1896 / 190 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Entscheidungen des Yteichsgerichts.

Das Recht auf Erhebung von Marktstandgeldern

seitens eines Grundherrn ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts

V. Zivilsengts, vom 29. April 1896, durch das preußische Gefetz vom 1 . betreffend die Ablösung der Reallasten und die Re⸗

chen Verhältnisse, nicht auf⸗ gehoben. „Nach 53 des gedachten Gesetzes sind ohne Entschädigung

gulierung der gutsherrlichen und bäuer

aufgehoben:

10) die aus den früheren gutsherrlichen, schutzherrlichen und grundherrlichen Rechten abgeleiteten und hergebrachten Abgaben, welche, ohne zum öffentlichen Steuereinkommen zu gehören, die

Natur der Steuern haben.“

Die Anwendbarkeit dieser Bestimmung auf den ,, re n

V. von der Gutsherrschaft erhoben wurde, den Charakter einer Steu er an sich trug. Die Frage ist bereits Gegenstand einer Entscheidung des Reichsgerichts geworden. In den Gründen dieser Entscheidung heißt es: ‚Diefe Frage kann nicht nach dem historischen Ursprung des Rechts, sondern muß lediglich nach der Gestaltung beantwortet werden, die es durch die Gesetzgebung erhalten hatte. In dieser Beziehung kommen § 77 der Allgemeinen Gewerbeordnung vom 17. Januar 1845 und die Verordnung über die Marktstandsgelder vom 4. Oktober 1847 in Betracht. Der 5 77 der Gew. ⸗Ordn. bestimmte, der Marktverkehr in keinem Falle mit anderen als solchen Ab⸗=

bängt davon ab, ob das Marktstandsgeld, wie es im Ja

da i. belastet werden dürfe, welche eine Vergütung für den über⸗

assenen Raum und den Gebrauch von Buden und Geräthschaften bilden, und die in Ausführung dieser Vorschrift ergangene Ver— . über die Marktstandsgelder vom 4. Oktober 1847 bezeichnet

als solche die 6 für den Gebrauch öffentlicher Plätze und Straßen zum Fei

In diesem Sinne wurde durch die gedachte Verordnung die Erhe⸗ bung von Marktstandsgeldern, wo sie bisher stattgefunden, weiter⸗ hin gestattet. Durch diese gesetzlichen Vorschriften' ist das Markt—

standsgeld, wo es ursprünglich aus obrigkeitlicher Gewalt als ein Zoll oder eine Steuer von den Marktbesuchern erhoben fein sollte, dieser

Natur entkleidet und nur als Gebühr für einen den Marktbesuchern gewährten Gebrauch, als Vergütung einer individuellen Leistung aufrecht erhalten. Diese Bedeutung des Marktstandsgeldes ist mit dem Begriff der Steuer nicht vereinbar.“ Von diesen Grundsätzen ab⸗ zugehen, bietet der vorliegende Fall keinen Anlaß“. (545 /9ö9.)

Die ehemaligen städtischen Nachtwächter in Berlin waren, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Zivil- senats, vom 18. Mai 1896, Sta atsbeam te, und sie sind demnach nicht befugt, die von ihnen infolge ihrer Entlassung aus dem Nacht⸗ wachtdienst beanspruchte Entschädigung gegen die . eltend zu machen. Daß Königliche nr n, m, zu Berlin . am 1. Februar 18890 den N. als Hilfsnachtwächter gegen monatliche Diäten von 50 ½ο ohne Pensionzberechti- gung mit der Maßgabe angenommen, daß er jeder Zeit ohne vorhergehende Kündigung des Dienstes entlassen werden könne. Er wurde am 30. Juni 1894 entlaffen. N. hielt jedoch die tlas für unzulässig, weil er als leben i i fich an⸗ estellter städtischer Beamter zu erachten sei, und beanspruchte lagend von der Stadtgemeinde Berlin Weiterzahlung des Monats⸗ gehalts von 50 Mι. Die Klage wurde in beiden Instanzen abgewiesen, und die Revision des Klägers wurde vom Reichsgericht zurück⸗ gewiesen, indem es begründend ausführte: „Dag Nachtwacht⸗ wesen bildet einen Theil der Sicherheitspolizei. Die Polizei⸗ gewalt ist ein Ausfluß der Staatshoheit, und die Handhabung der örtlichen Polizeiverwaltung gehört nach den Grundsätzen des neueren Staatsrechts zu den Rechten des Staats. ... In der Stadt Berlin war schon auf Grund der Städteordnung vom JI9. November 1808 die Verwaltung der städtischen Sicherheitspolizei einschließlich des Nachtwachtwesens einer Staatsbehörde (der Berliner Regierung) übertragen. Von dieser Behörde ging die gedachte Verwaltung in⸗ folge des Polizei⸗Reglements für die Haupt. und Residenzstadt Berlin vom 18. September 1822 auf das Königliche Polizei⸗Präsidium in Berlin über. Im F 29 des Reglements ist ausdrücklich bestimmt, daß dem Magistrat zu Berlin in keiner AÄrt eine Ein mischung in die Verwaltung der dem Polizei ⸗Präsidium zu⸗ gewiesenen polizeilichen Geschäfte oder eine Kontrole zustehe. Nach alledem kann es keinem begründeten Bedenken unterliegen, daß dem Königlichen Polizei⸗Präsidium in Berlin kraft eigenen Rechts, und nicht bermöge Auftrags der Stadtgemeinde Berlin, die Handhabung der örtlichen Polizeiverwaltung in der Stadt Berlin zu⸗ steht. Der Kläger ist. nach seiner eigenen Behauptung von dem . Polizei⸗Präsidium als Nachtwachtbeamter angestellt worden. Er at dadurch die Eigenschaft eines Staatsbeamten erlangt. Die Eigenschaft eines Gemeinde beamfen der Stadt Berlin würde er nur erworben haben, wenn ihm feitens der Stadtgemeinde Berlin ein Gemeindeamt verliehen und mit ihm seitens derselben Gemeinde bezüglich des Amts ein Dienstvertrag abgeschlossen wäre, durch welchen er dieser gegenüber eine besondere Gehorsams⸗, Treue⸗ und Dienstpflicht, die Stadtgemeinde aber die Verpflichtung zu seinem —⸗ chutze und zur Gewährung des zugesicherten Diensteinkommens überkommen haͤtte. Weder . jedoch dem Kläger ein solches Amt ö. noch ein solcher Vertrag mit ihm geschlossen worden.“

Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

Die Bestimmung des § 17 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872, wonach die dem Staate gehörigen, zu einem öffentlichen Dienste oder Gebrauche bestimmten Liegenschaften und Gebäude, sowie die im § 4 zu C und d des Gesetzes vom 71. Mai 1861, betreffend die anderweite , , der Grundsteuer, und die im 53 zu 2 bis 6 des Gesetzet vom 21. Mai 1861, betreffend die Einführung einer allge⸗ meinen Gebäudesteuer, bezeichneten Grundstücke und Ge— bäude worunter auch die zu Dienstwohnungen für Beam te bestimmten Gebäude, welche dem Sta ate, den Provin fen, den kommunalständtschen Verbänden, den Kreisen oder den Gemeinden gehören, fallen von den Kreis?“ lasten befreit sind, ist, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungs⸗ gerichts, II. Senats, vom 29. April 1896, durch kein neueres Gesetz, insbesondere nicht durch dat Kommunalabgabengesetz vom 14. Juli 18935 aufgeheben oder abgeändert worden. Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli Spitze der wenigen auf die chriften den Satz: „Die

ufbringung der Kreis—⸗ fol A einer völlig unzweideutigen Kreissteuersystems die Verän annimmt, und welch

Maßgaben“ enthalten eine Be⸗ stimmung nicht... Eine ist es, ob etwa durch die neue Objekte steuerpflichtig gewor

lichkeiten des Kreisst

Befreiun

die das ;

r Diese 5 werden, weil hier die be reiheit aus den Sonder⸗

halten von Gegenständen auf Straßen und Märkten.

der Wohnhäuser besitzen den Fabriken wie der Wohnungen selbst anzunehmen. Vielfach wurden in den Antworten Mitthei⸗ lungen über neue Bauprojekte gemacht, und eine rößere Anzahl dieser , . ist auch in der That seit dem Erhe ungsjahr bereits zur

kommenden Fabrikwohnhäusern wohnten, beiief sich einschließlich von Kreis 1II auf 25 037. Auf 1 „Haus“ kommen dabei in der Baumwollindustrie 17,5 Köpfe, in der Seidenindustrie 165, in der Stjckerelindustrie 153, in der Metall., Maschinen, und Uhrenindustrie 1453 und in allen anderen Industriegruppen zusammen 14 Köpfe durchschnittlich.

Wohnungen. Hier wie überhaupt in den weiteren Angaben sind die Verhältnisse in Kreis II, weil zu lückenhaft, 3. mehr berücksichtigt, es lagen aber allein in Kreis J und III genaue

Wohnungen in Fabrikwohnhäusern, von denen 85 leer standen, der Rest von 22 796 Personen bewohnt wurde. Es kamen also durch⸗ schnittlich 5 Köpfe auf je 1 benutzte Wohnung in den Fabrik⸗ wohnhäusern. Von Interesse war es hierbei, den Unter⸗ schied zwischen Stadt und Land festzustellen. Bei der vorliegenden Erhebung hat man unterschieden: Städte, sogenannte „städtische Ortschaften“ und é Lamd.«. Unter den städtischen · Orten verstand man die kleinen Städtchen oder 6 und Dörfer mit städtischem Charakter, wie er gewöhnlich mit e

Es entfielen nun in den Fabrikwohnhäufern auf j e

Wohnungen nahezu als identisch anzunehmen mit der Haushal— tungsziffer der Bewohner, da nach der Erhebung nur 1,3 oso der Bewohner als „‚Untermiether“, 8 oo da egen als ‚Kostgänger“ be⸗

. unbestritten und zweifellos vorllegen; es genügt, fest rn h daß dieses Sonderrecht durch kein Gesetz abgeändert

Nr. 32 des Zentralblatts der Bauverwaltung', heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. Äugust, hat e. Inhalt: Amtliches: Dienst⸗ Nachrichten. Nichtamtliches: Der neue Fischereihafen und Fischmarkt in Altona. Die Berliner Gewerbe Austellung. IX. (Fortsetzung) Ueber Ziegelprüfungen. Ueber Erddruck und Stützmauern. Vermischtes: Wettbewerb um Entwürfe für ein Völkerschlacht⸗Nationaldenkmal bei Leipzig. Wettbewerb zur Errichtung eines Kaiserdenkmals in Aachen. Versammlung von Heizung. und Lüftungs⸗Fachmännern in' Berlin 1896. Schiffahrt und Flößerei auf dem Main. Besuch der eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich. Bücherschau.

Statiftik und Volkswirthschaft. Die Fabrikwohnhäuser in der Schweiz.

J.

Die „Zeitschrift für schweizerische Statistik: bringt in ihrem jüngst, erschlenenen 2. Quartalheft XXXII. Jahrgangs (1896 einen Aufsatz: Die Fabrik⸗Wohn häu ser in der Schweiz, nach den Erhebungen der eidgenössischen Fabrikinspektoren bearbeitet von Lr. F. Schuler. Dr. H. Wegmann, Ingenieur W. Wilhelm.“ . Grunde liegt, der Arbeit eine Erhebung auß dem Jahre 1891, welche durch die Fabrikinspektoren' mittels ein— gehender Fragebogen in den ihrer Aufficht unterstellten Be⸗ trieben in besonders sorgfältiger Wesse veranstaltet worden ist, allerdings ohne daß für die Betriebsinhaber eine Verpflichtung zur Beantwortung vorlag. Nur von einem sehr kleinen Bruchtheile der Fabrikanten der deutschen Schweiz sind einschließlich der Nach⸗ . die nöthigen Angaben nicht zu erhalten gewesen, während das. Material auß der romanischen Schweiz (IJ. Gewerbe⸗ Inspektionskreis) leider ein lückenhaftes geblieben ist und dementsprechend nur wenig benutzt werden konnte. Im wesent⸗ lichen hat man sich sonach auf die Verhältnisse im I. und II. Kreise oder, was nahezu gleichbedeutend ist, der deutschen Schweiz, beschränken müssen. Das Gebiet, was man behandelt hat, ist aber auch vollständig behandelt worden, und darin ist ein besonderer Vorzug der Arbeit zu erblicken. Die Bearbeiter sagen mit Recht in der Einleitung: ‚Man sucht viel zu oft nicht setten in recht ten⸗ denziöser Weise eine Anzahl Fälle und Thatfachen heraus und ge⸗ staltet sich danach ein Bild, statt durch große, nach wohl überdachtem Plane und mit aller Konsequenz durchgeführte Erhebungen eine richtige Anschauung sich zu verschaffen. Viese hier für derartige Erhebungen formulierte Forderung des wohlüberdachten Plans“ und der konsequenten Durchführung“ gilt doppelt für das Gebiet der sozialen Fragen, unter welchen ja die Arbeiterwohnungsfrage eine hervorragende Rolle spielt. Die vorliegende Arbeit kann barin' in der That als lehrreiches Beispiel dienen. Im Interesse der Sache erscheint es angezeigt, auch einem weiteren Leferkreise die Bekanntschaft mit den hauptsächlichsten Ergebnissen dieser verdienftvollen Erhebungen zu vermitteln. Indem wir dies in Nachstehendem versuchen, können wir es nicht unterlassen, das unmittelbare Studium der Quelle, der „Zeitschrift für die schweizerische Statistik'“, auf das wärmste zu empfehlen.

