von Banffy und die beiderseitigen Minister der Landes⸗ vertheidigung Grafen Welsersheimb und Freiherrn von Fejsr⸗ väry in Spezialaudienz. Die Gemahlin des Minister⸗Präsi⸗ denten Grafen Badeni wurde von der Kaiserin von Rußland empfangen. Später fand in der Hofburg ein Galadiner 66 an welchem die russischen und dle österreichischen ö die Mitglieder des österreichischen Kaiser⸗ hauses, das Gefolge, die Hof⸗ Staats⸗ und Militär⸗Würden⸗ träger mit ihren Damen theilnahmen. Beim Eintritt in den Saal führte der Kaiser k die . Alexandra und der Kaiser Nikolaus die Kaiserin Elisabeth. Nach dem dritten Gange erhob sich der ,. . Joseph und brachte in französischer Sprache folgenden rinkspruch aus:
Indem ich Eurer Majestät für den Besuch danke, welchen Sie so gütig waren, mir abzustatten, und in welchem ich mich freue, ein Unterpfand der Freundschaft zu sehen, die uns vereint, trinke ich auf das Wohl Seiner Majestät des Kaisers von Rußland und Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland.
Der Kaiser Nikolaus erwiderte:
Indem ich Eurer Majestät für den liebenswürdigen Empfang danke, welchen Sie uns zu bereiten so gütig waren, trinke ich auf die Gesundheit Seiner Majestät des Eifhh von Oesterreich, Königs von Ungarn und auf diejenige der Kaiserin und Königin.
Nach beiden Trinksprüchen stießen die russischen und die österreichischen Majestäten mit den Gläsern an. Die Kapelle spielte nach dem ersten Trinkspruch die russische und nach dem zweiten die österreichische Nationalhymne. Die Unterhaltung der Majestäten während der Tafel war überaus lebhaft.
Abends fand eine Festvorstellung im Hof⸗Opernhause statt. Bei dem Eintritt in die Hofloge führte der Kaiser Franz Joseph die Kaiserin Alexandra, der Kaiser Nikolaus die Erz herzogin Maria Josepha, welche in Vertretung der Kaiserin ö. die Honneurs machte. Kurz nach 10 Uhr war die Vorstellung beendet.
Die auf heute Vormittag angesetzte Parade ist der un⸗ günstigen Witterung wegen abgesagt und auf morgen Vor⸗ mittag verschoben worden. Der fer Nikolaus begab sich heute früh zur Pürsche nach Lainz, wo er mit dem Kaiser Ilanz Joseph das Dejeuner einnimmt. Die Kaiserin
lexandra stattete im Laufe des Vormittags dem kunst⸗ historischen und dem naturhistorischen Hof⸗Museum einen Besuch ab und gedachte das Dejeuner in der Hofburg einzunehmen. Nachmittag 4 Uhr findet in Lainz ein Familiendiner statt.
Das „Fremdenblatt“ von heute hebt hervor, daß der Kaiser in selnem Trinkspruch bei dem gestrigen Galadiner den Besuch des Kaisers von Rußland als ein neues Unterpfand der Freundschaft bezeichnet habe, und sagt:
Die Freundschaft zweier Monarchen, die so üherzeugte Anhänger des Friedens sind, ist werthvoll für alle Völker. Alle Er⸗ scheinungen, die seit einiger Zeit wieder die Aufmerksamkeit auf den Orient lenken, verlieren an beunruhigender Wirkung durch das gute Verhältniß zwischen Oesterreich⸗ Ungarn und Rußland, dessen Konstatierung hüben wie drüben mit aufrichtiger Befriedigung aufgenommen wird. In Rußland wie in Oesterreich⸗Ungarn und auch außerhalb weiß man die Bedeuiung dieses durch den herzlichen Ver⸗ kehr beider Herrscher noch gekräftigten Verhältnisses zu schätzen.“
Frankreich.
Der französische General⸗Konsul in Leipzig Decrais ist, wie dem „W. T. B.“ aus Paris berichtet wird, zum Unter⸗ Direktor für Handelsangelegenheiten im Auswärtigen Amt ernannt worden. Prinet wurde zum Ersten Botschafts⸗ sekretär in München, der Kabinetssekretär Delaroche— Vernet zum Zweiten Botschaftssekretär in Berlin ernannt, an Stelle des bisherigen Zweiten Botschaftssekretärs Gaudergx, welcher in die Direktion des Auswärtigen Amts für politische Angelegenheiten eintritt. Der Botschaftssekretär beim Vatikan de Foutarce geht in gleicher Eigenschaft nach Berlin.
Ruszland.
Wie die „Russische Telegraphen⸗Agentur“ meldet, begrüßte die polnische Presse die Durchreise des Kaisers und der Kaiser in durch Warschau mit großer Begeisterung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Warschau die Freude eines langeren Verweilens der Majestäten haben werde, um an den Stufen des Thrones die Aeußerungen der treuen Gefühle der ergebenen Unterthanen niederlegen zu können.
Italien.
Der „Agenzia Stefani“ zufolge wird die Vermählung des Prinzen von Neapel mit der Prinzessin Helene von Montenegro im Herbst d. J. stattfinden.
Spanien.
Der Senat hat gestern den Gesetzentwurf gegen die Anarchisten angenommen. . .
Die „Gaceta de Madrid“ veröffentlicht ein Dekret, welches die Ermächtigung zum Ankauf des bei dem Hause Ansaldo in Genua zum Verkauf stehenden Panzerschiffs für den Preis von 690 000 Pfd. Sterl. ertheilt.
Türkei.
