ö *.
Marienwerder und unter Beförderung jzum Pr.
einem Patent vom
1, in das Lauenburg. Jäger⸗Bat. Nr. 9 versetzt.
en, Pr. Lt. vom 2. Garde Ulan. Regt, vom 16. ab auf ein Jahr zur Botschaft in . kommandiert. In der Gendarmerie. Neues Palais, 19. September „Hegener, Hauptm. a. D., zuletzt Bezirkz⸗Offizier bei dem Landw zirk Braunsberg, früher Komp. Che
.
—* * —
**
gestell alais, 17. September. önigin Augusta 369 Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, c. Lt. vom Inf. Regt. von Goeben (2. Rhein. v. Klitzing, Sec. Lt. vom 2. Pomm. Feld⸗Art. Regt. allen Vieren mit Pension der Abschied bewilligt. Neues Palais, 19. September. Gravenstein, Ser. Lt von
Aussicht auf Anstellung im Zivildienst der Abschied bewilligt
Steinmann, Oberst⸗Lt. a. D. zuletzt Kommandeur des Landw. Bezirks Oberlahnstein, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren . der Uniform dieses Landw. Bezirks, in die Kategorie der mit
Pension zur Disp. gestellten Offiziere zurückwersetzt.
In der G
en darmerie.
Pension neb des Abschied bewilligt.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. September.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind gestern Abend um 10/ Uhr von der Wildparkstation nach Plön abgereist.
Dag heute ausgegebene „Armee⸗Verordnungsblatt“ ver⸗ . folgende Allerhöchste Kabinets-Ordre vom
Ich will dem Husaren-⸗Regiment Kaiser Nikolaus II. von Rußland (1. Westfälisches Nr. 8 an dem heutigen Tage, an welchem es vor seinem erhabenen Chef in der Parade et Aller⸗ böchstdessen Namenszug verleihen, welcher von den Offizieren und Mannschaften in den Achselstücken , ,. Achselschnüren und Schulterklappen zu tragen ist, und genehmige die Mir vom Kriegs⸗ Ministerium vorgelegten Proben. Das Kriege⸗-Ministerium hat das Weitere zu veranlassen.
Breslau, den 5. September 1896.
An das Kriegs⸗Ministerium.
Wilhelm. von Goßler.
Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine hat S. M. S. „Sperber“, Kommandant Kor— vetten⸗Keapitän Reincke, gestern von Kamerun aus die Heim— reise angetreten; S. M. S. „Arcong“, Kommandant Kor— vetten⸗Kapitän Becker, ist gestern in Chefoo angekommen und . am 29. September nach Sangkaubay in See zu gehen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser wohnte auch gestern den Manövern bei Czakagthurn bei. Von beiden Korps waren je drei Divisionen im Gefecht, das über fünf Stunden währte. Während des Manöverßz, bei dem auch die Erzherzoginnen Blanca und Beatrix zugegen waren, war das Wetter günstig; später regnete es. Als der Kaiser bei der Rückkehr in Szent⸗Rokus den Wagen bestieg, brach die angesammelte zahlreiche Menschen⸗ menge in stürmische Eljenrufe aus. Um 2A Uhr fand ein Diner im Kaiserzelt statt.
In der ere gc Sitzung des ungarischen Unter— hauses erklärte der Handels-Minister Daniel in Beant— wortung einer Interpellation des Abg. Thaly über den Bau eines Donau⸗Oder⸗Kanals, daß die gegenwärtig in Dresden tagende Konferenz, welche über den Bau eines Kanalnetzes berathe, eine rein private sei, und daß die Regierungen an derselben nicht theil— enommen hätten. Von den dort zur Berathung gelangenden Vasserverbindungen sei der Donau⸗Oder⸗Kanal weitaus die wichtigste, doch lasse sich zu den Plänen noch nicht Stellung nehmen. Immerhin könne er schon jetzt sagen, daß es an Anhaltspunkten für die Forderung hie daß der Kanal nicht bei Wien in die Donau münde. Die Regierung würde, wenn dieser Plan durchgeführt werden sollte, einen Neben⸗ kanal von Theben aus anlegen oder dahin wirken, daß die March von Angern bis Theben schiffbar gemacht werde. Das Haus nahm die Antwort des Ministers zur Kenntniß.
Großbritannien und Irland.
Der Prinz von Wales, der Herzog von Connaught
und der russische Botschafter von Staal begaben sich 6
Vormittag 11 Uhr in Leith an Bord eines Dampfers, um
der russischen if ht „Standart“ entgegenzufahren, welche
mit dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland an Bord bald darauf eintraf und unter den Salut— schüssen der britischen Flotte Anker warf. Der Prinz von Wales, der Herzog von Connaught und der Botschafter von Staal gingen sodann an Bord des Standart“, wo sie mit dem Kaiser und der Kaiserin das
Fruhstück einnahmen. Die Majestäten begaben sich hierauf an Bord des Dampfers „Tantallon. Castle“ und durchfuhren die Linien des britischen Geschwaders, dessen Schiffe Salut feuertn. Um 15,9 Uhr gingen der Kaiser und die, Kaiserin an Land; die Truppen präsen⸗ tierten, die Musik spielte die russische Nationalhymne. Trotz der . Witterung war eine zahlreichs Zuschauer— menge anwesend, welche die Majestäten mit großem . ias mus begrüßte. Der Kaifer, Allerhöchstwelcher die Untform der Kgyal Segts Greys angelegt hatte, und die Kaiserin begaben sich . nach dem Emyfangssaal, wo die Stadträthe von Edinburg und Leith versammelt waren. Die Gemahlin
Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, unter Belassung in Kommando als Komp. Offizier bei der rer Ghull
