uchthaus verurtheilt worden war, wegen eines Form⸗ ers aufgehoben. ö Von Toulon ist gestern Abend das Panzerschiff „Neptun“ nach Kreta abgegangen.
Rußland.
St. Petersburger Blätter melden, daß die Abreise des . Kaiserpaares nach Wien auf den 25. d. M. estgesetzt sei⸗
Der „Regierungsbote“ veröffentlicht die Enthebung des Großfürsten Alexander Michailowitsch von seiner Stellung an Bord des Panzerschiffes „Sseßnoj Weliki“ unter Belassung in der Kaiserlichen Suite und bei der Garde⸗ equipage.
. . zum Nachtheil der Dynamitgesellschaft zu sechs ⸗ ren eh
Spanien.
Der Senat genehmigte gestern den Bericht der Kom⸗ mission, welcher die Ermächligung zur Verfolgung des Generals Borrero wegen Herausforderung des Marschalls Martinez Campos zum Duell verweigert. In dem Bericht ist die Ansicht ausgesprochen, es wäre nicht gegen die Sub⸗ ordination gewesen, wenn Campos ein Duell mit einem Unter⸗ gebenen angenommen hätte. .
Nach Meldungen aus Ribadavia (Provinz Orense) ist es dort zu einigen Ruhestörungen gekommen, bei denen es sich jedoch nur um die Octroi⸗Erhebung gehandelt habe.
Schweiz.
Das eidgenössische Departement für Landwirthschaft hat, wie dem W. T. B.“ aus Bern gemeldet wird, mit dem gestrigen Tage das am 24. Januar erlassene Verbot der Einfuhr von Klauenvieh über die schweizerisch⸗ elsässische Grenze aufgehoben.
Niederlande.
Die Königin hat, wie „W. T. B.“ meldet, den Ordonnanz-Offizier van Suchtelen nach Wesel entsandt, um daselbst heute die Deutsche Kaiserin und den Prinzen Heinrich von Preußen zu begrüßen.
Belgien.
In der gestern fortgesetzten Verhandlung gegen den Kommandanten Lothaire wegen der Hinrichtung des ö Stokes nahm der Vertheidiger, der frühere Minister
raux, das Wort. Derselbe beschäftigte sich darin fast aus⸗
schließlich mit Stokes, welchen er als einen Schurken schilderte,
der mit Pulver und Kriegsmunition gehandelt und diese Gegen⸗
stände an die Araber verkauft habe. — Wie „W. T. B.“
heute aus Brüssel meldet, ist Lothaire freigesprochen worden. Türkei.
Aus Konstantinopel erfährt „W. T. B.“, der armenische Patriarch, Mathevs Ismirlian, habe die von ihm eingereichte Demission damit begründet, daß die Pforte seine Thätigkeit zu wenig unterstütze. An seine Stelle werde wahrscheinlich der politisch neutrale Erzbischof von Angora, Ohannessign, treten. — Die Botschafter hätten vorgestern über die Weigerung der Pforte berathen, den kreten sischen Nothleidenden die Erlaubniß zu ihrer Einschiffung zu ertheilen. .
Von der Insel Kreta in Athen eingetroffene Depeschen melden, in Kandia seien einste Ruhestörungen vorge— kommen; die Mohamedaner seien in die Stadt eingedrungen, hätten mehrere Personen getödtet oder verwundet und andere . amkeiten verübt. In das russische Vize⸗Konsulat sei mit Ge⸗ walt eingedrungen worden, der Vize⸗Konsul Sarros, ein Grieche von Geburt, sei mißhandelt, der General⸗Gouverneur schwer ver⸗ wundet worden. Die Truppen seien nicht im stande, die Ruhe wiederherzustellen. Daily News“ erfährt aus Athen vom 6. d. M., daß sich in Kandia ein Massacre ereignet habe. Der Gouverneur Hassan Pascha sei wiederum an⸗ gegriffen und erheblich verwundet worden. — Die „Times“ meldet aus Canea unter dem 5. d. M.: Zehntausend mohamedanische Flüchtlinge seien jetzt in Kandia eingedrungen und hätten die Christen aus deren Häusern vertrieben. Unter dem 6. d. M. wird der „Times“ aus Kandig telegraphiert: „Die Stadt ist jetzt ruhig, aber die Läden sind geschlossen, und Truppen patrouillieren in den Straßen. Der Gouverneur ist miederhergestellt. Ez sind jetzt 20 000 mohamedan sche Flüchtlinge in der Stadt. Die Zahl der Christenhäͤuser, welche von Mohamedanern in Besitz genommen sind, steht noch nicht fest. Das englische Panzerschiff „Hood“ mit dem englischen General⸗ Konsul an Bord und das französische Kriegsschiff „Linois“ sind in Kandia angekommen.“ 6. Telegramm der „Times“ aus Kandia erwaͤhnt nichts von einem Massacre.)
1200 Flüchtlinge, welche gestern Abend aus Kandia im Piräus eintrafen, berichten, die Lage in Kandia sei eine drohende; die Flüchtlinge sprechen sich sehr lobend über den neuen Gonverneur aus.
Bulgarien.
Von der bulgarisch-türkischen Grenze meldet die „Agence balcanique“: Nach Depeschen, welche im Kriegs— Ministerium eingelaufen sind, versuchte am Sonntag ein aus 50 Reitern und 35 Fußsoldaten bestehendes türkisches Truppen ⸗Detachement im Grenz— distrikt Chas Köi die Grenze zu überschreiten, zog sich jedoch zurück, nachdem der bulgarische Grenzposten fünf Salven abgegeben hatte Die Verluste der Türken sind nicht bekannt. Es ist Infanterie dorthin entsendet worden, da verlautete, die Türken beahsichtigten, in einer Stärke von 200 Mann wiederzukehren. Ein ähnlicher Fall ereignete sich am Dienstag im Departement Tatar⸗Bazardzik. Das türkische Truppendetachement, welches unter dem Kommando eines Offiziers stand, zog sich zurück, als von seiten des bulgarischen Postens mit Feuern gedroht wurde. Die Grenztruppen erhielten den Befehl, jeden Angriff energisch zurückzuweisen. Die „Agence balcanique“ fügt hinzu, 3 die bulgarischen Regierungskreise durch diese Zwischenfälle, welche geeignet seien, die öffentliche Meinung gegen die Türkei aufzureizen, unliebsam berührt seien.
Amerika.
