1896 / 182 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Finanz⸗MinisteriLum.

Dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Schmidt ist die Stelle des Dber-Regierungs⸗Raths bei der Provinzial⸗Steuer⸗-Direltion zu Stettin, und dem Regierungs⸗Rath, QOber⸗Zoll⸗Inspektor Wolffram 6 Aachen die Stelle eines Mitglieds der Provinzial⸗Steuer⸗ irektion zu Breslau verliehen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Bekanntmachung.

Gemãaß 5 146 des Kommunalabgaben⸗Gesetzes vom 14. Juli 18393 (GesetzSamml. S. 152) wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuer⸗ jahr zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag der Main⸗Neckar⸗Eisen bahn aus dem Jahre 1895, aus⸗ ließlich des Antheils Preußens, für die an der gemein⸗ aftlichen Betriebsführung betheiligten anderen Staaten, wie folst ag worden ist: der Untheil des Großherzogthums Baden auf 69 M4 c, B. der Antheil des Großherzogthums Hessen auf 1 276 465 M Berlin, den 29. Juli 1896. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage: Dückers.

Ju stiz⸗Ministerium.

Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Kornek in Freien⸗ walde a. O. an das Amtsgericht L in Berlin, der Amtsrichter abbe in Peine als Landrichter an das Landgericht in annover, der Amtsrichter Niedner in Mygslowitz als Land⸗ richter an das gemeinschaftliche Landgericht in Meiningen, der Amtsrichter Wagemann in Bruchhausen an das Amtggericht in Peine. 2 Landgerichts⸗Rath Heldmann in ,, e,. a. S. ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.

Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Klaus Bolten in Altona bei dem Landgericht in Altona,

wiederernannt: der Rentier Paul Wartenberger in Berlin bei dem Landgericht J in Berlin, der Fabrikant Karl Kehl sen. in Hanau bei dem Landgericht in Hanau, der

abrikbesitzer Emil Heinrich Möhlau in Düsseldorf ei dem Landgericht in Düsseldorf, der Kaufmann Gu stav n. in Altona bei dem Landgericht in Altona, der Kaufmann Fritz Schepke in Königsberg i. Pr. bei dem Landgericht in Königsberg i. Pr.

Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Fabrikbesitzer Richard Fleck in Berlin bei dem Landgericht in Berlin, der Fabrikant Bernh. Schmidt in Altona bei dem Landgericht in Altona,

wiederernannt: der Kaufmann Rudolf Hardt in Lennep bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, der Kom⸗ merzien Rath Otto Bönniger in Duisburg bei dem Land⸗ gericht in Duisburg. .

Der Staatsanwalt Hartmann in Kreuzburg O.-Schl. ist an das Landgericht in Halle a. S. versetzt.

Dem Notar Collatz in Körlin ist die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Amt ertheilt.

In der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht: der Rechte⸗ anwast Dr. Max Gabriel bei dem Landgericht I in Berlin, der Rechtsanwalt Cohn bei dem Landgericht in Görlitz, der Rechtsanwalt Sprung bei dem Amtsgericht in Gummers⸗ bach, der Rechtsanwalt Petrasch bei dem Amtggericht in Mörs.

In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Max Gabriel vom Landgericht 1 in Berlin bei dem Kammergericht, der Rechtsanwalt Abramezyt vom Landgericht II in Berlin bei dem Landgericht Jĩ' in Berlin, der Rechtsanwalt Sucker aus Lüben bei dem Land⸗

ericht in Liegnitz, der Rechtsanwalt en s aus Mörs bei

* Amtsgericht in Neuß, der Gerichts⸗Assessor Dr. Pfeiffer bei dem Amtsgericht in Fulda, der Gerichts⸗Assessor Glogau bei dem Amtsgericht in Willenberg.

Der Senats⸗Präsident bei dem Kammergericht, Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Graefe, der Landgerichts-Direktor Schmeißer in Prenzlau, die Amtsgerichts⸗Räthe König in Iserlohn und Säbisch in Lyck sowie der Rechtsanwalt und Notar, Justiz Rath Dettmar in Hildesheim sind gestorben.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 21 der „Gesetz⸗ Sammlung“ enthält unter

Nr. 9842 das Gesetz, betreffend die Aufhebung der Hyvpothekenämter im Geltungsbereich des Rheinischen Rechts, vom 18. Juli 1896.

Berlin W., den 1. August 1896.

stönigliches Gesetz-Sammlungz⸗Amt. Weberstedt.

Königliche Landwirthschaftliche Akademie Poppelsdorf in Verbindung mit der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms-Universität Bonn.

Das Winter⸗Semester 1896,07 he mut am 15. Oktober d. J. mit den rl ee, an der Universität Bonn. Der spezielle Lehr⸗ kin e olgende, mit Demonstrationen verbundene wissenschaft⸗ iche Vorträge: Betriebslehre (1I. Theil): Geheimer Regierungs⸗Rath, Direktor rof. Mr. Freiherr von der Goltz. Allgemeine Kulturtechnik (II. Theih: erselbe. Landwirthschastliches Seminar: Derselbe. Spezieller an, Professor Dr. Ramm. rn, Verselbe.

