1896 / 255 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

r anderen m sich die deuische Bühne dauernd erobern, weil die zenden Motive der Handlung dein heutigen Denken und Wefen stets n Gedanken kommt, no

bleiben werden. Daß ein Mann auf den

fremd sein in jeder Hinsicht treues und inniggeliebtesz Weib zu tödten, um es vor der Lüsternheit eines Ritters. den er für den König hält und . bei einem versuchten Einbruch in sein Haus nicht straft, chützen, ist unserem menschlichen Empfinden nach unerklärlich; eben so emdend wirkt es, wenn dieser Graf von Castanar befagten Person erkannt, mitten im niedersticht,

zu Ritter, sobald er den Irrthum in der

Königssaal in ganz unrifterlicher Weise mit einem Dol

um ihn für ein Vergehen zu strafen, das er doch tbatsächlich garnich

Sonderbar erscheint auch Dandlungsweise mit den Worten: Ungestraft leidigen außer meinem König Keiner“ kaum einer weiteren Inhaltsangabe, um warum aus der schriftstellerischen dauernder Gewinn für unsere Bühne erwachsen Darsteller des Grafen

begangen hatte.

inneren Unruhe erfüllt ließ und in allen Aiffelten ins Maßlose schweifte.

waͤchsten Akt zu vernehmen. . Theater des Westens.

Mit dem klassischen Repertoire hat die neue dramatische Kunst stätte im Westen auch vorgestern Glück gehabt, wo Lessing's ewig 6 Minna von Barnhelm“ zur Aufführung gelangte. In Berlin bieten die Königliche Bühne und das Deutsche Theater formvollendete und innerlich gefestigte Vorstellungen dieses ersten deutschen“ Lustspiels dar; daher ist es gewiß ein gutes eichen für eine neue Bühne, wenn man anerkennen darf, 6 das usamm nspiel kaum etwas zu wünschen übrig ließ und da meisten Einzelleistungen durchaus erfreulich waren; allerdings waren die Hauptrollen durch bereits bewährte Kräfte besetzt. Die beiden im 18. Vordergrunde der Handlung stehenden Frauenrollen, Minna und ranzika, konnten kaum tüchtigere Vertreterinnen als Frau Nuscha utze und Frau Hachmann ⸗-Zipser finden. Frau . ö. . rische un Beweglichkeit bewahrt; im Scherzspiel weckt ihr Frohsinn die gleiche Stimmung bei den Zuschauern, und in den einsten Scenen weiß sie

die Gemüther und Seelen zu ergreifen und zu rühren. sondern auch eine

und wohlerzogenes, zugleich aber . ein übermüthiges . mädchen. Als Tellheim stand Herr Vorwerk nicht ganz auf der Höhe seiner Partnerin, aber immerhin zeigte er vornehmes Wesen, in dem sich Stolz und demüthige Hingebung paarten, und seine ,. war klar und ausdrucke voll. Herr Pittschau gab den Wachmeister fast zu

Herr Löwe wirkte als Wirth belustigend, ohne vordringlich zu sein, Herr Drach war als Riccaut vortrefflich, wenn er auch nicht in allen Punkten originell sein konnte, und Herr Kober brachte als Just wenigstens das Derbkomische der Rolle wirksam und ungekünstelt zur

junges vaterländisches Lust

im Wesen und Ton allen Liebreiz der

nicht nur eine lustige,

Zipser war überlegtes

herzige Franziska, ein —ͤ schelmisches und

Geltung. ̃ Theater Unter den Linden.

Die Herren Julius Horst und Leo Stein haben auf der Grundlage von Gogol''s ‚Revisor“ ein Operetten Libretto verfaßt, das sie unter dem Titel Der Pumpmajor“ auf die Bühne brachten, nachdem Alexander Neumann den Text in gefälliger Von der bitteren Satire des russischen Dichters ist in dem Libretto kaum eine Spur übrig ge⸗ aber der leichtfertigen Geneigtheit des falschen Revisors,

. Scheinstellung zu ziehen,

haben die Bearbeiter lustige Situationsscherze abgewonnen, die dem Die Verfasser

haben ferner kleine Liebesepifoden und wirksame Kupletstrorhen ein eschoben, sodaß der in einen Pumpmajor“ umgewandelte Revisor⸗ k seiner Aufführung am Sonnabend eine recht freundliche Aufnahme

Weise musikalisch bearbeitet hatte.

in materielle Vortheile aus der ihm aufgenöt

leichten Genre der Operette geschickt angepaßt sind.

erkennen

von Castasiar litt der unter einer begreiflichen Aufregung, welche ihm die erforderliche Objektivität seiner Rolle gegenüber raubte. In dem Hestreben, seinen Helden ins rechte Licht zu rücken, ihn uns menschlich näher zu bringen, gab er in jeder Hinsicht zu viel; die ganze Gestalt war von einer die keine klare Charakterzeichnung erkennen Außer dieser Figur bat nur Blanca, Castañar's Gattin, in dem Stück eine größere Aufgabe. Sie wurde von Frau von Hochenburger mit größter Anmuth gelöst. Den galanten Ritter, der mit dem König verwechselt wird, spielte

err Keßler mit anerkennenswerthem Geschick, den König selbst Ludwig mit der erforderlichen repräsentativen Würde. Das Publ

machte von seinem Recht des Hervorrufs, der ihm dem Schauspieler Matfowsty gegenüber sonst verwehrt ist, dem Autor gegenüber aus · fer r, Gebrauch. Eine Opposition war nur nach dem zweiten,

Jugend,

die Motivierung seiner soll mich be⸗ Es bedarf wohl zu lassen, Arbeit Matkowsky's tein dürfte. Als Bearbeiter

zu gefällig

.

ikum

die

Frau

Kammer⸗

ch eindrucksvoller wäre, Orchestration zur Seite stände;

Operette, wie seit

empfindungsvolle Nummern un

enthält; im zweiten Aufzuge

t

Komik; ihm zur Seite stand

statt. Fräulein Dietrich, Bois Rosé Herr Naval.

Leitun

ovember (Bußtag), statt.

Barth (Klavier), der und die Königliche Kapelle.

