ö Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 29. September.
Sein Majestät der Kaiser und König nahmen ö. in Rominten den Vortrag des . des Geheimen ivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Pr. von Lucanus entgegen. Gestern Mittag erlegten Seine Majestät einen un— ewöhnlich starken Zwanzigender und am Abend einen echzehnender.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats— Minister Freiherr von Marschall ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat seine Dienstgeschäfte wieder über- nommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Direltor Freiherr von Stengel iff vom Ürlaub nach Berlin zurückgekehrt.
Nach telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine sind S. M. S. „Kaifer“ — Flaggschiff der Kreuzer⸗Diviston — Kommandant Kapitän zur Sce Zeye, mit dem Chef, Kontre-Admiral Tirpitz an Bord. und 8 m , JYvene n, Kommandant Korvetten⸗Kapitän du Bois, am N. d. M. in Yokohama angekommen.
Sachsen.
Seine Majestät der . hat sich gestern Nachmittag von Dresden zu mehrtägigem Aufenthalt nach Rehefeld be— e, ö hre . die Königin heute nachzufolgen gedenkt.
Baden.
Die von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog vorgestern bei der Enthüllung des Krieger-⸗Denkmals in Mann“ heim gehaltene Ansprachè lautete nach der „Karlsruher . wie folgt:
Meine verehrten Freunde! Ich bin hocherfreut, einer Feier an⸗ wohnen zu können, deren Grundton Dankbarteit heißt. Die Stadt Mannheim und alle diejenigen, die mit ihr diefes Benkmal gesetzt, haben dadurch einen Beweg der Dankbarkeit gegeben, der das schönste Zeugniß für sie selbst ist. Dankbar zu sein für das, was mit treuer Hingabe und Aufopferung errungen wurde, mit Hingabe des Lebens, mit Hingabe alles Theuren, was man besitzt, das zu ehren, das für die Zukunft richtig zu bezeichnen, das 'ist Ehre für diejenigen, die es unternehmen. Ich richte mich nun aber ganz besonders an die Veteranen des Jahres 1870171 und sage ihnen nochmals Dank für ihre Hingabe, für ihre Treue. Kann 3 etwas Schöneres geben, als den Hinweis auf diefe fei in der so Großes erreicht wurde und der wir die deutsche Kasserkrone zu verdanken haben, die Einigung des Deutschen Reichs, das vorher nicht be— standen hat? Wir freuen uns an dem Bestehenden, aber meine Freunde, wir müssen uns fragen: Wie erhalten wir das?“ Da giebt es nur eine Antwort. Wir finden sie darin, daß Alles ohne Unterschied zusammenstehen muß, auf Treue und Hingebung gebaut, unter int usemnn aller anderen Interessen, wenn es gilt, das Eine hoch zu halten, für das so viel Blut . wurde. Lassen wir also dasjenige, was nicht dazu gehört, und einigen wir uns so, wie das Heer geeinigt war und sist. Ünd geloben wir dem, der uns anhört, daß wir treu sein wollen für das Vaterland, treu und hingebend für unfere Pflicht, stets das Ziel im Auge behalten, das wir anstreben müssen, zu erhalten, was geschaffen wurde. Auf dieses Gelöbniß hin, meine Freunde, kann ich nur noch einen kurzen Hinweis geben auf das, was ich vorhin schon bezeichnete, Es ist das die Kaiserkrone, das Einigungebild des Deutschen Reichs, des deutschen Volks, das Einigungebild, das uns in die Zukunft leuchten und den ferneren Generationen die Wege zeigen soll, die sie einzuschlagen haben. Die Verkörperung dieses Jieles ist die Person unseres Kaisers. Damit, meine Freunde, schließe ich und fordere Sie auf, mit mir einzustimmen in den Ruf, der Alles in sich schließt für uns Deutsche: der Deutsche Kaiser lebe hoch! hoch! hoch!“
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Wie die „Cob. Ztg.“ vernimmt, tritt mit dem 1. Oktober eine Neuorganisation einzelner Hofbehörden in Kraft. Der Leiter des Herzoglichen Geheimen Kabinets, Präsident Pr. Tempeltey wirs an dem gedachten Zeitpunkt sein Amt niederlegen und in den Ruhestand treten. Das bisherige Geheime Kabinet wird aufhören zu bestehen; ebenso wird das Herzog—⸗ liche Privatbureau aufgehoben. Die ee, beider Behörden werden einer neuen Hofbehörde übertragen, welche die Bezeichnung Herzogliches Kabinet“ führt. Als Vorstand dieses Herzoglichen Kabinets wird der bisherige Chef des Privat⸗ bureaus, Schloßhauptmann Rothbart fungieren. Mit der Aufhebung des Privatbureaus wird auch die gene . ,, ihren Namen wechseln und nunmehr Herzogliche
abinetskasse werden.
Desterreich⸗Ungarn.
Bei dem Hofdiner, welches am Sonntag in Herkulesbad stattfand, brachte der Kaiser Franz Joseph, wie, W. T. B.“ berichtet, folgenden Toast aus:
Ich trinke auf die Gesundheit meiner erhabenen Gäste, Ihrer Majestäten des Königs von Rumänien und des Königs von Serbien. Indem ich Ihnen dafür danke, daß Sie die Güte hatten, das Feft, das wir heute feiern, mit Ihrer . zu beehren, wünsche ich Ihnen Glück und Ihren Ländern Wohlergehen, und ich hoffe, daß die Bande aufrichtiger Freundschaft, die mich an Sie knüpfen, immer⸗ dar ihren treuen ar, finden werden in den freundnachbarlichen Beziehungen unserer Staaten.“
Der König Carl von Rumänien erwiderte hierauf:
Tief gerührt durch die liebenswürdigen Worte Eurer Majestät, bitte ich, für dieses Zeichen des Wohlwollens meinen lebhaftesten Dank entgegennehmen zu wollen! Mit aufrichtiger Freude bin ich der e . inladung Eurer Majestät nachgekommen, der Inaugu— ration der Arbeiten am Sisernen Thore beizuwohnen. durch welche die letzten Hindernisse, die bisher der Schiffahrt auf der Donau im Wege standen, zum Nutzen aller Ufer⸗ tagten beseitigt werden konnten. Die . an dieses schöne Fest wird mir um so theurer bleiben, als es mir das Glück verschafft at, Eurer Majestät an der Grenze meines Landes den Willkomm
ten Bande enger zu knüpfen und
ruß bieten. Möge diese Begegnung dazu beitragen, die so glückli k r . f ö
er Freundschaft zwischen unseren Staaten no ihre wirthschaftliche Entwickelung und festen und dauernden Grundlage zu
a egen, und
und Königin!“
Ich bin se Eure Kaiserliche sprochen haben.
