1896 / 243 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Nachdem von dem früheren Kreise Pleschen der Kreis Jarotschin an , worden ist und der so verkleinerte . ; eschen von der bisher gemeinsamen Anleihe, welche seiner Zeit zum Bau der Posen⸗Kreuzburger Eisenbahn rivilegiums vom 20. Januar 1873 auf⸗ senommen worden ist, einen Theilbetrag von 321 750 M6 ernommen 6 will Ich auf den Bericht vom 8. September d. . dem Beschlusse des Kreistages des Kreises Pleschen vom insfuß des genannten Theils der Anleihe vom 1. April 18986 ab auf 31 Prozent herab⸗ gesetzt werden soll, mit der Maßgabe Meine Genehmigung ; dieses Theils der Anleihe mit Ablauf des gar . 191819 beendet sein muß. Dieser chrift des Gesetzes vom 10. April 1872

heutige Kreis auf Grund des

28. März d. J, laut dessen der

ertheilen, daß die Tilgun

Erlaß ist nach Vor (G.⸗S. S. (. zu veröffentlichen. Neues Palais, den 14. September 1896. Wilhelm R. Miquel. Freiherr von der Recke.

An die Minister der Finanzen und des Innern.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und . Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der bisherige außerordentliche Professor Dr. Konrad von Seelhorst zu Jena ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen ernannt worden.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (GesetzSamml. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag:

Aa. aus dem Betriebsjahre 1896: I) bei der Georgs⸗Marienhütten-Eisenbahn auf 17 369 , 2) bezüglich der 6 Strecke Salzbergen Landesgrenze, soweit dabei die Eisenbahn— Gesellschaft Almelo⸗Salzbergen in Betracht kommt, auf 58 743 , P. aus dem Betriebsjahre 1895/96: 3) bei der Warstein-Lippstadter Eisenbahn auf 78 000 M. festgestellt worden ist. Aus dem Betriebe: der preußischen Strecke Salzbergen Landesgrenze im Jahre 1895, soweit dabei die Holländische Eise nbahn⸗Gesellschaft berührt wird, der auf preußischem Gebiete gelegenen Strecke der Nordbrabant⸗Deutschen Eifenbahn-Gesell— . s 9 aft im nf ö 6 er eppen⸗Haselünner Eisenbahn im Jahr 18955965 n h ö ist . kommunalabgabepflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden. Münster, den 7. Oktober 1896. Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar. Lüdicke.

Abgereist:

Seine Excellenz der kommandierende General des Garde—⸗ Korps, General⸗Adjutant, General der Infanterie von Winterfeld;

der Ahbtheilungs⸗Dirigent im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Bre r , , ff . hoff, nach der Provinz Schlesien.

Angekommen:

der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe, Ober⸗Berghauptmann Freund, von Heerde.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. Oktober.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten i. von Hubertusstock kommend, l che 7 are alais wieder eingetroffen. i Vormittag von 9 Uhr ab nahmen Seine Majestät der Kaiser die Vorträge der Chefs des Zivilkabinets und bes Marinekabinets sowie des kommandierenden Admirals entgegen.

Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmitta 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter 83 ur des Minister⸗Praͤsidenten Fursten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayeri Ministerial⸗Rath von Heller ist hier . ayerische

Nach der im Reichs⸗-Eisenbahnamt aufgestellten Nach— weisung der auf deutschen , . , elch li Bayerns im Monat August d. J. vorgekom⸗ menen Betrie bsunfälle waren zu verzeichnen:

Entgleisungen auf freier Bahn . 12 in Stationen.. 12 Zusammenstöße auf freier Bahn. 3 in Stationen. . 12 son stige Betriebs unfälle. 154

Dabei wurden:

. JJ Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst .. Post⸗ Steuer⸗, Telegraphen⸗, Polizei⸗Beamte ꝛc. 7 Fremde . einschließlich der nicht im

Dienst befindlichen Beamten und Arbeiter,

aber ausschließlich der Selbstmörder ;

zusammen

Die den Reisenden zugestoßenen Unfälle sind auf folgenden Bahnen vorgekommen:

Reichseisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen. .. Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen in Köln a. Rh. „Danzig ,,,, „Essen a. Ruhr.. „Frankfurt a. M.. J JJ Königlich württembergische Staatseisenbahnen Ear, rd alic oldenburgische Staatseisen⸗ J

w

wie vor.

Bei den Betriebsunfällen wurden 45 Eisenbahnfahrzeuge erheblich, . 138 ö unerheblich beschädigt.

Von den Betriebsunfällen ereigneten h auf den Staatsbahnen bei einer z auf den Privatbahnen bei einer Betriebslänge , Je ein Unfall kommt auf

I

Kilometer

l Tausend Betriebs länge

Zugkilometer

bei den Staatsbahnen 198 148 bei den Privatbahnen 293 145 Wenn die Verwaltungen nach dem geometrischen Mittel aus den Betriebslängen und den geleisteten Zugkilometern ge⸗ ordnet werden, so treten an die ungünstigste Stelle: bei den Staatsbahnen: die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen in Elberfeld und in Essen a. Ruhr und die Königlich sächsischen Staatseisenbahnen, bei den Privatbahnen: die Krefelder Eisenbahn, die Stargard-Küstriner und die Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn.

Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine wird S. M. S. „Bussard“, Kommandant Kor— vetten⸗Kapitän Winkler, am 15. Oktober von Sydney nach Apig in See gehen; die Ablösung von S. M. S. „Möwe“ Trangportführer Lieutenant zur See Heinem ann hat mit dem Dampfer „Prinz⸗Regent Luttpold“ am 10. Sk— tober von Sydney aus die Heimreise angetreten.

Hessen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat Seine Majestãt den Kaiser von Rußland zum ersten an des 2. Großherzoglichen Dragoner-Regiments (Leib? Dragoner⸗ Regiments) Nr. 24 ernannt. ; Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland fuhren vorgestern . mit Ihren König—⸗ lichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin nach dem Mausoleum auf der Rosenhöhe und von dort nach dem Schloß Kranichstein, wo der Thee eingenommen wurde. Abends fand auf dem Luisen platz vor dem Neuen Palais eine Serenade der vereinigten Darmstädter Gesangvereine statt. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften erschienen auf dem Balkon des Palais. An der Serenade betheiligten sich etwa 3066 Sänger; nach derselben brachte der Beigeordnete Köhler ein Hoch auf den Kaiser und die Kaiserin von Rußland aus. Efne unab! sehbare Menschenmenge hatte sich auf dem Platze eingefunden. Gestern. Abend fand im Großherzoglichen Theater eine Galavorstellung statt. Als der J. und die Kaiserin von Rußland mit dem Großherzog und der Groß⸗ herzogin sowie den anderen Fürstlichkeiten die Großherzogliche Loge betraten, wurden Allerhöchstdieselben vom Publikum mit dreimaligem eh begrüßt. Daran schloß sich der Vor⸗ trag der xussischen Nationalhymne, welche stehend angehört wurde. Die Majestäten dankten wiederholt für die dar— gebrachten Huldigungen. Heute Vormittag folgten der Kaiser von Rußland, der Großherzog und der Groß fürst Sergius einer Ein⸗ ladung des Sffizierkorps des Großher oglich Hessischen Leib⸗ Dragoner⸗Regiments Nr. 24 zur Frühstuckstafel! im Kasino des Regiments.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das österreichische Herrenhaus hat vorgestern die Vorlagen über die Steuerreform in der Fassung des Abge⸗ ordnetenhauses angenommen. Bei der Berathung führte der , . Lr. von Bilinski aus, daß genau vor 3 Jahren die erste Steuervorlage eingebracht worden sei. Heute liege es in der Hand des Hauses, eine für die öster⸗ reichische Gesetzgebung so wichtige? 3 zu erledigen. Was die Ren tensteuer betreffe, so sei dieselbe nicht nur an sich be⸗ gründet, sondern auch eine nach Thunlichkeit guszugestallende Institution. Der Minister besprach sodann ausführlich die von der Regierung beabsichtigten Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzen der einzelnen Länder und schloß, indem er der Ueberzeugüng Ausdruck verlieh, daß die Vorlage einem ver⸗ na feen und weisen Fortschritt für Oesterreichs Gesetzgebung Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses . die gesammte Vorlage, betreffend die Regulierung der

etriebslänge von 186 Fälle,

Großbritannien und Irland.

Die Blätter bringen die Nachricht, daß Lord R alle seine politischen Verbindungen ö J glaube jedoch nicht, daß er sich dauernd vom politischen Leben urückzuziehen ge gt fe Die „Timeg, stellt die Lage hin! ichtlich der Führerschaft der liberalen Partei als äußerst per wickelt dar, sodaß der Wiedereintritt Gladstone's in das politische 53 zur Wiederherstellung der Einigkeit ernstlich geboten erscheine.

Der Erzbischof von Canterbury Ben son, der bei Gladß zum Besuch weilte, wurde gestern Vormittag während 1 w ihr . 39 Hawarden vom Schlage ge⸗ roffen und verschied bald, nachdem er nach dem gebracht worden war. ( Pfarihaije

Frankreich.

„Der Kaiser von Rußland hat, wie ‚„W. T. B“ he— richtet, von Pagny aus folgendes Telegramm an den Prãsi⸗

denten Faure gesandt:

Pagny-sur Moselle, 9. Oktober,

ö . II Uhr 40 Min. Abends.

Im Begriffe, die Grenze zu überschreiten, habe ich das Bedůrf⸗ niß, Ihnen noch einmal auszusprechen, wie sehr die Kaiserin Und i durch den warmen Empfang gerührt worden sind, der uns in Pariz bereitet worden ist. Wir haben das Herz des schönen Landes Frank⸗ reich in seiner schönen Hauptstadt Paris schlagen gefüblt, und die Erinnerung an diese wenigen Tage wird tief in unser Herz geschrieben bleiben. Ich bitte Sie, unsere Gefühle ganz Frankreich mittheilen zu wollen.“

Der Präsident Faure seinerseits hat an den Kai von Rußland folgende Depesche . .