1. September d. Is., A 14a suite Regts. gestellt. Schmidt, Sec. Lt. vom 3 Jäger ⸗ Bat.
Graf von Dejember
⸗ Shef im Gren. Regt. König Friedrich III. (J. Ostpreuß.) Nr. 1, in der 12. Gend. Brig. ein⸗
ell.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues
v. Pelken, Pr. Lt. à la suite des
arde⸗Gren. Regts. Nr. 4, Lentz, Sec. Lt. vom flüůger, Nr. 28,
tr. 17, —
nf. Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, mit Pension nebst
. Neues Palais, 19. September. v. Dewitz fe v. Krebs, Oberst⸗Lt. von der 12. Gend. Brig., mit
t Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Uniform Drag. Regts. Prinz Albrecht von Preußen (Litthau.) Nr. 1 der
*
1
ö von Edinburg begrüßten alsdann die Ma⸗ jestäten im Namen ihrer Städie. Nach der Vorstellung der verschiedenen Würdenträger begaben sich die Majestäten trotz des 57 in offenem Wagen nach dem Bahnhof; Aller⸗ 6 sidieselben wurden auf der Fahrt von der Einwohnerschaft ebhaft begrüßt. Um 2n/ Uhr traten die . über die Forth⸗ und die Tay⸗Brücke die Reise nach Dundee an, wo die Ankunft um 4 Uhr erfolgte. Der Aufenthalt daselbst währte eine Viertelstunde. Die Ehren⸗Kompagnie präsentierte, und es wurden die russische und die britische Nationalhymne er et Als die Majestäten an der Waggonthür er⸗ chienen, überreichte der Vize⸗Bürgermeister von Dundee eine Begrüßungs⸗Adresse, welche der Kaiser unter dem Beifall der Anwesenden dankend entgegennahm. Um 5i/ Uhr trafen die Allerhöchsten Herrschaften in Aberdeen ein. Trotz des kalten, regnerischen Weiters hatten sich auch hier zahlreiche angesehene Persönlichkeiten auf dem mit Blumen reich geschmückten Bahnhof eingefunden. Der 99 wurde bei seiner Ankunft mit begeisterten Hurrahrufen empfangen. Der Kaiser nahm die von dem Bürgermeister dargebrachte Adresse mit einigen Dankesworten an. Nach einem Aufenthalt von einer Viertelstunde setzte der Zug die Fahrt nach Ballater fort, wo derselbe kurz nach? Uhr eintraf. Nach der Begrüßung durch die Gemeindebehörden bestiegen der Kaiser, die Kaiserin, der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught die Wagen zur Fahrt nach Schloß Balmoral. In demselben Augen⸗ blick flammten auf den umliegenden Bergen Freudenfeuer auf, die weithin leuchteten. Gegen 8 Uhr traf ein reitender Bote auf Schloß Balmoral ein, welcher das Nahen der Majestäten meldete. Nahe vor dem Schloß hatten sich die Freiwilligen des Orts, ein Detachement der Scots Greys, sowie Hochländer mit Fackeln und Sackpfeifen aufgestellt. Als die Wagen vor dem Schloß angekommen waren, erschien die Königin Victoria an der Thür zur Begrüßung. Trotz des schlechten Wetters, das sich erst im Augenblick der Ankunft vor dem Schlosse aufhellte, legten der Kaiser und die Kaiserin die anze Strecke von Ballater bis zum Schlosse in offenem Wagen zurück.
Ruszland.
Nach einer Meldung der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird der Verweser des Ministeriums des Aeußern Schischkin am 28. d. M. von St. Petersburg nach Paris abreisen, dort einige Tage verweilen und sich sodann nach Cherbourg begeben, um die Ankunft des Kaisers und der Kaiserin von Rußland zu erwarten.
Italien.
Das „Bollettino militare“ veröffentlicht die Ernennung des Generals Saletta zum Chef des Generalstabs der Armee. Der General Baldissera hat sich gestern Abend von Rom nach Neapel begeben, um von dort nach Massowah ab— zureisen. Zugleich mit ihm gehen an Bord des „Archimedes“ zwei Bataillone Jäger und eine Kompagnie Genietruppen nach Massowah ab, um die nach Italien zurückkehrenden Truppen zu ersetzen. Das Journal „Roma“ versichert, daß eine weitere, aus zwei oder drei Schiffen bestehende Division zur Verstärkung 23 italienischen Geschwaders im Orient abgehen werde.
Niederlande.
In der Zweiten Kammer richtete gestern bei der Be— rathung der als Antwort auf die Thronrede der Königin— Regentin zu überreichenden Adresse der Abg. Kerkwik eine Anfrage an die Regierung über die Lage in der Türkei und hob hervor, man könne nicht von freundschaftlichen Beziehungen zu einer. Macht sprechen, welche die Niedermetzelung von Christen dulde; die Türkei müsse aus Guropa verdrängt werden. Der Minister des Auswärtigen Roll erhob entschieden Einspruch gegen die Angriffe auf eine befreundete Macht und betonte, es sei noch nicht aus— reichend Klarheit über die Lage in der Türkei geschaffen. Die Stellung der Niederlande gestatte ihnen nicht, bei den von den Großmächten bezüglich der Türkei zu ergreifenden Maßregeln mitzuwirken. Die Jateressen der Niederlande seien aber ausreichend gewahrt. Der Abg. Bylandt gab der Sym— pathie für die verfolgten Armenier Ausdruck. Türkei. Die in Konstantinopel erscheinenden türkischen Blätter veröffentlichen eine Liste der bisher in armenischen Kirchen und Häusern gefundenen Sprengmlttel, darunter be— finden sich 183 geladene und ungeladene Bomben, ferner Materialien zur Herstellung von Bomben, besonders Nitro⸗ glycexin, sowie veischiedene Munition. Wie dem „Daily Telegraph“ aus Athen gemeldet wird, hätten, einem Telegramm aus Kanea zufolge, die Türken den protestantischen Kirchhof an der Sudabay unter den Augen. der Offiziere der britischen und österreichischen Kriegsschiffe, die den Vorgang durch Ferngläser beobachteten, entweiht. Die Frevelthat habe großen Unwillen hervorgerufen. — Der „Agence Havas“ zufolge ist ein türkisches Transport⸗ schiff vor Kan eg g, . um von dort einige Bataillone nach Salonichi zu bringen. Griechenland.
Das italienische Panzer-Geschwader, mit der „Sardegna“ als Flaggschiff des Admirals Canevaro, ist, wie die „Agence Havas“ aus Athen berichtet, gestern im Hafen von Phaleron eingetroffen und wird . wieder ab⸗ Ehen, Das britische Geschwader, welches um sechs
chiffe verstärkt ist, manövriert zwischen Thasos und Salonichi. Neun weitere britische Kriegsschiffe werden Ende dieses Monats in Phaleron erwartet.
