. zu Erörterungen keinen Anlaß und wurden nach den Vorschlaäͤgen deg Ausf
angenommen. ien Handlungsagenten“, um⸗
ö. te sod das Kapitel fassen er leiht . * 81. . beschlossen, dem Antrage auf Streichung des 5 76 Folge zu geben. Abs. 2 des S Zl wurde gleich falis ö Da zum letzten Artikel des ersten Buches des Ent⸗
wurfs („Handlunggmäkler“) keine Bemerkungen zu machen waren, ar e n unter dem lebhaften Beffall der Versammlung Ausführungen. 1 für das zweite Buch: „Handelsgesellschaft und stille Gefellschaft⸗, Michel⸗Mainz, beschränkte sich auf die Besprechung der wenigen Abänderungsvor chlãge die hierzu vorlagen. Gegenüber dem Vorschlage der Unterkommission, nach welchem die Befugniß zur Geschäftsführung einem Gesellschafter durch 6j luß der übrigen Gesellschafter, sowie durch gericht⸗ liche Gntscheidung auf Antrag eines Gesellschafters entzogen werden darf, äußerte der ö, Geheime. QOber⸗ Regierung ⸗ Fath Hoffmann schwerwiegende Bedenken. Die Ver= sammlung überließ die Entscheidung und Beschlußfassung über die Aufnahme dieses Passus der Reicht⸗-Justizbehörde. Zu den Bestim⸗ mungen der nächsten Paragraphen lagen lediglich , , redaftioneller Ratur vor. Die Versammlung nahm schließ— lich noch einen Antrag des Ausschusses an, nach welchem dem die Kommanditgesellschaft betreffenden 5 148 al. 3 folgender Zusatz angefügt wird; Bei der Bekanntmachung den Kom⸗ ire en d hegt in den öffentlichen Blättern unterbleibt die Angabe der Namen, des Stands und des Wohnorts der Kom manditisten sewie die Angabe des Betrags ihrer Vermögenseinlagen. Die Be⸗ rathung des Titels „Stille Gesellschaft‘, welche zu demselben Referat gehörte, wurde hier eingeschaltet, worauf die Sitzung auf heute Vor—⸗ ittag vertagt wurde. . ;
. ö ormittag um 10 Uhr setzte der Handelstag seine Be⸗ rathungen unter dem Vorsitz des Geheimen Kommerzien⸗Raths Frentzel fort. Das Referat über die S§ 1665 — 305, betreffend die Aktiengesellschaft und Komm anditgesellschaft auf Aktien, erstattete Justiz⸗ Rath Dr. Rießer⸗ Herlin. Befonders umstritten wurde die Bestimmung des § 250. Ein Antrag des Ausschusses ging auf Streichung dieses Paragraphen, nach welchem ein in das Handelsregister eingetragener Beschluß der Generalver⸗ sammlung, der durch seinen Inhalt eine nicht nur im Interesse der Aitionäre, fondern im 6ffentlichen Interesse gegebene Ver⸗ schrift des Gesetzes verletzt, auch von der Stagtsbehörde im Wege der Klage angefochten werden kann. Nach Ansicht des Ausschusses genüge die Ueberwachung der Legalität. von Generalverfsammlungsbeschlüssen durch die egisterrichter. Die Ab⸗ stimmung über den gesammten Titel ergab hierauf die einstimmige Annahme desfelben nach den Vorschlägen des Ausschusses. In Ver⸗ bindung mit dem § 269 wurde sinngemäß § 281 in Berathung ejogen. Die Plenarversammlung schloß sich ohne Debatte einem Antrage der Mainzer Handelskammer zu Alinea 1 und 2 an. ,. wurde folgender Zusatz zu 5 281 beschlossen; daß die Nichtig⸗ eiteklage nur dann zulässig ist, wenn andere Mittel, inskesondere entsprechende Aufforderung an die Organe der Gesellschaft, zur Be⸗ seitigung der die Nichtigkeit herbeiführenden Umstände versagt haben. Nach Besprechung der sonst noch vorliegenden, weniger bemerkens⸗ werthen AÄbänderungsanträge schloß der Redner sein Referat unter dem lebhaften Beifall der ö . Es folgte nunmehr das Referat des Kommerzien: Ra eidert⸗ Man hel 1. die 85 316 bis 446, umfassend den Titel , ,, efchäfte!. Zu den S§ 326, 327 und 328 lag eine Reihe von nträgen vor, die sämmtlich bezweckten, eine nähere Definition des Kontokurrentverkehrs zu geben. Es wurde beschlossen, einen längeren Antrag der Handelskammer zu Mainz dem Reichs ⸗Justizamt zur Be⸗
rücksichtigung zu empfehlen.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark.
26. Oktober, 2 Uhr. Staatsbahn⸗Verwaltung (Baneafdelingens Contor, No. II Colbjörnsensgade in Kopenhagen und 6e Bane- gections- Contor in Äarh us): Lieferung von ea. 229 9000 Stück Eisen⸗ bahnschwellen und ea. 130 960 laufenden Fuß Weichenhölỹern. Be⸗ dingungen an Ort und Stelle und beim „Reichs ⸗Anzeiger“ in dänischer
nische Au gus gegangen. affe
Die
erfolg errungen.
zuweilen roh und
alte behäbige
entflammten
und Fräulein
gerufen. Leitung zum 27.
des und König
Das nächste, II.
wenden.
. Verkehrs⸗Anstalten.
burg, 15. Oktober. 8a aun g fahr, tren gefeki scha ft. a Vietoria“ ist heute Nachmittag von Der Postdampfer Ph önieia! hat gestern Abend Lizard
Theater und Musik.
