1896 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Daran, daß eine von einer Privateisenbahnge später vom Staat übernommene Pension iffer Z des Invaliditäts⸗ . hat, wird an sich eine rechtskräftige Rentenbewilli⸗

en erf auf

bewilligte, uhen der Rente gemäß § 34

und r n nen rr. zur

dadurch nichts geändert, da

gung vorliegt, die vor der Uebernahme der en Staat erfolgt ist.

sellschaft

In dem nichtamtlichen Theil sind Normal-Unfall— verhütungsvorschriften für gleichartige Gefahren in den unter die , n, n. fallenden gewerblichen Be⸗

trieben nach mitgetheilt.

Der Kaiserliche Minister⸗Resident

en Beschlüssen des X. Berufsgenossenschaftstages

in Luxemburg,

Legations-Rath Prinz von Thurn und Taxis ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurück⸗

gekehrt und hat die übernommen.

eschäfte der Minister⸗Residentur wieder

Der hiesige Gesandte der Republik Haiti Delorme ist vom Auglande, wohin er sich im Auftrage seiner Regierung begeben hatte, nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte

der Gefandischaft wieder übernommen.

Laut telegraphischer Meldun

an das Ober⸗Kommando

der Marine ist S. M. S. „Sto sch“, Kommandant Kapitän zur See Thiele, gestern in Lissabon angekommen und beab⸗ sichtigt, am 20. Oktober nach Santa⸗Cruz⸗-Teneriffa in See

zu gehen.

Cronberg, 8. Oktober. Seine Majestät der König von Griechenland trifft, dem „W. T. B.“ zufolge, zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich heute in

Schloß Friedrichshof ein. Hessen.

Die Ankunft Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kgiserin von Rußland in Darmstadt erfolgt, wie die Darmst. Ztg.“ meldet, am Sonnabend Vormittag 5 Uhr auf dem Bahnhof der gef den Ludwigsbahn. Nach Ueberleitung

des Zuges in den dort offizieller Empfang statt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

ahnhof der Main⸗Neckar⸗Eisenbahn findet

Das österreichische Abgeordnetenhaus hat gestern nach längerer Debatte die Dringlichkeit des Antrags Lewa⸗ kows ki, betreffend das Vorgehen der galizischen Behörden bei

dem Verbot von Wählerversammlungen, abgelehnt.

Großbritannien und Irland.

Lord Rosebery hat, wie „W. T. B.“ berichtet, in einem an den ersten „Einpeitscher“ (whip) der liberalen Partei

Ellis gerichteten Schreiben die liberalen Partei ,, Ich befinde . der Ste

Gegensatz zur großen

Meinungs verschiedenheit mit Gladstone, maßgebenden Einfluß in der Partei Andererseits erhalte ich kaum von sichere Unterstützung. Diese Frage liche Rücksichten hinauf. Wenn ich

immer

geht aber

Führerstelle Das Schreiben lautet: ung zur Orientfrage in offenbarem ehrheit der liberalen Partei und in einer gewissen der doch unbedingt den behalten irgend einer

der

muß. eine persön⸗ in dieser Woche sprechen

soll, so muß ich frei heraus sprechen können, und da ist es für die Partei und für mich das Beste, daß ich nicht als Führer der Partei,

sondern als freier Mann spreche. die Führerstelle der freiheit wieder aufnehme.

Ich theile Ihnen daher mit, daß artei vakant ist, und daß ich meine Aktiong—

Lord Rosebery wird morgen in Edinburg sprechen und

hierbei seine politische Haltung völlig klarlegen.

Die seit der Veröffentlichung des Blaubuchs über die

venezolanische Grenzfrage, im Juli,

Verhandlungen mit den

Vereinigten

abgebrochenen Staaten

werden, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, wieder auf—

genommen werden, , der großbritannische Botscha ashington abzureisen gedenkt, au

am 14. d. M. nach Posten eingetroffen sein wird.

Frankreich.

ter, der seinem

Der Kaiser von Rußland empfing, wie „W. T. B.“ nachträglich berichtet, am Dienstag Nachmittag um 5 Uhr den

Minister des Auswärtigen Hano kau welche bis nach 6 Uhr dauerte. Der

r n, hatte am Dienstag auch mit dem Leiter n de,. des Auswärtigen Schischkin eine

russischen längere Unterredung im Auswärtigen Amt. Als die russischen Ma ö. Pantheon eintrafen, wurden Unterrichts ⸗Minister Rambaud empfangen.

in besonderer Audienz, inister des Auswärtigen

es

täten gestern Mittag am llerhöchstdieselben von dem Nach Besichtigung

der die Wände des Pantheons zierenden Fresken stiegen der Kaiser

und die Kaiserin in die Gewölbe hinab, wo

Allerhöchstdieselben einen

Augenblick vor dem Grabmal Carnot's verweilten, an welchem

der Kaiser ein Blumenarrangement hatte niederle

Allerhöchstderselbe richtete an die beiden wesenden Söoͤhne Carnot's einige wohlwollende liche Worte. Um 11 Uhr trafen

der Kaiser

gen lassen. an⸗ und herz⸗ un

die Kaiserin im Invaliden⸗Hotel ein, wo zahlreiche Generale

Allerhöchstdieselben erwarteten. Nach der

esichtigung des

Grabdenkmals Napoleon 's J. stieg der Kaiser allein mit dem General Billot und einigen Offizieren in die Krypta. Dann begaben die Allerhöchsten Herrschaften sich durch die Kapelle nach dem Lazareth, dem Speisesaal und dem Artillerie—

Museum und verließen das Gebäude dur hof, wo die Generale und die Invaliden

den Ehren⸗ ich aufgestellt

hatten. Um Mittag kehrten die Majestäten an De jeuner nach

der russischen Botschaft zurück. An demse

ben nahmen der

Herzog von Aumale, die Prinzessin Mathilde, der Herzog und die an, von Chartres, die Herzogin von Larochefoucauld

und die fee er. o

. Um 2 1a Kaiserin von Rußland der Feier der Grundsteinlegung i der , . Die Feier nahm e 3 Uhr trafen die

erhogin von Uzes, ferner der Minister des Aeußern

er General Bols deffre, der Admiral Gervais wie der er og und die Herzogin von Magenta theil.

