1896 / 238 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

russischen Botschaft ein. Der Präsident Faure verließ die 9 wieder um 11 Uhr 20 Minut

e heutigen Pariser Blätter heißen sämmtlich den Kaiser und die Kagiserin von Rußland herzlich willkommen und heben die große Bedeutung des Besuches hervor, welcher den Bund ölker kröne und den Frieden Europas

küßte ihr die

zweier mächtigen

Italien.

Der Prinz von Neapel ist gestern Abend in Brindisi eingetroffen und von den Spitzen der Behörden und der begrüßt worden. Nach kurzem Aufenthalt schiffte sich . nz an Bord der „Savoia“ zur Fahrt nach Monte⸗ negro ein.

Bevölkerun

Aus amtlicher türkischer Quelle wird, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel berichtet, mitgetheilt: Gegenüber den in einem Theil der europälschen Presse andauernden Mel⸗ dungen, welche die Lage in Konstantinopel als eine für die hner dieser Stadt sehr bedrohliche darstellen, mteste versichert werden, von den Behörden bewerkstelligten Auffind Bomben und der Inhaftna Bomben gefunden, sowie dächtigen Elemente die Lage in Konstantin higendere Gestalt gewin aus verbreiteten Meldungen über angebliche, türkische Truppen in den Vilajets Mona stir und Sal begangene Ausschreitungen beruhten auf tendenziösen Er⸗

Nach Mittheilungen aus Kreisen der 60 Mann bei Grevena die

olt und durch äupter ersetzt en Ehrenbezeugungen

durch die doppelte

oche“, auf welchem die russische Flagge nlederge persönlichen Flaggen der beiden Staatsober wurde, während die Besatzung die militäris Während der „Hoche“ hierau ) die Reihe von Schiffen fuhr, grüßte der Kaiser militäri ch. Auf dem „Hoche“ unterhielten sich der Kaiser und der räͤsident aure einige Augenblicke mit dem Admiral Presmenil, und eßen dann das Seesoldaten⸗Detachement an sich vorbeimarschieren. Beim Verlassen des „Hoche“ wurde wieder ein Salut von 31 Schüssen abgegeben. sich der Kaiser

fremdländischen Bewo könne auf das bestim daß infolge der ung zahlreicher n, bei denen ung aller ver⸗ pel mit jedem Die von

me der Individue nfolge der Auswei

Tage eine beru

Während der Revue dem Präsidenten des Senats Loubet und dem Präsidenten der Deputirtenkammer aure nach der Revue, um zu rief die Besatzung

unterhielt wiederholt

Brisson. Als der Präsident landen, den „Polarstern“ passieren mußte, urrah, während die Musik die Marseillaise spielte. hr fand das Diner statt, zu welchem der Faure in Begleitung der Präsidenten des Senats und der Kammer, des Minister-Präsidenten, der Generale und Admirale vom Bord des „Polarstern“ Kaiserin hatte ihr Bedauern ausgedrückt, wegen Ueber— müdung nicht an dem Diner thellnehmen zu können. Die Tafel er Haupttafel saßen der der Präsident des Senats

reve Grenze überschritten und em Orte Proviant und einige Geiseln mitgenommen. rfolgung sei eingeleitet worden.

Rumänien.

Der offizielle Text des Toa Rumänien bei dem Galadiner lautet, der Wien. Abendpost“

setzung „Eure Majestät wolle mir barkeit für den

den Kaiser stes, welchen der König von am 28. v. M. in Bukarest hielt,

8 Guder, zufolge, in wortgetreuer Ueber⸗

aiser und der Präsident Faure; Loubet saß nehen dem Kaiser, während der Präsident der sson seinen Platz neben dem Praͤsi⸗ An der Haupttafel

In der Mitte d

estatten, Ihnen unsere tiefe Dank esuch auszusprechen, welchen Eure

Eure Majestät ganzen Lande, der Cure Majestät unter uns

Deputirtenkammer Bri— denten Faure hatte. noch Platz genommen: ; Daschkow, der russische Botschaft der Minister⸗Präsident Meline, der Leiter uswärtigen Schischkin, burg Graf Montebello u. Faure einen Trinkspruch aus großer Freude des Senats und der Deputi Kaiserin empfangen; zu entsprechen, wenn er einmüthigen Wünsche derselben für di m und das Glück Rußlands mache. er das Herz des französischen Volkes welchen der Kaiser und die Kaiserin finden richtigkeit der ser habe gewünscht, chwaders in Frank⸗ m hierfür dankbar Zeichen von s Kaisers ge⸗ sie an den Kundgebungen Der Präsident Faure es Kaisers und der sische und die Der Kaiser beantwortete

die Hauptstadt Rumäniens

findet einmüthigen Widerhall im welches stol; auf die Freundschaft ist, mit Die Anwesenheit Eurer Majestäͤ erhöht in eklatanter Weisfe den m jungen Königreich an der unteren das dank den ausgezeichneten zwischen unseren Staaten eziehungen mit Vertrauen in die Zukunft blickt. Wir be⸗ such Eurer Majestät als ein Ereigniß von höchster gsten Wunsch, daß die Vorsehung

nicht bloß zum Glück Ihres mächtigen

hatten außerdem Minister Graf Worontzow⸗ er Baron von Mohrenheim, der Minister des Aeußern russischen Ministeriums des der französische Botschafter in St. Peters⸗ Dessert brachte der Präsident in welchem er sagte: Mit in Begleitung der Präsidenten rtenkammer den Kaiser und die er sei überzeugt, den Gesinnungen der sich zum Dolmeisch der e Kaiserliche

empfangen hat,

ein wahres Nationalfest Werth, welchen Eure Majestät de Donau beile herrschenden grüßen deshalb den Be Bedeutung und hege