Neues Theater. Herren P. Hirschberger und E. Kraatz haben mit
ihrem drelaktigen Schwank „Bocksprün ge“, den sie nach einer französischen Idee gearbeitet haben, gestern Abend einen Heiterkeits, Die französischen Schwankdichter lieben es, neue wissenschaftliche Versuche oder plötzlich K soziale Fragen als humoristische Haupt⸗ oder Nebenmottpe in ihren Bühnen werken zu verwen⸗ den. In dem Schwank . Bocksprünge' wird die Blutübertragungstheorie zur Erzielung belustigender Wirkungen Bearbelter dieser Idee haben in den Einzelbeiien des Dialogs und der Seenenführung nicht, hinreichende Feinfühligkeit gezeigt, durch welche das geradezu Häßliche und Unerfreuliche des Stoffs vielleicht hätte vermieden werden können. Komik . 6. Treuenbrietzen,
Transfusion jugendliche Anwandlungen bekommt, zwar von grotesker, aber keineswegs geschmackvoller Komik. E das Schönheitsgefühl beleidigend wirkte ein hitziger, vor Eifersucht rasender Ungar, der nach erfolgreicher Behandlung mit Lammhlut mit einem Lammgesicht und mit einer erscheint. — Die beste schauspielerische Leistung des Abends bot Herr Jarno in letzterer Rolle; Herr Pansa spielte den alten, jugendlich errn aus Treuenbrietzen launig und, soweit möglich,
die aus
mit Vermeidung des Abstoßenden. ; t Reisenhofer als Chansonnettensängerin Ninette eine erwähnenswerthe daistellerische Aufgabe, die sie mit gewohntem Geschick löste; namentlich gelang ihr eine parodistische Scene aus der ‚Kameliendame“ sehr gut. — Dem Schwank voran ging eine Plauderei Opus I* von Paul Linsemann, in der die Leiden eines Dichters vor der ,, . seines Dramas behandelt werden. Dichter eine tröstende Seele . . Malerin, deren belebenden uspruch er sich fürs ganze Leben sichert. fr Ech r ee erf, hätten den Eindruck der dramatischen Kleinigkeit durch temperamentvolleres Spiel bedeutend erhöhen können. Die Verfasser beider Stücke wurden wiederholt vor den Vorhang
Im Königlichen Opernhause geht morgen Karl Gold mark'ß Oper Das Heimchen am Herd“ unter Kapellmeister Dr. Muck's Mal in Seene. Me die Rolle des Fohn, die der Dot: Frau Herzog, der May: Fräulein Weitz, des Eduard; Herr Sommer, des Tackleton; Herr Krolep,
, Fräulein Rothauser. — Seine Majestät der .
kicß nach der gestrigen Vorstellung der Oper Hochzeit des Figaro! durch den General-Intendanten Grafen von Hochberg sämmtlichen Mitwirkenden Allerhöchstseine Zufriedenheit und Anerkennung aussprechen. .
Im Königlichen Schauspielhause m 53. Aufführung von Rudolf Lothar's Lustspiel „Ein Königsidyll“ unter Mitwirkung der Herren Matkowt ky. Vollmer, Eichholj, Heine, Blencke und der Damen Poppe, Conrad und Schramm statt. Abonnements Konzert des Böhmischen Streichquartetts findet am Sonnabend, den 24. Oktober, im Saal Bechstein statt; das Programm bringt u. a. die Streichquartette in D-dur von Mozart und in F-dur von Schumann. Der Kartenverkauf ist bei Bote u. Bock eröffnet. ;
Das Streichquartett der Herren Professor Jos. Joachim und Genossen veranstaltet am 28. Oktober seine zweite Soirée.
Mannigfaltiges.
Der Vorstand der Deutschen Kolonial⸗Ausstellung, in dem auch die hiesigen Königlichen Museen vertreten waren, hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Ueberschuß, sowie die vorhandenen Bestäͤnde der Kolonial⸗Ausstellung für ein Kolonial ⸗Museum“ zu ver⸗
(W.
Köln, 15.
T. B. amburg ⸗Amerika⸗ d Der Cchnellbamp er Plymouth ab⸗
liche Eisenba mit, da
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benutzt. Die deutschen
sein sollte, war infolge
war der von
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Sehr komisch und weniger den Minister Auftrage
Lammnatur vor seiner Schönen Minister
sowie den
Von den Damen hatte nur Frau
werde. geschlossen.
Zum Glück findet der bangende
Die Darsteller, Herr Georg qu.
Bremen, telegraphiert:
Herr Betz singt zum ersten Mal
ü versehrt.
findet morgen die
außer
unfall nichts bekannt sei. daß in der letzten Nacht in Merzig ein Militär ⸗S Rekruten auf einen leeren Wagen gestoßen ist. Der Zug konnte jedoch mit derselben Maschine nach kurzer Zeit
nicht verletzt, und Materialschaden ist nicht verursacht worden.
Bonn 15. Qktober. Bei strömendem Regen fand heute auf dem Boden des Rheinflußbetts die feierliche Grundsteinlegung zu der Bonner Rheinbrücke den Baumeister Frenzen und deren Einmaugrung thaten Ober⸗Bürger⸗ meister Spiritus, verordneten, Baumeister Frenzen und die Vertreter der Baufirmen unter Sinnsprüchen die üblichen drei Hammerschläge. meister Spiritus brachte t Majestaͤt den Kaiser und ein Vertreter der Arbeiter ein Hoch auf die Stadtverwaltung aut. Abends fand in der Lesegesellschaft ein Fest.
Nürnberg, 15. Oktober. in Gegenwart einer großen Zahl geladener Ehrengäste, der feier. liche Schluß der Bayerischen Landes ⸗Ausstellung durch, des Innein 5 Königlichen Hoheit des Prinz Regenten. etonte ; den über alle Erwartungen befriedigenden Erfolg der Ausstellung zahlreichen Besuch derselben aus allen Kulturstaaten und sprach die Hoffnung aus, daß das glänjende Ergebniß zu neuem Streben anregen und auch ferner das Zusammenwirken von Regierung und Gewerbetreibenden zu gedeihlichem Erfol Der Minister erklärte sodann unter nochmaligem alle , im Auftrage des Prinz-Regenten die
er Erste Vorsitzende des Ausstellungs⸗Comitész, Bürger
15. Oktober. Heute Emanuel“ die aus 2 Mann bestehende Besatzung durch das Rettungsboot des zweiten Elbleuchtschiffes gerettet.
Rom, 15. Oktober. infolge von Regen güssen heute fort; stromab außerhalb der Porta San Paolo trat der Fluß über die Ufer; die innere Stadt blieb un⸗ Abends wurde das Wetter besser.
