1896 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Sep 1896 18:00:01 GMT) scan diff

. . . Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien⸗Semester det vom 18. Oftober an kis zum 5. Nobember inkf. statt.

können nach den bestehenden Vorschriften nur diejenigen

Studierenden noch immatrikuliert werden, welche die Verzögerung ihrer

Anmeldung na dag , n. i. er Verhinderungsgründe zu ent⸗

chuldigen vermögen. Behufs der Enn er dn m,. ben I) die⸗ en Studierenden, welche die Universitätsstudien beginnen, insofern änder sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugniß und, falls sie

änder sind, einen Paß oder . ausreichende Legitimationt⸗ iere, 2) diejenigen, welche von anderen niversitãten mmen, außer den vorstehend bezeichneten Papieren noch ein vollständiges Abgangszeugniß von jeder früher besuchten Universtität vor de, Di en Inländer, welche keine n , fung be⸗ nden, beim Besuch der Universität auch nur die A . haben, eine . Bildung für die höheren Lebenskreise oder eine ondere Bildung für ein gewisses Beruftfach zu geben, ohne daß fie

ö für den eigentlichen gelehrten Staats oder Kirchendienst bestimmen, önnen auf Grund des 8 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879

nur na Kuratoriums erthellter Erlaubniß immatrikuliert werden. Bonn, den 25. September 1896. Die Immatrikulations, Kom mission. Dr. Ritter.

Angekommen:

Seine Excellenz der kommandierende General des III. Armee-Korps, General der Infanterie von Lignitz;

der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium der geistlichen, Unterrichtbhs⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten D. Pr. von Weyrauch, vom Urlaub.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. September.

Seine Majestät der Kaiser und König erlegten am Sonnabend einen Zehnender und einen kapitalen Jweiund⸗ zwanzigender.

Gestern wohnten Allerhöchstdieselben in der Romintener Kirche dem Gottesdienst bei, wozu, wie auch zur Mittagstafel, u. A. der Graf von Dönhoff⸗Friedrichstein und der Land⸗ Stallmeister von Oettingen in Trakehnen geladen waren. m, früh brachten Seine Majestät einen Zwölfender zur

ecke.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin trafen, wie „W. T. B.“ berichtet, heute Vormittag 10 Uhr mittels Sonderzugs von Plön in Eckernförde ein, wo Ihre Majestät von Ihren Hoheiten dem Herzog und der Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig- Holstein⸗Sonderburg-Glücksburg empfangen und nach Grünholz geleitet wurden.

Die Nr. 61 der „Deutschen Volkswirthschaftlichen Korre⸗ spondenz“ hat die Mittheilung gebracht, die Militär-Ver⸗ waltung solle die Einführung eines achtstündigen Arbeitstags in den Artillerie⸗Werkstätten in Spandau an— geordnet haben, nachdem in anderen dortigen Staatsbetrieben die so verkürzte Arbeitszeit bereits früher eingeführt sei.

Diese Mittheilung ist unzutreffend. Es wird nach wie vor bei allen 2 Instituten der Militärverwaltung grundsätzlich an einer zehnstündigen Arbeitszeit festgehalten. In diese Zeit ist je /. Stunde Frühstücks⸗ bezw. Vesperpaufe mit einbegriffen. Versuchsweise ist nur an den Sonn— abenden und den Tagen vor Festen eine Verkürzung der Arbeitszeit um 1 bis 3 Stunden eingeführt worden.

Das September⸗Heft des „Zentralblatts für die gesammte Unterrichts⸗Verwaltung in Preußen“ veröffentlicht den Erla ö des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten an ämmtliche preußischen Universitäts⸗ Kuratoren vom 16. Juli d. J., . die Zulassung von Frauen zum gastweisen Besuche von Uni⸗— versitätsvorlesungen. Derselbe lautet, wie folgt: Der gastweise Besuch von Universitätsvorlesungen durch Frauen in Abweichung von dem Erlasse meines Herrn Amtgvorgängerg vom 9. August 1886 ist auf Antrag im Einzelfalle bisher von hier aus gestattet worden, indem die . akademische Behörde veranlaßt worden ist, bei der Frag wegen Zulassung der Antragstellerin zu be—⸗ stimmten bezeichneten , vorbehaltlich der Prüfung aller sonstigen Erfordernisse, insbesondere auch der genügenden Vorbildung, und vorbehaltlich des Einverständnisses der betreffenden Lehrer aus , , geb deinkelt zum weiblichen Geschlecht ein Bedenken nicht her⸗ zuleiten.

Guer Hochwohlgeboren ermächtige ich hierdurch, künftig in 6 Sinne von dort aus Verfügung zu treffen, ohne daß ez der inholung meiner Genehmigung im Einzelfalle bedarf.

Euer Hochwohlgeboren ersuche ich ergebenst, gefälligst hiernach das Erforderliche zu veranlassen. Wegen Einreichung eines Verzeichnisses der zugelassenen Hospitantinnen bewendet es bei meinem Erlaffe vom 17. März d. J.

Berlin, den 16. Juli 1896.

Der Minifter der geistlichen c. Angelegenheiten. In Vertretung: von Weyrauch.

