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. n.
er
m Revler diger Jagdbeztrk nicht gebildet w nn, 3 , Jagdausübung auf den in dem zer pachte — en Enklaven, so ist der Pächter verpflichtet, au n . Regierung die Jagd auf diesen Orten gegen eine nach dem Verh . der Fläche zu bemessende Erhöhung des Pachtgeldes mit zu übernehmen.
§13.
Daß gebotene jährliche Pachtgeld muß zum 1. April jeden Jahres
an die berge , gef oder wohin die Zahlung sonst gewiesen wird, unerinnert und kostenfrei vorausbezahlt werden, widrigenfallz dasselbe nebst den gesetzlichen Verzugszinsen durch Verwaltungszwangz. verfahren eingezogen wird.9 H
§514. Bleibt Pächter drei Monate mit der Pachtzablung rückständig, oder wird er, oder werden die im 5h gedachten Jäger, Schützen un agdgenossen oder seine Leute wegen Forst⸗ oder Jagdvergehens bezw. WUebertretung rechtskräftig verurtheilt, oder macht . sich einer uwiderhandlung n , Vertrag schuldig, so steht es der König⸗ Regierung frei, den Pachtvertrag ohne Kündigungsfrist auf. uheben und nach Umständen die Jagd auf die noch übrige Dauer des . auf Kosten des Pächters unter Zugrundelegung der für den Paͤchter gültig gewesenen Bedingungen anderweit öffentlich zu verpachten. Entsteht im letzteren Fall ein Ausfall gegen das bitz= herige Pachtgeld, so muß der bisherige Pächter für solchen aufkommen.
,
§15.
Der Königlichen Regierung steht es jederzeit frei, das Pacht⸗ . ganz oder theilweise nach vorgängiger dreimonat - licher Aufkündi . aufzulösen, wofür dem Pächter außer dem Er⸗ lasse oder der . ckzahlung des etwa für längere Zeit vorausgejahlten Pachtgeldes keine weitere Entschädigung zusteht. Bei einer solcher⸗ gestalt eintretenden theilweisen Zurücknahme des verpachteten Jagd⸗
reviers wird das verhältnißmäßig abzufetzende Pachtgeld bon dem 6. treffenden Königlichen Oberförster in einem besonderen Anschlag er— mittelt und von der Regierung festgestellt. Hält der Pächter diese
feftge tellte Ermäßigung des e, , nicht für genügend, so steht hm frei, auch den übrigen Theil des Jagdbezirks gleichzektig mit zurückzugeben und aus der Pacht ganz auszutreten.
/ § 16.
Falls Pächter eine Uebergabe der Jagd wünscht, so ist spätestens vier Wochen noch dem Vertragsabschluß ein bezüglicher Antrag schriftlich bei dem Oberförster zu stellen. Sollte Pächter während der Pachtzeit sterben, so sind seine Erben veibunden, die Pacht bis zum Ablauf der Pachtperiode, indessen nie länger als ein Jahr nach Ablauf dez Pachtjahrs, in welchem der Todesfall eingetreten ist, fortzusetzen.
Nach dem Ermessen der Königlichen Regierung kann jedoch der
Vertrag auch mit dem Ablauf des Quartals, in welchem der Pächter stirbt aufgehoben werden. Ist Pächter ein Staats ⸗-Forstbeamter, so erlischt der Vertrag für ihn mit dem Tage seines Ausscheidens aus seiner bisherigen Stellung, und tritt für ihn sein Dienstnachfolger, wenn er es wünscht und die vorgesetzte Behörde es genehmigt, mit diesem Zeitpunkt in den Ver trag ein, ohne daß es der Zustimmung oder einer besonderen Zession seitens des Abgehenden bedarf.
§17.
Der Pächter trägt alle Kosten der Bekanntmachung des Aus. bietungstermins und der Ausfertigung und Vollziehung des Vertrags, mit Ginschluß der gesetzlichen Stempelgebühren, sowie die durch das
Pachtgeschäft entstandenen Posiportos.
Vorschriften
über die Befugnisse der Forstbeamten zur Nutzung des Raubzenges und der kleinen Wildarten bei Verpachtung forstfis kalischer Jagden.
81. .
Die Forsibeamten dürfen das Raubzeug einschließlich der Raub⸗ högel, sowie Dachse, Kaninchen, Wasserhühner, Reiher, Kormorane, Enten. Gänse, Wachteln, Schnepfen, Bekassinen, kleine Brachvögel und Drosseln erlegen und ohne Bezahlung an sich behalten. Diese Befugniß erstreckt sich auf den Obersörster, die höheren Forst beamten und auf die , Schutzbeamten des betreffenden Verwaltungs. beziehungsweise Schutzbezirks. 8
Die Erlegung der im 5 1 genannten Wildarten darf auch nur
unter nachstehenden Bedingungen . nden:
a. Füch se darf der betreffende Forstbeamte, soweit nicht deren Schonung zur Verhütung von Mäusefraß an den jungen Laubholz Schonungen zeitweise von der Regierung oder dem vorgesetzten Forst⸗ beamten angeordnet ist, zu jeder Zeit innerhalb seines Verwaltungs. oder Schutzbezirks schießen oder fangen, und mit Grlaubniß des Oberförsters auch graben. Treibjagden auf Füchse darf er jedoch nur mit ausdrücklicher Erlauhniß des Pächters unternehmen. Die Verfügung über die Füchse, welche auf den vom Pächter auf dessen Kosten ver' anstalteten Treibjagden geschossen sind, steht dem . allein zu.
b. Dach se darf der Forstbeamte innerhalb seines Verwaltungs⸗ oder Schußzbezirks fangen. Dem Oberförster oder den höheren Vor= gesetzten steht es jedech frei, das Fangen oder Erlegen der Dachse tweise ganz zu untersagen. Das Graben derselben darf nur in der rt stattfinden, daß das Zerstöten der Hauptbgue vermieden wird, und es ist daher dazu jedesmal die besondere Erlaubniß des Ober- föͤrsters erforderlich.
