1896 / 222 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Sep 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnaädigst geruht:

dem Unter⸗Staatssekretär im Ministerium des Innern Braunbehrens den Charakter als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Fabrikanten und Gutsbesitzer Leopold Peill in . den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen; owie .

der Wahl des Oberlehrers Dr. , Fries am Realgymnasium zu Wiesbaden zum Direktor des Real⸗Pro⸗ ö zu Nauen die Allerhöchste Bestätigung zu er⸗ eilen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der , r,. und Medizinal⸗Rath Dr. Meyhöfer bei der Königlichen Regierung in Köln ist in gleicher Eigen⸗ lt an die Königliche Regierung zu Düsseldorf versetzt orden.

Königliche Bibliothek. Bekanntmachung.

Die Königliche Bibliothek ist nach 8 1 der Be⸗ nutzungs⸗ Ordnung vom 21. bis einschließlich 26. Sep⸗ tember d. J geschlossen.

Berlin, den 16. September 1896.

Die General-Verwaltung der Königlichen Bibliothek. Im Auftrage: Jochens.

Bekanntmachung.

In Verfolg der Bekanntmachung vom 17. März d. J. wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß das Alte und Neue Ii em, das . für Völkerkunde, das Kunstgewerbe⸗ Museum und die National-Galerie auch während des Monats Oktober d. J an den Wochentagen, mit Ausnahme der Montage, von 19 bis 4 Uhr, an den Sonntagen dagegen von 12 bis 5. Uhr, soweit das Tageslicht es gestattet, für das Publikum öffnet sein werden.

Vom J. November ab erfolgt die Schließung der vor⸗ enannten Museen wochentäglich um 3 Uhr, an den Sonntagen, o lange es die Helligkeit gestattet, um 4 Uhr.

Mit Bezug auf den Eintritt in die National⸗Galerie an

den Montagen zwischen 1 und 3 Uhr gegen Meldung beim Kastellan behält es bei den bisher geltenden Bestimmungen sein Bewenden.

Berlin, den 16. September 1896.

General⸗Verwaltung der Königlichen Museen. öne.

Königliche Kunstschule, Berlin C, Klosterstraße Nr. 75.

Vorbereitungsanstalt für Kunstgewerbetreibende, Künstler und Künstlerinnen, Seminar für Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen.

. Das Schuljahr 1896.97 beginnt am 12. Oktober und schließt am 31. Juli.

Tagesschule (8 bis 4 Uhr) in zweijährigen Kursen: Ornamentzeichnen, Projektionslehre, J. Architekto⸗ nisches und kunstgewerbliches Zeichnen, Modellieren, Orna⸗ mentmalen, Malen nach der Natur, Kunstgeschichte, Methodik des Zeichenunterrichts.

Abendschule Gi / bis R/ a Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen Projektionslehre Glpszeichnen Modellieren Anatomie Methodik des Zeichenunterrichts.

Schüler⸗Anmeldungen vom 1. bis 7. Oktober (9 bis 2 Uhr). Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt 80 M6 für das ganze Schuljahr. .

Die s findet am Freitag, den 9. Ok⸗ tober, statt. Wer daran theilnehmen will, hat sich bis spätestens Mittwoch, den 7., Mittags, in der Kunsischule perfönlich zu melden.

Berlin, den 17. September 1896.

Der kommissarische Direktor. Ernst Ewald.

Unterrichts-Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums, Berlin 8W., Prinz Albrechtstr. 7.

Das Schuljahr 1896,97 beginnt am 5. Oktober 1896 und schließt am 30. Juni 189.

Tagesunterricht (86— 4 Uhr) in dreijährigen Kursen: Architektonisches Zeichnen und Entwerfen r 3 Schmiedewerk u. s. w) Modellieren Ziselieren und Metall⸗ treiben a , dekorative Malerei Schmelz⸗ malerei = Figurenzeichnen und Malen Musterzeichnen = Kupferstich und Radierung Kunststickerei Kunstgewerbliche

Aufnahmen Skizzierühbungen Pflanzenzeichnen. . eg ee

Abendunterricht (l g —–9i/e Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen Schr ftze ch ien . 1 Architektonisches Zeichnen Gipgzeichnen Modellieren

3 mi, Anatomie Stilgeschichte Kunstgewerbliches

achzeichnen. Schüleraufnahme vom 24. bis 30. September e—

Llvon 9 bis 2 Uhr).

Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt im ersten

*** 108 66 im zweiten Jahre 60 M im dritten

ahre 30 M6 Berlin, den 17. September 1896.

Der Direktor. Ernst Ewald.

Abgereist:

Seine Excellenz der kommandierende General des III. Armee⸗ Korps, General der Infanterie von Lignitz.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. September.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen im Neuen Palais heute Morgen um gisz Uhr den Minister des Innern, Freiherrn von der Recke von der Horst und um 10 Uhr den Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Goßler zum Vortrag und arbeiteten sodann längere Zeit mit dem Chef des Militärkabinets, General von .

Der Vize⸗Präsident der Ober⸗-Rechnungs kammer Graf von der Goltz ist von seiner Urlaubsreise nach Potsdam zurückgekehrt.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Kor—⸗ vetten⸗Kapitän Brinkmann, am 16. d. M. in Newchwang , und beabsichtigt, am 18. d. M. wieder in See zu gehen.

Oefterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser begab sich gestern früh von Przemysl nach dem Manövergelände, von welchem er gegen Mlttag zurück- kehrte. Nachdem während der ganzen Nacht das Geschütz⸗ feuer und die Sprengübungen angedauert hatten, begann gestern früh um 6 Uhr die Erstürmung des Werkes Nr 16, welche unter heftiger Kanonade und lebhaftem Gewehrfeuer bis 9 Uhr währte, Kurz vor 10 Uhr wurde abgeblasen, worauf die Besichtigung des Manöverfeldes und die Be— sprechung der Uebungen erfolgte. Nachmittags ist der Kaiser von Przemysl wieder abgereist. Auf dem Bahnhofe hatten sich die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden, sowie ein äußerst zahlreiches Publikum eingefunden, welches dem Monarchen lebhafte Ovationen darbrachte. Auf eine Ansprache des Landmarschalls erwiderte der Kaiser mit Worten des Dankes für den herzlichen Empfang und äußerte, er habe in Przemysl sehr angenehme Tage verlebt, hoffe, bald einmal wiederzukommen, und wünsche den besten Erfolg in der Arbeit für die Wohlfahrt des Landes. Abends nach 9 Uhr traf der Kaiser auf dem Bahnhofe von Krakau ein, wo ihm die ö eine großartige Huldigung darbrachte; und heute früh erfolgte die Rückkehr nach 6

Groszbritannien und Irland.

Der Premier⸗Minister Lord Salisbury traf gestern von Walmer in London ein und hatte daselbst später, wie W. T. B.“ berichtet, Unterredungen mit dem rufsischen Bot— schafter von Staal, den Vertretern Frankreichs und der Türkei sowie mit Lord Cromer.

. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ sind die Kreuzer „Blenheim“ und „Charybdis“ sowie drei Tor pedojaͤger und vier Torpedoboote, von Gibraltar kommend, in Malta eingetroffen.

Rußland.

Nach dem gestern in Warschau ausgegebenen Bulletin über das Befinden des General⸗Gouverneurs Grafen Schuwalow hat, die Krankheit ihren akuten Charakter verloren, und die Besserung schreitet stetig fort. Der Kranke konnte an den letzten Tagen einige Zeit außerhalb det Bettes zubringen.

Bulletins werden fortan nicht mehr lmäßi ge, f cht mehr regelmäßig ausgegeben

Italien.

Die „Italie“ veröffentlicht eine längere Unterredung, welche ihr Direktor mit dem Minister-Präfibenten di Rudin! in Betreff der Nachrichten gehabt hat, die bezüglich Erythäeas in Umlauf gesetzt waren. Die Unterredung ergab, daß Alles, was über die Aufgabe von Okule Kusai' und Saras, sowie die Forderungen Menelik's veröffentlicht worden, reine Phantasie ist. Di Rudini erinnerte, sich auf fein im Par— lament erläutertes Programm beziehend, daran, daß das Pro⸗ gramm darin bestanden habe, zu versuchen, einen ehrenvollen Frieden mit Menelik Ibrn faleß n. Nerazzini sei zu Menelik gesandt, sowohl um die Friedensunterhandlungen wieder auf— , d, als auch um die Entsendung eines Generals als

evollmächtigten des Königs anzukündigen. Dieses Programm sei in der Ausführung begriffen, aber man müsse die An⸗ kunft Nerazzinüs in Schog, das Ergebniß seiner einleitenden Unterhandlungen mit dem Negus und demnächst die Ankunft des Generals Valles, sowie die definitiven Unterhandlungen des—⸗ selben abwarten. Es sei sicher als ein gutes Vorzeichen auf⸗ zufassen. daß Nerazzini wie ein Gesandter empfangen werde, woran di Rudini allerdings nie gezweifelt habe. Di Rudini drückte am Schluß der Unterredung sein Bedauern aus, daß das Parlament geschlossen sei und er diesem daher nicht dar⸗ M könne, daß das Ministerium gemäß dem vorgelegten rogramm direkt sein Ziel verfolge.

ö Schweiz.

us Bern berichtet „W. T. B.“, daß hinsichtlich des Vorgehens beim konzessionsgemäßen zen rn un . . bahnen im Bundesrath volle Uebereinstimmung mit dem Programm des n hien Präsidenten Zemp herrsche; danach würde selbst die Ankündigung des Rückkaufs nur auf Grund eines förmlichen Bundesgesetzes er—⸗ folgen. Unter Vorbehalt des Referendums selen die nöthigen Vorarbeiten für dieses Gesetz derart gefördert worden, daß in einer der Sessionen des nächsten Jahres in den Bundes versammlungen die Berathung werbe zu Ende geführt werden können. Wenn das Rechnungsgesetz vom Volk am 4. Oktober angenommen werde, dann liege die Möglichkeit vor, vor dem Sommer des nächsten Jahres wenigstens den Maximalpreis der Bahnen beim konzessionsgemäßen Rückkauf genau zu lennen, Bis dahin werde ferner der Cie urn über die

daß auch Darüber vor der Rückkaufgerklärung volle Kialhen

36 vorgelegt werden, da man von der Ansicht ausgehe geschaffen werden müsse.

Türkei.

Wie die „Politische Korrespondenz“ aus Konstantin , 20 hhistlichen Zöglingen in die Militärschule verfügt worden. Es ist dies der erste derartige Fall.