Der Wirkliche Geheime ae et. im Reichs⸗Eisen⸗ bahnamt Streckert ist von einer Dienstreise zurückgekehrt. Der hiesige Kaiserlich chinesische Gesandte Shu⸗King⸗ Chen hat 6j nach St. Petersburg, woselbst derselbe . ö. beglaubigt ist, begeben. Für die Dauer seiner Abwesen⸗

fungiert der Legations⸗ Sekretär Kinginthai als interimistischer Geschäftsträger.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Kor⸗ vetten⸗apitän Brinkmann, heute in Chefoo angekommen.

vorgängiger, ibnen hierzu seitens des Königlichen Universitäts⸗

Baden.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog, die 6 herzo gin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin trafen gestern um 3. Uhr Vormittags in Mannheim ein, um der Enthüllung des Krieger⸗Denkinals beizuwohnen, und wurden von den S n der Behörden am Bahnhof empfangen. Ueberall in der sᷣ tlich geschmückten Stadt von der Be⸗ völkerung jubelnd begruͤßt, fuhren die Höchsten Herrschaften ur Kirche und später zum Schloß. Von dort aus er— alete dann die 86. nach dem Krieger⸗Denkmal. Schulen und Militärvereine bildeten auf dem Wege Spalier. Der Haupt⸗ mann der Reserve Mathy hielt am Kriegerdenkmal die Fest⸗ rede. Nachdem der Großherzog alsdann die Erlaubniß zur Enthüllun des Denkmals ertheilt hatte, über⸗ n der Ober⸗Bürgermeister Beck dasselbe in den Schutz der Stadt. Der Kommandeur des Badischen Grenadier⸗ Regiments 6 Wilhelm J. Nr. 110 dankte hierauf im Namen des Regiments. Alsdann ergriff Seine Königliche Hoheit der Großherzog das Wort und betonte in, langerer Ansprache die Treue, die zwischen Volk und ö herrschen müsse. Der Großherzog wies ferner auf die

rungenschaften der Jahre 1870171 hin, welche erhalten werden müßten, und schloß mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser. Mit einem Vorbeimarsch der Veteranen endigte die Feier. Im Laufe des Nachmittags empfing der Großherzog im Schloß Deputationen, während die Groß— herzogin und die Erbgroßherzogin Wohlthätigkeits— anstalten und milde Stiftungen besuchten. Um 5 Uhr fand ein Festessen im Stadtpark statt, bei welchem der Ober-Bürger—⸗ meister Beck einen Trinkspruch auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog ausbrachte, worin er auf die Feier des 70. Geburtstages des Landesherrn hinwies. Der Großherzog erwiderte alsbald mit einem Hoch auf die Stadt Mannheim. Abends fand eine Festvorstellung im Hof⸗Theater statt, an die sich eine glänzende lülumination der Stadt anschloß. Um Mitternacht traten die Höchsten Herrschaften die Rückreise nach Schloß Mainau an.

Sachsen⸗Meiningen.

Seine Hoheit der Herzog ist am 25. d. M. zu längerem Aufenthalt auf Schloß Altenstein eingetroffen.

Oefterreich⸗ Ungarn.

Die feierliche Eröffnung des neuen Kanals am Eisernen Thor hat gestern in Gegenwart des Kaisers von Hester— reich, Königs von Ungarn, und der Könige von Ru⸗ mänien und Serbien stattgefunden. Der Kaiser Franz Joseph war, wie W. T. B..“ berichtet, bereits am Sonnabend Nachmittag um 3 Uhr mit dem Minister des Auswärtigen Grgfen Goluchowski in Orsovg eingetroffen. Auf dem Bahnhofe hatten sich die Minister, bie Parlamentt= deputationen, der deutsche, großbritannische, italienische und französische Botschafter, der Vertreter des russischen Bot— schafters, der rumänische Gesandte, die österreichisch⸗ ungarischen Gesandten in Bukarest und Belgrad, sowie die General-Kon— suln in Belgrad. Turn⸗Severin und Galatz, ferner Ver⸗ treter der verschiedenen österreichischen, süddeusschen, ferbischen und rumänischen Schiffahrtsunternehmungen eingefunden. Der, Kaiser wurde bei seiner Ankunft jubelnd begrüßt. Nach einer Begrüßungsansprache des Obergespans des Krasso⸗ Szörényer Komitats fuhr Seine Majestat zum Forstamts⸗ gebäude und empfing dort das diplomatische Korps, die Minister und eine große Zahl von Deputationen. Die tech⸗ nischen Bauleiter und die Bauunternehmer für die Regu⸗ lierungsarbeiten am Eisernen Thor wurden durch einen besonderen Empfang ausgezeichnet, wobei der Kaiser denselben seine hohe Anerkennung für ihre Thaͤtigkeit aussprach. Hier⸗ auf begab sich der Kaiser an Bord des Dampfschiffs Gl. Ferencz Jozsef“, welches von der „Ungarischen! See— und. Flußschiffahrts⸗Gesellschaft“ prächtig ausgerüstet worden war. Ueberall wurden Seiner Masestät begeisterte Ovationen dargebracht. Die Nacht verbrachte Allerhöchsiderselbe auf dem Dampfschiff. Gestern . um 7 Uhr begab sich der Kaiser in die katholische Pfarrkirche, wo außer dem Gefolge auch der Erzherzog Joseph sowie alle Minister, zahlreiche Magnaten und einige Damen anwesend waren. Nach Beendigung der Messe erfolgte dle hrt zum Bahnhofe, wo sich die Minister und Würdenträger, die Mitglieder der Parlamente beider Reichshälften, der Klerus und die Chrengaͤste schon vor der Ankunft des Kaisers eingefunden hatten. Am Bahn— hof war eine Ehren⸗Kompagnie aufgestellt. Unter den Klängen der ungarischen Nationalhymne schritt der Kaiser die Front' ab, Kurz nach is Uhr fuhr der Sonderzug des Königs Alexander von Serbien ein, welcher von der am Donau— ufer fen r Batterie mit Salutschüssen begrüßt wurde. Die Musik stimmte die serbische Nationalhymne an. Der Kaiser eilte dem König entgegen, reichte Allerhöchstdemselben beide Hände und begrüßte ihn auf das herzlichste. Im Gefolge des Königs befanden sich die Minister der Bauten, der Finanzen und des Krieges. Nach Abschreiten der Front der Ehren⸗ Kompagnie zogen sich die Majestäten in den Wartesaal zurück, wo Kaiser Franz Joseph das Hroßkreuz des serbischen 6 Adler⸗Ordeng anlegte. Hierauf erschienen die Majestaͤten wieder auf dem Bahnsteig. Bald nach si. Uhr wurde die Ankunft des Königs Carl von Rumänien angezeigt. Die Batterie gab den Ehrensalut. Der Kaiser eilte auf den König zu, umarmte und küßte ihn zweimal. m Gefolge des Königs befanden sich unter Anderen der Minister-Praäͤsident Sturdza, der Kriegs⸗Minister Budisteanod und der Arbeits- Minister Stoicegco. Nach Abschreiten der Front der Chren— Kompagnie begrüßte der König Carl, Allerhöchstwelcher die Uniform seines österreichisch-ungarischen Regiments mit dem Bande des Stephans-Ordens angelegt hatte, zunächst den Erz⸗ hen enen, alsdann die Generalität und die Vertreter der eiden Regierungen und unterhielt sich mit dem Minister⸗ Präsidenten Baron Banffy und anderen Mitgliedern des Kabinets längere Zeit in huldvollster eise. Der Kaiser geleitete sodann den König Carl zu dem König von Serbien, , ,, der König Carl auf das hethlichsf begrüßte. m g9 Uhr begaben sich die drei

