1896 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Nov 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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Triest

besonders in der Tiefe

örerschaft recht beifällig aufgenommen wurden. ice n . Gesang) und Cole

tein zu einem Konzert vereinigt, als Debutantin auftrat. Eine

. hatten sich, ebenfalls am Sonnabend, im Saal Bech⸗

r Berlin

n ere, behinderte sie sowohl im freien Gebrauch ihrer sonst recht wohlklingenden Mezzosopranstimme, als auch in ihrer AÄusdruckg⸗

fähigkeit. So kam der Vortrag der Arie

und Anderen in mancher Hinsicht zu kurz. Urtheil gefällt werden kann.

doch vor Uebertreibungen in der Tempobewegung

die Wahl der großen O-dur-Sonate (op. 53) von Beethoven keine

glückliche.

Ez erübrigt noch, über das am Sonntag im Saal Bech stein stattgehabte dritte Konzert des Violinpirtuosen Carl Flesch (aus Ungarn) zu berichten, welches mit dem meisterhaft ausgeführten

ersten Violinkonzert von Paganini eröffnet wurde. hier thatsächlich in Zweifel, ob er der technischen

Ueberwindung der größten Schwierigkeiten, so in

wendung der Töne des Flageolets, die klingend, im rapidesten Tempo Sprünge, Passagen

hervorzauberten oder dem seelenpollen, tief ergreifenden Vortrage mehr Bewunderung zollen sollte. Beides kam in dem genannten Konzert, wie in den kleineren Piscen von Svendsen, Dvorak, Laub und Sarasate voll zur Wirkung, und rauschende Beifallsbezeugungen folgten einem jeden Stück. Die Klavierbegleitung führte Herr O. Bake in seiner bekannten diekreten

in der Chaeconne von Bach,

Weise aus.

Im Königlichen Opernhause wird

Besetzung lautet: Graf Almaviva:

Fräulein Rothauser. Im Königlichen Schauspielhause gehen akter Kehraus“ (mit Herrn Keßler und

auptrollen), ‚Eingeschlossen! und „Die Vlenstboten“, in welchen rau Schramm auftritt, in Scene. Die ursprünglich angesetzte Auf— ührung von Max Dreyer's ‚„Eine“ muß wegen Erkrankung des

Herrn Vollmer unterbleiben. Im Lessing⸗Thegter kommt am Freitag

das einaktige Drama . Masken“ von Raberto Bracco zur Aufführung, das in Italien den Ruf des Dichters als Dramatiker zuerst begründet

hat. Das Lustspiel Untreu“ von Roberto Bracco selben Abend in durchweg neuer Rollenbesetzung.

Das Thalig, Theater (vormals Adolph Ernst ⸗Theater) hat für die nächsten Abende wieder Viktor LSon's „‚Gebildete Menschen“

auf den Spielplan gesetzt.

In dem am 16. d. M.. stattfindenden Konzert des Phil hbarmonischen Chors (Dirigent: Siegfried Ochs) werden als Solisten mitwirken: Frau Emilie Herzog, Fräulein L. Gmeiner so⸗ wie die Herren Kammersänger Dierich und Sistermans.

Kammersänger Eugen Gura hat dat Programm seines zur Feier des hundertjährigen Geburtstags Carl Löwe'z am 23. November in der Sing-Aka demie stattfindenden Löwe Abends nunmehr

definitiv festgesetzt: mit alleiniger Ausnahme von

bon ihm gesungenen Balladen enthält dasselbe durchgehends nur solche der Künstler in Berlin noch niemals zu Gehör Aufnahmen, besonders die Untersuchungen über die Glacialerscheinungen

Werke, welche gebracht hat.

Das Programm des Konzerts, welches die Berliner Lieder⸗ tafel (Chormeister: A. Zander) unter. Mitwirkung der Königlichen Hof ⸗Opernsängerin Fräulein Ida Hiedler am Donnerstag in der

1 wurde das Konzert durch die Mezzosopranistin Anna Weiß— ahn, die hier zum ersten Mal sich hören ließ, und mit ihrer wohlklingenden Stimme Lieder von Eckert und Eibenschütz vortrug, welche von der zahlreichen Zu—

in welchem die

„Ombra mai für

autz Händel's Xerxes“ und der Lieder von Franz, Lassen, Brahms Es ist daher noch ein weiteres Auftreten der Sängerin abzuwarten, ehe ein abschließendes Die hier bereits bekannte Pianistin hat eine weit vorgeschrittene technische Fertigkeit erlangt, muß sich je⸗

morgen Mozart's komische Oper „Die Hochzeit des Figaro“ in der neuen Rococo—⸗ ausstattung unter Kapell neister Weingartner's Leitung gegeben. Die err Bulß; Gräfin: Fräulein Hiedler; ö Herr Krolop; Susanne: Fräulein Dietrich; Cherubin:

Fräulein Poppe in den

Philharmonie veranstaltet, bringt an Chorwerken Kompositionen von Schubert, F. Silcher, W. Taubert, F. Woyrsch, R. Becker, Kremser, R. Schwalm, F. Hegar und A. Zander. Fräulein Hiedler betheiligt . an dem Programm mit Liedern klassischer und moderner Komponisten. möglichen, Der Orgelportrag, welcher morgen, Mittwoch, Mittags Expedition 12 Uhr, in der Marienkirche stattfindet, bringt Kompofitionen von d Sängerin Seb. Bach, Beethoven, Mendelssohn und Dienel, ausgeführt von Fräulein Martha Rothe (Gesang), Herrn Konzertmeister Leopold Hart— mann (Violine) und den Organisten Herren Paul Heuer und Martin Jacobi. Auf dem Programm stehen Choralvorspiele über Ein; feste Burg“ und Wachet auf, ruft uns die Stimme“, letzteres unter An— wendung des Registers Fuba mirabilis sowie andere ernste Kom⸗ positionen. Der Eintritt ist frei. Am Mittwoch, den 18. No- vember (Bußtag), fällt der Orgelvortrag aus.