Im Augenblick, da Eure Majestäten Frankreich verlassen, liegt es mir am Herzen, daß Eure Majestaͤten den erneuten Ausbruck der Freude empfangen, den Ihr Besuch uns bereitet har. Sie Wünsche der Französischen Republik begleiten Eure Majestäten bis an dee ö Reiches und für die ruhmreiche Dauer Ihrer Re—

terung.

Der Präsident Faure hat an den Kriegs-Minister, General Billot ein Schreiben gerichtet, worin er n bittet, der Armee von den mit dem Kaiser von Rußland gewechselten Worten Kenntniß zu geben, und hinzufügt:

„Die unter Ihrem Oberkommando und unter der bewahrten Führung ihrer Generale an der Revue von Chälons betheiligt ge⸗ wesenen Truppen haben einen überaus impofanten Anblick gewährt; ich sende Ihnen meine herzlichsten Gläckwünsche und ich danke der Armee im Namen des Landes“.

Der König von Griechenland traf gestern Vormittag in ö. ein und wurde auf dem Bahnhofe von dem griechischen Gesandten Delyannis und dem Kommandanten Bourgeois, als Vertreter des Präsidenten Faure, empfangen.

Der Minister des Auswärtigen Hanotaux hatte vor— gestern und gestern längere Unterredungen mit dem Leiter des russischen Ministeriums des Auswärtigen Schisch kin.

Das Leichenbegäng niß des Generals Trochu fand vorgestern unter sehr zahlreicher Betheiligung, aber in ganz prunkloser Weise in Tours statt. Der Peäsident Faure hatte einen Vertreter entsandt, die Regierung hatte einen Kranz gewidmet. Dem letzten Willen des Verstorbenen gemäß wurde am Sarge keine Rede gehalten und keine militaͤrische Ehrenbezeugung erwiesen.

Italien.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, ist gestern Nachmittag der Ehevertrag des Prinzen von Neapel und der Prinz essin Helene von Montenegro in Rom unter— ien. worden. Diesen Akt vollzogen der Minister des

eußern Visconti Venosta und der Justiz-Minister Costa als Bevollmächtigte des Königs von Italien und die montenegrinischen Minister Wukowitsch und Bogischisch als Bevollmächtigte des Fürsten von Montenegro. Gestern Abend gab der Minister des Aeußern Visconti Venosta zu Ehren der montenegrinischen Minister ein Diner, an welchem auch der Minister⸗-Präsident di Rudini und andere Minister sowie mehrere Hofwürdenträger, die Spitzen der Zivilbehörden und die höheren Beamten des Ministeriums des Auswärtigen theilnahmen. Der italienische Gesandte in China Bordi ist, nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“, am 9g. d. M in Peking 1 Der Kardinal San Felice hat an die neapolitanische Geistlichkeit einen Hirtenbrief gerichtet, worin k . nesung bekannt giebt. Dieselbe Meldung hat, dem „W. T. B.“ zufolge, der Kardinal dem Papst, dem Deutschen Kaiser, , . von Italien und den Staatsbehörden zugehen

Türkei.

Der „Times“ wird aus Konstantinopel berichtet, daß die Botschafter nach einer Unterbrechung von 16 Tagen am Freitag wieder zu einer Berathung zusammengetreten selen und das Verlangen der Pforte, die fremden Dampfer nach Armeniern durchsuchen zu dürfen, einstimmig abgelehnt hätten. Ein Irade des Sultans vom 10. d. M. dehne die im Oktober vorigen Jahres für sechs anatolische Vilajets ei lassenen Reformen auf das ganze Reich aus. Dem Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ zufolge ist es am Sonnabend vor der Admiralität zu stürmischen Demonstrationen seitens einiger hundert, seik Wochen un⸗ bezahlter Arbeiter des Marine⸗Arsenals gekommen. Dieselben hätten nach dem Jildiz-Kiosk ziehen wollen und seien an ihrem Vorhaben nur mit Mühe durch die theilweise Be⸗ frier . ihrer Ansprüche verhindert worden. lus Athen erfährt die „Agence Havas“, die Pforte . die Bitte des Patriarchen um die Verleihung neuer erats an die bulgarischen Bischöfe in Macedonien endgültig abgelehnt.

Griechenland. Die Kammer ist zu einer außerordentlichen Session ein⸗

berufen worden.

Bulgarien. Wie die „Swoboda“ meldet, würden die Gerichts⸗

verhandlungen wegen der Ermordung Stambulow's am 13. 25. d. M. 30 Zeugen, meist aus dem Innern des Landes. Die Behörde hahe angeordnet, die Zeugen erforderlichen Falls unter Be⸗ deckung zum Erscheinen zu veranlassen.

in Sofia beginnen. Vorgeladen seien

Asien. Aus Allghabad wird gemeldet, das Journal „Pioneer“

zusammen 195

eamtengehälter, mit geringfügi nommen. geh geringfügigen Aenderungen ange⸗

hebe in einer Besprechung der letzten Aufstände wegen der hohen Kornpreise (s. Nr. 234 d. Bl.) . ;

daß alle

theiligt seien.