Athen, 15. Gargaliani und auf einer weiten Strecke der Westküste des
Peloponnes ein starkes Erdbeben verspürt. angerichtet worden.
Oltobet. Betäglich zer. Gerüchte iber enen
Gisenbahnzusammenstoß zweier Militärzüge theilt d n D ng, ö ls nie
St. Johann der „Kölnisch dem am Oktober mitgetheilten u. Neunkirchen dert von elnem E bi. Das Gerücht ist dadurch entstanden onderzug mil
en Zeltung⸗
eit weiterfahren. ersonen sind
statt. Nach Verlesung der Urkunde durch
Berghauptmann Brassert namens der Stadt-
Ober⸗Bürger⸗ ein dreifaches Hoch auf .
sodann
Heute Mittag um 1 Uhr erfolgte,
Freiherrn von Feilitzsch im
De in seiner Rede, wie W. T. B.“ bericht
führen ank an usstellung für
meister Dr. von Schuh, brachte hierauf ein begeistert aufgenommenegz Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten, den erhabenen Protektor und Förderer des glänzend zu Ende geführten Werket, Um 2 Uhr fand ein Festmahl statt. Abends beschloß ein Fest= konzert im Stadt⸗Theater die Feier.
Die Rettungsstation Cuxhaven von dem ge sunkenen deutschen Ewert
Das Anwachsen des Tiber dauerte
Oktober. Gestern um Mitternacht wurde in
Schaden ist nicht
der Angelegenheit
Konstantinopel, 16. Oktober. K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz Bureaus.) Die gestern er— folgte Antwort der Pforte österreichisch⸗ ungarischen Botschaft
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen. (Meldung des Wiener
auf die Forderungen in der
des von Räubern erschossenen Slatko,
des Bruders des österreichischen Vize⸗Konsuls in Serres, ent—⸗ spricht nicht den mündlich österreichisch⸗ungarische Botschafter Freiherr von Calice hat infolge dessen heute einen neuerlichen Schritt bei dem Groß vezir unternommen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
ertheilten Zusicherungen. Der
Wetterbericht vom 16. Oktober, 8 Uhr Morgens.
haus.
Stationen. Wetter. leichnamiger
in O Celsius
Bar. auf 0 Gr. Temperatur 56 C. — 40 R.
—
— — Oo — — O
wolkig heiter bedeckt Nebel halb bed. Dunst wolkenlos
halb bed. Regen bedeckt bedeckt 6 halb bed. bedeckt wollig Regen halb bed. bedeckt bedeckt) wolkig wolkenlos wolkig?) heiter bedeckt
wolkig
Belmullet .. Aberdeen .. Kopenhagen. Stockholm .
aparanda.
t. Petersbg. Moskau ...
Cork, Queens⸗ town ... Cherbeurg V,, ylt . 4 mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel
. ö üunster ... Karlsruhe .. Wier baden München .. Chemnitz .. Berlin ... 1 Breslau ...
In Scene
— — dd N L DN .
Theaterka e
nische
Weber.
Dentsches
Cãsar. onntag,
Dole d d doe dd w — — N
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5666 bedeckt ) Gestern Regen.) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Maximum, das gestern bei St. Petersburg lag, ist ostwärts nach dem Innern Rußlands fortgeschritten, während eine gestern Nach ⸗ mittag über Süddeutschland lagernde Depression nach dem nordöstlichen Frankreich sich fenen g un hat. Ein jweites Maximum 14. auf. dem Ozean westlich von Schottland. Bei schwacher bitz frischer, meist südlicher bis östlicher Luftbewegung ist das Wetter in Dentschland mild und vorwiegend trübe; nur in den westlichen Gebietsthellen, wo meist Regen gefallen ist, und im äußersten Nordosten liegt die Temperatur etwas unter dem Mittelwerthe. Heber der Ostsee und. . namentlich in den nördlichen Gebiets⸗
theilen, ist das Barometer stark gefallen. Deutsche Seewarte.
—
Fran. Sonntag,
— Abends 7 Montag:
73 Uhr. a m
Montag: Groß.)
Anfang 74 Uhr. Sonntag: Dpernhaus. bleibt geschlossen. Abend der Königlichen Kapelle. Herr Felix Weingartner. Phantasie von Schillings. 2) J. Suste von Bizet. 3) Symphonie Nr. 4 B-dur 4) Ouverture zu „Oberon“ von Anfang 75 Uhr. . Oeffentliche Hauptprobe Mittags 12 Uhr. Schauspiel haus.
von Beethoven.
Himmelfahrt. Abends 71 Uhr: Morituri.
Das Ewig · Männliche.) Montag: Morituri. (Teja. Fritz
Ewig⸗Mãännliche.)
heiter Berliner Theater. Sonnabend: Die offizielle
Anfang 77 Uhr. , , 21 Uhr: Wilhelm Tell.
Male: Anna's Traum. Adolph L'Arronge.
Residenz · Theater. Lautenburg. Sonnabend: Der Stell vertreter. ¶ Lo HKemplagant.) Schwank in 3 William Bugnach und Georgeg Duval. Deutsch
Theater.
Königliche Schanspiele. Sonnabend: Opern⸗ 199. Vorstellung. Herd. Oper in 3 Abtheilungen
Das Erzählung) von 9
randt. Dirigent:
Keine Vorstellung. Theater.
Sonnabend:
Anfang 71 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr: Vorher:
¶ Teja.
r: König Heinrich. önig Heinrich.
Lessnng - Theater. Sonnabend: Zum ersten Lustspiel in 3 Akten von (Georg Engels als Gast.) An⸗
„Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu voll ef cen Preisen — Parquet 2 S — r Glück im Winkel. — Abends 75 Uhr: Anna's Traum. (Georg Engels als Gast) Madame Sans⸗ Gene.
Direktion:
eimnchen am frei nach Dickens? M. Willner. ustk von Carl Goldmark. In Scene gesetzt vom Ober · Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober Inspektor Dr. Muck. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 2277. Vorstellung. Ein Königs ⸗ idyll. Lustspiel in 3 Aufzügen von Rudolph Lothar. esetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt.