Eine, amtliche Kundmachung des Ministerrathz wendet sich gegen alle diejenigen Personen, welche falsche Gerüchte kolportieren, Beunruhigung hervorrufen oder Ge—= schäfte zur Schlieäzung veranlassen, und zählt die Maßnahmen auf, welche bezüglich der Thätigkeit des Militärs, der Gen— darmerie und der Polizei getroffen sind. Sie erklärt ferner die bewaffneten Verschwörer würden streng bestraft, unz fremde Unterthanen, die sich an Verschwörungen betheiligten würden durch die Intervention der Botschaften geen, werden. Militär und Polizei erfüllten ihre Pflicht, und ez sei kein Grund zur Beunruhigung oder dafür vorhanden, daß . einzeln oder in corpore sich einmischten.

ersammlungen Einheimischer oder fremder Unterthanen seien streng verboten.

n Te r grtung der Note der Pforte vom 8. Sep⸗ tember ist der Pforte gestern eine Kollektivnote der Botschafter zugegangen.

Die von der Pforte den Botschaftern vorgestern angebotene direkte Bewachung ihrer Residenzen durch die türkischen Truppen ist von den Botschaftern abgelehnt worden. Auf das schrist= liche Ansuchen der Pforte wegen Intervenierung der Konsular— beamten bei Haussuchungen erfolgte seitens der Botschaften die Erklärung, daß die Konsularbeamten stets bereit seien, aus diesem Anlaß der Pforte zur Verfügung zu stehen.

Dem Drohbrief des armenischen Comités an die Botschaften, von dem kürzlich berichtet wurde, wird Wiener Meldungen zufolge in den diplomatischen Kreisen Konstanti= nopels keine Bedeutung beigelegt; dieselben bezweifelten, daß das Comité befähigt wäre, seine Drohungen auszuführen. In Pera, Galata und Stambul entstand vorgestern eine Panik aus unbedeutenden Ursachen; durch die besonnene Hal— tung des Militärs und der Polizei gelang es indessen bald, die Ruhe wiederherzustellen.

Der Offizier, welcher mit dem General Tschichatsch ew die Befestigungen der Dardanellen besichtigte (s. Nr. 22 d. Bl), war, wie das Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespon⸗ denz⸗Bureau“ mittheilt, der russische Militär-Attachs in Athen, Aberst Kalnin; General Tschichatschew erstattete dem Sultan 56 6. Zustand sowie über die Mängel der Befestigungen

ericht.

Die von den Türken gefangen genommenen mace— donischen Aufständischen werden als Briganten vor die gewöhnlichen Gerichte gestellt werden. Diese Nachricht hat unter der macedonischen Bevölkerung lebhafte Erregung her— vorgerufen.

Amerika.

Nach einer in Madrid eingegangenen Meldung aus Cuba vom gestrigen Tage haben die Aufständischen die spanischen Linien bei Maxiel angegriffen, sind aber zurückgeschlagen worden. Die Aufständischen äscherten ferner in der Nähe von Santiago de las Vegas 14 Häuser ein. Der amerikanische Konsul in Havanna Hernandez richtete an den General Weyler eine Reklamation wegen der Ermordung des amerika— nischen Journalisten Charles Roven, dessen Körper mit Wunden bedeckt aufgefunden worden war.

Der Kongreß der mexikanischen Republik ist gestern mit der Verlesung einer Botschaft des Präsidenten eröffnet worden. Ueber die Finanzlage des Landes äußert sich die Botschaft nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Mexiko, wie folgt:

Die Ende 1894 begonnene Besserung der Federaleinnahmen bat wãhrend des Fiskaljahrs 1895.ñ96 angehalten. Die Eingangszölle be—= trugen 33 Millionen Dollars mehr als im Vorfahr und erreichten damit, ungeachtet des hohen Wechselkurses, die bisher erzielte höchste Ziffer. Die Stempelabgaben betrugen über 18 Millionen Dollart. Die gesammten Einnahmen des letzten Fiskaljahres erreschten 50 Millio= nen Dollars und ließen einen Ueberschuß von 47 Millionen Dollar, wodurch sich das Guthaben der Regierung bei der Nationalbank auf 6. Millionen Dollars erhöht. Wenn diese günstige Lage des Staatkz⸗ schatzes nicht erheblich aißzziert werden follbe, fel es durch schlechte Ernten oder durch höhere Wechselkurse, so wird die Regierung demnächst in die Lage kommen, verschiedene Zweige der Verwaltung zu erweitern und einige Steuern, insbesondere diejenigen auf die Beamten— gehaͤlter, abzuschaffen. Die Beseitigung der . Zölle ( Alcabales) ist durchgeführt, und die an deren Stelle getretenen neuen Steuern sind den gefürchteten Schwierigkeiten nicht begegnet. Trotz dieser Reformen haben die Federaleinnahmen in den Monaten Juli und August eine steigende 3 verfolgt. Die Liquidation und Kon— bersion der inneren Schulden hat durch Aufnahme einer konfolidierten 3.0 /o inneren Anleihe bis zum 30. Juni d. J. zu Ende geführt werden können. Die Regierung hat mit der Nationalbank ein Ueberein⸗ kommen getroffen, wonach deren Konzession dem durch den Kongreß genehmigten allgemeinen Bankgesetze, welches demnächst in Kraft tritt, angepaßt werden soll. Ferner hat die Regierung mit der London Bank of Mexiko ein Abkommen getroffen, wonach deren Kapital eine Erhöhung von 10 Millionen Dollars erfährt.