wei Künstlerinnen, te Groenevelt

a Rückkehr in erklärliche Be⸗

genug Mannigfaltiges. don

Heute Mittag um 12 Uhr fand, wie schon an anderer Stelle gemeldet, die Vereidigung der Rekruten der Garnifon Potsdam im Langen Stall daselbst in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers und Königs statt. Die Rekruten des Garde Korpß in den Garnisonen Berlin, Spandau, Char“

Der Hörer war lottenburg und Groß -Lichterfelde werden morgen Mittag Sicherheit . der 12 Uhr im Lustgarten hierselbst vereidigt werden. der Ver⸗

Die Denkmäler Luther's und Schillers zeigten heute, am Geburtstage der beiden großen Männer, festlichen Schmuck! Das Gitter des Schillerdenkmals war mit Guirlanden umwunden, und auf den Stufen lagen prächtige Blumengewinde, während am Luther denkmal mehrere Lorbeerkränze auf die Bedeutung des Tages hinwiefen.

einem hüten, auch war

Archãologische welcher

besonders der alten

wie Flöten er⸗ und Trillerketten

scheinlich, da ; Aufschlüsse übe Der glänzende Erfolg Nansen's und seines Schiffes ‚Fram“ hat zeitweilig das Interesse für die anderen neueren Nordpolar« fahrten unverdienterweise in den Hintergrund gedrängt und fogar Jackson's Expedition nach Franz Foseph- Land, mit . Nansen erfreulicher Weise zusammentraf und der er seine schnelle Heimkehr verdankt, von der Tagesordnung verschwinden lassen, obwohl die Ausdauer, welche Jackson und seine Begleiter auf die Erforschung des Archipels verwenden, rühmliche Anerkennung verdient. Jackfon hat wie H. Wichmann im neuesten Heft von „Petermannss Mit— theilungenꝰ (Gotha, Justus Perthesz in einer Uebersicht der neuesten arktischen Expeditionen mittheilt nach Abfahrt des „Windward! im Juli und August 1895 eine größere Bootfahrt längs der Nordwestküste unternommen, dann den zweiten Winter 1895/96 ahne Unfall und Krankheiten auf seiner Station Elmwood in Franz Joseph ⸗Land verbracht und, sobald das Tageslicht es gestattete, seine Untersuchungen wieder aufgenommen. Im Maͤrz bereits erreichte er die Nordküste des Archipels, wo sich offene See, die er Queen Vietoria Sea“ benannte, vor ihm ausdehnte, während von dem von Payer ge⸗ sichteten Pstermann⸗Land keine Spur zu entdecken war; seine Aufnahmen r nn das Vorhandensein einer breiten Wasserftraße, British— erscheint an dem Channel, vom Markham-⸗Sund bis zu diefem Meer, wodurch Payer's Zichv Land in mehrere Theile aufgelöst wird. Auch nach seiner Rück— kehr, Ende April, wurden die Forschungen auf kleineren Ausflügen fort⸗ gesetzt bis zum Eintreffen des; Windward“, welcher Anfang September glücklich wieder in London anlangte. Jackson felbst mit den meisten seiner Gefährten wird noch einen dritken Winter in Franz Joseph⸗ Land zubringen, und es ist mit Sicherheit zu erwarfen, daß seine Aufnahmen eine ziemlich vollständige Karte der Inselgruppe ergeben werden. Die von der Royal Geographical Soeiety in London unter— stützte wissenschaftliche Expedition nach Spitzbergen unter Leitung von Sir M. Conway ist gleichfalls glücklich nach England zurückgekehrt. Als ihre hauptsächlichsten Ergebnisse sind zu bezeichnen die zweimalige zwei hier bereits Durchkreuzung der Insel von der Adpenk-Bai nach der Agardh⸗Bai an der Ostküste und zurück, sowie die geographischen und geologischen

London,

morgen die Ein⸗ zuhändigen.

zum ersten Mal

zweiter und in diesem Gebiet, die Aufnahmen im Eis. Fjord und seiner nördlichen Aus veruttheilt. buchtung durch Trevor Battye, die Fahrt um Spitz bergen bis zu den Sieben Inseln und durch die Hinlopen- Straße bis in dle Nähe von König

Citta di Castello, 9. November. Hochwasser hatte eine Höhe von 4 m Über der Tiberbrücke er— reicht. Der vierte Theil der Wohnungen war überschwemmt; mehrere Brücken sind fortgerissen, darunter die Eisenbahnbrücke. Mühlen und Bäume sind verschwunden. vier Personen ums Leben gekommen. ganz zurückgetreten ist, bieten die Felder einen trostlosen Anblick.

Dar ⸗es⸗S weiter letzter Schröder, wie

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Karl-Land, wo die vollständige Umsegelung der Insel durch die großen

Wetterbericht vom 10. November, 8 Uhr Morgens.

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165).

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Stationen.

Bar. auf 0 Gr.