A. Beim n den inni

rung gewähren möge, sondern auch die tiefste Verehrung hegen wundern. In diesen Gefühlen mit meinem Volke vereint ich mein Glas auf die Gesundheit Eurer Maj Ihrer Majestät der Kaiserin. von Oesterreich und König von Ungarn!“ Das „Amtsblatt“ Pelesch vom 4. d. M. da Minister⸗Präsidenten St urdza: „Mein lieber Minister⸗Präsident! rumänischen Volkes zur arbeitsamen Staatswes

amilie, für aris werde

schlagen fühlen 'stät und auf die

Seine Majestät der Kaiser und der Empfang, werde ihnen einen Beweis für die Auf französischen Freundschaft geben. unter der Eskorte des französischen G reich anzukommen; und erinnere sich mit Stolz der zahlreichen Sympathie, die ihr von dem erhabenen Vater de worden, und des Antheils, welchen von Kronstadt und Toulon gehabt h erhob schließlich sein Glas zu Ehren d Kaiserin von Rußland, worauf die Musik die ruf französische Nationalhymne spielte. den Toast des Präsidenten Faure mit folgendem Trink in französischer Sprache: Ich bin gerührt von dem der uns in Cherbourg bereitet Boden der befreundeten Nation betrat, das Ges geleitete, ebenso wie das Admiralsschiff ‚Hoche⸗ feh theile die Gesinnungen, denen Sie, Herr Praͤsident, soeben Ich erhebe mein Glas lotte und ihrer wackeren Se epublik für die Willkommen

veröffentlicht das nachstehende, aus chreiben des Königs an den die Marine Bemühungen Aufrichtung eines friedlichen, starken und ens konnte Anerkennung Kaisers und Königs Franz Joseph J. vom ganzen Lande Meinem hohen Gaste Empfang, die überall

Staatshbehörden von all um diesem Feste besonderen Glanz zu geben, Meiner geliebten Armee, dies alles hat inniger Freude und gerechtem Stolz erfüllt. thuung habe Ich die patrioti

würdige und warme, und Freunde bereitete eingehaltene musterhafte Ordnung, die den en Bürgern ohne Unterschied geliehene Mit— die schöne Mein Herz mit t Mit besonderer Genug⸗ sche Stimmung beobachtet, die während des ganzen Festes herrschte, und betrachte sie als erneuten Beweis der che Mir das rumänische Volk jeder⸗ Ich danke also Allen und jedem . Regierung und den Gemeindebehsrden bei chen Anlaß geleisteten Beistand und bitte Sie, Mein ter Präsident, diese Gefühle zur Kenntniß des Genehmigen Sie bei dieser Gelegenbeit die Ver⸗ cherung Meiner Hochachtung und Zuneigung.

Montenegro.

Der Kronprinz von Italien ist Antivari eingetroffen.

sympathischen und herzlichen Empfang, Ich habe, als ich den welches uns r bewundert.

worden ist. Liebe und des Vertrauens, wel zeit in Fülle entgegengebracht hat. Einzelnen für den Meiner zu Ehren der französischen diesem feierli e und danke dem Prä⸗ grüße, die er uns soeben

geben haben. ation, der sidenten der ausgesprochen hat.“ um Schluß stieß der Kaiser mit dem Präsidenten an, seines Trinkspruchs gethan hatte. arseillaise und die russische National⸗ ; Nach Beendigung des ich der Kaiser und der Präsident Faure Der Präsident geleitete alsdann das Kaiser⸗ uge. Der Kaiser reichte dem Präsidenten die and, Letzterer küßte der Kaiserin die Hand. Als die Majestäten den ug bestiegen hatten, wurden auf den Forts die Ge jst Zug der russischen Majestäten fuhr um G / des Präsidenten noch eine Viertel In dem letzteren befanden sich auch S Loubet, der Präsident der Deputirten⸗ on, der Minister⸗Präsident Méline sowie andere Im Augenblick der Abfahrt präsen⸗ bildet hatten er Zug des Präsidenten wenige Minuten später der Zug der Präsident

lieber Minist Landes zu br

tzterer es am Schlusse Die Musik spielte die ymne, die stehend angehört wurden. anketts unterhielten eine geraume Zeit. paar bis zum

Dänemark.

Der Reichstag ist gestern Mittag eröffnet worden. Die Stagtsrechnung für das Finanzjahr 1895195

weist einen Ueberschuß von 41 Millionen Kronen auf.

ab, während in Cherbourg verbli der Präsident des Senat kammer Briss offizielle Pers tierten die Truppen, welch Heute früh um Si, Uhr tra Faure in Versailles ein, russischen Majestaͤten. den Kaiser und die Kaiserin, worauf Allerhöchstdicfelben des Präsidenten bestiegen, welcher um 5 Uhr 5 Minuten aris fortsetzte, w. die Ankunft auf dem um 10 Uhr erfolgte.

Nr. 29 des Eisenbahn-Verordnungsblatts“ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend n Uebereinkommen über den Eisenbahnfracht⸗

vom 3. Juli 1896. Bekanntmachung des ers, betreffend die Vereinbarung erleichternder Vor für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Cifenbahnen Deut September 1895. Bekanntmachung des die dem internationalen Uebereinkommen vom 20. September

vom 5. Oktober, at folgenden Inhalt: die dem internationale verkehr beigefügte Liste,

önlichkeiten. e Spalier Reichs kanz

Luxemburgs, vom 16. Reichskanzlers, betreffend über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste, Grlasse des Ministers der öffentlichen Arbeilen: vom 189 ffend Wagenübergang im Verkehr mit die eigene normalspurige Wagen nicht b 18. September 1896, betreffend Aenderung der Grunds und Umzugskosten der preußischen Staats- eptember 1896, betreffend Berücksichtigung von Rangierarbeitern bei der Vergebung von Beamten⸗ eschaffung künstlicher vom 24. September ahn⸗Sekretär; undordnung vom

ahrt nach Ranelagh⸗Bahnho von vielen Bahnhof,

vor den Tuilerien besetzt. wurde die russi stimmt, sse abgegeben wurden.