Bulgarien.
Der in der An elegenheit der Ermordung Stam— bulow' s angeklagte Boni Georgieff, welcher 3 e einer Entscheidung des Gerichts erster Instanz gegen Bürgschaft in Freiheit 1 etzt worden war, ist nunmehr, wie, W. T. B.“ aus Sofia erfährt, kraft eines Beschiuffes des Appellgerichtshofes, durch welchen die oben angeführte Entscheidung ⸗
erklärt wird, wieder in Haft genommen worden.
Asien. Eine in Madrid eingetroffene amtliche Depesche aus Manila
bestäeptigt die gestern mitgetheilte Nachricht des „Heraldo“ über die Ermordung von Mönchen in der Provinz Cavite, und
ür ungültig
des Lord⸗Mayor von Ebinburg überreichte der Kaiferin einen Blumenstrauß. Die Stadträthe von Leith sowie
zwar seien 13 Mönche ermordet worden..
Nr. 239 des Gisenbgihn,Verosdn un z sblatts heran egeben im Ministerlum der öffentlichen Arbeiten, vom 16. Se , at folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichekanzlers, . *
technlsche Cinheit im Gisenbahnwesen. vom 28. August 1866. le Erlasse des Ministers der offentlichen Arb eiten; vom ö! September 1896, betr. Beförderungsbedingungen für Petroklastit oder Salla t vom 123. September 18696, betr. Anwendung des Militärtarifz auf die Kaiserlichen Schutztruppen. — Nachrichten. i
—
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Wer die Flaschen⸗Etiquetten und sonstigen Ankündi
von Schaumweinen mit dem Namen des französischen Disn ö, e woher der Roh wein bezogen wird, während er den Namen deg m Vereintzzollgebiet gelegenen Ortz, wo dieser Rohwein zum Schaum wein verarbeitet worden, verschweigt, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 7. Mai 1896. aus 8 16 des Gesetzes zum Schutz der Waarenbejeichnungen vom 12. Mal 1856 (. Wer Waaren oder deren Verpackung 2c. mit dem Namen eines Orts ... dem Zweck versieht, über Beschaffenheit und Werth der Wagren einen Irrthum zu erregen, oder wer zi dem ir, Zweck derartig bezeichnete Waaren in Verkehr bringt oder eilhält, wird mit Geldstrafe von 150 bis 5000 M ... bestraft ) zu bestra fen. „Das Urtheil, der Strafkammer geht von der Annähwme aus, daß der verkaufte Wein aus echtem Roh wein bestand, der . nach der in Epernay üblichen Methode (in Luxemburg der
ollersparniß halber) verarbeitet war, sodaß also ein stoff licher Unterschied zwischen diesem und dem echten in Epernah fabrizierten Champagner nicht bestand. Gleichwohl wurde der Fit des zitierten Gesetzes gegen den angeklagten Weinwirth, welcher in seiner Weinkarte den Wein als echten Champapner aus der Stadt Epernay bezeichnet hatte) mit Recht angewendet. Das Urtheil geht hierbei von der Erwägung aus, daß die Begriffe Beschaffenhest und Werth einer Wagre nicht in rein objektivem Sinne zu verstehen seien, daß es nicht ausschließlich auf Struktur, chemische Zusammensetzung und Aussehen der Waare ankomme, daß es sich vielmehr schon dann um die Beschaffenheit und den Werth eine Waare handle, wenn deren Herkunftgzort nach den Anschauungen dez Verkehrslebens die Beurtheilung der Qualität und die Preis bemessung beeinflusse. Diese Erwägungen sind nicht rechtsirrthümlich. Es liegt ihnen der richtige Gedanke zu Grunde, aß für Verhältniffe, wie die bier in Frage stehenden, die Imponderabilien des Geschmach der Konsumenten, sei es des physischen, sei es des intellektuellen Ge⸗ schmacks, Faktoren der Beschaffenheit und des Werths der Waare bilden. Diese müssen sogar als in objektiver Verbindung mit der Waare stehend gedacht werden. Nach den thatsächlichen Feststellungen des Urtheils genießt nun Thampagnerwein aus Epernay in den Kreifen der Konsumenten ein größeres Ansehen und wird deshalb theurer be, zahlt als nicht französischer, ins besondere Schaumwein aus Luxemburg. Hier begründet sonach der Geschmack der Konsumenten die Verschieden. beit in Bezug auf Beschaffenheit und Preis des Weines. Gegen eine andere Auslegung des Gesetzes streiten dessen ganze Tendenz und dessen Motive. (1220/96)
Entscheidungen des Ober⸗Werwaltungsgerichts.
Hun de, welche zum Zwecke der Dressur oder des Handels gehalten werden, können, nach einem Urtheil des Ober-Verwaltungs— gerichts, II. Senats, vom 17. Januar 1896, gesetzlich von den Ge— meinden zur Hundesteuer herangezogen werden. „Zwar be— stimmt die unter dem 18. Oktober 1854 auch auf Landgemeinden auz—
edehnte Kabinets⸗Ordre vom 29. April 1829, daß von der Hunde— teuer die Eigenthümer solcher Hunde freijulassen sind, welche entweder zur Bewachung oder zum Gewerbe unent— behrlich sind; sie fügt aber hinju, daß in dem die Steuer einführenden Gemeindebeschluß ausgesprochen werden solle, bei wem das Bedürfniß der Bewachun! oder des Gewerbeß eintritt. Hiernach hat zunächst die Gemeinde selbst darüber zu be— finden, unter welchen näheren Umständen in den gekennzeichneten Sin Befreiungen von der Steuer eintreten sollen, und die Gemeinde R. ist, indem sie von dieser Befugniß in ihrein Steuerregulaiid Gebrauch gemacht, dabei aber die zum Zweck der Dreffur oder dez Handels gehaltenen Hunde nicht unter die befreiten aufgenommen hat, keineswegs in Widerspruch gerathen mit der ausdrücklichen Vor— ar fh auch nur mit der Absicht der bezeichaeten Kabinetgordre,.“
— Die bloße Möglichkeit der zukünftigen gewinnreichen Aus— beutung von Mineralien berechtigt, nach einer Entscheidung des Ober ⸗Verwaltungsgerichts, VI. Senats, J. Kammer, vom 6. Jun 1896, noch nicht zur höheren Bewerthung einer Besitzung für die 6 6 zur Vermögenssteuer. „Solange es gänzlich unge⸗ wiß ist, ob, wann und unter welchen 6 die Autzbeutung begonnen wird, pflegt eine Wertherhöhung über— haupt nicht einzutreten. Erst wenn die Verhältniffe mit einem gewissen Grade Son Wahrscheinlichkeit übersehen werden können, ge— langt eine entsprechende Preissteigerung im Immobiliarverkehr zum Ausdruck. Hiermit ergiebt sich dann von selbst ein höherer Verkauft werth für jedermann, wäbrend es sich bis zum Eintritt dieser Preis steigerung nur um einen bei der Bewerthung der Grundstücke nicht in Betracht kommenden außerordentlichen Werth handeln kann.“
Statistik und Volkswirthschaft.
