei dem arkt. Weizen geschaftslos, lgko — Y. per Juni-⸗Jusl == br. Sept. Dit. 143 66. Roggen geschäftslos, lolo —, —, pr. Juni⸗Juli —,—, vr September⸗ Oktober 113,50. pommerscher Hafer loko 118 122 Rübsl lofo unverändert, vr. Juni, Juli 45, 20, pr. Sept. Okt. 45.50. Spiritus unverändert, lolo mit 70 M Konsumsteuer 32, 8Jo. Petroleum
loko 10,65.
Breslau, 24 Juni. (W. T. B) Getreide⸗ und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 9½υ exkl. 50 6 Verbraucht⸗ abgaben pr. Juni 52,20, do. do. 70 460 ö pr. Juni 32,30.
6 24. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 0/9 — —, Kornzucker exkl. 88 ½ Rendement — — Nachprodukte exkl. 75 0/0 Rendement — —. Geschäftslosz. Brotraffinade! —, —. Brotraffinade I — —. Gem. Raffinade mit
aß ——, Melis 1 mit Faß — —. Geschäftslos. Rohzucker I. Produtt Transito f. . B. Hamburg pr. Juni g, 771 Gd., 9 821 Br., pr. Juli 9, 87 bez., 9, 909 Br, pr. September 10,12 Gd., 10,15 Br., pr. Oktober · Dejember 10,30 Gd., 10,35 Br., pr. Januar⸗ März
10,57 bez., 10,60 Br. Fest.
, 24. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhren zum heutigen Markt betrugen 2375 Ztr. Die Preise waren durchschnittlich die vorjährigen. Feine Wolle 112 — 179, mittlere 192 — 112, ordinäre 90 = 100 M pro Zentner. Bei Beginn des Marktes waren die Preise noch 2— 3 0 höher, später aber um 6 bis w als im Vorjahre. Der Lagerbestand wurde nicht ge⸗ räumt.
Gelsenkirchen, 25. Juni. (W. T. B.) Der Einnahme⸗ Ueberschuß der Gellenkirchener Bergwerks⸗Aktiengesell⸗ schaft im Monat Mai betrug 396599 M gegen 375 716 M im April d. J. und 386 700 M im Mai vorigen Jahres.
g 24. Juni. (W. T. B. Kammzug⸗Terminhandel.
La Plata. Grundmuster B. pr. Juni —— Æ, pr. Juli 3,25 A,
pr. August 3,27 M, pr. September 3, 30 Æ, pr. Oftober 5,30 A,
pr. November 3 30 M, pr. Dezember 3.325 Æ, pr. Januar 3,359 ,
1 ebruar 3,37 , pr. März 3,37 M, pr. Aprll 3,40 M4, pr. al 3, 40 Æ Umsatz: 95 000 kg. Ruhig.
Die außerordentliche Generalversammlung der Leipziger Bank genehmigte den Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals um 53z Millionen Mark durch Ausgabe von S000 Aktien, welche den Aktionären zum Kurs von 140 0½ zur Wr, estellt werden. Bankdirektor Exner führte aus, daß sich das he der dei ien Bank im laufenden Jahre in außerordentlich günstiger Weise weiter entwickele, sodaß die Verwaltung, wenn das zweite halbe Jahr das halte, was das erste versprochen a. hoffen dürfe, auf das erhöhte Aktienkapital mindestens dieselbe Dividende, wie im Vorjahre, vor⸗ aussichtlich noch eine höhere Dividende vorschlagen zu können.
Mannheim, 24. Juni. (W. T. B.) Produk tenmarkt. Welzen pr. Juli 14,60, pr. November 14,30. Roggen pr. Juli 12.25, r. November 12,25. er pr. Juli 12,85, pr. November 12,35. ais pr. Juli 9.00, * ovember 9, 30.
Bremen, 24. Juni. (W. T. B.) Raffiniertes petroteum. (Offizielle Notierung der remer etroleum⸗Börse. Ruhig. Loko 6,22 Br. Russisches Petroleum. oko 6, 00 Br. chmalz. an Wileor 241 sᷣ Armour shield 23 8, Cudahy 246 41, Epen roeerv 241 9 hie label 14 Ferit i s, ren, m, er. kiegr. middlin 21 4. Reis besser, mehr Frage. Kaffee i ohne i Baumwolle ruhig. Upland middl' loko 38 8. Ta bad. 267 Packen Paraguay, 363 Seronen Carmen. ambürg, 24. Juni. (W. C. B.) Getreidemarkt. Weizen loko . holsteinischer loko neuer 148 -= 1565. en loko ruhig, hiesj —, mecklenburger loko neuer 122— russischer hoto ruh 5. 77 - 80. ir. ruhig. Gerste ruhig. Rübs (unverzollt) ruhig, lolo 463. Spiritus ruhig, vr. Juni, Juli 165 Br. . ,. ust . per August⸗ September 17 Br., e ember⸗Dktober 17 Br. Kaffee ruhig. Umsatz — Sack. m ruhig. Standard white loko 6, 15. affe e. e, , eptember 56, uckermarkt.
Börsen ·˖ Schlußbericht.
1. Juni 9, 80, pr. Juli 9871, pr. A e denen sd Hin, Hon ed. . Pe st, 24. Juni. (W. T. B) Produ ktenmarkt. . ruhig, pr. Mat⸗Junt 6,33 Gd., 6,35 Br., pr. . 3 Gd. 6.47 Br. Roggen pr. HGerbst 5,36 Gd., ah . er y