14. September 1896, betre

Eine Volksmenge Kleinbahnen,

Straßen nächst dem de Boulogne, de la Concorde , Bei der Einfahrt des 3 e Nationalhymne und dann die Marsct rend vor dem Hotel der Der Kaiser, dle Faure blieben 10 Minuten im

wo Allerhöchstdieselben von dem Präsidenten des er. Gemeinderat 6 BVesichtigung der Ehren⸗

Hunderttausenden hielt die Ihen, 4

das Bois Berechnung der Re

Rottenfuhrern und stellen; vom 24. September 1896, betreffend Gliedmaßen für verletzte Beamte und Arbeiter; ffend Anwärterdienstalter zum Eisenb ber 1896, betreffend Aenderung der F S. 105). Nachrichten.

und den

nvaliden Salut⸗ Kaiserin und mpfangs⸗

1896, betre 28. Septem

der Präsident 5. Mär 18h (d. X. BI. Ibgh

s begrüßt Hierauf fand Kompagnie und die Vorstellung der er und des Kardinals Richard statt. Nach Verlassen des Bahnhofspavillons bestiegen der Kaiser, die Käiserin und der t Faure einen vierspännigen Wagen, welcher auf der Kavallerie und Spahis eskortiert wurde. brach beim Erscheinen der Majestäten in brausende e aus. Um 11 Uhr 5. Minuten traf der Zug in der

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Nach § 71 des Genossenschaftsgesetzes vom bei dem Ausscheiden einzelner Genosfen des Ausgeschiedenen mit der Genossenschafl auf Gr In Bejug auf diese Bestimmung hat das Reichsge

1. Mai 1889 erfolgt Auteinandersetzung und der Bilanz. richt, J. Zivilsenat,

ahrt von

durch Urtheil vom 13. Juni 1896 ausgesprochen, a der Ausge⸗ schledene die Bilanz im Wege der Klage anfechten ann, wenn sie unter ö des Gesetzeß und der Statuten der Genossenf aft nicht nach der Vermögenslage der Genossenschaft zur Zeit seines Aug⸗ scheidens aufgemacht worden ist. Beispielsweise ist eine Bilanz an= fechtbar, in welcher die Vermögens stäcke unter ihre m zeitigen Berthe, d. h. unter dem. Betrage, welcher als Erlös *be Verwerthung derselben zur Zeit des Ausscheidenz durch Verkauf zu

erzielen wäre, desbalb angesetzt werden, wen infolge des Ausscheideng

die gedachten Vermögens stücke für die verbleibenden Genossen in Zu⸗

kunft verhältnißmäßig weniger rentabel sein werden als bisher. „Die

Klägerin (eine Mll 3 n en fn , hat eingeräumt, daß

nach der Taxe ihrer 6 tändigen der jetzige Werth der Gebäude

20 25 6, der der Maschinen 3982 S6, der des Inventars 221 , betrage, das gesammte Aktivpermögen sich auf 29 812 4 statt der in der Klagebilanz eingesetzten 18 1484,77 S0 stelle. Die Klägerin stellt sich aber mit ihren Sachverständigen auf den Stand punkt, daß in die Bilanz nicht diefer erth einzusetzen sei, sondern der Rentabilitätswerth, den die gesammte Anlage nach dem Ausscheiden der 12 Beklagten für die übrig gebliebenen Genossen⸗ schafter habe. Dieser Rentabilitätswerth wird . die Gesammtsumme von 14 400 66 berechnet, indem erwogen wird: daß nach dem Aus= scheiden der Beklagten, und da auf den Zutritt anderer Genossen wenig zu rechnen sei, höchstens 150 000 1 Misch zur Verarbeitung kommen würden, daß diese einen Bruttoertrag von 12 000 ½ ergeben würden, daß dieser ruttoertrag zu 6 720 S6 Zinsen abwerfe, und die ser Zins, zu 5 Co. kapitalistert, 14 400 M ergebe. Aus diefen Erwägungen der Sach verstãn digen der Klägerin, auf deren Gutachten die Einstellung der vier streitigen Aktivposten beruht, ergiebt sich ohne weiteres, daß die Bewerthung der streitigen Aktivposten nach allen Richtungen hin will⸗ kürlich ist und der gesetzlichen Grundlage entbehrt. ... ö. ist davon auszugehen, daß die Vermögensauseinandersetzung, wie im 5 71 des Genossenschaftsgesetzes vorgeschrieben, zur Zeit des Ausscheidens dur

Verwerthung der Aktipg und Deckung der Passiva thatsächli

erfolgt. Deshalb ist für die Aktiva mindestens der Werth einzusetzen, der bei Verwerthung in diesem . voraus sichtlich erzielt worden wäre. Darauf dagegen, ob infolge des Ausscheidens das Unternehmen für die verbleibenden Genossen in Zukunft noch mit Vortheil und mit welchem Vortheil betrieben werden kann, kommt nichtz an.“ (I71/96.)

Auf die Verletzung der Normen eines preußischen Landeg⸗ gesetzes, dessen Geltungsbereich sich nicht auf den ganzen Umfang zweier Provinzen Preußeng erstreckt, kann nach § 1 der Kaiser⸗ lichen Verordnung vom 28. September 1879 die Revision nicht gegründet werden. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs“ gericht, IV. Zivilsenat, vom 25. Juni 1856, ausgesprochen, daß die ach liche Uebereinstim mung einzelner Vorschriflen in mehreren für verschiedene Gebiete erlassenen, wenn auch aus derfelben Rechts uelle herrührenden Gesetzen die Revisibilitäͤt an sich nicht be⸗ gründet. Diese ist vielmehr nur daͤnn als vorhanden anzunehmen, wenn das für ein anderes Territorium erlassene Gefetz als folcheg, sei es im ganzen Umfang, sei es in Ansehung einzelner Theile, ausdrücklich durch einen Akt der Gesetzgebung in ein neues Geltungsbereich ein⸗ geführt wird. In dem zu Grunde liegenden Fall handelt es sich um § 2 des preußischen Gesetzes, betreffend die Auflösung des Lehns—⸗ verbandes in Alt. Vor- und Hintervommern 2c, vom 4. März 1867, welches nur in Paunwmern und außerdem für einige Lehngüter in Westpreußen, der Neumark und der Üickermark, wohin durch die Ver⸗ ordnung vom 30. April 1815 wegen verbesserter Einrichtung der . einige Ortschaften von Pommern geschlagen worden

nd, Anwendung findet. Obwohl dieser S2 mit § 5 des späteren Gesetzes bom 3. Mai 1876, betreffend die Auflöfung des Lehnsverbandes in der Provinz Westfalen, theilweise gleichlautet, fo erachtete das Reichs gericht dennoch den 5 2 des pommerschen Provinzialgesetzes vom März 1867 als nicht revisibel, indem es die oben hervorgehobenen Sätze aussprach und des weiteren ausführte: „Die materkelle Kon⸗ formität einer einzelnen Vorschrift des einen Gesetzes mit einer solchen in einem anderen Gesetze begründet nicht die Revlsibilstät der Rechts. norm im Sinne der Kaͤiserlichen Verordnung. Die letztere macht in dieser Hinsicht nicht einen Unterschied, je nachdem die beiden Gesetze aus, derselben oder aus verschiedenen Rechtsquellen stammen, und schließt die Revisibilität nicht allein in dem Falle aus, wenn die Gesetze von verschiedenen Gesetzgebern erlassen sind ... (39 / 96.)