Hauptergebnisse der Berufszählung im Deutschen Reich vom 14. Juni 1896. 6.
Noch ist zu erwähnen die Gliederung der Bevölkerung nach der Berufsstellung. Für die Frage! — schreibt das Statistische Amt —, „wie sich die Bevölkerung nach ihrer Beruftstellung gliedert, hat man sich mit der allgemeinen Eintheilung in Selbständige, An— gestellte und Arbeiter nicht begnügt, sondern noch Unterarten unter— schieden, welche jedoch bei den einzelnen Berufsabtheilungen nicht durch weg die gleichen sind. Es seien, um damit einen wenigstens ober, ächlichen Einblick in die Art der statistischen Bearbeitung des aterials zu gewähren, darüber folgende, freilich keineswegs er— schöpfende Mittheilungen gemacht. Die Erwerbsthätigen. — und, wie das Statistische Amt bemerkt, demnächst ihre Dienstboten und Angehörigen — werden bei den einzelnen Berufsarten der Berufsabtheilungen A, B und 0 im allgemeinen, wie folgt, eingetheilt und bezeichnet: . ra. Selbstän dige, auch leitende Beamte und sonstige Ger schäftsleiter (Cigenthümer, Inhaber, Besitzer, Mitinhaber oder Mit besitzer Kompagnon], Pächter, Erbpächter, Bandwerkgmelster, Unter⸗ nehmer, Direktoren, Administratoren), j
b. Nicht lelt ende Beamte, überhqupt das wissenschalllich technisch oder kaufmännisch gebildete Verwaltungs, und Aussichte sowie das Rechnungs. und Bureaupersonal, „ So nstige Gehilfen, Lehrlinge, Fabrik., Lohn. und Tage, arbeiter, einschließlich der im Gewerbe thätigen Familienangehörigen und Dienenden. 3. werden noch folgende Unterscheidungen gemacht: — ie unter a zu führenden Gewerbetreibenden, die in 264 eigenen Wohnung für ein fremdes Geschäft — zu Hau für fremde Rechnung — arbeiten, werden unter der Bezeichnung „a fr. von den übrigen getrennt gehalten.“ he⸗ Ferner gliedern sich die zu b“ und „er bezeichneten Erwer
thätigen bei A Landwirthschaft ze. noch weiter in
) S. Nr. 226 d. Bl., Erste Beilage.
b 1. Wirthschaftsbeamte (Gutsverwalter, Inspektoren ꝛc., auch
Volontäre und Lehrlinge, ;
. k k 9 Hofmeister, Vögte 9.
Rechnungs. und Bureaupersonal (Rechnunge führer, Buch⸗ alter, Schreiber ꝛc.), sodann 1. Familienangehörige, die in der Wirthschaft des Haushaltungs⸗ vorstandes (Vater, Bruder ꝛc.) thätig sind, . r fr Knechte und Magde, Landwirthschaftliche Tagelöhner und sonstige Arbeiter (Schäfer. Hirten A6) mit eigenem oder gepachtetem Land, ausschließlich des Deputat⸗ und Halbpachtlandes, C4. desgleichen ohne eigenes oder gepachtetes Land.
Bei anderen Becufsarten der Abtheilung A ( 2, 3, 5 und 6) und der Berufsabtheilung B (I bis 160) „In du strie ze.“ findet sich folgende Gliederung für die zu „be bezeichneten Erwerbsthätigen:
p I. Technisch gebildete Betriebsbeamte (Betriebs⸗Inspektoren, In⸗ genleure, Chemiker ꝛc.), auch Volontäre,
b 2. Aufsichtspersonal (Aufseher, Werkmeister, Obersteiger Steiger 2c.)
b 3. Kaufmännisch gebildeteg Verwaltungspersonal, sowie Bureau⸗ und Rechnungspersonal (Prokuristen, Disponenten, Justitiare, Buchhalter, Korrespondenten, Rechner, Schreiber ꝛ2c.), auch Volontäre und Lehrlinge,
Familienangehörige, die im Betriebe ihres Haushaltungsvor⸗ standes thätig. aber nicht eigentliche Gewerbsgehilfen sind;
C1. fr. desgleichen bei a fr⸗Personen (siehe oben h
c 2. Gesellen, Lehrlinge und sonstige Arbeiter für Dienstleistungen, zu welchen in der Regel eine Vorbildung erforderlich ist (z. B. Gesteins⸗, Kohlenhauer ꝛc.),
2. fr. desgleichen bei a fr-Personen (siebe oben),
3. Andere Hilfspersonen (Dandarbeiter, Handlanger, sonstige
Arbeiter) für Dienstleistungen, zu welchen in der Regel eine Vorbildung nicht erforderlich ist, sowie Maschinisten, Heizer, auch Geschäftskutscher, Fuhrleute, Hausdiener ze. . In ähnlicher Weise sind auch die im Handels-, Versiche⸗ rungs⸗ und Verkehrsgewerbe, in der Gast und Schank— wirthschaft u. s. w. Beschäftigten unterschieden worden.