7 , , Ss verließen der Kaiser und die

as a ff sch Mr chaftspalais wieder, um

rücke „Alexander III.“

nen glänzenden Verlauf. Um

ajestäten am Cours de la Reine ein,

wo

der Präsident Faure, die Präsidenten der beiden Häuser

des Parlaments,

die Minister und das diplomatische

Korps in einem Zelt, versammelt waren. Der Kaiser und die Kaiserin wurden von dem n, wn Publikum, welches die guf dem rechten und linken Seine⸗Ufer errichteten Tribünen füllte, sowie von der auf den Schiffen Kopf an Kopf stehenden Menge enthusigstisch begrüßt. Nach einer An⸗ sprache des Handels⸗Ministers Boucher, worin dieser den Kaiser und die Kaiserin bat, dem großen Werke der Zivilisation und des Friedens Allerhöchstihre 86 Weihe zu theil werden k lassen, wurde eine Festkantate gesungen, worauf der Schauspieler Paul Mounet eine von dem Akademiker Heredia gedichtete Ode vortrug; dieselbe klang in den Wunsch aus, daß die Zukunft dem Kaiser, welcher den unerschütterlichen Granit⸗ . einmauere, der eine Stätte des Friedens bilden werde, en Namen „der Große“ beilegen möge. Während sodann die Zeremonie der Grundsteinlegung von dem Kaiser und der Kaiserin und dem Präsidenten Faure vorgenommen wurde, segelte von dem jenseitigen Seine⸗Ufer langsam ein Boot heran, auf welchein sich vierzig weiß gekleidete Mädchen, Töchter der hervorragendsten Handelsherren und Fabrikanten, befanden. Dieselben überreichten der Kaiserin unter brausenden Zurufen der Volksmenge eine 1 m hohe Silbervase mit den seltensten und 36 Blumen. Der Kaiser und die Kgiserin wurden auch bei ber Abfahrt mit endlosem Jubel begrüßt. In der Münze, wohin sich die Majestäten und der Präsident Faure sodann begeben hatten, nahmen Allerhöchst— dieselben verschiedene Ateliers in Augenschein und wohnten dem Prägen der Erinnerungsmedaille bei, die dem Kaiser und der Kaiserin alsbald überreicht wurde. In dem „Institut de France“ richtete der Akademiker Legouvs eine Anrede an die Maße stůten, worin er Aller höchstdieselben willkommen hieß und an den Besuch Peter's des Großen erinnerte. Darauf verlas Fran gois Coppée eine von ihm verfaßte Ode zu Ehren der russischen Majestäten. Allerhöchstdieselben und der Präsident Faure wohnten sodann für einige Augenblicke den Arbeiten an dem Wörterbuch der Akademie bei und unterschrieben das über die Festsitzung auf⸗ genommene Protokoll, Von dort begaben sich die Allerhöchsten gie chaften nach dem Hotel de Ville, auf dem Wege von der Menge, welche sich dichter als jemals angesammelt hatte, mit unbeschreslb= lichem Enthusiasmus begleitet. Der Zug begab sich zunächst nach der Salle du Prévost, wo die Chöre der erz! Oper und des Konservatoriums unter Begleitung des Musikorps der Garde republicgine die russische Hymne zum Vortrag brachten. Der Präsident Faure reichte hierauf der Kaiserin den Arm und betrat an der Seite des Kaisers unter anhaltenden begeisterten Zurufen der Menge die Stufen der Ehren⸗Estrade. Die Truppen präsentierten unter den Klängen der Musik. Der Präsident des Munizipalraths Baudin, umgeben vom Munizipalrath, begrüßte die Majestäten und sagte, die Bevölkerung von Paris jubele dem Gaste und Verbündeten der Republik zu und! habe in ihrer Arbeit innegehalten, um demselben die uldigung zu erweisen, welche die Tradition, die Baterlandsllebe und' der Glaube an die Bestimmung der beiden großen befreundeten Nationen erweisen hießen. Die Majestäten befuchten hierauf die reich geschmückten Säle und nahmen bei dieser Gelegenheit die der Stadt Paris von dem Kaiser Alexander II. geschenkte Onyx⸗Vase in Augenschein. Bei dem Eintritt in den Festsaal, in welchem ein Konzert stattfand, zu dem 4000 Einladungen ergangen waren, wurden die Majestäten mit Hochrufen be⸗ grüßt. Vor dem Verlassen des Hötel de Ville dankte der Kaiser dem Präsidenten des Gemeinderaths Baudin für den ihm und der Kaiserin bereiteten warmen Empfang. Um 6 Uhr 15 Minuten trafen der Kaiser und die Kaiserin mit dem Präsidenten Faure wieder in dem russischen Bot— schaftspalais ein. Auf der Fahrt dorthin brachte die Volks menge, welche die Straßen auf beiden Seiten dicht besetzt hielt, den Majestäten enthusiastische Kundgebungen dar. Präsident Faure verließ sodann das Botschafispalais und wurde auf der Rückfahrt aha begrüßt.

Abends 7 Uhr fand in der russischen Botschaft ein Diner statt, an welchem der Präsident Faure und Gemahlin, sämmtliche Minister, der Präsident des Senats Loubet, der Präsident der Deputirtenkammer Brisson, der General Saussier sowie das ganze Gefolge des Kaifers theilnahmen. Nach dem Diner fuhren der ef und die Kaiserin nach dem Théätre Frangais, wo sie um 10 Uhr eintrafen. Die Minister, zahlreiche Deputirte und Senatoren, Generale, frühere Minister und Boischafter waren im Haufe anwesend, das eine glänzende Festversammlung füllte. Alle Anwesenden erhoben sich und wandten sich der Kaiserlichen Loge zu, als der Kaiser zur Rechten, die Kaiserin zur Linken des Präsidenten