leistet. Die
stets diese Bande
zwischen unseren dur
lebe Ungarn Franz Königin!“
Das Wien
Bor
des Monarchen
Strom schützten Unter den
und 2 Mitglied
und des Fürsten Kaiserin Ale
den italienischen
gestorben.
spruch gegen die
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der letzteren zurü
seien,
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herbeiführen.
statt behufs B welche bei der
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chern. In dieser Hoffnung schließe ich mich von ganzem
getreten sind.
eer widerhallen soll: DOesterreich, König von Ungarn! Es lebe Ihre Majestät die Kaiserin
8
ger nenn heißen 366 en an, welche die treuen Unterthanen Eurer r Eure ihrem Rufe, der heute von den Alpen bis an das Sch
kajestät und deren erhabenes Haus unaufhörlich warze Es lebe Seine Majestät der Kaiser von
Sodann brachte der König Alexander von Serbien folgenden Toast aus:
r gerührt von den liebenswürdigen Worten, welche und Königliche gpostolische Majestät soeben ausge= Mit lebhafter Freude habe ich der huldvollen Ein⸗
ladung Eurer Majestät zur Eröffnung des Eisernen Thores Folge ge⸗ Beziehungen freundschaftliche, . ortwährend zu befestigen, und ich hege die feste Gefu, daß unsere heutige Zusammenkunft hierzu beitragen wird. ie zahlreichen merkantilen und wirthschaftlichen Beziehungen, welche
waren Wunsch,
Ländern
unseren . mein
zwischen war stets
und es
Staaten bestehen, werden noch erleichtert werden
ch die Eröffnung des Kanals am Eisernen Thor, und ich bitte Eure Majestät, sowohl an meine tiefen Gefühle der Freundschaft und der Achtung, wie au Seine 2 der Kaiser von Oester eich
ofeph, es lebe Ihre Majestät die Kaiserin und
ch an die meiner Völker glauben zu wollen. Es und König von
er „Fremdenblatt“ hebt in einem Artikel
über die Eröffnung des Kanals am Eisernen Thore hervor, welche Weihe die Theilnahme der drei Monarchen der Eröff⸗ er en verliehen habe. e t
des Schiffes, welche an die Gemeinsamkeit der Interessen DOesterreich⸗Ungarng, Rumäniens und Serbiens erinnert habe, trage den Ton aufrichtiger Friedensliebe, der alle Kundgebungen
Die Ansprache des Kaisers an
auszeichne. Rumänischerseits sei dem Fest ein
besonderer Glanz durch die Aufstellung der Truppen am Ufer des Stroms verliehen worden. Das Blatt erblickt in dem Erscheinen der rumänischen Truppen ein i en dafür, daß das Königreich Rumänien an der Seite —
die Wacht an der Donau halte und beide Donaufürsten den
. Ungarns
17 Abgeordneten der Städte und den 3 Ab⸗
geordneten der Handelskammern zu dem früheren oberöster⸗ reichischen Landtag befanden sich 16 Liberale, 3 Kon— servative und ein .
11 Libergle, 4 Konservative, 1 Antiliberaler, 2 Deutschnationale
Nunmehr sind gewählt
er der Gewerbepartei.
Großbritannien und Irland. Der Kaiser von Rußland sowie die in Balmoral an⸗ wesenden großbritannischen Prinzen begaben sich gestern in Begleitung des Hof⸗Ministers Grafen Woronzow⸗Daschkow
Galitzin auf die Jagd. Die Königin und die randra unternahmen eine Ausfahrt. Lord
Salisbury sowie der russische Botschafter von Staal waren für gestern Abend bei der Königin zum Diner geladen.
Nach einer Meldung des „Dailnj Chronicle hatte Lord Salisbury am Sonntag eine einstuͤndige Audienz bei dem Kaiser von Rußland.
Frankreich.
Der Minister des Aeußern Hanotaux machte in dem estern Vormittag abgehaltenen Ministerrathe Mittheilung über den Stand der Verhandlungen mit der italienischen Regierung in Betreff des Ablaufs des italienisch⸗tune⸗ sischen Handels vertrages.
Später empfing der Minister Botschafter, Grafen Tornielli, und den
französischen Botschafter in Berlin, Marquis de Noailles, der auf seinen Posten zurückkehrt.
Die Regierung hat, der „Agence Havas“ zufolge, den Kardinal⸗ erf schweren Verantwortung gewarnt würde, falls die von ihm aus erfolgten Bekehrung des Frankenkönigs Chlodwig zum Christen⸗ thum veranstalteten Feste ihren ausschließlich religiöfen Charakter verlieren sollten. .
Der ehemalige Marine⸗Minister, Admiral Roussin ist
von Reims Langenieux vor der welche er auf sich laden Inlaß der vor 1400 Jahren
Rußland.
Der helgische Gesandte Baron Pitteurs⸗Hiegaerts ist, wie W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, am Sonntag Abend gestorben.