chweinezucht: Derselbe. Allgemeiner Pflanzenbau: pier Dr. Wohltmann. Demonstrationen im Laboratorium des Versuchtz= feldes: Derselbe. Forsthenutzung: Forstmeister Sprengel. Forst⸗ einrichtung: Derselbe. Obstbau; Garten ⸗Inspektor Beißner. Nutz⸗= holzpflanzen; Derselbe. Anorganische Experimental⸗Chemie; Professor Dr. Kreus ler. Landwirthschaftliche Te n,, Dersel be. Chemisches e, ,., Derselbe. Grundzüge der Chemle: 33 Pflanzen⸗

natomie und Physiologie: Dr. Nol l. Pflanzenphysiologische und n, . ebungen: Derselbe. Landwirthschaftliche oologie J. Theil): Professor Dr. Ludwig. Experimentelle Thierphysiologie:

rofessor Dr. Hagemann. Thierphystologisches Praktikum: .

ineralogie: Geheimer Bergrath, Professor Dr. Laspeyres. Mineralogische Uebungen; Derselbe. Experimental⸗Physik: Professor Dr. ö . Praktikum: Derselbe. Landwirthschaft⸗ liche Maschinenkunde: Derselbe. Elemente der Mechanik und Hy— draulikf mit Uebungen: Derselbe. Landwirthschaftliche Baukunde: 1. bi nnn Brücken., Wehr⸗, Schleusen- und Wegebau:

erselbe. HBautechnische Uebungen: Derselbe. Kulturtechnische

Uebungen? Meliorations⸗Bauinspektor Künzel. Spezielle Kultur⸗ technik: Derselbe. Theorie der Beobachtungsfehler und Methode der kleinsten Quadrate: Prof. Koll. Methode der kleinsten Quadrate: Derselbe. Landmeßkunde: Derselbe. Landesbermessung: Der⸗ selbe. Geodätische Uebungen: Verselbe und Professor Dr. Rein- ben Praktische Geometrie: Professor Dr. Reinhertz. Geo⸗ dätisches Seminar: Derselbe. Analytische Geometrie und Analysis: Professor Dr. Ve lt mann.. Sterenmefrie und sphärische Trigono—⸗ metrie: Derselbe. Mathematische Uebungen: Derselbe. Volkswirth⸗ schaftslehre: . Dr. Gothein. Landwirtbschaftsrecht: Amts- richter, Professor Dr. Schumacher. Fischzucht: Geheimer Medizinal⸗ Rath, Professor Dr. Freiherr von la Valette St. George. Anatomse und Physiologie der Hausthiere: Departements-⸗Thierarzt a. D. Sch e ll. Pferdezucht, Geburtshilfe, sr Derselhe.

Außer den der Akademie eigenen wissenschaftlichen und praktischen Lehrhilfsmitteln, welche durch die für chemische, physikalische, pflanzen⸗ und e e gf euch Praktika eingerichteten Institute, neben der landwirthschaftlichen Versuchsstation und dem thierxhr ole schen Laboratorium, eine wesentliche Vervollständigung in der Neuzeit er— fahren haben, steht derselben durch ihre Verbindung mit der Universität Bonn die . der Sammlungen und Apparate der letzteren zu Gebote. Die Akademiker sind bei der Universität immatrikuliert und haben deshalb das Recht, noch alle anderen für ihre allgemeine wissen⸗ schaftliche Ausbildung wichtigen Vorlesungen zu hören, über welche der , das Nähere mittheilt.

Der seit 1876 versuchsweise eingerichtete kulturtechnische und der seit 1880 bestehende ge ,. Kursus sind definitiv an der Akademie eingerichtet und deren Besuch 66 die zukünftigen reußischen . obligatorisch geworden. Ebenso haben die hier e, d, , Landmesser und die Kulturtechniker ihre Examen mit amt— licher Geltung an der hiesigen Akademie abzulegen.

Auf Anfragen wegen Eintritts in die Akademie ist der Unter— rn, gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu ertheilen. uf Ansuchen versendet das Sekretariat der Akademie Prospekte kostenfrei. ;

Poppelsdorf bei Bonn, im August 1893. Der Direktor der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie, Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Freiherr von der Goltz.

Bekanntmachung.

An der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen beginnen im Winter⸗Semester 1896/97 die Im matrikulationen am 1. Oltober, die Vorles ungen am 12. Oktober.

Programme sind auf Ersuchen vom Sekretariat zu beziehen.

Aachen, den 15. Juli 18935.

Der Rektor. Intze.

Angekommen:

der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohmann.

Personal⸗ Veränderungen.

Aöäniglich Preußische Armee.

Offiziere, PortepeeFähnriche ze. Ernennungen, Beförderungen und Versetz ungen. Im aktiven Heere. Molde, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern“, 22. Juli. Bres ler, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. von Podbielski (Niederschles.) Nr. 5, dessen Kommando zur Dienstleistung bei der trigonometrischen Abtheilung der Landesaufnahme bis auf weiteres verlãngert.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 23. Juli. Wegener, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 140 und Direktions⸗Assist. bei den technischen Instituten, von der Gewehr⸗ fabrik in Spandau zur Gewehrfabrik in Erfuct versetzt. Berger, Hauptm. A la suite des Inf. Regts. von Grolman (I. Posen.) Nr. 18 und Direktions⸗Assist. bei den technischen Instituten, der Ge⸗ wehrfabrik in Spandau zugetheilt.