Die Zahl der Häuser, über welche den Bearbeitern aus allen drei Kreisen Angaben vorlagen, belief sich im Ganzen auf 2026 mit 3029 Wohnungen 1; davon waren jedoch nur 1598 „Fabrikwohn⸗ häuser. d. h. von den Fabrikbesitzern zu dem Zweck erbaut oder noch nachträglich dazu eingerichtet, ihren Arbeitern Unterkunft zu gewähren, während 428 weitere Häuser von gemeinnützigen Gesellschaften und Gemeinden hergestellt waren, um als Wohnungen der arbeitenden Klassen zu dienen. Diese letzteren Gefellschaftdz. und Gemeinde— Wohnhäuser kommen hier natürlich nur beiläufig in Betracht.

Im allgemeinen hat es sich als Regel ergeben, daß je mehr in einer Industrie oder Gegend der Großbetrieb vorherrscht, um so größer auch der Bruchtheil der Arbeiter ist, die in Fabrikwohnhäusern untergebracht werden. Eine Ausnahme erleidet dieser Satz gewöhnlich nur in größeren Städten mit großem Angebot von n, , . oder da, wo ein relativ hoher Lohn es ermöglicht, daß die Privat- ö beim Vermiethen von Arbeiterwohnungen lhre Rechnung indet.

Folgende Zahlen vergleichen die Verhältnisse von 1891 mit denen don 1880, wobei allerdings zu berücsichtigen ist, daß 1880 die Notierungen etwas weniger erschöpfend stattgefunden haben dürften.

Im Kanton Zürlch wurden notiert;

1389: 59 Betriebe mit 1139 Wohnungen, 1891: 90 Fabriken . 1554 .

im Kanton St. Gallen:

18309: 290 Betriebe mit 322 Wohnungen, 1891: 45 Fabriken,. 772 z

im Kanton Glarus:

1880: 9 Betriebe mit 166 Wohnungen,

1891: 14 Fabriken . 277 ö ;

in den Urtantonen, Zug, Graubünden:

1880: 11 Betriebe mit 172 Wohnungen,

1891: 16 Fabriken, 308 ;

in der übrigen deutschen Schweiz: 1889: 34 Betriebe mit 699 Wohnungen, 1891: S6 Fabriken 1751 .

Mit Sicherheit ist eine höchst bedeutende Vermehrung

* *

*.

*

usführung gebracht worden. Die Zuhl der Personen, welche in den hier in Betracht

Wichtiger ist natürlich die Bewohnerzahl der einzelnen

1

ngaben vor über 4632

hr intensiver Industrie einer Ortschaft verbunden sich entwickelt

Wohnung: in der Stadt.. . . 6,4 Köpfe. fn n,, 6, in den städtischen? Orten 483 Dabei ist wohl die durchschnittliche Bewohnerzahl dieser

vorschriften der Kreigordnung hergeleitet wird, deren thatsächliche

zeichnet werden, welche letztere bei der olkszählung 188358 als zur Haushaltung gehörig gerechnet wurden. In der ganzen Schweiz

rechnete man 1888 auf die Haushältung 4,5 Köpfe, 1891 die Bewohnerzahl in den Fabrikwohnhäufe

Haushaltun z. B. im 9

also weniger, rn beträgt. Ssziffern von 1888 waren:

Wallis 4,6 Woodt 4,47

Freiburg 4,81

ch 4 asel⸗ Stadt 46 Neuenburg

n entfielen in den Wo ohnung durchschnittlich in der Baumwollindu

hnungen der Fabrikwohnhaͤuse 5,0 Personen, 5,2

Was die Lage, Bauart und Einri

chtung der Fabrikwohn. so liegen von den

hier in Betracht kommenden Ho /g aller Fabrikwohnungen auf dem schreiben die Bearbeiter auch bor einigen Jahrzehnten noch mehr um die bequeme Lage, Nähe der Fabrik, vielleicht auch um das Schonvorhanden die Billigkeit des Baugrundes heutzutage gilt die Rücksi auf die hygienischen Anforderungen

Dies tritt weit auffälliger in den St Fabrikwohnungen fast durchgängig neueren Datum sind. Hier finden wir am allerwenigsten kasernenartige oder auch nur vielfache Wohn⸗ häuser und fast immer treffen wir sie außerhalb der sunden und luftig gelegenen Orten.“

allen Fabrikwohnhäusern

Doppelwohnhäuser“ 55 o mit aus. In den Städten steigen diese Es überrascht, wie die Bearbeiter beme Lande nicht selten auf dem billigsten Baugrunde gewaltige Bauten zu finden, in denen eine Unzahl von Fabrikarbeitern zusammenwohnt. noch aus früheren Jahrzehnten her, manche vierziger und fünfziger Jahren. ist übrigens auch durchaus nicht gering, nach den vorliegenden Angaben in keiner

häuser anbetrifft, äusern 1112 mit 3312 oder 71 „Kümmerte man sich“

als etwas Selbstverständlichez. ädten zu Tage, in welchen die

Städte an ge—

„Einzel⸗ und 26,40 /o aller Fabrikwohnungen ahlen auf 724 und 0,2 ö, en, demgegenüber, auf dem

Diese stammen aber meistens aus den dreißiger, mäßig großen H und viele derselben stehen

Die Zahl der

gepriesenen“ Zweifamilienhäusern nach, sind auch ebenso beliebt. Rur wo besondere Wohnungsnoth dazu drängte, rasch eine größere billigen Wohnungen herzustellen, hat man zu Anl eintheilungen gegriffen, die vom Gewohnten abweichen. Im G hält man darauf, „daß dem Arbeiter auch durch die Art seiner nung nicht stets aufs neue die Empfindung aufgedrängt werde, einer besonderen und unter besonderen Verhältnissen lebenden Ka

Anzahl von ganz agen und Raum—⸗

Es werden in der vorliegenden Verhältnisse besprochen in Bezug auf zim mer, die Küchen, die Abtritte, behälter, die Gärten wichtigen Abschnitt Folgendes:

Arbeit sodann sehr eingehend die die Wohnstuben, die Schlaf— die Keller und Holz— Wir entnehmen diesem Von den 4632 Fabrikwohnungen det Lund II. Kreises haben erfreulicherweise nur 25,9 gemein same Wo hnstuben“. Wohnstuben. Fabrikbeamte Kostgänger

und dergleichen.

meist kleine Aftermiether noch öfter aufgenommen der Wohnstub en ist natürlich ungleich. Holztäfelung a und Decken ist „sehr häufig und sehr geschätzt . kahle, weiße Mauerwände, in der Regel w Brustgetäfel“ angebracht. Erforderniß einer ordentlichen Wohnstube. man allgemein die Kachelöfen, nehmen neuerdings die mehr überhand. nungen 12346 Räume bezeichnet, Dennoch kommt Familien eine Ueberfüllung der Schlafzimmer vor. Ma ganz unbenutzte Schlafzimmer, oder sieht sie als Vo wendet, namentli getrieben wird.