*. in O Ce

50 C.

83 Belmullet . 69 WSW Aberdeen. 762 SW Kopenhagen. 764 Stockholm Papgranda .- St. Peters bg. Moskau.. ; Gork,. Queeng. town... Cherbeurg . 1 ͤ H 2wollig Hamburg wolkig ij Swinemünde 8S halb bed. )

bedeckt bedeckt Dunst 2 wolkenlos 2 bedeckt Nebel Schnee

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wolkig 17 heiter 2 wolkenlos

Neufahrwasser I62 SN wolkig?) Y? s halb bed.) n 7 heiter tünster.. 770 Sg halb bed. Karlsruhe 771 3 vedeck Wiesbaden. 772 flill wolkenlos München. 769 3 bedeckt Chemnitz. wolkenl. ) Berlin 3 heiter) Wien.. N bedeckt Breslau I69 W Dunst Nizza , dedeckt Ile d'Aix .. O wolkig 2 ONO wolkenlos 1

9 Nachts etwas Regen. ) Reif. ) Reif.

c Nachts Regen. 5) Nebel. 6) Reif. Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum liegt über Lappland, während eine neue Depression auf dem Ozean nordwestlich von Schottland herannaht; ein Hochdruckgebiet erstreckt sich von der Kanalgegend, ostwärts über Deutschland hinaus nach Galizien hin. In Deutsch⸗ land ist bei schwachen Winden im Norden aus westlichen, im Süden aus nordöstlichen Richtungen das Wetter heiter und kühl; stellenweise ist Regen gefallen; auf dem Streifen Münster Breslau herischt am Morgen leichter Frost. ;

Deut sche See warte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern— auß. 222. Vorstellung. Die Hochzeit des

garo. Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang madeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von

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Lorenzo Daponte. Uebersetzung von Knigge⸗Vulpius. In. Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 251. Vorstellung. Kehraus. Plauderei in 1 Aufzug, nach dem Dänischen des Julius Lehmann, bearbeitet von Hermann Brau— müller. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Eingeschlofsen. Lustspiel in 1 Aufzug von Karl Niemann. In Seene gesetzt vom Ober-⸗Regisseur Max Grube. Die Dienst⸗ boten. Genrebild in 1 Aufzug von Roderich Benedix. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus 223. Vorstellung. Bajazzi. (Pagliacei.) Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoneavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Die Pupyenfee. Pantemimisches Ballet ⸗Divertissement von Haßreiter . . Musik von Joseph Bayer. Anfang F Uhr.

Schauspielhauꝛs. 252. Vorstellung. 1812. Schauspiel in 5H Aufzügen von Otto von der Pfordten. Anfang 75 Uhr.

Dentsches Theater. Mittwoch: Morituri.

(Teja. Fritzchen. Das Ewig Männliche.) Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Freiwild. Freitag: Morituri.

Das Ewig⸗Männliche.)

(Teja. Fritzchen.

Berliner Theater. Mittwoch: Renaissanee. Anfang 73 Uhr.

Donnertztag: Renaissance. .

Freitag (10. Abonnements Vorstellung): Die offizielle Fran.

Lessing⸗ Theater. Mittwoch: Die goldne Enya. (Georg Engels als Gast. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Die goldnue Eva. (Georg Engels als Gast.)

Freitag: Zum ersten Male: Masken. Drama in 1 Aufzuge von Roberto Bracco. Deutsch von Otto Cisenschütz. Hierauf: Neu einstudiert: Untren. (Jenny Groß.)

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Letzte Woche. Der Stell vertreter (Le Kemplagant). Lustspiel in 3 Akten von William Busnach und Georges Duval. Deutsch von Max Schönau. Hierauf: Treptow s Ab= schied. Berliner Scherzbild mit Gesang in 1 Akt . Müller (Dr. L. Leipzigery. Anfang

r.

Donnerstag: Der Stellvertreter. Hierauf: Treptom o Abschied.

Sonnabend, den 14. November: Zum ersten Male:

Schauspiel in 3 Akten von Paul

Ehefesseln.

Hervieu.

Nenes Theater. Schiff bauerdamm 4 a. / 6. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Bock⸗ sprünge. Schwank in 3 Akten von Paul Hirsch— berger und C. Kraatz. Vorher: Die sittliche a n Komödie in 1 Att von Otto Erich

artleben. Anfang 73 Uhr.

Donnerstag: Bocksprünge. sittliche Forderung.

Freitag: Bocksprünge. liche Forderung.

Sonntag, den 15. November, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer. Schau spiel in 4 Akten von Georges Ohnet.

Vorher: Die

Vorher: Die sitt⸗

Theater des Mestens. Kantstraße 12. (Hahn— hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Der dritte Mann. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Treue.

Freitag: Der dritte Mann.

In Vorbereitung: Schiedsmann Hempel.

Sonntag, 15. November, Mittags 1 Uhr: Matin Ge zum Besten des unter dem Allerhöchsten Protektorat Ihrer Majestät der Kalserin stehenden Wohlthätig— keits Vereins „Frauenhülft‘, unter gütiger Mikt— wirkung der Frau Johanna Gadeki⸗Tauscher, Prima—⸗ donna vom Metropolitan Operahouse (New. York, sowie der Herren Professor Waldemar Mever, Martin Gscheidel und Professor Spangenberg. Billets zu dieser Matinée sind von heute ab an der Kasse des Theaters des Westens zu den gewöhnlichen Preisen ohne Vorverkaufsgebühr zu haben.

Theater Unter den Linden. Bebrenstt. 3/̃ Direktion: Julius Fritzscke Mittwoch: Der Ober⸗ steiger. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Hanno. Dirtgent: Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag: Der Obersteiger.

Sonnabend; Zum ersten Male: Unter den Linden. Balletphantasie in 3 Akten von Benno Jacobson. Musik von Paul Lincke. Durchaus neue glänzende Ausstattung.