Einer Privatdepesche aus Havanna zufolge hat der Stabschef der cubanischen Armee, General Ochando infolge eines an ihn gerichteten sehr strengen Schreihens des Kriegs⸗ Ministers . nach Spanien zurückzukehren.
Afrika.
Nach einem im Vatikan eingetroffenen Telegramm ist der Abgesandte des Papstes, Den nore Makario, in Adir Ababa, der Residenz des Negus ire rt! eingetroffen, wo⸗
selbst er mit hervorragenden Ehrenbezeugungen empfangen worden ist. akario überbrachte dem Negus Menelik ein kostbares . chenk des Papstes, bestehend aus vier herrlichen Goldmosaik⸗Altarbildern.
Eine englische Kolonne unter Oberst Plumer hat, nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Kapstadt, vorgestern eine große Streitmacht der Matabele unter Secombe Umlugulu und drei anderen Führern geschlagen. Kommandant Kerssam und 4 Sergeanten sind gefallen, 6 Offiziere und 15 Mann verwundet. Der Verlust der Matabele in diesem Gefecht wird auf 300 Mann geschätzt.
Aus Prätoria meldet dasselbe Bureau, die Süd⸗ afrikanische Republik werde auf der nahe bevorstehenden südafrikanischen Zoll-Konferenz nicht vertreten sein.
Statistik und Volkswirthschaft.
Bestrafungen des Bettels und der Landstreicherei in Baden im Jahre 1894.
Die Zahl der Bestrafungen wegen Bettels und Landstreicherei belief sich in Baden im Jahre 1894 nach den in den „Stat. Mitth. über d. Großherzgth. B. gegebenen tabellarischen Uebersichten auf 6363, diejenige der bestraften Personen nur auf 5205, da in 1158 Fällen im Laufe des Jahres bereits bestrafte Personen wiederholt bestraft wurden. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Bestrafungen um 2,5 oso, die der bestraften Personen um 1,8 , abgenommen, während von 1892 auf 1893 Zunahmen von 23 bezw. 1,6 0“ und von 1891 auf 18972 solche von 29,9 bezw. 27,6 0/0 zu verzeichnen waren und vorher von 1880 bis 1890 die Bestrafungen, von 1884 bis 1890 die Bestraften mit wenigen Ausnahmen regelmäßig abge⸗ nommen hatten.
In den einzelnen Jahren des letzten Jahrzehnts wurden fest—
gestellt: Be⸗ Be⸗
— * Jahre strafungen strafte Zahre strafungen strafte 1855 97 3h 1535 1891 49 1050 18386 6464 5270 / 1892 ? 5220
18387 6311 5192 1893 52 5303
i883 5175 1535 izzg 35. 5265
1389 5182 4263 Durchschnitt
1890 4543 3829 1885 — 94 5762 4743
Die Zahl der Bestrafungen erreichte, wie in den Vorjahren lvon 1888 abgesehen, im Monat Januar mit 973 Fällen ihren höchsten und, abweichend von den Vorjahren, in denen meistens das Minimum auf den September fiel, im Angust mit 314 Fällen ihren tiefsten Stand. Gegen den Jahresschluß nahm die Zahl der Be⸗ strafungen auch im Jahre 1894 rasch wieder zu.
Bezüglich der beiden Geschlechter ergiebt sich, daß sich die Zahl der Bestrafungen bei den Männern gegen das Jahr 1893 um 241 oder 3, 82 0, vermindert hat, während sie bei den Frauen um 76 oder 35,02 0. in die Höhe gegangen ist. Die Zunahme der Bestrafungen von Frauen ist im letzten Jahrzehnt auch schon 1887 und 1889 zu verzeichnen gewesen. Innerhalh der einzelnen Kreise bewegt sich der Antheil der , im Berichtsjahre zwischen 15 0½ in Villingen und 144 0οὴn in Waldshut.
Aehnlich wie im Vorjahre kamen von der Gesammtzahl der Be⸗ strafungen auf die Kreise Karlsruhe (1358), Mannheim (1666) und 5 (1076) die meisten, auf die Kreise Villingen (130) und Waldshut (125) die wenigsten Fälle. Die Kreise Konstanz, Freiburg, Baden und Heidelberg, also diejenigen mit den Mittelpunkten des stärksten Fremdenverkehrs, haben gegen das Vorjahr Zunahmen, die ö. 7 Kreise haben Abnahmen bei der Zahl der Bestrafungen erfahren.
Nach der Staatsangehörigkeit der Bestraften entfielen 2062 oder 532,4 C der Bestrafungen auf Badener, 3632 oder 579 oο auf Angehörige anderer deutscher Bundesstaaten und 613 oder 96 Oe auf Reichsausländer (meist Oesterreicher und Ungarn bezw. Schweizer); in 6 Fällen (O, 1 o,) blieb die Herkunft unermittelt. Gegen das Vor⸗ jahr hat sich dieses Verhältniß nicht wesentlich verändert: immerhin ist auch hier seit 1889 ein erfreulicher Rückgang des verhältnißmäßi— gen Antheils der Landerkinder zu verzeichnen. Die Inländer sind ausnahmsweise in dem Grenzkreise Waldshut mit 46,4 ½ am stärksten vertreten; dagegen betragen die badischen Staatzangehörigen in dem in ähnlicher Lage befindlichen Kreise Konstanz etwas weniger als ein Viertel (23,0 ou) und in Mosbach weniger als ein Fünftel (19, 8 Co).
Die relativen Zahlen, welche die Uebertrelungen der Art nach unterscheiden, ob lediglich Bettel oder Landstreicherei oder beides zu—⸗ sammen die Bestrafungen veranlaßten, weisen gegenüber denjenigen der Vorjahre eine erhebliche Abnahme der Bestrafungen wegen Land streicherei auf, während die Antheile der Bestrafungen wegen Bettels trotz einiger Schwankungen im allgemeinen zugenommen und diejenigen wegen Bettels und Landstreicherei keine wesentlichen Aenderungen er fahren haben.
Wie in früheren Jahren haben die Bezirksämter die meisten Be⸗ strafungen, nämlich 5318 oder 83 tz ausgesprochen; die bürgermeister⸗ amtliche Thätigkeit weist 667 Straffälle oder 10,5 9υ o gegen 9,3 Cl im Vorjahre cuf. Im Amtebeztrke Ueberlingen bildeten die bürger⸗ meisteramtlichen Fälle die Mehrzahl; dagegen haben in 5 Bezirken die Bürgermeister überhaupt tine Strafverfügung wegen Bettels er. lass n. Der Antheil der Amtegerichte an den Bestrafungen mit 378 Faͤllen oder 5,9 oo hat sich gegen das Vorjahr mit 5,? J etwas ver⸗ mehrt, ist aber immer noch der zweitniederste des ganzen Jahrzehnts; in 4 Bezirken kamen amtsgerichtliche Verurtheilungen gar nicht vor.