Der chinesische Gesandte Sßgu⸗-King⸗Chen hat sich zum Besuch der Ausstellung von St. Petersburg nach Nischni⸗ Nowgorod begeben.
Italien.
Im Schlosse zu Aglis vollzog gestern der Bischof von Jorea die Taufe der Tochter des Herzogs von Genua. Die Königin Margherita wohnte der bei; der König von Sachsen wurde als Pathe durch den Grafen von Turin vertreten.
Die Opinion, meldet, die Rheder des holländischen Schiffs „Doelwyk“, das im August wegen Kriegskontrebande beschlagnahmt wurde, hätten bei dem Marine⸗Minister Ein⸗
eier als Pathin
Beschlagnahme erhoben. Schweiz.
Gegen das Bundesgesetz über die Bundesbank sind bis e Unterschriften gesammelt. bewegung G0 doo Unterschriften zu erlangen.
Man hofft,
zufolge, bis zum Ende der Referendums—
Türkei.
Das Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ meldet
nopel, die Pforte habe an ihre Botschafter
eine Note gerichtet, worin sie die gute Stellung betone, welche die Armenier bisher im ottomanischen Reich inne habt hätten. Ferner weise sie darin die ungerechtfertigten
estrebungen ck, hebe die Reformen hervor, welche vor einem
Jahre angenommen worden und in der Ausführung begriffen und schließe mit dem Regierungen zu ersuchen, die in den bezüglichen Ländern be⸗ findlichen armenischen Ein Irade des Sultans verfügt die Ein
Auftrage, die betreffenden evolutionsherde unschädlich 9 machen.
erufung en National versammlung behufs Vor—
nahme er e e n en en 3. eldung des Matin“ zufolge, theilte der , .
Botschafter Cambon den Vertretern der übrigen
mit, er habe dem Sultan erklärt, eine
Ruhestörungen würde eine bewaffnete Intervention Europas
roßmächte rneuerung der
e
Am . eine Konferenz der Botschafter
eitigung einiger , Schwierigkeiten,
usführung der Reformen für Kreta ein⸗
Die öffeniliche Augstellung der bei Armeniern aufgefund . ist auf eine Vorstellung der Botschafter i gegn worden.
Der „Politischen Korrespondenz“ zufolge wird von ö gebender elf er Seite die Hell n der int, nh angeblich vor kurzem stattgehabten Meßeleien in Kaisarie
56 ssiehe Nr. 23
Kharput und anderen Ortschaften Kleina . net.
d. Bl.) als absolut unbegründet bezei
Rumänien.
Der Kgiser von Oesterreich traf, wie ‚W. T. B. berichtet, gestern früh um 6i, Uhr in Ver ciorova ein, wo Allerhöchstderselbe von dem Minister⸗Präsidenten Sturd a, dem Kriegs⸗Minister, Divisions⸗General Budisteano, dem eneral⸗ stabs. Chef und dem Kommandanten des J. Armee Korps Divisions General Berendei empfangen wurde. Der Minister. Präsident Sturdza hieß den Kaiser im Namen des Königs willkommen und . die Generale vor. Der Kaiser reichte denselben die Hand und beehrte jeden Einzelnen mit einer An— sprache. Nachdem Allerhöchstderselbe darauf die Front der Ehren⸗ Kompagnie abgeschritten ö. ließ Seine Majestät sich dem Distrikts⸗Präfekten, welcher mit 50 Bürgermeistern des Distriktz erschienen war, vorstellen. Die Abr f. des Kaisers erfolgte unter ,, , Kundgebungen des Militärs und der ver— sammelten Volksmenge. Um g Uhr 25 Minuten traf der Kaiser in Crajova ein, wo er von dem König von Ru— mänien erwartet wurde. Der Kaiser umarmte und küßte den König und schritt demnächst die Front der Ehren— Kompagnie ab. Die Musik spielte die österreichische National⸗ hymne. Die Volksmenge begrüßte den Kaiser enthufiastisch. In Slatina sangen die Schüler der öffentlichen Schulen die oͤsterreichische Nationalhymne in rumänischer Sprache. In Pitesti wurden die Behörden dem Kaiser vorgestellt. Der 3 unterhielt sich besonders lange mit Dinu Bratiano, dem Sohn Jean Bratiano's. Die Ankunft in Bukarest erfolgte um Ii /a Uhr Nachmittags. Auf dem Bahnhof wurden die Majestäten von einer überaus zahlreich versammelten Menschenmenge mit enthusiastischen Hurrah⸗Rufen begruft. Zum Empfang waren daselbst, anwesend: die Königin Elisabeth, die Prinzessin erdinand von Rumänien, der Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha, Vertreter der Zivil- und Militärbehörden und aller öffentlichen Körper— schaften. Die Truppen der 3. Division bildeten vom Bahn⸗ hofe bis zum Königlichen Palais Spalier. Der Bürgermesster Robesco überreichte dem Kaiser Brot und Salz und hieit dabei folgende Ansprache:
„Die Mitglieder des Gemeinderaths von Bukarest schätzen sich glücklich, Eurer Majestät ibre ehrfurchtsvollste, wärmste Huldigung ju Füßen zu legen. Im Namen der Hauptstadt des Königreichs biete ich Eurer H hestt altem Landesbrauch gemäß Brot und Sal dar. Ich begrüße in Eurer Majestät den mächtigen Monarchen, welcher mit so viel Eifer an der AÄufrechterhaltung des für das Ge— deihen der Völker so nothwendigen Friedens arbeitet. Es lebe Seine Majestät Franz Joseph!“