Nachrichten darüber auf das Bestehen einer organisierten Ver⸗ schwörung schließen ließen, bei der wohlhabende Leute be⸗

Afrika.

Nach einer De 6 des Madrider „Liberal“ aus Tanger haben der fam ! che und der spanische Gesandte eine gemeinsame Reklamation an die marokkanische Regierun wegen des von maurischen Piraten auf eine französische Bar 9 ein spanisches Schiff ausgeführten Angriffs gerichtet.

Ein in Paris eingetroffenes amtliches Telegramm aus Madagaskar meldet, daß der neue Ober⸗Befehlshaber daselbst, General Gallieni seine Stellung in Ta na⸗ narivo am 28. September angetreten habe. Die Provinzen, in denen Unruhen herrschten, seien zu Militär-Territorien erklärt worden. Der Oberst Gonard habe 40 kin von Ta⸗ nangrivo, in der Richtung nach Majunga, einen Erfolg über die Aufständischen davongetragen.

Nr. 43 des „Centralblatts für das Dentsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 9. Oktober, hat folgenden Inhalt: 1) Versicherungswesen: Regulativ, betreffend die Wahlen der Vertreter der Arbeiter und der von diesen zu wählenden Beisitzer des Schiedsgerichts für den Geschäftsbereich des Kaiserlichen Kanalamts in Kiel. 2) Konsulatwesen: Ernennung. 3) Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende September 1896. 4 Handels, und Gewerbewesen: Bekanntmachung, betreffend die Führung der Börsenregister und die Aufstellung der Gesammtliste, vom 9. Oktober 1896. 5) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 41 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗

heitsamt s!“ vom 7. Oktober bat folgenden Inbalt: Gesundheite— stand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im August. Sanitäts- und Medizinglwesen im Regierungsbezirk Köslin, 1892/94. Gesundheitsstand in Mähren, 1894. Todesursachen in Italien, 1893/94. Japanischer Sanitätsbericht, 1392. Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich.) Schweineseuche ꝛc. (Sachsen.) Staats⸗ ärztliche Prüfungen. (Italien) Oeffentliches Gesundheitswesen. Vetexinärsanitätsdienst Niederlande.) Viehseuchen. (Schluß.) Häute von an Milzbrand gefallenen Thieren. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reich, September. Desgl. in Rumänien, 2. Vierteljahr. Zeitweilige . regeln gegen Thierseuchen. (Bayern, DOesterreich . Ver⸗ mischt's. (Preußen.) Trichinen, und Finnenschau, 189495. (Großbritannien. Londoner Hafen.) Bericht des Gesundheitsbeamten, 1895 (Belgien. Antwerpen.) Desgl. des Gesundheits bureaus. Ge⸗ schenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, August. Desgl. in rößeren Städten des Auslandes. Wochentabelle über die Sterbe⸗ älle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Kranken häusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt und Landbezirken. Witterung.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das Grundeigenthum in Preußen 1878 und 1893.

Die in Zwischenräumen von je 15 Jahren erfolgenden Revisionen der Veranlagung zur Gebäudesteuer bieten bekanntlich die Unterlagen für eine Statistik des Grundeigenthums und der Gebäude in Preußen. Wie im Jahre 1878 die Gebäudebeschreibungen, nachdem sie bei den Steuerbehörden entbehrlich wurden, dem Königlichen Statistischen Bureau zugingen und dort bearbeitet wurden, so sind seit dem April v. J. die gelegentlich der Revision des Jahres 1893 gewonnenen gleichen Unterlagen in der Aufbereitung begriffen. Wir theilen in Folgendem die Hauptjahlen der neuen Grundeigenthums⸗Statistik nach den Angaben der „Stat. Korr.“ mit, indem wir bemerken, daß die Nachrichten über die nutzbare Fläche erst nach Erledigung der noch schwebenden Rücksragen nachfolgen können.

Es wurden gezählt: mithin 1893

mehr (4) 279 hy

Besitzungen 1878 1893 Ueberhaupt 2917 852 3197 761 davon im Eigenthum J. des Staats (ausschl. der Eisenbahnen ).... der Provinzen, Kreise ꝛe. der Gemeinden, Kirchen⸗ und Schulsozietãten . der Eisenbahnen (Staats⸗ und Privatbahnen) milder Stiftungen und ähnlicher Korporationen wirthschaftlicher Ge⸗ nossenschaften. 17 305 29444 w 12139 von Priva personen. 2750 941 2998 874 247 933

Demgemäß haben sich die fiekalischen, kommunalen u. dal. Be⸗ sitzungen (Nr. 1 bis V vorstehender Uebersicht) von 149 605 auf 169 443, die in privaten Händen befindlichen (Nr. VI und VII ebenda) von 2768 216 auf 3 028318, d. h. um 260 072 vermehrt. Wenn man hieraus auch auf eine Verkleinerung der einzelnen Be—⸗ sitzungen noch nicht schließen darf, so erhellt doch zunächst aus der großen Verschiedenheit der Zablen, daß in dem angegebenen Zeitraum von fünf- zehn Jahren weitgehende Veränderungen auch in der Vertheilung des Besitzes stattgefunden haßen. Im steuertechnischem Sinne, der hier vorläufig gil, ist eine ‚Besißung,; nicht gleich einer , , ,. eines Besitzers. Es sind vielmehr wirthschaftliche Einheiten, d. h. entweder ein einzelnes Gebäude bezw. ein Gebäudeantheil oder eine als wirthschaftliche Einheit sich darstellende Mehrheit von Gebäuden in Veibindung mit den wirtbschaftlich zu ihnen gehörenden Flächen, darunter zu verstehen. Sicherer Aufschluß über die Veränderungen der Besitzverhältnisse im eigentlichen Sinne wird erst aus den noch ausstehenden Zahlen, Grundstücken betreffen, gewonnen werden können.