Die Gesammtzahl der Bestraften belief sich in Jahre 1394 auf 5205, was gegen das Vorjahr mit 5303 Bestraften eine Abnahme von 98 ergiebt. Im Berichtsjahre entfielen 1158 Bestrafungen auf 791 Personen, welche bereits ein⸗ oder mehr⸗ mal im Laufe des Jahres 1894 wegen Bettels oder Landstreicherei bestraft worden waren. Auf 1 Bestrafung trasen durchschnittlich O, 82 Bestrafte oder auf einen Bestraften 122 Bestrafungen (gegen O 81 bezw. 1,23 im Jahre 1893). Die 791 Rückfälligen des Jahres 1894 machten 15,2 0,0 aller Bestraften aus gegen 16,3 J im Vorjahr. Von den mehrfach Bestraften waren 365 oder 46,1 9 in Baden, 426 oder 53,9 e / im Auslande geboren, und zwar 119 in Preußen, 90 in Bayern, 87 in Württemberg, 40 in Hessen, 15 in Elsaß— Lothringen, 26 in anderen Bundesstaaten, 18 in Oesterreich⸗Ungarn, 16 in der Schweiz und 15 in sonstigen außerdeuischen Staaten.
Von den badischen Staatsangehörigen sind 25,2 o, von den Ausländern dagegen nur 11,3 9 im Berichtsjahre wiederholt bestraft worden; die verbältnißmäßig geringe Zahl der letzteren dürfte zum theil auf die seitens der Bezirksämter und Landeskommissäre veran—⸗ laͤßten Ausweisungen von bestraften Ausländern zurückzuführen sein.
Nach dem Alter und Geschlecht setzten sich die Bestraften folgendermaßen zusammen:
In Prozenten
Alter in Zu⸗ der gleich⸗ Jahren sammen altrigen Einwohner
Unter 14 3 — 3 O, 0006
939 23 967 6,47
970 47 1017 0,71
604 23 627 O0, 52
9658 52 1010 051
30h 54 359 0, 46
482 39 521 0, 37
129 14 143 0, 16
51 5 36 0, 08
Unbekannt 19 3 22 —. Demnach ist die betrübende Erscheinung zu konstatieren, daß
die Alterskasse der 26. bis 25jährigen unter der bettelnden und vaga—
bundierenden Bevölkerung verhältnißmäßig am stärksten vertreten war.
Be⸗ Be⸗
Männer Frauen
Qb diese jedenfalls sehr beachtenswerthe Thatsache mehr auf eine Ver=
e , der wirthschaftlichen Verhältnisse, oder auf, eine fort.
schreitende Verwilderung der in das erwerbsfähige Alter eingetretenen
Jugend oder aber auf beide sowie auf noch andere Ursachen zurück.
zuführen ist, kann hier nicht entschieden werden. Vom 50. Lebenz.
n '. nehmen die Bestcaften sowohl absolut als relativ an Zahl nell ab.
Unter den Bestraften befanden sich 4940 männliche (94,9 0/9 und 265 weibliche Personen (5,1 , gegen 96,2 0/‚0 bezw. 3, 8 v/o im Jahre 1895. Wie bej den Bestrafungen beobachtete man also auch hier die schwächere Betheiligung des weiblichen Geschlechts. In den einzelnen Jahren des letzten Jahrzehnts befanden sich 6 den Bestraften:
rauen
Männer Überhaupt (in ', der
Gesammtzahl im Jahre 1385 4397 438 1386 4829 441 1887 4698 494 1888 3841 1889 3806 1890 3495 1891 3792 1892 4966 1893 5103 1394 4940 Durchschnitt 1885/94 4387 356 7,5
Während in der ersten Hälfte des Jahrzehnts der verhältniß—⸗ 37 Antheil des weiblichen Geschlechts an der Gesammtzahl der Bestraften mehrfachen Schwankungen unterworfen war, im Großen und Ganzen aber auf gleicher Höhe blieb, ist in der zweiten Hälfte sseit 1889) erfreulicherweise, mit Ausnahme des Berichtsjahres, eine stetige und recht erhebliche Abnahme der wegen Bettels und Land˖ streicherei bestraften weiblichen Perfonen, und zwar sowohl absolut wie relativ, zu verzeichnen. Im Durchschnitt des ganzen Jahrzehnts machten die Frauen 7,5 o der betreffenden Bestraften aus.
Dem Familienstan de nach waren von den bestraften Mängern 4528 oder 91,7 oo ledig, 220 oder 4,4 0½ verheirathet, 178 oder 3,6 0, verwittwet und 14 oder O 3 00 geschieden. Dleses Verhältniß war auch in den Vorjahren ungefähr das gleiche. Dagegen waren unter den bestraften Frauen 147 oder 5h, olo ledig, 85 oder 31,3 oso ver⸗ heirathet, 32 oder 12,1 00 verwittwet und,. 3 oder 1,1 0/0 geschieden. Die verheiratheten, verwittweten und geschiedenen Frauen, welche im Vorjahre mit 28,5 oo bezw. 100060 und 1,0 0ᷣ90 vertreten waren, nahmen songch im Berichtsjahre in größerem Verhältniß an den Be strafungen theil als im Vorjahre, während die ledigen Frauen gegen das Vorjahr (60,5 ' 0) zurückblieben. Unter den wegen Bettels und Landstreicherei mehrfach Bestraften befanden sich 769 Männer (15,57 G) und nur 22 Frauen (8, 30 Co). Bei gleichzeitiger Unter⸗ scheidung nach dem Famllienstand ergaben sich für die ein- und mehr ‚e, . beider Geschlechter folgende Verhältnisse: Es waren unter den
—
N—, — —· N,
r = 0 0 . O0 0
2M .
ver⸗ verwittw. heirath. u. geschied. . Männern Imal 3837 185 4171 in o/. 84, 09 4 435 327 28 ; 33. 33 18 37 536 3 und mehrmal ... 206 17 233 überhaupt mehrfach .. 3 35 ? 769 in O. 15,91 ; 15,57 1893: 09. 17 72 8,99 16,52 Frauen
ledigen überhaupt
Bestrafte
1mal . : 30
96 93
87, 74 2
3 und mehrmal überhaupt mehrfach .. .