Thalig ˖ Theater (vorm. Adolph Ernst Theater. Vresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Mittwoch: Gebildete Menschen. Wiener Volks⸗ stück in 3 Akten von Viktor Lon. Anfang 75 Uhr:

Donnerstag: Gebildete Menschen.

Sonntag, den 15. November, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Prima Ballerina.

Jakobstraße 30.

Mittwoch: Emil Große

Fentral Theater. Alte

Direktion Richard Schultz. Thomas a. G. Eine wilde Sache.

Elsmassen im Stor-⸗Fijord, leider verhindert wurde; endlich die Er⸗ steigung des höchsten Gipfels von Spitzbergen, der fasf 1150 * hohen Hornsund⸗ Spitze, durch Trevor-Battye, E. J den norwegischen Schkffer Bottolfsen. waren die in Spitzbergen sie das

Garwood un Um diese Ersteigung zu . der Conway'schen zurückgeblieben, und sse mußten, letzte Schiff nach Norwegen verfehlten,” di⸗ einer kleinen Dampfbarkasse ausführen.

genannten Mitglieder

Andrse hält trotz der Erfahrungen dieses Fahres an seinem Plan einer Ballonfahrt quer über das Polargebiet fest und ist auch fest entschlossen, die Ergebnisse d tigen Rekognoseierungsfahrt wesentlich verringert haben. Begleitern ist der Meteorolog Ekholm endgültig von der Theil nahme . weil

ei, um die

im nächsten Jahre den Versuch zu erneuern, obwohl er Nansen'schen Expedition die Bedeutung dieser flüch⸗ Von seinen

ber. Andrsée'msche Ballon nicht dicht erforderliche Gasmenge für eine Fahrt Monat zu bewahren, was Andrée jedoch

bestreitet. · Peary's Expedition nach Nord⸗ Grönland ist am 27. September nach Neufundland zurück ekehrt, ohne den großen Meteoriten von Kap York an Bord gebracht zu haben; er war glücklich nach dem Ufer hinabgeschafft worden, als' die Schrauben deg Hebels brachen. zur Ausführung gekommen; nahere Nachrichten stehen noch aus. Forschungen hat 1893/94 zu war, in Island und auf den Farsern Untersuchungen der Nordländer. Zu

grabungen vorgenommen und u. a. beim Liosavatn in Island einen alten Götterhof mit Opferstätte aufgedeckt.

Sonst ist das Programm der Expedition glücklich

Premier- Lieutenant Dr. Bruun, demselben Zweck in Süd-Grönland thätig angestellt, und zwar

Ruinen von Wohnungöstätten diesem Zweck hat Bruun Nach—=

Es ist nicht unwahr—

durch die genaueren Untersuchungen der Funde auch zer die frühere Besiedelungsfähigkeit der Insel gewonnen werden, = Wie die projektierte belgische antarktische Expedition, so ist auch die englische Expedition, welche unter Leitung von E. Borch⸗ grevink aussegeln sollte, in diesem Jahre nicht rechtzeitig fertig ge⸗ worden und mußte auf nächstes Jahr verschoben werden.

9. November. Seine Majestät der Deutsch e Kaiser hat, einer Meldung des des britischen Dampfers ‚„Tafna“, Orchard, eine goldene Uhr und Allerhöchstsein Bildniß verliehen für die Dienste, welche der Kapitän bei dem Unfall der Elsflether Bark „Athene“ Mayor von Gloucester ist erfucht worden, das Bildniß und die Uhr an Orchard, welcher in kurzer Zeit in Gloucester erwartet wird, aus⸗

W. T. B.“ zufolge, dem Kapitän

geleistet hat. Der

Cherbourg. 9. November. Heute Nacht ging in der Nähe von Barfleur die englische Goelette „P. Hi.“ mit der Be— satzungsmannschaft un ter.

Das jetzt wieder gefallene

Nach den bisherigen Feststellungen sind Nachdem das Wasser jetzt fast

Madrid, 9. November. Wie aus Sevilla gemeldet wird, ist ein Dampfer, 17 Personen befand, welche auf dem Gua dalquivir Enten jagen wollte, Nachts infolge eines Zusammenstoßes gekentert, wobei im Ganzen 21 Personen den Tod in den Wellen fanden.

an dessen Bord sich eine Passagier Gesellschaft von

alam, 9. November. Das Obergericht hat in Instanz den Plantagenbesitzer Friedrich W. T. B.‘ meldet, zu fünf Jahren Gefängniß

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Me Fe. sädt Anfang 76 Uhr.

Donnerstag: Eine wilde Sache.

2 9 6

Ronzerte.

Konzerthaus. starl Meyer ouzert.

Mittwoch: Ouvertuten „1812“ von Tschaikowsky, Haydée“ von Auber. Vorspiel zur ‚Loreley von Bruch. „Wallenstein's Lager“, symphonische Dich⸗ tung von Smetana. Walzer „Aphrodite“ von Jaxone. Polonaise für Cello von Popper (Herr Smit). Nachklänge aus dem Iillerthal“ für Cornet ⸗Aà. Pisson von Hoch (Herr Werner).

Saal Bechstein. Mittwoch, Anfang 75 Uhr: Lieder⸗Abend von Franz Henri von Dulong aus London, Mitw.: Herr Weruer Dliwenl (Violoncell).

Familien⸗Nachrichten. Verlobt; Frl. Helene Angreß mit Hrn. Fabrik= besitzer Felix Bergmann (Berlin). Frl. Susanne von Jordan mit dem Masorats herrn und Lieut.