Orchester.

.

abend stattgefunden.

zu „‚Parsifal' mit angefügtem Schluß des 3. Aktes, Konzert in Acmoll von R. Schumann (Professor Barth) und das Deutsche Requiem‘ von Johannes Brahms für Soli, Chor und Der Billetverkauf hat bei Bote u. Bock begonnen.

Das Programm des Orgelvortrags in der Marienkirche am rächsten Mittwoch, , , 12 Uhr, ve von Seb. Bach, Bortniansky, Mendelssohn, Rheinberger, Alb. Becker, A. W. Gottschalg und Dienel, ausgeführt von dem Organisten Irrgang, Fräulein Marie Wiemann und dem Posaunisten, Königlichen Kammermusiker L. Plaß. Der Eintritt ist frei.

Im Französischen Dom (am Geagdarmenmarkt) veranstaltet der Konzert! und Oratoriensänger Eugen Barberat am Mittwoch ein geist liches Konzert, für welches die Damen Frau Berg (Orgeh, Fräulein Marie Roland (Alt) und Herr Biermann (Violine) ihre Mitwirkung zugesagt haben; der Konzertveranstalter wird bei diefer Gelegenheit zum ersten Mal in deutscher Sprache singen.

Jagd.

Morgen, Dienstag, findet Königliche statt. Stelldichein: 1 Uhr am Forsthaus

Mannigfaltiges.

Die neue Weihung der restaurierten St. Johanniskirche in Moabit hat in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold in Ver- trelung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin am Sonn⸗ Zahlreiche Häuser des genannten Stadttheils

hatten festlichen Flaggenschmuck angelegt. Unter den anwesenden

ihr eine aber wirkliche

Klein stand in der Titelrolle mit seinem drolligen und ̃ Humor im Vordergrunde der Darstellung; Herr Well hof spielte einen alten, die Knute schwingenden Gouverneur mit gewohnter beweglicher räulein Schmidt als ältliche, gefall⸗ süchtige Gattin; Fräulein Sigl und Herr Steiner sangen als junges Liebegpaar die ihnen zugetheilten Nummern, unter denen dag er⸗ wähnte Liebesduett ganz besonders gefiel, sehr beifallswürdig.

Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Aufführung von Meyerbeer' „Hugenotten“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung Frau Marcella Sembrich singt die Margarethe von Valois als vorletzte Gastrolle, die Valentine Fräulein Reinl, den Raoul Herr Sommer, Mödlinger, den Nevers Herr Bulß, den St. Bris Herr Krolep, den

Mitwirken werden

Kammersänger

and, die zum theil auch durch die Musik begünstigt wurde. Die

omposition gefällt durch eine frische, wenn

fröhliche Melodik, die i stimmungẽvollere Ursprünglichkeit und Eigenart der Charakteristik mangelt auch der Musik dieser Jahren den meisten ihrer Vorgängerinnen. Den stärksten Eindruck machte , der erste Akt, der einige besonders einen hübschen Walzer erhebt sich ein Liebesduett, und ein Kuplet durch interessante rhythmische Bewegung über das Niveau des Alltäglichen; der dritte Akt bietet in textlicher und musikalischer Be⸗ ziehung am wenigsten Anregung dar, dafür werden die Zuschauer durch eine geschickt angeordnete Schlittschuhquadrille, 6 durch ein . bewegtes und farbig belebtes seenisches Bild entschädigt.

err emüthlichen

den Pagen

den Marcel Herr

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Schillers Trauerspiel ‚Die Jungfrau von Orleans“ mit Frl. Lindner in der Titelrolle gegeben. Im übrigen lautet die Besetzung: Lionel; Serr Matkowely; Dunoisz: Heir Ludwig; König: Herr Arndt; Königin: Frau Stollberg; Agnes Sorel: Frau von Hochenburger; Herzog von Burgund: Herr Nesper; La Hire: Herr Keßler; Du Chätel: Herr Oberländer; Talbot: Herr Klein; Thibaut d'Arc: Herr Heine.

Nachdem im Thalia ⸗Theater die Blum⸗Toché'sche Vaudeyille⸗ Operette Prima Ballerina‘ (‚Maison Tamponin“) bei der Erst— aufführung am Sonnabend einen unbestrittenen Erfolg davongetragen hat (über den morgen näher berichtet werden wird), bleibt dieselbe für die ganze laufende Woche auf dem Spielplan.

Das Konzert des Königlichen Opernchors findet unter des Kapellmeisters Felix Weingartner am Mittwoch, den

die Groß⸗

herzogliche Hofopernsängerin Frau Gradl, Herr Professor Heinrich Königliche Zur Aufführung gelangen das Vorspiel das Klapier⸗

Herr Bet

verspricht Kompositionen

arforce⸗Jagd undekehle.

Fhrengästen befanden sich der VizePräsident des Staats. Mini. steriums, Staatssekretär des Innern Dr. von Boetticher, der Minifter der geistlichen ꝛe. Angelegenheiten PD. Br. n der Präsident des Evangelischen Ober, Kirchenraths P. Pr. Ban hausen, der Konsistorial ⸗Präsident P. Schmidt, der Wirkliche Geheime Rath Pr. von Levetzow, der Wirkliche Geheime Ober ⸗Regierungg· Rath, Senats ⸗Präsident beim Ober. Verwaltungsgericht von Meyeren und der Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans. Ver General- Superintendent, Hof⸗ und Domprediger Faber vollzog den Weiheakt. Dat Bauwerk rührt in seiner ursprünglichen Anlage noch von Schinkel her, während der Thurm sowie das wirkunge volle Porkal mit den luftigen Bogen hallen erst später auf Befehl König Friedrich Wilhelm'z 17. nach Stüler's Entwurf angefügt worden sind. Der bis bor Jahres frist nur wenig über 300 4m Nutzfläche darbietende Kirchenraum genügte den Beduͤrfnissen der im Laufe der letzten Jahrzehnte ungemein an⸗= gewachsenen und auch jetzt noch sich stark vermehrenden' Gemeinde des Moabiter Stadtviertéls schon längst nicht mehr. Den lange empfundenen Nothständen wurde selbst durch die vor zwei Jahren vollendete neue Heilandskirche nicht ausreichend abge⸗ holfen. So entschloß man sich denn zu dem Erweiterungsbau des alten bescheidenen Gotteshauses, wobei man dem Grundgedanken folgte, weder an der überkommenen einfachen Architektur des Bau— werks noch an dem maleriscken Gesammtbilde, welches dieses im Zusammenhange mit Portal, Vorhallen und den anschließenden Bau⸗ anlagen der Pfarr- und Schulhäͤuser darbietet, irgend Wefentliches zu ändern. Dadurch erklart es sich, daß die heutige Umgestaltung, so be⸗ deutungsvoll sie an und für sich hinsichtlich der kirchlichen Zwecke ist, äußerlich nur wenig in die Erscheinung tritt.