aure in derselben erschienen jn, Rechten des Kaisers befand ich Frau Faure. Mehrere Minuten lang ertönten Hände⸗ klatschen und Hochrufe auf den Kaiser, die Kaiserin und den Präsidenten Faure. Das Kaiserpaar dankte wiederholt durch Verneigen. Der Kaiser trug Gesellschaftsanzug mit dem Bande der Ehrenlegion. Präsident Faure?“ das Band des Andreas-Ordens. Die russische Hymne wurde in tiefem Schweigen ,, Darauf hob sich der Vor⸗ hang, und unter lebhaften Beifallsrufen zeigten sich sämmtliche Künstler des Theatre Frangais in roöihen Ge— wändern um die Büsten Moliere's, Corneille's und Racine's gruppiert. Der Schauspieler Mounet verlas hiernach ein an das Kaiserpaar gerichtetes Huldigungsgedicht, in dem besonders der Vers beklatscht wurde: „Gest' du Nord, que nous vient Tespdrancgä. Es wurden noch weitere Huldigungs⸗ verse deklamiert; während dessen , . sich der 2 wiederholt mit dem Präsidenten. ie Vorstellung be⸗ gann alsdann mit der Aufführung von Alfred de Mussetis „Caprices“; dieser folgten ein Bruchstück aus Corneille's Cid“ und der dritte Akt der „Gelehrten Frauen“. Die Irin klatschten wiederholt Beifall. Am Schlusse der Vorstellung wurde die Marseillaise gesungen, welche von dem Kaiser und der Kaiserin stehend angehört wurde. Das ganze geh bereitete zum Schlusse den Majestäten eine begessterte

uldigung, wofüt Allerhöchstdieselben huldvollst dankten. Um 12 Uhr war die Galavorstellung gi Ende, und die Majestäten lehrten auf dem Wege durch die Avenue de Opéra unb die Rue de la Paig nach der russischen Botschaft zurück.

Vor der Ankunft des Kaisers und der Kaiserin in dem Hotel de Ville entstand w. ein furchtbares Gedränge, in welchem mehrere Personen qcm verwundet wurden, darunter , Polizeiagenten; zahlreiche Personen erlitten leichtere Ver⸗ etzungen.

In Cherbourg fand am Dienstag Abend zu Ehren der ö weilenden russischen Offiziere eine Galavorstellung im Theater statt, bei welcher das Publikum den xussischen Offizieren eine Huldigung darbrachte.

Der General Trochu, der während des Krieges von 187071 den Posten des Gouverneurs von Paris bekleidete, ist gestern gestorben.

ref t spiritistischen

Nusßland.

Der Senator Baron Uexküll von G ldenban Präsident des ang lu her n Henerct ie f d n di- ist, iwie dem „W. T B. aus St. Petersburg berichtet nF. unter Enthebun von seinen bisherigen Funklionen zum Ad? junkten des Ministers des Innern ernannt worden.

Türkei.

Gestern sind von Konstantinopel zwei Torp edoboote zur Bewachung der Küste nach dem rk von Saloniki abgegangen.

Aus Athen wird der „Agence Havas“ berichtet, daß die Mohamedaner in Herakleion sich weigerten, die äuser der Christen zu verlassen. Die meisten Flüchtigen aus erakleion seien genöthigt, in Griechenland zu bleiben. Die Mohamedaner seien nach dem vor der Stadt gelegenen christlichen Friedhof bei en, hätten die Leichname aus den Gräbern gewühlt,

ie Grabdenkmäler geschändet und die Kreuze erschlagen. Die

Vize⸗Konsuln hätten sich an Ort und S. ö und den Thatbestand festgestellt. Die täglichen Mordthaten regten die christliche Bevölkerung fortdauernd auf.

Griechenland.

Gegen den Unter⸗-Lieutenant Kalomenopulo wurde, wie dem „W. T. B.“ mitgetheilt wird, gestern in Athen vor dem zweiten Militärgerichtshof wegen Defserti dn nach Kreta verhandelt. Der Staatsanwalt beantragte im Interesse der Aufrechterhaltung der Dis iplin die Ver⸗ urtheilung des Angeklagten, waͤhrend Hie Vertheidiger das Verhalten desselben unter Hinweis auf den bekundeten Patriotismus zu rechtfertigen suchten. Der Gerichtsz⸗ hof sprach den 6. frei. Die Zuhörer begrüßten bas Urtheil mit großem Beifall und den Rufen „Es lebe Kreta!“ Es lebe Griechenland!“ Eine große Volksmenge gab dem Freigesprochenen das Geleit.

Amerika.

Der . der Vereinigten Staaten „Cincinnati“ und das Schulschiff ‚Banecroft“, welche sich gegenwärtig in Gibraltar befinden, haben Befehl erhalten, sich mit den in Smyrna befindlichen Kreuzern „San Francisco“, „Minneapolis und „Marblehead“ zu vereinigen.

In Florida ist der Demokrat Bloxh am zum Gouver—

neur gewählt worden. Die Stimmen der beiden Parteien stehen zu einander in einem ähnlichen Verhältniß, wie im Jahre 1892. Mehr die Ergebnisse der vorgestrigen Munizipalwahlen in Connecticut liegen bisher Nachrichten aus 146 Städten vor. ñ Danach sind die Republikaner in 133 Städten erfolgreich gewesen.

In Georgia ist der Demokrat Atkinson mit einer Majorität von 28000 Stimmen gegen den gemeinsamen Kandidaten der Populisten und der Temperenzler zum Gouverneur gewählt worden. Die Wahl war allein durch lokale Fragen beeinflußt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Lachen wurde gestern, wie die . Rh.⸗Westf. Ztg.“ meldet, der Ausstand in der mechanischen Lohn weber ei von Siegfried Herzberg beendet (vgl. Nr. 236 d. Bl.

In Düů seldorf sind nach demselben Blatt 23 Klempner der dortigen Firma N. Werner ausständig.

Aus Hamburg wird der „Vosf. Ztg.“ geschrieben: Arbeitseinstel lung ist am Montag Abend von den in den Buchbindereien, Buchdruckerelen und ver wandten Betrieben beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen beschlossen worden. Der Ausstand sollte am Dienstag überall da eintreten, wo die auf Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit gerichteten, vor einer Woche den Meistern überreichten Bedingungen nächt erfüllt werden. Bisher hat kein Meister der Innung den Forderungen zugestimmt. Die Lohnbewegung umfaßt etwa 1000 Arbeiter in den Städten Hamburg, Altona und Dttensen.