Ueber den Verlauf der Unruhen in Konstantinopel berichtet, W. T. B.“ weiter, daß auch die Vorstädte Psamatia und Jenikapu vorgestern der Schauplatz von Ereignissen gewesen seien, die ,. leichfalls von Armeniern hervor⸗
erusen wurden, über welche jedoch Einzelheiten fehlten.
ie Nacht zu gestern sei, soweit Informationen vorlägen, ver⸗ hältnißmäßig ruhig verlaufen, nur an einzelnen Punlten seien Schüsse hen ef Infanterie und Kavallerie hätten in den Straßen patrouilliert. Die Mohamedaner hätten ruhig in den Kaffeehäusern gesessen, sich aber bereit gehalten, etwaigen Pro⸗ vokationen entgegenzutreten. Einige Botschafter hätten kleine Matrosendetachements zur Bewachung ihrer Palais nach Pera beordert. Zwei Stationsschiffe seien von Therapia und Bujukdere nach der Stadt dirigiert und die übrigen unter Dampf gestellt worben. Gestern um 9 Uhr Vormittags seien die herr. größtentheils geschlossen gewesen; . ei habe Ansammlungen erstreut, den Mohamedanern die Stöcke abgenommen und Wider⸗ , verhaftet; es beginne Beruhigung Platz zu greifen, och werde der n zweifellos in diesen Tagen leiden. In diplomatischen Kreisen sei man übereinstimmend der Ansicht, daß die Armenier allein die Schuld an den Ereignissen trügen. Die war, , . hofften, die Pforte werde 1 durch strenge Maßregeln eine Fertsetung der Gewalt⸗ thätigkeiten verhindern; wahrscheinlich würden bieselben dieg⸗ bezüglich freundschaftliche Rat laß ertheilen. Zu diesem . e habe gestern eine Versammlung der Botschafter statt⸗ efunden. ? Von den Beamten der Ottomanbank ist niemand getödtet worden. . eine von Armeniern aus einem Hause neben der Polizeidirektion von Pera geworfene Bombe wurden sechs
Gendarmen getödtet, einige verwundet. Auch an anderen Orten wurden Bomben geworfen. Die Armenier schossen aus dem Gebäude der Oftomanbank und aus benachbarten Gebäuden auf die Polizei und das Militär, ebenso aus anderen Häusern in Galata. Gestern um 2 Uhr früh wurde den in die Ottomanbank , . Armeniern nach langen Verhandlungen freier ug gewährt, da sie drohten, das Bankgebäude in die Luft zu sprengen. Dieselben wurden an Bord der dem Gouverneur der Bank Sir Edgar Vincent gehörigen Yacht. „Gulnare“ geführt, welche in der Bai von Moda⸗Burün vor Anker gegangen ist, und werden aus dem türkischen Gebiet verwiesen werden. Die aufgeregte mohamedanische Bevölkerung hat übrigens Andersglaͤubige und Fremde, die sich zur Zeit der Unruhen an den gefährdeten Stellen befanden, in keiner Weise behelligt, sondern richtete ihre Erbitterung nur gegen die Armenier.
Das Wiener „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ meldet, es sei nunmehr festgestellt, daß die vorgestrigen Ereignisse von den Armeniern zu dem Zweck in Scene gesetzt worden seien, um eine fremde Intervention hervorzurufen. Schon vor einigen Tagen seien Gerüchte verbreitet worden, daß das armenische Comité im Verein mit dem jungtürkischen Comits etwas plane, doch habe man diesen Gerüchten keinen Glauben geschenkt. Vorgestern hätten alle Botschafter von dem armenischen Comité Schreiben erhalten, worin die Unhaltbar⸗ keit der Verhältnisse auseinandergesetzt und gewaltsame Er⸗ eignisse als bevorstehend angezeigt worden seien.
Die französische egierung hat beschlossen, das weite, zur Zeit in den kretischen Gewässern befindliche Stations— if nach Konstantinopel zurückzuberufen.
Das Wiener „Korresp. Bureau“ erfährt, die Pforte habe die Vorschläge der Botschafter bezüglich Kretas im , b nn einiger Einwendungen, angenommen.
ie bisherige Zögerung erkläre sich daraus, daß die Pforte
nicht unbedeutende 32 bringen mil In diplomatischen Kreisen herrsche keine Besorgniß, daß die Kreter weitere Forderungen erheben würden. .
Die . Regierung ist seitens der Pforte ersucht worden, Delegirte zu Verhandlungen über den Abschluß eines definitiven Handelsvertrags zu ernennen.
Griechenland. Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind gestern wieder in Athen eingetroffen.
Serbien.
Das in auswärtigen Blättern verbreitete Gerücht von einer Verschwörung gegen den König ist, wie „W. T. B.“ aus Belgrad sch, durchaus unbegründet und wahrscheinlich auf die Thatsache zurückzuführen, daß der Adjutant des Königs Cixic zur Disposition gestellt worden ist: eine Thatsache, der eine übertriebene Bedeutung beigelegt werde.
Bulgarien.
Nach einer Meldung der „Agence Balcanique“ liegen aus Rilo keinerlei Mittheilungen über die, Mage der Er⸗ gänzung des Kabinets vor. Der Minister-Präsident Stoilow gedenke noch einige Tage als Gast des Fürsten in Rilo zu verbleiben.
Montenegro.
Der Fürst und die Fürstliche Familie sowie der Prinz von Neapel sind, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Nachmittag in Podgoxriza eingetroffen und von der gesammten Bevölkerung aller drei Konfessionen mit Begeisterung empfangen worden. Die Stadt war mit italie⸗ nischen und montenegrinischen Fahnen geschmückt. Nach gemein⸗ schaftlicher Besichtigung der Stadt begab sich der Prinz von Neapel in die katholische Kirche. Die Stadt war Abends festlich beleuchtet, auf allen Höhen flammten Freudenfeuer auf.
Amerika.
Aus Cuba wird berichtet, zahlreiche Insurgenten hätten bei Bayamo einen Angriff ö. 125 Spanier gemacht, die sich nach Formierung eines Carrés heldenmüthig vertheidigt hätten. Auf spanischer Seite habe der Verlust an Todten 1L Kapitän und 7 Mann, an Verwundeten 24 Mann betragen. Der Verlust auf Seite der Insurgenten sei ebenso groß ge⸗ wesen. Bei wiederholten Angriffen auf einen Eisenbahnzug bei Facunahyaguar hätten die Insurgenten 100 Mann verloren.