Es sind auf diese Unterscheidungen in der Berufsstellung schon deshalb auch weitere Kreise hier ausdrücklich hinzuweisen, weil über das Wesen der Berufsjäblung und der für sie aufzuwendenden Arbeit im allgemeinen immer noch eine große Unkenntniß herrscht und und nichts die sozialpolitische Bedeutung der Berufs— zäblung besser zum Verständniß bringen kann, als ihre Leistungen in Bezug auf genaue Feststellung der beruflichen Gliederung der Be— völkerung. Fs liegt auf der 7 daß die Bearbei⸗ tung des Materials nach all diesen Gesichtspunkten Jahre lange angestrengte wissenschaftliche Thätigkeit erfordert, und um so mehr ist zu ß, ., daß auch das sogenannte große Publikum, soweit es gewillt und berusen ist, über die Entwickelung unserer sozialen Ver⸗ hältnisse zu urtheilen, diese allein verläßlichen Grundlagen für eine richtige Beurtheilung mehr als bisher benutzt und zu benutzen in die Lage gebracht wird. 23
Wir lassen bier zunächst noch die vom Statistischen Amt ge— gebene Uebersicht über die Bevölkerung der Berufabtheilungen A bis C nach der Berufsstellung folgen, indem wir bezüglich der zum theil abgekürzt gegebenen Bezeichnungen der Berufestellung aus— drücklich auf die vorstehenden Bemerkungen verweisen.
und
Erwerbs⸗ thätige im Haupt · beruf
A. Landwirthschaft, Gärtnerei und Thierzucht, Forstwirthschaft und Fischerei. a. Selbständige ꝛe. . 25767255 349 593 6550 4093 9476 821 b. Wirthschafts beamte ꝛc. 96 173 12 181 142 3000 251 224 c. Landwirthschaftliche ; 2 Knechte, Arbeiter 1c. 5 619794 12 253 3 141 2151 8773 262 B. Bergbau und Hüttenwesen, Industrie und Bauwesen. h 882 062 670 989 751 130
deren
Dienst⸗· An: boten gehörige
Zu⸗
Berufsstellung sammen
a. Selbständige ꝛec. a fr. Selbständige Haus⸗ industrielle .. b. Technisches, kaufmän⸗ nisches ꝛc. Personal c. Gesellen und andere Hilfspersonen 2c. o fr. desgleichen bei Haus⸗ industriellen.
1774 a51s! 265 36 3 842 bos 28 389 iso z80 420 263 1077 27266 460118
o goo 330 24 mn 6 9bl 6a lz sss 92
56 233 36 6870 62139 C. Handel und Verkehr.
Ge schäftsleiter . S843 556 244 992 1729 244 Kaufmännisch gebil⸗ detes Buregu⸗ und Rechnungs · Personal Handlungẽgehilfen, Verkäufer, Kellner, Packer, Kutscher ꝛc., auch im Betriebe tbätige Familien⸗ ͤ ; ü. angehörige. . 1233 045 9 483 1 288 9091 2531 43! Des weiteren legt das Statistische Amt noch dar, daß in der Urproduktion, der Industrie und dem Handel (. den sogenannten materiellen Berufen“ nahezu ein Drittel der Erwerbsthätigen den Selb ständ igen,“ etwas über zwei Drittel den „Abhängigen“ angehört. Ver klin am zahlreichsten sei die Klasse der Selbständigen im Handel, am wenigsten in der Industrie vertreten, während die Abbängigen am häufigsten in der Industrie und am wenigsten im Handel auftreten. . Von ganz besonderem Interesse ist es zu sehen, wie dieses Ver⸗ hältniß sich seit dem Jahre 1882 verschoben hat. Folgende Zahlen geben darüber Aufschluß. Es kamen auf 100 Erwerbttbätige:
b-⸗ Gehilfen“ c- Gehilfen“ 1395 1882 1395 1882
1.165 os1 ] 6777 71,41 318 155 71,32 64, 60 6 57 44657 141206 59607 5273 46.31
Summe ] 28 99 3203 329 1,90 ] 67,72 66, o? »Die Zahl der Selb ständ igen“ — bemerkt das . Statistische Amt! dazu — hat sich also in der Landwirthschaft relativ beträchtlich vermehrt, die des Arbeiterpersonals fast um ein Gleiches verringert; umgekehrt ist sowohl beim Handel, wie namentlich bei der Industrie eine Ab nahme der Selbständigen und eine Vermehrung des Arbeiter personals zu konstatieren.“ „Zu dem gleichen Resultat führt eine Vergegenwärttgung der Berufsstellung des männlichen und des weiblichen Ge⸗— , , innerhalb der Berufsabtheilungen A bis G0. Es entfielen au
Selbständige, e 2817792
261 907 29 504 326 206 617616
Selbstãndige! 18395 1882
A 31,097 27,78 B 24,990 34,41
in der Beruftabtheilung
. b-⸗Ge⸗ hilfen
78 O66 18107 264 415 9332 249 929 11937
82 491 39 426
Erwerbs. Selbst⸗
thätige ' überhaupt siãndige
h bz hz 8 2 221 826 2753 154 Jh Sh ? 65 O7 1543 335 bel 13 3d dis 1'765 9565 646 536
eh os 202 516
maͤnnsich. . i Gd d dd dh ohß weiblich ..] 4 853 895 1077 056
Beruftabtheilung
3 269 6as Jö Is 1 355 zh öh a6 ghd ois 65 h , z ali
In Verhältnißzahlen ausgedrückt und unter gleichzeitiger Heran⸗ ziehung der Vergleichszahlen von 1882, treffen auf joo Erwerbsthätige:
e . b⸗ Gehilfen „e Gehilfen 1895 1889 1895 1882
Berufsabtheilung 1855 1882
1341 O, 6 3,76 061 14,21 207
58, 48 ob, 45 73,42 6h, 23 49, h 6297
63, 86 S8 4 7 gh 4538 4531 15 43
männlich weiblich
; 40, 11 . männlich
1289 22, 82 34,16 36, 44 3496
36,27 10,93 30,77 hl, 42 43,31 b0 561
1,0 0, 23 1, 84 0, 20 10,88 106