Eine Gedächtnißfeier für den verstorbenen Ober Hofprediger D. Kögel hat gestern Vormittag in der Do m-Interimskirche unter außerordentlich starker Betheiligung stattgefunden. Der Feier wohnten Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Heinrich und Friedrich Wilhelm, Söhne Seiner Königlichen Hoheit des rinzen Albrecht von Preußen, bei. Ferner waren anwesend der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse, der Präsident des Eoangelischen Ober- Kirchenraths D. Dr. Barkbausen, der Feld⸗ propst der Armee IH. Richter, der Militär- Oberpfarrer , der Lie. Weser und viele andere Geistliche, sowie namentlich auch zahlreiche Mitglieder der Synode. Die Wiitwe des Verewigten und die Kinder nahmen zu Füßen der Kanzel Platz. Vor der Gedenkrede brachte der Domchor den von Kögel in dichterische 66 gelleideten 23. Psalm in der Becker'schen Komposstion zu ehör. Die Gedenkrede, welche von dem General Superintendenten, Hof⸗ und Domprediger Faber gebalten wurde, knüpfte an die Epistel des Tages, Eph. 6, 11 17 an: „Seid staik in dem Herrn und in der Macht seiner Stärken. Nach derselben schloß mit der von dem jugend lichen Domsänger Gohlke vorgetragenen Motette Mach' mich selig !, einer Dichtung Kögel's, die weihevolle Feier. r

Nachdem der Berliner Magistrat beschlossen hat, bezüglich der Einrichtung elektrischer Straßenbahnen mit veischiedenen Unternehmern in Verhandlungen zu treten, hat die Allgemeine Elektrizitäts⸗ Gesellschaft“ Veranlassung genommen, ihre bie⸗ her bereits eingereichten Offerten und Konzefsionsgesuche nochmals zu- sammenfassend dem Magistrat und der Verkehre deputation vorzulegen. Zur Erläuterung hat sie für die Mitglieder der städtischen Behörden eine interessante Zusammenstellung drucken lassen, von welcher ung ein Korrekturabzug vorliegt, und worin die Vorschläge der Ge— sellschaft bezüglich des im Frühjahr 1896 von ihr eingereichten umfangreichen Plang elettrischer Straßenbahnen enthalten find. Als Tarif soll der Einheitssatz von 10 4 mit Umsteigeberechtigung zur Anwendung gelangen, welcher sich bereits auf mehreren von der Allgemeinen Clektrizitäts⸗Gesellschaft eingerichteten Babnen, in Halle, Breslau, Chemnitz, Kiel, Leipzig, gut bewährt hat. Zur Illustration ihrer bisherigen Leistungen auf dem Gebiet des Straßendahnbaues ist der Broschüre eine Tabelle beigefügt, nach welcher die Allgemeine Eleftri⸗ zitäts⸗Gesellschaft nicht weniger als 56 städtische Straßenbahnen gebaut bezw. im Bau hat, darunter mehrere in Verbindung mit städtischen Zentralen. Eine beigegebene Karte zeigt anschaulich die Lage der neuen vorgeschlagenen Linien im Vergleich zu den bestehenden; es geht daraus hervor, daß hauptsächlich noch nicht aufgeschlossene Stadttheile dem Straßenbahnverkehr angegliedert werden sollen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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t vom 26. Oktober, r Morgens.

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red. in Millim.

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Stationen. Wind. Wetter.

n. d. Meeress Temperatu in o Cel

50 C.

Bar. auf 0 Gr.

bedeckt bedeckt Regen

823

Belmullet .. Aberdeen... 746 Christians und 749 Kopenhagen. 757 3 halb bed. Stockholm. 7!758 bedeckt aparanda. 755 Regen t. Petersbg. 769 hedeckt Moskau... 774 bedeckt!) Gork, Queens; . gien ö 6 . erbourg. 5 wolkig der. 5 . Regen 1 1 wo tif mburg 755 halb bed. winemünde 758 S halb bed. Neufahrwasser 761 3 Dunst Memel... 762 heiter

. ö halb bed. ünster .. 753 halb bed. Karlsruhe. 758

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Regen Wie baden 7h57 bedeckꝰ) München.. 751 wolkenlos Chemnitz.. 760 halb bed. Berlin.. 759 SSO halb bed. Wien.... 762 SO Nebel Breslau... 762 Dunst Ile dArx. . 758 Regen Nizza. 9. . . A heiter . wolkenlos

) Gestern Regen. ) Gestern Regen. Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, das gestern Über der Irischen See lag, ist mit abnehmender Tiefe ostwärts nach der Nordsee fortgeschritten und ver ursacht im südlichen Nordseegebiet starke südliche bis westliche Winde. Am höchsten ist der Luftdruck über dem Innern Rußlands. In Deutschland, wo seit gestern vielfach Regen gefallen ist. ist bei vor wiegend südlicher Enuff nde n das Wetter theil⸗ weise heiter und durchschnittlich etwas wärmer, indessen liegt die Temperatur noch meistens unter dem k in München um 6, in

O 2 9 1 0 OO OO—öWOMoO b oOut-

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern— haus. 208. Vorstellung. Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. nach dem Französischen des Eugene Scribe, übersetzt

von Ignaz In Scene Dirigent: Navarra: F

Kammersängerin, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. fran von Orleans. ; in 1 Vérspiel und 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Scene gesetzt vom Ober. Regisseur

Max Grube. Mittwoch:

rin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard agner. (Lohengrin: Herr Ernst Kraus, vom Hof und National⸗Theater in Mannheim, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 237. Vorstellung. Die Karo⸗ linger. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Ernst von

Wildenbruch.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Mütter.

