veranlaßt fühlen, den Samen, den die Armee in ihre Herzen in Be auf Königstreue und Vaterlandsliebe gelegt hat, weiter zu pfle . Dle Arbeits. Nachweise sollen gebildet werden durch eine Zentra fell
Regen im Timmerhuis aus und sind für 5 Cent bei Wed. P. van Mannigfaltiges.
Waesberge Zoon — Houttuin 37 — erhältlich.
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Swakopmund
Verkehrs⸗Anstalten.
Am 31. Juli wird von Hamburg ein Postdampfer nach (Deutsch⸗Südwestafrika) abgefertigt. der eine günstige Gelegenheit zur n von 66 und Packet sendungen nach her , n,, . letet. Die Sendungen müssen vom Absender mit dem Leitvermerk über Hamburg mit direktem Dampfer“ verseben werden. Das Porto für Postpackete
bis 5 kg beträgt auf diesem Wege 3 M 650 3.
Laut Telegramm aus Köln (Rhein) ist die erste eng⸗ lische Post über Ostende vom 18. Juli ausgeblieben. Grund: Sturm im Kanal und Zugverspätung in Belgien. — Die zweite englische Post Über Ostende vom 18. Juli, welche in Herbesthal den Anschluß an den Zug 3 verfehlt hat, ist mit Sonderzug in Köln eingetroffen und hat den Anschluß
nach Berlin noch erreicht.
Die Vorarbeiten für die Bahn Usingen— Weil mänster sind angeordnet. Von dieser Bahn wird sebhafter Wechsel verkehr zwischen Frankfurt und dem Oberlahnkreis erhofft. Weilburg speziell rechnet auf Zunahme des Fremdenverkehrs.
Nachdem der staatsseitige Ausbau der Nebenbahn Herborn — Weiden haufen beschlofsen ist, sind j. Zt. die Verhandlungen wegen Aufbringung der Kosten für den Grunderwerb im Gange, Es ist zu hoffen, daß dieselben im Laufe des Sommers zum Abschluß kommen. Ble Westerwälder Bepölkerung wünscht sehr eine Fort⸗ setzung dieser Linie zur Ober ⸗ bezw. Unterwesterwald⸗Bahn.
Bremen, 19. Jull. (W. T. B. Vorddenutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Ems“ hat am 17. Juli Nachmittags Punta Delgada passirt. Der Postdampfer Roland“ hat am 17. Juli Abends Dover passiert. Der Dampfer ‚Löwenburg“ ist am 17. Juli Abends in Bremen-Freiha fen angekommen. Der , „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 18. Juli
ormittags in Oyorto angekommen.
London, 15. Jult. (W. T. B) Der Castledampfer Doune Castle“ sst auf der Heimreise gestern in London an— gekommen.
Nach einer bei Lloyds aus Valparaiso eingegangenen Meldung git . ö Dampfer „Centaur“ als gänzlich verloren. (Vgl.
3 Bl.
Rotterdam, 19. Juli. * T. B. Niederländisch⸗ Amerikanifche Dampfschiffahrts - Gesellschaft Der Dampfer ‚Masdam “ ift Sonnabend früh von New-⸗York ab⸗
gegangen. Theater und Musik.
Im Neuen Königlichen Qpern-Theater Groll) wird morgen Carl Goldmark's Oper „Das Heimchen am Herd“ zum 10. Mal aufgeführt. Die Besetzung lautet: Dot: Frau Gradl, Eduard: Herr Sommer, das Heimchen: Fräulein Veppe, John: Herr k Tackleton: Herr Drewegß, May: Frau Järnefelt. — Im
. 6 von 6 Uhr Nachmittags ab Militär⸗-Konzert statt. m daß morgen und Sonnabend statt des Schwanks „Ein toller , ü Ter Brentano. Keller'sche Schwank, Vergnügte Flitterwochen“ zur Auf führung kommt.
Bei dem am Mittwoch, den 22. Juli, Mittags 12 Uhr, in der Martenkirche bei freiem Ginlaß stattfindenden Orgelvortrgge kommen folgende Orgel- Kompositionen zur Aufführung: dagäz G-dur- . pon Bach, Choralvorspiele von Bach, Karow, Brieger und
senel, Ädagios von Mendelssohn, Hesse und Schumann, Beethoven's Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, gespielt mit der Tuba
mirabflis, Dienelz Flöten ⸗ Adagio und F-dur-Konzertsatz u. a.
iller⸗Theater wurde der Spielplan dahin abgeändert,
Das e, , Polizei⸗Präsidium hat eine sofgrt in Kraff getretene Verordnung, betreffend die innerhalb des Stadt= kreifes Berlin betriebenen elettrischen Bahnen, erlassen. Unter den 29 Paragraphen der Verordnung sind die folgenden, welche als Neuerungen gegenüber den bisherigen Gebräuchen bei Benutzung der v, ,. ezeichnet werden können, bemerkenswerth: Zunächst wird jede Beschädigung der Bahn und der dazu gehörigen nlagen sowle der Betriebsmittel nebst Zubehör, die Nachahmung der Signale, die Verstellung oder Versperrung der Aus weich⸗ vorrichtungen, überhaupt jede den Bahnbetrieb gefährdende oder sißrende Handlung untersagt. Es wird verboten, die elektrischen Leitungen zu befassen, die Quer- und Arbeitsdrähte mit irgend welchen Gegenständen zu behängen oder zu berühren sowie Fahnen oder sonstige Gegenstände an Gebäuden oder Masten derart anzubringen, daß die Braͤhte der elektrischen Bahn berührt werden. Daß eigenmächtige Oeffnen der Wagenperschlüsse, das Stehenbleiben auf den Trittbretkern, sowie das Aufsteigen auf einen vom Schaffner als „besetzt- bezeichneten Wagen ist verboten. Das Rauchen ist nur auf den Außenplätzen und in denjenigen Wagenabtheilen gestattet, welchs für Raucher bestimmt ünd mit einer entsprechenden Bezeichnung versehen sind. Daß Lärmen und Singen der i e ft. sowie jedes unanständige und die Mitfahrenden eläftigende Betragen derselben ist untersagt. Personen, welche den Mitfahrenden durch abstoßende Krankheitserscheinungen oder unreinsiches Aeußere lästig fallen, sowie trunkene Personen sind von der Mil. beziehungswelfe Weiterfahrt ausgeschlossen. Den im äußeren Betriebsdienst beschäftigten Personen wird zur Pflicht ge⸗ macht, dem Publikum gegenüber höslich und bescheiden aufzutreten. Sobald die für den Wagen bestimmten Innen und Autenplätze be— . sind, darf der Schaffner weitere Personen zur Fahrt nicht auf⸗ nehmen. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden, soweit nicht nach sonstigen gesetzlichen Vorschriften eine höhere Strafe ver⸗ wirkt ist, mit Geldstrafe bis zu 60 M, im Unvermögensfall mit ver⸗ hältnißmäßiger Haft bestraft.