Der Kaiser Franz Joseph erwiderte in huldvollster Weise und sagte, er sei geruͤhrt von dem herzlichen Empfang, den er in Rumänien finde. Der König von Rumänien stellte sodann dem Kaiser die Minister vor. Der Kaiser reichte ihnen die Hand und beehrte jeden Einzelnen mit einer Ansprache. Im Empfangssaale, wo der König dem Kaiser mehrere hohe Zivil⸗ und Militärwürdenträger vorstellte, überreichten Damen dem Kaiser prachtvolle Bouquets. Beim Einzuge in die Stadt fuhren der Kaiser Franz Joseph und der König Carl in einem sechsspännigen Wagen; in einem zweiten Wagen folgte die . Elisabeth mit dem Prinzen und der fn Ferdinand und dem Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha; im nächsten Wagen fuhren der österreichisch⸗ungarische Minister dez Aeußern Graf Goluchowski und der rumänische Minister⸗Präsident Sturdza. Zwei Eskadrons Gendarmen bildeten die Eskorte. Das überaus zahlreiche Publikum begrüßte die herr gr auf das lebhafteste. Nach dem Ein⸗ treffen der Majestaͤten im Palais erfolgten Vorstellungen. Der Kaiser Franz Joseph begab sich sodann nach der österreichisch ungarischen Gesandtschaft und empfing daselbst den katholischen Klerus, das diplomatische Korps und eine Deputation der österreichisch- ungarischen Kolonie. Gegen 5i/ / Uhr kehrte der Kaiser unter erneuten Hul— digungen der Menschenmenge nach dem Palais zurück. An dem Galadiner, welches um 7 Uhr Abends im Königlichen Schlosse stattfand, nahmen die Majestäten, der Prinz und die Prinzessin Ferdinand von Rumänien, der rg von Sachsen⸗Coburg und Gothg, die gegenwärtig im Amt befind—⸗ lichen und die früheren Minister, das diplomatische Korps, Generale und andere Würdenträger theil. Um Si , Uhr Abends wurde ein großer i, , verbunden mit einem Fackel⸗ ug, ausgeführt. as Diner endete gegen 10 Uhr, worauf . die Majestäten in ihre Gemächer zurückzogen. Die Stadt Bukarest war glänzend beleuchtet, und eine zahlreiche, be— geisterte Menschenmenge füllte die Straßen.
Bulgarien.
Gestern haben die mehrtägigen bulgarischen Korpsmanöver bei Lowtscha mit einem Siege des DOstkorps ihr Ende ge⸗ funden. Am Sonntag fand im Hauptquartier ein Gala— ziner statt, an welchem der Fürst Ferdinand, der Kriege— Minister Petrow, die Militär-Attachss der österreichisch⸗ ungarischen und der französischen Botschaft in Kon⸗ stantinopel sowie die . Offiziere, welche den Manövern beigewohnt hatten, theilnahmen. Der Fürst Ferdinand dankte den ausländischen Offizieren für ihre Theilnahme an den Manövern, während der Kriegs-Minister Petrow einen Trinkspruch auf den Fürsten und der rumänische Oberst Greceanu einen solchen auf die bulgarische Armee ausbrachte.
Dänemark.
Der König und die Königin sind gestern Abend 10 Uhr an Bord der Yacht „Danebrog“ nach Warnemünde ab⸗ . und werden sich von dort zum Besuch des Herzogs und er Herzogin von Cumberland nach Gmunden begeben.
Afsien. . Nach einer in Madrid knee ef, Depesche soll sich die allgemeine Lage in Manila gebessert haben.
Afrika.
Die Londoner Blätter veröffentlichen ein Telegramm 3. Kapstadt, wonach das Kriegsgericht den Major att fre ,, habe, der verhaftet worden war, weil er den Häup
ling Makoni hatte erschießen lassen.
Nr. 41 des ‚Fentralblattg für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichs amt des Innern, vom 75. September, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat. Wesen: e e, en zur Vornahme von Ziwilstands⸗ Akten. — 2 . . der Ein⸗ nahmen des Reichs vom 1. April 1896 bis Ende August 1595. — 3) Zoll. und Steuer ⸗Wesen: Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — 4) Polizei⸗Wesen: Ausg— weisung bon Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 39 des Centralblatts der Bauverwaltung, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 26. September, at folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst Nachrichten. — Nichtamt⸗ iches: Die Berliner Gewerbe. Austzstellung. XI. (Fortsetzung.) — Die Architektur auf der diesjährigen Internationalen Kunftausstellung in Berlin. (Schluß. . Der wirthschaftliche Einfluß von Schleusen und Umwegen bei künstlichen und natürlichen Wasserstraßen. (Schluß.) — Die Brücken der Sibirischen Eisenbahn. — Vermischtes: Welt- bewerb um Entwürfe ju Wohnungseinrichtungen. — Wettbewerb um Gntwürfe zu einem Titelkopf für die ‚Deutsche , — Anfrage. — Wasserdichte und schalldämpfende Brückengbdeckungen nach der Bauart Boedecker's. — Stroof'sche Arbeiter- Schutzbrillen. = City und Südlondonbahn. — Bücherschau. — Neue Patente.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Deutschlands Außenhandel im Monat August 1896.