1 5,79
Was endlich den Berufs und Erwerkbsstand anlangt, so gehörten auch im Berichtsiahre wieder die bestraften Bettler und Landstreicher vorherrschend dem Gewerbestande an. Die Gesammt— zahl der Bestraften aus den verschiedenen Gewerbszweigen betrug 3579, wozu noch 163 dem Kaufmannestande und ähnlichen Erwerbz—⸗ zweigen angehörige Personen zu rechnen sind; 181 Bestrafte waren den Landwirthen, 826 den Taglohnarbeitern uad 278 den Dienstboten zujuzählen, während 59 Personen den sogenannten freien Berufẽs— arten angehörten und bei 125 Personen der Beruf unermittelt blieb.
Unter den bestraften Männern erreichten von den einzelnen Beruftarten die als Taglöhner schlechthin bezeichneten Personen (659, einschließlich der landwirthschaftlichen Taglöhner 763) die höchste Zahl; mit 190 oder mehr folgen sodann die Schlosser (295), Bäcker (233). Dienstboten (230), Maurer (212), Schuhmacher (195), Schreiner (175), Schneider (174), Fabrikarbeiter (135), Metzger (132), Maler und Tüncher (118), Weber und Spinner (114), Kaufleute (108), Bierbrauer (105).
Bei den Frauen waren 4 sowelt bestimmte Berufs⸗ angaben ermittelt wurden, die . öhnerinnen mit 57, die Dienst⸗ boten mit 48 und die Fabrikarbeiterinnen mit 18 am stärksten ver—⸗ treten. Dle nicht unbedeutende Zahl der bestraften Personen ohne Beruf oder unbekannten Berufs ist diesmal bei den Männern 47 und bei den Frauen 78.
Die mehrfach Bestraften waren, wenn man die überhaupt nur mit kleinen Zahlen vertretenen Berufsarten nicht in Betracht zieht, besonders häufig unter den Zigarrenmachern (10 oder 33,3 0/0), Korbmachern (8 oder 27,5 0 ), Gärtnern (17 oder 26,6 0/0), Gerbern (3 oder 25,0 ), Zimmerern (18 oder 22,0 o), landwirthschaftlichen Taglöhnern (21 oder 20,2 0/9); verhältnißmäßig selten waren sie da—⸗ gegen unter den Müllern (7 oder 8, 0 o), Kellnern (5 oder 7,70 / 9, Dachdeckern (2 oder 7,4 ͤ 0), Bürstenmachern (1 oder 6,3 3. und unter den Hausierern (2 oder 5,9 Co). Die nachstehende Tabelle R giebt nähere Auskunft über die Verhältnisse und zwar nicht nur für die Bestraften des Jahres 1894, sondern auch im Durchschnitt der Jahre 1884.93. .
Im Jahre 1894 sind im Ganzen 262 Bettler und Landstreicher (4,8 CG sammtlicher Bestraften) in das polizeilche Arbeitsh aus eingeliefert worden gegen 239 oder 4,5 J im Vorjahre. Nach dem Alter lassen sich dieselben, wie folgt, , .
ö. Männer Frauen ang ir Männer Frauen 1620 10 12 22 35—40 17 2
20 - 25 25 37 62 40-50 41 9
25 — 30 22 19 50 – 60 28 2 ö 30 – 35 . 10 6070 ö — 1
Es zeigt sich hiernach, daß die 20 - 26jährigen verhältnißmäßig am stärksten vertreten waren. nnch des Geschlechts unterschieden sich die in korrektionelle Nachhaft genommenen Personen in 161 Männer (3,3 0/9 sämmtlicher bestraften Männer) und 91 Frauen 34,3 ) gegen 187 Männer und 52 Frauen (3,7 bezw. 28,0 ) im (. ahre 1693. Von der Gesammtzahl waren 136 oder 54,00 aus Baden gebürtig, 116 oder 46,0 0 im Ausland geboren. Unter letzteren befanden sih 112 oder 444 0;)9 Reichsangehörige und 4 oder 1,6 9,½ Reichsausländer. Dem Berufs⸗ und Erwerbs—⸗ stande nach war der größte Theil (41 oder 16,K3 0 / ) den Taglohn⸗ arbeitern zuzuzählen, dann folgen die Arbeiterinnen mit 34 oder 13,5 oo und die Dienstmädchen mit 26 oder 10,3 0/9. Die Zeitdauer, während welcher die Unterbringung in das Arbeitshaus stattfinden sollte, betrug jeweils 6— 24 Monate. Bei der Mehrzahl der ein⸗ gewiesenen Personen, nämlich bei 140 oder 55, o/ , war sie auf 6 Monate und nur bei d oder 3,20 / auf 24 Monate bestimmt.
Aus dem Reichsgebiet ausgewiesen wurden 21 Männer
und 5 Frauen, zufammen 26 Bestrafte oder O,. 50 oο sämmtlicher be⸗ straften Bettler und Landstreicher und O, s9 H der bestraften Aus⸗
Am stärksten waren unter ihnen die Oesterreicher mit 16 Nach dem Alter waren 4 der Ausgewiesenen 16—20, 5:
5: 25 - 30 30-40, 2: 40-50, 5: 50-60 und 2 über
e alt. . .. den Bezirksämtern sind insgesammt 920 Personen aus dem
Großherzogthwum ausgewiesen worden (17,7 o sämmtlicher Be4 straften und Ad, h o/g der bestraften Nichtbadener). Durch die Bezirks⸗ ämter Motbach (135) und Bretten (131) sind besonders zahlreiche Auswelsungen erfolgt.
Während hiernach die Zahl der aus dem Großherzogthum aus— gewiesenen Reichsangehörigen sowie die der ausgewiesenen Reichs. ausländer unerheblich (um 15 bezw. 4,3 so) gefallen ist, hat die Zahl der in das polizeiliche Arbeitshaus verbrachten Personen eine geringe Vermehrung (um b, ο c) erfahren.
Zur Arbeiterbewegung. .
In Görlitz befinden sich einer Mittheilung im „Vorwärts, zu⸗ folge etwa 50 Ofensetz er im Ausstand; sie fordern Lohnerhöhung.
In Reppen bei Frankfurt a. O. haben nach, demselben Blatt die Retalldrücker der Firma C. Friedr. Bleckmann die Arbeit niedergelegt, weil fremde Arbeiter angelernt werden sollten.