Welchen Antheil die einzelnen Provinzen, sowie die fiskalischen ꝛc. und Privatbesitzungen an dem oben mitgetheilten Ergebniß haben, zeigt die nachstehende neben ge det g die def z

; ; 8ka en ꝛc. itz. rivatbesitzungen.

in den Provinzen ten ze 3iß. r denz g

I. Ostpreußen. 7689 8773 151 819 166 648

II. Westpreußen. . 6417 7387 108 654 117878 III. Stadtkreis Berlin. dhl 921 17 575 21 472 IV. Brandenburg 14908 16317 216959 246 558

V. Pommern. 8901 10232 116483 128194 VI. Posen. 7157 8S 429 137 100 145 268 VII. Schlesien . 17427 19728 385 632 403 334

VIII. Sachen... . 17483 18 896 271 176 300122 IX. Schleswig ⸗Holstein 7393 8376 130 304 141 339

X. Hannover. . 15794 17057 254 708 279 272

XI. Westfalen.. 9574 11750 231 649 260 963 XII. , m 12679 14324 263 880 Als 42 XIII. Rheinland. 23 385 27 263 549 397 599 228 im Staat 149 606 169 413 2768 246 3028 318.

Hohenzollern ist, wie noch bemerkt sei, in dieser Statistik nicht mit

einbegriffen, da dort das Gebäudesteuergesetz vom 21. Mai 1861 nicht in Geltung ist.

15 749 2 696

118 780 9 451 2930

1 2919 4 223

131 899 4 13109 12 895 4 3444 3 824 4 894

welche die Privatbesitzungen mit nutzbaren

In validitäts⸗ und Altersversicherung. Bei der Invaliditäts. und Altersversicherungs⸗ anstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahres Juli⸗September 1896 109 Anträge auf Gewährung von Altersren ten eingegangen; aus der Zeit vor dem 1. Jull 1856 lagen noch 25 Anträge vor, hin⸗ sichtlich deren die Entscheidung noch ausstand. Von diesen 134 An⸗ trägen sind bewilligt 85, abgelehnt 28, anderweit erledigt 3 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übernommen 18. Bis zum 39. September 18966 waren insgesammt an Alters renten 3277 bewilligt. Von diesen sind im Laufe der Zeit weggefallen durch den Tod der Berechtigten 710, aus anderen Gründen 63, zusammen 773, feen, am 1. Oktober 1896 2504 Altersrenten⸗ Empfänger vorhanden waren. Innerhalb des gleichen Vierteljahres sind ferner 376 Anträge auf Gewährung von Invalidenxrenten eingegangen und 113 unerledigt aus dem Vor⸗ vierteljahre übernommen. Von diesen 489 Invalidenrentenanträgen sind 217 bewilligt, 120 abgelehnt, 20 anderweit erledigt, 132 un— erledigt auf das folgende Quartal übernommen worden. An Invalidenrenten sind bis zum 30. September 1396 überhaupt 3172 be— willigt worden. Weggefallen sind inzwischen durch den Tod der Berechtigten 851, aus anderen Gründen 77, zusammen 928; mithin war am 1. Oktober 1396 ein Bestand von 2244 Invalidenrenten⸗ Empfängern aufzuweisen. . Zur Arbeiterbewegung.

Zu dem sozialdemokratischen Paxteitage, der gegen⸗ wärtig in Gotha abgehalten wird, sind, wie W. T. B.“ meldet, 300 Velegirte und Delegirtinnen aus allen Theilen Deutschlands er⸗ . Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ist in ihrer großen

ehrheit anwesend. Die Abgeordneten Singer und Bock wurden zu Vorsitzenden gewählt. ;

In Barmen soll, wie die Blätter melden, am 25. Dezember d. J. ein Kongreß von Arbeitern, die den Lokalorganisationen angehören, abgehalten werden. ͤ ö.

Hier in Berlin ist, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, in der Bronze und Zinkgußwaarenfabrik der Firma Siegfried Warschauer Nachfolger ein Arbeiterausstand ausgebrochen, weil an den Arbeitgeber gestellte Forderungen nicht bewilligt wurden.