Aus Wien meldet W. T. B.“: Hestern Mittag war der Termin abgelaufen, den die Direktion der Staatseisenbahn-Gefell⸗ schaft den Ausständigen zur Wiederaufnahme der Ärbeit gestellt hatte. Da sich niemand meldete, betrachtet die Direktion die Aus⸗ ständigen als entlassen und gedenkt in den nächsten Tagen neue Ar- beiter anzustellen. Die ausständigen Arbeiter haben gestern in einer Versammlung beschlossen, im Ausslsande zu verharren.“

Aus Prag meldet W. T. B.‘: Gestein wurde in den Werk stätten der Staatseisenbahn Gefelischaft zu Prag und Bubna die Arbeit von etwa 109 Arbeitern wieder aufgenommen, welche sich im Laufe des Vormittags eingestellt hatten. Von der Polizei wurden Maßregeln getroffen, um die Arbeitenden nöthigenfalls zu schützen. Patrouillen durchstreiften die al ferner waren Wachtvosten in der Näbe der Eingänge der Werkftätten auf— , Es kamen einige Mißhandlungen von Arbeitern durch die

usständigen vor, doch wurde die Ruhe nicht gestört.

Aus Montreal wird dem „Wolff'schen Bureau“ gemeldet, da der Autzstand der Beamten der Can adifchen Pacificbahn au Grundlage der von der Bahngesellschaft gestelsten Einigungs⸗ bedingungen beendet worden ist.

Kunst und Wissenschaft.

4 Kaum ist die große Internationale Kunstausstellung am Lehrter Bahnhof geschlossen, und schon öffnen die gan ftf alons von Schulte und Gurlitt ihre Pforten, um den Kunftfreunden neue Genüsse zu bieten. Bei Schulte fesseln den Beschauer ins. besondere zwei Werke von Arnold Böcklin, deren eines bisher in Berlin noch nicht ausgestellt war. Es stellt Gottvater dar, der Adam die Herrlichkeiten der ganzen Schöpfung jeigt. Wie immer, über— rascht der große Phantast durch originelle Auffassung. Welche naive Ursprünglichkeit offenbart sich in dem kleinen Zuge, 0 er Gottvater am Schluß der Schöpfungstage noch 36 voller männlicher Rüstigkeit schildert, das milde blickende Haupt von wallendem Blondhaar umwallt! Vaͤterlich umfaßt er den lnabenhaft gebildeten Adam, der mit schüchternem Staunen auf die vor ihm sich autzbreitende Paradieseswelt blickt. Hier, im landschaftlichen Hintergrunde, der mik buntschillernden Lebewesen aller Art bevölkert ist, thut sich die ganze Pracht Böcklin scher Farben⸗ poesie auf. Die „Frühlings hymne“ sie ist im Jahre 13s8 gemalt und wiederholt bereits in Berlin ausgestellt ist in der That einem

ymnus tif die Wunder des Lenzes zu vergleichen. Die Farben cheinen zu singen und zu klingen, die drei ankik gewandeten Frauen gestalten sind selbst Sch mn fen gen des Frühlings, dessen azur⸗ blauer , . über einer , Flur sich wölbt. 0 andere Künstler tasten und suchen, sehen wir Böcklin mit vollen anden ausstreuen, was ihm Natur in götiger Gebelaune eee hat. mmer wieder erfrischt und erquickt die trotz äußerer Abfonderlich= keiten so kraftvolle und gesunde Phantasie dieses Meisters. Wenn man von seinen Werken sich zu der Madonna von Gabriel Max wendet, überkommt einen die Empfindung, als träte man aus Gottes freier Natur in eine dumpfe Krankenstube. ysterische spricht aus fast allen Frauengestalten des Malers, und marklos wie seine Auffassung

Eine

spruche darauf hat;

ist auch seine Technik, die früher viel bewundert wurde. Unsere Zeit hat dafür so wenig Bewunderung übrig, wie für die akademssche Glätte und antiquarische Sorgfalt, mit der Alma Tadema den ünftlerischen Aufwand seiner antiken Darstellungen bestreiten zu können glaubt. Kalt, wie der Marmor, dessen meisterhafte Wieder⸗ abe zu den beliebtesten Bravourstücken des anglisierten Friesen gehört, bleibt auch der Beschauer vor seinen Werken, zumal wenn sie, wie daz „Colosseum', trotz seines aus Byron's Childe Harold entlehnten Motlvs an völliger Inhaltlosigkeit kranken. Recht äußerlich wirken auch einige anspruchsvolle Gemälde von rank Kirchbach; „‚Christus als Kinderfreund? und „Lenorenz Ie th, das erstere hart in der Farbe und ausdruckslos in den Köpfen, das zweite eine ohne Noth in monumentale Maße gereckte Illustration zu der bekannten Ballade von Bürger. Erfreulicher sind Firchbach's Landschaften, obwohl auch hier die Härte des Vortrags sißrt. Franz von Lenbach's Jugendporträt Arnold Böcklin's ift jedenfalls ein interessantes kunstgeschichtliches Dokument; insbesondere sesselt der fast . Glanz des Blicks, der aus dem Rem— brandt'schen Helldunkel des Bildes hervorleuchtet. Eine Kreide stidie eines weiblichen Kopfs mit wenigen Farbenandeutungen in Pastell zählt zu jenen typischen Meisterwerken Len⸗ bach''“, die man nur mit den Versuchen von Nachahmern, wie F. A. Taulbach und Stuck vergleichen darf, um ihren Werth zu schätzen. Oswald Achenbach hat diesmal den Reichthum seiner Palette an einige deutsche Landschaftsmotive gewendet; die malerischen Ruinen des Klosters Heisterbach im Mondlicht und die Höhen von Godesberg vertragen die romantische Färbung, die allen Bildern Achenbach's eigen ist, sehr wohl. Modernere Farbenprobleme haben sich Paul Meyerheim und Jakobides gestellt. Dat Stallinterieur des ersteren beweist, daß die Entwickelung des gefeierten Berliner Thiermalers keineswegs als abgeschlossen an⸗ gesehen werden kann. Die Disharmonie“ von Jakobides lenkt nach längerer Zeit die Aufmerksamkeit wieder auf ein Talent, das An— frisch und dabei feinfühlig in der Farbengebung, berdient das Bild, dessen lustiges Motiv um Popularität nicht erst lange zu werben braucht, einen Platz unter den erfreulichsten Leistungen der Münchener Genremalerei. Herber und nicht frei von dekorativer Derbheit sind die pleinagiristischen Versuche von Max Schlichting, die, ähnlich wie die etwas ge⸗ künstelten Pointills⸗LSandschaftetn von Chudant, bei dem großen Publikum sicherlich Befremden erregen werden. An Feinschmecker wenden sich auch die plastischen Skizzen von Paul Troubetzkoy, einem russischen Bildhauer von unbestreitbarer Be— gabung, der die Grundsätze des malerischen Impressionismus auf, die Sculptur zu übertragen versucht. Neben vielen geistreichen Kleinig . keiten sei vor allem seine in Marmor n. Büste eines jungen Mädchens erwähnt, in welcher schwärmerische Empfindung mit großem Glück verkörpert ist.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

IIl. Berliner Gersten⸗ und Hopfen ⸗Ausstellung.