Die vom Magistrat eingesetzte Kommission zur Vor—⸗ ,, der Frage der Erhaltung einzelner Bauten der Gewerbe Ausstellung hat beschlossen, ein bautechnisches Gut⸗ achten über die Wetterbeständigkeit und , ,. Dauerhaftig⸗ keit der Gebäude einzuholen; der diesbezügliche Auftrag ist bereits er⸗ theilt worden. Das Gutachten soll sich insonderheit auf die nach⸗ folgenden vier Bauwerke erstrecken: den vorderen Theil des Haupt- Industrie⸗ Gebäudes (xie zur Zeit von Café Bauer besetzte Arkaden Falle, fowie den großen Kuppelsaal, welch letzterer eventuell durch eine Wand nach hinten zu abgeschlossen werden müßte), das Chemie⸗ Gebäude, den Pavillon der Staot Berlin und das Adlon u. Dressel sche Haupt ⸗Restaurant. Von dem Ausfall dieses Sachverständigen. Gut⸗ . würden die weiteren Entschließungen des Magistrats wesentlich abhängen.
In dieser Woche werden in der Gewerbe Ausstellung im Hörsaal des Chemiegebäudes folgende Vorträge gehalten: Montag, 30. Juli, Professor Dr. Frank: Pflanzenschutz, Bienstag, 21. Juli, Geheimer Sber⸗ Regierungẽ. Rath Spinola; Die hygienische Bedeutung der Eingemeindung der Berliner Vororte, Mittwoch, 22. Juli, Professor Pr. Rumpf. Hamburg: Krankenhaus und Krankenpflege, Donnerstag, 23. Jull, Professor Dr. Sorauer: Der Hausschwamm und andere Krankheiten der Baubölzer, Sonnabend, 25. Juli, Dr. P. Jeserich: Gerichtliche Photographie. Die Vorträge finden in der Zeit von 6 bis 7 Ühr Nachmittags statt und sind unentgeltlich.
Im MNarinefaal des Kaiferschiffs Brem en“ ist neuer⸗ dings rechts am Eingang ein interessantes Schiffsmodell ausgestellt. Es ist dies der Ting ⸗ Juen“, das Panzerschiff, welches seiner Zeit von japanischen Torpedobooten gekapert wurde. Der Ting ⸗ Juen“ war von der Aktiengesellschaft Vulcan! in Stettin gebaut und zählte bei einem Deplacement von 73560 t 6300 Fre l as⸗ Er war mit zwei 34.5 Jentimeter“ zwei 15 Zentimeter. Geschützen, zwei 37 Milli- meter⸗Revolverkanonen und drei Torpedo Kanonen armiert; seine Be⸗ satzung zählte 400 Mann.
Der Deutsche Kriegerbund“ erläßt an sämmtliche zum Bunde gehörigen Kriegerverelne zwecks Begründung von Arbeits nachweifen für entlafsene Reservisten folgenden Aufruf:
in Berlin und Einrichtung von Zweigstellen an dem Sitz
General ⸗ Kommandos, denen sich später nach Bedarf andere Img stellen innerhalb . anzugliedern haben. Diese zl. nachweise sollen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unentgeltlich en. — Uus Jresden theilt W. T. B. mit: Die Generaloversammlunm des fächsischen Militärvereinbun des hat im Prinzip beschlossen eine Stellen vermitte lungs- Zentrale für gediente Soldglen zu errichten. Eine aus sieben Mitgliedern bestehende Kommisston wurde zu diesem Zweck eingesetzt, welche der nächstjährigen General verfammlung geeignete Vorschläge in Bezug auf die Gründung dieser Zentrale machen soll.
Ueber die Witterung im Monat Juni 1896 berichtet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellien Be— obachtungen Folgendes: Warm und trocken waren die Hauptkennyeichen der Witterung. Nach dem kühlen Mai setzte der vergangene Monat mit großer Hltze ein, die mit kurzen Unterbrechungen um den 7. und II. bis zum 18. anbielt. Zu dieser Zeit wurde meist die höchste Temperatur mit 30 bis 34 Grad beobachtet; ja, die Tageg— mittel vom 17. und 18. übertrafen zu Berlin sogar die seit 1848 bekannt gewordenen höchsten Werthe. Dann aber trat eine so energische Abkühlung ein, daß die Temperatur während der ganzen dritten Dekade unter dem Durchschnitte lag. Beim Monats; mittel ergab sich eine Wärmeüberschuß, der am geringsten im Westen (mit 1 Grad), am bedeutendsten im Osten, besonders in Ostpreußen (mit 35 Grad) war. Der großte Theil Norddeutschlands hatte es zu trocken, obwohl einzelne Gewitterschauer beträchtliche Niederschläge brachten, und zwar wurden am meisten davon die Gegenden um Weichsel, Warthe und Niederrhein betroffen. 6 ist das Elb. gebiet nach seiner , , nr zu naß gewesen, vornehmlich Thüringen und Brandenburg, wo beinahe das Doppelte der normalen Menge fiel. Die Ursache hiervon waren zahlreiche, Gewitter, die wolkenbruchartige Regen und sehr starke Hagelfälle im Gefolge hatten. — In der ersten Dekade wanderte ein Hochdruckgebiet, ge⸗ drängt von einem Minimum, ostwärts über Deutschland hinweg und lagerte dann über Rußland. Infolgedessen wehten vorwiegend süd= liche Winde, die bei gleichzeitigem klaren Wetter eine schnelle Tem— peraturzunahme bewirkten. Nur um den 7. trat nach heftigen Ge⸗ witterschauern vorübergehend Abkühlung ein. Vom 10. bis 12. zog das Minimum im Westen über Deutschland hinweg und brachte bel nördlichen Winden starke Regenfälle, Trübung und Abnahme der Temperatur. Da aber vom 13. an eine, neue Anti⸗ cyklone von Westen her vordrang, so traten wiederum südliche Winde und Aufklaren ein, wodurch die Temperatur rasch bis zu . ordentlicher Höhe gesteigert wurde. Als jedoch am 18. eine Depression von Norbwesten her im Norden vorüberzog und dabei westliche Winde und Trübung hervorrief, erfolgte ein sehr empfindlicher Umschlag der Witterung, da nunmehr die bisher weit übernormale Tempergtur unter den vielsährigen Durchschnitt zu liegen kam. Unter dem Einfluß neuer im Rorden oder Osten vorüberwandernder Depressionen blieb das ver—⸗ änderliche kühle Wetter bis zum Monatschluß bestehen.