Nur selten sind ird mindestens eine sog. gelten als nothwendiges Zur Heizung bevorzugt womöglich recht großen Formats, doch kleinen billigen eisernen Oefen mehr und zimmer sind in den 4632 Woh— scheinbar ein sehr günstiges Ver— minder starken n findet nämlich rrathsräume ver⸗ da, wo neben der Industrie etwas Landwirihschaft m Winter besonders drän alles zusammen, da heizbare Schlafzimmer vorhanden sind, man mit der Heisung spart. Küchen sind in 95,7 6 der Fabrikw same Küchen in 4,1 6so, in Städten:

Küchen 8, 8 o

Doppelfenster

Als Schlaf nicht selten

t sich der Wärme wegen

lten sind, und wenn sie

Eigene, be sondere

ohnungen vorhanden, gemein

keine Küchen in 0, 20/0, und zwar:

mit eigenen Küchen 90,6 ,, mit gemeinsamen

. d o, ohne Küchen O0, 0;

in den „städtischen Orten und auf dem Lande: mit

eigenen Küchen 96,40 /, mit gemeins ohne Küchen O0, 1 0.

Abgesehen von der X

Mahlzeiten, w

amen Küchen 3,5 0g,

enutzung der Küchen zur Ei urden nur in 0 zugleich als Wohnraum benutz Ohne Gärten sind nur 13,4 00 Lande nur 8,5 oo, in den städtischen“ freilich 44,5 o,o. Häufig weisen die außer den Gärten noch Ackerland unentgeltlich zu, vielfach wird aber land unentgeltlich zur Benutzung überwiesen. wird über ungenügende Ben die Arbeiter geklagt. erstatter weniger darin, daß die ziehen, vielmehr darin, daß der nennt, daß er nicht mit dem e fremdes Gebiet tritt. Land hat, fürchten ängstliche Seel sonst, daß eine verkürzte leben führe! meinen die schweizerischen Nicht befriedigt sind die Beri den in den Wohn stub Luftraum. Fast 90 weisen nur 4 ebm und weniger T 30 0o hätten nicht einmal sovbiel Ansprüchen und genügender Ven räumen der Fabriken verlangt w von der Theorie verlangte

Mit dem Luftraum der O, hoso der Schlafräume beträgt de enden 17 069 nur 4 - 6 chm, in 16, rner 10- 20 cbm und in 33,5 mehr als 20 chm.

nnahme der 8 O der Fabrikwohnungen die Küchen der Fabrikwohnungen; auf dem Orten 146 0½, in den Städten Fabrikbesitzer ihren Miethern für mäßiges Pachtgeld oder auch auch den Arbeitern Gemeinde- be In manchen Fällen ung der Gärten und des Ackerlandes durch Gärten finden die Bericht Arbeiter sich etwas Gemüßfe felbst Arbeiter ein Stückchen Boden fein isten Schritt aus s Arbeiter seinen Garten, sein Stück en bei den meisten Arbeitern um— zu vermehrtem Wirthshaut— Fabritinspektoren.

chterstatter mit dem Ergebni en auf den Kopf der Bewohner entfa hnstuben in den Fabrikwohnungen uftraum auf den Kopf auf. Volle Raum, als auch bei den bescheidensten tilationgeinrichtung in den Arbeits⸗ erde, und komme lange nicht an das Ausmaß von 20 cbm lafzimmer ste elbe nur bis 4 ebm, in den fol— 1L09schon 6— 10 chm

einem Haus auf

Arbeitszeit nur

ro Kopf heran. es besser. In

. in 49, o

Literatur.

esammten Technik und ihrer Hilfs⸗ ergusgegeben von Otto Lueger im Verein . Abbildungen. Preis der Lieferun heilung 11 bis 15

Lexikon der wissenschaften.

achgenossen. Deuts. e Verlagsanstalt Der dritte Band (A Werkes umfaßt nahezu alle Stichworte und E (. Calctumoxryd* bis früher erwähnte Erklärung d