Anfang 75 U Mittwoch:

Das Ewig⸗Männliche.) Donnerstag: Morituri.

Das Ewig⸗Männliche.)

Berliner

Male: Renaissance. Mittwoch: Die offizielle Fran. Donnerstag: Renaissance.

Lessing ˖ Theater. Dienstag: Auna's Traum. (Georg Engels als Gast.) Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: als Gast.)

Donnerstag: Auna's Traum. (Georg Engels

als Gast.)

Residenz · Theater.

Lautenburg. vertreter. 3 Atten v Duval. Opus H.

dricht 66 Grad. Friedrichs hafen um 66 e f Seewarte.

Anfang 75 U

gesetzt vom Ober⸗Regisseur Napellmeister

Deutsch von Max Schönau.

Theater.

Die Hugenotten. Große Text

Emil Graeb. Tetzlaff. Sucher. (Königin von rau Marcella Sembrich, Königliche

Castelli. Tanz von

236. Vorstellung. Die Inng⸗ Eine romantische Tragödie

Anfang 78, Uhr. Opernhaus. 209. Vorstellung. Lohen⸗

Anfang 75 Uhr.

hr.

MHorituri. Fritzchen.

Fritzchen.

(Teja. Teja.

Theater. Dienstag: Zum ersten

Anfang 75 Uhr.

College Crampton. (Georg Engels

Direktion: Sigmund

Diengtag: Letzte Woche! Der Stell⸗ (Le Rempiagant.) Schwank in

on William Busnach und Georgez Vorher:

Opus H. Die Vielgeliebte.

sprünge. berger und G. Abschied. Gottlieb Müller.

Anfang 7 Uhr.

Dänemark.

Stein.

Thomas a. burleske Ausstattun in 6 Bildern von

. in 1 Akt von P. Linsemann. 2

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Bock Schwank in 3 Akten von Paul Hirsch⸗ Kraatz. Scher bild Anfang 7 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Bocksprünge. Vorher: Treptows Abschied.

Berliner

hof Zoologischer Garten.) hach in 4 Akten von Alexander von Roberts.

Mittwoch, Donnerstag: Hamlet,

,, ; Direktion: Richard ultz. ; ö Eine wilde Sache. Ssposse mit Gesang und Tanz hn. Freund und W. Mann⸗ Musik von Julluß Ginödshofer. Anfang

Uhr. Mijtwoch: Eine wilde Sache.

Mittwoch: Der Stellvertreter.

Sonnabend, den 31. Oktober: Zum ersten Male: Schwank in 3 Akten von Hans

Fischer und Josef Jarno.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗

Theater Unter den Linden. Bebrenstr. S6 / v. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Mit neuer Aus⸗ stattung: Der Pumpmajor. nach Gogol's Revisor! von Julius Horst und Leo Mustk von Alexander Neumann. In Seene gesetzt vom Regisseur Herrn Glesinger, Dirigent: Herr Kapellmeister Korolany. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Der Pumpmajor.

Thalin · Theater (vorm. Adolph Ernst · Theaten. Dresdenerstraße 72773. Direktion: W. Hasemann. Dienstag: Prima Ballerina (Maison Tamponin). Vaudeville⸗Operette in 3 Akten von Blum und Toché, bearbeitet von Hugo Wittmann. von Carl Weinberger.

Mittwoch: Prima Ballerina.

Alte

Schiffbauerdamm

Vorher:

Dienstag:

Operette in 3 Akten

Anfang 75 Uhr.

Diengttag:

Konzerte.

Sing Ahademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Klavier ⸗Abend von Victor Staub aus Paris.

Konzerthaus. Karl Meyder Konzert.

Dienstag: Ouverturen „Horatius Cocles“ von Méhul, ‚Tannhäuser' von Wagner, Preciosa“' von Weber. Walzer „Der Frauen Liebe und Leben“ von Blon. Phantasie aus „Das Nachtlager in Granada“ (mit Orgel) von Kreutzer. „O cara memoria“ für Cello von Servais (Herr Smit). „Der Spielmann“, flavische Romanze für Cornet-⸗ à⸗Piston von Werner (Herr Werner).

Saal Bechstein. Dienstag, Anfang 75 Uhr: Mnsikalisch deklamatorischer Vortrags⸗Abend von Julie und Ilse Müllerhartung.

4 a. / 5.

Treptows in 1 Akt von

Treue.

Prinz von * mn z.

Familien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Freiin Elsa von Steinaecker mit Hrn. Rittergutsbesitzer Heinrich Jou anne (Lauban Czermin). Frl. Minna Custodis mit Hrn. Hin en Wilhelm Wessel jun. (Düsseldorf— Berlin).

Verehelicht: Hr. Friedrich von Winterfeld⸗Freven⸗ stein mit Frl. Camilla von Mileweki (Detmold). Hr. Pfarrer Niendorf mit Frl. Clara von Haagen (Spaatz b. Rhinow)]. Hr., Major Hans Bendemann mit Frl. Marie Rothe n.

Geboren: Gin Sohn: Hrn. Grafen von Schwerin. Malezewo (Bohrau). Eine Tochter: Hrn. Ernst von Diest (Plantikow).

Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Paul von

Waligorski (Kolberg). Hr. Rechnungs. Rath a. D.

. Stocken (Berlin),. . Hr. Rittergutt ⸗˖

besitzer Julius Markwald (Königsberg i. 3

Hr. Justiz⸗ Rath Julius Westram (Nimptsch).

Musik

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Ezpedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagz⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Bellage).

Jakobstraße 30. Emil Große

(17834)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1896.

M 255. Berlin, Montag, den 26. Oktaher Statistik und Volkswirthschaft. jene andere Erscheinung, daß im letzten Jahrzehnt sowohl die amt hat einem neuen von vornehmer künstlerischer Ausstattung Platz ge⸗

Die Rekrutenprüfungen in der Schweiz.