Gestern fand in den Ausstellungssälen der Aktienbrauerei Friedrichshain bierselbst der Preisbewerb für die vom Verein Versuchs. und Lehranstalt für Brauerei in Berlin' in Verbindung mit der Deutschen Landwirthschafts Gesellschaft und dem Deutschen Hopfenbau , Verein veranstaltete dritte Gersten.! und Hopfen— Ausstellung statt. Es standen, wie W. B.“ meldet, im Ganzen 180 Gersten,! und Brauweizen⸗ Proben und 130 Hopfenballen zum Preisbewerb, der vor einem aus 25 Vertretern der Wissenschaft, der Landwirthschaft, des Handels und der Brauerei⸗ und Mälzerei⸗Industrie bestehenden Preisgericht statt fand. Erste Preise erhielten beim Gersten Preisbewerb: Klughist in Mühlenthal (Opr.), steubacher in Muntowen (Opr). W. Hoff⸗ mann'sche Gutsverwaltung in Striegau (SSchlesien), Wilh. Iggensen in Winterbergshof (Uckermark, M. Sperling in Berlin, K. Beelitz in Garden (Pommern, G. Schreiber in Wolkrams— hausen (Prov. Sachsen), Zuckerfabrik Kl. Wanzleben (Prov. Sachsen), L. Cordier in Würjenheim (Rheinpr.), E. Becker in Kohhütte (Pfalz), Jos. Nägele in Hochdorf (Pfalz). Außerdem erhielt die Max Hoffmann'sche Gutsvecwaltung in Striegau den Siegerpreis für ihr als beste unter diesen mit den ersten Preisen ausgezeichneten Gerstenproben befundenes Erzeugniß. Beim Hopfenpreisbewerb wurden mit ersten Preisen ausgezeichnet: Jos. Wechsler in Spalt (Bayerm), J. Bramer in Mainburg (Bayern), T. Mally in Au Bayern), Gottfr. Gündelfinger in Wolezach (Bayern), J. Rieger in Airischwand Bayern), Adorno in Kaltenberg (Württemberg), Ruderer u. Sohn in Tettnang (Württemberg), M. Baerst in Mundolsheim he 6. Riehl in Berstedt (Eisaß). G. Stambach in Oberhof (Clsaß,, J. Qbrecht in Jebs heim (Elsaß), R. Bielke J. in Glinau (Posen), X. Gutsche in Alt. Borui (Posen), O. Sterschke in Kirchplatz Borui (Posen), Jul. Dembeck in Marienhof (Wpr.), Wiegking auf Pathaunen (Opr.). Die Ausstellung wurde heute Morgen eröffnet.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Aus den,Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 41 3 vom J. Oktober.

Cholera.

Egypten. Vom 13. bis 19. September wurden in Alexandrien 3 Erkrankungen (und 1 Todesfall) angezeigt, vom 8. bis 14. Sep tember in Kairo 22 (ol), in den Bezirken Abu Dig 34 (1h, Guergueh 16 (38), Tama 27 (35), El Baliana 20 (45 außer. dem in 28 Bezirken und Städten insgesammt 85 (158). Die Zahl der bis zum 18. September gemeldeten Cholerafälle betrug in Egypten 21 353 (17 801), in Alexandrien 10666 (903).

Ostindien. Kalkutta. Vom 23, bis 29. August starhen 1 Person an der Cholera und 161 an Fiebern.

Gelbfieber.

In Rio de Janeiro wurden den „Public health rSports“ zufolge vom 2. bis 15. August 7 Todesfälle gemeldet. Auf Cuba gelangten in Havanng vom 28. August bis 10. September 103 Todesfälle (bei ungefähr 220 Neuerkrankungen) zur Anzeige, in Cienfuegos vom 24. bis 30. August 6, in Cardenas vom I6. bis 29. August 22 (65), in Santiago vom 23. August bis 5. September 23, in Sagua la Grande vom 22. bis 29. August 19 (40), in Matanzas vom 27. August bis 9. September 72, in Manzanillo vom 1. bis 158. August 3, ferner in Mexico in Vera Cruz vom 20. bis 27. Au 1 I).

Verschiedene Erkrankungen. ö

Pocken: Odessa 3, St. Petersburg 2, Warschau 8 Todesfälle; Paris 7, St. Petersburg 3 Erkrankungen; lecktyph us: St. hen nn 5 Erkrankungen; Rückfallfleber: St. vi n, 8 Er⸗ rankungen; Genickstarre: Moskau 4. New⸗Jork 2 Todesfälle. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durch⸗ schnitt aller deutschen Berichtsorte 1881‚90: 1,39 96): in Beuthen und Bochum Erkrankungen kamen vor in Berlin 30, Breslau 31,

mburg 21, Budapest 28, Edinburg 46, Kopenhagen 35, London 466 Krankenhäuser), Paris 29, St. Petersburg 47, Wien 30 desgl. an

asern in den Reg.⸗Bezirken Aachen 239, Arnsberg 117, Düssel⸗ dorf 116, Osnabrück 109g, Stettin 94, Wiesbaden 226, in Hamburg 27, Kopenhagen 73, Wien 23 desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 1665, Hamburg 29, Budapest 28, Kopenhagen 39, London 101 Krankenhäsnfer), paris 46, St. Petersburg 70, Wien 50 desgl. an Unterleibttyphuß in Budapest 29, Christiania 26, Paris 40, St. Petersburg I7.