(Stuttgart, oder Abtheilung 5 M) dieses weit angelegten mit den Buchstaben G,. D

Demselben ist die schon

Essigmutter .). 6 beigefügt, in welcher sich dieser

tet, alle nach der 35. Abthei

ung bejw. dem 7. Bande etwa iter nöthigen Lieferungen an

die Subskribenten unentgeltlich

bfolgen. Dies und die weitere Versicherung der Verlagßtz⸗ nuste lf? , fernerhin nur möglichst Volllommenes zu bieten“, wird angesichts des Umstandes, daß in drei Bänden noch nicht ganz fünf Buchstaben des Alphabets erledigt sind, manchem Ab- nehmer zur Beruhigung dienen. Raum beschraͤnkungen sind bisher sediglich durch Anwendung von Kleindruck für Formeln ze. erzielt worden, also nicht etwa durch Kürzung der Artikel, was durchaus Anerkennung verdient. Die Artikel mit dem Buchstaben O um⸗ sassen vorwiegend Abhandlungen aus der Chemie und der chemischen Technologie, welche in knapper Form das für den Techniker Wesentliche klar hervorheben und programmgemäß durch reichliche Literaturangaben jhn bei eingehenderen Studien gun unterstützen. Doch sind auch wichtige technische und mathematische , , . (Carpenter⸗Bremse von A. Frank, Chlor von Schubert. Soldern, Colladon's Lustkompressor von pon Ihering, Sykloidenverzahnung von Lindner, Zvlinderbohrmaschine von Herrmann, Kremona'scher Kräfteplan von Ritter, Zyklische Kurven von ,, ., Zyklometrie von Mehmke u. a) auf den g4 Seiten des Buchstaben G zu finden; ebenso einiges aus der mechanischen Wärmetheorie (Clapeyron'sche Gleichung, Clausius ' scher Grundsatz von Weyrauch. Der Buchstahe D) beansprucht 430 Seiten. Dach, Damm, Dampf bilden den Anfang einer großen Reihe technischer Bezeichnungen, die alle entweder übersichtlich oder . erläutert werden. Zu den übersichtlich gehaltenen Artikeln gehören jene über Dampfkessel und DYampfmaschine von Gutermuth, welchen bereits Spez ialbeschreibungen (. B. Balanziermaschine) vorangegangen sind, theils solche folgen 8. B. Dampfturbine von von Ihering), Dampf— Kolben, Krane, -Läutewerke, Leitung, Mantel, Oefen, Pflug, Steuer, apparate, Wasserableiter, Winden ꝛc. sind eingehender abgefaßt und durch plele Abbildungen erläutert. Hervorhebung verdienen die Artikel: Dauerversuche von Rudeloff, Decken, Dehnbarkeit, Dehnung, Deh— nungsmesser, Dehnungszeichner, Deich, Desinfektionsapparate, Det integratoren, Destillation, deutsches Tunnelbausystem, Dextrinfabri⸗ katlon, Dibbelmaschine, Differentiglräder. Der mit sehr reichhaltiger Tabelle ausgestattete Artikel Dichtigkeit von Weyrauch zeichnet sich durch klare Begriffsbestimmung und Berücksichtiqung des Einflusses von Temperatur, e, , n. relativer Feuchtigkeit zc. aus. Draht, Drahtarbeiten, Drahtfabrikation, Drahtstühle z. behandelt Herrmann, Drainage Lubberger, Drehscheibe Goering. Besonders werthnyll sind die auf Druck, Druckelastizität, Druckfestigkeit ꝛc. bezüglichen Abhanz⸗ lungen. In das Gebiet der Elektrotechnik führen die Artikel Dreh— strom. Dynamomaschine c. ein. Die mathematischen und e n g, Artikel sind präzis und sorgfältig behandelt, letztere verhältnißmäßig bei⸗ nahe zu ausführlich. Die Abschnitte Dynam ometer (behandelt von von Ihering), Druckregler bei Gatfabriken (-von Schaar) sowie die zahlreichen Urtikel aus dem Gebiet der Architektur und der allgemeinen Baukunde entsprechen allen gerechten Anforderungen. In der Hauptsache scheint mit diesen Bande auch der Buchstahe R erledigt, denn die Stichworte reichen bereits bis Essigmutter“' (S. 890). Gisen, Eisenbahn, Eisen— gleßerei, Elastizität, Elektrizität z. bieten Anlaß zu einer großen Reihe von Abhandlungen. Eine vortreffliche Studie giebt Bork in dem wichtigen Artikel „elektrische Gisenbahn“, auf welchen besonders aufmerksam gemacht sei Die Eisenbahnen im gewöhnlichen Sinne Goering, Launhardt) sind ausreichend behandelt; über Eisen hat Beckert eine gute Abhandlung geliefert. Umfangreich und klar sind die Auseinandersetzungen von Weyrauch über Gasti⸗ zität: elastische Linie, elastische Nachwirkung, elastische Schwingungen, allgemeine Elastizitätslehre, Elastizitäts modul. ꝛc. Eiserne Brücken sind von Melan übersichtlich erörtert, Eisengießerei von Lüdicke. Die auf Elektrizität und deren Anwendung bezüglichen Artikel von Holzt: Allgemeines, Meßinstrumente, Elektrizitätszähler, Elektrodynamik, Elektromagnetsmus 2c. beschränken sich auf An—⸗ führung der Thatsachen; theoretische Auseinandersetzungen wären hier auch nicht angebracht, weil ihnen der Laie doch nicht folgen könnte und sie dem Fachmann bekannt sind. Treptow giebt eine interessante Auseinandersetzung der Anwendung elektrischer Betriebe im Bergbau. Hervorgehoben seien noch die Artikel über Erddruck (von Will mann und Ritter), Erde (Reinhertz), Energie (Weyrauch), Elfenbein (Hanausek), Eishäuser (von Tiedemann), Erz (Treptow), Eisenrüstung und englisches Tunnelbausystem; die letzteren rühren von dem inzwischen verstorbenen Mitarbeiter Freiherrn von Oer her. Die mathematischen und mechanischen Abschnitte zeigen die gewohnte fachgemäße Behand⸗ lung, ebenso jene aus dem Gebiet der Architektur. Die illustrative Ausstattung auch dieser neu erschienenen Abtheilungen des für Techniker aller Fächer sehr werthvollen Werkes ist ebenso sorgfältig und reich wie die der früheren. . ; ; ö

Die Halbmonatsschrift Aus fremden Zungen“ (Stutt⸗ gart, Deutsche Verlags-Anstalt; Pr. vierteljährlich 3 ) bringt in den letzten sechs Heften, außer den , . des Zola schen Romans „Rom“ und des Romans „Der Mankomann von Hall Caine, an kleineren novellistischen Arbeiten: Der Nöck . Phantasie von Tor Hedberg (aus dem Schwedischen); „In Lan iotto's Ahmesen⸗ heit' von Gabriele d'Annunzio, „Das silberne Cruzifix von Antonio Fogazzaro (beide aus dem Italienischen); „Auf der Wolga von Wladimir Körolenko (aus dem Russischen); Sein Sohn“ von Emile Seipgens (aus dem Holländischen) und ‚Valborg“ von F. C. van der Burgh (aus dem Dänischen). Diesen kleineren gewählten Prosawerken von modernen Autoren verschiedenster Nationalität reihen sich erlesene poetische Gaben von fremdländischen Dichtern und Dichterinnen an. Neben neuen Gedichten von Ada Negri findet man ,. von den

ranzosen Paul Verlaine und Louis Bouilhet, dem Rumänen M.

minescu, sowie italienische, ezechische und litthauische Volkslieder, sämmt⸗· lich sorgfältig ins Deutsche übertragen. Die Rubrik ‚Von Diesem und Jenem“ endlich enthält interessante literarische Notizen mannig= fachen Inhalts. Literaturfreunden, die sich über die neuesten und be⸗ merkenswerthesten ausländischen Erscheinungen auf dem Gebiet der Belletristik durch gute Uebersetzungen auf dem Laufenden erhalten wollen, sei diese Zeitschrift aufs neue empfohlen. .

Mit einem sehr reichhaltigen und vorzüglich ausgestatteten ersten Heft führt sich der neue, 45. Jahrgang der . Illu str ierten Welt“ (Stuttgart, Deutsche Verlags Anstalt ein. Die Reihe der Bilder beginnt eine doppelseitige farbige Kunstbeilage nach dem Ge⸗ mälde von E. Rau; „Noch an schön'n Gruß!“ Nicht minder vollendet ist das einseitige farbige Kunstblatt nach dem drolligen Genrebild ‚Erster Versuch von M. Wunsch. Sorgfältige Holz schnittblätter verschiedengrtigen Inhalts schließen sich an. Im Text findet man außer interessanten Aufsätzen aus mannigfachen Gebieten einen großen modernen Roman „Die Fahrt um die Erde? von Wil— helm Meyer⸗Förster, und eine Kriminalgeschichte Das Phargonen⸗ armband! von A. Groner. Das erste Heft (Preis 30 ) ist von jeder Buchhandlung zur Ansicht zu erhalten.

Handel und Gewerbe.