Nr. 38 der Verf fentlichun gen des Katserlichen Gesund— heits amt“ vom 16. September hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitzstand und Gang der Volkskrankheiten. Jeltweilige Maß regeln gegen Cholera ꝛe. Deggl. gegen Pest. Deggl. gegen Gelbfieber. Infeltione krankheiten in Ftalien, 1895. Ger zack n u; . wa (Deutsches Reich) Stark wirkende Arzneimittel. Pheuen. Reg Bez. Danzig) Thierkadaver ꝛc. (Sachsen.) Aerztliche Be⸗ zirkspereine. , . Heilquellenschutz. Sesterreich. Ghirurgische Verbandstoffe. (Schweiß. Kanton Zärich,) Diphtherle. untersuchungen. Brot. (Kapland.) Rinderpest. Gang der Thierseuchen in der Schwes. 2. Vierteljahr. Zeitweilige Maß. regeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg. Bez. Magdeburg, apland) Y, Vermischtes. (Preußen, Breslau.) Chemisches nnr fachen sam, 1894/95. (Hamburg.) n ,. (Belgien.) Landes Zentral ⸗Impfanstalt, 153965. Geschenkliste. Wochenfabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 559 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Kranfenhäusern deutscher Großstädte. Desgi. in deutschen Stadt= und, Landbenirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Ent⸗ scheidungen zum Nahrungsmittelgesetz (Butter).

Heft 5 des ‚Archips für Eisenbahnwesen“, heraus, gegeben im Ministerlum der ö el he Arbeiten . von ulm n Berlin), hat folgenden Inhalt: Die Wasserwege nach un in Sibirien. Mit einer Karte. Von Merteng. Studien .

Organisation der Verwaltung und den Betrieb den Bundes⸗

Geschichte des preußischen Eisenbahnwesens. B . bayerischen Staatsbahnen in 1894. ö ge art e ff hen Staatz

eisenbahnen in 1894 95). . Die Eisenbahnen im Goh he thum Baden in 1884. Die Cisenbahnen Skandinaviens in 15893 / 84. Hie Elsenbahnen in Frankreich 1894. Die Eisenbahnen in Justralien. Wohlfahrkseinrichtungen der Königlich wärttembergischen Verkehrsanstalten. Die Eisenbahnen in Algier, Tunis und den fibrigen französischen Kolonien und Schutzgebieten am 31. Dezember 1594. Die Eisenbahnen in Nicaragua. Die Eisenbahnen in der

atischen Türkei. Rechtsprechung (Frachtrecht, Enteignungsrecht, . und ,, Deutsches Reich, Preußen, Oesterreich⸗ Ungarn und Italien. Bücherschau.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Befugniß des Verletzten, im Strafverfahren gegen den Thäter als Neben klä ger sich aͤnzuschließen und die Zuerkennung einer an ihn zu erlegenden Bu * aus § 231 des Strafgesetzbuchs zu beantragen, geht, nach einem Beschluß des Reichsgerichts, 1. Straf / senats, vom 7 März 1896, nicht auf die Krankenkasse über, welche dem Verletzten in der durch die Verletzung verursachten Krank beit Unterstützung geleistet hat. „Die dem Verletzten eingeräumte Befugniß, eine 5 zu verlangen, trägt den Charakter einer höchst perfönlichen und behufs der Verfolgung im Wege des Strasprozesses an einen Anderen nicht abtretbaren Berechtigung an sich. Durch eine Ausdehnung der Nebenklage aus § 251 Strafgesetzbuchs auf die in 8 57 Abs. 4 des Krankenversicherungsgesetzes durch gesetz siche Suecession erlangten Entschädigungsansprüche würde der Ange⸗ klagte seiner im Sfrafprozesse aus der Person des Verletzten ent⸗ a , Berechtigungen ebenso verlustig gehen, wie der Verletzte seine Rechte berlieren wärde; es ist daher eine Abtrennung der straf⸗ prozeßrechtlichen Befugniß von der Person des Verletzten und eine Üeberwesfung derselben auf eine andere, insbesondere die zivilrechtliche erf n r einer Gemeindekrankenversicherung oder Ortskrankenkasse, gesetzlich nicht zugelassen. ( 31 / 96.)

Ein vom Gexichtsvollzieher gepfändetes Gewehr, welches nicht mit dem durch das Reichsgesetz vom 19. Mai 1891 vor- eschriebenen Prüfungszeichen versehen ist, darf, nach einem Urtheil des hire le II. Strafsenats, vom 21. April 1896, dieser nicht versteig ern. „Aus der Entstehungsgeschichte des Gesetzes vom 19. Mai 1891 ergiebt sich, daß §z 9 dieses Gesetzes ohne Unterschied der Personen der Verkäufer und ohne Unterscheidung zwischen neuen und alten Waffen jedweden Akt des. Verkehrs hat verbieten und bei; obwaltender Verschuldung hat unter Strafe stellen wollen. Der § 716. Zipilprozeßordnung (. die gepfändeten Sachen sind von dem Gerichtsvollzieher öffentlich zu versteigern“) steht der Anwendung des 5 9 des Ges. v. 19. Mai 1891 auf den Angeklagten nicht entgegen. Der § 716 kann auf Sachen, deren Veräußerung gesetzlich verboten ist, nicht bezogen werden. Der Angeklagte war vielmehr verpflichtet, das Gewehr von der Ver steigerung auszuschließen und gemäß § 35 der preußischen Gerichts⸗ vollzieherordnung vom 23. Februar 1885 dem Auftraggeber von der obwaltenden Behinderung Kenntniß zu geben. ( 789/96.)