onarchen zu den bereitstehenden hn en. Im ersten Wagen fuhr der Obergespan mit dem Ober⸗Stuhlrichter, im zweiten Wagen der Kaiser und zu seiner Rechten der König von Rumänien, im dritten Wagen der König von Serbien zur Rechten des Ei er . Auf der Fahrt zum Landungs⸗ steg wurden die Monarchen von der dichtgedrängten Volks⸗

teg angelangt, begaben sich die Monarchen und deren G owie dle Minister, die ,, . die hohen ern fg, militärischen und sonstigen Würdenträger auf das Schiff g. Ferencz Jozsefée; die Mitglieder der Parlamente he tiegen das Schiff „Sophie“, die übrigen Würdenträger, die

bordnungen und die Gemeindevorstände den Dampfer Joseph Carl“, Um Ki /a Uhr setzte sich das Schiff,]. Ferenc Jozsef“, gelootst von dem Dampfer der Regulierunge⸗ Bauleitun „Vaskapu“, unter allgemeinem Jubel in Bewegung. Auf dem erst genannten Schiffe, an dessen n. der Bischef Dessewffy mit dem päpstlichen Kämmerer Dr. Varady im Meßgewanbe mit Mitra und Hirtenstab Aufstellung genommen hatte, fah man den Kaiser mit den Königen von Rumänien und Serbien in lebhaftem Gespräch. Die begeisterten Zurufe der an den Ufern stehenden Menge und der Insassen der übrigen Schiffe wurden von den Monarchen mit mage fm Gruße erwidert Das Schiff war, wie auch der Bahnhof, und alle öffent. lichen Gebäude, mit ungarischen, rumänischen und serbischen * reich geschmückt. Diesem 5. auf welchem auch der Präsident der „Ungarischen Fluß. und Seeschiffahrtg⸗ Gesellschaft“, Geheime Rath Graf Paul Szechsnyi anwesend war, folgten der Monitor „Körös“, durch ein Torpedoboot sodann der Dampfer „Sophie“ der Donau⸗Dampfschiffahris? Gesellschaft mit dem General-Direktor Ullmann, anach der Dampfer „Carl Joseph“ mit dem Direktor Thaly an Bord, ferner der Dampfer RNadetzky mit den Mitgliedern der europäischen Donaukommission und das von den Theil⸗ nehmern an der interparlamentarischen Konferenz in Büha— pest gemiethete Schiff „Zrinyi“. Die Schiffe wurden auf der Fahrt thalwärts von beiden Ufern mit Salutschuͤssen und den subelnden Zurufen der Uferbewohner begrüßt. Die vom ahi s che! Ufer kommenden Böllerschüsse, wie die später von den rumänischen Gebirgs⸗Batterien abgegebenen Salutschüsse wurden von dem Monitor „Körös“ unablässig erwidert. Auf der Festung Ada⸗Kale war die Flagge des Herrscherhauses, auf der Moschee daselbst die türkische Flagge mit dem Halb= mond gehißt; am Ufer salutierte die die Besatzung bildende Kompagnie Infanterie. An der Einfahrt zu dem neuen Kanal blieb der Dampfer „Vaskapu“ zurück, das Schiff „I. Ferenc Jozsef“ fuhr voraus und durchschnitt die über die Mündung des Kanals gespannte Rosen⸗Guirlande; darauf sprach der Bischof Dessewffy ein Gebet und weihte den Kanal des Eisernen Thores ein, worauf der Kaiser folgenden Trint— spruch ausbrachte:

„In diesem feierlichen Augenblick, der uns vereinigt, um ein großes Werk der öffentlichen Wohlfahrt zu feiern, bin ich glücklich den Willkommensgruß den Souveränen zweier befreundeten Länder zu bieten, deren von den Gewässern der Donau bespülte Ufer in ihrer gegenseitigen Nähe die Gemeinsamkeit unserer Interessen symbolisieren. Die Arbelten, mit welchen Oesterreich⸗Ungarn durch den in Berlin ver= sammelt gewesenen Areopag betraut worden war, sind beendigt, die letzten Hindernisse, welche dem freien Verkehr im Laufe des großen Stroms im Wege standen, sie sind beseitigt. Stolz auf die Mifsion, welche uns zugefallen, erkläre ich die neue Straße für eröffnet, und in der Ueberzeugung, daß dieselbe einen mächtigen und heilsamen Aufschwung der ebenso lich l he wie fruchtbringenden Entwickelung der inter— nationalen Beziehungen geben wird, trinke ich auf das Glück und Wohl unserer Völker!“