Im Sanitäts⸗-Korptz. Molde, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, 22. Juli. Frhr. v. d. Bus sche⸗Haddey⸗ hausen, Sec. Lt. von der Res. des 2. Hannov. Feld⸗Art. Regts. Nr. 26, aus seinem bisherigen Militärverhältniß ausgeschieden, gleich- zeitig im Sanitäts⸗Korps und jwar als Assist. Arzt 2. Kl. der Res. mit einem Patent vom 24. März 1890, Arning, Assist. Arzt 1. Kl. a. D., bis zum 27. Juni d. J. in der , ,, für Deutsch⸗ Ostafrika, früher bei dem 1. Hannov. Jaf. Regt. Nr. 74, in der Armee und zwar als Assist. Arzt 1. Kl. mit einem Patent vom 20. Juli 1894 Kkl bei den Sanitäts-Offizieren der Landw. 1. Auf⸗ gebots, wiederangestellt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 15. Juli. Hoefer, Militär⸗Intend. Rath. beauftragt mit Wahrnehmung der Militär⸗ Intendanteastelle des XVII. Armee-Korps, zum Militär⸗Intendanten, Kallusky, Militär⸗Intend. Assessor von der Intend. des IV. Armee- Korps, zum Milttär⸗Intend. Rath, ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs Ministerium s. 7. Juli. Bartels, überzähl. Militär⸗Intend. Assessor, unter Ueberweisung zu der Intend. des Garde⸗Korps, zum etatsmäß. Militär⸗Intend. Assessor ernannt.

13. Juli. Heuser, überzähl. Militär⸗Intend. Assessor, unter Ueberweisung zu der Intend. des XIV. Armee-Korps, zum etatsmäß. Militär⸗Intend. Assessor ernannt.

26. Juli. Hoefer, Militär⸗Intend., die Militär ⸗Intendanten⸗ stelle des XVII. Armee-Korps übertragen.

Nichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. August.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen, wie „W. T. B. meldet, gestern Abend gegen 8 Uhr mittels Sonderzugs auf dem Bahnhof Wilhelmshöhe ein und wurden daselbst von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin sowie den Prinzen Söhnen empfangen. Die Vertreter der Be⸗ hörden waren auf dem Bahnhof erschienen. Ihre Majestãten begaben Sich alsdann in offenem Wagen, von dem Publikum mit begeisterten Hochrufen begrüßt, nach dem Schlosse.

In der Zeit vom 1. April 1896 bis zum Schlusse des Monats Juni 1896 sind im Deutschen Reich el ennr Ein⸗ 3 leinschließlich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahm en zur Anschreibung gelangt:

Zölle 1090 380 335 M6 (gegen denselben Zeitraum des Vor⸗ . * 4571 70610, Tabacksteuer 2 070 989 M ( 44 640104),

uckersteuer 30 410 443 MS (4 13 224 923 S6), Salzsteuer

2560 832 M (R 169 904 M), Maischbottich und Brannt⸗ wein materialsteuer 3 226 53h M g. 289 59K M6), Verbraucht⸗ abgabe von Branntwein und uch ag zu derselben 27 H40 267 M 6. 694 767 ), Brennsteuer Sas 749 6 (4 S822 749 M),

rausteuer 7 355 222 S (4. 314 042 MSM, Uebergangsabgabe von Bier 911 639 6 (4 11 622 M6), Summe 1823 3351 567 (4 19 965 579 MS). Stempelsteuer für: g. . 4303 706 st 1446 905 M), b. Kauf⸗ und sonstige An⸗ schaffungsgeschäfte 3 537 900 M (- 16901 015 M), C. Loose . Privatlotterien 1 3066 153 6 (4 260 681 S6, Staats otterien 1 7067564 6 ( 31 381 6), Spielkartenstempel 280 277 M (4 31 009 S6), Wechselstempelsteuer 2 210 695 M (K 1564 343 S6), Post⸗ und Telegraphenverwaltun IO 611 902 M6 (4 2755 324 c), a n tung 16928 000 MSM (4 450 000 Mh.

Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme abzüglich

der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Juni 4896: Zölle 90 941 936 Sc (4 8621 143 6), Tabacksteuer 2 M5718 6 (4 97 066 S), Zuckersteuer 22 M5 4583 MM 1 524 297 M), Salzsteuer 11 Q24 667 M6 (4 499 655 M), Maischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer 4944191 M (4 96 236 Æ ), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 24 985 485 S6 (— 265 141 h, Brennsteuer 682 319 SY (4 632319 S6), Brausteuer und Ueberganggabgabe von Bier 7055 3653 S6 (4 2Aß 802 M), Summe 163 735 162 (4 11481 377 M6). Spielkarten stempel 339 513 M (4 4355 c.

Die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Stettin ist beauftragt worden, die bereits angeordneten allgemeinen Vorarbeiten für eine Nebeneisenbahn von Wollin nach Misdroy auf eine Fortführung nach Ostswine aus— zudehnen.

Die Bibliothek und der Lesesaal des König— lichen Statistischen Bureaus sind während des Monals August geschlossen.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher ist von dem ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte König⸗ lich sächsische che f Dr. Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär von Stieglit als interimistischer Geschäftsträger.