Das Reiten in scharfem Trabe am Abend auf einem belebten Fußgängerweg kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 30. April 1896, als grober Unfug bestraft werden. Auf einem Richtwege, der zur Verbindung zwischen dem Schützenbause zu A. und der Chaussee dient und vom Schützenwirth für die Anfuhr von Bier und anderen Gegenständen benutzt wird, im übrigen aber zum Fahren und Reiten nicht bestimmt ist, ritten eines Abends zwei Personen, A. und B., in scharfem Trabe, als dieser Weg nicht unbelebt war. Einer derselben üherritt die auf dem Wege befindliche Frau C., ehe es ihrer die Gefahr er⸗ kennenden Beglelterin gelang, sie zur Seite zu ziehen. Durch den Vorgang wurde auch die Empörung eines Dritten, des später als Zeugen vernommenen D., erregt. A. und B. wurde infolge dessen wegen groben Unfugs verurtheilt und die von ihnen eingelegte Reviston wurde vom Reichsgericht verworfen, indem es begründend ausführte: In diesem r n, der Angeklagten konnte das Gericht den objektiven Thatbestand der Unfugsverübung erblicken, auch wenn man davon auszugehen hat, daß begrifflich die Belästigung oder Ge—⸗ fährdung einzelner Personen oder individuell begrenzter Personenkreise die hier fragliche ÜUebertretung nicht zu begründen vermag. Diesen Gesichtspunkt hat auch das Urtheil nicht außer Acht gelassen, insofern es ausdrücklich eine grobe Störung der Ruhe der Allgemeinheit feststellt. Eine Verletzung der öffentlichen Ordnung aber konnte das Reiten in rascherer Gangart auf einem Wege, welcher zur Zeit nicht unbelebt war, sehr wohl enthalten, jumal nach dem Zusammen hang der Urtheilsgründe anzunehmen ist, daß der Weg vermöge seiner all⸗ gemeinen Bestimmung als Zugang zum Schützenhause von den er— wähnten Personen benutzt ist. .. ( 1154/96.)

Statistik und Volkswirthschaft.

III. Deutscher Seefischereitag.

Der unter dem Protektorat Seiner Mgjestät des Kaisers und Königs stehende Deutsche Seefischerei⸗ Verein trat gestern Vormittag im Hörsaale des Chemiegebäudes der Gewerbe Aus stellung zum dritten Seefsischereitag zusammen. Die Betheiligung war eine sehr große. Als Vertreter der Reichs! und der Staats⸗ regierung waren erschienen der Minister für Landwirthschaft ꝛe. Freiherr von Hammerstein mit dem Geheimen Ober- Regie⸗ rungs⸗Rath Semper, der Unter⸗Staatssekretär im Reichsamt det Innern Rothe mit dem Geheimen Regierungs- Rath Donner, der Ministerial. Direktor Fleck und der Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath Schweckendieck als Vertreter des Ministers der öffentlichen Arbeiten, der Präsident des Reichs-⸗Eisenbahnamts Schulz, ferner der Großherzoglich mecklenburgische Ministerial Rath von Hammer- stein und der Kapitän -⸗Lieutenant Neitz ke, Kommandant des See⸗ fischerei⸗Kreujers „Meteor. Der orsitzende des Deutschen Seefischerei⸗Vereins Dr. Herwi die Tagung mit einer längeren Begrüßungs⸗ aiprag Zunächst gab er der Freude über die zahlreiche Theilnahme Ausdruck, und en dann insonderheit der gnädigen Huld und Freigebigkeit des

llerhöchsten Protektors des Vereins, Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der es zu verdanken sei, daß ein halbes Hundert von Seefischern über die angemeldete Zahl 8 Tagung habe kommen können. Allerhöchstderselbe habe dem Verein 2000 M zu Reise⸗ stipendien zum Besuch der Gewerbe Auztstellung seitens ein⸗ zelner Fischer überwiesen. Ferner habe Seine Majestät 1000 M als Preis in einem Wettbewerb auf dem Gebiet des Seefischereiwesens gespendet. Für diese Gnadenbeweise, wie für die 1. Förderung des Vereins sei dem Erhabenen Protektor bereits der Dank vom Vorstand unterbreitet. Der Vorsitzende schloß mit einem dreifachen Hoch 9. Seine Majestät den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Der Seefischereitag beschloß sodann, folgendes Telegramm an Seine Majestät abzusenden:

Eure Kaiserliche, Königliche Majestät bittet der Dritte See⸗ fischereitag des Deutschen Seeßischerei⸗ Vereins, der heute mit mehreren Hundert Theilnehmern, darunter etwa 200 Seefischern von der ganzen deutschen Küste, seine Verhandlungen begonnen hat, den allerunter⸗ thänigsten Dank für die huldreiche Förderung seiner Unternehmung aussprechen zu dürfen. Der Deutsche Seefischerei⸗Verein wird in dem Bestreben nicht erlahmen, unter Eurer Kaiserlichen und Königlichen ett hohem Protektorate der nationalen Sache der deutschen Seefischerei welter zu dienen.“

Hierauf erfolgte die Verlesung des Geschäftsberichts des Deutschen Seeflscherel Vereins für die Jahre 1894 und 1895 durch den General- Sckretür, Professor Hr. Henking. Dieser Bericht gab ein ausführ⸗ liches Bild von dem Wirken und den Zielen des Vereins, von dem

eröffnete

Stande der Seefischerel, von den Mähen und Lasten des schweren Gewerbes sowie von den einzelnen Arbeiten, die auf e, n und wissenschaftlichem Gebiet zur Hebung der deutschen Seefischerei ge⸗ leistet sind, auch durch korrespondierende Mitglieder des Vereins. Bas Gesammthild des Geschäftsberichts war ein recht befriedigendes, dem Verein Ehre machendes.