2. R. Bertram von Cramon. Taubadel (Schiros⸗-

lawitz = Roschkowitz. Frl. Margarete Haensch

mit Hrn Zahlmeister Heinrich Maischke (Ohlau

„Gleiwitz. Frl. Ella Lubisch mit Hrn. Prem.“

Lieut. Franz von Schol; (Beuthen O. S.). BVerehelicht: Hr. Kreiswundarzt Dr. med. Carl

Haack mit Frl. Hedwig Reip (Schlüchtern).

Hr. Forst⸗Assessor Felix von Treskow mit Frl.

Addy von Köppen (Soest). Hr. Oberarzt Dr.

A. Neumann mit Frl. Elise Fränkel (Berlin). Geboren: Fin Sohn: Hrn. Rittergutsbesitzer

Sperber (Adl. Prökuls). Hrn Architekt Fellx

Henry (Breslau. Eine Tochter: Hrn.

Georg Frhra. bon Werthern (Großneuhausen

i. Thüring.). Hrn. Fabrik-⸗Direktor G. Faift

(Waldenburg).

Gestorben: Hrn. Landrath Frhrn. von Massen⸗ bach Sohn Fritz (Flatow).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei nnd Verlags⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (ommanditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 2. bis 7. November 1896.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 2ZGS.

Berlin, Dienstag, den 10. November

89h.

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Statiftik und Volkswirthschaft.

Die Leistungen der Krankenkassen im Königreich Sachsen.

Die „Zeitschrift des Königlich Sächsischen Statistischen Bureaus“ bringt in dem bereits erwähnten Heft l / des Jahrgangs 1896 auch einen Aufsatz über die Entwickelung der Krankenversicherung im Königreich Sachsen von dem Assessor Dr. Georg Wächter, deffen vielseitigem, lehr— reichem Inhalt wir die nachstehenden statistischen Mittheilungen über die Leistungen der Krankenkassen im Königreich Sachsen und deren Entwickelung seit Mitte der achtziger Jahre entnehmen.

ärztliche Behandlung M6

1 1888... 1254891 1887. . 1 9881 493 18893. . 1689 399 1889. 2180 755 13899... 2564293 1 727255471

Arznei und sonft. Heilmittel Krankengeld 3 46

bo? 214 2 826 513

713 2660 3 gaß h64

S0 gg 3 004 375

974 537 3318621 1251132 3 883 018 14185 841 1544 291 1565681 4442 042 159 .. 23665 151 1779137 4 655 357 1893 3176333 1915519 4706 091

Was zunächst die Kosten der ärztlichen Behandlung an— belangt, so entspricht der absoluten Zunahme, die bei dem Wachsen der Mitgliederzahl selbstverständlich ist, zugleich eine Zunahme für je einen Erkrankungsfall und je einen Krankheitstag. Es betrugen nämlich die aufgewendeten Kosten für ärztliche Behandlung:

für je für je

1 Erkrankungsfall 1 Krankheitstag

M Ml ,,, 5, 2h 0,34 33, 6,27 0, 43 1 6 56 0,45 k 8, 11 0,50 ö,, 849 O0, 54 cd 9, 07 0,57 e . 0,60 k 0, 63 1893 1 0, 6

Der Verfasser bemerkt hierzu: „Das Durchschnittshonorar des Arztes für einen Erkrankungsfall scheint sich thatsächlich seit 1385 nahezu ver— doppelt zu haben. Da es fast ausgeschlossen ist, daß die Aerzte ihre Forderungen so beträchtlich steigern konnten, so mug man aus der Zunahme der Zahlen schließen, daß die Aerzte neuerdings viel häufiger zur Beistanosleistung veranlaßt werden, als ehedem. Vor dem In krafttreten des Krankenkassengesetzes haben die heute versicherungs— pflichtigen Personen ärztlichen Beistand wegen der dadurch bedingten Ausgaben effenbar viel seltener benutzt, als gegenwärtig. Erst allmäh⸗ lich hat sich der Arbeiter daran gewöhnt, den Arzt auch bei bekannten und unbedenklichen Krankheiten zu Rathe zu ziehen, und vielleicht hat in neuester Zit in Arbeiterkreisen das Bewußtsein, daß man durch die Krankensteuer ein Recht auf kostenfreie Behandlung erworben habe, das Verlangen nach ärztlichem Beistand sogar zuweilen über das noth— wendige Maß hinaus gesteigert.“

Die Kosten für Arznei und sonstige Heilmittel haben sich von 1385 bis 1893 ungefähr verdreifacht. Für den einzelnen Erkrankungsfall sind im Durchschnitt bei sämmtlichen Kassen diefe

die ärztliche

Behandlung Gemeinde ⸗Krankenkassen 397 602 Orts. Kraul enkassen 1549174 Betriebs ⸗Krankenkassen 980299 Bau ⸗Krankenkassen 12 903 Innungs⸗Keankenkassen .. 49329 25 607 Eingeschriebene Hi fskassen 186 322 91 173 Landes herrl. Hilfskassen. 704 748

Arzenei u. sonst. Heilm. 208 844 1032756 550 205 6186

an Wöchnerinnen

Die Leistungen der Krankenkassen gelangen zu einem zahlen⸗ mäßigen Ausdruck in a. den Kosten der ärztlichen Behandlung, be den Kosten für Arznei und sonstige Heilmittel, c. den Ausgaben für Krankengeld. d. den Unterstützungen an Wöchnerinnen, e. den Aus—= gaben an Sterbegeldern, f. den an Krankenanstalten gezahlten Kur— und Verpflegungskosten. Diesen gesammten „Krankheit ko sten“ sind die Verwaltungskosten“ als besonderer Faktor egenüber⸗ zustellen. Es sind nun bon den Krankenkasfen im Königrei Sachsen aufgewendet worden im Ganzen für

Kur⸗ ꝛc. Kosten an Anstalten .