Zwangtz⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 8. August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grund⸗ stüß zu Deutsch⸗Wilmersdorf, Achenbach und. Nürnberger straße belegen, dem Zimmermeister Richard Schultz zu Berlin gehörig; Flächenraum 11,56 a; Meistbietender blieb der Kaufmann Sally Lefeber zu Wilmersdorf, Achenbachstr. 6, mit dem Gebot von 166 000 M6. Grundstück zu Schöneberg, Cranachstr. 57, dem Staakermeister Hermann Schulze zu Schöneberg gehörig; lächenraum 1094s a; mit dem Gebot von 137 900 Mn blieb die chöneberg⸗Friedenguer Terrain⸗-Gesellschaft zu Schöne⸗ berg Meistbietende. Grundstäck zu Sr, ilch Cranachstr. 56, dem Zimmerpollier August Klauke gehörig; Flächenraum 10, ab a; mit dem Gebot von 137009 blieb die . nauer Terrain⸗-Gesellschaft zu en,, Meistbie tende. Auf drei Monate eingestellt wurde das Verfahren der Zwangs— persteigerung wegen des Grundstücks zu Zehlendorf, Machnower⸗ straße 40, der verehelichten Bäckermeister Caroline Dohrmann, b. Bredow, zu Zehlendorf, gehörig. Das Verfahren der wangspersteigerung des Grundstücks zu Schöneberg, dem Zimmer- meister Au gust Bielicke gehörig, ist y, Die Termine

am 29. September und 3. SM 1896 fallen fort.

In der ordentlichen Generalversammlung der Rathenower Optischen Industrie-Anstalt (vorm. Emil Busch) vom 10. August wurden sämmtliche Vorlagen der Tagesordnung genehmigt. Die auf 6o½ oder 36 für die Aktie festgesetzte Dividende gelangt sofort zur Auszahlung. .

Dem Bericht der Porzellanfabrik Königszelt über das letzte Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Die Fabrik war fortdauernd voll aft hat für das deutsche und für das Export⸗

eschäft einen erhöhten , zu verzeichnen und mußte, um der

. zu genügen, ihre Bestände an fertigen Waaren erheblich verringern. Die Verwaltung hat sich um allen Anforde⸗ rungen genügen zu können, im Frühjahr zum Bau von zwei großen neuen Brennöfen mit den entsprechenden Ge— bäuden entschlossen. Die Kosten des Baues werden aus den liquiden Mitteln der Gesellschaft gedeckt. Auch im neuen Geschãfts⸗· jahr gehen die Aufträge flott ein. Der einschließlich des Gewinn · vortrags von 6489 S6 Il8 250 ƽ betragende Reingewinn soll, wie folgt, vertheilt werden: 15 588 S oder H oo dem Reservefonds, 15 588 S oder Ho /o dem Dispositionsfonds, 64 000 νις gleich 4 oy Dividende, 10 Tantisme an die Mitglieder des Aussichtgraths mit 21 6h8 S, 44 06, Tantisme an die Direktion mit 9746 A, 110, Superdividende mit 176 000 S und 15 669 „Sς Vortrag auf das neue Geschäftsjahr.

Die ‚New⸗JYJorker Hdls. Ztg.“ schreibt in der wirth⸗ schaftlichen Wochenschau der Nummer vom 1. August: Der Markt ist in allen Branchen fortwährend tendenzlos, da die Ver⸗ hältnisse sich nicht geändert haben. Der Textil markt verharrt in der bisherigen Leblosigkeit; doch scheint bei der Anwesenheit einer stärkeren Anzahl von Vertretern auswärtiger Häuser in New. Jork die Annahme berechtigt zu sein, daß eine Kaufbewegung bald in Zug kommen wird. Die Preise halten sich auf dem bisherigen Tiefstand. Braune Baumwollstoffe, die für Export verlangt werden, bilden die einzige Ausnahme. Bei der Beschränkung der Produktion durch die hervorragendsten Spinnereien wird die erste Hand nach und nach von ihren Vorräthen entlastet. Käufe für unmittelbaren Bedarf finden in mäßiger Weise statt. Für den Herbstbedar aber behauptet sich fortwährend die bisherige, durch die Unsicherheit der ,. gerechtfertigte äußerste Vorsicht = Im Ei sen markt

errscht ungewöhnliche Stille. Pei der Geprücktheit ber Preise, die kaum den Produktionswerth der Waare überstelgen, kann übrigens von einer weiteren Preissentung keine Rede sein. Im Getreide markt ist eine lebhaftere Bewegung bemerkbar, die sich auf die von den leitenden Wechselhäusern inaugurierte Politik, den Wechselkurs unter dem Goldverschiffungspunkt zu halten, gründet. Dadurch wird es dem Getreideinteressenten leichter gemacht, dem Exportbedürfniß zu entsprechen. Wenn die Getreidewechsel den Zwischenraum zwischen jetzt und dem Erscheinen der Baumwolltratten ausfüllen werden, wird dem Markt eine große Entlastung zu theil werden. Die Ernteaus⸗· sichten sind günstig. Man erwartet eine volle Mittelernte; aber die allgemeinen wirthschaftlichen Mißstände können nicht gehoben werden, so lange nicht die politische Lage eine dauernde Besserung erfährt. Bis zum Bekanntwerden des Wahlergebnisses ist nicht, zu erwarten, daß das Kapital sich der industriellen Thätig⸗ keit und der Anlage in Unternehmungen zuwenden wird; aber im Augenblick einer glücklichen Lösung der schwebenden Schwierigkeiten wird eine kräftige Aufwärtsbewegung des Handels auf allen Gebieten stattfinden. Im Effektenmarkt herrscht Ruhe. Der Börse fehlt die Spekulation. Die Kurse sind gedrückt, und Auf— träge zur Anlage sind eine Seltenheit. Die fehlende Stimmung zur Anlage von Kapitalien erstreckt sich sogar auf den Anleihemarkt, als dessen wichtigstes Vorkommniß das Ausbleiben von Angeboten für die neue Anleihe der Stadt New⸗Jork zu verzeichnen ist.

Stettin, 19. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen geschäftslos, loko —, per September ⸗Oktober 137 50, per Oktober⸗ November Roggen still, loko 110,00. pr. Seytember⸗Oktober 109,09, per Oktober⸗Nopvember 110,090. Pommerscher Hafer loko 120 —= 128. Rüböl loko unverändert, per August 46 90, per September⸗ Oktober 46,900. Spiritus geschäftslos, loko mit 70 M Konsum⸗ stener 33,20. Petroleum loko 16,65.

Breslau, 10. August. (W. T. B.) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 exkl. 50 M Verbrauchs abgaben pr. August 535,30, do. do. 70 M Verbrauchsabgaben pr. August 33.30. .

Magdeburg, 10. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl. von 92 / —, Kornzucker exkl. 88 0; Rendement —, Nachprodukte exkl. Tho / J Rendem. 8, 00 8, 00. Geschäftslos. Brotraffinade J 24, I5— 25. Brotraffinade II. 2450. Gem. Raffinade mit Faß 25,00 25,25, Melis 1 mit Faß 235,75. Stetig. Rohzucker J. Produkt Transito f. 4. B. Hamburg per August 9, 90 bez., g9ß Br., Pr. Sept. 9,95 bez. u. Br., pr. Oktober⸗Dezember 10,00 bej., 10,02 Br., pr. Januar März 10,30 bez. u. Br., pr. April⸗Mai 10,425 Gd., 10,523 Br. Flau. .