„Die drei Monarchen stießen dann mit den von der unga— rischen Regierung zu diesem Zweck gewidmeten Bechern an. Erneuter Kanonendonner und Jubel begleiteten den denk— würdigen Akt. Bei der Weiterfahrt erfolgten großartige Kund— e, e, vom rumänischen Ufer. Auf allen Anhöhen gaben ebirgs⸗Batterien Salutschlisse ab; überall waren Flaggen in den österreichischen, ungarischen, serbischen und rumaͤnischen Farben sichtbar. Bei Gura⸗Valei war am Ufer entlang eine aus sechs Regimentern bestehende Division rumänischer Dorobanzen aufgestellt, die das Ufer etwa zwei Kilometer weit einsäumte. Die Hurrahrufe der Soldaten wurden vom Kaiser mit militärischem Gruß, von den Festgästen mit stürmischen Zurufen erwidert. Ferner war ein Regiment berittener Dorobanzen aufgestellt, deren Hurrahrufe sich mit denen der Matrosen auf den dort verankerten sechs rumänischen Kriegsfahrzeugen, bezw. den für den Uferdienst bestimmten Barkassen vereinigten. Nach⸗ dem die 56 sich zur Rückfahrt gewendet hatten, fand auf sämmtlichen Schiffen Frühstückstafel statt. Bei der Rückfahrt wiederholten sich die stürmischen Kundgebungen. ;

Um 2 Uhr trafen die Majestäten wieder in Orsova ein und begaben sich alsbald mittels Sonderzugs nach . bad, wo die Ankunft um 3 Uhr erfolgte. Am Bahnhof wurden Allerhöchstdieselben von den Militär⸗ und Zivilbehörden empfangen. Unter den Klängen der ungarischen Nationalhymne schritten die Monarchen die Front der am Bahnhof un en s Ehren⸗ Kompagnie ab, bestiegen sodann die bereitstehenden a . und begaben sich in ihre Absteigequartiere. Um 6 Uhr Abends fand dann im Kursaal des Bades Hoftafel statt, an welcher außer den drei Monarchen und dem Erzherzog Joseph sämmt⸗ liche ß die Minister und das diplomatische Korps theilnahmen. Abends erglänzten auf den das Herkules⸗ bad umgebenden Berggipfeln . Der Ort selbst prangte in festlichemn Schmuck und war Abends glänzend illuminiert. Um 8 Uhr Abends begaben sich die Monarchen zum Bahnhof, wo eine Ehrenkompagnie aufgestellt und die Staatswürdenträger versammelt waren. Der Kaiser ver⸗ abschiedete sich auf das herzlichste von dem König Carl von Rumänien und dem König Alexander von Serbien. Der König von Rumänien reiste um Gif, Uhr Abends nach Crajowa und der König von Serbien um S5, Uhr nach Belgrad ab. Um 9 Uhr Abends trat der Kaiser die Reise nach Bukarest an, wo Allerhöchstderselbe heute Nachmittag ein⸗ treffen wird.

Glückwünsche zu der Eröffnungsfeier sind eingegangen von dem Deutschen Kaiser, dem i ( von ir fand, dem König von Italien und dem Papst. .

Die drei goldenen . welche die ungarische Regierung gewidmet hat und mit welchen die drei Monarchen anstießen, nahmen Allerhöchstdieselben auf die Bitte des Handels⸗Ministers Daniel als Erinnerung an die Eröffnungsfeier dankend an.

Die Wiener Blätter von gestern Morgen heben im An— Cluß an die Besprechung der P in Orsova unter em Ausdruck wärmster Sympathien fuͤr Rumänien und . uches des gaifers Franz Jofeph in Bukgrest für die Befestigung der freundschaftlichen ö zwischen Desterreich⸗ Ungarn und Rumänien hervor. ie late betonen ferner die k— 3 Wiedererneuerung der , ge e d, g,. Beziehungen Oesterreich⸗ Ungarns zu . sowie die h aftliche Bedeutung des großen Frieden wer ö dessen Abschluß der Kaiser Franz Joseph und die Könige ka Rumänien und Serbien durch ihre Anwesenheit verherr

stehenden Be

ö für dessen König die hohe Bedeutung des

menge mit stürmischen Zurufen begrüßt. Am Landungs⸗

hätten.

Bei den Landtagswahlen in Steierm ark wurden von

dem Großgru . 11 von den bisherigen Abgeordneten

wiedergewählt; neugewählt wurde Graf Carl Lamberg. Von

den , 60 Landtags⸗Abgeordneten wurden 41 wieder⸗ lt.

gewã Großbritannien und Irland.

Der Kaiser von Rußland begab sich, wie dem W. T. B.“ aus Balmoral berichtet wird, am Sonnabend Pormittag mit dem Prinzen von Wales sowie den

erzogen von Hork und Connaught auf die Jagd. Die , n von Rußland und die Königin unter⸗ nahmen eine Spazierfahrt. Gestern Vormittag wohnten die Königin Victoria, der Kaiser und die Kasserin von Rußland, der Prinz von Wales, die Herzogin von York, der Herzog und die Herzogin von Connaught sowie die übrigen Fürstlichkeiten und Lord Salisbury dem Gottesdienst in der Kirche von Crathie bei. Die Königin hatte sich mit dem Kaiser und der Kaiserin im geschlossenen Wagen dorthin begeben. In dem Schlußgebet betete der Geistliche für ein langes und glückliches Leben und für eine gesegnete Regierun des Kaisers und der Kaiserin. Nachmittags unternahmen die Fürstlichkeiten eine Spazierfahrt. Abends nahmen der Kaiser und die Kaiserin mit der Königin im Schloß Abergeldie den Thee ein und kehrten alsdann nach Balmoral zurück.