weiblich
männlich
weiblich
männlich 31 34 34, 171 4,14 2,42 1 64,57 63.41
Zusammen welblich ] 2218 az] Fs zs 775 7as3s
Es ist also gegenüber der 1882er Zählung auch hier wieder lediglich
in der Landwirthschaft eine relative Zunahme sowohl der männ⸗
lichen wie der weiblichen Selbständigen zu verzeichnen, während
. in den beiden anderen Berufsabtheilungen erheblich zurückgegangen ĩ t
nd. Ganz bedeutend ist diese Abnahme bei den weiblichen Selbst⸗ ändigen. Das umgekehrte Verhältniß zeigt sich bezüglich der An⸗ estellten und Arbeiter. Besonders bemerkenswerth ist hierbei das er. Eindringen des weiblichen Geschlechts in die Klasse der „e⸗Ge⸗ hilfen“ und namentlich auch der ‚b⸗Gehilfen“ innerhalb der Industrie und des Handels.“
Zum Schluß gedenkt das Statistische Amt noch besonders der sogenannten Hausindustriellen, d. h. derjenigen Personen, welche sich bei der Zählung als zu Haus für fremde Rechnung beschäftigt‘' bezeichnet baben. Sie sind in Vorstehendem bei den „Selbständigen“ berücksichtigt, wirthschaftlich nehmen sie aber, wie das Statistische Amt bemerkt, zwischen der Klasse der „Selbständigen! und der „be bezw. „c Gehilfen“ eine Mitielstellung ein. I Jahre 1896 wurden in der Landwirthschaft und Gärtnerei 176, in der Industrie 733 128 hausgewerbliche Personen — hausgewerblich Erwerbsthätige lim Hauptberuf), deren Dienst— boten und Angehörige — ermittelt. Läßt man, wie das Statistische Amt weiter ausführt, die Hausgewerbetreibenden der Landwirthschaft und Gärtnerei wegen ihrer geringen Zahl außer Rechnung und faßt nur die nähere Gliederung der Haus gewerbertreibenden der Industrie ins Auge, so zeigt sich, daß diese sich auf 342 622 Erwerbsthätige (im Hauptberuf), 3216 Dienstboten und 387 290 Angehörige vertheilen. Gegenüber den Zahlen von 1882 bringen die von 1895 einen Rückgang der selbftändigen hausgewerb— lichen Personen der Industrie von 539 641 auf 287 389 zum Ausdruck. Der Klasse der Gehilfen gehörten nach der 189er Zählung 5h 233 Personenan, 1882 sind die hausindustriellen Gehilfen nicht besonders ermittelt worden. Es ist demnach bei den selbständigen Haugindustriellen — ohne deren Angebörige und Dienstboten — ein Rückgang von 15, 39 0, (bei den männlichen um 10,510 /0, bei den weiblichen um 20,590 /) verzeichnet worden. . w .
Gilt dieser Rückgang für die Selbständigen der Hausinduftrie im Hauptberuf, so ist dagegen bei den nebenberuflichen Haus⸗ industriellen die Zahl der Selbständigen gegen 1882 um 14591 oder 45,34 / gestiegen, und zwar beim mannlichen Geschlecht nur um 17,89 o, dagegen beim weiblichen um 71,62 0/69. Es sind 1895 insgesammt 55 456 Personen als nebenberuflich, hausgewerbe⸗ treibend (kavon 59 441 überhaupt und 46 T5 als Selbständige in der Industrie) bezeichnet worden. Das Statistische Amt hält es dabelf aber für nöthig, dem Zweifel Ausdruck zu geben, „ob in jenen Zahlen die nebenberuflichen Oaus⸗— industriellen — namentlich die weiblichen — einiger maßen vollständig erfaßt sind“.
Zur Arbeiterbewegung. ; —
Aus Leipzig berichtete die Lpz. Itg. am Montag über die Lohnbewegung der Buchbinder, daß in einer Versammlung mit—⸗ getheilt wurde, es seien bereits über 1009 Arbeiter und Arbeiterinnen unter den von den Arbeitgebern bewilligten Bedingungen thätig; für eine eventuelle Arbeiteinstellung stehe der Gewerkschast eine Summe von 45 000 6 zur Verfügung. Die Buchbindereibesitzer bätten in einer am Freita abgehaltenen Versammlung zu den Gehilfen⸗ forderungen Stellung genommen, und zwar in einer den Gehilfen e günstigen Weise, indem einstimmig folgende Beschlüsse eit worden seien: Die gi stündige Arbeitszelt inkl. je K stündiger Frü stückz⸗ und Vesperpause wird bewilligt, ebenso der Mindeststunden⸗ lohn von 38 . dieser jedoch mit dem Vorbehalt, daß bei minderwerthigen Leistungen dem Arbeitgeber anheimgestellt ist, den Lohn ju vereinbaren. Für Ueberstundenarbeit wird den männlichen Arbeitern ein Lohnzuschlag von 8 , den weiblichen ein solcher von 4 3 bewilligt. Hinsichtlich der Annahme des ganzen neuen Gehilfentarifs mußte die Entschließung ausgesetzt werden, bis derselbe fertig vorliegt. Wie nun dem „Vorwärts. gemeldet wird, soll gestern eine Buchbinderversammlung das Anerbieten der Arbeit⸗ geber abgelehnt haben. . —
In Untersachsenberg ist nach dem „Vorwärts“ der Fach— verein der Musikinstrumentenarbeiter aufgelöst worden, weil er mit anderen sozialdemokratischen Arbeitervereinen in Verbindung getreten ist.
In Grabow i. M. sind nach demselben Blatt 17 Vergol der wegen Lohnstreits am 16. September in den Ausstand eingetreten.