Dag nächtliche Hetzen des Dachses ist gänzlich untersagt. Ebenso ist das Schießen der Dachse auf dem Anstande am Baue verboten.
e. Enten darf der Forstbeamte in seinem Verwaltungs, oder Schutzbezirk auf dem u schießen. Dag 266 und die Jagd auf junge Enten sowie auf Mäuser⸗Enten ist demselben jedoch nur mit e Ti dazu vorher eingeholter Genehmigung des Pächters gestattet.
d. Waldschnepfen auf dem Zuge zu schießen ist dem Foerst. beamten in seinem Verwaltungs, oder Schutzbezirke gestattet. Das Suchen nach Waldschnepfen darf jedoch nur da, wo es ohne nech⸗ theilige Beunruhigung des Wildstandes geschehen kann, und alsfo jedesmal nur nach vorher von dem ach eingeholter Erlaubniß und an den von demselben gestatteten Orten stattfinden.
e. Kleine Schnepfen und Bekasfinen darf der Forst— beamte innerhalb seinegz Verwaltungs, oder Schutzbezirks suchen und erlegen. Es steht indessen dem Pächter frei, diejenigen Orte, in welchen er diese Jagd für sich vorbehalten will, von der Mitbenutzung der Forstbeamten auszuschließen, wohei jedoch darauf zu achten ist, daß dadurch den letzteren nicht jede Gelege heit zur Ausübung dieser Jagd entzogen werde. Entsteht über die Frage, in welchem Umfang def Jagd den . zu belassen ist, Streit, so entscheidet hierüber die Reglerung.
f. Den Fang der Drosseln darf der Forstbeamte, sofern solcher nicht durch Gesetz oder . nn ,. untersagt ist, unter Beobachtung der gehörigen Schonung der jungen Holzbestände bei Anlegung des . — in seinem Verwaltungs oder Schutz-
bezirke ausüben. Der Dohnenstrich darf jedoch nur in der von der betreffenden , Regierung hierzu freigegebenen Zeit ausgeübt werden. — Vogelherde dürfen die Forstbeamten nicht stellen.
§ 3.
Die Regierung hat das Recht, in den an , . verpachteten , . die im 5 1 und 2 erwähnten Befugnisse auch auf die⸗ en 7 Forsthilfsaufseher, welche dienstlich . dem Pachtrevier eschäftigi sind, auf Widerruf auszudehnen.
Auf den Bericht vom 27. Juli d. J. — 834 III F. — erwidere ich der Königlichen Neglerung, daß nach einer Mit—⸗ theilung des Herrn Finanz⸗Ministers vom 31. August d. J. — III I1 735 — die von den Herren OG g, nem mn über
Reber ge, in Privatsachen auf
die B in die Forstlehre nach der Be⸗ ͤ imm 2 des . vom 1 Oktober
e , escheinigungen als amtliche Zeugnisse
Grund des , . vom 31. Juli 18965 stempelpflichtig und dazu nach Nr. 77 des Stempeltarifs — 1 ½ 50 7j Stempel zu verwenden sind, was für die Folge zu 3 ist. Berlin, den 19. September 1896. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Im Auftrage: Donner. An die Königliche Regierung zu Minden.
Abschrift zur Nachricht und Beachtung. Berlin, den 19. September 1896. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Im Auftrage: Donner.
An sämmtliche Königlichen Regierungen mit Ausschluß der zu Sigmaringen, Aurich und Minden.
Justiz⸗Ministeriu m.
Dem Kammergerichts⸗Rath, Geheimen Ober⸗Justiz⸗Rath von Gliszezynski und den Landgerichts-Räthen . in Guben und Dr. von Kirchbach bei dem Landgericht 1 . ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.
Versetzt sind: der Amtsrichter Heuser in Walsrode und der Amtsrichter Schultze in Herzberg a. H. als Landrichter an das Landgericht in Göttingen und der Amtarichter von Fumetti in Johannisburg an das Amtsgericht in Sögel.
pn Handelsrichtern sind wiederernannt: der Fabrikant Karl Mehler in Aachen und der Kaufmann August Erckens in Burtscheid bei dem Landgericht in Aachen.
Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der a Alfred Moeser in Breslau bei dem Landgericht in Breslau und der i i Leo Vossen in Aachen bei dem Landgericht in Aachen, wiederernannt: der Kaufmann Adolf Kirdorf in Burtscheid und der Kaufmann Emil Pastor in Aachen bei dem Landgericht in Aachen.
Dem Notar, Justiz⸗ Rath Wilde in Oels ist die nach⸗ aeg Entlassung aus dem Amt ertheilt.
n der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt, Geheime Justiz Rath Stubenrauch bei dem Kammer—⸗ gericht, der Rechtsanwalt, Justiz-Rath Graff bei dem Land⸗ gericht in Osnabrück, die Rechtsanwalte Schiemang und Karl Engel bei dem Landgericht J in Berlin, der Rechts— anwalt Steinberg bei dem Landgericht in Breslau, der Rechtsanwalt Hell rgeth bei dem Amtsgericht in Burgsteinfurth, der Rechtsanwalt Plack bei dem Amtsgericht in Deutsch⸗ Ey au, der Rechtsanwalt Scheibel bei dem Amtsgericht in Schmiegel und der Rechtsanwalt Nowacki bei dem Amts— gericht in Krotoschin.