Aus Kopenhagen wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß dort sämmtliche Schwarzbrotbäcker die Arbelt niedergelegt und infolgedessen alle Schwarzbrotbäckereien den Betrieb eingestellt haben.

n Brüssel haben nach demselben Blatt der Ausstands⸗ Ausschuß der Tischler und der Generalrath der belgischen Arbeiter⸗ partei beschlossen, den Arbeits- Minister nochmals um Einsetzung eines Schiedsgerichts zu bitten. Die Ausständigen wollen sich diesem Schieds- gericht unter allen Umständen unterwerfen und erklärten sich auch bereit, falls der Minister Lies verlange, die Arbeit sofort wieder auf⸗ zunehmen und die Entscheidung des Schiedsgerichts abzuwarten. (Vgl. Nr. 234 d. BI.)

Kunst und Wissenschaft.

Die „Vereinigung der, Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen National-Galerie“ hat mit dem 1. Oktober ihr neues, 14. Vereinsjahr begonnen. Der Rückblick auf das verflossene Jahr ist ein sehr erfreulicher: die Mit⸗ liederschast hat die Zahl von 8009 überschritten, und auch rein r r fg betrachtet, war der Erfolg ein reicher. Die in farbigen Lichtdrucken erscheinenden Kunstblätter der Vereinigung finden, wie aus dieser Thatsache hervorgeht, in weitesten Kreisen stetig größeren Reifall. Aber auch bei Künstlern und Kennern hat sch die Ge⸗ schäftsleitung durch die Auswahl der Blätter sowohl wie deren vollendete Ausführung allseitige Anerkennung erworben. Die Her stellung der Reproduktionen nach Gemälden aus der National⸗Galerie erfolgt bekanntlich unter Aufsicht der Generalverwaltung der König lichen Museen, wodurch eine sorgfältige Wiedergabe verbürgt ist. Der soeben ausgegebene, hübsch illustrierte Nachtragskatalog für das Vereinsjahr 1886597 kündigt nun eine Reihe neuer Farbendrucke an, denen diesmal allerdings größtentheils Werke anderer Galerien oder solche aus Privatbesitz zum Vorwurf gedient haben. An der Spitze derselben sind zu nennen die „Sixtinische Madonna? von Rafael, die Perle der Dresdner Gemälde⸗Galerie, und das nicht minder berühmte „Abendmahl“ von Lionardo da Vinci in dem Refektorium des ehemaligen Klosters bei Sta. Maria delle grazie zu Mailand. Den Freunden histarischer Kunst wird ein sehr sinteressantes Blatt dargeboten in W. Simmler's „Uebergang des Großen Kurfürsten über das Kurische Haff, welches, die packende Wirkung des nach dem Gemälde in der Berliner Ruhmes halle kopierten Originals vortrefflich wiedergiebt. Die von der Aus stellung her bekannte große Allegorie von Hugo Vogel, welche die von der Wehrkraft beschützte Industrie versinnbildlicht, hat, durch das kleinere Format, in dem sie hier reproduziert ist, an Eindruck und Klarheit eher noch gewonnen. Rudolf von Deuisch's „Penelope“ (in Privatbesitz) ist der a el, Generation wenig bekannt, verdient aber die Vervielfältigung wegen der Schönheit dieser antik geformten, edel posierten und gewandeten Frauengestalt sehr wohl. Ein anziehendes modernes Gegenstück dazu bildet Konrad Kiesel's Gemälde ‚Nach dem Maskenball“! mit der Darstellung zweier anmuthigen, eleganten jungen Damen, die sich in einem Nebenraum des Ballsaales soeben demaskiert haben. Die Land= schaft ist vertreten durch zwei mit großer Tiefe der künstlerischen Em⸗ pfindung erfaßte Landschaften von Konrad Lessing: „Herbst., und. Winter in Thüringen sowie durch vortrefflich charakterisierte Blätter von Ludwig Munthe (, Holländische ,,, und Max Schmidt („Spreelandschaft ). Ein hübsches enreblatt ist Paul Meyerheim's. „Zlegen händler‘. Den Schluß der Reihe bildet ein sehr interessantes Mappenwerk: eine Serie von 8 Blättern mit dem Gesammttitel Das Geheimniß', von Joszy Köppay Der begabte ungarische Künstler schildert in dieser Folge bon lofen Blättern Zustände der Seele, abstrakte Begriffe nach freier Wahl, so wie sie aus dem eigenen Innern heraus sich pie n, seinem geistigen Auge zeigten. Diese neuen Publikationen bieten sona gleich den früher veroͤffentlichten (ber 160 Nummern) eine Aus. wahl für jede Geschmacks richtung und erscheinen, wie es die Grundidee der Vereinigung war, vorzüglich göeignet, den Sinn füt eine künstlerische Ausschmückung der Wohnräume zu fördern. Der neue Katalog wird ven der Vereinigung auf Wunsch nebst den Statuten und den Ab— bildungen aller bisher erschienenen Bilder umsonst und frei versandt. Anmeldungen für die Mitgliedschaft (der Jahresbeitrag beträgt 20 , wofür ein Normalblatt nach freier Wahl geliefert wir) werden in den Geschäftsräumen, Berlin W., Markgrafenstraße 57 und Pots— dameistraße 23, entgegen genommen. .