Hier in Berlin wurde in einer Versammlung am Montag der allgemeine Ausstand der Schlosser (ͤogl. Nr. 221 d. Bl.) für beendet erklärt. Ueber acht Weikstätten, wo die Forderungen der Schlosser noch nicht bewilligt sind, wurde die Sperre verhängt. In der Versammlung wurde mitgetheilt, daß jetzt eine Lohn⸗ bewegung in Charlottenburg beginnen solle. — Der Ausstand der Glaser ist durch gütliche er,, bei⸗ gelegt; ein Theil der Arbeitgeber hat, die Forderungen der Gehilfen bewilligt (9gl. Nr. 222 d. Bl.). — Eine Versammlung von Arbeitern und Arbeiterinnen der Buchbindereien verhandelte am Montag über die Ausstandsbewegung in ihrem Gewerbe. Nach dem Bericht der Lohnkommission haben bis zum letzten Sonnabend, dem festgesetzten Erklärungstermin, 33 Werkstuben die Arbeiterforderungen ganz und etwa 20 bezüglich der. neunstündigen. Arbeits⸗ zeit und der prozentualen Lohnerhöhung bewilligt. Die Versammlung beschloß, daß die Arbeiter in den Werk stuben, welche die Forderungen bis zum 19. d. M. nicht bewilligt haben, am gestrigen Dienstag bei den Fabrikanten nochmals vorstellig werden sollten. Bei ablehnendem Bescheid der Unternehmer sollte die Arbeit sofort niedergelegt werden. Der ‚Vorwärts“ führt bereits heute 31 Werkstätten auf, deren Arbeiter ausständig sind.
Aus Zürich wird der „Voss. Ztg. gemeldet, daß die Arbeiter- union den Boykott über sämmtliche Ringbrauereien be— dingungslos für aufgehoben erklärt hat (ogl. Nr. 225 d. Bl.).
nur
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteergebniß in Rumänien. — Der von dem n ckerbau⸗Ministerium veröffentlichten vorläufigen Schätzung e diesjährigen Ernteergebnisses entnehmen wir folgende Zusammenstellung; fon - Anbau fläche in ha 243 000 1 605 600
Ergebniß in hl . Weizen 5 Gerste. 607 009 11201700 H 281 000 5 187 300 Das eil goiß der Maigernte ist bisher noch nicht veröffentlicht worden, doch läßt sich jetzt schon sagen, daß dasselbe bedeutend hinter dem detz Vorjahres zurückbleiben wird.
Ernteergebniß in Bulgargen. Das diesjährige Ernteergebniß kann mit Autnahme i ge
Roggen
des Mais als gut mittel bezeichnet werden und soll die vorsähr
Ernte um 10066 überireffen. Der Mais hat unter der anhaltenden Dürre bedeutend gelitten und wird nur ein geringes Ergebniß liefern.
Ernteergebniß in Dänemark.
Die nunmehr im . Lande beendigte Getreideernte kann im allgemeinen als eine Mittelernte und insbesondere die der Winter⸗ saaten als über einer Mittelernte stehend bezeichnet werden. Infolge des in letzter Zeit gefallenen Regens sind die Befürchtungen wegen fit gel, geschwunden; auch der Stand der Wurzelgewächse hat ebessert.
it der neuen Winteraussaat hat man unter günstigen Witterungs⸗ verhältnissen begonnen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Fahrplan der Königlichen Eisenbahn-⸗Direktion Kattowitz vom 1. Oktober 1896 enthält folgende wichtigeren Aenderungen gegen den bisherigen Fahrplan: A. Neue Züge: Zur Belebung des Lokalverkehis im Oberschlesischen Industriebezirk werden eine große Zahl gemischter Züge eingelegt, von welchen zu erwähnen sind auf der Strecke Gleiwi ö,, Zug 46. Katto⸗ witz ab 11,45 Vorm., Gleiwitz an 12,33 Nachm., 6 an Schnell⸗ zug 230 nach Oppeln — Breslau — Berlin; auf der Strecke Beuthen — Laurahütte— Kattowitz: Zug 4354. Kattowitz ab 11,22 Vorm. An⸗ schluß an den neuen Jug 43 aus Gleiwitz, Ank. 11.11 Vorm. Beuthen O. S. an 12,03 Nachm., gewinnt Anschluß an Schnellzug 230 nach Opyeln = Breslau — Berlin und an Zug 345 nach Morgenroth. — B. Ausfallende Züge: Die Züge 245/250 auf der Strecke Falken⸗ berg=-Schiedlowy wegen überaus geringer Personenfrequen; — CG. Sonstige wichtige Aenderungen: Strecke gien, Zug 281. Gleiwitz ab 6,30 Vorm., Beuthen O. S. an 7, 246 Vorm. Anschluß an den neuen Zug 353 nach Morgenroth. Zug 284. Beuthen O.⸗S. ab 856 Vorm., erhält Anschluß an den neuen Zug 364 von Morgenroth. Gleiwitz an 40 Vorm ; Strecke Schwlen⸗ tochlowitz — Königshütte Beuthen R. O. U. Um den Anschluß an den neuen Zug 44 nach Kattowitz — Gleiwitz zu gewinnen, verkehrt der Zug 306 Schwientochlowitz ab 839 statt 8,36 Vorm, Beuthen R. O. U. an 9.03 Vorm. Zug 308 Schwientochlowitz ab 1105 statt 1037 Vorm, Anschluß an den neuen Zug 4353 aus Gleiwiß, behält in Chorzow den Anschluß an Zug 401 nach Laurahütte. Beuthen R. O. U. an 11,30 statt 1101 Vorm. Der Anschluß an Zug 3446 nach Tarnowitz mußte aufgegeben werden, um den wich⸗ tigeren Anschluß an Zug 43 nach Schwientochlowitz zu gewinnen.