Die brasiliagnischen Minister des Auswärtigen und der Ju stiz haben, dem W. T. B.“ zufolge, ihre Entlassung eingereicht. Der Präsident de Morges Barros werde heute seine Entscheidung über die Demissionsgesuche treffen — Nach Meldungen aus Bahia haben dort , n. Kund⸗ gebungen staltgefunden, bei denen das Wappenschild des stalienischen Konsulats abgerissen wurde.
Afrika.
Wie die „Agenzia Stefani“ aus Zeilah von vorgestern meldet, ist eine Karawane, die mit nothwendigen Unter⸗ haltsmitteln für die italienischen Gefangenen abgehen soll, zum Aufbruch bereit. Man erwarte nur, daß das italienische Kriegsschiff „Provana“ aus Aden mit Vorräthen zurückkehre. Die „Provana“ wird in Zeilah am Sonnabend erwartet. Major Nerazzini wird sich am Sonntag nach Harrar be—
eben. ; Aus Sansibar berichtet das „Reuter'sche Bureau“ von gestern, daß der Palast des Sultans und das alte Zollgehbäude vollständig in Trümmern lägen. Ein dem Sultan gehöriger Dampfer habe während des Bombardements auf die englischen Kriegsschiffe geschossen, sei aber in den Grund gebohrt worden. Said Kalid und der , seiner Truppen Sales hätten sich in das deutsche Kon sulat geflüchtet. Die an Land be⸗ findlichen britischen Matrosen seien zum theil damit beschäftigt, bas Feuer im Palast zu löschen, andere , . sammelten die Leichen der im Kampf gefallenen Anhänger Said Kalid's. Vereinzelt dauerten die Kämpfe noch in den Umgebungen der Stadt fort, wo Kapitän Raikes mit 409 Mann, die sich Said Kalid nicht angeschlossen hätten, und 40 Marine-Soldaten die hauptsächlichsten traßen besetzt halte. Die Geschäfte stockten vollständig.
3. in London eingetroffene amtliche Depesche aus Sansibar bestätigt diese Meldung des „Reuter schen Bureaus“ und fügt hinzu, ein Offizier sei auf britischer Seite vermundet worden; es 6 dies der einzige Verlust, den die En länder erlitten hätten. Der Verlust der Anhänger Said Kalid's fe bedeutend. Der Vetter des verstorbenen Sultans, Said bin Hamond, sei von den Engländern zum Sultan e . worden. — Der „Times“ wird berichtet, daß der Verlust der Sansibariten einige 1909 Mann betrage. Das europäische
Stadtviertel sei in Sicherheit, in dem indischen Stabtolertel ö jedoch Plünderungen statt. Zweihundert Mann indischer ruppen würden heute von Mombasa erwartet.
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Statistik und Volkswirthschaft.
Das soeben von dem Kaiserlichen Statistischen Amt ausgegebene dritte Heft der „Vierteljahrshefte zur Statistik deg Deutschen Reichs“ (Verlag von Puttkammer u. Mühlbrecht, Berlin) giebt zunächst einen Beitrag . Zur Geschichte des Kaiser⸗ lichen Statistischen Amts“, welcher außer einer Uebersicht über die Aufgaben des Amts und seinen jetzigen Personalbestand. zwe Nekrologe für seinen früheren Direktor Karl Becker und sein kürzlich verstorbenes Mitglied Matthias Schumann enthält. — Nachdem in früheren Jahrgängen der „Vierteljahrshefte“ die amtliche Arbeiterstatistik in England und Frankreich behandelt worden ist, folgt im vorliegenden . eine Darstellung der Amtlichen Arbeiter- Statistik in
esterreich. Es wird hier das in Oesterreich bei arbeiter statistischen Erhebungen beobachtete Verfahren mitgetheilt und eine Uebersicht der auf diesem Gebiet in Oesterreich vorhandenen Leistungen gegeben. Auf das Ausland bezieht sich ferner noch eine 5 der monatlichen Preise einer Reihe wichtiger Waaren an den Börsen von Paris und Amsterdam in den Jahren 1886 bis 1895. In, den übrigen zehn Artikeln des Hefts werden ausschließlich Beiträge zur Statistik des Deutschen Reichs geboten. Einige der⸗ selben folgen den Ereignissen knapp auf dem Fuß nach; so betreffen die Angaben über die überseeische Auswanderung und die über die Konkurse beide das zweite Viertel des laufendes Jahres. Auf das Etatsjahr 1895/96 beziehen sich die Nachwelsungen über die den Weinhändlern gewährten Zollbegünsti— gungen, über die Zoll⸗ und Steuer-Straffälle und über die Spielkarten Fabrikation und ⸗Versteuerung. In umfäng⸗ lichen Tabellen wird die Ernte⸗Statistik für das Erntejahr 1895/96 geboten. Ein interessanter Artikel behandelt die Schul bildung der im Ersatzjahre 1895/96 in die deutsche Armee und Marine eingestellten Rekruten unter Beibringung des Vergleichs« materials für die letzten zehn Jahre. Eine Statistik der Klein⸗ bahnen bezieht sich auf den Stand zu Anfang des Jahres 1896. Nur einer dieser Beiträge, die Statistik des staatlichen Montan⸗ betriebs, betrifft das Jahr 1894.