An Stelle des infolge seiner Ernennung zum Ober⸗ Verwaltungsgerichts⸗Rath aus dem Gerichtshof zur Ent⸗— scheid ung der Kompetenzkonflikte ausgeschiedenen Kammergerichts⸗Raths Dr. Mencke ist der Kammergerichts⸗Rath Dr. Bauer II. vom 1. August d. J. ab zum Mitglied dieses Gerichtshofes ernannt worden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Condor“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Meyer (Hans), am 6. August von Sansibar in See zu gehen.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat gestern Mittag auf Schloß Mainau den Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ ungarischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Stephan Burian von Rajecz empfangen und aus dessen Händen das Schreiben Seiner Majestät des Kaisers von Oester⸗ reich, Königs von Ungarn, entgegengenommen, durch welches derselbe in dieser Eigenschaft am Großherzoglichen Hofe beglaubigt wird. Der Gesandte hatte darauf die Ehre, von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin empfangen zu werden und an der Großherzoglichen Frühstückstafel theil⸗ zunehmen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Seine Königliche n en der Herzog ist vorgestern arg, Bad Kissingen nach Coburg zurückgekehrt.

Deutsche Kolonien.

Nach einer telegraphischen Meldung des Kaiserlichen Gouvernements in Dar⸗es-Salaam ist der bei der Ost⸗ afrikanischen Plantagengesellschaft angestellte Pflanzungsleiter Friedrich Schröder wegen der von ihm verübten Gewalt⸗ thätigkeiten von dem Kaiserlichen Gericht in Tanga zu fünf— zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt worden.

Großbritannien und Irland.

Wie die „London Gazette“ meldet, verlieh die Königin dem Prinzen Karl von Dänemark das Großkreuz der l ln, des Bath⸗Ordens. .

Das Oberhaus nahm gestern nach achtstündiger Debatte in zweiter Lesung die irische Bodengesetz⸗Novelle ohne nament⸗ liche Abstimmung an.

Im Unterhause erklärte, dem „W. T. B.“ nu sslße⸗ gestern bei der Debatte über den Ausgaben⸗Etat des Handels⸗ amts der Präsident desselben Ritchie betreffs der Einfuhr der in Gefängnissen Wagaren: Der Schriftwechsel mit den auswärtigen Regierungen könne noch nicht vor— gelegt werden, weil Deutschlands Antwort noch nicht einge⸗ gangen sei. Wenn jedoch die Unterhandlungen mit den auswärtigen Regierungen diesem Handel keinen Einhalt thun würden, würde die ,, eine entsprechende Vorlage ein⸗ bringen. Der Staatssekretär des Innern Ridley . mit: nach Erwägung aller ,, habe er es für seine Pflicht ge⸗ halten, Jameson und Genossen der Gnade der Königin zu empfehlen, damit dieselben als Strafgefangene erster Klasse hehandelt werden. Bailey fragte an, was das Kriegsamt betreffs der Offiziere, welche sich an dem Einfall in Transvgal betheiligt hatten, gegen welche jedoch nicht in dem Prozeß gegen Jameson ver⸗

handelt worden sei, zu veranlassen beabsichtige. Der Parla⸗ ments⸗Sekretär des Kriegsamts Brodrik erwiderte, er könne keine Antwort geben, weil die Frage noch erwogen werde.

Ja meson und die mit ihm Verurtheilten wurden gestern von dem Gefängaiß Wormwood⸗Scrubs nach dem Holloway⸗Ge⸗ fängniß zurückgebracht, wo ihnen die Vorrechte der Straf⸗ gefangenen erster Klasse zu theil werden.

Italien.

Die Herzogin von Genua ist heute, wie „W. T. B.“ aus Rom . auf Schloß Aglie in Piemont von einer Prinzessin entbunden worden.

Die „Gazzetta uffieiale“ veröffentlichte gestern ein Dekret vom 30. v. M, durch welches die Parlam entssession vertagt wird. Die „Opinione“ glaubt, daß der Ver⸗ tagung der Schluß der Session im September oder Oktober folgen werde.

Spanien.

Aus San Sebastian meldet „W. T. B.“: Der König fiel am Mittwoch mit dem Fahrrad und verletzte sich leicht im Gesicht. Gestern unternahm der König indeß wieder den ge⸗ wöhnlichen Spaziergang.

Türkei.

Aus Canea wird der „Times“ vom 31. Juli gemeldet, im Hinterhalt liegende Christen hätten in der Provinz Herakleion 15 Mohamedaner getödtet.

Das Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau berichtet aus Konstantinopel unter dem gestrigen Tage, Tatur Pascha habe mit 24 Bataillonen 5006 Drusen bei Beit⸗Dedschan geschlagen; die Hauptmacht der Drusen sei dadurch gebrochen.

Griechenland.

Der neu ernannte rumänische Gesandte Ben gesco über— reichte gestern, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Athen zufolge, dem König sein Beglaubigungsschreiben.

Der türlische Gesandte Assim Bey gab der griechischen Regierung bekannt, daß sich nach Ermittelungen der türkischen Konsuln in Thessallen zwei Banden gebildet hätten, die eine in Stärke von 300, die andere von 120 Mann, welche bereit seien, in Macedonien einzudringen. Die Regierung hat e n, strenge Maßregeln getroffen, um die Banden zu zer— treuen.

Rumänien.

Der neu ernannte griechische Gesandte Rhangabs wurde gestern von dem König in Sinaia zur Ueberreichung seines Beglaubigungeschreibens empfangen.

Amerika.

In Beantwortung einer Anfrage eines Zeitungskorrespon— denten aus Arkansas äußerte, wie, W. T. B.“ aus Washing⸗ ton berichtet, der Schatzsekretär Carlisle: im Fall der freien Silberprägung würde die gesammte Valuta sofort auf die Silberbasis hinabsinken und die Checks und Tratten in Silber— Dollars oder deren Aequivalent gezahlt werden. Niemand könne annehmen, daß es die Pflicht der Regierung sein würde, den für Privatpersonen oder Korporationen unentgeltlich ge⸗ prägten Standard⸗Silber-Dollar auf gleichem Werth mit dem Gold⸗ Dollar iu erhalten.