In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechte⸗ anwalt Schiemang vom Landgericht L in Berlin bei dem Landgericht in Meseritz, der Rechtsanwalt Tönnies aus Kiel bei dem Amtsgericht in Husum, der Rechtsanwalt Scheibel aus Schmiegel bei dem Amtsgericht in Fraustadt und die Gerichts⸗Assessoren Aehnelt und Dr. Hermann Silberstein bei dem Landgericht L in Berlin.
Der Rechtsanwalt und Notar, Justiz Rath Maximilian Wolff in Berlin ist gestorben.
Bekanntmachung.
Gemäß z 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz Samml. S. 162) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Besriebsjahre 1895 bei der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn auf 1320 000 M6 festgestellt worden ist.
Elberfeld, den 24. September 1896.
Der Königliche , mn gar. eck.
Angekommen:
Seine Excellenz der General der Kavallerie, General⸗ Adjusant und kommandierende General des XIV. Armee⸗Korps von Bülow.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. September.
Seine Majestät der Kaiser und König erlegten, wie aus Rominten gemeldet wird, am 24. d. M. einen Zwölf— ender und am 25. d. M. einen Sechzehnender.
In der Zeit vom 1. April 1896 bis zum Schlusse des Monats Aug ust 1896 find im Deutschen Reich ien Ein⸗ h leinschließlich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahm en zur Anschreibung gelangt:
Zölle 177 394 196 46 (gegen denselben Zeitraum des Vor⸗ ahrs 11140238 A6), Lab er e . C 138 618 46), Zuckersteuer 45 820 310 66 (4 14084 882 a), Salzsteuer
6 793 685 S (4 208 378 66), Maischbottich⸗ und Brannt⸗ weinmaterialsteuer M204 893 S — 744 9778 M6), Verbrauchs⸗ abgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 48 312 803 M0 6. 2495755 S6), Brennsteuer 712 391 MS (4 473 857 AM),
rausteuer 12 445 372 6 (4 395 519 S), Uebergangsabgabe von Bier 1519 882 6 (4 31 218 M), Summe 6! 6 3õd 0 ( 27 946 311 0). 6 für: a. Werthpapiere 6 903 396 8 611 769 S6), b. Kauf⸗ und sonstige An⸗ schaffungsgeschäfte 5 61d 748 M (— 2788 196 . c. Loose u: Privatlotterien 2 061 302 ½ (4 417 070 6), Staatgt⸗ otterien 4 514 743 M (— S866 765 M), Spielkartenstempel 455 350 M (4 32 391 0), Wechselstempelsteuer 3703 M0 5 182 158 6), Post⸗ und Telegraphenverwaltun 18 746 299 S (4 4 O45 6), Reichs Eisenbahnverwal⸗ tung 29 823 000 MS (4 1178000 ).
1 „66 (*
,, aischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer 5 522 5i8 ** (= B56 289 C), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 42 019 116 M (4 2068115 60 Brennsteuer 480 158 M (4 282 496 S6), Brausteuer unh Uebergangsabgabe von Bier 11 879 093 6 (4 362 545 M Sum me 79 382 32) 0 ( 7 so 8M M). = Spielkarte stempel 582 664 M (4 29 728 S6).
Der Regierungg⸗Assesser von Uckro bei der Ministerial— Militär- und Bankommission ist dem Königlichen Polizei Präsidium zu Berlin und der Regierungs⸗Asseffor Pr. Küster in Magdeburg der Königlichen Regierung zu Oppeln zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungs⸗-Assessor de Weerth in Oppeln ist dem Landrath des u fe Solingen zur Hilfeleistung in den land— räthlichen Geschäften zugethellt worden.
Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. S. „Ka iser“, Kommandant Kapitän zur See Zeye, — mit dem Chef der Kreuzer⸗Division, Kontre— Admiral Tirpitz an Bord — und S. M. S. „Irene“ Kommandant Korvetten⸗Kapitän du Bois, am 23. September in Hakodate angekommen und gestern von dort nach Yokohama in See gin en: S. M. S. „Sperber“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Reincke, ist gestern in Klein⸗Popo an—
ekommen und beabsichtigt, am 28. September die Heimreise harm.
Bayern.
Das Militärverordnungs-⸗-Blatt“ veröffentlicht einen Erlaß Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗ Regenten, betreffend die Bildung von vier neuen Infanterie⸗Regimentern aus den bisherigen Halb⸗Bataillonen, welche die Nummern 2 bis 25 erhalten sollen. Die beiden ersten werden aus je drei, die beiden letzten aus je zwei Bataillonen bestehen. Diese Neuformationen und die durch sie bedingten Garnisonwechsel treten am 1. April 1897 in Kraft.
Reuß j. L.
Seine Durchlaucht der Erbprinz hat, im Namen Seiner Durchlaucht des Fürsten, den Geheimen Staatsrath Engel— hardt zum Fürstlichen Staats⸗Minister unter Verleihung des Praͤdikats „Excellenz“ und den Stgatsrath F von Hin“ über zum Zweiten stimmführenden Mitglied des Ministe— riums unter Verleihung des Prädikats,E Geheimer Staatsrath“ ernannt.
Desterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser ist gestern Abend in Begleitung des Ministers des Auswärtigen Grafen Goluchowski und des Chefs des Generalstabs Freiherrn von Beck von Wien nach Orsova abgereist. Ebendahin haben sich im Laufe des gestrigen Tages von Wien aus die übrigen gemeinsamen Minister, die österreichischen Minister, der Präsident des Abgeordnetenhauses Freiherr von Chlumecki, die Botschafter Deutschlands, . und Italieng sowie der ehemalige großbritannische Botschafter Sir E. Monson und von Budapest aus die ungarischen Minister und Deputationen beider Häuser des Reichstags begeben.
Bei den gestrigen Landtagswahlen in den Städte⸗ bezirken Kärntens wurden 8 Mitglieder der deutschen Volks— partei und 4 Deutsch⸗Liberale gewählt. Von den Gewählten sind 9 wiedergewählt und 3 neugewaͤhlt.
Großbritannien und Irland.
anhaltenden Regens unternahmen gestern, wie „W. T. B.“ aus Balmoral berichtet, der Kaiser von Rußland, der Prinz von Wales, der ger eg von Connaught und der Prinz Franz von Battenberg eine erfolgreiche Jagd. Als sich im Laufe des Nachmittags das Wetter aufklärte, machten die Kaiserin von Rußland und die Königin Victoria eine gemeinsame Spazierfahrt.
Frankreich.
In dem Ministerrath, welcher gestern unter Vorsitz des Präsidenten Faure im Elysée abgehalten wurde, sind, dem „W. T. B.“ zufolge, die Einzelhelten des Programms für die . des Kaisers von Rußland festgestellt worden. Nach der Sitzung begab sich der Präsident Faure wieder nach Rambouillet zurück.
Spanien.
Das von den Cortes bewilligte Krie . für 1896/97 stellt die zur Errichtung eines 3 . rmee⸗Korps erforderlichen Mittel zur Verfügung. Zufolge , . des Kriegs-Ministers wird das General⸗Kommando degselben nach Corusia kommen, wogegen dasjenige des VII. Armee⸗Korps von Leon nach Valladolid verlegt wird. Die Standorte der General⸗Kommandos sind vom 1. Oktober d. J. ab: Madrid I. Korps, Sevilla II. Korps, Valencia III. Korps, Barcelona IV. Korps, Saragossa V. Korps, Burgos VI. Korps, Valladolid VII. Korps, Coruna VIII. Korps.
Türkei.
Der Sultan empfing gestern nach dem Selamlik den französischen n ff Eambon, den montenegrinischen Minister des Aeußern Wukowitsch und den menten grin ichn Geschäftsträger Bakitsch in Audienz. Der . Wu ö witsch überreichte dabei dem Sultan ein Schreiben 6. . Nikita, in welchem derselbe mittheilt, daß er 1
fir 968 r, . f nach der Vermãhlung der Pri essin Helene verschieben müsse. ; Seit vier Tagen finden, dem Wiener Tel · Konz csponen⸗ Bureau“ zufolge, täglich ar e r nil; mn mi ltr. berathungen über die armenischen und über finanzielle gelegenheiten statt.
in Cetinje in Anwesenheit der Mitglieder des
Der „Agence avas⸗ wird aus Athen berichtet, daß in den letzten Di. 6 Kozani in Maccdonien, wo neue Vanden
aufgetaucht selen, mehrere kleine Zusammenstöße stattgefunden haͤtten. * Aus Konstantinopel vom 24. d. M. wird der Times“ gemeldet,
daß die Stadt Egin niedergebrannt worden sei; in Kaisarie und Gemerik hatten Metzeleien stattgefunden, auch Kharput tehe in Flammen. Viele Mohamedaner in Konstantinopel chafften ihre Familien fort. — Der „Daily News“ zufolge
wären in Gemerik 120 Armenier erschlagen worden. — Der
ürkischen Regierung sind Nachrichten zugegangen, wonach im . Wan ein unbedeutender Zusammenstoß der Truppen mit Armeniern stattgefunden habe, welch letztere in das Ge⸗ birge geflüchtet seien. Die Verluste seien auf beiden Seiten gering.
Montenegro.
Die Beisetzung der Prinzessin Olga hat gestern ürstlichen Hauses, des diplomatischen Korps, sowie der Zivil⸗ und Militär⸗ behörden stattgefunden. Die gesammte Garnison erwies die militärischen Ehren. Nach der Trauerfeier nahm der Fürst Kondolenzbesuche entgegen.
Schweden und Norwegen.
Bei den gestern vorgenommenen Wahlen zur Zweiten Kammer des Reichstags für Stockholm-Stadt be⸗ hielten die Liberalen sämmtliche Mandate im ersten, zweiten und dritten Wahlkreise. Im vierten Wahlkreise, dessen fünf Sitze bisher die Konservativen inne hatten, gewannen die Liberalen zwei Sitze, verloren dagegen einen Sitz im fünften Wahlkreise, wo ein Sozialdemokrat gewählt wurde; damit ist der erste Sozialdemokrat in den de g cher Reichstag ein⸗ getreten.
Dänemark.
Wegen der ungünstigen Berichte über das auf der Ostsee
herrschende Wetter ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, die Abreise
der Kaiserin⸗Wittwe von Rußland von Kopenhagen bis auf weiteres aufgeschoben worden.