Die von dem Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen „Mongtlichen Nachweise über den Auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets? bringen in dem Augustheft nachstehende Zahlen. Gt
etrugen . die Einfuhr die Ausfuhr im August 1896. 33 646 269 (100) kg 22 106762 (100) kg ö 3 1895. , ,,, mithin mehr gegen 1855 S7 0 231 (IGM kg 185 441 (100 Rg darunter Edelmetalle im . ö, übrigen
August 1896. mithin alle . Waaren im August 158945 33 643 941. . 22106463. Für den Zeitraum Januar / Augu t werden nachgewiesen: die Einfuhr die Ausfuhr Januar / August 1896 mit 231 066 030 (100) kg 164 511 200 (100 kg ö 18965 205 364 556 151 705 450 .
mithin mebr gegen 1355s Vi Tido, , ö rd rr darunter Edelmetalle im 75 7 . übrigen
August 1896. mithin alle Waaren im August 1896 231 058 757 164 508 514 w Cine Steigerung der Mengen ist somit in Ein, und Ausfuhr ein etreten. ; In den einzelnen Waarengruppen haben im Vergleich mit dem Vorjahre die Mehreinfuhren im Au gu st 1896 betragen zusammen 1 708199 (100) Kg, die Mindereinfuhren . 8 ,, mithin die Mehreinfuhren im Ganzen ö F. ö FE Die größten Mehreinfuhren entfallen auf Erden und Erze, Getreide, Abfälle, Eisen und Eisenwaaren, Droguen ꝛc, Petroleum, Thenwaaren, während größere Mindereinfuhren entfallen auf i und Holjwaaren, Steinkohlen ꝛ6, Flachs c, Oele und Fette, ieh, Wolle und Wollenwaaren. In dem Zeitraum Janugr / Au gu st betragen die Mehreinfuhren gegen das Vorjahr in den verschiedenen Waarengruppen zusammen 27 123 150 (100) kg die Mindereinfuhren ö 181 8. mithin Mehreinfuhren im Ganjen Z oö T. Tod FE Die hauptsächlichsten Mehreinfuhren kommen auf Stein kohlen ꝛc. Erden und Erze, Getreide, Holj und Holjwaaren, Abfälle, welchen sich noch eine Reihe anderer Waarengtuppen mit weniger erheblichen oder kleinen Mehreinfuhren anschließen. Die Rinder ein fuhren entfallen in erster Linie auf Vieh, Baumwolle und Baumwollenwaaren, Flachs ꝛc., Oele und Fette sowie in nicht erheb⸗ lichen Mengen auf einige andere Waarengruppen. Die Mehrausfuhren der einzelnen Waarengruppen im Monat August 1896 im Vergleich mit dem Vorjahr betragen zusammen 969 230 (100) Kg die Minderausfuhren . , mithin Mehrausfuhr im Ganzen T TT Tos kg Die größten Mengen der Mehrausfuhren entfallen auf Steinkohlen 2, Erden und Erze, Thonwaaren, Getreide, Kurz⸗ waaren 2c. Kupfer und Kupferwaaren, Theer z,, Steine und Stein waaren. Mit erheblichen Mindergusfuhren sind zu verzeichnen: Eisen und Eisenwaaren, oh und Holzwaaren, Material- ꝛc. Waaren, Droguen 24, Abfälle, Oele und Fette. Der Zeitraum Din m gn, 1896 ergiebt im Vergleich mit dem Vorjahrszeitraum eine ehrausfuhr von zusammen ; ; 13 911 692 (100) kg und · Minderausfuhren von zusammen 1105 942 '
mithin Mehrausfuhren im Ganzen. I2 805 750 (100) Kg Die Mehrau fuhren e len mit den größten Mengen auf Steinkohlen A, Steine und Steinwagren, schann Thonwaaren, Erden und Erze. Cisen und Eifenwaaren, Holz und Holzwaaren, Material⸗ ze. Waaren, Droguen ꝛc., Theer 2c., Instrumente und Maschinen, Kur jwaaren 2c. ußerdem sind mit erheblichen Mehr⸗ gusfuhren noch zu nennen? Oele und Fette, en und Pappwaaren, Kupfer und Kupferwaaren, Baumwolle und aumwollenwaaren, Zink und Zinkwaaren, Wolle und Wollenwaaren, sowie noch eine Reihe anders; Wagrengruppen mit kleineren Ausfuhrüberschüssen. Ab Mit erheblichen Minderaus fuhren find zu nennen: Getreide, fälle, sodann noch . und Felle, Vieh, Flachs ꝛc., unvollständig deklarierte Waaren, Glas und Glaswaaren, Leinengarn und Leinen=
waaren, denen sich noch einige wenige Wang ; Minderaus fuhren an schliefe u JJ
Zur Arbeiterbewegung.
Aus München berichtet die „Allg. Ztg. zur Lohnbewegun der Buch binder: In einer Versammlung der ö innung wurde über die von den Gehilfen gestellten Forderungen beschlofen, daß die 9 stündige Arbeitszeit nicht zu bewilligen sei. Die Festsetzun des Lohnes sowie der Accordlöbne wird, wie bisher . Meister na der Befähigung des Arbeiters sberlaffen. Was die Bezahlung der Ueberstunden 3 so hält sich die Innung an den Ha ln vom 24. November 1890. ls Antwort auf die Stellungnahme haben die Gehilfen in einer Versammlung beschlossen, am J. Sktober in den Ausstand einzutreten, wenn bis dahin die gestellten Forderungen nicht bewilligt sind. Die Lohnkommission 'erstattete . über das erhalten der e, e. gegenüber den Forderungen auf Einführung der Reunstündigen Arbeitezeit, eines Minimallohnes von! 8 für altere eingeübte und 16 für ausgelernte Arbeiter, sowie 8 16 6 ausgelernte und 6 M für , Arbeiterinnen wöchent⸗ lich, einen Lohnzuschlag von Ih eo für die Ueberstunden u. J. w. Diese Forderungen wurden vor acht Vr. den Arbeitgebern schriftlich zu⸗ estellt, worauf AI Firmen eine Antwort gaben. Diese haben die orderungen entweder ganz oder zum größten Theile bewilligt. — Bei der Firma . cher ist der Ausstand bereits ausgebrochen. us Berlin wird der „Vofs. Ztg.“ zum Uusstand der Gasar beiter (gl. Nr. 251 d. Bl gefchrieben: Bie 18. Stunden schicht, mit der die Arbeiter unzufrieden sind, trifft jeden Arbeiter nur alle vierzehn Tage einmal, und zwar wird für diese längere En ch. die übrigens nur neun Stunden Arbeit und ebenso viel Stunden Ruhe umfaßt, eine besondere Geldentschädigung gewahrt. Die 15. Stunden.