ür den am 6 behinderten Staatssekretär des Innern begrüßte sodann der Unter⸗Staattsekretär Rothe den Dritten See sischereitag und 9 namens der Reichsverwaltung die Theilnehmer in der Reichs hauptstadt willkommen. Die Beziehungen zwischen der Reichsverwaltung und dem Deutschen Seefischerei Vereine seien innige und, wie er wohl binzufügen dürfe, für die gemeinsamen Ziele fruchtbringende. Die Reichsregierung sei sich ihrer Auf⸗ gabe stets bewußt, die Seefsischerei als einen bedeutenden wirthschaftlichen Faktor zu unterstützen und ihr mit kräftigen Mitteln aufzuhelfen. Für die rechte Verwendung dieser Mittel sei die Reichsverwaltung auf den Beirath des Deutschen Seefischerei⸗ Vereins angewiesen, auf seine reichen praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Nutzen eines nationalen Wirthschaftz⸗ lebens. Niemals sei der Beirath versagt worden, und deshalb stehe auch die e, , g, , dem Verein für die geleisteten werth⸗ vollen Dienste als dankbare Schuldnerin gegenüber. Dann ge bühre dem Verein noch besonderer Dank für . immer uneigen nütziges, thatkräftiges Wirken im Dienste einer wichtigen nationalen Sache. Mit e,, . Genugthuung könne deshalb der Verein auf seine zwölfjährige Thätigkeit zurückblicken, durch die er sich im höchsten Maße Ansehen und Vertrauen erworben habe. Und wenn die Erträge der deutschen Seefischerei zer, früher sich um mindestens das Fünffache erhöht haben, so gebühre der rastlosen Thätigkeit des Vereing dabei ein Hauptverdienst. Mit dem Wunsche einer weiteren gedeihlichen Entwickelung des Vereins schloß der Unter⸗Staatssekretär seine Ansprache.

Auch der Staats⸗Minister Freiherr von Hammerstein dankte für die Einladung und gab das Versprechen, daß die preußische land wirthschaftliche Verwaltung dem Deutschen Seefischerei⸗Verein nach wie vor das lebhafteste Interesse entgegenhringe und dieses auch, soweit eine Mitwirkung möglich sei und die Ressortverhältnisse es gestatteten, bethätigen werde.

Nunmehr trat der Verein in die Tagesordnung ein. Der erste Gegenstand der Berathungen betraf die Frage des Fischtransport⸗ wesens“. Als erster Berichterstatter sprach Hr. Ehrenberg, Sekretär des Königlichen Kommerz Kollegiums in Altona. Der Vortragende unterbreitete der Versammlung folgende Thesen: 1 Der Absatz der Seefische hängt zum großen Theil von der Schnelligkeit ihrer Beförderung durch die Eisenbahn ab. 2) Es ist erforderlich, daß die Fische durch die Eisenbahnen mit möglichst geringem Aufenthalt und ohne Zuhilfenahme von Fuhrwerken direkt an den Fischquais der Küste nach den binnenländischen Absatzmärkten geschafft werden. 3) Die Eisenbahnverwaltungen sind um versuchsweise Einstellung einiger ventilierten Fischwagen und Tanks nach englischer Art zu , sodann sollte für die ver schiedenen Hauptverkehrslinien eine ausreichende Zahl von Wagen der für sie am besten geeigneten Art durch die Gisenbahnen dem Verkehr dauernd zur Verfügung gestellt werden. Für die Ausnutzung dieser Fischwagen dürften die Eisenbahnen anfangs nur mäßige Ansprüͤche stellen, d. h. thunlichst schon für 10 bis 15 Ztr. einen Fischwagen liefern. 4) Für die Haupt⸗ verkehrslinien ist die Beförderung der Fische mit Spezialfischzügen und, insoweit nöthig, mit Schnellzugsgeschwindigkeit anzustreben. 5) So lange und insoweit sich Fischzüge noch nicht ermöglichen lassen, ist für den 6. mit allen größeren Verkehrsmittelpunkten die Einstellung direkter Kurswagen in solche Eilaüter oder Personen. züge erforderlich, die eine möglichst schnelle und eine mit Rücksicht auf die Tageszeiten des Hauptfischverkehrs möglichst günstige Beförderung ermöglichen. 6) Es ist ferner dringend zu wünschen, daß die Weiter⸗ beförderung der Fische von den Vertheilungsmittelpunkten nach den kleineren . mit den ersten nach Ankunft der Kurswagen ab⸗ gehenden Perfonen⸗ oder Eilgüterzügen vorgenommen wird. I) Die Frage, inwieweit eine Abkürzung der Lieferfristen für Fische sich er⸗ möglichen läßt, ist der wohlwollenden Aufmerksamkeit der Eisenbahn⸗ verwaltungen zu empfehlen. 8) Für gedörrte und geräucherte See- sische sind Tieselben Erleichterungen zu erbitten wie für frische See⸗ sische. Nach Schluß der Verhandlungen unternahmen die Theil⸗ nehmer des Seefischereitags eine Besichtigung der Fischerei⸗Ausstellung.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Bremerhaven meldet W. T. B.“: Der englische Arbeiterführer Tom Mann und der Engländer Wilson, welche am heutigen Donnerstag und am Sonntag hier öffentlich reden wollten, sind vom bremischen Senat ausgewiesen worden. (Vgl. die gestrige Nr. 221 8d. Bl.) ;

Aus Crimmitschau wird dem Vorwärts“ berichtet, daß die Weber der dortigen Firma C. A. Fischer wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt haben.

In Heilbronn sollen die Gehilfen von sechs Buchdruckereien ausständig sein. .