Ueber die Ergebnisse der Rekruten-⸗Prüfungen im Deutschen Reich
enthält das soeben ausgegebene dritte Heft der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ Nachweise für das Ersatzjahr 1895796. Danach hatten von den 250 661 Rekruten, welche in die Armee und Marine eingestellt wurden, 249 373 Schulbildung in deutscher Sprache, A4 Schulbildung nur in fremder Sprache, und 374 waren ohne Schulbildung, d. h. solche, welche in keiner Sprache genügend lesen oder ihren Vor⸗ und Familiennamen nicht leserlich schreiben konnten. In Prozenten der Gesammtzahl aller Eingestellten betrugen diejenigen, welche weder lesen noch ihren Namen schreiben konnten, im Grsatzjahre 1855/65 1,08 589,90 6,57 1893/94 G24 ö S6 / 7 0, 72 90/91 0, 54 4 / g9 O0, 22 S7 /6, G71 Il /97 G46 go / 96 615 . 1 88/89 0,60 92/93 0, 38 Stellt man für die Bezirke, von welchen die meisten Mann— schaften ohne Schulbildung gestellt wurden, das erste und das letzte der vorstehend genannten Jahre gegenüber, so kamen Analphabeten auf je 100 eingestellte Rekruten in den Regierungsbezirken: 1885 / 8ᷓ 1895/96 i J 1ů22 Marienwerder . 8, 84 Gumbinnen... 6,70 Königsberg.. 4,47 , 6 i 35364 Bromberg. . 6,72 6 Ueberall ist also eine sehr bedeutende Besserung zu bemerken; am stärksten ist die Verminderung der Eingestellten ohne Schulbildung in Posen und Marienwerder.
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Zur Arbeiterbewegung.
Aus Barmen wird dem Vorwärts“ berichtet, daß die Lohn— bewegung der Former und Hilfsarbeiter der Firma Opferbeck und Ziegler (ygl. Nr. 198 d. Bl.) beendet ist. Sämmtliche Forderungen der Arbeiter sollen bewilligt worden sein.
In Ohligs bei Solingen haben nach demselben Blatt sämmt— liche Schlüsselbohrer der Firma Karl Wipperfürth u. Komp. wegen Verweigerung einer Lohnforderung die Arbeit niedergelegt.
In Karlsruhe haben der „Rhe⸗Westf. Ztg.“ zufolge das Setzerpersonal und sämmtliche Personen, die in der Druckerei der „Badischen Presse“ angestellt sind, 26 Mann an der Zahl, die Arbeit niedergelegt, weil der Besitzer den neuen Tarif nicht be⸗ willigt hatte. Wie die „Frkf. Itg. berichtet, ist der Ausstand noch an demselben Abend aufgehoben worden, da die Tarifbewilligung erfolgte.
. *. Braunschweig haben nach dem „Vorwärts“ sämmtliche Arbeiser der Bürstenfabrik von J. Ehlers wegen der Entlassung eines Arbeiters die Arbeit niedergelegt. Einigungsversuche der Arbeiter und einer Kommission des Deutschen Holzarbeiter⸗Verbandes verliefen resultatlos. ᷣ
Hier in Berlin sind, einer Mittheilung der . Ztg.“ zufolge, die Glaser in eine Lohnbewegung eingetreten und haben egen, in einer Versammlung folgende Forderungen aufgestellt: Neunstunden⸗ arbeitstag, 27 0 , , , für Bleiglaser, 24 für Bauglaser, Abschaffung des Tragens größerer Lasten nach dem Bau und Hinauftragen der Fensterflügel von der Straße in die oberen Stockwerke, ef eng eines verschließbaren Raumes auf jedem Bau für Aufbewahrung der Sachen u. s. w., 25 3 Auf⸗ schlag für Ueberstunden bis 16 Uhr Abends und 50 Aufschlag für Ueberstunden nach 10 Uhr, Annahme der Akkordsätze, wonach 25 bis 75 3 für das Quadratmeter der Verglasung zu bezahlen sind.
Die Maschinenbaumeister am Clyde haben, wie die Lon doner ‚A. K.“ meldet, dem Gewerkperein der Maschinenbauer an— gekündigt, daß sie eine allgemeine Arbeitssperre verhängen werden, wenn die Ausständigen in Govan nicht noch in dieser Woche an die Arbeit zurückkehren. Die Arbeitgeber in Belfast und an der Nordost⸗ küste haben den gleichen Beschluß gefaßt. Die Fabrikbesitzer erklären, daß sie sich vor einem Kampfe mit den Arbeitern nicht fürchten. Ihr Verband sei so stark wie je. Jede Herti Maschinenbauanstalt gehzre jetzt zu demselben. Es heißt, daß die Leiter des Gewerkvereins die Handlungsweise der Maschinenbauer in Govan nicht billigen. (Vgl. Nr. 263 d. Bl..
Kunst und Wissenschaft. Internationale Kunst-Ausstellung Berlin 1896.)
VII. Frankreich, Schweiz, Großbritannien.
L. K. — Die französische Abtheilung der Aus— stellung, im Mittelsaal VII untergebracht, wird Piele ent⸗ täuscht haben; sie steht bei weitem nicht auf der Höhe wie im Vorjahr. Kalte Virtuosität und weichliche Empfindung bestimmen den Gesammteindruck. Bilder von der Wucht des Temperaments, wie Besnard's marokkanische Rosse, fehlen fast
* S. die Nrn. 114, 124, 127, 141, 156 und 191 d. . R. u. St. A.