Afrika. Dem „W. T. B.“ wird aus Prätoria gemeldet, das
Gesetz, betreffend die Ausweisung von lästigen oder gefähr— lichen Ausländern, werde am 30. d. M. veröffentlicht werden.
Etatiftik und Volkswirthschaft.
Der Schaumwein in Deutschland.
(Stat. Korr.) Geschah die Darstellung von Schaumwein in Deutschland auch schon frühzeitig, so hat sie sich doch erst neuerdings — dank einer sachgemäßen Schutzjollpolitik — zu einem beachtens⸗ werthen Gliede der nationalen Arbeit emporgeschwungen. Im Jahre 1840 wurde die jährliche Erzeugung von Schaumwein auf höchstens ,. Flaschen geschätzt; im Jahre 1873 bestanden im Deutschen Reich aber bereits 40 Schaumweinkellereien, welche 4 Millionen Flaschen herstellten, und gegenwärtig ist die Zahl der Schaumweinfabriken auf etwa 80 und deren Gesammterzeugung auf jährlich 8— 10 Millionen Flaschen gestiegen.
Der Eingangtzoll auf Wein in Flaschen nebst Schaumwein hat im Laufe der Jahre nicht unerheblich geschwankt. Derselbe wurde im Deutschen Zollverein am 1. Januar 1836 auf 46,6 M für 100 kg festgesetzt; am 1. Januar 1840 erfolgte eine Erhöhung auf 48 4 dann trat am 1. Juli 1865 eine wesentliche Herabsetzung dieses Zolles auf 24 M und am 1. Juni 1868 eine weitere auf 135 Ss ein; sedoch blieb zunächst bis zum 1. Oktober 1873 der Zoll von 24 6 den— jenigen Ländern gegenüber bestehen, welche den Zollverein nicht gleich den meistbegünstigten Ländern behandelten. Vom 7. Juli 1879 ab erfolgte dann wieder eine Erhöhung dieses Zolles auf 48 *), und für y', insbesondere wurde am 21. Februar 1885 schließlich ein Zoll von 80 M für 100 kg festgesetzt. ]
Wie sich unter diesen uuf die Ein⸗ und Ausfuhrverhält⸗ nisse des Schaumweins in Deutschland gestalteten, mag man folgender
Uebersicht entnehmen: Einfuhr Ausfuhr
Menge Werth Menge Werth Tonnen Mill. Tonnen Mill. 4 . 5,9 1491 1 z 1389 1376 1411 1381 1375 1340 1575 1574 1524 1582 1766 1723 1628 1521 9 ; 170; dieraus ergiebt sich also, daß die Zollerhöhung im Jahre 1885 eine recht ber lch Abnahme in der Einfuhr fremden Schaumweins nach Deutschland zur Folge hatte. Von dem hohen Betrage des Jahres 1834 ist die pätere Einfuhr stets weit entfernt geblieben, wenn diese auch nicht unerheblich schwankte. Dagegen hatte die Ausfuhr deutschen Schaumweing eine erfreuliche Zunahme aufzu⸗ weisen; dieselbe stieg nämlich 1335 gegen 1586 um 24, v. S5. Im übrigen wurde im Jahre 1855 sür rund 3 Millionen Mark chaum⸗ wein mehr nach Deutschland ein als ausgeführt — eine Summe, welche fast lediglich Frankreich zu gute kommt. Von der gesammten Schaumweinein fuhr dieses Jahres gingen nämlich nicht weniger als Tonnen oder 8.9 v. S. aus i reich ein, während die deutsche Scan m weing nafhhr sich hervorragend nach Großbritannien (978 t), emnächst nach Belgien (180 t5 und den Vereinigten Staaten von Amerika (9 c) wendet.
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Zur Arbeiterbewegung.
In Solingen hat, wie der Köln. Itg. geschrieben wird, am , Montag Nachmittag das Personal ber fozial'demokra« hien Druckerei die Arbeit eingestellt. Die am Dienstag fällige ö ummer der ¶Arbeiterstimme! fiel aus; am Donnerstag aber erschien as Blatt wieder in vollem Umfang. Gatgegen den sozialdemokra.
schen Grundsätzen hatte man eln neues Personas, bestebend aus ö htverbandgmitgliedern eingestellt. Wie der Vorwärts“ berichtet, eschloß der Verein der Schlacht“, Brot. und Gemüfemeffer⸗ Eider in Solingen, selbständig ein neues Preisverzeichniß aufzu— ellen, wenn der Fabrikantenverein nicht bis zum 5. Oktober sich zu
erhandlungen mlt dem Reiderverein bereit erklart habe. Dab fetzige Prelbverzeichniß soll im Jahre 1575 vereinbart worden fein. —
J. Aus Spanien nach dem Deutschen Reich eingehender Wein 7 Most in Flaschen (außer Schaumwein hatte . Grund der
ordnung vom 25. Mal 1594 elnen Zosl von 72 für 100 kg
u tragen. Diese Verordnung ist durch ein Handelsübereinkommen mit Spanien selt dem 25) 86 d. J. aufgehoben.
gemeldet:
Aus Aachen wird der Frkf. Itg. unter dem 23. September Die Nachricht, die Firma Tasts in Eupen habe ihre aus⸗ ändigen Weber entlassen und belgische Weber eingeftellt (val. Nr. 226 d. . ist in dieser . unrichtig. Richtig ist nur, daß die Firma die Ausständigen für entlassen erklärt hat. Das Zwei⸗ stuhlspstem ist im Haupt. Etablissement der Firma in Verviers nicht
der belgischen Weber gescheitert.