Eine in Madrid eingetroffene Depesche aus Cuba meldet einen Zusammenstoß der spanischen Truppen unter Rodriguez mit einer Schaar Aufständischer unter Führung Arbolay 's in der Provinz Cienfuegos. Die Aufstaͤndischen verloren 47 Todte, darunter ihren Führer Arbolay und zahl— reiche Verwundete.

A ien.

Die von Lord Wolseley in der Kommission für die indischen Zivil! und Militärausgaben zu London gethane Aeußerung, daß Indien die gesammten Kosten des britischen Heeres in Indien tragen müsse, da Indien der britischen Herrschaft alles verdanke, sowie nenn, daß er, Wolsele ny, nicht mit in⸗ dischen Truppen gegen Frankreich, Deutschland oder ein anderes Land kämpfen möchte, haben in Indien, nach einer Meldung des „Reuter schen Buregus“ aus Sima, allgemeine Entrüstung erregt; in den indischen Regierungskreisen meine man, Wolseley's Aeußerungen könnten Unzufriedenheit unter den Eingeborenen-Truppen hervorrufen.

Afrika.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Prätoria gemeldet: der ,, , . habe keine Telegramme betreffs des Pro⸗ zesses een nf on erhalten. Von einer Absicht der Reglie⸗ rung, sich für eine Milderung der Urtheilssprüche zu verwen⸗ den, sei nichts bekannt.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestrigen Ersatzwahl zum . der Ab⸗

geordneten im Wahlkreis Kleve wurde Pfarrer Dr. Heve— ling zu Pfalzdorf (Zentr) mit 120 Stimmen gewählt gegen von Monschawm zu Goch (gentr.), welcher 56 Stimmen erhielt.

Nr. 33 des ‚„Centralblatts für das Deut sche Reich“, herautzgegeben im Reichgamt des Innern, vom 31. Zust, hat 6 . Inhalt: I) Konsulatwesen: Ernennungen; Bestellumg eines Kon— sular · Agenten; Ermächtigung zur Vornahme von Zivil ftands. Akten; . Entlassung. 3) , . e mn der Einnahmen des Reichs für ble Zelt bom J. Aprit is ble Ende Fun fsh. 3), Marine und Schiffahrt: Bestimmungen über die gegenseltige An⸗ erkennung, der Schsffßpermeffungen in PBeutschlank * und, Grof⸗ histannten; Erscheinen des zehnten Rachtfrags des Internationeln

Slgnalbuchg. I) Polijeiwesen: z ke gl de bia zeiwesen: Ausweisung von Äusländern aus

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Bestimmung des § 22 1 13 des Preuß. An Landrecht wonach ein Vn hf fta ner Aufträge versch . a Interesse eingnder entgegenluft, nicht annehmen kann, findet, nach einem Urthell des Reichtgerichts, J. Zivilsenats, vom 21. 8 1896, auf Vermittelunggaufträge von Handels geschäften An⸗

.

wendung, sofern der eine Kontrahent zur Zeit des von ihm gegebenen Provisiongversprecheng nicht bereit wußte, daß der Vermittler auch vom Gegenkontrahenten, dessen Interesse dem seinigen entgegenläuft, mit der Vermittelung beauftragt sei. ‚Es ist anzuerkennen, daß dieser Satz eine Einschränkung erleiken muß, wenn die Dienste des Vermittlers wesentlich faktischer Natur sind und etwa nur darin bestehen, die Kontrahenten einander zuzuführen. Um einen solchen Fall aber handelt es sich bier nicht, vielmehr hatte der Kläger nach dem feststehenden Sachverhalt es übernommen, auf einen für die französische Firma möglichst günstigen Vertragsschluß hinzuwirken, und es war ihm hierfür eine mit dem Kauspreise steigende Belohnung zu—= el cht, Sowohl nach der Bestimmung des § 22 4. a. O. wie nach en Grundsätzen von Treu und Glauben war Kläger , die Beklagte, als diese ihn ebenfalls mit der Vermittelung beauftragte, über den ihm von der französischen Firma ertheilten Auftrag nicht in Unkenntniß zu lassen. (418/95.)

Die Bestimmungen der §§ 675 und 676 Th. II Tit. 1 des Preußischen Allgemeinen Landrechts:

„Ist scheinbarer Anlaß ju einem solchen Argwohn (des Ehebruchg) vorhanden, so muß dem beschuldigten Ehegatten, auf. Anrufen deä andern, der fernere Unmgang mit der ver— dächtigten Person gerichtlich untersagt werden. Setzt derselbe, dieses Verbot ungeachtet, einen vertrauten Umgang mit der r e ten Person fort, so ist dies ein n, Grund zur Shescheidung —“

sind, nach einem Urtheil des Reicht gericht, IV. Zivilsenats, vom 1. April 1896, durch die Reichs⸗Zivilprozeßordnung unberührt ge— blieben; es ist demnach nicht zulässig, dem Beschuldigten einen Reinigungteid, wonach er thatsächlich keinen Ehebru begangen habe, aufzuerlegen. Die Erlassung des nachgesuchten richterlichen Verbottz war nach 5 575 111 A. 2.-R. in Verbindung mit 5 16 Nr. 6 det Einführungsgesetzes zur Zirilpreheßordnung und mit § 6 des vreußischen Ausführungsgesetzes zu derselben vom 24. März 1879 im Sinne eines Besserungsbefehls zulässig. Die Ansicht der Revision, daß die Anwendung der 675, 6765 mindestens für den Fall beseitigt werde, daß der Kläger den ihm auferlegten Reinigungseid in Betreff seines Ehebruchs mit der B. leiste, erscheint unzutreffend“. (430 / 9h.)