In der 106. Lieferung der Schweizerischen Statistik ““ veröffentlicht das Statistischs Bureau des eidgenössischen Departements oögs Innern die Ergebnisse der sogenannten vädagogischen Prüfung“ bei der Rekrutierung im Herbst 1895. Die dies malige Veröffentlichung ift zu einem umfassenderen Rückblick, namentlich auf das letzte Jahrzehnt, benutzt worben und bietet schon deshalb ein besonderes Interesse. Von sehr bescheidenen Anfängen aus hat sich die Rekrutenprüfung in der Schweiz zu einer Institution entwickelt, an welcher die Kantone und die ein⸗ zelnen Gemeinden ein lebhaftes Interesse nehmen. Man setzt eine besondere Ehre darein, daß die Rekruten der engeren Heimath gut bestehen, und vergleicht eifrig die Fortschritte, welche der Ausfall der Prüfung für die verschledenen Kantone und Bezirke aufweist. Schon im Jahre 1854 ließ das „Erziehungs⸗ deyartement“ des Kantons Solothurn, um über die nachhaltigen Leistungen der Schulen möglichst beftinimle Thatsachen zu erhalten), mit 241 Infanterie Rekruten über „Lesen und Verständniß des Ge⸗ lesenen, Schreiben und Rechnen“ kurze Prüfungen vornehmen. Diesem Beispiel folgten dann eine Reihe anderer Kantone. Nach Uebergang sämmtlicher militärischen Aushebungen auf den Bund durch Bundes⸗ gesetz von 1874 wurden auch die Prüfungen eine eidgenössische Insti- tution, auf die man deshalb besonderen Werth legte, weil gleichzeitig dem Bund auch die Aufgabe zugefallen war, darüber zu wachen, ob der in den Kantonen ettheilte Primärunterricht ein genügender“ sei. In Rücksicht auf diefe, über die rein militärischen Zwecke hinausreichende Bedeutung der Prüfungen wurden letztere nun auch auf die gesammte, in das Alter der Dienstpflicht tretende Mann schaft ausgedehnt und nicht mehr auf die dienstfähigen Rekruten be⸗ schraͤnlt (Bundes rathsbeschluß vom 28. September 1875). Inhalt⸗ lich fand dabei eine Erweiterung der Prüfungen auf die Vaterlande— kunde statt, was man damit begründete, daß dem schweizerischen Webrmann, nachdem er jetzt auch das Recht habe, über Gesetze ab⸗ zustimmen, die das ganze Land angehen, doch wohl einige Kenntnisse dieses Landes, seiner Geschichte und seiner staatlichen Einrichtungen zugemuthet werden dürfen.“ Das Interesse der Bepölkerung an den Prüfungen wurde dadurch, wie schon angedeutet, zu einem überaus eifrigen, ia eifersüchtigen, und vielfach soll' es vorkommen, daß die Gemeinden die zur Gestellung kommenden jungen Leute für die Prüfung besonders vorbereiten, „drillen“ lassen. um ja möglichst gut zu bestehen. Bedeutungevoller und nachhaltiger sagt der Bericht wurde allerdings die Erscheinung, daß seither kaum mehr in einem Kanton namhafte und umfassendere Anregungen auf dem Gebiete der Volksschule gemacht wurden, ohne daß zur Begründung auch die Ergebnisse der Rekrutenprüfungen herbeigezogen würden. Dazu beschränkt sich diese Wirksamkeit keineswegs auf amtliche oder öffent⸗ liche Kreise; denn es liegt außer Zweifel, daß namentlich die Cin? tragung. der Prüůfungsergebnisse der Einzelnen in ihr Dienstbüchlein“ schon auf die der Prüfung entgegen , . jungen Männer einen ausgedehnten und heilsamen Einfluß ausübt.

Nach dem Reglement vom 15. Juli 1879 erstreckt sich die Prü= fung auf nachstehende Fächer und haben die dabei . 30 felße e ö ;

e en., Note 1: geläufiges Lesen mit sinngemäßer Betonun und nach Inhalt und Form richtige freie Wiedergabe; ö , mechanische Fertigkeit und befriedigende Beantwortung einzelner Fragen über den Inhalt, des Gelesenen; 3: ziemlich befriedigendes mechanisches desen und einiges Verständniß des Lesestoff s; 4: mangel⸗ hafte Fertigkeit im Lesen ohne Rechenschaft über den Inhalt; 5: gar · nicht Note /

u fsatz. ote 1; kleinere schriftliche Arbeit nach Inhalt und Form (Orthographie, Interpunktion, Kalligraphie) ganz oder ziemlich korrekt; 2: weniger befriedigende Leistung mit kleineren Fehlern; 3: schwach in Schrift. und Sprachform, doch noch verständlicher Aus⸗ druck; 4: geringe, fast werthlofe Leistung; 5: Mangel jeglicher Fertig⸗ keit im Schreiben.

Rechnen. Note 1: Fertigkeit in den vier Spezies mit ganzen und gebrochenen Zahlen (Vezimalbiüche inbegriffen), Kenntniß des metrischen Systems und Lösung entsprechend eingekleideter Aufgaben; 23 die vier Spezies mit ganzen Zahlen, jedenfalls noch Kenntniß der Division, wenn Dividend und Divisor mehrsiellige Zahlen sind; Rechnen mit den einfachsten Bruchformen; 3: Addition und Sub— traktion von Zahlen bis 100 000 und Division durch eine Grundzahl; 4: Fertigkeit in der Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 100; 5; Unkenntniß im Zifferrechnen und Unfähigkeit, zweistellige Zahlen im Kopfe zusammenzuzählen.

Vaterlands kunde. Note 1: Verständniß der Karte der Schweiz und befriedigende Darstellung der Hauptmomente der vater⸗ lãndischen Geschichte und Hun e un 2: richtige Beantwortung einzelner Fragen über schwierigere Gegenstände aus diesen drei Ge⸗ bieten; 3: Kenntniß einzelner Thatfachen und Namen aus der Geschichte und Geographie; 4: Beantwortung einiger der elementarsten

3. aus der Landeskunde; 5: gänzliche Unkenntniß in diesen ebieten.