Keine Vorstellung. II. Symphonie ⸗
Kapellmeister
1) Seemorgen, sympho⸗ 2) L Arlèsiennè
Ohne Liebe.
Die Dirigent:
Iulius Sannele' s
Fritzchen. chen. Das
Das (Jenny
Sigmund
von
von Max Schönau. — Vorher; Erlauben Sie, Madame! Lustspiel in 1 Att nach dem Fran⸗ zösischen des Labiche von F. Lichterfeld. Anfang
77 Uhr. 2 Sonntag und folgende Tage: Der Stell.
vertreter. — Vorher: Erlauben Sie, Madame!
Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Bock⸗
sprünge. Schwank in 3 Akten von Paul Hirsch—
berger und C. Kraatz. Vorher: Opus 1.
lahr in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang t.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer. Schauspiel in 4 Akten von Georges Ohnet. — Abends 75 Uhr: Bocksprünge. Vorher: Opus .
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ hof Zoologischer Garten Sonnabend: Zum ersten Male Die Räuber. Anfang 71 Uhr.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. S / d.
Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Der kleine Her; Operette in 3 Akten von Meilhae und HalsLy. Mustk von Charles Lecocq. Insceniert vom Regisseur Herrn Glesinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolany. — Hierauf: Die . Ballet in 1 Bilde von Greco Poggiolest. Nusik von Max Dahm. Anfang 73 Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis zur Hälfte ermäßigten Preisen: Der Beitelstudent. — Abends 76 Uhr. Der kleine Herzog. Hierauf: Vie Bajadere. In Vorbereitung: Mit neuer Ausstattung: Der err gen. Operette in 3 Akten von Horst und tein. usik von Alexander Neumann.
Thalia · Theater (vorm. Adolph Ernst· Theaten. Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Sonnabend: Gebildete Menschen. Volksstück in 3 Akten von Viktor Lon. Anfang 71 Uhr.
Sonntag: Gebildete Menschen.
Bentral · Theater. Alte Jakobstraße zo. Direktion: Richard Schultz. Sonnabend: Emil Thomas a. G. Eduard Steinberger a. G. Eine wilde Sache. Große burleske Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von Juliug r. und W. Mannstädt. Musik von Julius
nödshofer. Anfang 71 Uhr.
Sprache). a ᷣᷣ¶QiyiꝛK, , „„„„„„„„ „„ „„ 2 ! 2rrroaÖ&cíJNsepnrir—-—— ¶rw—————iTcsruußo.nn Konzerte.
Sing Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Konzert der Violin ⸗Virtuosin Leonora Jackson mit dem Philharmonischen Orchester unter gütiger Leitung des Herrn Prof. Dr. Jos. Joachim.
Konzerthaus. Karl Meder ˖ Konzert. Sonnabend: IV. Operetten · u. Walzer ·˖ Abend.
Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7 Uhr; Klavier⸗Abend von Ossip Gabrilowitsch. ü
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt; Freiin Erika Bachoff von Echt mit Hrn. Prem. ⸗Lieut. Curt von . ( Vobitschen Grimma i. S.). Frl. Alice von Albert mit Hrn. General-Direktor J. Klewitz (Hirschberg J. Schl. = Slawentzitz i. O. S.). — Frl. Engelina Gudewill mit Hrn. Major von der Lippe (Klein⸗ burg = Gleiwitz).
Verebelicht: Hr. Hauptmann Hans von Oppen mit Frl. Immanuela von Levetzau (Charlotten; burg). — Hr. Lieut. von Wiese u. Kaiserswaldau mit Frl. Josefine Faelligen (Mobsau). = a n. Roderich von Roeder mit Irene
reiin von Ende (Auf dem Hügeh.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. TLieut. d. R Ferdinand von Helldorff (Merseburg). — Hrn. Regierungk⸗ Rath Marcell von Wilmowski (Bromberg).
Ge storb en: Hr. Oberst Lieut. z. D. Georg Opper⸗ mann (Woldenberg Nm.). — Hr. Geheimer Re⸗ glierungs⸗Rath, außerord. Professor Dr. Eugen Sell (Berlin. = Hr. Geheimer Legatlong Rath a. D., Professor Dr. Constantin Rößler 66 Verw. Fr. Kreiegerichts, Rath Henrlette Luther, geb. Storch (Breslau). Verw. Fr. Obel — ] 6 , , , . eng
urger (Breslau). — Hr. Kreis Physikus a. V.
Sanitäts Rath Dr. Ludwig Hecr
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Geheimer (Ratibor).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition e ,. 6 r , , n d,. Fünf Beilagen Uinchlietlis Hören elne, eher
und die Bekanntmachung, betreffend die Ni legung der im i n, . 16 dur =. ern n gen eingelösten Schuldendokumen
Akten
Sonntag: Eine wilde Sache.
des Dentschen Reichs.
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Die Schlußffeier der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896.
Die Berliner Gewerbe ⸗Autzstellung, welche am 1. Mai d. J. faset wurde, ist nach fast halbjiähriger Dauer gestern geschlossen worden. .