Ein Gastwirth, welcher eine Musikkapelle für sein Gastlokal zur Unterhaltung seiner Gäste engagiert hat, wobei er dem Kapellmeister die Auswahl der Musikstücke völlig überläßt, kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts, JI. Zipilsenats, vom 6. Juli 1896, nicht ohne weiteres dafür haftbar gemacht werden, daß ohne sein Wissen der Kapellmeister fremde Mufikstücke unbefugt aufführt. Der Gastwirth Sch. hatte in seiner Wirthschaft durch eine Abtheilung der Musikkapelle eines Pr. Pionierbatasslons Musikstũcke zur Unterhaltung seiner Gäste aufführen l en. Zwischen Sch. und der Kapelle war vereinbart, daß sowohl der Kapellmeister als auch dle einzelnen Musiker bestimmte Lohnbeträge für jeden Mann erhalten sollten, und daß dem Kapellmeister die Auswahl der Musikstüũcke über⸗ lassen blieb. Der Kapellmeister hatte aber ohne Wissen des Sch. mehrere Musilstücke ohne Genehmigung der Urheber oder deren Rechts⸗ nachfolger aufgeführt, und diese erhoben demzufolge gegen den Sch. Klage auf Entschädigung, da Sch. als Veranstalter bezw. Veranlasser der Musikaufführungen sorgfältig darüber hätte wachen müssen, daß der Dirigent nicht unbefugterweise Musikstücke zur Aufführung brächte. Die Klage wurde in der Berufungsinstanz abgewiesen, und die Revision der Kläger wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem es begründend ausführte: Wenn der Beklagte die zur Aufführung gelangenden Musikslũcke nicht kannte und auf deren. Wahl keinen Einfluß hatte, kznnen die einzelnen Stücke nicht als von ihm aufgeführt an esehen werden. Nach 5 54 des Gesetzes vom 11. Juni 19870 trifft die Entschädigungepflicht denjenigen, welcher vorsäßlich oder aus Fahr= lässigkeit ein mustkalisches Werk unbefugterwesfe öffentlich aufführt. Dies ist der in § 55 daselbst genannte Veranstalter der Auf⸗ führung. Wenn auch nicht erforderlich wäre, daß der Beklagte alle diejenigen Mustkstücke, zu deren Aufführung die Genehmigung der ausschließlich Berechtigten fehlte, selbst zur Aufführung bestimmte, so konnte doch die Thäͤterschaft des Beklagten auf Grund des Umstands verneint werden, daß die Auswahl der Mustkstücke überhaupt nicht einer Anordnung und Bestimmung unterlag, nicht etwa bloß die

bsorge für die Auswahl in einer Anzahl von Fällen von ihm unterlassen wurde.... War aber der Beklagte nicht im Sinne des 54 Abs. 1 des Gesetzes Veranstalter der angeblich unbefugten öffentlichen Aufführungen Einzelner Musikstücke, so erscheint er nach den festgestellten thatsächlichen Verhältnissen auch nicht als Ver? anlasser derselben nach Abs. ? des § 54 daselbst. Der Bellagte hat auf die Entschließung des Kapellmeisters i Veranstaltung einer unbefugten Aufführung nicht eingewirkt, vielmehr diesem nur 216 das mit ihm , . Abkommen eine Gelegenheit gegeben, au Musikstücke ohne 3 dazu zur Aufführung zu bringen. Leßteres ist zum Begriff des Veranlafsers einer unbefugten Auf⸗ führung nicht ausreichend. 121/96.)

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Statistik und Volkswirthschaft.

Die Gehöfte mit zu landwirthschaftlicher Arbeit benutzten Pferden nach deren Stückkahl fowie die Ge⸗— höfte mit sonstigen Pferden in Preußen 1892.

(Stat. Korr) Bekanntlich ist die dritte allgemeine Viehzählung im Deutschen Relch vom 1. Dezember 1892 ebenfo wie die vag fir vom 109. Januar 1883 nach Gehöften ausgeführt worden. Dieser Umstand hat ö den preußischen Staat eine besondere ,, . des Urmaterials über den wi f der Gehöfte ermöglicht, welche zur Aufklärung mancher wirthschaftlicher Fragen, z. B. nach dem Antheile der großen, mittleren und kleinen Viehbesitzer am

iehstande, ben. Besitzgruhpen des gehaltenen Viehes, der Ver 1 des Viehbesitzeß mit der Landwirthschaft, dienen soll. Aus dem reichen Stoffe greifen wir heute die Geböfte mil Pferden heraus, von welchen es am Zählungstage in Preußen Überhaupt 3126521 gab, darunter 645 988 mit ausschließlich oder vorzugsweise zu landwirthschaftlicher Arbeit und 166 533 mit nicht zu soscher be— nutzten Pferden. Von ersteren entfielen 261 830 auf die Gehöfte mit 1, 230 055 auf die mit 2. 112184 auf die mit 3 bis 5, 23 9637 auf die mit 5 bis 10 fowie 1 ghz auf die mit 11 und mehr Land wirthschaftspferden. Da aber eine Vergleichung sich besser mit Hundertsätzen vornehmen läßt, so sind in der nachstehenden Uebersicht die Antheile der Gehöfte mit Pferden sowohl nach den beiden Haupt— arten ihrer Benutzung wie auch nach der Stückzahl der in der Land— wirthschaft verwendeten Pferde berechnet worden.