Altona, 18. Juli. In der vorigen Nacht ist in der Elbstraße der QGuaischuppen C, in welchem große Quantitäten Stückgüter, Getreide, Jucker ꝛc. lagerten, niedergebrannt. Der Schaden beträgt über 1 Million Mark.
London, 19. Juli. Die beiden Panzerschiffe Resolution' und Repulsen stie ßen bei den Manövern bei Bearhaven an der irländischen Küste zus amm en; „Resolution“ wurde über der Wasser⸗
linie beschädigt.
Madrid, 19. Juli. Die Stadt Necla in der Provinz Murcia wurde gestern durch ein Erdbeben heimgesucht. Eine Panikt be. mächtigte sich der Einwohner, welche die Stadt verließen und auf freiem Felde lagerten. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht zu
beklagen.
Orense, 18. Juli. Diebe, welche den Pfarrer von Barjas be— stehlen wollten, legten unter dessen Schlafzimmer zwei Dynamit⸗ bomben. Die Explosion derselben verursachte großen Schaden,
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Mr 171.
Berlin, Montag, den 20. Juli
Ueber Goethe ⸗Forschung und Goethe⸗Bücher.
In Weimar, der kleinen deutschen Musenstadt, ward i letzten Tagen des vergangenen Monats ein hohes, schönes ö . Dig neue Goethe⸗ und Schiller Archip⸗ ist im Beisein der Mitglieder des Großherzoglich sächsischen Haufes, des weimarischen Hofetz und einer grohen gelehrten und llterarischen Gemeinde von seiner hohen Erbauerin und Besitzerin, Ihrer Königlichen Hoheit ber Großherzogin Sophie von Sachsen, feierlich eingeweiht und der deutschen. Wissenschaft geöffnet worden. Es. war ein GFreigniß nicht allein für unser wissenschaftliches. sondern für unser gesammtes nationales Leben. Mit vollem Recht hob einer der Redner des Tages hervor, daß das stolze, schöne Haus auf dem sanft ansteigenden Berge am buschigen Ilmufer, dessen klar sgliederter Sandsteinbau so hell und licht aus dem Grün der Bäume ug leu chte und von dessen hoher Terrasse man weit hinausschaut hr die Dächer und Giebel und Thürmchen der Stadt bis zu den tiachen Linien der niedrigen Thüringischen Berge in der Ferne, — aß dies Haus im Jubiläumsjahre des Reichs den beiden anderen großen deutschen Baudenkmälern der jüngsten Zeit, dem Reichstags gebäude in Berlin und dem Reichsgerichtsgebäude in Leipzig, als ein K Wahrzeichen der deutschen Einheit würdig zur
eite trete.
Das Archiv, das den Namen unserer beiden gewaltigsten Geistez⸗ helden trägt, macht neben den err er sigfmen 1 i. großer Zeit das liebe Städtchen auch heute wieder zu einem Mittel- punkt des deutschen geistigen Lebens, zu einem nationalen Wallfahrts. ort, Freilich, wie die kleine Residenz an der Ilm vor hundert Jahren eine Stadt der Literatur war, so ist sie nun eine Stadt der Literaturgeschichte. Wie dereinstens Dichter und Schriftsteller zu dem Meister deutscher Poesie pilgerten, so ist heute Goetheis Name der , , der alles in unserm Volke mächtig an sich zieht, was ch aus Liebe und Beruf mit der Geschichte unserer Literatur wissen⸗ schaftlich beschäftigt, aber auch alles, was aus dem Drang des alltäg⸗ lichen Lebens Erquickung sucht im Aufblick zu dem herrlichsten Geiste, den die deutsche Erde trug. ‚Was Homer für Griechenland‘, so shrieb einmal Hermann Grimm, „Dante für Italien, Shakespeare für die Länder bedeutet, in denen englisch gesprochen wird, das ist Goethe für alle die, welche wohnen, soweit die deutsche Zunge klingt. Waͤren . und Dante nicht gewesen, so würde die Geschichte ihrer
ölker nicht den Anblick glänzender Schönheit bieten, der sie umgiebt. Zulünftigen Geschlechtern werden aus Shakespeare's und Goethe's Dichtungen unsere Zeiten von ähnlichem Glanze überstrahlt einmal . .