Dieses Programm ist die Frucht einer mehr als vierzigjährigen Praxis, und der Bericht des Skatistischen Bureaus läßt , 6 wägungen erkennen, die dabei ihre Rolle gespielt haben, namentlich auch soweit die Vergleichbarkeit der Resultale in Frage kommt.

Zum Zweck der Vergleichung der Resulta!« dach den Kantonen u. s. w. hat man fiüber sich mit Durchschnit! *“ 1hlen der erreichten Noten begnügt, seit 1886 aber Nicht cr. Man hebt e die ssehr guten‘, namentlich aber die seßt schlechten Ge⸗ ammtleistungen besondertz heraus. In eister Lini— sollten, so meint man, die Noten 4 und 5 im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht vorkommen. Ihr andauerndes Vorhandensein zeige immer und überall einen ungenügenden Zustand an. Mit ihrem Verschwinden sei allerdings noch nicht nachgewiesen, daß bereits ein befriedigender Stand erreicht sei, aber Toch, daß der erfte und nothwendigste Schritt dazu zurückgelegt wurde. Indem man seststellte, wo dieser ungenügende Zustand vorhanden war, suchte wan wle der Bericht in sich vor allem derer anzunehmen, die als „die Schwächsten daständen, die sich am wenigften selbst zu helsen verständen und aus eigener Kraft zu helfen vermochten. Daß dieser höchsten Aufgabe der allgemeinen Voltsschule Aufmerksamfeit geschenkt werde, daß sich keine gar zu großen Röckstände in der Erfüllung dieser Auf— in. fänden, das werde weder durch das Vorhandensein einer schönen

nzahl Gutgeschulter, noch durch verhältnißmäßig Cünstige allgemeine Durchschnittser gebnisse nackgewiesen ebensowenig, wie man eine große Anzahl Reicher, oder ein verhältnißmäßig hohes Durchschnittsbermögen als Nachweis dafür annehmen, würde, daß in der betreffenden Gegend die Wohlstandsperhälinisse überhaupt befriedigende seien, da ja in beiden Fallen doch eine greße Anzahl Armer vorkommen könne. Weitaus besser aber entspreche dieser Aufgabe die ählung und Herausheßung der gan ungenkigenden Leistungen. Das Statistische Bureau hat, wie eic, in dieser Weise die öffent⸗ liche Aufmemksamkeit besonders auf die Schwächsten und in den Schul. lenntnissen am weitesten Zurückgebliebenen“ hingelenkt, und es glaubt wohl mit Recht, daß damtt ein Einfluß ausgeübt worden ist auf

Zurich, Verlag von Orell Füßli.

liche Fürsorge wie die freiwillige Thätigkeit für das leibliche Wohl armer Schulkinder, ihre Ernährung und Kleidung, eine viel regere und allgemeinere geworden ist?

In welchem Maßstab die ungenügenden Leistungen seit 1856 seltener geworden sind, dafür weist das Statistische Bureau unter anderem auf folgende Zahlen hin;

Von Je 190 Prüflirgen Zahl der Bezirke mit mindestens 25 sehr

wiesen sehr schlechle 21 auf onen, Feiftungen

4 , 16 1 ö. 13 1 ö 13 . ! . , K . 1 1 1 ĩ 9 1896... 32 30 28 9 Es muß hier darauf verzichtet werden, auch noch die interessanten Wahrnehmungen bezüglich des Berufes der Prüflinge, welche der Bericht mittheilt, zu besprechen. Es möge genügen, durch Vorstehendes auf diesen bemerkenswerthen Versuch, die Leistungen der Volksschulen an den in das militärpflichtige Alter tretenden jungen Leuten zu kontrolieren und gleichzeitig die Pflege des Elementarunterrichts in den zur Schulunterhaltung verpflichteten Verbänden wirksam wach⸗ zurufen, hingewiesen zu haben.

Literatur.

Dt Verlagsbuch handlung von Paul Kittel hierselbst, die sich im verflossenen Jahre durch die Herausgabe des ausgezeichnet gelungenen Volkshilderbuchs von Carl Röchling und Richard Knötel: Der alte Fritz? einen Namen gemacht hat, wird demnächst mit einem neuen Unternehmen gleicher Art an die Oeffentlichkeit treten. Es ist ein Seitenstũck zu jenem Werk und behandelt unter dem Titel Die Königin Luise in 5o prächtigen Aquarelldrucken die brandenburgisch⸗ preußische Geschichte von dem Tode Friedrich's des Großen bis jum Tode der Königin Luise, der hochherzigsten aller deutschen Frauen. Neben den oben genannten Künstlern hat sich an der Herstellung auch Professor Woldemar Friedrich betheiligt. Das Werk soll anfangs Nobember erscheinen.

„Fridtjof Nansen. Eine Festschrift zur Rückkehr Dr. Nansen's von der Nordpol. Expedition.“ Deutsche Ausgabe. Kommissiens, Verlag von K. F. Koehler in Leipzig. Pr. 6. -= Diese Schrift, die in Format und Ausstattung den Weihnachtenummern der grohen illustrierten Zeitungen angepaßt und mit in nordischer Ornamentik künstlerisch aus geführtem Umschlag versehen ist, bietet eine gedrängte Dar⸗ stellung der Nordpol ⸗Cxpedition Nansen'z nebst Biographien der sämmt⸗ lichen Theilnehmer, ferner Mittheilungen über Nansen'z Kinderjahre, Familie ꝛc. mit vielen Original. Illustrationen. Die beigegebene Karte der Polar-Region sowie das Porträt Nansen's und die Ansicht des „Fram im Packeise', von Otto Sinding, sind besonders gut aus⸗ geführt. Den Verehrern des kühnen Nordpolfahrers sowie Allen, die an, naturwissenschaftlichen Fragen und Forschunggreisen Interesse nehmen, wird diese prächtig ausgestattete Schrift willkommen sein. = Magdalena Wydville's Erinnerungen.“ Eine Er— zäblung aus der Zeit der Bürgerkriege Englands, von Emma Marshall. Autorisierte Uebersetzung von Marie Morgenstern. Berlin, Buchhandlung der „Deutschen Lehrerzeifung' (Fr. Zillessen). Preis 2 S6, gebunden 2,50 S6 Emma Marshall's Erzählungen erfreuen sich auch in Deutschland in weiten Kreifen der Beliebt. heit. Hier wird dem deutschen Publikum eines ihrer besten Werke dargeboten, welches sich durch spannende anschauliche Darstellung und wohlthuende Gemüthswärme auszeichnet. Der Hauptwerth des Buchs besteht jedoch darin, daß es dem Leser die sittlich erneuernde und ver⸗ edelnde, in Leid und Freud sich bewährende Macht des Christenthums in ergreifender Weise vor Augen führt. Er findet hier eine dem Leben entnommene Apologie des Christenthums von wirksamer und überzeugender Kraft. Der Verfasserin gebührt für diefe Gabe daher alle Anerkennung, nicht minder aber auch der Uebersetzerin. Letztere hat es verstanden, das, was ursprünglich englisch empfunden und auk— gedrückt wurde, so vortrefflich ins Deutsche zu übertragen, daß man fast glauben könnte, ein deutfches Originalwerk vor sich zu haben.