Es entfielen von der Gesammtzahl der Gehöfte mit

Pferden ; q zu landwirthschaftlicher Arbeit benutzten über: Pferden

haupt Hundertheile auf die Gehöfte mit

; . 11 und nicht 1 2 3 10 10h

zu landwirthschaftlicher Arbeit benutzten Pferden A. im Staat.. 2050 46s 3551 1737 371 2378

B. in den Provinzen: QOfpreunßßn 69 n, 3917 4 81 gt Westpyreußen ... 1527 3997 30,89 1734 674 6, 106 Stadtkreis Berlin . 99,64 29,7 16557 33,33 16,67 4, 16 Brandenburg... 23,57 35,04 39,41 2007 3,14 2,39 16,1 44,30 34,00 13,58 2,72 4,90

18,7 44555 38,80 g, 55 2,4 4,86

19,60 48,98 32,290 12,85 2, 83 3, 14

Sachsen 25,8 26,995 41,66 23, 42 5, 34 2, 63 Schleswig⸗Holstein . 1620 31,30 37.21 256,31 3,90 1,28 Hannover 17,94 33,33 46,38 17,09 2,58 0,57 Westfalen .... 22,98 40,55 37,853 19,48 1,ů73 0,31 Hessen⸗Nassau ... 23,90 46,483 35, 15,s3 1,83 0.82 Rheinland .... 28,97 63,86 265,23 9, 07 154 6030 Hohenzollern. 8,389 3079 51716 16,15 1,14 0,6.

Es kamen demnach im Staat fast vier Fünftel sämmtlicher Ge⸗ höfte mit Pferden auf, die mit zu landwirthschaftlicher Arbeit und nur ein Fünftel auf die mit anderweitig benutzten Pferden. Sieht man wegen der Kleinheit ihres Gebiets von den Hohenzollernschen Landen ab, so wird unter den Provinzen das Mittel von Ostpreußen am meisten überschritten, vom Rheinlande am entschiedensten nicht erreicht. Daß im Stadtkreise Berlin die Gehöfte mit Landwirth⸗ schaftspferden nahezu ganz fehlen, darf nicht befremden; Berlin scheidet daher auch für die ferneren Betrachtungen aus,. Von jener Gehöftegattung entfielen im Staat zwei Fünftel auf die Gehöfte mit 1, reichlich ein Drittel auf die mit 2, bloß noch über ein Sechstel auf die mit 3—5 und ganz geringfügige Ziffern auf die mit 6— 10 sowie mit 11 und mehr landwirthschaftlichen, Pferden. In den einzelnen Provinzen gestalteten sich die Verhältnisse, sehr verschieden. Bei den meisten lag der Schwerpunkt ebenfalls in der ersten, bei den in der Mitte des preußischen Staats gelegenen. Provinzen Hannover, Sachsen, Brandenburg und Schleswig⸗Holstein jedoch in der zweiten Gruppe. Die niedrigsten Antheile hatte die letzte Gruppe aufzuweisen mit Ausnahme von Posen, Pommern und Schlesien, wo sie auf die vorletzte trafen. Nach der aus unserer Zahlenübersicht zu entnehmenden Vertheilung ist also für den Gebrauch von Pferden in der Landwirthschaft zunächst der durchgängig fortgeschrittenere Be⸗ trieb derselben und dann eLrst die stärkere Vertretung des Groß— grundbestßzes von Einfluß. Wie wenig letzterer bei der Gesammtheit den Ausschlag giebt, geht daraus hervor, daß, obgleich von sämmt lichen Gehöften mit zu landwirthschaftlicher Arbeit benutzten Pferden diejenigen mit 11 und mehr solchen Thieren in den Gutsbezirken überhaupt 39, 0 vom Hundert ausmachten, diese demungeachtet im ganzen Staat lediglich 78 v. H. betrugen.

Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.

Bei der fan gt en Ver sicherungtanstalt sind J. an Anträgen auf Gewährung von Renten eingegangen: a. an Altersrent en: im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1896 263, zusammen 2860; b. an Invaliden renten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1895 895 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1896 668, zusammen 2595; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 an Rentenanträgen überhaupt 5455 eingegangen. Von den Anträgen auf Altersrente entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 471, Bremen 611, Hamburg 1778 und von denen auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübeck 275, Bremen 816, Hamburg 1504. Von den Anträgen auf Alters⸗ rente sind bis Ende September 1896 erledigt 2819, und war 2453 durch Rentengewährung, 326 durch Ablehnung und 40 auf sonstige Weise. Von den Altersrenten⸗Empfängern sind in wischen aus. geschieden 564, von diesen sind verstorben 530. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende September 1896 erledigt 2452, und jwar 1784 durch Rentengewährung, 581 durch Ablehnung und 87 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten. Empfängern sind inzwischen 491 ausgeschieden, von diesen sind 455 verstorben. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die noch im Bezug der Rente be⸗ findlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 368 Alters renten, 149 Invalidenrenten; Bremen 469 Altersrenten, 485 Invaliden renten; Hamburg 1172 Altersrenten, 659 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten beläuft sich insgesammt auf 617 188,40 S6, von welchem Betrage 149 408,60 „M0 für die in— zwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzusetzen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen sich die 4237 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 2598 Rentenempfän ler, Industrie und Bauwesen 1795, Handel und Verkehr 810, sonstige Berufsarten 348, Dienstboten ꝛc. 1616 Rentenempfänger. II. Anträge auf Rückerstattung der Beiträge sind eingegangen: a. Anträge gemäß § 30 des Gesetzes:; im Laufe des Jahres 1895 425 und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1896 1525, zusammen 1850; b. Anträge gemäß F 31 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1895 83 und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1895 275, zusammen 361; also Anträge auf Rückerstattung überhaupt 2311. Von diesen 2311 Anträgen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 185, Bremen 533, Hamburg 1590, zusammen 2311. Davon sind , ft durch Rückzahlung 1913, durch Ablehnung 259, auf sonstige Wesse 36, zusammen 2268, mithin unerledigt 103.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Köln wird gemeldet, daß das wegen des Ausstandes in der Kölnischen Baumwollspinneren als Einigungsamt an. erufene Gewerbegericht (gl. Nr. 236 d. Bl.) den Parteien das . seiner Berathungen mitgetheilt hat. Eine Versammlung von ausständigen Spinnern und Webern hat nun, wie die Hel 3tg. berichtet, beschlossen, die vom Cinigungbamt gemachten Vorschlaͤge anzunehmen und zur Arbeit zurückzukehren, wenn die Direktion gleich⸗ falls die Vorschläge gutheißt. In Stettin haben die Drechsler, wie im Vorwärts“ mit⸗ ien wird, beschlossen, in diesem Jahre keine Forderungen an die rbeitgeber zu stellen, aber im Frühjahr zusammen mit den Tischlern den Neunstundentag und 100. Lohnaufschlag zu verlangen. In Leipzig hielten die Holjdrechsler eine Werkstellen⸗ Delegirtenperfammlung ab, in welcher einer Mittheilung der pz. tg.“ zufolge die y, , der Gehilfen in Bezug auf Lohn und Arbeitszeit, welche den Prinzipalen von der Lohnkommisston sofort e legt werden sollen, normiert wurden; zugleich soll von den Melstern Antwort bi zum 65. Oktober d. J erbeten werden. Zum Ausstand der böhmischen Bergarbeiter wird dem «W. T. B.“ aus Prag vom gestrigen Tage gemeldet: Im Auß⸗