. ö. Monat August sind nachstehende Todes fälle gemeldet orden:

ocken: Bukarest 10, Marseille 149, Alexandrien 13, Kairo 17, Bom ay 16, Buenos Aires, Rio de Janeiro je 18; Cholera: Bomba Si; im übrigen vgl. die wöchentlichen Angaben zu Anfang jeder Nummer; 6m er: Buenos Aires 1, Rio de Janeiro 36;

lecktyphu s: Mailand 1 Rückfallfteber (einschl. biliösen

yphoids): Alexandrien 2; Gen ick starre: Cineinnati, St. Louis je 2; Influenza: Effen 2, Buenos Aireg . Im übrigen war, in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleich zur Gesammtsterblichkeit eine be— sonders große, nämlich höher als ein Zehntel: an Mafern (1881/90 erlagen denselben 1,30 von je 100 in sämmtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Inowrazlaw (höher fogar als ein Fünftel), Thorn, Kaisersiautern; an Diphtherie und Croup (1851/9: 4489 o in allen deutschen Srtens: in Bocholt, Düren, Eschweiler, Kalk, Recklinghausen, Crimmitschau, Wurzen, Gießen. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Lungenschwindfucht , . 13,19 0o in allen deutschen Orten): in Bottrop, Kottbus,

eustadt, Paderborn, Siegen, Speyer, Konstanz, Bremerhaven, Linz; akuten Erkrankungen der AÜthmungsorgane (1881596: II, 11 0 in allen deutschen Orten): in Essen, Giebichenstein, Hagen, Königshütte, Luckenwalde, Mühlhausen i. Th., Ohligs, Soest, Stendal (mehr sogar als ein Drittel), Zaborze, Speyer, Frei— berg, Bremerhaven, eh sf, akuten Darmkrankheiten (1881790:

10,32 0/0 in allen deutschen Orten): in 134 deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Aachen, Allenstein, Aschersleben, Beeck, Gr. Lichterfelde, Lichtenberg, Rixdorf, Schöneberg, Stu Weißensee,

romberg .

Burg,

anderen Vororten! Berlins, Brandenburg, rankfurt

Charlottenburg, Düsseldorf. Eberswalde, a. O., Gelsenkirchen, Giebichenstein, Grabow, raudenz, Halle, Herne, Inowrazlaw, Insterburg, Jersitz, Königsberg, Lehe, Linden, Magdeburg, Oberbausen, Prenzlau, Staßfurt, Stettin, Tilsit, Wandsbek, Ingolstadt, Döbeln, Glauchau, Leipzig, Löbtau, Pieschen, Wurzen, Cannstatt, Heilbronn, Reutlingen, Ulm, Apolda, Dessau, Mülhausen i. E.; ferner in Bukarest, Utrecht, St. Louis.

Unter den 255 deutschen Orten hatten im Berichtsmonat eine verhältnißmäßig hohe Sterblichkeit (äber 36,0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) 19, nämlich Graudenz, Lands berg je 35,5 (1881 90: 29,0 und 265,7), Tilsit 35,6 (27, 89), Branden burg 35,8 (27,0), Königsberg 35,9 (30,2), Köpenick 37,3 1892,94: 30,57), Rixdorf 37,9 (1887/91: 32,3), Ueckendorf 37,9, Giebichenstein 46.4, Herne 405, Grabow 41,8 (1888/92: 29,1) Weißensee 42,2 (1887,91: 38,9), Lichtenberg 43.4 (1887/91: 325,7), Königshütte 43,4 (1881,90: 28.3), Löbtau 46,6, Inowrazlaw 47,6 (1891/93: 26,9), Zaborze 47.6 (1892/94: 36,9), Pieschen 51,9, Jersitz 52, x. Das Sterblichkeits⸗ maximum betrug im Vormonat 68, d , o. .

Die Säuglingssterblichkeit war in 88 Orten eine be— trächtliche, d. h. höher als ein Drittel der Lebendgeborenen. Mindestens 400 0, betrug sie in Landshut, Reutlingen je 400 (Ge— sammtsterblichkeit 26,0 und 21,0), BoxhagenRummelsburg Krefeld je 404 (24,4 und 22,6), Thorn 407 (25,8), Schweidnitz, Döbein je 408 (31,9 und 27,8, Burg 410 (21,4), Grünberg 415 (33,8), Halle, Glauchau je 416 (30,4 und 28,7), Apolda 417 (16,7), Aachen 422 (6,7), Greifswald 429 (325), Bromberg 432 (24,5), Königshütte, Magdeburg je 4365 (43, und 29,1), Chemnitz 438 (239,6), Kastrin 444 (25,1), Posen 446 (31,09, Leipzig 450 (27,8), Frank⸗ furt a. O. 452 (2,2), Staßfurt 456 (28,5), Spandau 472 30,9), anderen Vororten Berlins 473 (239, 9), Landsberg 479 (35,5), Eberswalde 481 (31,7), Gr. Lichterfelde 485 (22,8), Ingolstadt 493 (34,3), Merseburg 500 (22,4, Linden 504 (31,3), Stendal 508 (30,4), Lehe 515 (28,0, Königsberg 519 (36,9), Löbtau 527 (46,6), Tilsit 534 (35,6), Graudenz 538 3b. 5) Jersitz 560 (52,27), Regensburg 561 (29,2), Köpenick 565 (37,3), Lichtenberg 571 (43,4), Grabow 574 (41,8), Aschersleben 577 (26,9), Heilbronn 593 (26,9), Rixrdorf 600 (37,9), Brandenburg 609 (35, 83), Allenstein, Wandsbek je 636 (27,5 und 28,6), Giebichenstein 647 (40,4), Memel, Pieschen je 667 (28.1 und 51,9), Weißensee 788 (42,27). .

Die Gesammtsterblichkeit war während des Berichtsmonats eringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner für den Zeitraum eines ahres berechnet) in 28 Orten. Unter 13,0 0,00 blieb dieselbe in

Vaumburg 12,9 (1881/90: 23,9), Altenessen 12,5 (1889/93: 21,8), Ohligs 12,5 (1891/93: 12.3), Siegen, Ludwigsburg je 12,3 (1882/91: 21,2 und 17,0), Weimar 12,0 (1881390: 19,5), Wilhelmshaven 11,9 (1890 94: 16,8), Konstanz 10,1 (1889/93; 19,6), Jena 6, 1.