Im Verlage von Oscar Haase in Berlin 8W. (Fürbringer straße 25) erschien foben: „Vie! un worden?“, historischer Roman ven Adolf Streckfuß (80 17 Hg.: eh. Preis 2 „S). Der kürzlich verstorbene, bekannte Berliner Lttorifer dessen eigenartiges Erzählertalent mit Recht geschätzt ist, behandelt in diesem seinem schten Werk in fesselnder Weisé einen durch besondere Originalität sich auszeichnenden Stoff aus Alt Berlin. Wie alle seine Er⸗

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zählungen, Kerl fn Friedrich III. spielt, eine Reibe sehr interessanter und lebenswahrer Charaktertvpen, die mit großer Sorgfalt ausgestaliet sind. Von dem im Katserlichen Patentamt herausgegebenen, Re? pertorium der technischen Journal Litera! n“ liegt der Jahrgang 1895 vor, der im Verlag von Carl HVeymann in Berlin erschienen und zum Preise von 15 90 käuflich ist. Dem Repertorium geht ein Verzeichniß der für diesen Jahr— gang benutzten, in der Bibliothek des Kaiserlichen Patent amts vortandenen Zeitschriften voran. Um den Gebrauch des Sammelwerks auch den Fachkreisen des Auslands zu ermöglichen, werden die textlichen Hinweise und die alphabetisch ,,. Bezeichnungen der Gegenstände, die in den . Aussätzen und Artikeln behandelt werden, auch in englischer und fran= zösischer Sprache mitgetheilt. Ein alphabetisches Register erleichtert den Gebrauch des Nachschlagewerks, das bei der immer wachfsenden Fülle und. Mannigfaltigkeit der technischen Literatur für Fachleute unentbehrlich sein 6 Die ung vorliegenden ersten drei Hefte des neuen (V) Jahr gin der unterhaltenden Zeitschrift Die Rom an welt“, welche von tto Neumann Hofer und Felix Heinemann herausgegeben wird, zeigen zunächst, daß das Blatt in seiner äußeren Gestalt eine Wandlung durchgemacht hat. Der frühere, etwas nüchterne Umschlag

bietet auch diese, welche im Jahre 1688 am Hofe des

macht, welcher in fein abgetönten Farben, einem lebhaften Braun⸗ roth auf sammetweichem Grün, eine sinnreiche, . 24 Maler Hans Baluschek herrührende Titelleichnung aufweist. 9 weitere angenehme Neuerung ist die Verkleinerung es , Das Hockquart ist einem bequemen und handlichen exikon Oktav gewichen. Damit ist aber keine Verminderung des Lesestoffs verbunden, vielmehr ermöglichte eine entsprechende Vermehrung der Seitenzahl, den Tert noch zu erweitern. Endlich bemerkt man auch eine erhebliche Verbesserung des Papiers. Das Programm der Zeitschrift bleibt hingegen bag alte. Ver neue Jahrgang wird mit einer Novelle von Paul Heyse, Männer- treu! betitelt, würdig eröffnet. Es folgt ein Roman Rheinlands⸗ töchter, von C. Viebig, mit dem die Redaktion ihr Vorhaben, neben den alten bekannten Autoren auch jüngere, emporstrebende Talente zu. Worte kommen zu lassen, in die That umsetzt. Ein ganz gnderes Bild entrollt der dritte größere Beitrag: hier vermittelt Bertha von Suttner nach der englischen Vorlage von Fawkeg unter dem Titel Der Kaiser von Europa“ einen Roman aus dem 20. Jahr⸗ hundert. Das Feuilleton des 1. Hefts enthält ferner eine amüfante Humoreske von Victor Blüthgen Mein Marstall“. Zum Schluß sei bemerkt, daß die Zeitschrift, welche durch alle Buchhandlungen zu ö ist, vierteljährlich 3.75 6, das einzelne Heft dagegen 30 3 ostet.