oethe's letzte Lebensjahre waren einer neuen Gesammtausgabe sein
Verke gewidmet, die als Ausgabe letzter Hand“ erschien. Mit l. ch Sorgfalt und Umsicht hat der Dichter sich bei den Vorbereitungen wie beim Druck um alle Einzelheiten gekümmert; er betrachtete sie als den Ab— schluß seiner Lebengarbeit, als sein Vermächtniß. Eine Reihe von Schriften hatte er selbst geordnet und druckreif liegen lassen, damit . erst nach seinem Tode 2 bekannt werden sollten. Johann eter Eckermann, der treue Gehilfe des Dichters und der Bewahrer ker wundervollen, mit dem großen Freunde geführten Gespräche, sowie der Philolog F. W. Riemer, auch Jahre hindurch ein Freund und Mitbewohner des Goethe'schen Hauses am Frauenplan' zu Weimar .. lihigen Goetheplatz), fügten diesen Nachlaß! der Ausgabe bei. ald aber wollte man mehr von dem Dichter wissen. Man wollte beim Studium seiner Werke auf die Manuskripte zurückgehen. Man wollte den ganzen Menschen kennen lernen, wollte sehen, wie er earbeitet hatte, wollte seine Briefe und die n ihn gerichteten lesen, wollte sicher sein, ob auch nicht im handschriftlichen Nachlaß sich noch manches fände, das nicht verborgen bleiben durfte. Man verlangte die Herausgabe der Goethe'schen
ber ,. als ein Beweis tiefempfundenen, weil tiefbegründeten . ie hohe Frau hat sich mit unablässigem Eifer un Liebe dieses Erbes angenommen. Sie . im Hen gkl he er e bett erworben, um es zu 7 Eine Reihe von Entschlüssen r es gefaßt, und die Ausführung unverzüglich begonnen. Pag ohnhaus des Dichters, ward zu einem . Goethe, Jratisnal.Museum“ ,, . dessen Leitung in die Hände des Geheimen Hofraths . C. Ruland gelegt wurde. Man suchte die Zimmer, soweit sich . e erreichen ließ, wieder o einzurichten, wie sie einst gewesen. . e Möbel, die Bilder, die Büsten und Modelle und Reliefs, die nn von Gemmen, Steinen, Siegeln, Bronzen, Zeichnungen 83 Stichen und Radierungen, chemischen und physikalis en , , ausgestopften Thieren, ausgegrabenen seltenen Gegenständen ajoliken und anderen Gefäßen, aufgestapelt in den großen, mit musterhafter Ordnung J Schränken, die ö noch selbst hatte anfertigen lassen, — alles wurde in sorgsame ut gegeben. Dazu wurden die zahlreichen Reliquien, die ch im Goethehause fanden, unter Glaöz und Rahmen ken Besucher sichtbar aufgestellt. Geschenke flossen von allen Selten inzu, Ankäufe wurden gemacht, bis das schöne nationale Heiligthum entstand, das nun alljährlich viele Hunderte von Deutschen und in dn die ihr Weg über Weimar führt, aufsuchen, das gesehen zu aben beinahe zu den , . gehört, die jeder gebildete Deutsche glaubt erfüllen zu müssen und gern erfüllt. Wie grüßt uns aus diesen mit Kunstwerken aller Art gefüllten Räumen der Dichtergeist des Gewaltigen, wie staunen wir in den Zimmern, da die Sammlungen Unterkunft gefunden haben, über die Universalität seiner Interessen, wie umfängt ung in dem niedrigen kleinen Arbeitsraum mit den traulichen einfachen Möbelstücken und den winzigen Fenstern, durch die das Grün der Bäume schimmert, ein Gefühl der Ehrfurcht, und . . uns die schmucklose Bescheidenheit des Sterbezimmers in Doch zurück zum Jahre 1885, und zu den Entschließungen der Groß⸗ herzogin von Sachsen. Neben dem Hage mn gn n . ö. Goethe. Archiv. mit einer besonderen Verwaltung ins Leben gerufen, das den gesammten schriftlichen Nachlaß des Dichters umfassen sollte. Erich Schmidt, der jugendliche Professor für deutsche Literaturgeschichte an der Universität Wien, wurde als Direktor berufen. Auf Grund des riesen= haften neuen Materials sollte eine neue große Lebentbeschreibung Goethes in Angriff genommen werden; Gustav von Loeper, der Berliner Literarhistoriker und Goetheforscher, wurde dazu ausersehen. Ferner wurde der großartige Plan gefaßt, eine neue, vollständige Aus⸗ abe der Werke Goethe's mit Beruͤcksichtigung aller vorhandenen kanuskripte zu veranstalten, und in einer gemeinschaftlichen Be— rathung der Großherzogin mit G. von Loeper, Erich Schmidt und Wilhelm Scherer, dem Professor für deutsche Sprache und Literatur in Berlin, wurden die Grundsätze festgestellt. In vier Theile wurde der gewaltige Stoff zerlegt: der erste sollte die Werke“ im engeren Sinne enthalten, der zwelte die naturwissenschaftlichen Schriften, der dritte die Tagebücher und der vierte die Briefe. Eine staitliche Zahl von Bänden ist von dieser Weimarer Goethe⸗Ausgabe“ die im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen‘, wie das Titel⸗ blatt verkündet, herausgegeben wird, seit 1887, da der erste Band die Vruglerhresse verließ, bis heute erschienen: von der ersten Abtheilung 31 Bände, von der zweiten 12, von der dritten 7 (Tagebücher bis zum Jahre 1820, von der vierten 18 (Briefe bis 1805). Ganz Deutsch⸗ 26 56 ö. . . J. mitgearbeitet; die Professoren Dozenten der deutschen Literatur an unseren Hochschu ö ö . s chschulen haben a ießlich ein Sammelpunkt geschaffen werde für alle dies Bestrebungen und alle diejenigen im 3 e, denen dee Dinge e. erzen lagen, wurde unter dem Protektorate des Großherzogs Karl
1896.