Die offizielle Schlußfejer war auf Nachmittag 4 Uhr im Kuppelsaale des. Hauptausstellungs⸗Gebäudes anberaumt worden. Bereits um 3 Ubr begann sich die stattliche Halle, welche durch Schnüre in zwei Hälften getheilt war: rechts für die Aussteller, links für die Ehrengäste, zu füllen. Unter den letzteren befanden sich der General, Major z. D. von Nickisch. Rosenegk, Hof⸗Marschall Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold, sowie
öchstdessen persönlicher Adjutant Hauptmann von Heuduck, ferner die
irklichen Geheimen Ober-Regierungs⸗Räthe. von Wendt und Lüders sowie der Geheime Ober -Regierungs⸗Rath Ullmann aus dem Ministerium für Handel und Gewerbe und der Präsident der Königlichen Eisenbahn-⸗Direktion zu Berlin, Wirkliche Geheime Ober⸗ . Kranold. Die Stadt Berlin war durch den Bürgermesster Kirschner und mehrere Stadtverord aete vertreten. Kurz nach 4 Ühr ertönte, von der in der Querhalle aufgestellten Baumann'schen Kapelle ausgeführt, zur Einleitung der Feier der Marsch aus Beethoven's Ruinen von Athen“; darauf bestleg der Erste Vorsitzende des Arbeitsausschusses, Kommerzien⸗ Rath Kühnemann die mit Blumen geschmückte, unterhalb der gewaltigen Figur der „Industrie aufgestellte Rednertribüne, um folgende Ansprache zu halten:
Hochan sehnliche Festversammlung! Eine lange Frist der Sorgen und der Mühe, eine schöne Zeit des Erfolgs und des Lohnes, die noch für viele Jahre ihre Strahlen werfen wird, ist ihrem Ende zu⸗ ener Die Berliner Gewerbe⸗Ausstellung — mit so viel
futh, Thatkraft und Fleiß geschaffen, mit so kühnen Erwartungen begrüßt, mit solchem Glanz durchgeführt — ist berufen, ein Merkstein in der Geschichte unserer Stadt zu sein. Die Schgaren der Fremden, die aus allen Welttheilen herbeigeströmt waren, sind jerstreut, um in der Heimath zu künden von dem gewaltigen Denkmal, das deutscher Fleiß einer Stadt zu errichten vermochte; ob neidlos bewundernd, ob prüfend und musternd, was sie geschaut — sie beugen sich vor ihm. Und fürwahr, unser Vaterland kann stolz darauf sein, wie des Reiches Hauptstadt Ehre rl est hat bei den Völkern der Erde; wie diese Lusstellung den Ruhm unserer Gewerbe in hellem Glanze gezeigt, an, ö. Bahnen und Wege zu weiterem, kühnerem Flug ge— ebnet hat.
Wenn sich — wie es bei einem so großen Werk nur zu natürlich — auch alle Hoffnungen nicht erfüllt, alle Wünsche Befriedigung nicht n, haben, so können wir doch mit berechtigtem Stolz auf unser
erk zurückblicken. Für Jahrzehnte hinaus wird sich in allen gewerblichen Kreisen der Segen unseres Schaffens fühlbar machen, und spätere Generationen werden noch rühmend pen unserem Werke sprechen. So ist das vorherrschende Gefühl bei uns heute — in der Stunde des Schlusses dieses großen Werks — daß des Dankes und der Befriedigung; es drängt uns zunächst, dem ersteren Ausdruck zu geben. Dank empfinden wir und sprechen ihn freudig aus vor allem jenem Sproß unseres er— habenen Herrscherhauses, der mit dem erlauchten Namen der Hohen zollern unserer Ausstellung den Stempel Königlicher Huld auf⸗— drückte. Väter des Volkes, Schirmherren des Friedens, Förderer der heimischen Gewerbe waren Brandenburger Kurfürsten, Preußens Könige durch Jahrhunderte stets. Und wenn wiederum Einer dieses edlen Stammes in so nahe Be⸗ ziehung mit dem Bürgerfleiß des Landes trat, so empfinden wir solches mit aufrichtigem, innigem Dank als verstärktes Zeichen geseg⸗ neten, glücklichen Zusammenwirkens. . ; ö Ausdruck dessen, was wir stolz empfinden, erschalle daher er Ruf:
f Der Hohe Protektor dieses großen Werks, Seine Königliche Hoheit Prinz Friedrich Leopold, lebe hoch — hoch — hoch!“
Nachdem die Versammlung begeistert in das Hoch eingestimmt hatte, nahm als zweiter Redner der Erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Baumeister und Landtags ⸗Abgeordneter Felisch das
Wort zu folgender Rede:
Hochansehnliche Versammlung! Ein hohes Fest der Arbeit, ein Werk ureigenster Berlinischer Kraft und Schaffensfreudigkeit wird jetzt seine Pforten schließen!
Das Urtheil der Welt über unsere Ausstellung ist . und günstig ausgefallen. Berlin, unsere geliebte Hemm thf übt ah nicht nur einen reichen Zufluß von Fremden aus aller Herren Ländern, auch seine Leistungen auf den weitaus meisten Gebieten des gewerb— n Schaffens 3 bewiesen, daß man hier weder rastet noch tostet
Und mit Stolz dürfen wir es aussprechen: Die Ausstellung war das Werk freier Bürgerarbeit! Einer Bürgerarbeit, beschienen von der Sonne unseres erhabenen Hohenzollernhauses, getragen von der Sympathie der hohen Staatsregierung und der Stadt Berlin.
Der Staat bethätigte sein Wohlwollen nicht zum geringsten dadurch, daß Seine Excellenz Freiherr von Berlepsch, der damalige Derr Handels Minister, das Ehren - Präsidium der Ausstellung übernahm und dasselbe auch beibehielt, als er aus seinem hohen Staatsamte geschieden war. In allen Lagen und ju, jeder Zeit, wo wir Eure Excellenz anriefen, waren Sie unser wohlwollender sachverständiger Berather und ein treuer Freund unseres Ausstellungswerks. Empfangen daher Eure Excellenz den ehrerbietigen und aufrichtigen Dank unseres schönen daterländischen Unternehmens, welchen ich hiermit namens der Aus⸗ stellung darbringe. Und auch die städtischen Behörden haben, wie nicht anders zu erwarten war, nach Kräften das zur Ehre Berlins fiche fene Werk unterstützt und gefördert durch Verbesserung und Neuschaffung von Wegen, Straßen, Brücken, welche zum Aus⸗ stellungsgelände führen und für die angrenzenden Stadttheile von dauerndem Nutzen sein werden; 2 durch Hergabe dieses herrlichen Parks, aus welchem Kunst und Natur einen Äus— ku der , zu schaffen vermochten, wie solcher niemals schöner in Berlin gesehen worden ist. Unfere Stadtvertretung wird daher auch, das Vertrauen hegen wir, den bevorzugten Theil dieser herrlichen An⸗ lagen zu erhalten wissen.“
Hierauf gedachte der Zweite stellvertretende Vorsitzende des Arbeits⸗ Ausschusses, Geheime Kommerzien⸗Rath . der ehren⸗ ti cn Organe der Ausstellung und der Aussteller in folgenden
orten:
„Hochansehnliche Versammlung! Mir ist der ehrenvolle uff n een en den ehrenamtlichen Organen der Ausstellung und den Aus⸗ n. im Namen des Arbeité⸗ und geschäftsführenden Ausschusses
anken.