279 148 343 113 402797 451 847 87 281 679 154 737 785

Krankheitskosten zusammen M 4916107 5h96 096 5 987 221 6 911290 8 396 600 9 870 077 9 983 011

Untsrftützungn Sterbegelder M6. . 119731 256 312 149 966 281 879 159789 280 689 175 106 301 789 204 646 339768 214 838 381 660 244 645 357 431 245 493 387 6418 783 138 10730 954 344 836 423 624 829 158 11 397078

Kosten von 468 M im Jahre 1888 auf 634 M im Jahre 1893 und für den einzelnen Krankheitstag von O, 29 auf 040 s gestiegen.

Die Ausgaben an Krankengeld, deren absolute Zunahme von 1885 bis 1893 oben ersichtlich gemacht ist, sind durchschnittlich für ein Mitglied von 478 im Jahre 1888 auf 5,17 Æ im Jahre 1893 gestiegen. Auf einen Erkrankungsfall kamen im Jahre 1888 an Krankengeld 15,74 M, im Jahre 1893 nur 15,59 M und auf einen Krankheitstag 1838 99 und 1893 98 5. Die Erklärung für diesen Rückgang bietet die Zunahme der in den Kranken— anstalten Verpflegten, für welche in der Regel Krankengeld nicht oder ein viel geringerer Betrag gezahlt wird. Von der Ge— sammtautgabe an Krankengeld belief sich der auf Angehörige ent— fallende Betrag im Jahre 1885 auf 90,6 C und 1893 auf 100. Das den Angehörigen gewährte Krankengeld ist nicht nur absolut, sondern auch relativ fortgesetzt gestiegen, was mit der Thatsache übereinftimmt, daß die Verpflegung im Krankenhause im Laufe der Jahre viel häufiger geworden ist.

Die Unter stützungen an Wöchnerinnen machen einen ver— hältnißmäßig kleinen Theil der Aufwendungen der Krankenkassen wohl hauptsächlich deshalb aus, weil verbeirathete Frauen seltener in ein die Versicherungspflicht begründendes Arbeitsverhältniß treten.

Die Sterbegelder haben in ihrer Summe von 1885 bis 1893 um reichlich 65 6/0 zugenommen, von 1888 bis 1893 um 40 0ͤ90, während die Zahl der Sterbefälle nur um 20 gestiegen ist. Es scheint danach das Sterbegeld bei den meisten Kassen erhöht worden zu sein.

Die an Krankenanstalten gezahlten Kur- und Ver— pflegungskosten haben sich in der Zeit von 1885 bis 1893 per— dreifacht. Erst im Laufe der Jahre ist den Kassen immer mehr die Möglichkeit geschaffen worden, ihre der Anstaltspflege bedürftigen Kranken in Krankenhäusern unterzubringen.

Es ist unmöglich, die Leistungen der Kassen bezüglich der ver schiedenen Kassenarten hier eingehend darzulegen, vielmehr müssen wir uns, unter ausdrücklichem Hinweis auf die i. beachten werthen Mittheilungen unserer Quelle über diesen Gegenstand, mit

Krankengeld 326 195 2501 921 1287813 21649 70 839

487 622 10092 200 553

folgender summarischen Uebersicht der Aufwendungen pro 1893 be— gnügen. Es haben 1893 aufgewendet für:

Unterstützg. a. en Kur ꝛc. Kosten rege! Sterbegelder an Anstalten 130 485 134 039 212 851 492713 159 338 171 394 133 527 1084 11824 144 1315

Krankheitskosten zusammen 1063 126 5 974 554 3 282 993

53 646 171 6638 838 834

12 257

4695 21 054 33 400 39 092

Alle Kassen 3176333 1915519

Wenden wir uns nunmehr zu den Verwaltungskosten, welche diesen Aufwendungen für die Leistungen der sächsischen Kranken—⸗ kassen gegenüberstehen, so ist vor allen Dingen darauf hinzuweisen, daß einerse tz die Einziehung der kleinen Beiträge in vielen Raten, andererseitz die verschiedenartigen Le stungen der Kassen natur— gemäß einen verhältnißmäßig hoben Verwaltungskostenaufwand be— dingen. Mit Recht sagt der Verfasser: ‚Es liegt auf der Hand, daß die mit der Krankenkassenversicherung der Arbeiter verbundenen Mühe— waltungen viel größer sind als diejenigen, welche in derselben Zeit die Kapitalperscherung erfordert? Gz haben im Königreich Sachsen die Verwaltungskosten der Krankenkassen in Prozenten der gesammten Krantheits kosten betragen:

1885 10,1 i, 1888 8,7 0 ½, 1891 9,6 , 1886 g, 6 0so, 18389 8,0 9 , 1892 9, 0 o/o, 1887 9,20, 1890 7,8 0 , 1893 11,0 9o. Die Verwalsungskosten machen also im Mittel 9 bis 100, der Krankheitelosten aus. Auf 1 Mitglied berechnet, beliefen sie sich im Jahre 1885 auf 0,76 Æ , im Jahre 1893 auf 097 M Bei den ver— schierenen Kassenarten sind die sehr erheblichen Unterschiede in der öhe der Verwaltungskosten in der Hauptsache auf g setzliche Ver⸗ chiedenheiten zurück uführen. Es betrugen auf 1 Mitglied durch— schnitilich die Verwaltungskosten. 1885 1893

bei den . . Gemeindekrankenkassen Ortskranfenkassen ; 105 1,47 Betriebe kranken kassen. w 0, 22 Baukrankenkassen. .... 0, 14 0, 06 Innungskrantenkassen.. .. 1,03 2, 23 Gingeschriebenen Hilfskassen . 1.87 268 Landesherrlichen Kassen . 221