In Leipzig hielten die Holzdrechsler am Diengtag eine Werkstatt. Delegsrten Verfammlung ab, die, der Lpz. Ztg. zufolge, den Beschluß faßte, noch im laufenden Herbst in eine Lohnbewegung einzutreten. Hierbei wurde mitgetheilt, daß in Leipzig etwa 300 Holz⸗ drechsler arbesten und daß die Gummi, Celluloid⸗ und Harndrechsler ae, an der Lohnbewegung sich nicht fr sollen, weil für
iese af Frühjahr die günstigere Jahreszeit für eine solche Be⸗ wegung sei.
Kunst und Wissenschaft.
In der gestrigen, zweiten allgemeinen und , ,. des ane n, deut scher Naturferscher und Aerzte in Frank⸗ furt a. M. dankte zunächst Professor Pr. Schmidt nach Begrüßung des als Vertreter der Staatsregierung erschienenen Regierungs, Präst⸗ denten in Wiesbaden von Tepper ⸗Lus'6ki den Kongreßmitgliedern für ihre mühevolle, aufopfernde Thätigkeit. Sodann wurden Vorträge gehalten von Professor Dr. Verworn⸗Jena über Erregung und Lähmung“, von Dr. Below - Berlin über „die praktischen Ziele der Tropenhygiene“ und von dem Geheimen Sanitäts⸗Rath, Professor Dr. Weigert Frankfurt über neue e . in der pathologischen Anatomie? Professor von Ziemßen⸗München sprach hierauf den staatlichen und städtischen Behörden in herzlichen Worten für die freundliche Aufnahme und das bereitwillige Entgegenkommen den Dank der Versammlung aus. Mit dem Wunsch auf ein frohes Wiedersehen schloß Professor Dr. Schmidt dann die Versammlung, nachdem er zuvor ein inzwischen eingegangenes Telegramm Seiner Majestät des Kaisers verlesen hatte, in welchem der Dank für den an Seine Majestät gerichteten telegraphischen Huldigungegruß des Kongresses ausgesprochen wird. .
— G. Hirth's Kunstverlag in München (Verlag der illustrierten Wochenschrist für Kunst und Leben „Jugend“) eröffnet einen Wett bewerb behufs Erlangung von Zeichnungen zu den Bühnen— dichtungen Richard Wagners, die beliebige Scenen aus diesen Werken illustrieren, namentlich ihren geistigen Inhalt in allegorischer Weise peranschaulichen, den Charakter eines Werks in ein dekora⸗ tives Ganzes zusammenfassen oder sonstwie in freiester Wese die Kunst des Meisters verherrlichen können. Erbeten werden Schwarz⸗ weißzeichnungen, zu denen höchstens ein Farbenton auf bei⸗ gefügter Skizze anzugeben ift, mäßig große Formate, nicht über das Doppelte der eventuellen Reproduktionegröße. Die Blätter sind ungerollt, zwischen Papptafeln, nicht auf Rahmen gespannt, bis zum 1. Dejember d. X einzusenden; das Kuvert, das als Aufschrift das Motto trägt und im Innern Namen und . des Künstlers mittheilt, ist an der Zeichnung selbst durch Ankleben, Annähen u. s. w. zu befestigen. Die Entscheidung des Preisgerichts wird bis zum 15. Januar 1897 erfolgen. Ausgesetzt sind ein eister Preis zu 300 M, zwei Preise zu je 200 MÆ und zwei Preise zu je 100 4; ferner ist der Ankauf weiterer Blätter vorbehalten.
Sandel und Gewerbe.
Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. September weist bei einem gesammten Kassenbestande von 919 062 000 (1895 10106697 000) M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme auf von 3 292 000 Æ (1895 Zunahme 439 000 M); der Metallbestand allein hat um 2338 000 (1595 1277 000) ƽ abgenommen. Der Bestand an Wechseln von 651 984 000 (1895 602 630 000) 4 erscheint um 4 459 000 46 niedriger (1895 Zunahme 14281 000 A6) und der Bestand an Lombardforderungen mit 98191 009 (1895 76 609 000) AM um 462 000 6 niedriger (1895 Zunahme 5 087 000 A); auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ist also ein Rückgang von 4921 000 (1895 Zunahme 19368 000) MS erfolgt. Auf passiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten mit 1 048 800000 (1895 1079 825 000) „ eine Zunahme um 17239 009 (1895 Zunahme 19831 000) , während die sonstigen täglich fälligen Verbindlich⸗ keiten (Giroguthaben) mit 523 517 000 2 02 35h 000) 4 eine em, um 5 497 000 (1895 Zunahme 2 950 000) M erfahren aben.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. . An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 13 268, nicht rechtzeitig gestellt 1 Wagen. ʒ In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 4737, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
12. Oktober. Timmerhuis zu Rotterdam: Lieferung von 1) Verschlußstücken nebst Zubehör, 2) Brandkrahnen in einer Größe von 76 mm (3) nebst Zubehör für die Trinkwasserleitung der Ge⸗ meinde. Bedingungen käuflich für 1 Gulden bei den Buchhändlern Wed. P. van Waesberge u. Zoon in Rotterdam.
Norwegen.
15. Oktober. Holm enkolbahn: Lieferung von 22000 m Schienen mit zugehörigen Laschen und Schrauben. Angebote in ge—⸗ schlossenem Briefumschlag mit der Aufschrift ‚Anbud“ sind an da Komtor der Bahn, Kirkeveien 47 in Christiania, zu richten, wo auch die Lieferungsbedingungen und Zeichnungen erhältlich find. Lieferungs⸗ termin 1. Januar 1897.