ganz. Bes n ard ist diesmal nur mit einem kleinen, zwar virtuos gemalten, aber eindruckslosen Interieur „Mädchen mit Apfel“ vertreten, einer Pastellmalerei von äußerster Delikatesse des Farbengeschmacks, die . den großen Künstler nur un⸗ ureichend charakterisiert. Boldini führt uns ein Brillant⸗ rere pikanter, mit spitzem Pinsel hingezauberter Effekte vor, aber von seinen acht Bildchen wecken doch nur drei tieferes Interesse. Das . unseres Altmeisters Adolf Menzel ist eine Charakterstudie von blendender Prägnanz des Ausdrucks, ohne Effekthascherei; es ist für den Staat erworben. Das kleine Kniestück, das uns einen französischen Maler in ,, Atelier vorführt (280), wirkt bei aller Subtilität er Ausführung doch echt und groß. Es darf am ehesten als vollgültiges Zeugniß für die Genialität seines Schöpfers angesehen werden. Die dekorative Anmuth der in lichten Rococofarben angelegten Veduten aus Versailles und Venedig besticht den Beschauer immer wieder aufs neue, aber die ganze Intimität der Auffassung, deren Boldini fähig ist, tritt in einer kleinen Marinestudie (278) zu Tage, die fast eines Whistler würdig erscheint. Raffaelli, trotz seines italienischen Namens ein geborener . kokettiert wie Boldini gern mit der nie versagenden Virtuosität seines Pinsels, mit dem er allerdings mehr zeichnet als malt. Die Ansicht des in volles Sonnenlicht getauchten Trocadero⸗Palastes wirkt verblüffend in ihrer scheinbaren Nachlässigkeit des Vortrags, bei der aber keine den Augenblickseindruck bestimmende Einzelheit zu kurz kommt. Die kleinen Studien eines Lumpensammlers und einer Pariserin sind sorgfältiger ausgeführt, tragen jedoch, namentlich mit Boldini's geistreichen Arbeiten dieser Art verglichen, allzusehr Nippescharakter, Alexandre Lunois, der geniale Lithograph, giebt in zwei Pastellen, deren eines (Spanische a, die Vorlage für einen farbigen Steindruck ist, flotte Farbenstudien, denen nur, wie allen diesen Virtuosenstücken, der tiefere künstlerische Ernst fehlt. Mit dem letzteren scheinen Firm in-⸗Girard und Henry Tenrs jene bei Spaniern und Italienern be⸗ liebte Spitzpinselei zu verwechseln, die alle Details hart, wie durch ein Mikroskop gesehen, erscheinen läßt. Auch Rochegrosse, dessen „Ueberfall einer gallorömischen Villa durch die Hunnen“ stark an Siemieradski erinnert, läßt trotz des dramatischen Motivs kalt, weil der Beschauer aus jedem Pinselzuge kleinliche Berechnung herausliest. Ebenso weiß Adolphe Binet in seiner großen, auf Sensation berechneten „Versuchung des H. Antonius“ die Kluft zwischen der phantastischen, in einzelnen . packenden Erfindung und der süßlichen Glätte der ö usführung nicht zu überbrücken; dazu kommt, daß das Bild mit grauenvollen Einzelheiten wirr überladen ist. Viel eher stimmt die zarte, liebevolle Behandlung zu dem poetischen Motiv der Abenddämmerung, das Victor Binet in der Umgebung von Rouen fand (227).
Weichliche Formen in einem süßlichen Kolorit vermögen trotz allen Raffinements auf die Länge keinen ernsten Kunst⸗ freund zu befriedigen; daher verfallen eine ganze Reihe fran⸗ ösischer Maler, zum theil berühmten Namens, wie Dubufe, zeroy, Courtois, Billotte, Gandara, Girardot und Lagarde dem Schicksal, den Beschauer zu langweilen, ohne ihn geradezu wie die gelehrten Frauengestalten von Frappa und Jenny Tvermoes zum Widerspruch herauszufordern. Durch luministische Effekte entschädigen wenigstens für das Fehlen tieferer Qualitäten Gaston Latouche, Léandre, Bondoux und Rosset⸗Granger. Kräftigere Töne, die in solcher Um⸗ gebung besonders erfrischen, haben Jacgues Blanche und Charles Cottet angeschlagen, wenngleich des Letzteren, Wall⸗ fahrteprozession aus der Bretagne“ (461) vielleicht etwas über das Ziel hinausschießt.
Unter den französischen Porträts sind schließlich noch einige besonders gelungene Leistungen, wie das Damenbildniß von Fantin⸗-Latour, das schon erwähnte Porträt von Jacques Blanche (Nr. 245) und eine altmeisterliche Bildniß⸗ studie von Griveau zu nennen, der auch in seinen kleinen Veduten aus der Bretagne verräth, daß er mit Vorliebe den Spuren der alten Meister folgt.
Den schweizer Künstlern sind nur zwei Kojen des westlichen Rundganges zugewiesen; von den wenigen dort auf⸗ gehängten Bildern verdient eigentlich nur A. Böcklin's neuestes Werk, die „Jagd der Diana“, eingehendere Aufmerksam⸗ keit. Der heroische Charakter der herbstlichen Landschaft ist meisterhaft getroffen, die Staffage der jagenden Göttin mit ihrem Gefolge, obwohl in ganz kleinem Maßstabe gehalten, giebt dem Ganzen aber erst die persöoͤnliche Note Böcklin'schen Geistes. Wie wunderbar ist der Gazellenschritt und die visionäre Erscheinung der Jägerin mit wenigen Pinselstrichen angedeutet, im Gegen⸗ satz zu der wilden Hast ihrer robusteren Begleiter. Auch in der Landschaft blitzen Einzelheiten von höchster Schönheit auf, aber sie klingen nicht zu so machtvollen Accorden zusammen, wie in älteren Schöpfungen des nahezu iets githrigen Meisters. Trotzdem steht auch dieses erk des hohen Alters hoch über allem, was jugendliche Nach⸗ ahmer Böcklin's, die diesmal in der Schweizer Abtheilung übrigens fehlen, zu leisten vermöchten. Neben dem Bilde des Altmeisters verschwinden Leistungen, wie die Paul Kaem⸗ merer's, der scharfe Linien und minutiösen Vortrag mit idyllischer Landschaftstilisierung verbindet, auch zuweilen in das Gebiet klassischer Formengebung übergreift, ebenso wie die Rococozierlichkeiten von A. nl fon und der unmalerisch harte Realismus eines Burnand. Auch der prächtigen e . landschaft von Paul Robert (18865) wäre ein anderer Platz zu wünschen, als der neben Böcklin's ,
Unter den Engländern und Schotten finden sich nur wenig neue und fesselnde Erscheinungen. Die klassische Vor⸗ nehmheit, die, ein Erbe Leighton 's, aus den Werken . spricht, hat etwas Müdes, Typisches. Auch
. W. Joy, der eine Allegorie der Wahrheit ausgestellt . weiß trotz der etwas moderneren Mache die über⸗ ommenen Formen nicht mit individuellem, frisch pulsierendem Leben zu füllen. Aus den Bildern der Familie Alma⸗Tadema weht uns ebenfalls der kalte Hauch berechneter Reflexion entgegen. Diese unpersön⸗ liche Haltung, die einer großen Anzahl englischer Bilder, wie Jeames' „Gerichtsverhandlung“, und vollends Calderon's großem Historienbild 66 eigen ist, kommt dem Repräsentationsbildniß vornehmen Stils zu gute. Wie immer o zählen auch diesmal die Porträts der en iw Schule, wie ie Arbeiten von Ouleß, Halls und Lorimer bezeugen, zu den erfreulichsten Leistungen. Etwas energischer charakte⸗ risieren George Sauter und J. C. Gotch; das originellste und am meisten fesselnde Bildniß bleibt aber das in vornehmem Farbengeschmack mit großer Delikatesse gusgeführte Damen⸗ porträt von S. Melton Fisher, das sich sehr vortheilhaft
von desselben Künstlers aufdringlich buntem Bandladen (689) unterscheidet.