7 , .

dem Corpus inscriptionum bekannt ist. Von den Säulen fragmenten sind zwei besser erhalten; das größere ist rund und bildete wahrscheinlich das Kapitäl einer Sule, die vor dem Tempel stand das kleinere dagegen ist vierkantig und Wand als Balkenträger. Außerdem wurden im Schutt der Straßenböschung noch einige Gegen⸗ stände gefunden, die aus einem prähistarischen Grabe zu stammen scheinen, darunter das Bruchstück einer 6 La Täne⸗Zeit und eine blaue Glasperle mit vier durch gelbe Schnecken⸗ windungen verzierten Eck :. ormenschatz' (G. Hirth's Verlag in München r. 15 S1) ist in dem neuen Jahr⸗ ang 1896 bis zum 8. Heft gediehen. Der werthvolle und reiche nhalt auch der letzten Hefte beweist, daß der Leiter dieser in Künstler⸗ und kunstfreundlichen Kreisen mit es sich fortdauernd sorgsam angelegen sein läßt, e früheren Höhe zu erhalten, sondern stetig zu erweitern und darin immer aufs neue der Oeffentlichkeit bisher we aus Galerien und Kabinetten zu erschließen. außer zahlreichen Aufnahmen antiker Original- Skulpturen aus dem Vatikan, den Museen in Statuen gothischer Kirchen und Bildwerken erster Meister der Benvenuto Cellini, Luca und eproduktionen nach Gemälden von Botticelli, Perugino, Tizian, Paris Bordone und Rubens. Besonders etreu faksimilierten Handzeichnungen nach den kost üteten und schwer zugänglichen Originalblättern von Michelangelo, Lionardo da Vinei (jwei Studienköpfe), Sandro Albrecht Dürer. ch an Radierungen von Rembrandt (Tod der hl. nderes), Salvator Rosa, Tiepolo (mehrere Blätter aus den genialen Scherzi di fantasia), Kupferstiche von Mare Anton Raimondi, dem Meister des Amsterdamer Kabinets *, 2c. Kunsthandwerker bieten die vorliegenden Hefte für die jetzt von der Mode bevorzugten Stile Louis seize und Empire die mannigfachste Anregung durch Musterblätter aus Werken berühmter franzbstscher Meister dieser Epochen, wie Daniel Marot (Uhrgehäuse ꝛc, Lalonde Delafosse (Allegorien), Gille Paul Cauvet (Vasen, ourg3zignon Gravelot (Schlußvignetten Decamerone“ des Boccaccio) 2c. Aber auch die älteren Stilperioden sind durch charakteristische Vorbilder aus den verschiedensten Gebieten, wie Möbel, Schmiede⸗ und Schlosserarbeiten, Fayencen, Stickerei⸗ und Kalligraphievorlagen, Ornamente ꝛe., mannigfach vertreten.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Aus Neuwied wird über die Entwickelung des Raiff⸗ Genossenschaftswesens Während dem Generalanwaltschaftsverband Ende 1892 erst 952 Ver—⸗ eine angehörten, zählte er Ende 1893 1146, Ende 1894 1414, Ende 1895 1914 und am 1. Oktober d. J. bereits 2286 Vereine. Der 2000. Verein schloß sich am 8. Febrnar d. J. dem General⸗ inen gleichen Aufschwung nahm die Ent— wickelung der Landwirthschaftlichen Zentraldarlehngkasse in Neuwied, welche den Vereinen als Geldausgleichstelle dient; ihr Ümschlag betrug 20 Millionen, 27 Millionen, 1895 63 Millionen und im Jahre 1896 bis zum 1. Ok= tober 73 Millionen Mark.

acht ruhig verlaufen. Im Duxer Bezirk ist fälligen Schicht nahezu vollzählig eingefahren; ie Lage im allgemeinen wesentlich gebessert. ; In Asais, im französischen Vepartement Gard, nicht in Mais, stern irrthümlich gemeldet wurde, beschloffen etwa 1006 Grüben— arbeiter, die Arbeit niederzulegen. Auiss Montreal meldet Telegraphenbeamten

standsgebiet ist die Na vi enn,

auch son

und das Vordach trug

und stand wahrscheinlich innen an d

B. T. B.: Der Aug st and der

Canadischen Paeifie⸗Eisen⸗ bahn ist thatsächlich zu Ende. Die Ausständigen nehmen auf der ganzen Strecke die Arbeit wieder auf. Der Güter⸗ verkehr ist in Ordnung.