21. Oktober, 7 Ahr. Staats hahnen: Lieferung von lo offenen Güterwagen. Angebote in geschlossenem Briefumschlag mit der Auf⸗ schrift Grusogne“ werden im Expedition komtor der Verwaltung der Staatsbahnen, Jernbanetorvet 89, Christiania, entgegen⸗
enommen. Zeichnungen und nähere Bedingungen im Komtor des irektors der Maschinenabtheilung in Christiania ebenda.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
Henrik Ibsen's Schauspiel „Ein Volksfeind“ ging gestern an dieser Kunststätte zum ersten Mal und mit schönstem Gelingen im Einzelnen und Ganzen in Scene. Ibsen's Bühnengeschick, die ge= schlossene, alles Nebensächliche und Episodenhafte verschmahende Hand- lung, die straffe Führung aller psychischen Fäden, die mit zwingender Noth⸗ wendigleit den Konflikt e e hn sichern dem nordischen Dichter die Wirkung auch dieses Werks, in welchem statt des Spannenden, Mysteriösen, Gekünstelten einmal das gerade und ehrliche Denken eines leidenschaft⸗ lich fühlenden Idealisten ungezwungen zum Ausdruck gelangt. Aller dings gehört zur Erzielung einer 996 Wirkung gerade diefes Schau spliels eine ,. bedeutende Darstellung, und diese wurde gestern auf der Königlichen Bühne unjweifelhaft geboten. Ibsen's Bübnen⸗ gestalten sind nicht Typen allgemeinen und alltäglichen Gepräges; er schafft Naturen von ungewöhnlicher Cigenart und starker Individualität, die dem Darsteller ebenso schwierige wie anziehende , . stellen. Herr Molenar hatte als Dr. Stockmann seine ganze Kraft der Charakterisierun einzusetzen, um den klaren Gedanken und Gefühlsmenschen lebendig und ohne Uebertreibung zu gestalten. Seiner Vorliebe für das höchfte tag dag ihm in anderen Rollen wohl ansteht, bätte man im erslen Aft mehr Zurückhaltung wünschen können; dennoch hat er die Rolle in ihrem enischeidenden Wesen richtig erfaßt, wirklich empfunden und lebengwahr und überzeugend dargestellt. Sehr wirfsam
wurde sein Spiel im vierten Aft durch die Dispositionen der Regie unterstützt? die Massen der Volkzversammlung waren in 36
eingeführt; ein Verfuch, es dort einzuführen, ist an dem Widerstande 2
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brachen, verlieh n. als die Auf hemmende Wucht dem stũ
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Berliner Theater.
Als Abonnements⸗Vorstellung Erg gestern Abend Roderich Benedix' dreiaktiges Lustspiel Der Vetter in Scene, ein Stück, das seiner Zeit manche erfolgreiche Aufführung auf deutschen Bühnen erlebt hat. Heute kann nur ein natves und gänzlich un⸗ verwöhntes Publikum an den veralteten Scherzen, unwahrscheinlichen Situationen und der altmodischen Technik 3. es Lustspiels Gefallen finden; ein solches Publikum schien aber gestern die weiten Räume des Hauses zu füllen, denn es wurde recht viel und recht herzlich gelacht, sogar über den letzten Akt, der in seiner Situationskomik t auf das Niveau der Zirkusvpantomime herabsinkt. Gin Hauptantheil an dem Beifall muß dem vortrefflichen Darsteller des Allerweltvetters und Vertrauten, Herrn Emil Hecht, zuerkannt werden, der durch fein abgetöntes, diskretes Spiel dieser Gestalt wenigstens den Schein der Wahrscheinlichkeit zu verleihen wußte; neben ihm zeichneten sich die erren Beck und Wehrlin sowie Fräulein Tondeur besonders aus. räulein Schroth gab die Knabenrolle des verliebten Schülers ilhelm zwar recht munter und beweglich, aber auch ein wenig zu aufdringlich; die junge Künstlerin muß sich im allgemeinen mehr Unterordnun unter das Gesammtspiel angewöhnen und dem Publikum nicht Alleg gleichsam doppelt und dreifach unterstrichen dar⸗ bieten Der dem Benedixr'schen Lustspiel voraufgehende, schon öster aufgefũhrte Einakter Ich heirathe meine Tochter von A. J. Groß von Trockau fand ebenfalls eine freundliche Aufnahme.
Schiller Theater.