Hier in Berlin haben, wie die Berliner. Volks. Ztg.“ mittheilt, die Schmiedegesellen beschlossen, von einer Lohnbewegung vor— läufig Abstand zu nehmen. Die Glaser Berlins und der Vor⸗ orte 894 der ‚Voss. Ztg.“ zufolge, eine allgemeine Lohnbewegung beschlossen. Wo bis Sonnabend die gestern den Meistern vorgelegten ,,, nicht bewilligt werden, soll am nächsten Montag die

rbeit nicht wieder aufgenommen werden. Die Forderungen lauten im wesentlichen: zr flo für Bleiglaser 27, für Bauglaser 24 , Arbeitszeit von neun Stunden u. s. w.

Kunst und Wissenschaft.

Zu dem in den nächsten Tagen in Bamberg stattfindenden Astronomen⸗Kongreß sind berests über 30 auswärtige Vertreter eingetroffen. Außer sämmtlichen deutschen Stagten sind Oesterreich Ungarn, die Schweiz, die Niederlande und Belgien sowie Rußland vertreten. Von Amerika sind Professor Hagen aus Washington und Professor Leuschner aus Kalifornien eingetroffen. Auf der Stern⸗ warte zu n n fand gestern Abend ein Empfangsabend statt, der dem W. T. B.“ zufolge einen prächtigen yn . nahm. Die umliegenden Höhen waren festlich beleuchtet.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Vorarbeiten zu der am 8. und 9. Oktober d. J. statt⸗ findenden III. Berliner Gersten⸗ und Hopfen ⸗Ausstellung des Vereins ‚Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin“ nehmen einen guten Fortgang. Als Ausstellungslokal sind wiederum die großen Saalräume der Aktienbrauerei Friedrichshain, Berlin NO., vor dem Königsthor, gewonnen worden. Die von Staatsregierungen, landwirthschaftlichen Behörden, landwirthschaft⸗ lichen und Brauerei⸗Korporationen gestifteten Beiträge zum Prämien⸗ fonds des mit der Ausstellung verbundenen Preisbewerbes haben wie im Vorjahre die stattliche Höhe von 10 009 erreicht. Die Ausstellungsleitung ist zur Zeit mit der Bildung des Preisgerichts für den Preisbewerb beschäftigt, zu dem wieder eine roße Zahl namhafter Sachkenner und Vertreter der Wissen⸗ l . der Brauerei, des andels und der Landwirth⸗ schaft berufen werden. Die Namen der gewählten Preig⸗ richter werden seiner . bekannt gegeben. Die Betheiligung ver- spricht besonders für Braugerste eine . erhebliche zu werden. Von verschiedenen Provinzial⸗Landwirthschafts kammern, , ,

entral⸗ und Lokalpereinen sind zum theil umfangreiche Kollektiv⸗ Ausstellungen in ufsich eber. so von den Provinzen Sachsen

hier auch für Hopfen), esien, Ostpreußen (Ättauen und Ma⸗ i ommern, Hannover, Rheinpreußen, Hessen, ferner Unter⸗

franken und Aschaffenburg. Die Gerstenkulturstation des Vereing

ehranstalt für Brauerei in Berlin! wird wie im Vorjahre eine größere Kollekflon von Gerste vorführen, die auf den von ihr unterhaltenen Versuchsfeldern gezogen ist. Auch die Beschickung der Ausstellung mit Brauweizen wird in diesem ahre eine der ö derselben für die auf ihn angewiesenen

Versuchs˖ und

rauereien entsprechende sein. Die vereinigten Berliner

brauereien haben ein künstlerisch ausgestattetes Ehrenzeugniß und außerdem einen . Geldpreis für den Brauweizen Preisbewerb gestiftet. Die C6 en⸗Abtheilung der Ausstellung wird von den nord⸗ und westdeutschen Produktionsgebieten 3 chel, Ost . und West⸗ preußen, Altmark, Reichslande) gut beschickt werden. Aus Bayern dagegen steht in Anbetracht der Anfang Oktober in Nürnberg statt⸗ findenden Bayerischen Hopfen und Gersten⸗Ausstellung anscheinend nur eine beschränkte Betheiligung zu erwarten; auch sind daselbst infolge ungünstiger Witterung die Ernteausfälle zum t erheblich beeinträchtigt worden. Es wird übrigens lernt von den bestprämiierten Hopfen der bayerischen Hopfen Ausstellung Muster auf der Berliner Ausstellung auch den norddeutschen Interessenten zur , ee. zu bringen. Gut beschickt zu werden verspricht die Ab⸗ theilung für Geräthschaften für den Anbau von Gerste und Hopfen und deren Verarbeitung im Brauereibetriebe. Außer einer aut Böhmen angemeldeten Hopfendarre für Produzenten sind bereits ver⸗ ,. Gerstenputzmaschinen und andere Geräthschaften dieser und ähnlicher Art angekündigt. Der Anmeldetermin läuft am 20. Sep⸗ tember ab; später werden Anmeldungen nur soweit noch der Raum reicht und nur bis zum 1. Oktober gegen einen Gebührenaufschlag von 50 o angenommen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 38 vom 16. September.

Cholera.

Egypten. In Alexandrien wurden vom 23. bis 29. August 32 Erkrankungen (und 29 Todesfälle) festgestellt, in den Städhten Damiette, Port Said und Suez vom 22. bis 28. August 113) bejw. 5 (7) bezw. 3 I), ferner vom 18. bis 24. August in Kairo 3 (6), in den Bezirken Abou Kerkas 34 (35), ohag 14 (68) Gücrgueh 37 G62), Tahta b (äs), Ken ch jg Fh, Ta ma gr (l), außerdem in 44 verschiedenen Bezirken und Städten 156 (306. Die Gesammtzahl der bis um 27. August angezeigten Cholerafälle betrug in Egypten 19 225 (159 979), in Alexandrien 1034 66

Gelbfieber.