In der Reihe der Jahre, während deren Arbeit und Sorge unserem gemeinschaftlichen Werke zugewendet waren, it kein Auftrag mir so willkommen gewesen, hat keiner so sehr wie dieser dem eigenen nneren Herzensdrange entsprochen. Nur wer selbst in Reihe und Glied gestanden, weiß die , ,. würdigen, die n i waren, damit unsere Ausstellung so erstehe, wie sie erstanden ist, und den Erfolg erziele, der ihr beschieden ge⸗ wesen. Unsere AÄusstellung follte aller Welt zeigen, waz Gewerbe und Industrie in unserer Vaterstadt, was manche wirthschaftlichen weige im ganzen Vaterlande vermögen. Wir vertrauten, daß
zu
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 16. Oktoher
sie im stande sein würde, und unser Vertrauen ist gerechtfertigt worden. Noch nie ist eine lokale Ausstellung nach Umfang so groß und nach Inhalt so bedeutend gewesen, wie die Berliner Gewerbe⸗Aus. stellung 1896. Sie wurde neben die Welt. Austellungen gereiht, und selbst diesem übertreiben den Maßstabe gegenüber konnte sie be⸗ stehen. Die Presse aller Länder hat rühmend don den Wunderbingen im Treptower Park berichtet, und auch minder freundliche Heer ff bezeugten, daß man hier Bedeutendes kennen gelernt.
Der weite Rahmen, das eigenartige Gelände erzwangen wachsende Aufwendungen. Baß der Garantiefonds in immerhin mäßigen Grenzen nicht unbeansprucht bleibt, kann den Erfolg unseres Werkes nicht beeinträchtigen. Die Männer, die in freudiger Opfer⸗ willigkeit über ihre Bürgerpflicht hinaußs die finanziellen Grundlagen dieses Werkes geschaffen, sind sich bewußt, daß sie für die Gesammtheit große Vortheile haben erzielen helfen, daß sie zu der gesteigerten Geltung unseres vaterstäͤdtischen Gewerbetz, seinem erhöhten Ansehen, der Erweiterung seines Abfatzgebletes bei⸗ getragen, daß sie der Stadt Berlin eine nach vielen Hunderttaufenden zählende nutzbringende Besucherschaar zugeführt haben.
Berlins Gewerbe und Industrie haben die selbst gewollte Probe glänzend, bestanden. Hierzu war eine zielbewußte Organifation nöthig, innerhalb deren alle Berufenen selbstloß und mit Aufbietung aller Kraft thätig sein mußten. Die Gesammtorganisation hätte nicht zu voller Wirk samkeit ö. können, wenn nicht die Organisatoren der einzelnen Theile sich zusammenschickten und Gemeinstan durch sach⸗ ,,, Schöpfungen und zuweilen auch durch weifen Verzicht be—
ndeten.
Mein herzlicher, inniger Dank gilt deshalb den Männern, die an der Spitze der Gruppen und Kommissionen und als deren Mit- glieder still, doch in aufreibender Rührigkeit dem Werke unschãßzbare Dienste geleistet, den Männern des Preisrichter Kollegiums, die die lasten. und verantwortungsreiche Arbeit der Preisvertheilung hingebungs⸗ voll übernommen haben, der Vortragskommission, die während der Dauer der Ausstellung für lebendiges, belehrendes Wort sorgte, der Festkommission, die ihrer Obliegenheit mit Eifer und Takt gerecht wurde, den anderen een en, allen, und den Ehrensyndict, die uns mit ihrem reichen juristischen Wissen zur Seite standen.
Unsere vornehmste Pflicht aber ist es, unserer Aussteller selbst mit herzlichem Dank zu gedenken, unserer treuen, opferbereiten Mitarbeiter, die ihr Bestes gegeben, ihr ganzes Können eingefetzt haben zum Ruhme unserer Stadt, zur Ehre seiner Gewerbe, die den vollgültigen Beweis erbracht haben, daß sie auch im großen Wettstreit aller Völker mit Auszeichnung bestehen werden. Wir dürfen noch so sehr mit Wahrheit sagen, daß wir ihren Nutzen vor allem im Auge gehabt: der Haupttheil aller Arbeit lag doch bei ihnen, und jeder sachliche Erfolg unserer Ausstellung ist ihr Verdienst.
Darum fasse ich noch einmal die mir zu theil gewordene Auf⸗ gabe in die kurzen Worte zusammen: Den ehrenamtlichen Organen der Ausstellung und den Ausstellern allen entbiete ich namens der Ausstellungsleitung aus aufrichtigem Herzen aufrichtigen Dank!“
Nunmehr nahm der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld das Wort, um etwa Folgendes auszuführen:
. Meine Herren! Bevor die Ausstellung förmlich geschlossen wird, liegt mir die angenehme Pflicht ob, den großen Leistungen, mit welchen die vaterländische und intzbesondere die Berliner Industrie auf der Auzstellung in so glänzender Weise hervorgetreten ist, offen und rück haltslos die Anerkennung der Königlichen Regierung auszusprechen.
Meine Herren, wenn wir zurückblicken auf die Entwickelung, welche die deutsche Gewerbthätigkeit in den letzten Jahrzehnten, ins⸗ besondere seit der Gründung des Deutschen Reichs genommen hat, so haben wir alle Ursache, stolz zu sein auf die errungenen Erfolge. Unter dem mächtigen Schutze des geeinten Deutschen Reichs ist es der deut⸗ schen Arbeit möglich geworden, mit immer wachsenden Erfolgen in den Wettkampf der Nationen einzutreten. Mit der Ausbildungeines einheitlichen deutschen Wirthschaftsgebietes, mit der gemeinsamen Gewerbegesetzgebung, der ,, Maß⸗, Münz⸗ und Gewichtsordnung, unter dem Schutze der Verwaltungseinrichtungen im In⸗ und Auslande, unter dem Schutze der deutschen Flagge und der deutschen Marine haben Handel und Verkehr einen mächtigen Aufschwung genommen, die nur noch dem überlegenen Wettbewerb Englands nachstehen, aber auch dort bereits zu ängstlichen Betrachtungen und Befürchtungen Anlaß geben, ob der Vorrang Englands sich dauernd werde behaupten lassen.