Die Verwaltung der Gemeindekrankenkassen ist von der Gemeinde un. entgeltlich zu führen. Bei den Ortekrankenkassen, den Innungekranken⸗ kassen und den Hilfskassen sind die Verwaltungskosten aus den statut n. mäßigen Einnahmen zu bestreiten, während bei den Betriebe. und 9. kranfentassen der Haupttheil von den Unternehmern direkt zu ecken ist.

Literatur.

ff. Publikationen aus den Königlich Preußischen Stagts- Archiven. 65. Band. K. Ja nige, „Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfer'. 1 Theil. Leipzig, S. Hir el, 1893. Pr. 22 S Dieses werthvolle Quellen- werk umfaßt 709 Urkunden, die sich auf einen Zeitraum von fast O0 Jahren, von der Mitte des 9. Jahrhunderts bis in die jwanziger Jahre des 13. Jah hunderts, erstrecken. Es sind in die Sammlung aufgenommen alle, diejenigen Uckunden, die sich auf das welllige. Fürstenthum Hildesheim, das nicht, den ganzen Umfang des alten Biethums hat, beziehen, sowie diejenigen, welche von Hildesheimer Bischöfen herrühren oder in denen

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344 836 423 624 829 158 11 397 078 sie als Zeugen genannt sind, gleichviel, für welche Gebiete sie aus⸗ gestellt sind. Sie enthalten vorwiegend Geschäfte, betreffend die Be— sitzungen der Diözese, daneben aber auch Verhandlungen mit Kaisern, Päpsten und Fürsten über allerlei geistliche und weltliche Angelegen. heiten. Die Dokumente, von denen viele bereits gedruckt waren, stammen zum größten Theil aus den Archiven und Bibliotheken von Hannover und Hildesheim; ein genaues Orts, und Personenregister erleichtert ihre Benutzung. . ff. Ferschungen zur Brandenburgischen und Preußi⸗

schen Geschichte. Herausgegeben von Albert Nauds. 9. Bd., 1. Hälfte. Leipzig Duncker u. Humblot, 1896. In diesem 6. führt der Herausgeber seine Arbeit über den Ursprung des Sieben. jährigen Krieges zu Ende. Wie bereits früher dargelegt wurde, handelt es sich bei diesem Problem darum, ob Friedrich der Große den Krieg, um Sachsen zu erobern, begonnen habe, oder ob sein An— griff auf Desterresch allein aus der Absicht zu erklären sei, einer großen Koalition, die ihn im nächsten Jahre zu überfallen drobte, zu⸗ vorzukommen. Lehmann und Delbrück behaupten ohne die offensiven Absichten der Oefterreicher und Russen zu leugnen das erste, Naudé, Koser, Marcks und mehrere andere Historiker das zweite. In dem hierüber geführten Streit spielt die Frage, ob Preußen oder Os sterreich die militärischen Rüstungen früber begonnen hake, eine große Rolle; mit der hier vorliegenden Unterfuchung will Nauds nun den Nachweis liefern. daß die preußischen Rüstungen wenige Monate vor Ausbruch des Krieges noch weit hinter den österreichischen zurück standen und daß die wichtigsten Armierungsmaßregeln erst im Laufe des nächsten Jahres beendet, werden sollten. Seine Ausführungen sind sehr detailliert und korrigieren manche Angaben seiner Gegner; man hat indessen nicht den Eindruck, als ob seine Anschauung nun unwiderleglich bewiesen und die Kontroverse definitiv entschieden ware. Zudem ist die Darstellung wenig bestechend; die Fülle von Zitaten und Excerpten, die for'währende Polemik halten den Blick des Lesers bei Einzelheiten fest und drängen die großen Probleme in den Hinter— grund; nur mit Mühe läßt sich ein klares Bild von Naudé's Auf⸗— fassung gewinnen. Der eine seiner Widersacher, Delbrück, hat bereits auf diese Schrift geantwortet und erklärt, daß er seine bisherige Ansicht nicht aufgebe. Ein zweiter Aufsatz des Heftes beschäftigt sich mit der Ursache des Krieges von 1870, worüber unter den Forschern ebenfalls Vifferenzen bestehen. Hermann von Petersdorff bespricht darin die beiden Ansichten von Sybel einerseits und Dei⸗ brück andererseits und stellt sie an der Hand der Quellen einander gegenüber; er fördert dabei nichts Neues zu Tage, sondern rräzisiert nur seine eigene Stellung, die er bald auf seiten des Einen, bald des Anderen nimmt. In einem weiteren Aufsatz des

eftes schildert Wilh-lm Oncken die Vorgeschichte des Fluchtversuchs

riedrich'' des Großen als Kronprinz, der zu diesem verzweifelten

chritte durch geheime Verhandlungen mit dem englischen Hofe ver⸗ leitet wurde. In dem letzten Beitrage publiziert Anton Chrouß lehr⸗ reiche Aftenstücke zur Geschichte der Einführung des reformierten . in der Kurmark unter Johann Sigismund. Mit einigen Bücherbesprechungen schließt das Heft.