Unter den Werken moderner Richtung ragt Brangwyn's „Fischzug Petri“ besenders hervor. Der Maler . es meister⸗ 6j. verstanden, durch rein koloristische Mittel, die er souverän
eherrscht, die Illusion einer sorgfältig durchgeführten Kom⸗
position zu wecken; in jeder seiner Hilal pulsiert frisches, unmittelbares Leben, jede ,,, ist wohlverstanden, obwohl das Ganze beim ersten Anblick wie ein zu— fällig zusammengewürfeltes Farbenmosaik wirkt. Jeden⸗ falls steckt in den Arbeiten Brangwyn's, der in München studiert und dort auch im ö Sommer einen Fischzug ausgestellt hatte, eine ungewöhnlich starke künst⸗ lerische Kraft, deren Entwicklung noch manche Ueberraschung verspricht. Im Gegensatz dazu hat Walter Crane, der . Held der präraphaelitischen Dekorationskunst, fast gar eine bemerkenswerthe Entwickelung aufzuweisen. Seine Kunst hatte von vornherein ein so eg re. Gepräge, daß man fast versucht wäre, von einer Schablone zu sprechen. Auch angesichts des diesmal ausgestellten Bildes „Englands Embleme“ gewinnt man die Ueberzeugung, daß der Künstler uns kaum noch etwas Neues zu sagen hat. Auch die den seinen verwandten Schöpfungen von Robert Fowler, Adrian Stokes und Ralph Peacock werden dex prä— raphaelitischen Strömung kaum neue Bewunderer werben. Sehr tüchtige Leistungen sind die Marinen von Wyllie und die Landschaften von Knight, sowie die bei aller Derbheit der Ausführung fein charakterisierte „Sprechstunde des Prälaten Kneipp“ von George Sauter.
Die Hauptmeister der schottischen Schule sind ziemlich vollzählig vertreten, zum theil mit hervorragenden Leistungen, wie J. Lochhead, C. Mackie, A. K. Brown, A. Frew, John Henderson, David Fulton und J. P. Whitelaw , , , zum theil mit jenen Durchschnittsarbeiten, deren
eschmacksniveau zwar immer noch ein hohes genannt werden muß, die aber doch etwas eintönig wirken, wie die Bilder von Newberg, J. Terris, E. Sherwood Calvert, Thomas Hunt u. A.
Der Archäologenkongreß, der in Riga tagte und gestern geschlossen wurde, hat Kiew zum Ort der Tagung des nächsten Kon— gresses gewählt.
Handel und Gewerbe.
In, der heute unter dem Vorsitz des Präsidenten, Wirk⸗ lichen Geheimen Raths Dr. Koch abgehaltenen Monatssitzung des Zentral⸗Ausschusses der Reichsbank gelangte der Status der Bank zum Vortrag. Die hieran seitens des Vorsitzenden geknüpften Bemerkungen bezogen sich, dem W. T. B.“ zufolge, darauf, daß zwar seit Ende Juni ein bedeutender Rückfluß der Noten und eine Verminderung der anderen Anlagen statt⸗ gefunden habe, daß aber im Hinblick auf den nach dem Beispiel der vergangenen Jahre zum Oktober zu erwartenden Bedarf eine Er— höhung des Diskontsatzes gegen Ende September nicht zu den Un— möglichkeiten gehören dürfte. Schließlich wurde den neuen Anleihen folgender Städte beziehungsweise Gemeinden die Lombardfähigkeit zugesprochen: Bonn, Worms, Ludwigshafen, Groß Lichterfelde, Halle, Dessau, Zittau und Charlottenburg.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 2. d. M. gestellt 12 890, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In , sind am 27. d. M. gestellt 5668, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Liquidationskurse der Berliner Börse für Ende Au gust 1896. 30ͤ0 Deutsche Reichs Anleihe 99. 50, 35ꝭ Preuß. Konsols 99,80, ,, . Kredit Aktien 230,50, Lombarden 43,765, e 154,90, Berliner , 152,25, Darmstädter ank⸗Aktien Mark ⸗St. 165,75, Deutsche Bank⸗Aktien 186,25, Dis⸗ konto⸗Kommandit⸗Antheile 209. 25, Dresdner Bank 159,25, National- bank für Deutschland 143,90, Russische Bank für auswärtigen Handel 129,75, Aachen⸗Maastricht gl, 900, Dortmund⸗Gronau 167,50, Lübeck-Büchener 14675, Mainz -⸗Ludwigshafener 11950, Marienburg⸗Mlawka 90,50, Ostpreußische 3 S9, 50, Busch⸗ tehrader A050, Canada Pacifte 54d, 59. Gotthardbahn 165,656, JItalienische Meridional 11750, do. Mittelmeer 93, 75, Jura— Simplon (konvp. Schwz. W. ) 106,00, Oesterreichische Nordwest⸗ bahn 185,00, do. do. Elbethal 138, 25, Prince Henri 92, 00, Transvaal 222,25, Schweizer Zentralbahn 138,00, do. Nordost— bahn 137,90, do. Union 89,25, Warschau⸗Wiener 267,25, Italienische 5 0.9 Rente 87, 89, Mexikaner 60/0 Anleihe 94,10, do. v. 1890 4,10, Oest. 1860er Loose 161,76, ht f he 4060 Konsols 104,00, do. 400 80 er Anleihe 102,75, o. 4 960 Rente 66,75, do. 96er 3 ,½ Gold-⸗Anleihe 92,40, Türken konv. 2010, do. Loose 103,00, Türkische Taback — —, AUngarische 40,9 Gold⸗Rente 10420, do. Kronen ⸗Rente 100,0, Russ. 34 0 Goldanleihe 99.75, Chines. 