Hier in Berlin beschäftigte sich, wie die Berliner. Volksgtg.“ berichtet, eine Versammlung von Druckerei Hilfsarbeitern und Arbeiterinnen am Mittwoch mit dem Ausstande der Möser'schen Hofbuchdruckerei, (Vgl. Nr. 174 d. Bl.) Es wurde berichtet, daß die Firma Möser die Arbeiterforderungen — Ent⸗ lassung der Arbeiter, die während des Austandes thätig waren und Wiedereinstellung der Ausständigen — bis jetzt ablehnte. Die Ver⸗ fammlung nahm eine Entschließung an, daß bis zur Rückkehr des Arbeitgebers, der verreist ist, von weiteren Maßregeln ahgesehen, die Außtstandskommission aber beauftragt werden solle, die Sperre sofort aber die Druckerei zu verhängen, wenn alsdann eine Einigung nicht erzielt werde. — Die Arbeiter der Schuh: und Pantoffel Fabrik von H. Schliewe haben nach dem „Vorwärts“ die Arbeit
iedergelegt.
ö , Wien berichtet die Presse“, daß dort am Montag 23 von 45 Brechslergehilfen des Meisters Franz Joglitschke in den Autstand eingetreten sind. — Wegen des Ausstands der Steinnuß⸗ fnopfarbelter (vgl. Nr. 185 d. Bl.). sind Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer zu Schlichtungsverhandlungen inz GewerbeInspektorat ein⸗ geladen worden. — Der Aus stand der Spengler sRlempner) ist als beendet anzusehen, da in sämmtlichen größeren Werkstätten wieder gearbeitet wird (vgl. Nr. 173 D. Bl.). . .
Aus Lille meldet W. T. B.“, daß die Besitzer der dortigen Metallwaarenfabriken infolge eines Theilausstands, alle Hießer, etwa 1209, entlassen haben. Die Fabrikanten werden die Gießarbeiten anderwärts vornehmen lassen. ö .
Aus Lissabon wird der ‚Voss. Ztg.“ zum Ausstande der Gasarbeiter (vgl. Nr. 184 d. Bl.) unter dem 3. August ge⸗ schrieben: Infolge eines Auestandes fast aller Arbeiter der Lissaboner Gatwerke und der Lampenanzünder befindet sich, die Hauptstadt ,, seit Sonnabend jede Nacht in vollständiger hunkelheit, und in vielen Werkstätten, in denen Gas⸗ motoren gebraucht werden, hat die Arbeit eingestellt werden müffen, wodurch viele Hunderte von Perf nen arbeite los geworden sind. In den Theatern, Cafés und Läden werden jetzt Petroleumlampen und Laternen angewendet. Die Ursache des Ausstandes ist, daß die Forderung der Arbeiter, der Entlassung der Fremden, abgelehnt worden ist. Etwa 800 Mann sind entlassen worden, man erwartet Ersatz aus Belgien und anderen Ländern.
Kunst und Wissenschaft.
Die Mitglieder des in München versammelten III. inter- nationalen Kongresses für n,, . vereinigten sich am Mittwoch Abend ju einem Festmahl, welches äußerst glänzend verlief. Nachdem der Erste Vorsitzende, Professor Stumpf—⸗ Berlin, einen Toast auf Ihre Königlichen Hoheiten den Prinz— Regenten und den Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern aus— gebracht hatte, begrüßte der Zweile Vorsitzende, Professor Lips— München, die Gäste. Er hob in seiner Rede hervor, daß zwar jede Nation in erster Linie die Wurzeln ihrer Kraft in sich habe, daß aber jedes Volk auch von anderen lernen solle. Die Bedeutung des internatio⸗ nalen Kongresses beruhe auf dem persönlichen Meinungsaustausch von Ge— lehrten verschiedener Nationen. Unter den zahlreichen weiteren Trink— sprüchen sind noch hervorzuheben der des Professors Sergi⸗Rom auf die Stadt München, der des Professors Sidgwick- Cambridge auf die deutschen Universitäten und der des Professors Exner⸗Wien auf das Lokal Comité des Kongresses. Der Unter ⸗Staatssekretär z. D. Mayr⸗ Straßburg hob in seiner beifällig aufgenommenen Rede hervor, jede Wissenschaft müsse die nationalen Kräfte zusammenfassen, aber keine Wissenschaft dürfe allzu engherzig national bleiben.
— Aus München vom gestrigen Tage wird das Ableben des Ober— Hofbauraths Julius Hofmann gemeldet. Der Verstorbene war an der Errichtung der Schlösser König Ludwig's II. hervorragend be— heiligt und hat auch die neue Gedächtniß⸗Kirche am Starnberger See erbaut.
— Im weiteren Verlauf der zweiten Sitzung des 27. Deutschen Anthropologen⸗Kongresses zu Speyer (gl. 186 8. Bl.) hielten noch Vorträge Pr. Föhl · Worms: „Ueber die Aufschließung des vor zwei Jahren Fei Worms entdeckten neolithischen Gräberfeldes“, Hauptmann Seyler München? „Ueber Ergebnisse der Limes—⸗ sorschung? (woran Direktor Ohlenschläger noch interessante Be—⸗ merkungen über eigene Limesstudien knüpfte), und Dr. Mehlis— Neustadt: ‚Ueber spätrömische Befestigungen im Haardtgebirge“. Die am Mittwoch abgehaltene dritte Sitzung des Kongtesses begann mit einem Vortrage des Dr. B. Hagen⸗ Homburg (Pfalz) über die Papuas der Astrolabe⸗Bay. Redner schloß seine interessanten Ausführungen mit einer Mahnung, schleunigst noch die ethnischen Eigenthümlichkeiten der Papua zu studieren, ehe sie von der an— drängenden Kultur verschlungen würden, und empfahl, als am besten dazu geeignet, die Missionen. Die Versammlung beauftragte den Vorstand, geeignete Schritte zu thun, um die Missionen für dieses Studium zu interessteren. — Zum Versammlungsort für dad nächste Jahr wurde in der Geschäftesitzung Lübeck gewählt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Ungarn.