Die Säuglingssterblichkeit blieb unter einem Zehntel der Lebendgeborenen in Ohligs (Gesammtsterblichkeit 12,5), Osnabrück (14,2), Siegen (12,3). Aschaffenburg (14,2), Konstanz (10,1), Jena b,), Greiz (14,4). Weniger als ein Siebentel der Lebendgeborenen starben in 14, weniger als ein Fünftel derselben in 34 Orten. ;

Im Ganzen scheint sich der Gesundheitszu stand der Sãͤug ; linge gegenüber dem Vormonat verschlechtert, 3. der übrigen Altersklassen wenig verändert zu haben. Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 batten 19 Orte gegen 14 im Vormonat, eine geringere als 15,0 /o 28 gegen 28. ehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 88 Orten gegen 67, weniger als 200,0 in 55 gegen 68 im Vormonat.

Erfurt,

Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 28. v. M. ist die für Her känfte von Am oy wegen Beulenpest angeordnete Quarantäne unter den üblichen Bedingungen wieder aufgehoben worden. (Vergl. R⸗Anz.“ Nr. 139 vom 12. Juni d. J.)

Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist der Hafen von Bom bay für von Beulenpest verseucht erklärt worden.

Hinterindien. .

Zufolge Bekanntmachung der Kolonial. Regierung in Singapore vom 3. v. M. ist die s. 3. wegen des Auftretens, der Beulenpest für Herkünfte aus Am oy und aus anderen Häfen der südchinesischen Küste angeordnete Quarantäne wieder aufgehoben worden. (Vgl. R. ⸗Anz.“ Nr. 168 vom 16. Juli d. J.)

Simla, 7. Oktober. Einer Meldung des . R. B.“ zufolge, sind in Bombay seit dem 2. Oktober 97 Erkrankungen an der Beulen⸗ pest und 76 Todesfälle vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 7. d. M. gestellt 12 622, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. U In , ,. sind am 7. d. M. gestellt 4786, nicht recht ⸗˖ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs ⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am

7. Oktober die . Grundstücke zur Versteigerung: Bergmannstraße, dem Partikulier Franz Hirsch gehörig; Fläche 23.333 a; für das Meistgebot von 300 M wurde die Aktien r f e für Grundbesitz und Hypothe kenverkehr zu erlin, Ersteherin. El ßholjstraße 11, dem Maurermeister Henn Stutz gehörig; Fläche 6,94 a; , . 13 400 S; eistbietende blieben der Kaufmann Joh. ü stensohn und Architekt Hugo Elsner, Belle⸗Alliance⸗ Platz 12, mit dem Gebot von 219 000 M BVertagt wurde das r, . wegen des Grundstücks Sellerstraße 14, der Deutschen Handelsbank,

m. b. Hftg. gehörig. 9 ichn dit . Amtsgericht II Berlin standen die nachbezeichneten rundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Weißen 6. angeblich Heinersdorfer Weg 49, dem Schlossermeister Adolf Lademann zu Berlin gehörig; Flächenraum 430 a; Nutzungswerth 3690 M; mit dem Gebot von 32 410 M blieb der

Kaufmann Otto Schulze zu Berlin, Landezbergerstraße 19, Meist⸗

bietender.

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gehörig;

verhältni

lande

satzes

Absatz no

128.

Ruhig.

und Br.,

Ruhig.

6, 60

301 Br.

burg

Graben belegen, ö 8,59 a;

C. Bauer ebot von

sich solche und sich ununterbrochen erfreuen.

abgaben pr. pr. Oktober 35, 80. Magdeburg, 7. Oktober. Kornzucker exkl. von 92 0/0 10,30 19,365. Kornzucker exll. S8 o /s Rendem. 9, 75 9, 85. Rendement —. Brotraffinade 1 24,25. Brotraffinade II —. Gem.

Rafftnade mit Faß 23, 374 = 24,50, Melis J mit Faß 22, 25 —– 22. 50. Rubig. Rohzucker J. Produkt Transito fr. 8976 bez., 9g, 00 Br., vr. November 9,00 bez., 9.023 Br., pr. Dezember 9, 10 bez., pr. April⸗Mai 9,60 Gd. , 7. Oktober.

Große Lei 159,50, Thür fabrik 221 00, Kammzug⸗Terminhandel.

pr. Oktober 3, 19 M, pr. November 3, 10 AÆ, pr. Dezember 3, 123 4, r. Januar 3, 15 4A, 5 Februar 3, 15 A. at 3,171 A, pr. Juni 3, 17 M, pr.

3174 A, vr. August 3, 0 A, pr. September 3, 29 Æ Umsatz 70 000.

(W. T. B.) Produ ktenmarkt. Weizen pr. November 1645. Roggen pr. November 13,75. Hafer pr. November 13, 009. Mais pr. November 9. 40.

Bremen, 7. Oktober.

ö

3 241 8, Cudahy 2651 .

a 3. eis sehr fest. loko 435 89.

Ham bu Kommerzb. 1 I. -C. Guano

O21, pr.

nicht angegeben; zu Berlin,

2100 6.

Flächenraum

ehelichten Agnes raum 5,68 a; Nutzungswerth zur Gebäude Gebot von 12000 M blieb der Rentier Carl Kobbe zu Weißensee

Meistbietender.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis ultimo September 1896 18788 400 υς, 3 o/o, 45 762 600 M 4 oo,

128 536 300 12 390 300 M 37 oo, 9 g37 500 1857 000 M 5 oMυ und 11111 500 A 3 oso 350/09 neue, zusammen 66 642 400 M Pfandbriefe, von den Grundstũcks eigenthümern zu verzinsen sind. Angemeldet zur Beleihung in Pfandbriefen sind bis zum 39. September d. J.