Frankreich.

Der Minister-Präsident Méline gab am Sonnabend zu Ehren des russischen Ackerbau⸗Ministers ermoloff ein Frühstück, an welchem mehrere Minister theilnahmen.

Eine Versammlung von Vertretern der landwirth⸗ schaftlichen Syndikate der Departements du Nord, Pas de Calais, Somme, Aisne und Ardennes hat, dem „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, sich der für den 14. Oktober geplanten gemeinsamen Petition an den Minister⸗Präsidenten anzuschließen, welche bezweckt, dem französischen Zucker solche Prämien zu sichern, daß durch dieselben der Wettbewerb mit dem deutschen und österreichischen Zucker auf dem Welt⸗ markt ermöglicht werde.

Rußland.

Die Genesung des Grafen Schu walow schreitet, wie „W. T. B.“ aus Warschau erfährt, langsam fort. Der Ge⸗ heime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. von Bergmann wird in einer Woche zur ärztlichen Berathung wieder nach Warschau kommen, und über die Abreise des Grafen nach dem Ausland Entscheidung treffen. ͤ ö

Der italienische Botschafter Marquis Maffei ist nach St. Petersburg zurückgekehrt.

Italien.

Wie die römischen Blätter melden, soll die Vermählung des Pprinzen von Neapel mit der Prinzessin Helene von Montenegro auf den 24. Oktober anberaumt sein. Die Bureaux und die Präsidien der beiden Kammern beschlossen vorgestern, nach der Vermählung dem König, der Königin, sowie den Hohen Neuvermählten Glückwunsch⸗Adressen in feierlicher Form zu überreichen. . .

Der „Opinione“ zufolge hat der König gestern auf Grund des Gesetzes vom 36. Dezember 1868, betreffend den italienisch⸗- tunesischen Handelsvertrag, einen Erlaß unter⸗ zeichnet, welcher bestimmt, daß bis auf weiteres in der Er⸗ hebung der Zölle auf Waaren, welche aus Tunis kommen oder aus Italien nach Tunis eingeführt werden, keinerlei Aenderung einzutreten habe.

Türkei.

Aus Philippopel wird dem „W. T. B.“ gemeldet: dort eingetroffenen Berichten aus Konstantinopel zufolge seien aus Anlaß der Anheftung eines aufrührerischen Plakats in der Mehemed⸗Moschee und wegen Entdeckung ähnlicher Vorgänge in Skutari sowie aus Anlaß der von der jungtürkischen Partei ausgegangenen Verbreitung von einigen Tausend Exemplaren einer in Genf gedruckten und gegen den Sultan gerichteten Schrift zahlreiche Haus⸗ suchungen und Verhaftungen vorgenommen worden. Auch zwei hervorragende Armenier, die im Verdacht ständen, dem revolutionären Comité anzugehören, seien verhaftet worden.

Der „Agence Havas“ wird aus Athen von gestern be— richtet, der kretische administrative Rath, welcher unter dem Vorsitz des General⸗Gouverneurs Berowitsch Pascha in Kanea jage, habe das provisorische Budget fur sechs Mongte, in welches die Summe von 2000 türkischen Pfund für die mit der Reorganisation der Gendarmerie und des Gerichtswesens beauftragten europäischen Kommissionen ein— gestellt sei, genehmigt.

Griechenland.

In Patras ist gestern der Kongreß zusammengetreten, welcher die zur Beseitigung der seit einigen Ja ren bestehenden rer ö Krisis erforderlichen aßregeln fest⸗

ellen soll.

Rumänien. Die Königin ist gestern nach Bukarest zurückgekehrt. Die Vorbereitungen zum Empfang des Kalfers von Oesterreich werden noch fortgesetzt, Die Stadt ist jetzt bereits prächtig geschmückt. Die Bureaux und die Schulen bleiben heute und morgen geschlossen.

Dänemark.

Die Kaiserin⸗Wittwe von Rußland ist mit dem Großfürsten Michael und der 8 Olga gestern Nachmittag auf der Kaiserlichen 6 t „Polarstern“ nach Libau abgereist. Die Königliche Familie hatte Aller⸗ höchstdieselbe an Bord des „Polarstern“ begleitet und dort Abschied genommen.

Amerika.

J. B. Thatcher, der zum Kandidaten der demokratischen Partei für den Gouverneursposten des Staates New⸗York nominiert war, hat die Nomination abgelehnt mit der Be⸗ gründung, daß er den Passus über die freie Silberprägung in dem demokratischen Programm mißbillige.

Asien.

Der Vize⸗König Li⸗kung⸗Chang ist gestern in YJoko⸗ hama In feen 36 ö ö tatt⸗

at, ohne daß ein Empfang ss gefunden hätte, unverzüglich die Reise nach Tientsin fortgefetzt.

Afrika. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Dongola von gestern find die 2. Brigabe sowie 3 Schwa⸗

dronen Kavallerie und 4 Kompagnien Kameelreiter nach dem Süden aufgebrochen, um die Plätze Ed⸗Debbe, Merai und Handa mit Garnisonen zu belegen.

Etatistik und Volkswirthschaft.