Kunst und Wissenschaft. Ueber die Weltuntergangs-Prophezeiung für 1899.

er und ungenauer, vielleicht auch eußerungen von wissenschaftlicher Seite verbreitet sich seit einiger Zeit in weiten Kreifen die Vorstellung, daß im Jahre 1899 die Gefahr eines sogenannten Weltunterganges“ bevorstehe. Dieser Wahn übrigens in ähnlicher Weise schon drei oder vier Mal in diesem J hundert vorgekommen stützt sich darauf, Wiederkehr

Fibel aus Bronze aus der

und Personen⸗ und Leipzig; jährlich 12 Hefte,

echt hbochgeschätzten Publikation

Auf Grund unvorsich e nicht nur auf der

mißverständlich entstellter bean ,

ie letzten Liefe⸗ Rom, Neapel ꝛc., Renaissancezeit, wie Michelangelo, Zusammentreffens Giovanni della Robbia rc, ziemlich dichten Schwarm von kleinen Himmelskörpern bevorsteht, welcher sich mit einer Umlaufszeit von nahezu 331.½ Jahren in einer die Erdbahn— linie kreuzenden Bahn um die Sonne bewegt, und dessen Zu— sammentreffen mit der Erde an dem Erscheinen überaus zahl⸗ reicher und glänzender Sternschnuppen in den obersten Schichten der Atmosphäre wahrgenommen wird. Das letzte treffen dieses Schwarmes mit der Erde hat in der 13. zum 14. November 1866 etwa zwischen 1 und 3 Uhr

Morgens (Berliner Zeit) stattgefunden. ie nächst vorhergegangenen Epochen eines solchen Zu⸗ sammentreffens fielen in die Jahre 1833, 1799 u. s. w., und die regelmäßige Wiederkehr kann Chroniken, insbesondere nach mit aller Sicherheit verfolgt werden. Niemals ist dabei irgend eine Schädigung der Erdoberfläche erfolgt, sondern stets hat man nur den großartigen Eindruck eines mächtigen Feuer⸗ werks, nämlich des fast gleichzeitigen Erscheinens von Hunderten prächtiger Leuchtkugeln Die kleinen

der Erde werthvoll sind die

baren, sorgsam ge

Botticelli, Ihnen reihen Jungfrau und

ilixpino Lippi,

(Plafonds ꝛc.) Panneaus),

ür etwa 1000 Jahre nach den en chinesischen Aufzeichnungen

immelskörper dieses Schwarmes lösen sich eben, wie es scheint, sehr schnell und vollständig in kleinste Trümmer auf durch die jähen Glüherse eheure Geschwindigkeit ihres Eindringens in die oberen ichten unserer Atmosphäre hervorruft. keit beträgt nämlich nahezu 70 km in der Sekunde, d. h. sie durchmessen in einer Sekunde ungefähr dieselbe Strecke, wie ein Schnellzug in einer Stunde.) fahrungen liegt also bei der Voraussage eines solchen Phänomens nicht der leiseste Anlaß vor, an irgend eine Gefahr zu denken.

Nun bewegt sich allerdings, wie es zuerst im Jahre 1866 wahrgenommen wurde, außer jenem, eine große Strecke der Bahn erfüllenden Schwarm von Himmelskörpern, mit welchem letzt im November jenes Jahres zusammentr derselben Bahn auch ein Komet, welcher damals zwei nfang Januar 1867, die Erdbahn durch⸗ kreuzte, also zu einer Zeit, wo die Erde sich schon um viele Millionen Kilometer von dem Kreuzungspunkte der Bahnen Im Jahre 1899 wird aber der Abstand der Erde von diesem Kreuzungspunkte um die Zeit, um welche der Komet denselben passiert, noch größer sein.

Selbst dann aber, wenn ein Zusammentreffen mit diesem Kometen an der Kreuzungsstelle einmal künftighin erfolgen sollte, ist jetzt in allem demjenigen, was wir von den Kometen wissen, keinerlei Grund vorhanden, einen wesen tlich anderen Verlauf dieses Zusammentreffens anzunehmen, als man bisher bei dem Zusammentreffen mit dem oben erwähnten Schwarm von kleinen Himmelskörpern wahrgenommen hat. lich besteht der Komet aus einer etwas dichteren Ansammlung von kleinen Himmelskörpern und vielleicht von größer sind, als die einzelnen Körperchen jenes es vielleicht, falls wir einmal durch den Kern eines solchen Kometen hindurchgingen, sich ereignen könnte, daß statt des großen kosmischen Feuerwerks von Leuchtkugeln, die in den obersten Luftschichten, so zu sagen, verpuffen, zahlreiche Feuerkugeln bis in die Nähe der Erdoberfläche hera und dort Schaaren von sogenannten Meteorsteinen ausstreuten, durch die vielleicht sogar vereinzelte Zerstörungen oder Zündungs⸗ wirkungen angerichtet werden könnten, wie sie in höchst seltenen Fällen wohl schon vorgekommen sind. J

Aller Wahrscheinlichkeit nach würden aber auch in solchem alle die Schrecken oder die Zerstörungswirkungen eines solchen Zusammentreffens noch lange nicht diejenigen eines mächtigen ewitters oder Wirbelsturms, wie sie allsährlich vorkommen, erreichen, sodaß wirklich kein Grund für die Menschheit als Ganzes vorliegt, vor solchen Dingen jahrelange Furcht zu Jedenfalls ist auch nicht der leiseste Grund vor—⸗ handen, auf das Jahr 1899 mit irgend welchem Bangen obiger Art zu blicken.

gärn, e fle Sternwarte, Oktober 1896. ; Professor Wil helm Foerster.

eisen' schen mitgetheilt:

erscheinungen, welche die

(Diese Geschwindig⸗ anwaltschaftsverband an.