Neuen Berliner cherungswerthe von 31 542 700 4

159 Grundstücke mit einem Feuerbersi Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 11 559 000 6

Die Einnahmen der Marienburg Mlawkaer Eisen⸗ bahn betrugen im Monat September 1896 nach vorläufiger Fest⸗ stellung 181 0001 gegen 175 000 0 nach vorläufiger Feststellung im September 1895, mithin mehr 6000 S Vom oberschlesischen Stein kohlenmarkt berichtet die sche Kohlengeschäft bat in seinen Absatz= en an einzelnen Tagen der Berichtsperiode zwar eine geringe Abschwächung erfahren, wie dies zur Zeit der Feldbestellung immer zu beobachten ist, immerhin aber waren die Verladeaufträge noch von dem Umfange, daß von einem Einlegen von Feierschichten oder einem nennenswerthen Stürzen frischer Förderun stände Abstand genommen werden konnte. Nach beendeter Kartoffel und Rübenernte dürfte sich das oberschlesische Kohlengeschäft wieder reger gestalten. Der gegenwärtige Absatz erstreckt sich hauptsächlich auf Kahnperladungen, und zwar finden alle Sortimente mit Ausnahme von Klein, und Staubkohlen, welche im Revier selbst verbraucht Die Kohlensendungen nach dem Aus—⸗ bevorzugter Lage befinden Kokskohlen und regelmäßigen Ab⸗ o ks geschäfts

trieb gesetzt werden. ; dem oberschlesischen Hüttenwerk nach wie vor größere Koks bezogen. Für Theer und Theerprodukte war

B.)

befri

Stettin, Weizen fest,

53,00. Spiritus fest, Petroleum loko 11,16. Breslau, 7. Oftober. (W. T. B.) Getreide und Pro⸗ duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 exkl. 50 M Verbrauchg⸗ Verbrauchs abgaben

Zuckerbericht.

fandbriefe,

Schl. Ztg.“: Das oberschlesi

werden, Berücksichtigung. haben auch nachgelassen. In Bergwerke,

edigend.

7. Oktober. loko 151 154, per Oktober November 195,00. Roggen fest, loko 118 120, vr. Oktober 121,50, Pommerscher Hafer loko 118— Rüböl loko fest, per Oktober 53,00, per November ⸗Dezember C6 Konsumsteuer

ver Oktober November 121,50.

Oktober 55,50,

Nachprodukfte

Leipzig,

pril 3,17 4, pr.

Börse.) Behauptet. ö 8 ch malz.

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Ta back.

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7, d0 a;

oettcher zu Hi en,

lofo mit 70

die Gas⸗ und eines In der

starken

(W. T.

exklusive 75

9, 126 Br., pr. 9.65 Br. (W. T. B.) (Schluß⸗ Sächsische Rente 97, 19, 34 oo do. Anleihe 1091,80, und Solaröl⸗Fabrik 97,758, Mansfelder Kuxe 740, 00,

anstalt Aktien 212,50, Kredit u. Sparbank zu Leipzig 121,25, Leipz. Bankaktien 173, 99, Sächsische Bankaktien 124, 00, Sächsische Boden⸗ Kreditanstalt 118,590, Leipziger Baumwollspinnerei⸗Aktien 180, Leipziger Kammgarnspinnerei⸗ Aktien 196,00, Kammgarnspinner Stöhr u. Co. 19400, Wernhausener Kammgarnspinnerei 89, 90, Altenburger Aktienbrauerei 28000, 3 er Straßenbahn 16

4 900,

do. do. 70

Paul

zi Soͤl 66 S A4 0oso, 9717 909 Æ 5 YC alte Pfandbriefe 11182 099 ½ 3 do und 21 483 600 MS 3 o neue, ausgegeben worden,

Lebhaftigkeit des und der Koksfabrikation ist auch in der letzten Berichtsperiode keine Aenderung eingetreten. Der Absatz ist für alle Sorten derartig, daß die ganze Produktion schlang zur Abfuhr kommt und Bestände nirgends zu sehen sind. Die im Bau begriffenen neuen Koksöfen gehen ihrer Vollendung entgegen und dürften binnen kurzem in Be Aus Waldenburg und Witkowitz werden von n von is jetzt der

60.

(W. T. B.)

oo

ziger Elektrizitãtgwerke 139,00.

Mannheim, 7. Oktober.

deutsche Wollkämmerei und

Besser. Speck. Fest.

O, Bras. Bk. f. D.

pr. März 3, 174 A, pr.

zu

Otto Nutzungswerth zur Meistbleten der blieb? der Baumesster Mittelstraße 43, Grundstũck istoriusstraße 97, dem Maurer August Gudat zu Neu. Weißensec Nutzunggwerth zur 542 Se; Meistbietender blieb mit einem Viertel Grundstücks. Antheil der Konditor Julius Siegmund zu Berlin, Urbanstraße 80, und mit drei Vierteln Grundstücks⸗Antheil der Zimmermeister Kaufhold zu Groß Lichterfelde mit dem Gebot von 11 3560 Grundstück zu 5 ee, angeblich Gäblerstraße 9a, der unver⸗ ensee gehörig; Flächen⸗ teuer 490 M; mit dem

ür das Meist⸗ : Wer ge eh,

Getreidemarkt. 155,00, per Oktober⸗

Januar Marz

Grundstück zu Heinersdorf, angeblich am hohen dem Bauunternehmer

zu B

Gebãudesteuer

icolaus

zusammen wovon noch d Sb ho0 M 4 Go,

und 21 483 605 M,

in die Be⸗

a. B. Hamburg ver Oktober

Matt.

eitzer

uckerraffinerie Halle 120,25, 3 700, Leipziger Elektrische Straßenb.

. asgefellschafts. Aitien' gz 0, Beulsche Splzen⸗ e

La Plata. Grundmuster B.

(W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notterung der Bremer Petroleum

oko 6, So. Russisches Petroleum.

Ren

Oktober 1 9,374, pr.

8, 29, p

Lo, pr. Mal g, 57, pr.

Wilcor 2 , Choice Grocery 25 8,

41

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. Sack. pan, fest,

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Armour shield ite label 25 4, Short clear middl. loko 235 4. Kaffee fest. Baumwolle stetig. Upland middl. 48 Seronen Carmen. Kurse des GEffekten⸗Makler⸗Vereing. S5 o/g Nord⸗ Kammgarnspinnerei Aktien 172 5 9 Norddeutsche Lloyd ⸗Aktien 1101 Gd. Bremer Wollkämm

7. Oktober. (W. T. B.) (Schlußkurse.) mb. hen Hy ol . 33

underzollt 3

1

fördern

9,40 bez. Kurse.) 3 0/0

araffin⸗ eipziger Kredit⸗

Standard