Dem „Klaffischen Bilderschatz', welchen die Verlagsanstalt von F. Bruckmann in München seit nunmehr acht Jahren er⸗ scheinen läßt, reiht sich jetzt ebenfalls von F. von Reber und A. Beyers dorfer herausgegeben ein Klassischer Skuly⸗ turenschatz' an. Diese Publikation soll in ihrer Art Lasselbe werden, was jene für die Malerei bedeutet, nämlich eine Sammlung des Besten, was die Bilt hauerkunst aller

eiten und Länder hervorgebracht hat. Die vorliegende erste ieferung enthält sechs Blätter in gutem Autotypiedruck nach photo⸗ graphischen Aufnahmen der Originale. Drei Blätter sind der alt⸗ griechischen Skulptur gewidmet. Das erste zeigt die sitzende Marmor⸗ figur eines Komödiendichters, Wen Menander darstellend, aus dem Vatikan, das zweite die Bronzestatue eines Jünglings, den sogenannten Idolino“ (mit verkleinerter ,. aus dem Museo archeologico zu Florenz: ein schönes Werk, das mit einen schlanken, , , . und der Art der Ausführung auf den großen eister Polvllet als Urheber hinzudeuten scheint. Auf dem dritten Blatt ist ein Grabrelief von der Jasel Salamis (aus dem National. Museum zu ge; ab ebildet. Aus der neueren Blüthezeit der Skulptur, der Epoche der stalienischen Renaissance, werden zwei hervorragende Werke veranschau

licht, welche beide aus der florentinischen Schule hervorgegangen sind: . ben geh. Bronzestatue des Golliathbesiegers David von Donatello

und die unvollendete, aber trotzdem machtvoll lebendig charakterisierte Idealbüste des Brutus von Michelangelo, beide im Museo nazionale zu Florenz. Den Schluß bildet ein wenig bekanntes, aber anziehendes Werk aus der niederländisch burgundischen Schule, von Clans Sluter: die Madonna mit dem Jesuskinde von dem Portal der Karthäuser⸗ Kirche in Champmol bei Dijon. Zu jeder Tafel werden kurze, leicht verständliche kunsthistorische Erläuterungen gegeben. Die Ausführun

der Blätter, theils auf schwarzem, theils auf . Hintergrund ist eine sorgfältige und entspricht der Höhe der heutigen Reyroduktionß⸗ technik. Zweifellos wird die neue Publikation in kunstfreundlichen Kreisen denselben Beifall finden, wie er dem Klassischen Bilderschatz“ zu theil geworden ist. Der „Klassische Skulpturenschatz' erscheint wie jener in monatlichen Heften zum Preise von je 50 .

Zur Erlangung von Entwürfen für ein König Albert⸗ Denkmal, das die Bürgerschaft Dresdens zur Feier der fünfund⸗ zwanzigsten Wiederkehr des Tages der Thronbesteigung Seiner Masjestät des Königs Albert in der sächsischen Hauptstadt errichten will, ist eine Preisbewerbung ausgeschrieben worden, für welche e, im Gesammtbetrage von 12 0900 e zur Verfügung stehen. er Wett⸗ bewerb ist auf Künstler, die im Königreich Sachsen wohnen oder dort ge⸗ boren sind, beschränkt. Unter den neun , befinden sich die Architekten Geheimer Baurath. Professor Lr. Wallot, Baurath Richter, Architekt Hauschild in Dresben, sowie die Bildhauer Professor Schaper in Berlin und . Kundmann in Wien. Die Entwürfe sind bis zum 30. April 1897 abzuliefern; die Wettbewerbs Bedingungen kann man im Dresdener Rathhause, erstes Opergeschoß, Zimmer Nr. 14, erhalten.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Wasbington, 10. Oktober. (W. T. B.) Nach dem Oktober⸗ Bericht des Ackerbau⸗Departements stellt sich der Durchschnittestand des Mais auf 90,5. Die Weizenernte wird auf 11,9 Busphels per Acre, der Hafer auf 24,B per Aere geschätzt. Der Durchschnitts⸗ stand des Buchweizens ist 86. Die Weizenernte ist im allgemeinen sowohl in der Quantität wie in der Qualität dürftig. Der Durch= schnittestand der Baumwolle wurde am 1. Oktober auf 60,7 gegen 65,1 im vorigen Jahre geschätzt.

Handel und Gewerbe.

Seit der Beseitigung des Zollkrieges mit Spanien ist von der deutschen Geschäftswelt insbesondere darüber geklagt worden, daß die spanischen Konsuln nur solche Urspruüngs⸗ zeugnisse beglaubigen, in denen der ö der Waare selbst den deutschen Ursprung bescheinigt. Dieser Beschwerde ist nunmehr dadurch abgeholfen, daß die spanische Regierung alle spanischen Konsuln in Deutschland, sowie die spanischen Zollstellen an⸗ gewiesen hat, die früheren Formulare für Ursprungs⸗ zeugnisse, wie sie vor Ausbruch des Zollkrieges mit Spanien in Gebrauch gewesen, vorläufig wieder anzuerkennen.