Und 3 bloß die Ausdehnung und der Umfang der deutschen gewerblichen Produktionen, auch die Qualität, die Art und der Werth derselben haben große Fortschritte aufzuweisen. Noch zur Zeit der ersten amerikanischen Ausstellung in Philadelphia war es möglich, der deutschen Waare ein so hartes verletzendes Epigramm wie das bekannte billig und schlecht“, aufzuheften — o mit Recht oder Unrecht, bleibe dahingestellt. Diese Zeit, meine Herren, ist längst vorüber, daran ist nicht mehr zu denken. Im Gegentheil, das viel berufene „made in Germany“, die Marke, mit welcher man in England die Herkunft deutscher Waaren und ihre Geringwerthigkeit zu kennzeichnen versuchte, sie ist bekanntlich das mächtige Paßwort geworden, um der deutschen Waare die fremden Absatzgebiete zu eröffnen, ihr die Thore des Auslandes zu erschließen.
as ist ein großer, beispielloser Erfolg, den wir vor allem der , ,. Kraft, dem Schutze und der Fürsorge Seiner Majestät des Kaisers verdanken.
So ist das Ansehen der deutschen Arbeit im In⸗ und Ausland stetig gewachsen. Und in ihrer vordersten Reihe führend und leitend steht die Berliner Industrie. Wie die Bedeutung der deutschen ge— werblichen Arbeit auf der Ausstellung in Chicago zuerst zur allge⸗ meinen Anerkennung gelangte, so die Bedeutung der Berliner Industrie auf der diesjährigen Berliner Ausstellung. Das ist ihr besonderes und großes Verdienst. Durch die Bedeutung ihrer Leistungen auf allen Gebieten der gewerblichen Arbeit, durch den Glanz ihrer Ausstellung ist es weltkundig geworden, daß Berlin in der That das Zentrum, die Empore der deutschen Industrie geworden ist. i. haben die bedeutendsten ge⸗ werblichen Unternehmungen ihren Sitz, und soweit sie in anderen Theilen des Landes und des Reichs begründet sind, zum großen Theil ihre bedeutenden Niederlassungen, um ihre Produkte . den Markt zu führen, der für die Preisbildung vorzugsweise inn g,. ist.
Darum ist denn auch die Berliner Ausstellung nicht lediglich eine lokale, sie ist in Wirklichkeit eine Ausstellung der nationalen Arbeit, die in ihren Dimensionen manche internationale Ausstellung überboten hat. Weit über die Grenzen des Reichs hinaus hat sie den Ruf und das Ansehen der deutschen Arbeit begründet.
Dank schuldet das Land und die Regierung vor allem den Aus⸗ stellern, die durch den Glanz ihrer vereinigten Leistungen unseren glänzenden 5 , haben. Dank und Anerkennung nicht minder den ännern, die zuerst das schöne Werk geplant und in mühevoller Arbeit zur Ausführung gebracht haben. Die an , , waren um so größer, als das Werk unter ihren i stetig gewachsen ist aus dem ursprünglichen einer lokalen
usstellung zu dem gewaltigen Umfange, in welchem sie zur Aus—⸗ führung gelangt ist. Dank schulden wir dem leitenden Vorstand, Dank aber auch vor allem den Gruppenvorständen, die jeder an seinem Theil zu dem Gelingen des Ganzen mitgewirkt haben.
Ich schließe, meine Herren, indem ich die Hoffnung und den Wunsch ausspreche, daß die Zukunft halten möge, was die Gegenwart
Hervorragendes zu zeigen,
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so verheißungsboll verspricht, daß die deutsche Arbeit fortschreiten ö auf dem Wege, den sie erfolgreich betreten hat, daß fl 1 * a. Vollendung emporsteigen und in dem Wettkampf der Nationen dereinst die Palme in sicherer und fester Hand halten möge. Dag wünschen und hoffen wir zur Ehre der deutschen Arbeit, zur Ehre und zum ö . deutschen . ⸗ g nd nun, meine Herren, komme ich auch nicht mit leeren Händen: Seine Majestät der Kaifer haben Allergnädigft geruht, den 53. lie⸗ dern des Vorstandes der Ausstellung gr n hre, zu verleihen, und zwar dem Kommerzien. Rath Fritz green den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse, dem Baumeister Felisch den Königlichen Kronen= Orden dritter Klasse, dem Geheimen Kommerzien Rath Goldberger den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse. Ich überreiche den Herren die Orden dekorationen mit dem Ausdruck meines. Glückwunsches. Seine Majestät der Kaiser haben ferner Allergnädigst geruht, die goldene Medaille mit der Umschrift: Für gewerbliche Leistungen⸗ an 28 Aussteller zu verleihen, deren Namen sogleich verlesen werden ollen. ch füge hinzu, daß seitenz der Regierung die silberne edaille mit der gleichen Umschrift an 80 und die bronzene Medaille an 300 Aussteller verliehen worden ist.
Nachdem hierauf der Wirkliche Geheime Ober Regierungs-⸗Rath Lüder t die (bereits ehern im ,. Theil d. Bl. veröffentlichte) Liste der mit der goldenen Medaille AÄusgezeichneten verlesen hatte,
bestieg der Ehren ⸗Präsident der Ausstellung, Staats, Minisser Frei von Berlepsch das Podium und hielt nachstehende Rede: ö.