Köln, 10. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko 15,59, fremder loks 15,25. Roggen hiesiger loko 11,76, fremder loko 12,25, neuer loko 11,B50. Hafer hiesiger loko 13,50, fremder 12,75. Rüböl loko 50, h0, pr. Oktober 48,70. .

Leipzig, 10. August. (W. T. B) Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,20 M, vr. September 3, 20 AMS, pr. Oktober 3,223 AM, pr. November 3, 25 M, pr. Dezember 3,25 S, pr. Januar 3,774 MS, pr. Februar 3,274 M, pr. März 3, 30 4M, pr. April 3,30 M4, pr. Mai 3,30 M, pr. Juni 3,32 4, pr. Juli 3,328 M Umsatz 45 900 kg. Behauptet.

Bremen, 10. August. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

etroleum⸗Börse ) Fest. Loko 635 Br. Russisches Petroleum. Loko 6,15 Br. Sch malz ruhig. Wilcox 205 e. Armour shield 20 8, Cudahy 214 5, Choice Grocery 21 8, White label 215 ,

airbanks 21 3. Speck ruhig. Short elear middl. loko 22 3. ent fest. Kaffee ruhig. Baumwolle billiger. Upland middl. loko 406 4. Taback. 38 Faß Kentucky, 18 Faß Ohio.

Hamburg, 10. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko neuer 136— 146. Roggen loko ruhig, hiesiger —. mecklenburger lok9 neuer 116 —- 120, russischer loko i. I5— 77. Hafer fest. Gerste fest. Rüböl (un- verzollt) fest, loko 47. Spiritus ruhig, pr. August⸗September 174 Br., pr. September⸗Oktober 174 Br., pr. Oktober⸗November 178 Br., pr. November⸗Dezember 177 Br. Kaffee fest. Umsatz 3760 Sack. Petroleum behauptet. Standard white loko 6, 35.

Kaffee. (Nachmittagsbericht; Good average Santos pr. September 52, pr. Dezember 0, Pr. März 50. pr. Mai bo. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben · Rohzucker J. Produkt Basis 88 0/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9, 85, pr. September 9, 873, pr. Oktober 9, , pr. Dezember 109078, pr. Mär 10,33, pr. Mat 19 2g. Ruhig.

Wien, 19 August. (W. T. B.) Getreidemgrkt. Weizen pr. Herbst 6,57 Gd, 659 Br., pr. Frühjahr 6,91 Gd., 6,93 Br. Roggen pr. Herbst 5.62 Gd., h. 64 Br;, pr. Frühj. H, 80 Gd., 5,91 Br. Mals pr. August: September 3,37 Gd., 3,39 Bre, yr. Sytem her Sktober 63 Gb., 3.55. Br, pr. Mai, Juni 3.1 Gd, 3,93 Vr. Hafer pr. Herbst „46 Gd. 5,48 Br., pr. Frühjahr * Gd., Br.

11. August. (W. T. B.) Die Brutto Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 30. Woche (vom 22. Juli bis 28. Juli d. I) 163 621 Fr. Zunahme gegen das Vorslahr 4020 Fr. Seit Beginn des ,, . ( vom 1. Januar bis 28. Juli 1896) n g n., nnahmen 5 992 757 Fr., Zu⸗ nahme gegen das Vorjahr ĩ 2 .

; g e, 10. August. (W. T. B.) An der Küste ? Weizen a dungen angeboten. . ö 96 . , 116 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 95 matt. Chile ⸗Kupfer 4716s, Pr. 3 Monat 473.

Die in der Johannigburger Minenkammer vertretenen Goldm inen erzielten im Monat Juli eine Ausbeute von 168 521 Unzen gegen 169 933 Unzen im Juni. Die Ausbeute der der „Association of mines“ angehörigen Minen betrug im Juli

35 352 . , . . un . a, Die Gesammtausbeute im Juli 1895 belie au nzen.

Liverpool, 10. August. (W. T. GB.) Baum wolle. Umsatz S000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Weichend. Amerikaner 1/32 niedriger. Middl. amerikanische J,, Ruhig, August · September 459 Käuferprei, September⸗Oktober 4 do., Oktober. November 3621s, Verkäuferpreis, November ⸗Dezember 3600/9. 3616 Käuferpreiß, Dezember. Januar Zo / g Zei / g. do., Januar

ebruar 360 / 8. 361 / do., Februar. März 56 / C 382/69, do,, März pril 3562/0. 36 / e do., April⸗Mai 36 / . —4 do. Mai⸗Junt 4 - 4164 d. do.

Glasgow, 10. August. (W. T. B. Ro heisen. Mixed numbers rf th; 45 sh. 358. Matt. (Schluß.) Mixed numbers warrants 45 sh. 5 d.

Bradford, 10. August. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber schwächer, Lustre i gtr, Garne und Stoffe ruhig.

Paris, 10. August. (W. T. B.) Von der Börse wird be⸗ richtet: Heute trat eine wesentlich bessere Stimmung hervor. An⸗ lagewerthe lebhaft, Starke Käufe in Russenwerthen und Rente bewirkten eine erhebliche Kurssteigerung in diesen Werthen, wodurch die Gesammttendenz vortheilhaft beeinflußt war. Banken meistens besser.

Paris, 10. August. (W. T. B.) Schluß Rohzucker ruhig, 880/g loko 275. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3, pr. 100 kKg, pr. August 30x, pr. September 285, pr. Oktober Januar 28, pr. Januar April 28.

Amsterdam, 10. August. (W. T. B.) Getreid emagrkt. Weizen auf Termine behauptet, do. pr. November 141, do. pr. März 140. Roggen loko ruhig, do. auf Termine träge, do. pr. Oktober 88, do. vr. März —. Rüͤböl loko 25, do. pr. Herbst 243, do. pr. Mal 1897 25.

Java⸗Kaffee good ordinary 0. Baneazinn 361.

New⸗JYPork, 10. August. (W. T. B.) Die Börse, eröffnete fest, später wurde die Ha ten unregelmäßig. Am Nachmittag war die Börse wieder fest und schloß ebenso. Der Umsatz in Aktien betrug 250 000 Stück. ö

Weizen eröffnete fest, zog einige Zeit im Preise etwas an auf schlechte Ernteberichte, schwächte sich dann auf Verkäufe und ent sprechend der Mattigkeit in Mais etwas ab. Erwartete Abnahme der Ernteschätzungen verursachte endlich ein abermaliges Anziehen der Preise. ais auf günstiges Wetter durchweg abgeschwächt mit wenigen Reaktionen.