Aus Essen a. d. Ruhr berichtet die Rhein. Westf. Ztg.“ über die Versammlung der Zechenbesitzer des Rheinisch⸗west⸗ fälischen Kohlensynditats vom Sonnabend: Nach dem Vor⸗ standsbericht betrug die Betheiligung im August 3 686 104 t, die Förde⸗ rung 3 300 268 t. Es hat also eine Einschränkung um 385 836 8 oder um 1047 gegen 10691 96Ü im Juli d. J. und 12,580 0 im August 1895 stattgefunden. Die Förderung stieg gegen den Juli 1896 um O, gh osg und gegen den August 1895 um 16,39 . Für Syndikatsrechnung wurden versandt 23656 634 t oder 94,04 o,. Der arheitstägliche Versand im August betrug 11 849 Doppelwagen oder 255 Doppel⸗ wagen mehr als im Juli und nur 1192 Doppelwagen mehr als im Angust 1895. Die thatsächliche Einschränkung im September betrug 8, 20 94. Die neuen Abschlüsse vollziehen sich, wie der Vorstands⸗ bericht hinzufügt, glatt, trotz der theilweise erhöhten Preise.

Die Einnahmen der Lübeck Büchener Eisenbahn be⸗ trugen im Monat September 1896 nach vorläufiger Feststellung 462 702 ½ gegen 516 269 M im September 1895, mithin weniger 536 567 ½ Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis Ende September 1896 betrugen 3 900540 gegen 4055 891 M im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres, mithin weniger 155 351

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 11. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Schnelldampfer Ems“ hat am 9. Oktoher Nachmittags Punta Delgada passiert. Der Postdampfer Halle“ ist am J. Oktober Vormittags in Galveston angekommen. Der Reichs- Postdampfer . Heinrich? hat am I0. Oktober Vormittags die Reise von Shanghai nach Hongkong fortgesetzt. Der Dampfer „Heimburg“ ist am 9. Oktober Nachmittags in Oporto an- gekommen. ;

Hamburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Ham burg ⸗Amerila⸗ nische Packetfahrt Aktien gesellschaft. Der Postdampfer Seand ia“ ist gestern Morgen in New- Vork eingetroffen.

London, 10. Oktober. (W. T. B) Der Dampfer Nor⸗ man“ ist auf der Heimreise gestern in Southampton an⸗ gekommen. . ö ;

Rotterdam, 11. Oktober. (W. T. B) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Der Dampfer Veen dam“ ist gestern Vormittag in New⸗JYPork angekommen.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

In dem neuen Theaterprachtbau auf Charlottenburger Gebiet wurde am Sonnabend als zweite Novität . Jung gefreit, ein Lustspiel in vier Akten von Wolfgang Kirchbach, zur Aufführung gebracht. Leider hat die Direkt on damit einen Mißerfolg gehabt, wie er wohl selten in den Berliner Thegterannalen zu verzeichnen war. Angesichts dieser Thatsache muß es gänzlich räthselhaft erscheinen, wie der Leiter des Theaters und der Autor, von denen ersterer in der Bühnenwelt, letzterer in der Literatur einen geachteten Namen hat, sich so völlig täuschen, wie sopiel Mühe an ein Werk verschwendet werden konnte, welches eine wohlwollende Kritik nur mit Stillschweigen übergehen kann. Der Autor hat, soweit aus dem schier unentwirr⸗ baren Faden der Handlung sich erkennen ließ, die Absicht gehabt, die Skandalsucht der modernen Gesellschaft in satirischer a zu geißeln, den ‚korporativenꝰ Frauenbestrebungen einige Seitenhiebe zu versetzen und das Ganze mst einem hohen Lied auf die Ehe ausklingen zu lassen. Der Mangel an scharfer Charakteristik, die Zerfahren⸗ heit der Scenenführung sowie die Unnatur des Dialogs geitigten indessen schon nach dem zweiten Akt die n einer gänzlichen Ablehnung. Unter den Darstellern, welche mit allem Eifer bemüht waren, dem Stück Erfolg zu verschaffen, sind in erster Linie Herr Pittschau, Frau Butze und Fräulein Gabri hervorzuheben. Auch die Damen Rupricht und Pahlen boten anerkennenswerthe Leistungen, wie überhaupt , . ist, daß die Darsteller an dem Mißlingen keine Schuld trifft. So lange das in allen seinen Theilen sehenswerthe Haus noch immer seine elt auf das theaterbesuchende Publikum ausübt, kann auch ein solcher Miß. erfolg leicht verschmerjt werden; aber die n. des Unternehmeng wird ernftlich in Frage gestellt, wenn nicht thunlichst bald die Scharte darch eine künstlerische That ausgewetzt wird. Es ist daher mit

reuden zu begrüßen, daß man es nun Loch mit der Aufführung einez . aus dem reichen Schatz der klassischen Literatur bersuchen will. Auch da giebt es zudem noch Dramen genug, die in Berlin seit un denklich langer ** ruhen, wie z. B. Shakespeare's Antonius und Cleopatra, eine Tragödie, die zur 6 der Regie⸗ und Aug⸗ stattungzkunst reichlich Gelegenheit bietet, und für welche die geeigneten Darsteller unzweifelhaft in dem zahlreichen Mitgliederpersonal det

Der

Theaters vorhanden sein dürften.