Das Vorkommen tuberkulöser Schlachtthtiere in den öffentlichen Schlachthzfen Bayerns während des Jahres 1895.

Die unter den Rindviehbeständen weit verbreitete Tuberkulose, welche nicht nur die Entwickelung und den Erfolg der Viehzucht, fondern auch das Erträgniß der Piehhaltung sehr beeinträchtigt, bei Verkäufen infolge der ö erhebliche Verluste und Unannehmlichkeiten verursacht und überdies infolge der nachgewiesenen Ansteckungsfähigkeit auch mit der Tuberkulose des Menschen in gewissem Zusammenhange steht, hat seit vielen Jahren auch die Aufmerksamkeit der bayerischen Staatsregierung auf sich gezogen. In den Jahren 1877179 wurde auf deren Veranlassung durch die amtlichen Thierärzte festgestellt, daß 1,670 des bayerischen Rindviehbeslandes an Tuberkulose erkrankt Bei wiederholten Erhebungen in den Jahren 1885/89 stellte sich dieses Verhältniß auf 2650 der Rinder überhaupt, auf O, 23 . der geschlachteten Thiere. Hierbei sind auch die mindergradigen 6! örtlicher Tuberkulose mit in Rechnung gezogen. Im 3. ar 28. Jahrgangs (1896) der „Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen , ist vor kurzem über die während des Jahres 1895 vorgekommenen Tuberkulosefäͤlle ein tabellgrischer Bericht veröffentlicht worden, der ein weiteres erhebliches Steigen dieses Prozentsatzes konstatiert. g

Es wurden nämlich in den öffentlichen Schlachthäusern Bayerns, auf die sich in der Hauptsache der Bericht beschränkt (aéur in Orten, in welchen lediglich , in den Schlachthäusern geschlachtet wird, während das Kleinvieh zwar der Fleischbeschau unterliegt, für dasselbe jedoch noch die, sogen. Hausschlachtung besteht, sind auch solche hausgeschlachtete! Thiere mitgezählt worden), im Jahre 1895 insgesammt 1345419 Thiere geschlachtet und von diesen 11074 oder C82 0 tuberkulös befunden. In den einzelnen Regierungsbezirken schwankt die Prozentzahl zwischen O, H6 (Oberbayern) und 1B (Niederbayern). Die folgende Uebersicht zeigt, wie hoch bei den einzelnen Thiergattungen der Prozentsatz der tuberkulösen Stücke a. im Königreiche, b. in dem meist⸗ und E. in dem am wenigsten betroffenen Kreise ist. Thiergattung a. b. Ochsen. ... 3,65 7,4 Niederbayern) Bullen... . 2,9 16,4 Oberfranken) Kühe. Il0, 35 17,3 8 Jungrinder .. 1, 3,5 (Obeipfalj

Rinder zus. 5,0 8,S8 (Riederbayern)

Kälber... 02 C007 (Oberpfaly Schweine. . 019 040 (Oberfranken) G08 Oberbayern) Schafe u. Ziegen C03 O, 26 (Unterfranken) O01 (Mittelfranken)

Speziell bei den Rindern schwankt die Verhältnißzahl unter den einzelnen Regierungsbezirken zwischen 3,5 und 8,8. Sie beträgt in Oberbayern 3,5, Niederbayern 8, , der Pfal; 3,5, der Ober— pfalz 7,6, Oberfranken 7,8, Mittelfranken ö,, Unterfranken 3, , Schwaben 6.6. Stärker ist die Schwankung unter den einzelnen Schlachtorten: In denjenigen Städten, welche mit mindestens 2000 geschlachteten Rindern vertreten sind, waren von je hundert derselben tuberkulös: in Passau 11,?, Erlangen 11,09, Landshut 10,9, Fürth 10,?“, Amberg 9, 4, Kempten 9g, 1, Augsburg 8 7, a, n, 6,8, Speyer 6, 1, Ingolstadt 5, 95, Rosenbeim b, 40, Nürnberg 4,9, Bayreuth 4,8, Kaiserslautern 4,6, Ludwigshafen 46, Würzburg 3.5, München 3,2, Straubing 3,2, Pirmasens 2,0, Bamberg 1,7. ie höchste Ver⸗ hältnißzahl unter den einzelnen Schlachtorten verzeichnet Hof, wo unter 1931 geschlachteten Rindern 541 oder 27,3 oo für tuberkulös erklärt wurden.

Von sämmtlichen 11 074 tuberkulösen Thieren sind 7199 oder 64,9 als bankmäßig freigegeben, 3561 oder 32, zur Sanitätsbank verwiesen oder zum Hausgebrauch bestimmt und nur 323 oder 2, 9 o/o als ungenießbar vernichtet worden. Soweit die icht auf. die menschllche Gesundheit es einigermaßen angängig erscheinen ließ, wurde also das Fleisch der tuberkulssen Thiere ganz oder theilweise (nach Entfernung der erkrankten Organe) zur Verwendung als Nahrung zu⸗ gelassen und so der Schaden der Gigenthümer auf das möglichst ge—⸗ ringe Maß reduziert. ̃ ö

Ueber die Verbreitung der Tuberkulose beim Rindvieh liegen auch aus anderen Staaten statistische Erhebungen vor. Des inter 6. Vergleichs wegen stellen wir dieselben hier kurz zusammen.

s waren im Königr. Preußen (1894) von 777 029 geschlachteten Rindern 69 996 od. 9g, 0 o tuberkulss, Sachsen (1894) . 78 459 geschlachteten Rindern 16911 od. 21,5 0 tuberkulös, Bayern (1895) 194204 geschlachteten Rindern 11 074 od. 5, O 0 tuberkulös. Von den tuberkulösen Rindern wurden theilweise dem Konsum entzogen, der Freibank überwiesen oder zum n n, rm bestimmt

waren.