(Schluß ⸗»Kurse.) Geld für Regierungsbonds, Prozentsatz 2, Geld für andere Sicherheiten, Prozentsatz 7, Wechsel auf Lonzon (50 Tage) to?. Cable Transfers 4384, Wechsel auf Paris (60 Tage) 5.164, Wechsel auf Berlin (69 Tage) oz, Atchison Topeka K& Santa J6 Aktien 94. Canadian Paeifie Aktien 55, Central Pacifte Aktien 18, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 624, Denver C Rig Grande Preferred 388, Illinois Central Aktien 83. Lake Shore Shares —=, Louisville & Nashville Aktien 40, New⸗Jork Lake Erie Shares 113, New⸗Nork Zentralbahn 897. Northern Pacifie Preferres 19. Norgolt and Wester. Preferred 106, Philadelphia and Reading 5 o/ . Inc. Bds. 243, Unton Pacifte Aktien or, 4 90 Vereinigte Staaten Bonds pr. 1935 1118, Silber, Commercial Bars 68s. Tendenz für Geld: Leicht. . .

Waaręenbericht. Baumwolle Preis in New. . SR, do. do. in New⸗Orlegns 76, Petroleum Stand. white in ew · Jort 6b. do. do. in Philadelphia 669, do., rohes 2 Cases) 56, do. Piye line Certif. per August 1066, Schmalz Western steam 3,50, do. Rohe & Brothers 400. Mais per Aug. 21k, per September 291, per Oktober 304. Rother Winterweizen 67, Weizen per Aug. ß2s, do. per September S3, do. per Oktober do. per Dezember 556. Getreidefracht nach Liverpool 24. Kaffee fair Rio Nr. IIc, do. Rio Nr. 7 per Sept. 9, 85, do. Rio per November 9g, 25, Mehl, Spring⸗Wheat elears 83 33, Zinn 13,40, Kupfer 11,00. Nachbörse: Weizen J c. höher. .

chesfith Supply an Weizen 46429 000 Bushels, do. an Mais 12218 000 Busphels. . .

Chicago, 10. August. (W. T. B.) Weiz en ging einige Zeit nach Eröffnung im Preise höher auf Berichte über Schaden an der Wintersaat, schwächte sich jedoch später etwas ab auf Zunahme der Eingänge und weil die sichtbaren Vorräthe geringer abgenommen hatten, als erwartet wurde. Mais nahm nach Eröffnung eine steigende Tendenz an auf Berichte über Ernteschäden und heißes trockenes Wetter, schwächte sich jedoch später ab auf große Ankünfte.

Weizen pr. August 564, do. pr. September 57. Mais pr. August 233. Schmalz pr. August 3,178, do. pr. September 3,20. Speck shorf clear 3,75. Pork pr. August 6,523.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die „Zeitschrift für Kleinbahnen“, die im Ministerium der öffentlichen Arbeiten herausgegeben wird und zugleich Organ des Vereins Deutscher Straßenbahn und Kleinbahn Verwaltungen ist (Verlag von Julius Springer in Berlin N.), hat in dem achten Deft des dritten Jahrgangs vom August 1895 folgenden Inhalt: Die Kleinbahnen in Preußen. Das Recht der Bahnaufsichts⸗ behörde zu Eintragungsgesuchen aus eigener Entschließung. Vom Syndikus und Rechtslehrer Dr. Karl Hilse in Berlin. Hagans— Lokomotive. Vom Königlichen Eisenbahn ⸗Direktor Brettmann in Jena. Mit einer Tafel., Gesetzgebung: Preußen; Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 17. April 1896, betreffend die Einführung elektrischen Straßenbahnbetriebes mit oberirdischer Stromzuführung. Kleine Mittheilungen: Neuere Projekte, Vorarbeiten, Konzessions⸗ ertheilungen und Betriebseröffnungen von Kleinbahnen. Bericht der Kontinentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürn- berg über ihr erstes Geschäftsjahr. Betriebs, und Geschäftgoberleitung ür süddeutsche Nebenbahnen. Die Schmalspurbahnen Deutschlands im Jahre 1394/95. Neue Berg⸗ und Straßenbahnen in der Schweiß. Nebersicht der in Oesterreich am Ende des Jahres 1895 vorhandenen Schleppbahnen. Betriebsergebnisse der französischen Neben. und Kleinbahnen in den Jahren 1895 und 1894. Stoößfangvorrichtung von F. Reimherr. Mit einer Abbildung. Bücherschau;: Katalog der Elektrizitäts⸗Gesellschaft Felix Singer u. Co., Berlin. Elektrische Bahnen, System Walker. Verzeichniß der bei der Redaktion ein · gelaufenen Bücher. Zeitschriftenschau. Mittheilungen des Vereins Deutscher Straßenbahn. und Kleinbahn, Verwaltungen: Verkehrs einrichtungen der Berliner Gewerbe Ausstellung 1896. Von Dr. Koll mann in Frankfurt a. Main. Mit einer Abbildung. Schutz vorrichtung an elektrischen Motorwagen. Mit drei Abbildungen. Unfall auf der Offenbacher Landstraße. Verkehrsergebnisse.

Die „Zeitschrift für Binnen ⸗Schiffabrt?, welche vom Zentralverein für Hebung der deutschen Fluß. und Kanalschiffahrt unter der verantwortlichen Leitung des Hauptm. 3. D. Silken in Berlin im Verlage von Siemenroth u. Troschel, Berlin W., herausgegeben wird, hat in dem vorliegenden zehnten Heft für Juli 1896 folgenden Inhalt: Vereins⸗Nachrichten. Gründung des Deutsch · Desterreichisch· Ungarischen Verbandes für Binnenschiffahrt. Mittheilungen des Vorstandes des Zentralvereins. J. Zum Entwurf einer Aichordnung für die Binnenschiffahrt auf der Elbe. II. Zur Schiffahrts. Abgaben frage auf den maͤrkischen Wasserstraßen. Sitzungsbericht über die von Vertretern Deutsch⸗Oesterreichisch⸗Ungarischer Binnenschiffahrts⸗ Vereine in Dresden am 2. Mai 1896 abgehaltene Konferenz. Deutsch⸗Oesterreichisch / Ungarischer Verband für Binnenschiffabrt. Arbeitsprogramm (EntwurfsJ. Tagesordnung für den 1. Verbandsta vom 22. bis 24. September in Dresden (Entwurf). Hebewerk un eneigte Ebene. 1) Ingenieur Fr. 2 2) Marine. 59 Wilh. Möller Wilhelmshaven. Die Einwirkung des Mittelland⸗Kanals auf die wirthschaftlichen Verhältnisse Schlesieng. Von Bergrath Gothein. Breslau. Die Sondergruppe des Jentral- Vereins auf der Internationalen Schiffahrts⸗Ausstellung in Kiel.

Von H—n. Bücherbesprechung. Vermischtes.