ug 316. Um diesem Zeige den Anschluß an den neuen Zug 47 zu ichern, fährt Zug 316 in Schwientochlowitz ab 10618 und trifft 1042 Nachm. in Beuthen O. S. ein; Strecke Peiskretscham — Glei⸗ witz. Um in Gleiwitz an den neuen Zug 43 anzuschließen, werden die Züge 221/263 vorgeschoben und verkehren: Zug 221 in Peis— kretscham bis 953, Beuthen O. S. an 10,31 statt 109.41 Vorm. Zug 263. Peiekretscham ab 955 statt 10,06 Vorm. Gleiwitz an Io, iß (3ug 43 ab 10,22 Vorm.), Anschluß nach Kattowitz; Strecke gerby —Lublinitz-Vossowska. Um namentlich von Lublinitz über Oppeln direkten Anschluß mit Breslau und Berlin an Schnellzug 8 zu gewinnen, wird Zug 484 im Anschluß an Zug 492 von Herby zwischen Lublinitz und Vossowsta später gelegt und ver⸗ kehrt Lublinitz ab 11,40, Vossowéka an 12,48, Anschluß an Zug 206, Abfahrt 12,59 nach Oppeln — Breslau — Berlin; Strecke Tarnowitz Beuthen — Kattowitz. Der Zug 417 im Anschluß an den Schnelljug 3 und Personenzug 223 ven Berlin bis Beuthen R. fährt von Beuthen R. um 6,23 statt 5,27 Nachm. ab und trifft schon 6443 statt 6,2. Nachm. in Kattowitz ein, sodaß die Abendpost aus der Richtung Berlin noch etwas früher als bisher in Empfang genommen werden kann. Zug 3650. Um den Anschluß an den neuen Zug 48 zu gewinnen, Morgenroth Abf. 8, 2 statt 8,21 Nachm, in Beuthen von 8, 22 bis g, 12 Nachm., Tarnowitz an g, 22 statt 9,29 Nachm. Zug 351. Tarnowitz ab 822 statt 8, 2 Nachm., in Beuthen O.⸗S. wie bisher von 9,22 bis 9,42 Nachm., Morgenroth an 10, La statt 10,22 Nachm. Z wischen diesem und dem Zuge 352 verkehren nach und von Beuthen D. S. die neuen Züge 56 bb.
Aus Dresden meldet ‚W. T. B.“ über die gestrigen Ver⸗ handlungen des Verbandstages für Binnenschiffahrt, der am Montag dort eröffnet wurde: Der Deutsch⸗Oesterreichisch⸗ Ungarische Verband für Binnenschiffahrt erklärte auf Grund der am 21. uns 22. September 1896 geführten Verhandlungen über die Projekte eines Donau. Oder, eines Donau Moldau ˖ Elbe. und eines Donau⸗Main⸗anals, daß die Herstellung leistungsfähiger Binnen wasserstraßen zur Verbindung der Donau mit den Stromgebieten der Oder, der Elbe und des Mains beziehungsweise des Rheins nicht nut im größten Interesse der zunächst betheiligten Staaten liege, sondern auch zur gedeihlichen Entwickelung und Befestigung der wirthschaftlichen Machtstellung der befreundeten Staaten Mittel⸗ Europas nothwendig sei. Es wird desbalb an alle einzelnen Vereine und ihre Mitglieder sowie die sonstigen Binnenschiffahrtsfreunde das Ersuchen gestellt, für die Verwirklichung dieser Wasserstraßenprojelte mit allen verfügbaren Mitteln einzutreten. — Als Ort für die nächste Versammlung, die im Mai 1397; stattfinden soll, wurde Wien gewählt.
Theater und Musik.
Neues Theater.
Es ist eine Merkwürdigkeit, daß das geschmackvoll ausgestattete Neue Theater, das so recht dazu angethan ist, dem Zuschauer einen angenehmen Aufenthalt zu bieten, mit den auf seiner Bühne zur Darstellung kommenden Stücken so wenig Glück hat; auch dem gestern zum ersten Male aufgeführten Schauspiel. . Juana“ von Alessandro Lanza dürfte kein allzu langes Bühnenleben beschieden sein. Unter dem spanischen Pseudonym soll sch einem Foyergerücht zufolge der in Wien lebende Schriftsteller Hermann Bahr verbergen, auch die Handlung des Stückes ist nach Spanien verlegt; vermuthlich wählte der Antor diesen Schauplatz der Greignisse weil er dessen für seinen Schlußakt, den er als „Epllog“ bezeichnet, zu bedürfen glaubte. Von den voraufgehenden drei Akten erscheinen der erste und der dritte fast als überflüssig, der zweite allein enthält die eigentliche Handlung, die im wesentlichen genau dieselbe ist, die Heyse in seinem einaltigen Drama. ‚Ehrenschulden“ bearbeitet hat: nämlich daß ein juager Offizier dem alternden Gatten einer schönen, jungen Frau sein Ehrenwort giebt, keine ehebrecherischen Be⸗ ziehungen zu dieser unterbalten zu haben, während solche seit langem bestehen. Bei Heyse endigt der Akt mit dem Tode des Schuldbeladenen, während das Schicksal der Frau, die überhaupt nicht auftritt, uns unbekannt bleibt; Lanza hingegen drängt den Charakter dieser Frau in den Vordergrund der Creignisse, er wollte die dämo—⸗ nische Macht eines bestrickenden, sinnlich⸗überreijten Weibes zeigen, das nachdem es das Glück seiner Umgebung freventlich zerstört, ee , dem Wahnsinn zum Opfer fällt; aber er hat nur eine schauspielerische Paraderolle geschaffen, die in vler nur lose zusammengefügten Bildern fast die ganze Stala menschlicher Affekte durchmißt. Der erste Akt zeigt Juang 's heuchlerisch⸗ leichtfertiges Gebahren in ihrer Häuslichkeit, der zwelte ihre Anwesenheit in der Wohnung des Geliebten, wo sie, im Neben- zimmer verborgen, hört, wie dieser ibrem Gatten gegenüber . Ehre verwirkt; der dritte könnte „ Juana's Rache be en. weil sie darin ihrem Gatten den Wortbruch des Freundes und ihre eigene Schan eingesteht, nur um zu verhindern, daß der Geliebte, der noch an der Seite eines unschuldvollen Mädchens sein Glück zu finden hofft, ihr untreu werde. Mit dem Selbstmord des jungen Offiziers endigt dieser Aufzug. Das vierte Bild oder der Cpilog zeigt Juana wahnsinnig in einem Klosterhofe; ein h von Nonnen zieht vorüber, unter ihnen befindet sich jenes junge Pädchen, dessen Glück sie vernichtet hat. Was gen ; ganzen cn an chen Aufputz das Hauptinteresse verlieh, war dat erste Auf ⸗ kreten der Frau Reisenhofer an der neuen Stätte ihrer Wirksam⸗ keit. Ihrer Kunst gelang es, der Gestalt der Juana, . dies ü zer · ö., möglich ist, Leben einzuflößen. Daß ste bestrickende An.
t d glühende Leidenschaft meisterhaft darzustellen * be nt ö neun aber waren die rührenden a ne. die