C. (Oberbayern) (Oberbayern)

(Pfali) (Oberbayern) 5 berbayern)

. Pfalh O04 (Niederbayern)

als ungenieß⸗ bar vernichtet

4,4 oo

als bankwürdig freigegeben

im Königr. Preußen 91,7 Sachsen 91,4 3, 44 0 / Bayern 64,9 0, 2,9 Oo

Nach einer Uebersicht der Resultate des Betriebes der öffent · lichen Schlachthäuser in Preußen für 1894 wurden in den 290 Schlachthäusern von je 100 geschlachteten Rindern tuberkulös befunden in den Regierungsbezirken: Stralsund 30,07, Schleswig 26 80, Magdeburg 16.54, Koblenz 16,29, Danzig 1606, Köslin 15,97, Merseburg 15,48, Lüneburg 14,33, Bromberg 13,08, Aurich 1218. Marienwerder 11,45, Wiesbaden 11,42, Berlin 11,03, Liegnitz 19,40, Frankfurt 9,79, Sppeln 966, Stettin 9,59, Arnsberg söß, Trier 8,5, Hildesheim 5, Potsdam 7323, Caffel 5.8? Posen beb7, Aachen 4.96, Düsseldorf 4,76, Erfurt 4,17, Sigmaringen öh, Breslau 98, Köln 2.85, Königöberg z.s65, Hannover 3, 5, Winden. 6, Guinbinnen j, gi, Denahrüch 1.ii, Münster oö. Die Häufigkeit der Tuberkulose schwankt somit zwischen 0, gs und 30,07 do der geschlachteten Rinder.

Eine Entschädigung für Verluste durch Tuberkulose ist bis jeßt nur in Niederösterreich gewährt worden, woselbft nach dem Gesetz vom 11. April 1891, betreffend die Gründung eines Thierseuchenfonds, a rascherer Til auß der Rotzkrankheit, des Milzbrandes, des Rauschbrandes und der 6 sucht Siio des Stau werthes für zu Grunde gegangene Thiere vergütet werden. Bei Erlaß des he es war in Bezug auf Leert 'r ein durchschnitt⸗ licher ö ust von 300 Rindern angenommen. Der wirkliche

t

Verlust betrug jedoch im Jahre 1893 schon 975 Stück. Im Jahre 1896 belief sich die Entschäͤdigung für tuberkulöse Rinder in Nieder⸗ österreich auf 100 999 Fl, wobei nur dasjenige Fleisch entschäͤdigt wurde, welches nicht zur menschlichen Nahrung zugelassen wurde. Neuerdings ist auch Frankreich mit einem e. zur Entschädigung der Tuberkuloseverluste (in Verbindung mit Tuberkulinimpfung) vor⸗ gegangen, dessen Resultate noch nicht bekannt sind.

ur Arbeiterbewegung.

In Ham burg haben heute Arbeiter, welche Getreide auf Accord verladen, etwa 400 bis So, die Arbeit niedergelegt und verlangen eine Lohnerhshung. Bisher waren, wie * L. 89 meldet, für die Tonne 45 3 Chah worden; die Ausständigen ver⸗ langen jetzt Sätze von 50 und 56 3.

Aus Köln wird der „Frkf. Itg. berichtet: Die Direktion der Kölner Baumwollfspinnere? und Weberei hat auf die Mit-

das letztere als Einigungsamt angerufen haben, jeden Ginigungsversuch abgelehnt. . beschlofsen die u e n pinner, r J Arbeit nur wieder aufjunehmen, wenn sämmtliche gestellten Forderungen bewilligt würden (vgl. Nr. 224 d. BI.). In Görlitz haben, einer Mittheilung des „Vorwärts zufolge die Handschuhmacher der Firma A. Kupsch (Inhaber Trepera die Arbeit n , . weil vier Kollegen entlassen worden sind. Aus Leipzig berichtet die ‚Lpj. Ztg. zur Lohnbewegung der

Buchbinder, Die Buchbindereibesitzer verhandelten am reitag in einer von ungefähr 70 Arbeitgebern besuchten Ver⸗ ammlung über die ihnen von den Gehilfen vorgelegten For⸗ derungen. Nach Klarlegung der Verhältnisse beschloß die Ver⸗ sammlung in Form einer Resolutlon, die , n,, . in der Hauptsache zu n . namentlich hinsichtlich der Arbeits« zeit, des Stundenlohnz und der Ueberzeitarbeit. Ausschlaggebend war für diesen Beschluß besonders die Thatsache, daß bereits eine ziemlich große Anzahl von Arbeitgebern die Forderungen der Gehilfenschaft gnerkannt hat. Die Aufftellung des neuen Accordtarifs wurde vor. läufig verschoben, jedoch betonte man, 2 die Prinzipale zur , , ihrer Interessen auch in dieser Angelegenheit unbedingt einheitlich un geschlossen von vornherein handeln müßten (vgl. Nr. 227 d. Bl.). Hier in Berlin haben, wie der Vorwärts“ berichtet, die 3 der Buchdruckerei von Langenscheidt wegen Lohn- treits die Arbeit niedergelegt. Der Boykott der (sozialdemokra⸗ tischen) Berliner Arbeiker über die mn, ,, esellschaft ist von den Delegirten zur Gewerkschaftskommission aufgehoben worden. Die Betriebsarbeiter der fünften , Gas⸗ anst alt bei Schmargendorf haben gestern die Arbeit eingestellt. Die Arbeiter haben, wie die „Vofss. Itg. mittheilt, gegen die Lohnver⸗ hältnisse nichts einzuwenden, sind aber mit der langen Arbeite zeit unzufrieden. In der städrischen Gazanstalt in der Danziger Straße sind 0 Arbeiter entlasen worden,. Die Entlassung ist erfolgt auf die Weigerung der Arbeiter, Sonntags wieder 18 Stunden zu arbeiten, nachdem sie im Frübjahr eine nur zwölfstündige Sonntagt⸗ arbeit durchgesetzt hatten. Die Arbeiter der Gagzanstalt in der Gitschiner Straße, an die dieselbe Forderung gerichtet war, haben

sich gefügt. Kunst und Wissenschaft.