5 0 do. 99.20, Bochumer Gußstahl 164, Konsolidation 253,50, Dannenbaum 108,50, Dortmunder Union 6o /o Stamm⸗Prioritäten 45, 00, Gelsenkirchen 176,75, Guano 96, 50, Hamburg. Packetfahrt⸗Akt. 131.50, Harpener 160,50, Hibernig 182,50, Königs⸗ und Laurahütte 157,75, Norddeutscher Lloyd 112,25, Trust Komp. 19050, Russische Banknoten 216,50, Bueno Aires 31,75, Mexikaner 189353 92,09. Heutiger amtlicher Durchschnittskurs für deutsche Fonds und Eisenbahn⸗Aktien. Amtlicher Durchschnittskurs vom 28. d. M. für Oesterreich. Noten, Wechsel pr. Wien u. St. Petersburg.
— Die nächste Börsen⸗Versammlung zu Essen findet am 31. August im „Berliner Hof“ statt.
Paris, 27. August. (W. T. B.) Von der Börse wird be— richtet; Auf. Konstantlnopeler Berichte war anfangs starkes Angebot bei allgemein niedrigeren Kursen. Der spätere Verlauf war bei ruhigem Geschäft etwas besser.
— Rohzucker (Schluß) ruhig, 880 / loko 287. Weißer Zucker behauptet, Nr. 3 pr. 100 kg pr. August 354, pr. September 297, pr. Sltober. an uar 283, pr. Januar⸗April ö
Die hiesige Direktion der Otto manbank theilt eine Depesche mit, welche ihr in der Nacht von der Dicektion der Ottomanbank in Konstantinopel zugegangen ist und in welcher es heißt: „Dank der energischen, g, sfhhen Intervention des Sultans sind die gestrigen Zwischenfälle , , beendet. Wir sind alle vollkommen gesund.“ ie Direktion erklärt, daß sich unter den Opfern der Unruhen in Konstantinopel niemand von dem Personal der Ottomanbank befindet. Diebstähle seien nicht vor⸗ ekommen, der Aufruhr sei nicht gegen die Bank gerichtet gewesen, ö habe einen politischen Charakter gehabt.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. .
7. September, 11 Uhr. Kolonial ⸗Ministerium: Lieferung von Steinkohlen, Torf und Holl für den Winter 1896.97. Bedingungen liegen für die Bewerber täglich — geschlossen Sonntags von 10 bis 4 Uhr — im Portierzimmer genannten Ministeriums zur Einsicht aus.
21. September, 115 Uhr, im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude in 's Gravenhage: Lieferung einer eisernen Taucherglocke mit Zu⸗ behör zum Zwecke der Erneuerung der Kalmauern der Eisenbahn zu
vengord. Schätzung 45 009 fl. Bedingungsheft Nr. 178 nach dem 5 September 1895 im Ministerium für Waterstaat, uh u. e , n. in den Provinzial Verwaltungsgebäuden zur Einsicht und bei, Franko Anfrage gegen Bezahlung der Kosten bei der Firma Gebrüder van Cleef, Buchhändler, Spui 28 a. in 3z Gravenhage, und durch deren ö,, bei den größeren niederländischen Gemeinden erhältlich. Auskünfte erhältlich beim Haupt ⸗ Ingenieur des 10. Distrikts 9 g Sr ehen ,. . 6 des südlichen Arrondissements —ĩ x zu Brielle, bei welchem am 14. S 8
das Anweisungtzprotokoll . werden kann. e,
nemark.
9. September, 12 Uhr. PDirecteuren for Kjöbenhavns Belysningsvaesen, Vestrèe Boulevard 22, in Kopenhagen: Lieferung und Aufstellung eines Wellenblechschuppens, dreier Brücken nebst hydraulischen Maschinen mit Elevatoren auf dem Kopenhagener Ast⸗ Gaswerk. Bedingungen und Zeichnungen erhältlich an Ort und Stelle gegen Hinterlegung von 20 Kronen, die bei rechtzeitiger Ein ⸗ reichung eines Angebots und der ausgelieferten Bedingungen und Zeichnungen zurückerstattet werden.
10. September, 1 Uhr. Staats bahnverwaltung (S5fartsafde- lingens Contor, Keventlovsgade 16) Kopenhagen: Lieferung von 9400 t Dampftohlen für den Schiffsgebrauch. Bedingungen an Ort und Stelle und beim e, ,,, (in dänischer Sprache).
hpten.
30. Oktober, Mittags. pri far des Verwaltungsratht der Eisen⸗ bahnen, Telegraphen und des Hafens von Alexandrien, in Kairo: Ausführung deg eisernen Oberbaueg der Linie . nach Koöneh. Kaution 400 Egvptische Pfund. Näheres beim „Reichs⸗Anzeiger“.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Aachen 1 die zweite englische Post über Ostende vom A. August ausgeblieben. Grund: unbekannt.