schicht tritt eden Sonntag ein, sie hat den Zweck, eine Arbeiter- kolonne abzulösen, die in der voraufgegangenen Woche den Na tdienst 6 ühr Abende big 6 Uhr früh) ; abt hat. Nach der Ablösun tritt die Tageskol nne (Ärbeitszeit 6 Uhr früh bis 6 Uhr . für die folgende Woche in den Nachtdienst ein, und dies wiederholt ch an jedem Sonntag, sodaß also jeder Arbeiter nur alle vierzehn 3 einmal neunstündige Arbeitszeit hat. Im übrigen wird in den Gag. anstalten Tag und Nacht nur je sechs Stunden gearbestet, was dadurch er⸗= reicht wird, daß die Arbeiter sich in der Zwölfflundenschicht eine Stunde um die andere ablösen. — Der Ausstand der Punktierer in der Langenscheidt schen Buchdruckerei, der 1 nicht, wie gestern nach dem „Vorwärtt “ berichtet wurde, die Folge eines Lohnstreits war, ist inzwischen bereits wieder beigelegt worden.
Aus Wien meldet W. T. B.“, daß dort gestern in einer Ver⸗ sammlung der Werkstätten arbeiter der Staatseisenb ahn nnn fz chaft einstimmig beschlossen wurde, am heutigen Dienstag die Arbeit einzustellen.
Aus Montreal berichtet, W. T. B. nach dem B. R.“, daß gestern Abend eine große Anzahl der Zugserpeditoren in dem ganzen Netz der kanadischen Pacifie⸗ Eisenbahn die Arbeit ein⸗ gestellt habe.
Kunsft und Wissenschaft.
In der gestrigen Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses des Comités zur Errichtung eines National⸗Denkmals für den , . von Bismarck ist, der ‚Nordd. Allg. tg; zufolge, be⸗ chlessen worden, die zehn Künstler, welche in der Konkurrenz erste a. erhalten haben, und ferner noch die Herren ,. Reinhold Begas. Brütt, Manzel in Berlin, ref Rob. Diez ⸗Dresden und Professor Rudolf Maison⸗München aufzufordern, neue Entwürfe gegen angemessene Vergütung anzufertigen. .
— Ueber Ausgrabungen, welche das Königliche Museum für Völkerkunde bei Vitzke unweit Salzwedel hat vornehmen lassen und welche eine Reihe von wichtigen und interessanten Funden zu Tage gefördert haben, wird der ‚„Post“ Folgendes berichtet: Beim Rigolen auf einem Stück Unland hatte der Maurer Müller Urnen mit Leichenbrandresten gefunden; zwei hatte er aufbewahrt und über⸗ ließ sie käuflich. Die eine, 24 em hohe Urne ist außen schachbrett⸗ artig gemustert, die andere, unverzierte barg zwischen den weiß gebrannten Knochen eine eiserne Bartzange und eine Nadel mit gekröpftem Halse. Die Form der Gefäße und die Beigaben bezeichnen die Alterthüͤmer als solche aus der jüngeren La Tane Periode, also etwa dem ersten Jahrhundert vor Christo. Die Urnen standen, wie auch eine durch das Museum ausgegrabene, zwischen etwa ö. großen Steinen ziemlich nahe der Oberfläche und waren mit thönernen Schalen oder flachen Steinen bedeckt. Von ganz besonderer Wichtigkeit aber sind die Funde, welche in einem dicht an die La Tone Gräber anschließenden flachen Hügel ergraben wurden.
ier fand man zunächst einen unter der Erde liegenden Hügel au
teinen, 60 zu 3,290 m Durchmesser, dessen Kern eine mit ihrer Sohle 1 im unter der Oberfläche liegende, mit flachen aufrecht gestellten Steinen umstellte Steinkiste von ovalem Grundriß, 1,80 m lang, 1 m breit, bildete. Auf dem Boden der Steinkiste lagen zwei Skelette mit dem Kopfe nach Süden. Das westlich gelegene, einem starken Manne angehörende lag auf dem Rücken, etwas nach rechts geneigt, während der Kopf ganz auf der rechten Seite lag Die Unterschenkel waren ange⸗ zogen, Jo daß die Fersen in der Nähe des Beckens lagen. Der linke Arm lag gestreckt, wie der rechte Oberarm, an der Seite des Körpers, der rechte Unterarm dagegen senkrecht nach Osten gestrect unter dem Halse eines zweiten kleineren Skeletts, welches in voll kommener Rückenlage ganz gestreckt lag. An der linken Hüfte des größeren Skeletts fand sich ein srnes Messer, im Becken eine eiserne Gürtelschnalle. An den Fersen lagen auf Resten von Körperstoff bronzene Sporen mit eisernen Dornen, bei den Mittelfußknochen tauschierte Schnallen und Riemenzungen von den Sporenriemen. Das zweite, zartere Skelett hatte keine Beigaben, indessen lagen seine Füße auf esner kleinen, trichterförmigen, mit schwarzer Branderde ausgefüllten Grube. Die Lage belder Skelette zu einander, der Umstand, daß das eine Skelett durch feine Beigaben sicher als das eines Mannes bezeichnet ist, das andere, kleinere aber in seinem Schädel weiblichen Typus zeigt, lassen ver' muthen, daß das Grab das eines Ehepaares war. Ginige weitere, zwischen Steinpackungen in der nächsten Nähe gefundene Skelette hatten keine Beigaben. Der Bau der Gräber, sowie namentlich die Beigaben setzen diese Funde an das Ende der römischen Kaiferzeit, also etwa an das Ende des vierten Jahrhunderts nach Christo.