Nach den beim Ackerbau ⸗Ministerium eingelangten Berichten stellte sich der Saatenstand am 1. August folgendermafen dar: Die mit Weizen bebaute Fläche wird nach Abzug der Schäden auf 56345 9009 Katastralloch geschätzt, Der Durchschnittsertrag per Katastraljoch schwankt zwischen sechs bis siebenenhalb Meterzentnern. Der Gesammtertrag dürfte sonach 38 bis 39 Milltonen Meterzentner betragen. Das gegenüber der letzten Schätzung sich herausstellende Minus von einigen hundert⸗ tausend Meterzentnern wurde wahrscheinlich durch die Qualität des Weizens verursacht. Aber auch so lst der Ertrag ein sehr zufrieden stellender, wenn die im Juni und Juli d. J. vorgekommenen häufigen Elementarschäden in Betracht gezogen werden. Die Ernte ist beendet, der Drusch im Zuge; neuer Wetzen ist bereits in den Verkehr ge— kommen. — Die mit Roggen bebaute Fläche wird nach Abzug der Elementarschäden auf zwel Millionen Tatastraljoch geschätzt. Der Roggen ist größtentheils geschnitten. Der Ertrag ist der Qualität nach zum größten Theil ein quter, obschon auch hier sporadisch ein gedrückter Kern vorkommt. Der Turchschnittsertrag per Katastraljoch sst sechs bis sieben Meterzentner. Der zu erwartende ge ml enin, wird 13 Millionen Meterzentner übersteigen, daher zwel Millisnen mehr be— tragen als im Vorjahre. — Das mit Ger ste bebaute Areal wird auf 1809 900 Katastraljoch, der Durchschnittsertrag per Katastraljoch auf sechs his sieben Meterzentner, der Gesammtertrag auf beiläufig zwölf Millionen Meterzentner (eine Million mehr als im Vorjahre) geschätzt. Er ist auch qualitativ beffer. Da aber im Juli der Regen viel schadete, dürfte der Ertrag an Malzgerste geringer sein, als anfangs Juli gehofft
purde . Die mit Hafer bebaute Fläche wird auf 1K 74 Millionen Katastralzoch, der Durchschnittsertrag per Joch auf sechs bis sieben Meterjentner, der Gesammtertrag auf elf bis zwölf Millionen Meter ⸗ zentner geschätzt, daher bedeutend mehr als im Vorfahre. Auch die Qualität ist besser, nf der Regen schadete. — Die Maizg⸗ aussichten sind im Durchschnitt mittel und gut mittel.
Sandel und Gewerbe.
Die Stadt Cincinnati beabsichtigt, für einen Betrag von ca. 26 Millionen Mark neue , zu bauen, ist jedoch insofern auf Schwierigkeiten gestoßen, als das von der gesetzgebenden Körperschaft des Staats Ohio erlassene Gesetz, durch welches ihr die Genehmigung zur Ausführung ihres Plans ertheilt wurde, von verschiedenen Bürgern der Stadt angefochten und auf deren Antrag auch wirklich von dem Gericht erster Instanz für versassungswidrig erklärt worden ist. Die Stadt hat jedoch gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt und hofft, in zweiter oder dritter Instanz obzusiegen. Sollte dieser Fall eintreten, so würde sich durch den dann erfolgenden Bau der Wasserwerké Bedarf für große Quantitäten Zement, Röhren u. s. w. ergeben und damit voraussichtlich auch für die deutsche Industrie ein Absatzfeld eröffnen. Es empfiehlt sich deshalb für die deutschen Interessenten, dem Verlauf der Angelegenheit Aufmerksamkeit zu schenken. Eintretendenfalls würden die Angebote in englischer Sprache und unter ge⸗ nauer Angabe der Bedingungen an „The Water Works Commission, Cincinnati, GO.“ zu richten sein.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 11 879, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 6. d. M. gestellt 43938, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 5. Au gust 1896. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 296 Stüc. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität — — „., II. Qualität — — 41MM , III. Qualität 90 - 96 S, 1V. Qualität 78 - 86 SS — Schwelne. Auftrieb 7524 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger S = 90 iS, Landschweine: a. gute 84 – 86 4M, b. geringere 80-82 S, Galizier —— , leichte Ungarn —— S bet 20 0e Tara, Bakonyer — S6 bei — kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 2162 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität l, M4 — 1,14 1, II. Qualität 0, 8ᷣy - 1,900 S, III. Qualität O, 76 —- o, 8s S6 — Schafe. Auftrieb 1830 Stück. (Durchschnittspreis für 1ẽ kg.) I. Qualität 1,02 - 1,16 S, II. Qualität O, 96 - J, 00 4A, III. Qualitãt - —
— Von der bevorstehenden Berliner Herbstmesse, die vom 12. bis 26. August d. J. stattfindet, wird berichtet, daß die Be⸗ theiligung der Fabrikanten diesmal eine sehr starke zu werden scheint. Die Räume in dem neuerbauten Meßpalast, der den Mittelpunkt der Berliner Messe bildet, sind schon jetzt bis auf einige Zimmer belegt.
— Der Aufsichtgrath der Maschlnenbauanstalt H. Paucksch, Aktien⸗Gesellschaft zu Landeberg . W., nahm am 2. Avgust den Bericht des Vorftandes über das abgelaufene Geschäftsjahr entgegen und beschloß, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5Hoö/J (im Verjahre 495 υά) vorzuschlagen. Außerdem sollen 200 000 M½ zur Abschreibung und Dotierung der Reservefonds ver⸗ wendet werden. In das neue Geschäftéjahr wurden für 1 000 9000 . Aufträge herübergenommen, zu denen in den 3 Monaten Mai bis Juli für 600 000 S neue Bestellungen hinzukamen.
Stettin, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen unverändert, loko —, per September Oktober 137 50, per Oktober⸗ November — — Roggen unverändert, loko — —, pr. Seyt. Oktober 110,09, per Oktober November 11100. Pommerscher Hafer loko 118— 125. Rübsöl loko fester., per August 45,70, per Seytember⸗ Oktober 45,70. Spiritus geschäftslos, loko mit 70 . Konsumstener 33.50. Petroleum lolo 1065. .
Breslau, 6. August. (W. T. B.) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus per 100 1“ 100 0ͤ exkl. 50 M6 Verbrauchs« abgaben pr. August 53, 40, do. do. 70 M Verbrauchsabgaben pr. August 33,40. .
Magdeburg, 6. August. (W. T. B. Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl. von 92569 11,15 — 11,25, Kornzucker exkl. S8 oso Rendement 10,55 —= 10,70, Nachprodukte exkl. Tho /9 Rendem. 7,85 — 850. Fest, wenig Angebot. Brotraffinade 1 2475 —– 25. Brotraffinade II 2460. Gem. Raffinade mit Faß 24,50 — 26,25, Melis 1 mit Faß 23,50. Fest. Rohzucker 1. Produkt Transito f. 4. B. Hamburg per Uugust 9. 80 bez. g, 823 Br., pr. September 10 bez., 1005 Br., pr. Oktober ⸗Dezember 10,235 Go., 10,25 Br., pr. Januar. März 10,45 bez., 10,479 Br., pr. April⸗Mai 10,523 Gd, 10,729 Br. Fest.