Die 68. Versammlung deutscher Raturforscher und Aerzte ist, wie bereits gemeldet, am Freitag geschlossen worden. Von den zahlreichen Vortraͤgen in den Sektionen können hier nur einige besonders wichtige Themata, die über das spezielle Fachintereffe hinausgreifen, Rücksicht, finden. In der Abtheilung für in nere Medizin sprach, wie wir einem Referat der Münch. Allgem. Itg.“ entnehmen, u. A. Prof. Benediet (Wien) über die Thätigkeit des menschlichen Herzens in Röntgenstrablenbeleuchtung. Es wurden die Versuche besonders an mageren Individuen so angestelll, daß der ganze Brustkorb derselben den Röntgenstrahlen ausgefetzt wurde. Auf dem dahinter fluoreseirenden Lichtschirm konnte man dann deutlich die Pulsation des Herzens und der großen Blutgefäße wahr nehmen. Redner hat dabei wichtige Resultate in Bezug auf die Ent⸗ kerung des Blutes in die Blutgefäße bei der Zusammenziehung des Herzens (Systole) erhalten. Auch ist es nach seiner Ansicht möglich, auf diese Weise das Vorhandensein von nr n,, ,. der großen Blutgefäße (Aneuryzmen), für welche Erkrankung es bisher an einem sicheren diagnostischen Hilfsmittel fehlte, genau festzustellen. In der gleichen Abtheilung zeigte Professor Bianchi (Rom) einen böchst interessanten Apparat zur Projektion des Körperinnern nach außen vor, dem er den Namen „Phonendoskop“ beigelegt hat. Redner, der sich der klassischen lateinischen Sprache bediente, erläuterte, daß der Apparat zur Hörbarmachung sowohl normaler, wie krankhafter Geräusche im Körper diene. Er übertrifft die bisher zu diesem Zweck vorhandenen Hilfsmittel in hohem Maße. Es ist möglich, mit dem neuen Apparat die Grenzen sämmtlicher Brust. sowie Bauchorgane, sowie das Maß ihrer Füllung genau auf die Körperoberfläche zu projizieren. Der ganze Apparat besteht aus zwei übereinander⸗ liegenden Kautschukplatten und ist in sehr einfacher Weise zu handhaben, sodaß seine rasche Einführung in die Praxis zu er— warten steht.

Eine sehr interessante Vorrichtung wurde in der Abtheilung für Hygiene vorgezeigt. Es handelt sich um einen Rettungsapparat für Bergleute. Derselbe führt den Namen . von Professor Dr. Gärtner (Wien), und besteht aus einem Athmungsbeutel, einer Sauerstoffflasche, einem Laugengpparat und der Nasenklemme. Die Sauerstoffflasche enthält 60 J Sauerstoff bei 100 Atmosphären Druck. Der Apparat dient dazu, dem Bergmann in der Gefahr, d. h. wenn sein Leben von vorbeiziehenden schädlichen Gasen bedroht ist, den nöthigen Sauerstoff zuzuführen.

n einer vereinigten Sitzung der Abtheilung für Zoologie, Pathologie und pathologische Anatomie, sowie Anatomie und Physlologie hielt Professor Bo en (Breslau) einen Vortrag, der geeignet ist, in weiten Kreisen Aufsehen zu erregen. Es ist ge—⸗ nanntem Gelehrten gelungen, auf dem Wege der künstlichen Züchtun Doppelwesen heranzubilden. Seine Experimente beschäftigen i vorerst mit Amphibien. Er vereinigt beispielsweise zwei Froschlarven, nachdem er jeder derselben eine kleine Wunde beigebracht hat, mit dünnem Silberdraht und sieht, daß die beiden Wesen sich zu einem einheitlichen monströsen Doppelwesen entwickeln. Es ist ihm ge⸗ lungen, solche Doppelwesen bis über die Metamorphose hinaus zu erhalten. Vortragender zeigt ein in einem Glase munter herum—⸗ schwimmendes Froͤschlein, dem ein zweites kleines Thier aus dem Rücken hervorwächst, das sich lebhaft bewegt. Es findet eine voll⸗ ständige Kommunikation der Organe der beiden Wesen statt. Manch⸗ mal haben diefelben ein Her, manchmal auch zwei. Weiter ist es dem Redner geglückt, die Hälften zweier verschieden er Froschlarven w zu lassen. Ein Zusammenwachsen verschiedener, wenn auch nahe verwandter Arten, zum Beispiel der Kröte und des Frosches, ist bisher nicht gelungen. Es ist mit diesen Versuchen der Beweis erbracht, daß das alte naturwissenschaftliche Axiom omne Livum ex ovo (jedes lebende Wesen stammt aus einem Ei) der Modifikatton fähig ist, insofern als ein Wesen auch aus zwei Eiern künstlich hervorgebracht werden kann.

er en anderer . Urtheil

98, Lom

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theilung des Vorsitzenden des Gewerbegerschtg, daß die Aus standigen

implon (konvp. Schwz. W. )