lage seines Werks „Goethe und Schiller im Tenienkampfe“ gem hatte. Sierzu kamen, von der , Carlyle s 3 beg h Goethe's an den großen englischen Gelehrten, ferner der wichtige Nachlaß des häßlichen, geistvollen, vielgeneckten ‚Thuschen“, d. i. Fräu= lein Lulse von Goechhausen, Hofdame der Herzogin Anna Amalia, der Mutter des Herzogs Karl August. Der Goetheverehrung dieser witzigen Dame verdanken wir die , manchen Goethe⸗ schen Gedichts, das sie sich sorgsam abschrieb, vor allem aber die Erhaltung, des Urfaust:, d. h. der ursprünglichen, von der später veröffentlichten an ganz und gar abweichenden, höchst intereffanten Gestalt des Faust, die Goethe im Jahre 1775 bereits nach Weimar mitbrachte, die dann über ein Jahrhundert den Augen der Menschen verborgen und unbekannt blieb, im Goethehause nach . ö. g i sesußz 6. 3 . durch einen glücklichen on Eri mi eim Durchstöbern des Goe ; Sr Taff zu Dresden entdeckt wurde. , Aber noch größer ward der Umfang des Archivs. Es tauchte der Plan immer deutlicher auf, hier in Weimar einen Sammelpunkt für den . unserer Dichter zu bilden, einen sicheren Platz, wo die Manuskripte vor Zersplitterung und vor dem Untergang bewahrt blieben. Mit der Energie, die hier aufgewendet wurde, und vor allem auch mit den überreichen Mitteln, welche die Großherzogin aus ihrer Privatschatulle ke, ,,. zur Verfügung stellte, konnte eine in Berlin aus dem gleichen Bestreben unter Theodor Mommsen's und Wil helm Dilthey Leltung ins Leben getretene Literatur Archiv · Gesellschaft⸗ nicht erfolgreich konkurrieren. Das Programm des Goethe⸗ und Schiller Archivs wuchs nun über die klassische Zeit hinaus. Nach Veimgr kam der Nachlaß Karl Immermanns, Friedrich Hebbel s Otto Ludwig's, mi Bechstein's, Eduard Mörikess, deren Papiere nun in sicheren Eisenschränken ruhen. Im Weimarer Archiv depo⸗ nierte die deutsche. Schiller Stiftung“ den in ihrem Besitz befindlichen Nachlaß Fritz Reuter 's. Ferdinand Freiligrath's Nachlaß wird dem⸗ nächst von seiner Wittwe der Weimarer Schatzkammer einverleibt werden. Verlagsbuchhändler wie Georg Westermann in Braunschweig der Begründer und Besitzer der bekannten „Illustrierten Monath⸗ heftet, und Redakteure von Zeitschriften wie Julius Rodenberg, der Herausgeber der Deutschen Rundschau“, schenkten einzelne Manufkripte hen Verstorbenen und von Lebenden, die noch in ihrem 6 ch. befanden: von Gottfried Keller, Friebrich Rückert, Theodor Storm, Berthold Auerbach, Viktor von Scheffel, Emanuel Geibel, Hermann Stahr, . Lewald, Oscar von Redwitz, Paul Heyse, Wilhelm Raabe, Konrad erdinand Meyer. So ward das Archiv ein großes, umfassendetz enkmal deutschen Geistes ohne Gleichen, ein monumentum aere pere g. . ö Gewizh ehr und mehr wurde es zur Gewißheit, daß für diesen Jahr zu Jahr wachsenden Bestand die ä 9 de Flügel des Schloßses, welche die Großherzogin dem Archiv zur Verfügung gestellt hatte, nicht ausreichten. Die deutsche . ht hier ein Jahrzehnt hindurch fürstliche Gastfreundschaft genoffen. Viele Hunderte sind diese Stufen hinaufgestiegen, um dort, gern zu⸗ elfe von dem Direktor, Geheimen en, Professor Suphan und reundlich empfangen von den Assistenten Dr. Wahle, Dr. Steiner, Dr. Heitmüller, Hr. von der Hellen, Dr. Leitzmann, in stiller Muße zu arbeiten und zwischen den Manuskripten der Großen, wo dem ehrfurchterfüllten Forscher die Schriftzüge wie persönliche Grüße der Vahingegangenen erscheinen, neue Freude und Be⸗ geisterung zu holen. Aber bald wurde es zu eng im Archiv, und immer bestimmter machte sich die Nothwendigkeit geltend, ein eigenes Gebäude für die Schätze zu errichten, dem Archiv ein Heim zu gründen, das nach jeder Richtung hin auf die besonderen Zwecke und Bedürfnisse eines solchen Instltuts eingerichtet ist. Den äußeren Anlaß zur Ausführung des lange gehegten Projekts gab der
„Alljährlich ist ein großer Theil der aus der Armee entlassenen Re⸗ fervisten in Sorge um das nothwendige Unterkommen. Meist ohne eigene Mittel zum Unterhalt, verfallen sie vielfach einer längeren oder kürzeren Arbeitslos6gkeit. Tausende von jungen Kameraden gerathen so allsihrlich nicht nur in unverschuldete Noth und, in alle
doch blieb der Pfarrer unverletzt. Derselbe gab einige Flintenschüsse
Aus Bayreuth wird berichtet, daß die diesjährigen Fesstspiele auf die Diebe ab, die indeß entkamen.
daselbst mit dem Ring des Nibelungen“ gestern ihren Anfang genommen haben. Schon seit Sonnabend waren sämimtliche dort einlaufenden Züge mit Fremden überfüllt. Das Theater ist vollständig
aueverkauft, viele Gäste. welche ohne Billet angekommen waren, ; l mußten unverrichteter Dinge wieder abreisen. Die Aufführun die sittlichen Gefahren, welche die Arbeitslosigkeit mit
des Rheingold? war wunderbar stilgerecht und stimmungsvo sich bringt, sondern werden auch erbittert darüber, daß der infceniert und machte einen mächtigen Eindruck. Unter den Dienst, den sie dem Vaterland geleistet haben, die Schuld an ihrem Ginzelleistungen ragte besonders der Alberich des Herrn Friederichs Ungemach trägt. Hier helfend und zwar schnell einzugreifen, ist eine berpor. Zwei Drittel des Publikums bestand aus Ausländern, neue Aufgabe für die Kriegervereine. Einerseits entspricht es den
8. Oktober 1892, der goldene Hochzeitstag des Großherzogli
Paares, da Freunde Weimars und Mitglieder der 83 6. der hohen Frau eine aus Sammlungen hervorgegangene Summe überreichten mit der Bitte, diese kleine Gabe als einen Beitrag zum Archivbau huldvoll anzunehmen. Freilich, es waren nicht mehr als 30 000 6, und der Bau des Hauses, der nun alsbald begonnen wurde, kostete etwa das Zwanzigfache dieser Summel 1893 schon ward der Grundstein gelegt, und Baumeister Minckert förderte sein Werk rasch und tüchtig, immer unterstützt und geleitet von dem feinen Geschmack und praktischen Sinn der Erbauerin. Für die innere
apiere, die zum weitaus größten Theil in den Händen der beiden Ale asidi ĩ i ĩ q . xander und dem Präsidium des damaligen Reichsgerichts
,, , , , ,, , , ,, aber waren taub gegen alle Wünsche, die an sie herantraten. Sie lebt * 89 , m großväterlichen Haufe, dessen Erdgeschoß und Hin tst'ã dei f f. J,, . def . det, die in der konstituserenden Versamml 20. Juni dermiethet hatten, in den geraͤumigen ,,, des , eh ie, t - , . ö . einsames Leben. Hohe Wünsche, etwas zu leisten, , lich, ile e enhe 6, ,, 1 . ferien . großen Namens, der mehr auf ihnen Wilhelm Schexer's plötzlicher allzufrüher Tod im Jahre 1886 ver⸗ ere, 6g m würdig zu erweisen, und die traurige änderte die Situation ein wenig. Es folgte Erich Schmidt dem niß, da e Krafte nicht im Einklang standen mit dem Ruf auf den verwaisten Berliner Lehrstuhl für deutsche Literatur,
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Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
(W. T. B.) Der Präsident Faure avre abgereist, wo er einen Theil
Paris, 20. Juli.