Die Königliche Eisenbahn-Direktion in Essen erläßt zugleich im Namen der '. Cisenbahn⸗-Direktionen in Elberfeld, Köln und St. Johann⸗Saarbrücken folgende, von der „Köln. Ztg.“ mitgetheilte Bekanntmachung über den Gisenbahn-⸗Güterder—⸗ kehr: „Die vermehrte Thätigkeit in fast allen Gewerbszweigen, welche in den ersten 8 Monaten des laufenden Jahres eine Steigerung der Kohlen. und Koletabfuhr aus dem Ruhrbezirk um 10 0 herbeifüͤhrte, sowie die in Aussicht stehende günstige Ernte, deren Ergebniß für Rüben allein auf 16 6. höher als im vorigen Jahre geschätzt wird, läßt es dringend erwünscht erscheinen, daß das verkehrtreibende Publikum die Bestrebungen der Eisenbahnverwaltungen, den in den Herbst⸗ monaten zu erwartenden starken Verkehr . zu bewältigen, in geeigneter Weise unterstützt. Von der Staats ⸗ Cisenbahnverwaltung find zur Befriedigung der erhöhten Anforderungen erhebliche Neubeschaffungen von Lokomotipen und Wagen, neue Geleiseverbindungen, sowie ver⸗ besserte Einrichtungen und Erweiterungen auf den Stationen vorge⸗ nommen, bessere und schnellere Zugverbindungen eingerichtet und Sonder⸗ züge mit erhöhter Fahrgeschwindigkeit nach den Hauptverbrauchsstellen eingelegt. Die Kohlenverbraucher und Verkehrsinteressenten würden er⸗ hebliche Unterstützungen leisten können, wenn der Herbst. und Winter- bedarf an Kohlen, Kokes und Briquets in stärkerem Maße schon jetzt be= zogen und dabei auch auf volle Ausnutzung des Ladegewichts der Wagen mit erhöhter Tragkraft Bedacht genommen wird. Namentlich ist es dringend erwünscht, daß der Bezug der Hausbhrandkohlen nicht auf die Herbstmonate verschoben wird. Unter allen Umständen ist es jedoch erforderlich, daß sämmtliche Empfänger von Kohlen, einschließlich der Gasanstalten und industriellen Werke, soweit es bei der Art ihres Betriebes irgend thunlich ist, vorsorglich sopiel Vorrath ansammeln, daß ihnen durch etwaige vorübergehende Störungen im Eisenbahn⸗ betriehe keine Verlegenheiten erwachsen. Endlich ersuchen wir die Verkehrtreibenden, sich die schleunige Be⸗ und Entladung der Wagen angelegen sein zu lassen, damit so lange, als es im öffentlichen Interesse angängig ist, von einer allgemeinen Verkürzung der Lade⸗ fristen abgesehen werden kann.“
Brem en, 28. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Lahn“ ist am 26. August Vormittags in Ne w⸗ Nork angekommen. Der Schnelldampfer Trave“ ist am IN. August Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnell dampfer Havel! hat am 26. August Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗ York fortgesetzt. Der ö. dampfer Pfalz hat am 26. August Mittags die Reise von Vigo nach Antwerpen fortgesetzt. Der e , r. Wittekind hat am 26. August Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Postdampfer Weimar ist am 26. August Nachmittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Halle“ ist am 25. August Nachmittags in . ti⸗ more und der , ,. „H. H. Meier“ in New. Jork ange⸗ kommen. Der Reichs. Postdampfer 6 Heinrich hat am * ,, Vormittags die Reise von Neapel nach Port Said fort⸗ gesetzt.
Hamburg, 27. August. (W. T. B) Hamburg-⸗Amerika-— nische Packetfahrt-Aktiengesellscha ft. Der en n, Prussia“ ist heute Bormittag in Cuxhaven eingetroffen.
Theater und Musik.
Im Neuen Königlichen Opern ⸗Thegter wird morgen Richard Wagner's Lohengrin“ unter Profeffor Kleffel g Leitung ge—⸗ geben. Herr Ernst Kraus vom Hof⸗Theater in Mannheim gastiert als Lohengrin; die übrige Besetzung ist folgende: Elsa: Fräulein Egli; Telramund: Herr Fricke; Orkrud: Fräulein Reinl; Heinrich: Herr Stammer; Heerrufer: Herr Krasa.
Im , n,. Schau spiel hau se gelangt morgen Shakespeare'ß „Nomeo und Julia“ zur Aufführung. Len Romeo giebt Herr Rudolf Christians, vom Deutschen Volkstheater in Wien, als Gast, die Julia Frau von Hochenburger, den Ezcalus Herr Ludwig, den Mergutio Herr Arndt, die Gräfin Capulet Frau Stollberg, Juliens Amme Frau Schramm.
Im , ,, gelangt morgen das Schauspiel in vier . Das eigene Blut? von Fedor von Zobeltitz zur 63 Aufführung. Die Inscenierung hat Hans Meery geleitet. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Herren Ferdinand Suske, enn Schönfeld, Franz Guthery, Emanuel Stockhausen, Carl
aldow, sowie der Damen Mgrie Elsinger und Friederike Umlauft. . Autor wird der ersten Aufführung seines neuen Werks bei- wohnen.
Die „Arbeiter ⸗Bildungsschule“ veranstaltet seit einiger Zeit im Schiller ⸗Thegter rege mäßig Sonntag Nachmittags Vorstellungen zu ermäßigten . Für den e , Sonntag ist angesetzt: Minng von Barnhelm ; für den 6. September; Gößz von Berlichingenꝰ und für den 13. September: Wilhelm Tell..
Mannigfaltiges.
Das Kaiser ie, Garde Grenadier · Regiment Nr. 2 9 . von dem Truppen ⸗Uebungsplatz bei Döberitz hierher zurück⸗ gekehrt.
6. die ,, . . in feierli
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Kuppel und Laternen
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sind, nicht, wie gewöhnliche gewölbte Bogen, ko Kreisen gebogene Laibungs und Rückenflächen, sondern sind