Nach allen bisherigen Er⸗

im Jahre 14 Millionen,

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Un garn. :

25. Oktober, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn⸗Direktion in Triest: Lieferung für das Jahr 1897 von: Chamottewaaren; 2) Diverse vegetab ; Leinöl, Terpentinöl, Seife, Kerzen); 3) Diverse Beleuchtungz⸗, und Dichtungsmaterialien (Dochte, Lagerwolle, Stahlbleche,

Feder, und Werkzeugstahl .); 5) Diverse Gisenwaaren (Cisendraht, Drahtseile. Draht . und Gliederketten, Draht Gewebe und Geflechte, Holz⸗ und Gestellschrauben, Nägel, Drahtstifte, Charnierbänder ꝛc.); 6) Rohmetalle und Metall- waaren (Antimon, Blockblei, Blockzink, Kupfer- und Messingloth, Messing und Packfongblech, Zinkblech. Messingdraht, Bleivlomben, und Phosphorbronze⸗Abgüsse Lacke, Farbwaaren, Chemikalien, Leim, Schmirgel und diverse Natur⸗ produkte; 8) Textilwaaren, Wachstuch, Linoleum, Zwirn, Näbseide; PVosamentierwaaren; 1 Seilerwaaren; 11) Kautschukwagren (auch Kautschukschläuche für Dampfheizungen und Bremövorrichtungen); 12) Lederwaaren; 13) Bürstenbinderwaaren; 14) Glas. und Porzellan- waaren; 15) Kanzleimaterialien. (Von diesen nur Hektographenmasse und Stempelfarben.) Näheres bei der bezeichne ken

äter, nämlich im vdraulische Bindemittel und h sche Oele und Fettwaaren

entfernt befand. 3 Jutefaden, Ofenbestandtheile,

Fagoneisen, Weißblech,

Nieten, Schraubenmuttern,

Wahrschein⸗

lchen, die etwas chwarms, sodaß

J 14. Oktober, 11 Uhr. J. Marine⸗Departement in La Spezia: Lieferung von farbigem Linoleum (ohne Muster) sowie des zur Be—⸗

Voranschlag 80 000 Fr.

vrotechnisches Laboratorium in Capua: Blei. Voranschlag 19 006 Fr.

festigung erforderlichen Leims. Kosten 1500 Fr.

15. Oktober, 10 Uhr. Lieferung von 50 900 kg Kaution 1900. Lieferzeit 40 Tage.

17. Oktober, 2 Uhr. tadtverwaltung von Medina de Rioseco, Provinz Valladolid: Elektrische Beleuchtung der Stadt die Dauer von 10 J Voranschlag 66500 Peseten jährl Kaution 8125 Peseten. Auskunft bei genannter Stadtvwerwaltung. Königlich portugiesische Eisenbahn⸗Ge⸗ ung von kupfernen Stangen und Nieten. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft in Paris, Chäteaudun 28.

3 y. . 91 ranitsteinen in verschiedenen Größen. 6 Cents bei den Buchhändlern wed. P. van Waesberge & Zoon in

Rotterdam.

ber nor Re des Hiaatehab Christign

28. Oktober, r ends. aatsbahnen. ristian ia: Angebote in geschlossenem Brief⸗ „Bogiegodsvogne der Staatsbahnen, Zeichnungen und

24. Oktober, Mitta sellschaft in Lissabon:

Niederlande. .

Timmerhuis zu Rotterdam: Lieferung von it ist, wie di Bedingungen käuflich für

Ein interessanter Fund aus der Römerzeit ist, wie die Mittheilungen . Kaiserlich Königlichen Zentralkommission zur Er⸗ forschung und Erhaltung der Kunst⸗ und historischen Denkmale“ be⸗ richten, in Kärnten in der Nähe des Gutes Hohenstein an der eistritz nach Pulst gemacht worden. Grundmauern

Im August d. J.

gut Lieferung von 5 Güterwagen. römischen

Straße von

daselbst . , der die Gestalt eines länglichen Rechtecks und

eine Breite von 7,35 m, eine Länge von 1259 m hat. eine dünne Zwischenwand wird das Gebäude in zwei ungleiche von denen der größere, an der Rückwand einen be fte, Bau enthält, der vie Aufstellung einer Statue bestimmt war. i n,, , und enthielt wahrscheinlich das Eingangsthor. Vor demselben lag ein gut gepflasterter Vorplatz, auf dem die das ortal tragenden Säulen gestanden haben mögen. i Grundmauern des Tempels, die eine Stärke von 15 m haben, fanden sich andere Grundmauern, die bedeutend Umfassungsmauern, innerhalb der

eines kleinen

Expeditionskomtor banctorvet 8 / , Christiania. entgegengengmmen. . nähere Bedingungen im Komtor des Direktors der Maschinen⸗

abtheilung.

Egypten.

25. Oktober. Verwaltung 9 Eisenbahnen, der Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Lieferung von Kol erster Qualität.

Der vordere Raum ist

In einiger Verkehr s⸗Anstalten.

(W. T. B.) Das Kaiser Wilhelm. Kanalamt theilt mit: Der Dampfer Johann Siem“ ist gehoben und geht bis spätestens morgen von der Unfallstelle weg. für Schiffe bis 5 m Tiefgang schn für alle Schiffe frei wie vor dem Unfa

Rotterdam, 6. Oktob Amerikanische Dampfer.

ntfernung von den

chwächer waren, Kiel, 5. Oktober.

außer Topfscherben und zertrümmerten Dach⸗ ,. ĩ . wurden in einigem Abstand

n, . tt g r 77 riftsteine, Säulenfragmente und ein Stück eines Postaments m

spitze 3 Statue entdeckt. Leider sind die Inschrif krystallinischem Kalk bestehen Stellen der Schrift abb noch einigermaßen wieder

und dürfte die Inschrift des

wahrscheinli det

ft frei und ist von

Niederländisch⸗ sellschaft. oint passiert.

ahn durch die Rorb⸗ . ung des Vorkauftzrechts aubniß zum Bau einer

ziegeln nichts Bemerkenzswert davon an der Böschung der a ar d

tffahrtzs 1 . Abend Prawle Einer Meldun

tsteine, die aus odaß mehrere e eine Inschrift läßt sich Sie besteht aus drei Zeil t 5. 2 3 . ,.

e Worte Auglusto) sacrum, die zweite den Namen glaudi 2 f proc(onsulis5 Auglusti), der auch aus

in ee m,

eking, 4. ober. . der Sibirischen Eisenb Mandschurei von China mit der Bedin ch 30 Jahren bewilligt worden. Zweigbahn durch die Süd⸗Mandschurei sei dagegen verweigert worden.

Clementiani