Frankfurt a. M., 6. August. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Der Frankfurter Markt zeigte im allgemeinen wieder wenig Neigung zu Transaktionen, da die von Berlin und NewYork vorliegenden Meldungen durchaus keine Anregung darbeten, doch sind wenigftens in vereinzelten Fällen umfangreiche Abschlüsse vorgekommen. Für neuen Roggen waren die Preise stramm. Neuer Wetterauer Welzen zu schätzen für nächste Woche auf etwa 15 ( Sonstige Getreidearten ohne ausgesprochene Tendenz. Neue Gerste (Wetterauer von 144-154; sonstige Sorten nicht gehandelt. Weijen: ab Umgegend 15H — A6, Wetterauer und kurhessischer frei hier etwa 155 6, Redwinter, Kansas und russischer 14 — 166 „S; Roggen, hiesiger (neuer) 14 —- 4 „6, do. russischer 1150 - 12 S; Braugerste: je nach Qualität und Herkunft —; Hafer: hiesiger 131 = 14 4060, russischer 13 — 1 M, amerikanischer It n; Mais (Mixed mit Saisongeruch) sh. , do. (Ca Plata beschädigt) 8y 4; er m ne 8 „„; Weijenkleie 8 ; Roggenkleie gI „; getr. Biertreber (engl. dunkel 8—- * n; Spelzenspreu pro Zentner 1-4 46; Milchbrot.! und Brotmehl im Verband 40 — 42 S6; norddeutsches u. westfäl. Weizenmehl Nr. 90 20-21 ; Roggenmehl Nr. MMM 17— 1 Die Preise verstehen sich per 109 kg ab hier; häufig auch loko auswärtiger Stationen bei mindestens 10009 kg.
Köln, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen
loko 15,50, fremder loks 15.25. Roggen hiesiger loko 11 75, fremder loko 12,25, neuer loko 11,50. Hafer hiesiger loko 13,50, fremder 12,75. Rüböl lolo bo, ho, pr. Oktober 48,70. Leipzig, 6. August. (W. T. B.) Kammzug-⸗Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,25 6, pr. September 3,277 M, pr. Oktober J,27 M6, pr. November 3,30 66, pr. Dezemher 3326 Se, pr. Januar 3, J26 „, Pr. Februar 3,625 Ce, pr, März 3, 35 S, pr. April 3,35 S. pr. Mai 3336 M, pr. Jun 3,35 , pr. Jult 3,30 M Uwmsatz 70 000 kg. Ruhig. .
Bremen, 6. August. (W. T. B. . Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notterung der Bremer , Fest. Loko 6,35 Br. Russisches Petroleum.
oro 6,15 Br. Schmalz höher. Wilcox 214 3, Armour shield 2064 , Cudahy 221 43, Choice Grocerv 226 3, White label 2236 , y. 21 3. Speck fest. Short clear middl. loko 22 8
eis fest, Kaffee fest. Baumwolle steigend. Upland middl. loko 404 5. Taback. 42 Faß Kentucky, 30 Faß Virginy.
Hamburg, 6. August. (W. T. B.) Ge treidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 136 —- 148. Roggen loko ruhig, hiesiger — —, mecklenburger lokg neuer 116-120, russischer loko behauptet, 5 — 77. Hafer fest. Gerste fest. Rüböl (un- verzollt) ruhig, loko 463. Spirituß ruhig, pr. August September 175 Br., pr. September⸗Oktober 175 Br., pr. Oktober ⸗Noyember
173 Br.,, pr. November⸗Dezember 174 Br. Kaffee fest. Umsatz 6060 Sack. Petroleum fest. Standard white loko 6,35.
Kaffee. (Nachmittagsbericht. Good average Santos pr. September 53, pr. Dejember 5lt, pr. März 59, pr. Mai 564. Unregelmäßig. — Zuckermarkt. (Schlußbericht) Rüben ⸗Rohzucker L. Produkt Basis S8 ½ Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9. 824, pr. September 10.05, vr. Oktober 10,223, pr. Dezember 10,424, vr. März 10,60, pr. Mat 10,B 723. Fest.
Wien, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen pr. Herbst 6,49 Gd., 6.51 Br., pr. Frühjahr 6.83 Gd., 6,85 Br. Roggen pr. Herbst 5.52 Gd., H, 54 Br., yr. Frübj. 5, 31 Gd. 5,83 Br. Mats pr. August⸗September 3, 54 Gd., 3,56 Br., pr. September Oktober 3,59 Gd., 3.61 Br., pr. Mai⸗Junt 3,86 Gd. 3,883 Br. Hafer pr. Herbst 5.41 Gd., 43 Br., pr. Frühjahr — Gd, — Br.
London, 6. August. (W. T. B) An der Küste 3 Weizen⸗ la dungen angeboten.
aß öso Japazucker 1195 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 95 fest. — Chile⸗Kupfer 481518, pr. 3 Monat 483.
Liverpool, 6. August. (W. T. B) Baum wolle. Umsatz 10 009 B., davon für Spekulation und Export 1009 B. Steigend. Amerikaner „an, Brasilianer is, Indier J höher. Middl, ameritkan. Lieferungen: Stetig. August⸗September 45/6 Käuferpreis, September⸗ Oktober 416 do., Qktober November z6z g, do. Nobember⸗ Se zember zönss4 Werth, Dezember, Januar 362 os Verkäuferpreis, Janugr-Februar 39er Werth, Februar März 35 /a do, März April 4 do., April. Mai 41s Käuferpreis, Mai⸗Junkt es d. do.
Offizielle Notierungen. American good ordin. 3831 /, do. low middling 4*/an, do., middling ö / iz, do. good middling 45/19, do. middling fat 45, Pernam fair / is, do. good fair 411i, Ceara fair 45/is, do. good fair 45/1, Egyptian brown fair hug, do. do. good falr 6l/ 16, do. do., good 65 /ig Peru rough good fair 6, do. do. good 6, do. do. fine 6 / i, do. moder. rough falr Hö / ig, do. do. good fair Hoig. do. do. good Hiss, do. smooth fair 44, do. do. good fair 43. M. G. Broach good 39g, do. fine 4, Dhollerah good Zu / za, do. fully good is / , do. fine 321/33, Domra good Zis /m, do. fully good zis/za, do. fine 325 /a, Seinde good falr 23, do. good 28. Bengal fullv good 23, do. fine 38.