In dem soeben erschienenen 7. Heft des neuen Jahrgangs 1896/97 der illustrierten Familienzeitschrift Für rd ö. (Deutsches Verlagshaus Bong u. Co, Berfin W.; Preis des bierzehntäglichen Hefts 40 3) bildet die Weinlese und Weinbereitung das in. Hauptthemg der Schilderung in Wort und Bild Das Re beln, Maischen, Keltern, Pressen, Füllen, Gähren ꝛc. des Weins wird in einem mit vielen farbigen Abbildungen geschmückten, anziehend geschriebenen Artilel dem Leser lebendig vor Augen ge⸗ üährt. Ferner enthält dieses Heft interessante, ebenfalls Uluftrierte Artikel über die während der Kaisertage in Breslau dort eingerichtete Wohnung Ihrer Majestäͤten des Kaisers und der Kaiserin von Rußland, den Festzug zum Jubiläum Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden, das Jubiläum des österreichischen Regi= ments „Hoch. und Deutschmeister', das Riesenfernrohr auf der Berliner Gewerbe Ausstellung, den Bergbruch von Kienholz im Kanton Bern 2c. Neben den beiden spannenden Romanen Rose Viktoria‘ von Hanna Brandenfels und Die Bacchantin von Oskar Walther findet man noch eine interessante Novelle von A. Baum gart, . Mrs. Lorrison's Retter“, ferner eine Uebersicht neuer deutscher Erfindungen von Georg Buß und viele kleinere technische und andere Mittheilungen. Der künstlerische Schmuck dieses Heftes ist nicht minder reichhaltig. Hervorgehoben seien namentlich die Porträts der Prinzessin Marie von Bayern und ihres Bräutigams, des Grafen von Caserta, des Kriegs Ministers von Goßler, endlich die Holzschnitt⸗ reproduktionen in feinster Ausführung nach Gemälden erster Künstler.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand und Ernte in Oesterreich. Bericht des K. K. Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stande vom ö 20. Oktober 1896. Bezüglich der Ernte der vier Hauptkörnerfrüchte (Weizen,

Roggen, Gerste und Hafer) liegen jetzt vielfach zusammenfassende Berichte vor,. Danach lassen sich die Länder der Reichshälfte in zwei Gruppen theilen, zu deren erster die Nordwest⸗, die Alpen und die Karstländer zu zählen sind, während Galizien und die Bukowina die zweite Gruppe bilden. In der ersten Gruppe kann die Ernte, wenn auf die Marktfähigkeit keine Rücksicht genommen wird als eine mittlere bezeichnet werden; während der schönen Tage des Oktober wurde noch viel Getreide, hauptsãchlich Hafer eingeführt, doch batte dasselbe zumeist lange in Mandeln auf dem Felde gestanden, so daß vielfach Ausfallen der Körner und Auswachsen zu beklagen war. Bas früh, und zwar meist im feuchten Zustand eingeführte Getreide aber wurde oft in Körnern, und Stroh dumpfig. Diese Verschlechterung der Quglität, welche häufig so weit ging, baß daz Getreide überhaupt nur mehr als Viehfutter verwendet werden kann, bringt es mit sich, daß verhältnißmäßig nur wenig gut verkäufliche Frucht vorhanden ist; die Ernte kann daher, wenn auf die Marktfähigteit Rücksicht ge⸗ nommen wird, höchstens schwach mittel“ genannt werden. 1 günstigsten war noch das Ergebniß des Roggens, da von diesem ein großer Theil noch vor Eintritt des Regenwetter eingebracht werden konnte. Andererseits wunde derselbe in manchen, der Hafer aber in vielen höheren Gebirgslagen der Alpenländer nicht reff und mußte gemãht werden, um als Futter zu dienen. Einen erfreulichen Gegen⸗ satz zu, diesen Verhältnissen bildet die zweite Gruppe, Galizien und die Bukowina. Die Getreide ⸗Ernte in diesen Ländern dürfte zu den besten der in einer langen Reihe von Jahren vorgekommenen zu zählen sein, sowohl was die Menge als was die Güte anbelangt. Jedenfalls gilt dies von den Winterungen (Weizen und Roggen), während die Sommerungen (Gerste und Hafer), obwohl auch gut ge⸗ rathen, etwas . Der Mais ist häufig durch die abnormen Witterungeverhältnisse in seiner Entwickelung zurückgehalten worden, sodaß in vielen Gegenden die Ernte noch nicht annähernd beendet ist. Dieselbe befriedigt nur in den Karstländern. In den Alvenländern hingegen mit Einschluß von Süd, Tirol ist der Mal nur in den günstigsten Lagen gut ausgereift, sonst aber entweder garnicht oder och nicht genügend reif geworden; auch sind, bei hohem Stroh, die Kolhen häufig tlein geblieben. Auch in den Nordostländern befriedigt die Körnerentwickelung wenig, da häufig Nothreife eingetreten ist; dort sind auch bier und da namhafte Beschädigungen durch Insekten vorgekommen. Etwas günfstiger liegen die Verhält- nisse in Nieder Oesterreich und Maͤhren, wo vielleicht noch von einer gut mittleren Ernte gesprochen werden lann. Die Ernte der Hülfenfrüchte fiel in allen Ländern zum großen Theil noch in die Berichtsperiode. Die Nach⸗ richten lauten ungleich; doch sind die günstig lautenden, welche nament⸗ lich aus den Nordwestländern kommen, in der Ueberzahl. Andererseits werden auch schlechte und völlige Mißernten gemeldet, da vielfach in folge der Nässe Fäulniß eintrat oder doch die Hülsen aufsprangen, icht Iten auch die Körnerbildung ganz unterblieb. Die Ernte der Fartofseln ist, in der nördlichen, theilweise auch in der mittleren Zone noch in vollem Zuge. Allgemein ist die Klage über die Klein— heit der Knollen. In jenen Gegenden, welche unter dem 1 von Niederschlägen zu leiden hatten, ist die Fäule ungemein star

aufgetreten und hat stellenweise die sämmtlichen Knollen vernichtet, so daß oft die Ernte als aussichtslos garnicht perfucht wurde. Der Prozent satz der faulen und fleckgen Knollen wird nicht selten mit ho, ja 30 co angegeben. Trotz des vielen Regens hat sich aber an manchen Orten keine Faule gezeigt; manche Sorten sind auch in Gegenden, wo die Peronospora die anderen Gattungen vernichtete, gesund ge⸗ blieben. Zu der Faule gesellt sich der Uebelstaud, daß die nu des Bedens die Erntearbeiten sehr erschwert und daß die Kartoffeln häufig im nassen Zustande geerntet werden

müssen, was ein weiteres Faulen befürchten läßt. Auch ist das Sartieren infolge der anhaftenden nassen Erde und durch die große Zabl der fleckigen Knollen, sehr schwierig In Galizien und in der Pukowina liegen die Verhältnisse weit günstigec. Die Karioffe ernte ist dert zwar noch nicht überall beendet, doch kann dieselbe schon letzt als niemlich befriedigend und etwa einer Mittelernte entsprechend ge⸗

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