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darunter Engländer, namentlich viele Franzosen, sowie Gäste aus In den Logen bemerkte man Ihre erzogin Adelheid und Ihre Durchlaucht die Prinzessin Durchlauchten den
Amerika, 3 und China.
Hoheit die Feodora zu Schleswig Holstein sowie Ihre Prinzen und die Prinzessin Friedrich von Sachsen Meiningen.
Grundsätzen des Kriegervereinswesens, Kameraden in Noth und sitt· lichen Gefahren , andererseits aber ist die Gelegenheit ge⸗ geben, alljährlich vielen Tausenden von jungen Kameraden nãher zu
ist heute Vormittag nach H seiner Erholungszeit zuzubringen gedenkt.
treten, sie wenigstens auf die Wichtigkeit der Kriegervereine auf merksam zu machen, und falls sie sich zum Eintritt
in dieselben
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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ri vom 20. Juli,
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Statẽonen. Wetter.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim
Maximum hat seinen Kern nach Süddeutschland ver⸗ lagert und bedeckt ,,,
ist das Wetter wol
peratur normal bei schwachen, im Norden südwest lichen bis nordwestlichen, im Süden nordöstlichen Winden; Regen fiel vereinzelt im Süden, mit Ge⸗
1 9 pltter in Hemer. ie des Labiche von F. Lichterfeld. Anfang
In Deutschland Nesiden) · Theater.
ig, im Süden heiter, die Tem⸗
Deutsche Seewarte.
78 Uhr
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Erlauben Sie, Madame!
bedeckt wolkig wolkig 3 bedeckt wolkenlos wolkig wolkenlos
Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund . . Stockholm ö ö oskau ... Cort. Queens;
town... Cherbourg.
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Professor Damburg ..
Swinemünde Neufahrwasser
wolkenlos wolki Nebe eiter edeckt halb bed. wolkig bedeckt bedeckt le d'MAix .. wolkenlos 762 wolkenlos
d L . halb bed. Nebersicht der Witterung.
Nordwestwärts der Britischen Inseln lagert eine neue Depression über dem Ozean, während die gestern erschienene nach Noidosten abgezogen ist. Das
766 62
Königliche Schauspiele. Dienstag: Neues Dpern⸗Theater ¶ ( Krolh. Heimchen am Heerd. Oper in 3 Abtheilungen ger J Dickens gleichnamiger Erzählung) von
M. Willner. Musik von Carl Goldmark. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtun 7 Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: effel.
Mittwoch: 146. Vorstellung. Die Afrikanuerin. Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text von Eugone Scribe, deutsch von Ferd. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. cesco d' Andrade, Königlich bayerischer Kammersaͤnger, Basco de Gama: r eule in Frankfurt a. M., als Gäste.) Anfang
9.
Denutsches Theater. Gesammt . Gastspiel des Lessing ⸗ Theaters: Anfang 71 Uh
Mittwoch: Madame Sans⸗Gäane.
Donnerstag: Das Glück im Winkel.
Lessing Ensemble mit Julius Spielmann als Gast. Letzte Woche der Aufführungen von: Waldmeister.
Theater.
145. Vorstellung. Das
Gastspiel des gesammten Unter den Linden. Novität.
bureau. Große komische Anfang 795 Uhr.
(Nelusco: Herr Fran⸗
Nenes Theater.
Dienstag: Gastspiel Tata ⸗ Toto.
Herr von Bandrowski, vom von
Anfang 75 U
Dienstag: Der Probepfeil.
T.
Adolph Ernst ⸗ Theater. unter Direktion Adolph Ernst. otte Berlin.
Theater. Ferenejy Operetten ·
Direktion:
Lautenburg. Dienstag: Der Stellvertreter. (Le Remplacant.) Schwank in 3 Akten von William Busnach und Georges Duval. von Max Schöngu. — Vorher: Erlauben Sie, Madame! Lustspiel in 1 Akt nah dem Fran⸗
Mittwoch: Der Stellvertreter. — Vorher:
Friedrich Wilhelmstädtischer Konzert Park. Chausseestraße 25 – 26. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Große Spezialitäten ˖ Vorstellung.
alletkorps des Theaters
. dem Liebes⸗ antomime in 2 Akten. Arrangiert vom Balletmeister Poggiolest. Anfang des Konzertz 6 Uhr, der Vorstellung7 Uhr. Dauer⸗ und GEhrenkarten haben Gültigkeit.
Schiffbauerdamm 4 a. / 5.
Vaudeville in 3 Akten nach Bilhaud und Barr von Victor Lö und F. Zell. Musik von Antoine Banz. In Scene gesetzt von Sig⸗ mund Lautenburg. Kapellmeister: Gustav Wanda.
g. Mittwoch und Donnerstag: Tata⸗Toto.
Große Ausstattungs⸗ Gesangsposse n 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Kuplets und Quodlibets von G. 1 Musik von G. Steffens. 2. Akt: Alt⸗Berlin.
Mittwoch: Das flotte Berlin. Der Sommer ⸗ Garten ist geöffnet.