Nach 5795 Theil 11 Tit. 1 des Preußischen Allgemeinen Land— rechts kann der unschuldige Gatte die Ehescheidung nachsuchen, wenn der andere Ehegatte durch vorsätzliche unerlaubte Handlungen den Andern in Gefahr bringt, Leben, Ehre, Amt oder Gewerbe zu ver— lieren. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, IV. Zivilsenat, durch Urtheil vom 9. April 1896 ausgesprochen, daß unter dem im 5 706 erwähnten Verlust des Gewerbes nicht der Verlust des Rechte, das Gewerbe zu betreiben, zu verstehen, es vielmehr zur Begründung der Ehescheidungsklage hinreichend ist, wenn auch nur die Ausübung des Gewerbes und dadurch das Mittel, den Ünter— halt sich zu erwerben, allgemein und dauernd gefährdet wird. Anderersests erfüllt der Vorsatz allein, den Gewerbebefrieb des anderen Ehegatten zu gefährden, die Voraussetzung des § 706 nicht, vielmehr muß durch vorsätzliche unerlaubtẽ Handlungen jene Gefährdung bewirkt sein. (14 /96.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Agchen haben einer Meldung des . W. T. B.“ zufolge sämmtliche Weber der Aachener Tuchfabrik, Aktiengesellschaft, ö ö 24 i,. , m.

n Wahren bei Leipzig haben, wie die ‚Lpz. Ztg.“ beri tet, 8 Arbeiter (Tischler, Bildhauer, Polierer c.) der dortigen . = phon⸗-Musikwerke⸗ Fabrik wegen Entlassung zweier Arbeiter die Arbeit eingestellt. Vier in Berlin haben die Brauerei-Hilfsarbeiter, wie die Berliner VolksZtg. mittheilt, in einer Versammlung am Donnerstag ein fernereg Zusammengehen mit den Brauern abgelehnt und eine eigene Vergleichskommisston gewählt, welche in allen die Hilfsarbeiter betreffenden Fällen felbständig mit den Brauereien zu verhandeln hat.

In Aussig sind, wie dem „Vorwärts“ gemeldet wird, die Glasmacher der Oesterreschischen Glashütten. Gesellschaft in' den Ausstand eingetreten, angeblich weil die Verwaltung die Mitglieder der Glasmacher ⸗Gewerkschaft entlassen und sich geweigert hat, die Ent— lassung rückgängig zu machen.

Aug Lon don berichtet W. T. B. vom internationalen Sezig list en ˖ Kongreß; Die Majorität der französischen Delegirten verbreitete gestern eine Erklärung, welche die Minorität dez gewalt samen Fortschleppens eines die Mandate betreffenden Üktenbündels und betrügerischen Vorgehens beschuldigt. er Jongreß nahm den Bericht des Unterrichtgaugschusses an, in welchem ausgeführt wird, es sei Pflicht der Staats verwaltung, j dem Bürger durch Befreiung von den Schulgebühren und durch freien Unterhalt der Schüler die Möglichkest einer voll— ständigen Erziehung vem Kindergarten an bis zur Universität zu er⸗ möglichen. Der Bericht verlangt ferner, daJ Alter der Kinder, in welchem sie vom Schulbesuch befreit werden, auf 16 Jahre zu erhöhen, und untersagt die Beschäftigung von Personen unter 18 Jahren in ungesunden Betrieben oder in Nacht- arbeit oder länger als 24 Stunden in einer Woche bei obligatorischem Besuch der Fortbildungeschulen. Des weiteren empfieblt der Bericht Gleichförmigkeit in der Fabrikgesetzgebung aller Industrieländer mittels internationalen Abkommens und erklärt, die verschiedenen Regierungen hätten die Verpflichtungen, welche von ihnen in der Beisiner Konferenz von 1891 in dieser Beziehung ein— i nch, worden seien, noch nicht erfüllt, besonders erlaube die eng⸗ ische Regierung noch immer Arbeit von elssährigen Kindern. Zum Schluß verlangt der Bericht Negulierung . und der Fabrik— arbeit, Später nahm der Kongreß elnen Bericht an, der sich für die Abschaffung der stehenden Heere, ihren Ersatz durch nationale Bürgerwehren und für ein internationales Schledegericht aus pricht.

Aus Brüssel wird der Köln. Itg.“ unter dem 29. Juli ge⸗

schrieben, die dortigen Schreiner“ und Anstreichergefel len hätten mit einem allgemeinen . gedroht, falls ibnen bis zum 1. August die verlangten Lohnerhöhungen nicht bewilligt würden. Aus Zürich meldet W. T. B.“ Die sozialistische Ver— einigung der in der Schweiß lebenden Italiener hielt gestern eine Versammlung ab, an welcher ungefähr 15090 Italiener theil nahmen. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in welcher sie sich gegen die Autschreitungen der Züricher Arbeiter gusspricht und sich mit den Arbeitern der übrigen Länder solidarisch erklärt.

sKunst und Wissenschaft.