— Seitens der Limes Kommiffion wurden in der Gemarkung Hunzel (Unterlahnstein) Ausgrabungen vorgenommen und dabei die Reste eines Röm erkastells von 90 m Länge und 83 m Tiefe . gelegt; auch ein Brunnen fand sich dabei vor. Da Kastell steht wahrscheinlich mit dem neuerdings in Marien fels entdeckten Kastell in Verbindung. In Marienfels sind die weiteren Ausgrabungsarbeiten auf nächstes Jahr verschoben worden. Alsdann werden voraussichtlich . und in Miehlen noch weitere Ausgrabungen vorgenommen werden.
— Von Lieutenant Peary ist dem amerikanischen Gesandten in Kopenhagen die Meldung zugegangen, daß er am 2. August d. J. mit seiner Expedition in God avn (Grönland) eingetroffen und am folgenden Tage nach Upernivik und Cape Hork weiktergereist sei. Sein Schiff The Hope“ habe bei der Küͤste von Labrador und in der Davis Straße durch große Mengen schweren Treibeises Ver⸗ spätung erlitten. Peary werde wahrscheinlich gegen den 16. Sep⸗ tember nach Godhabn zurückgekehrt sein. An Bord fel alles wohl.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
St. Petersburg, 28. September. Ein Mitglied der Veterinär-⸗Kommission des Ministeriums des Innern ist nach der deutschen Grenze abgereist, um, wie W. T. B. meldet, im Auftrage der russischen Regierung Untersuchungen anzustellen über die Ursachen des Verbots der Einfuhr frischen rufsischen Schweinefleisches nach Deutschland und über die Ursachen des Rückganges der Schwesne⸗ einfuhr von Rußland nach Deutschland.
Sandel und Gewerbe.
Am 7. Oktober d. J. wird in Demmin an Stelle des bisherigen Waarendepots eine von der Reichsbankstelle in Stralsund abhängige Reich sbank⸗Nebenstelle mit Kassen⸗ einrichtung und beschränktem Giroverkehr eröffnet werden.
Am 13. März d. J. ist in dem Freistaat Nicaragua ein Dekret mit ren,, erlassen worden, wonach die . sämmtlicher in Nicaragua eingeführten
agren der Beglaubigung durch den Konsut des Freistaats an der Ursprungsstelle der Waaren bedürfen. Die nach dem Betrage der Fakturenwerthe abgestuften Gebühren für diese konsularischen Beglaubigungen sind durch ein Dekret vom 14. März d. J. geregelt worden.
Durch ein späteres Dekret vom 12. Mai d. die Regierung des Freistaats den Wirkungsbeginn stimmungen um 90 Tage vom Erlaß dieses neuen Dekrets an, alse bis zum 11. AÄugust d. J., hinausgeschoben. Dem gemäß sind dann auch unter dem Si. Juli d. J. die Konsuin des Freistaats angewiesen worden, Gebühren, die von ihnen etwa vor dem 11. August auf Grund der neuen Bestimmungen erhoben sein sollten, zurückzuzahlen.
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Tägliche Wagengestellung fü ; ö . . und 19 O
Fin , , fn fern, Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 28. September die nachbezeichneten Grundstüäcke zur Versteigerung: erleberger straße 45, dem Herm. Friedmann gehörig; i. ; TI a; Nutzungswerth 13 440 M; Meistbietender blieb der Kauf⸗ mann Rud. Fregin, Schaperstrafhe 37, mit dem Gebot von 1I6 000 . — Buttm ann st raße s, dem Kaufmann Paul Lin⸗ denau gehörig; Fläche 9a; Nutzungswerth 10 480 M; Meistbietender blieb der Rittergutsbesitzer von Bredow zu Berlin mit dem Gebot von 125 400 SS — Bredoeswstraße 26, dem Maurermeister Carl Schm idt gehörig; Fläche 420 a; Ersteher wurde der Malermeister F. ö. erm ann, Dranienstraße 178, mit dem Gebot von 16000 — Vorläufig eingestellt wurde das Verfahren der Zwan . rung wegen des Grundstücks Pallasstraße 13, dem Fräulein M. Lippits gehörig. —= In der Generalversammlung der Schiff⸗ u. Maschinen⸗ bau ⸗Anstalt Germania“ vom 26. September erklärte der Vor⸗ sitzende des Aufsichtsraths, daß der Aufsichtsrath fowohl wie die Direktion das Angebot der Flrma Krupp in Effen als fehr günstig für die Aktionäre zur Annahme empfehle. Der von der Direktion der Gesellschaft und der Firma Friedr. Krupp in Gffen ab—= geschlossene Ueberlassungs vertrag wurde alsdann vorgelesen und ebenso wie die Auflösung. und Liquidation der Gesell⸗= schaft einstimmig und durch Tarif genehmigt. Der bisherige Aufsichts⸗ rath hatte, um eine Bedingung des Vertrages im Interesse der Aktionäre zu erfüllen, bereits m Austritt zum 1. Oktober erklärt, und auf Grund des geänderten Statuts 9 eine Neuwahl von fünf Mitgliedern, welche vom J. Oktober ab fungieren, statt. De Der Verband der Grobblech⸗Walj;werke hat, wie die „Rhein. Westf. Ztg. meldet, in seiner gestrigen in Berlin ab= gehaltenen Sitzung den Grundpreis für alle Sorten um 25 pro Tonne erhöht. — In der Generalversammlung der Dahme ⸗Uckroer Eisen⸗ bahn ⸗ Gesellschaft vom 28. e,, ee, d. J. wurde die vorgelegte Bilanz unter Ertheilung der Entlastung festgestellt und danach be⸗ schlossen, z o, Dividende auf die Aktien Litt. B. zu vertheilen. . — Wee die „Köln. Ztg.“ aus Koblenz meldet, wurde in der gestrigen Sitzung des Halbzeugverbandes fest eftellt, daß fast sämmtliche Werle bis Ende Juni 1897 ausverkauft sind und zum theil auch Abschlüsse bereits für das dritte Vierteljahr 1897 zu stande ge⸗ kemmen sind. Die für Lieferungen im Februar d. J. fe tgestellten Minimalpreise für Rohblöcke, vorgeblocktes Material, Knüppel und Platinen wurden bei Wegfall des bisherigen Nachlaffeß um 8 M erhöht, obgleich die heute im freien Verkehr gültigen Preise sich erheblich höher stellen. Ebenso wurde in der Si ung des Form⸗ eisen verbandes ein Preisaufschlag von 4 M pro Tonne beschlossen.