1
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Lina Malotki von Trzebiatowcstt
mit Hrn. Oberlehrer Dr. jur. et phil. Ota Reich (Görlitz ). — Frl. hr jottt Schnell mit Hrn. Profeffor Dr. med. Heinrich Reinhold (Hannober). — Frl. Margarethe Thielemann mit 3. Amtsrichter Ernst Bock (Berlin — Ratibor)
Sigmund
Deutsch
rl. Helene Falch mit Hrn. Pastor Rudolyh fitzner (Brieg — Sprottau). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrer Crüsemann Heimsen a. d. Weser) — Hrn. Oberfoͤrster 1. reuß (Friedrichsfelde. Kr. Ortelsburg). — Hrn. eglerungs⸗Assessor Petersen (Neumünster). Hrn. Grafen von Wengertkh
Gestorben: Hr. Superintendent a. D., Pastor Otto Büchsel (Wolmirsleben). — Hr. Hof. Jäger, meister Cal von Ahlefeldt (Potsdam). — Erbhen . von Mansberg (Meinbrexen). — R.
ittmeister Otto Lehmann (Forbach). — 9 eh; em. Methner (Konradswaldau). — M. orstmeister . V. Otto Keber (Königsberg i. Pr)
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Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Dr. Fischer in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagb⸗ Anstalt Berlin 8W., Wiülhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage), (1291 und vas Berzeichniß der gezogenen Stamm
Alttien der Riederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.
Eine Tochter: (Pschow O.⸗ S.).
Leopold Deutsch.
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nfang 75 Uhr.
Wollen, daß jede das Mittelmaß übersteigende Leistung ihnen verfa
blieb, hatten sie in eine Verbitterung geführt, in der gabe r gt mißmuthig und freudlos ihre Tage binbrachten, ohne Freunde und auch ohne das Bedürfniß nach Freunden. Wolfgang, der längere, der früher starb, eine hohe, schöne Gestalt, in Haltung und Zügen an den Großvater erinnernd, hatte sich auch poetssch versucht, 3 er war gescheitert; Walther, der ältere und immer kränkliche, er den jüngeren und gesünderen Bruder um einige Jahre überlebte, wollte als Musiker etwas erreichen. Er war ein Schüler des be—⸗
tühmten Balladenkomponisten Loewe, aber vom Gesste des Lehrers
war so wenig auf ihn übergegangen wie vom Geiste seines Ahnherrn. . hat er ein Liederbuch hin n fen . 8. Kö. 98 ea e ,. verfaßt. auch eine mächtige —ͤ itur Der Graf von Gleichen“, a : über ö i . hinaus. . e beiden Einsamen hüteten eifrig und ängstlich den Goethe's hh, Sie waren eifersüchtig auf jeden, der etwas h 533 face r veroffentlichte, ohne aber selbst einen Finger zu rühren. Unruhig ; ckten sie herüber, als das von Professor Ludwig Geiger in Berlin erausgegebene ,, hi 1880 erschien und einen Mittel⸗ . fur die deutsche Goethe ⸗Forschung bildete. Aber sie selbst ieben wieder mißmuthig allen diesen Bestrebungen fern. Immer mehr , , ie Goetheforschung nahm zunächst ihren Weg weiter, als wenn das . der handschriftliche Nachlaß Goethe's, garnicht vorhanden wäre. ⸗ banger Sorge sah man auf das altehrwürdige Haus zu Weimar; n es war begründete Besorgniß vorhanden, daß der ganze Schatz nach ö. . ö. , n, . oder gar von ern de uslandes l = , , , ndes dem Vaterland für allezeit ge Da starb Walther von Goethe am 18. April 1885. Am folgenden
. u ward sein Testament eröffnet, das er schon am 24. September 1883
derfaßt hatte, und alle, die mehr oder minder verdrossen ihn ö ö escholten U. wurden von Herzen wieder versöhnt, ja . Das 3 hehaus vermachte er dem Staat, in dem der Großvater sein hi, Glück erreicht hatte; das Gartenhaus an der Ilm Seiner 1 glichen , rh. dem Großherzog Karl Alexander, dem Enkel des en Karl August, der es einst — im Jahre 1776 — dem ; . geschenkt hatte; das „Goethe Archiv! Ihrer Königlichen n der Großherzogln Sophie. „Ich ernenne*, so lautete der 3 paragraph des Vestaments, „zur Erbin des von Goethe'schen 2 i gh, wie solches bei meinem Tode sich vorfindet, Ihro 3 h che heit die Frau Großherzogin von Sachsen. Es umfaßt f * es Archiv die großväterlichen von Goethe'schen Senft . w., ferner das Privatarchiv meines Großvaters, wissen ichen, poetischen, literarischen, administrativen und familiären 3 3 soweit sie sich in dem gedachten Archive vorfinden. Möge . önigliche Hoheit die 26 r fe dieses mein Ver⸗ e, ß, ich sage besser, diefes Goethensche Vermaäͤchtniß in dem empfangen, in dem es Höchstderselbeng durch mich entgegen⸗
und der ausgezeichnete Herder ⸗Forscher und ⸗Herausgeber Bernhard Suhan, bis dahin als Oberlehrer am Werderschen , ,. zu Berlin thätig, übernahm die Leitung des Archivs, das bald einen ungeahnten Aufschwung und eine unvorhergesehene Ausdehnung gewinnen N.
Die Großherzogin selbst war schon in den ersten Jahren eifrig auf eine Erweiterung der handschriftlichen Schätze bedacht. Bereits 1885 erwarb sie von der Familie des großen Stuttgarter Verlegers Cotta die Manuskripte des Goethe, Schi . Briefwechsels, mit denen sie das Archiv um ein kostbares Besitzstück bereicherte. Dazu kamen weitere Ankäufe. Die Handschriften aus dem Hausarchiv des Kanzlers von Müller, aus dem Besitz des Herrn von Loeper, des Rechtsanwalts Kiel wurden erworben, Der Großherzog ließ Abschriften aller auf Goethe's amtliche Thätigkeit sich beziehenden Aktenstücke nach den im Staatsarchiv befindlichen Originalen anfertigen und dem Goethe⸗ Archiv überweisen; er fügte eine Reihe von Briefen und die Alten des Großherzoglichen Hoftheaters aus der Zeit, da Goethe als Theater⸗ direktor es persönlich geleitet hatte (1791 — 1817), hinzu.