Die von der Königlich preußischen Staatgregierung in Anregun gebrachte einheitliche ,, der Denkmal pflege i nunmehr von sämmtlichen Provinzial⸗Verbänden angenommen und in allen Theilen der preußischen Monarchie, mit Ausnahme des Re— ö äbezirks Wiesbaden, durchgeführt worden. Eg sind Provinzial⸗

eiw. Bezirké⸗Kommissionen zur Erforschung und zum Schutze der Denkmäler gebildet, denen der betreffende Ober ⸗Präsident und zumeist der Landeg Direktor, Delegirte des Kreigausschusses, des Kon— sistoriumß, der. bischöflichen Organe sowie Mitglieder der größeren Geschichts⸗· und Alterthumsvereine angehören, und welchen als sachberständiger Beirath und zugleich als staatlicher Delegirter der Propinzial, bejw. Bezirks ⸗Konservator zur Seite i Letzterer fungiert, ebenso wie die Mitglieder der Benkmäler⸗

ommissionen, im Ehrenamt. Zu Propinzial. bezw. Bezirks. Konfer⸗ vatoren sind ernannt: für die Provinz Ostpreußen der Architekt Adolf Bötticher zu Königsberg i. Pr.; für die ,. Westpreußen der Landetz Bauinspektor Heis e zu anzig; für die Provinz Brandenburg der Landes Baurath, Geheime Baurath Bluth zu Berlin; für die Provinz Po,rmern der Gymnasial.

Dire lor, Professor Lemke zu Stettin; für die ,, der Landes Bibliothekar und Pirektor des Provinzial⸗Museums br,. Schwartz zu Posen; für die Provinz Schlesien der Land Bauinspektor Lutsch zu Breslau; für die Prooinz Sachsen der Archiv-⸗Assistent Dr. Theuner zu Magdeburg; für die Provinz Schleswig-⸗Holstein der Gymnastal⸗ Oberlehrer, Prefesso' Dr. Haupt zu Schleswig; für die Provinz Hannover der Direktor det Provinzial Museumtz Dr. Reimers zu Hannover; für die Propinz Westfalen der ,,,, Ludorff zu Münster für den Regierungsbeztrk Cassel Dr. Bickel zu Marburg; für die Rheinprovinz der i Dr. phil. Paul Clemen ju Bonn; für die Hohenzollernschen Lande der Architekt Wilhelm Friedrich Laur zu Sigmaringen. Da die Genannten für ihren Amtsbezirk in jeder Hinsicht den Konservator der Kunst⸗ denkmäler zu Berlin vertreten, so sind, laut Verfügung des Ministers der geistlichen zc. Angelegenheiten vom 6. Juni d. 8 an sie auch alle bezüglichen Anzeigen und Anträge zu richten.

Die XXVI. Hauptversammlung der Verbindung für historische Kunst. wurde am 15. und 16. Juni d. J. 1 . des „Vereins Berliner Künstler! im Architektenhause hierselbst ab= gehalten. Den jetzt im Druck erschienenen Mittheilungen über die Verhand⸗= lungen entnehmen wir Folgendes: Die Verbindung zählt zur Zest 13 Mitglieder. Die Beschlüsse der 25. Hauptversammlung haben sammtlich durchgeführt werden können. Zu erwäbnen ist, daß die Skizze von G. Marx „Der 2. September 18670 (Ulanen-Patrouille)! und dag Gemälde von Messerschmidt ‚Tilly's Verwundung“ angekauft, ferner die Bilder von Gichstaedt „Zwischen Ligny und r hie e Warthmüller „Friedrich II. vor der Schlacht bei Roßbach“, sowie A. Kampf Vol zopfer im Jahre 1815 abgeliefert find und sich bereit im Umlauf befinden. Zur Beschickung der diesjährigen Hauptversammlung waren die Künstler im Mai 1855 und im März 1896 eingeladen worden. In den Einladungen wurde der Wunsch ausgesprochen, Vorlagen für ein Bildniß Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen als . im deutsch französischen Kriege und ein solches des Fürsten von Bismarck zu erhalten. Alg Vereinsblätter wurden Ende 1894 die Kupferlichtdrucke nach den Ge— mälden von Hellqvist, Sancta Sßimplicitas und Scheurenberg. Burggraf Friedrich J. von Nürnberg wirft die Quitzow's nieder“ sowie 2 dieses Jahres die Photogravüren nach dem Warthmüller'schen Bilde Friedrich der i vor der Schlacht bei Roßbach“ und der farbige Lichtdruck nach dem Messerschmidt'schen Gemälde ‚Tilly's Verwundung“ vertheilt. Die Prüfungskommission wurde durch Zettelwahl folgendermaßen zusammengeseßt: Geheimer Ober- Regierung. Nath a. B. Lr. Jordan, A. Molineug, Professor W. Firle, Stadtrath Fubel und Maler Hempel. Zur Vorbereitung der diessährigen Verloosung, welche die Skizzen von Th. Recholl und G. Marx betrifft, wurden die Herren de Weerth, Vogel und Klee berufen. Auf der dies⸗ jährigen internationalen Kunst. Ausstellung wurden folgende Gemälde angekauft; Eichstaedt . Victoria; Hackl (München) „Kardinal Borro⸗ maeug bei den Pestkranken'; Echtler (München) Kondolenzbesuch“; von Begterath (Düsseldorf) , Beweinung Christi . F. Roeber (Düffel dorf) ‚Der letzte Staatrath des Großen Kurfürsten'; ferner die Skizze von Fugel (München) „Petri Pf tre et; Der bitzherige Vorstand wurde durch Zuruf wiedergewählt. Die Wahl des nächten Versammlungsorts wurde dem . überlassen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Offenbach a. M., 1. August. (W. T. B.) Der Verband badischer landwirthschaft licher Kon fumvbere ine ⸗ist . mit 274 Genossenschaften dem Allgemeinen Berbande der e landwirthschaftlichen Genosfsenschaften“ bei; getreten.