Auf Cuba wurden festgestellt vom 7. bis 15. August in Havang 52 Todesfälle (bei ungefähr 160 Erkrankungen), vom 2. bis 8. August in Cardenas 4 (15), vom 5. bis 9. August in Cienfuegos 8 vom 6. bis 12. PAugust in Matanzas 28, vom 28. Juli bis 8. Augu in Sagua la Grande 18 (191). In den Militär ⸗Lazarethen der spanischen Truppen kamen vom 10. bis 20. Juli 924 Neu⸗ erkrankungen und 250 Todesfälle vor. (Public health reports Nr. 34) Einer weiteren Mittheilung zufolge wurde in San Domingo am 31. Juli 1 Todesfall festgestellt. In Rio de Janeiro starben im Juni d. J. 36 Personen an Gelbfieber 8 an Typhus, 107 an Malaria, 198 an Tuberkulose, 25 an Berber und 18 an Pocken. Die Gesammtzahl der Todesfälle betrug 1178 oder etwa 39 für den Tag. Unter den Verstorbenen befanden sich

7 Deutsche. . Verschiedene Krankheiten. ‚. Pocken? Warschau 4 Todesfälle; London 2 (Krankenhänser), Paris 10, St. Peterẽ'burg 2 Erkrankungen; Flecktyphus: Reg.“ Bez. Düsseldorf 4 Erkrankungen; ückfallfieber: Moskau 2 Todesfälle; St. Petersburg 10 Erkrankungen; Genickstarre: New · Jork 3 Todesfälle; Milzbrand: St. Petersburg 1 Todesfall; Keuchhusten: London 31 Todesfälle; Influenza: Berlin, London je 2 Todesfälle. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starben an Diphtherie und Croup (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 4,‚ 490): in Dessau Erkrankungen kamen vor in Berlin 88, in Kopenhagen 27, in London 131 (Krankenhäuser), Paris 47, St. Peters burg 69, Wien 33 desgl. an Masern in den Regierungsbezirken Arnsberg 183, Düsseldorf 235, Königsberg 164, Posen 9, Stettin 121, Wiesbaden 108, in 3 23, St. Petersburg 27, Wien 26 desgl. an Scharlach in Berlin 53, Breslau 28, im Regierungs⸗ bezirk Königsberg 118, in Christiania 51, Edinburg 34, Kopen—⸗ hagen 25, London 484 (Krankenhäuser), Paris 44, St. Hetero burg 33, Wien 34 desgl. an Unterleibstyphus in Budapest , Paris 35, St. Petersburg 156.

Verdingungen im Auslande. Mexiko.

14. November. Junta Directiva del Saneamiento de la ciudad de Mexico: Einrichtung eines Pumpwerks in der Stadt Mexico. Näheres in spanischer, englischer und französischer Sprache beim Reichs ⸗Anzeiger ).

Verkehrs⸗Anstalten.

Brem en, 17. September. (W. T. B.) Norddeutscher Llov Der Schnelldampfer Traver ist am 15. September von New J via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Dresden“ ist am 15. September in Baltimore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Prinz Heinrich“ ist am 16. September in Singapore angekommen. Der Postdampfer München“ ist am 16. September in New-⸗JYJork angekommen. Der Schnelldampfer Werra“ ist am 16. September in New⸗York angekommen.

London, 16. September. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer „Doune Castle“ ist auf der Ausreise in Durban (Natal) an⸗ gekommen.

17. September. (W. T. B.) Der Uniondampfer Moor“ ist auf der Ausreise gestern von Madeira abgegangen.

Rotterdam, 16. Sextember. (W. T. B. Niede rländi! ch⸗ LImeritanische Dampfschiffahrts Gesellschaft. Der Dampfer Spaarndam ' ist heute Vormittag von Rotterdam und der Dampfer . Zaandam“ von Am sterdam abgegangen. Der Dampfer Amsterdam“ hat gestern Abend Lizard passiert.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Nachdem die le ,, Spielzeit im Neuen Königlichen Opern⸗ Theater am Dienstag jum Abschluß gelangt ist, eröffnete das König⸗ liche Opernhaus für die regelmäßige estern seine Pforten. Zur Darstellung kamen 5 von Richard Wagner mit Herrn

Die Meister⸗ Ernst Kraus vom

Walther von Stolzing. Der junge Künstler, der, wie schon früher mitgetheilt wurde, bald als ständiges Mitglied dem Königlichen Kunst⸗

noch nicht gesungenen Partie, daß er für die bier seiner harrenden Auf

ichen Bühne ju werden. Das weiche und doch kräftige und aus. drucksfähige n wird durch die nicht allzu günstige Akustik .. Hauses nicht beeinträchtigt, es behauptet si reich au . rößter Tonfülle des Drchesters. Außerdem eine ansehnliche Erscheinung und eine scho Spielgewandtheit zu statten. Rauschender Seiten des dich e Ilten Zuschauerraums mehrmals vor den Vorhang. Einen Antheil Beifall durften aber auch unsere einheimischen Künstler Anspruch nehmen, vor allem 4 dessen Me

Sachs bekannt und über Lob und Tadel erhaben

ledler als Cva, Frau Goetze als Magdalene, Herr

eihe der Winter Aufführungen Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim als Gast in der Rolle des

institut angehören wird, bewies auch in dieser bisher in Berlin von ihm aben die erforderliche Reife besitzt, um dereinst eine Zierde der König⸗

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