Am Schluß der Ausstellung, in dem Augenblich, von dem an gerechnet in wenigen Monaten voraussichtlich all die Anlagen, die ihr dienten, verschwunden sein werden, wirft sich wohl Jedem die Frage auf: Hat die Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896 den Zweck erreicht, den sie sich gesetzt, um den Jahre lange Arbeit verrichtet worden ist, so viel Mühe und Sorge gewaltet hat? Und die Antwort darauf wird verschieden sein, je nachdem der Frager sich den Zweck der Aus⸗ stellung gestaltet hat, nach dem, wat er sich selbst und für sich selbst bon der Ausstellung erwartet hat. Ich meine, die Frage kann richtiger Weise zunächst nur so gestellt werden: Hat die Ausstellung dem In= und Auslande ein Bild von der Leistungsfähigkeit und dem Fortschritt der Berliner Industrie und der Berliner Gewerbe gegeben?
Und wenn sie so gestellt wird, kann zuver lich die Antwort ge—⸗ geben werden: Ja, die Ausstellung hat ihren Jweck erreicht. Vielfach und groß waren die Schwierigkeiten, die sie zu Überwinden hatte. Wir alle wissen, daß die Maͤnner, die den Plan faßten, ihn mit ungewöhn⸗ licher Energie ausführten, um diese Schwierigkeiten, insbesondere auch diejenigen finanzieller Natur, zu überwinden. Verursacht wurden letztere duich die Größe des Ausstellungs⸗Terrains, durch Kanali⸗ sation, Beleuchtung und Verwaltung, durch die Bauten, zu denen im Interesse der Sicherheit und der äußeren Erschei⸗ nung feuerfeste Materialien verwandt wurden, insbesondere durch den Bau der . Industriehalle, die ea. 56 600 4m bebaute Fläche hat und die größte sein dürfte, die bisher zu gleichem Zwecke in Europa errichtet ist. Und nun trat zu all diefen Schwierigkeiten ein so ungünstiger Sommer, wie wir ihn kaum erlebt haben, Kälte und Regen waren seine ständigen Begleiter, während Wärme und Sonnenschein neben dem Interesse zur Sache die wirksamsten Förderer eines zahlreichen Besuchs jeder Ausstellung sind.
Erwägt man alle diese und andere Schwierigkeiten, was billiger Weise i ehen muß, so muß die Antwort auf die Frage:; „Hat i Ausstellung ihren Zweck erreicht?‘ erst recht mit einem lauten ja“ beantwortet werden. Und dafür bürgt ja auch die stattliche Zahl der . von ca. 7 Millionen an den Kassen zahlender und von ca. 3 Millionen Besuchern, welche auf die Inhaber von Dauerkarten, auf die Aussteller und deren Vertreter entfallen. Unter den Besuchern bilden unsere nichtpreußischen deutschen Landeleute und die Ausländer einen erheblichen Bruchtheil. Unter letzteren waren besonders stark die nordischen Reiche, Desterreich und England vertreten.
Aber auch die weitergehende Frage: „Wird die Ausstellung der Berliner Industrie, nachdem sie gezeigt hat, was sie leisten kann, den erhofften Nutzen bringen?“ kann mit „ja“ beantwortet werden. Nach dem Urtheil derjenigen, die die Dinge übersehen, nach dem Urtheil der Gruppen vorstände herrscht fast in allen Gruppen Zufriedenheit mit dem Erfolg. In vielen Fällen ist ein unmittelbarer Erfolg durch Bestellungen auf der Ausstellung eingetreten und noch mehr werden erwartet infolge der auf der Ausstellung angeknüpften Geschäfts⸗ verbindungen im In. und Auslande.
An die Ausstellung der Berliner Gewerbe, die auch in be⸗ merkenswerther Weise einzelne Gebiete des öffentlichen Lebens, wie Krankenpflege, Gesundheitspflege, Arbeiterschutz u. a. umfaßte, reihte sich eine Zahl von Privatunternehmungen, die wenigstens zum theil von erheblichem allgemeinen Nutzen waren und starke Anziehungskraft ausübten. Ich nenne vor allem die so wohl gelungene deutsche Kolonial ⸗Ausstellung, deren zahlreiche Besucher sich an der erwünschten und gebotenen Belehrung über die Beschaffenheit, die Bedeutung und Entwickelung unserer Kolonien . und das Riesenfernrohr, eine wissenschaftliche und technische Leistung ersten Ranges.
Das Berliner Gewerbe wird ie bin ich überzeugt, befriedigt auf die Ausstellung und ihre Resultate zurückblicken und dabei den Dank nicht vergessen, den sie den Männern schuldet, die in uneigen⸗ nütziger Weise mit Umsicht und Thatkraft das Unternehmen ins Leben riefen, förderten und hielten bis zum Schluß, insbesondere den Mit- gliedern des Arbeitsausschusses.
Den Ausstellern, die ja schließlich das Wichtigste hergaben, um das Gelingen zu ermöglichen, gebuͤhrt aber nicht minderer Dank und Anerkennung. Diese Anerkennung findet zum theil ihren Ausdruck in der Verleihung von Auszeichnungen, die, soweit sie von Seiner Majestät dem Kaiser und König verliehen sind, oder von Seiner Excellenz dem er, Handels Minister gegeben werden, bereits Erwähnung gefunden haben. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat 4 goldene und 20 silberne Porträtmedaillen zu verleihen geruht k 6 wurden von Herrn Professor Hartmann verlesen, und werden päter mitgetheilt werden). Der Herr Minister für . hat für Gruppe 22 6 silberne und 12 bronzene Medaillen verliehen. Außerdem hat der Arbeits ausschuß . Grund der Vorschläge der Preis⸗ richter etwa e, e, , . ertheilt, deren Empfänger demnächst be⸗ kannt gegeben werden. Bei der angegebenen Zahl von 1800 Ausgezeichneten ist zu berücksichtigen, 3 eines der hervorragendsten Berliner Gewerbe, nämlich die in Abtheilung J der Gruppe 11 vertretene Optik und Mechanik, auch diesmal wie schon bei anderen Gelegenheiten außer Wettbewerb getreten ist.
Und nun, meine Herren, lassen Sie uns die Ausstellung so schließen, wie wir sie eröffneten: mit dem Ausdruck des ehrerbietigen, innigen Dankes gegen Seine Majestät den Kai ser und König. 8 Majestät haben der Ausstellung von ihrem Beginn an das leb⸗ afte ner
. . ist. ne n
g lebe hoch!“