Handel und Gewerbe.

Das norwegische Storthing hat beschlossen, daß vom 22. Juli d. J, bis zum 30. Juni 1897 folgende * Einfuhrzölle gelten sollen: für Weizen 60 Oere per 100 kg, für Weizenmehl 2 Kronen per 100 kg.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kotg . eng e , ,. , n der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 12 198, ni ĩ geen 6 3 . . net , In er esien sind am 30. v. M. gestellt 4072, zeitig gestellt keine Wagen. ef 5

Dem sechsundfünfzigsten Jahresbericht des Vereins junger Kaufleute von Berlin für dag Verwaltungsjahr 1895 sind fol⸗ gende Mittheilungen entnommen: Die gesammten Unterstũtzungen an die Vereins mitglieder beliefen sich 1895 auf 14034 , im Jahre 1894 auf 13 664 M, 18953 auf 16543 Wenn der Zuschuß zur Stellenvermittlung, der gleichfalls der Unterstützungskasse zur Last fällt, hinzugerechnet wird, so ergiebt sich die Summe von 23 I39 gegen 22 177 im Jahre 1894. Die Beihilfe an die kranken Mit. . betrug 1395 11 356 , in 1894 11216 0 An 16 stellenlose

uitglieder wurden 13885 358 . 1891 an 314 Mitglieder 1360 M, 1893 an 27 Mitglieder 1820 6 gejahlt. Für snvalide Mitglieder, deren Zahl sich auf fünf erböht hat, wurden 1895 1085 M 1891 288 * gejahlt. Außerdem wurden die IZinsen verschiedener Stiftungen satzungsgemäß verwendet. Die Vereingärzte ver. leichneten im Jahre 1895 3626 Konsultationen gegen 2445 in 1894. Die regelmäßigen Beiträge für die Wittwen. und aisenstiftung be⸗ liefen sich af 8191 A, wähtend an Unterstützungen 16 245 4 gegen 10018 4 im Jahre 1891 ju leisten waren. Lediglich mit Hife der ihr zustehenden Zinserträgnisse hat die iltwen⸗ und Waisenstiftung die ihr gestellte Aufgabe zu erfüslen vermocht. In der Stellenvermittlung waren zur Besetzung 914 Vakanzen ange⸗ meldet. Hiervon wurden durch den Verein 633 besetzt. Bewerber wurden eingetragen: 229 Mitglieder und 1403 Nicht mitglieder CTarunter 488 von auswärts). Untergebracht wurden 628. Bewerber (darunter 1095 augwartige Bewerber.) Nie Bibligthek des Vereins umfaßt jetzt 800 Bände. Pie Zahl der Vereingmitglieder, die am 31. Dejember 1894 sich auf 3104 stellte und sich bis Ende 1890 auf 3354 erhöhte, betrug bei Ausgabe des Rechenschaftsberichts 3454. Das Vermögen deg Verelng . am 31. Dejember 1896 269017 6, Ende 1854 251 418 M

Die 15. Jahresversammlung der Freien Vereinigung , . Vertreter der angewandten Chemie, zu der eine Zahl von Vertretern der Nahrungsmittel⸗Chemie und det affee⸗ Großhandels aus allen Theilen Deutschlands erschienen ist, wurde gestern in Nürnberg eröffnet. Anwesend sind auch, wie W. T. B. meldet, der Direktor des Kaiserlichen Gesundheltsamts, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs. Rath Dr. Köhler, der Geheime Rath Sör⸗ mann als Vertreter des kayerischen Ministeriumz des Innern, der Ober Bürgermeister Dr. von Schuh als Vertreter der Stadt Närn⸗ berg. An die Berathungen schloß sich ein Festmabl.

Stettin, 31. Juli. (B. T. B) Getreidemarkt. Wehen

till, loko —, per Juli⸗August per September ⸗Ortober 137,00.

oggen still, lok⸗ per Jul August —— pr. Scht. Oktober 109,50. dene fer fer lot 118 —- 125. Rübsl loro unverändert, per Juli. August 45,70, per September Oktober 45,70. , . m, n, loko mit 70 4A Konsumstener 33, 59. Petroleum oko 10,665.

Bretlau, 31. Juli. (W. T. B.) Getretde⸗ und Pro duktenmarkt. Spiritus per 1001 8 oso exkl. 0 M Carr gr ci ö. Juli 63, 20, do. do. 20 M Verbrauchtzabgaben pr.

Magdeburg 31. Juli. (W. T. B) Zuckerbericht. K zucker . von g oso —, Kornzucker 3 88 o / , —, Nachprodukte erkl. 750/9 Rendement 63-3 69. Stetig. Brotraffinade 124.75 - 85. Brotraffinade Ii 24 50 Gem. Rasqᷣnade Faß 24,69 —- 26 25. Melig 1“ mit Faß 23, 59. Steig,. Ror= zucker J. Produßt Transito J. . B. Hamburg ver Jul oo Gd. db? Br., pr. August 9, bb ben, 9,574 Br., pr. September rz] bey.