Ernst Wichert's Lustspiel Ein Schritt vom Wege“, das vor Jahren ein beliebtes Repertoirestück des Königlichen Schau⸗ spielhauses gewesen ist, fand gestern seine erste und noch immer erfolg⸗ reiche een, . Schiller⸗Theater. Mag die Technik des Stücks dem modernen Auge auch etwas veraltet erscheinen, so entschädigt doch dafür die fröhliche und stets behagliche Laune, 233 die Helden des Stücks, ein junges Ehepaar, beseelt. Der Gutg⸗ besitzer von Schmettwitz und seine Gattin, die, einer Laune der Frau Rechnung tragend, auf der Heimkehr von der
ochzeitsreife einen Schritt vom Wege“ abweichen, Börse und otizbuch in den Abgrund schleudern und einige Tage fesselloser e in unbekannter Gegend genießen, sind eben auch eute noch unterhaltende und erfreuliche Erscheinungen, und ihre Schicksale und Erfahrungen wirken an sich belustigend. Das Schiller ⸗Theater war erkennbar mit Lust und Liebe an die In⸗ scenierung und Einstudierung des Lustspiels gegangen und wurde denn auch durch verdientes Gelingen belohnt. Fräulein Levermann spielte die junge Frau, die ihren Flug in das romantische Land mit vielen Unannehmlichkeiten büßen muß und bald als Sängerin die Reisespesen ersingt, die ihr Gatte sofort großmüthig den Armen überreicht, bald in dem klatschsüchtigen Bade Kiefer- thal für eine Abenteurerin gilt., anmuthig und lebendig. Patry war in der Wolle des jungen Gatten voll kräftigen, gut- müthigen und stets die Heiterkeit des Publikums hervorrufenden Humors, der sich noch vertiefte, als die Badegesellschaft ihm, als einem inkognito reisenden Prinzen, mit devoten Ver⸗ beugungen huldigte. Der junge Prinz Egon wurde von Herrn Froböse ungezwungen und gewinnend dargestellt, doch hätte er vornehmeres und mehr ritterliches Wesen zeigen können. Sehr gefällig, warmherzig und natürlich zeichnete Herr von Winter⸗ stein den jungen Liebhaber, Kurt von Hagen, der sein Waldesecho sucht und es in einer hübschen und neckischen jungen Dame findet, die von Fräulein Heinsdorff frisch und frohsinnig gegeben wurde. Unter den Darstellern der Nebenrollen erzielte Frau Agnes Werner als moralisch entrüstete Pensionsvorsteherin durch ihre launig ge 86 Ermahnungsrede an den Pseudoprinzen eine besonders kräftige
rkung.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Rossini'z Wilhelm Tell. unter Kapellmeister Dr. Muc 's Leitung I. Derr Demeter Popovici vom Königlichen Deutschen Theater in Prag aftiert in der Titelrolle auf Engagement. Im übrigen lautet die
ee Arnold; Derr Sommer; Walther Fürst: Herr Mödlinger; Mathilde; Fräulein Hiedler; Hedwig: Frau Götze; Gemmy 6 tz; Fischer: Herr Philipp; Melchthal: Herr Stammer; euthold: Rrasa. Am Montag gaftiert Sign grina Fran⸗ ceẽchina Prevosti ö in der Oper Der Barbier von Sevllls. Den Figaro singt Herr Bulß, den Grafen Almavbida
Naval. Signorina Franceschina Preposti singt im 2. Aft eine rie aus der Oper La 6 du Brésil“ und „Qomin' thro' the rye* sschottisches Voltelied). Kapellmeister Weingartner diriglert. Vorher wird Mascagni's „Cavalleria rusticana“ unter KRapell- meister Dr. Muc''s Leitung in folgender Besetzung gegeben: San tuna: Frau Pierson; Turiddu: Herr Sylva; Alfio: Herr Demeter Popovici als Gast.
Im Peuen Königlichen Opern -Theater werden morgen * ermäßigten Preisen die Lustspiele Die Prüfung‘, „Hie
Wache und Kleine Mißverstãndnisse Damen; Schramm, Conrad, von Mayburg, die Klein, Hertzer und Blende sind darin beschäftigt. (Preise der Plätze: Mittel · Parquet und Mittel · Balkon 3 M6, Seiten. Parquet 2 A. Seiten⸗Balkon 1350 16, Stehplatz 0,75 A)
Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Henrik Ibhsen's Schauspiel Ein Volksfeind! mit Herrn Molenar als Lr. Otto Stockmann wiederholt. — Am ontag findet eine Aufführung von Schiller's Maria Stuart! mit Fräulein
oppe in der Titelrolle statt. Als Elisabeth gastiert Fräulesn Anna
werland, den Grafen Leicester giebt Herr Ludwig, den 2
rr Klein, den Mortimer Herr Matkowoly, den Paulet Herr Kahle, den Shrewsbury Herr Nesper.
Das Deutsche Theater bringt in nächster Woche Wieder holungen von Gerhart Hauptmann i Traumdichtang . Dannele g immelfahrt- in Verbindung mit dem Lustspiel Ohne Liebe“ von arie von Ebner ⸗Eschenbach außer morgen Abend noch am Diensta
und Freitag. Am Montag werden die W er gegeben. Am spielt Guido Thielscher * erste Rolle am . Deutschen Theater! den Habakuk im Talisman“; den König giebt Josef Kainz. Am Donnergztag elangt „Julius Cäsar' zur Darstellung; der Sonnabend bringt als erste ufführung neuer Bühnenwerke in diesem Spieljabr drei Einakter von mann Sudermann: „Teja“, „Fritzchen und Das Ewig ⸗Männ⸗ liche; dieselbe Vorstellung wird am näͤchstfolgenden Sonntag Abend wiederholt. Als za n n eo zu ermãßigten sen ist sowohl binn, ng, als für den nächstfolgenden Sonntag Talis. man! m . .
Der Spielplan des Berliner Theater wird in er Woche von den Schauspielen „König Heinrich und Die offt Frau bekerrscht. Morgen, an ie , f , n g Heinrich in Scene, am
nächsten Sonniag Abend
gegeben. Die rren: Vollmer,
Sonntag Nachmittag geht Kön en,, nr 8 und e rau). m ag Vo ng Goethe's Faust' zur Au ö
Lessing⸗Theater wird, mit Derr hl l d neues duftspiel Va .