— „In der gestrigen Sitzung des Beiraths des Rhein ifch= e e , Kohlensyndikats zu Essen wurde, wie die Rhein. Westf. Ztg.“ meldet, beschlossen, die Richtpreife unverändert zu lassen mit Aufnahme des auf 7 6 zu erhöhenden Preises 3 Kolskohlen. Nach der Erklärung des Vorstandes sind sür nãchstes Jahr beträchtliche Mengen zu meist erhöhten Preifen verkauft.
Stettin, 28. September. (W. T. B.) Getreivemarkt. Weizen matt, loko 139 — 153, per Sept. Stt. 154,00, per Ott. November — Roggen matt, loko Ii0o—- 119, pr. Seyt. Dis. 1290, 00, per Oktober November 120,00. = Hafer loko L6G -= 126. Rüböl loko unverändert, per September ⸗ Oktober 5, 5o, per Oktober ⸗Nobember 51,50. Spiritus geschäftslos, lofo mit 70. Kon- sumstener 38.00. Petroleum loko 11.66.
Breslau, 28. September. (W. T. B) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus per 190 1 106 G0 erkl. 50 M Verbrauchs. abgaben pr. September 58, 50, do. do. 760 M Verbrauchs abgaben pr. September 38,50.
Magde burg, 28. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92 0 10 55 — 10,70. Kornzucker exkl. Z3 o/o Rendem. 19,10 - 1025. Nachprodukte exkl. 75 o/s0. Rendement 740 - 800. Stetig. Brotraffinade 1 2450. Brotraffinade II 24. 35. Gem. Raffinade uit n 25,50 24,50, Melis 1 mit Faß 2250. Fest. Rohzucker J. Produkt Transito fr. 4. B. Hamburg per September O Gd, — Br.,, pr. Okllbr. M425 bez. und Br., pr. Nopbr. Dezember 9, 89 bez 9629 Br,, pr. Januar⸗Mar 9, h bez. und Br., pr. April Mai 10, 25 Gd., 10,177 Br. Besser.
Hannover, 28. September. (W. T. B5 Daz neue Ge⸗— bäude der hiesigen Reichs bgnk⸗Hauptstelle wurde heute dem Verkehr übergeben, nachdem gestern im Beifein von Vertretern der Industrie und des Handels die Beamtenschaft vom alten Gebäude Abschied genommen hatte und in das neue übergefiedelt war. Aug= gang und Eintritt wurde durch Bank⸗Direktor von Rappard durch eine Rede und ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser gefeiert.
Köln, 28. September. (W. T. B. Getreidemarkt. Wehen loko 15,26, fremder loko 17,00, neuer ——. Roggen hie ger loko 12,00, fremder loko 1400, neuer loko — —. 3 hiesiger loko =, fremder 13378, neuer 11,75. Rüböl loko S6, 50, pr. Bktober od, 90, pr. Mai 1897 54,90.
ö 57 28. September. (W. T. B.) (Schluß Kurse) 3 06 Sãchsische ente 96, o, 34 org do. Anleihe 101,50, Zeitzer Paraffin und Solaröl⸗Fabrik 98 90, Mansfelder r 7456, 00, Leipziger Kredit⸗ anstalt.· Aktien 210,50, Kredit u. Sparbank zu Leipzig 120, 00, Leipz. Bankaktien 172, 99, Säͤchsische Bankaktien 123,56, Sãchsische Boden⸗ Kreditanstalt 118,00, Leipziger Baumwollspinneres⸗ Aktien 181,50 Leipziger Kammgarnspinnerei Aktien 197,50, Kammegarnspinnerel Stöhr u. Co. 191, 00, Wernhausener Kammgarnspinnerel S900, Altenburger Aktienbrauerei 237 00, Zuckerraffinerie Halle 115,09. Große 53 er Straßenbahn 166, 90, Veipziger Elektrische e. Io7 Ho, Thäringische r , gie er gs, po, Deulsche Sp hen. fabrik 220 00, Leipziger Clektrizitätswerke 139,75.
— Kamm zjug-⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Sept. „ — S, pr. Oktober 3,02 M6, pr. November J. Oö A, pr. Dejember 3 074 4, pr. Januar 3 677 6, pr. Februar 6 . pr. März 3, 10 ge, pr. April 3,10 M6, pr. Mal J,i0 M, pr.
. 13 pr. Juli 3,12 M, yr. August 3, 16 AÆ Umsatz 25 560. ehauptet.
Bremen, 28. September. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse. ' — Fest. Loko 6.75 Br. Russsches Petroleum. Koko S556 Br. Schmal. Fest. Wiltor 2531 4 ürmour sy 224 , Cudahy 24 8 Choice Grocery 24 9, White label 24 3, , 21 6. peck. Fest. Short elear middl. lolo 231 4.
eis sehr fest. Kaffee ruhig. Baumwolle fest. land möbdl. loko 444 g. Taback. 183 6 Carmen, 32 Faß Kentucky.
— Kur se des Effekten Makler ⸗Ver eins. Sog Nor deutsche Wollkämmerel und n, , Aktien 172 Br. a Mꝛefrent ch Lloyd · Altien II. Gb. Bremer Wolltimmerel
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Hambur Kommerjb. 13