Glasgow, 5. August. (W. T. B) Roheisen. Mixed numbers f . sh. ) d. Ruhig. — (Schluß.) Mixed numbers warrants
Bradford, 6. August. (W. T. B.) Wolle ruhig, Verkäufer abwartend. Garne ruhig, Stoffe unverändert.
Parts, 6. August. W. T. B.) (Schluß) Rohzucker behauptet, S80/g lokg 27 — 271. Weißer Zucker fest, Nr. 3, pr. 100 Eg, pr. August 293. pr. September 284, pr. Oktober ⸗Januar 284, pr.
Januar ⸗ April 293.
Amsterdam, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen auf Termine behauptet, do. pr. November 141, do. pr. März 140. 5. lolo —, do. auf Termine behauptet, do. pr. Oktober 88 do. px. Marz 92.
Java⸗Kaffee good ordinary 59. — Bancazinn 363.
New⸗VPork, 6. August. (W. T. B.). Die Börse eröffnete weichend, verblieb auch im weiteren Verlauf in schwacher Haltung und schloß flau. Der Umsatz in Aktien betrug 245 000 Stück.
Weizen eröffnete schwach mit etwas niedrigeren Kursen infolge schwächerer Kabelberichle. Auch im Verlauf des Verkehrs mußten die Kurse auf Zwangsliquidation und infolge der niedrigen Effekten⸗ Börse im Preise nachgegeben. — Mais fiel während des ganzen Börsenverlaufs infolge Liquidation der langsichtigen Termine und günstigen Wetters, sowie infolge der schwachen Weizenmärkte.
(Schluß Kurse. ) Geld für Regierung bonds, Prozentsatz 2. Geld für andere Sicherheiten, Projentsatz 4. Wechsel auf London (66 Tage) 4.88, Cable Transfers 4,3897, Wechsel auf Paris (60 Tage) 5, 16 Wechsel auf Berlin (60 Vage) 367, Atchis zn Topeka & Gant 53 Aktien 10. Canadian Paectfie Aktien 56, Zentral Pacifie Aktien 13, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 645, Denver & Rio Grande 1 385, Illinois Zentral Aktien 86, Lake Shore Shares 138,
aulsville & Nashville Aktien 41, New⸗Jork Lake Erie Shares 12. New⸗Jork Zentralbahn 885, Northern Pacifie Preferred 104, Norfolk and Westers Preferred 107, Philadelphia and Reading 5 do J. Inc. Bds. 25, Un kon Pacifte Aktien 5, 40 Vereinigte Staaten Bondz pr. 1925 1114, Silber, Gommereial Bars 685. — Tendenz für Geld: Leicht.
Waarenbericht. Baumwolle ⸗ Preis in New⸗NJYork 33, do. do. in New ⸗Orleans 785, Petroleum Stand. white in New⸗Vort 6, 6b, do. do. in Philadelphia 660, Lo. rohes (in Cases) 7.55, do. Pipe line Certif. per August 1654, Schmalz Western steam 3,50, do. Rohe & Brother 3,30. Mais per Aug. 291, per September 304, per Oktober 303. Rother Winterweizen 67, Welzen per Aug. 614, do. ver September 622, do. per Oktober 631, do. per Dezember 645. Getreidefracht nach Ltverpool 2. Kaffee fair Rio Nr. 7 114, do. Rio Nr. 7 per Sept. 9, 95, do. Rio per November 9,50, Mehl, Spring Wheat elears 2, 49, Zucker 33, Zinn 13,40, Kupfer 11,00.
Chicago, 6. August. (W. T. B.) Weizen durchweg fallend infolge Zunabme der Eingänge und der Mattigkeit der New⸗Yorker Fond und Produktenbörse. — Maizs durchweg fallend, da der sehr nothwendige Regen in Kansas jetzt eingetreten ist und die Eingänge zunehmen.
Weizen pr. August 554, do. pr. September 563. Mais vr. August 234. Schmalz pr. August 3,20, do. pr. September 3,25. Speck short elear 3,75. Pork pr. August 6,535.
Verdingungen im Auslande.
Egypten.
15. August. Finanz⸗Ministerium. Administration du sel: Lieferung von 20 000 Salzsäcken. Angebote müssen auf Drei⸗Piaster⸗ Stempelbogen geschrieben und unter geschlossenem Kuvert mit der Ausschrift: Offro pour fourniture des sacs sel an den Kon troleur der gedachten Administration gerichtet sein. Lastenheft beim Reichs · Anzeiger“. ᷣ
17. September. Ministerium des Innern. Administration des Services Sanitaires: Lieferung des Bedarfs für das Jahr 1897 an Weißf erg Küchengeräth, Manufaktur ⸗Töpferwaaren und Lebensmitteln zur Ergänzung der Vorräthe in den Zentralmagazinen. Angebote müssen auf Formularen, welche die Administration liefert, geschrieben und von einem Gesuch auf Drei⸗Piaster⸗Stempelbogen begleitet sein. Bedingungen, Muster und weitere Auskünfte auf dem Zentralbureau jener Verwaltung. Lastenheft beim Reichs⸗Anzeiger“.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 6. August. (W. T. B.) Vor ddeutscher Llopd. Der Postdampfer „Aachen“ ist am 5. August Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Tra ver hat am 5. August Morgens Dover passiert. Der Schnelldampfer „Lahn“ ist am 4. August Mittags von NewYork nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Wittekind‘ hat am 5. August Morgen die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt,.
Ftotterdam, 6. August. (B. T. B.) Nieder läandisch⸗ Amerikantsche Dampfschiffahrts ⸗ Gesellschaft. Der Dampfer Maasdam“ hat heute Rachmittag Prawle Hoint passtert. Der Dampfer Spaarndam “ ist beute Vormittag in Rotterdam angekommen.
Theater und Musik.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater kommt morgen Wagner's Lohengrin in folgender Besetzung zur . Lohengrin: Herr Ernst Kraus vom Hof. und National Theater in Mannheim, als Gast; Elsa: Fräulein Egli; Ortrud: Fräulein Reinl; Heinrich: Herr Riechmann; Telramund: Herr Dörwald und Heer⸗ rufer: Herr Mitterlein. — Am Sonntag findet eine Aufführung von Lucia von Lammermoor“ statt. Die Lucia singt Signoring Prevosti, den Edgardo Herr Alberti, In dem der Oper folgenden Ballet „Die Rose von Schirasn tritt Fräulein Adelina Genée als Gast in
der Rolle der Zentifolie auf.