Dann aber, im Jahre 1889, kam die 1 Vergrößerung: der Enkel und der Urenkel Schiller's, Freiherr Ludwig von Gleichen⸗ Rußwurm in Weimar und sein Sohn Freiherr Alexander von Gleichen Rußwurm in Darmstadt, übergaben in hochberziger Frei⸗ gebigkeit laut Urkunde vom 5. Mai „das Schiller ⸗Archiv, enthaltend Schlller's handschriftlichen Nachlaß und Bibliothek, der hohen Be— 6 des Goethe⸗Archis, Frau Großherzogin von Sachsen, Königlicher ir, gn der Niederlande, zu 3 und Eigen⸗ thum, der Fürsorge und dem hohen Sinn Ihrer Königlichen 866 Schutz und Obhut dieses bisher von ihnen gehüteten
rbschatzes des deutschen Volkes anvertrauend!. Diese Worte der Urkunde finden sich in großen goldenen Buchstaben auf eine hohe, rechteckige Marmortafel eingemeißelt, die zwischen zwei Fenstern des Hauptraums im neuen Archivgebäude, des Handschriftensaals, ange⸗ bracht ist und mit ihrem Pendant, einer gleich großen Tafel, welche die Worte des Schlußparagraphen von Walther von Goethe's Testa— ment enthält, die schönste und einfachste, würdigste und geschmackvollste Dankesbezeugung gegen die selbstlosen Spender darstellt. Seit jenem Tage führt das Archiv den Namen „Goethe⸗ und Schiller Archiv.. Und fortwährend flossen und fließen nun neue Gaben diesem einzigen Grabdenkmal unserer größten Dichter zu. Der . auch schon verstorbene weimarische Staats ⸗Minister von Stichling, der Enkel Herder's, ging mit dem schönen Beispiel voran, kostbaren handschriftlichen , ,,, in die sichere Hut des Archivs zu geben; seine Angehörigen fügten später noch anderes hinzu. Die Nachkommen ieland's gaben Briefe und Handschriften. Der Urenkel Kestner's in Hannover vermachte testamentarisch die herrlichen Briefe Goethe's an seine Urgroßmutter Lotte Kestner, geb. Buff, das Vorbild von Werther's Lotte, und ihren Gatten, 106 an der Zahl, der Großherzogin für das Archiv; die Wittwe von Eduard Boas schenkte das Manuskript der Goethe—⸗
Schiller'schen Tenien, das ihr Gatte schon veröffentlicht und zur Grund⸗
Ausschmückung wurde sehr passend ein feiner, diskreter Empfrestil gewähl der Stil von der Wende des vergangenen er n fare eh, und Schiller, auf der Höhe ihres Ruhmes stehend, gemein sam in Weimar wirkten. Und das Aeußere des Gebäudes, das in allen seinen Theilen, auch in den Decken, das Holz völli ausschloß und nur Cisen und Stein als Material zuließ, wurde wn. und würdig, aber 368 Strenge, still und ruhig, aber ohne Steifheit gehalten. Weit hin ist 2 nn, Kere r n, . Tt, sichtbar in Weimar, und wahrlich, es ist das beredsamste, charakteristischste Wahrze die vergangene, schlummernde Größe dieser ö. a, . Am Tage der Einweihung des neuen . ward dem Archiv
noch ein kostbarer Schatz zugeführt durch ein Geschenk, das der Großherzogin zu diesem Feste feierlich überreicht wurde: es waren die Briefe Goethe's an Frau von Stein. Diese wundervolle, einzige Korrespondenz zwischen dem Dichter und der angebeteten Frau, dle selbst eine großartige n darzustellen scheint, die sieben starken h , die lange Schreiben und kurze Briefchen ohne Zahl ent⸗ alten, tagebuchartige Schilderungen und innerste Herzensbekenntniss rein sachliche, geschäftliche Mittheilungen und ab . Zettel, e. denen ein Guten Morgen oder Gute Nacht geschrieben steht oder der spontane Ausdruck eines elementaren Gefühlsausbruchs hingewühlt“ ist, — dieser Schatz befand sich bis vor kurzem im BVest der Nach⸗ kommen Cbarlottens von Stein, der Freiherren von Stein auf Koch. berg im Thüringischen. Wohl ist der Inhalt dieser Felianten lan Allgemeingut des Volkes geworden, seit Adolf Scholl, der grohe Gelehrte, sie zuerst gesehen und ihre Texte mitgetheilt hat. ir auch die Manufskripte durften nicht verloren gehen, auch sie sollten an sicherer Stätte im Archiv geborgen sein. Da man in Deutschland die Summe nicht zusammenbekommen konnte, welche die Erben der Frau von Stein verlangten, so fürchtete man, und wohl nicht mit Unrecht, daß das Ausland uns den Rang ablaufen könne. Eine letzte Anstrengung führte endlich zum Ziele. Die Goethegesellschaft gab zweimal große Beträge, Goethe's Vaterstadt Frankfurt a. M. betbeiligte sich, die Stadt Weimar blieb nicht zurück; einzelne Personen hinzu, zumal der Geheime KommerzienRath Delbrück in Berlin. Aber man hätte doch nicht erreicht, was man wollte, wenn . der Großherzog selbst . der Sache angenommen und schlleßlich noch des Deutschen Kalsers Majestät den fehlenden Rest dem bisher Gesammelten hinzugefügt hätte. Nun sind die . Stein . Briefe zur n Aller für alle Zeit da geborgen, wo sie ihrer Natur nach 5 gehören. Die Anstrengung, die gemacht wurde, um diesen ha Schatz, dessen Inhalt längst bekannt war . 3 charakteristisches Beispiel für den reinen Idealigmus, mit dem Goethe⸗
orschung und Goethe Angelegenhelten in Weimar wie im g olk betrieben werden. Es ist in den zehn Jahren, seitdem fi forten des Goethehauses ö1ů ,. baben, eine Goethe Wissen⸗ chaft“ entstanden, die in der n, ößten
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es den unsere Nation hervorgebracht ö. i ; über diese ren m fz aft gescholten ö in 82 Landen,
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