Entscheidungen des Bundesamts für das Heimath⸗ wesen, im amtlichen Auftrage bearbeitet und herausgegeben von Dr., J. Krech, Kaiserlichem Geheimen Regierungs Rath. Heft 28, enthaltend die seit dem 1. September 1895 bis zum J. September 1896 ergangenen wichtigeren Entscheidungen, mit einem die 23 Hefte um fassenden ,, Sachregister. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Preis 2 1 Am 1. Juli d. J. waren 25 Jahre ver⸗ flossen seit dem Tage, an welchem das Gesetz über den Unterftützungs⸗ wohnsitz vom 6. Juni 1870 in Kraft getreten ist. Ursprünglich nur für das Gebiet des Norddeutschen Bundes erlassen, wurde das Gesetz nach den großen Ereignissen der Jahre 1870/71 durch 52 des Gefetzes, betreffend die Verfassung des Deutschen Reichs, vom 16. Aprü 1871 zum Reichsgesetz erhoben. Unmittelbar nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz wurde auch das Bundesamt für das Heimathwesen ins Leben gerufen. Ihm ist zur Entscheidung der Streitsachen unter Armenverbänden verschiedener Bundesstaaten die Rechtsstellung eines höchsten reichsgesetzlichen Verwaltungsgerichts= hofes gegeben. Das Amt ist aber auch im Wege der Landeg⸗ gesetzgebung von Preußen und 14 anderen Bundesstaaten für Streitsachen zwischen den Armenverbänden des betreffenden Bundes- stagts zuständig geworden und fungiert für diese Staaten auf Grund reichsgesetzlicher Ermächtigung als zweite und letzte Instanz auch in Landessachen. Bis zum 30. Nobember 1895 sind inegefammt 12511 Spruchsachen bearbeitet worden. Davon waren 11 253, d. h. fast 90 , , in erster Instanz von preußischen Spruchbehörden ent— schieden worden. Der Rest vertheilt sich auf die übrigen Bundes- staaten. In dem vorliegenden 28. Heft der Sam nlung Entscheidungen des Bundesamts für das Heimathwesen‘, in der die Rechtsprechung des Bundesamts veröffentlicht wird, sind, wle bisher, die Entscheldungen nach der Reihenfolge dersenigen Paragraphen des e ,, über den Unterstützungswohnsitz, auf welche sie sich vorzugsweise, beziehen, geordnet und die Entscheidunge gründe meist nur insoweit mitgetheilt, als sie auf die in der Ueberschrist angedeutete Hauptfrage Bezug haben. Eine werthvolle Beigabe dieses Hefts bildet das am Schluß angefügte alphabetische Sachregister, welches alle bisher erschienenen 23 Bändchen der Sammlung umfaßt. Dankenswerth sind ferner die einleitenden Mittheilungen zur Ge— schichte des Bundesamts, die aus Anlaß der fünfundzwanzigjäh= rigen Thätigkeit des selben zusammengestellt worden sind.

„Duellbuch.“ Geschichte des Zweikampfes nebst einem An⸗

hang, enthaltend Duellregeln und Paukcomment. Von Hanz Kufahl und Josef Schmied⸗Kowarzik. Mit 20 Abbildungen. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis 7 64 59 3, in ö. gament gebunden 9 M Das vorliegende Buch bietet dem Leser alles Wissenswerthe über das Duell und seine Geschichte. Es wird darin zunächst historisch nachgewiesen, daß der Zweikampf von jeher ein im germanischen Volke tief wurzelnder Gebrauch gewesen ist, bei dem im Mittelalter nur einzelne Aeußerlichkeiten bezüglich der Ein⸗ leitung und Austragung des Kampfes von den Franzosfen übernommen wurden. Im Anschluß hieran werden das Kampfrecht und die Kampf⸗— regeln des Mittelalters und sodann die Entwickelung des Ehrenduells der Neuzeit in den verschiedenen europäischen Ländern eingehend besprochen. Bei letzterem wird ausdrücklich hervorgehoben, daß auf dem Gebiete der Duell · Ursachen viele gänzlich neue Begriffe aus Frankreich nach Deutschland gebracht worden sind. Ein besonderes Kapitel ist den studentischen Mensuren gewidmet. Im Anhang werden dann die in den verschiedenen Ländern gegen das Duell erlassenen Verordnungen, deren Ahänderungen im Laufe zweier Jahrhunderte verfolgt werden können, sowie die allgemeinen Duellregeln und der studentische Pauk. comment in extenso mitgetheilt. Der an sich etwas trockene Stoff wird durch die Schilderung zahlreicher igteressanter Fälle aus älterer und neuerer Zeit belebt. —— Katechismus der Orgel. Erklärung ihrer Struktur, be⸗ sonders in Beziehung auf technische Behandlung beim Spiel. Von G. F. Richter. Vierte, verbesserte und vermehrte Auflage von Hans Menzel. Mit 25 Abbildungen (Verlag von J. J. Weber in Leipzig. In. Original-Leinenband Pr. 3 Die gewastigen neueren Fortschritte in der Orgelbaukunst haben eine gründliche Reu⸗ bearbeitung des an sich vortrefflichen Richter'schen Katechismus noth⸗= wendig gemacht. Abgesehen von der inhaltlichen Ergänzung und for mellen Verbesserungen, unterscheidet sich die jetzige Ausgabe von ihren Vergängerinnen aber auch noch durch die hinzugefügte Erklärung sämmtlicher Orgelstimmen und Nebenregister mit Küchicht auf deren praktische Bedeutung. Daran schließt sich eine reichhaltige Samm⸗ lung von Orgeldiepositionen, welche bei sorgfältiger Auswahl zugleich einen Ueberblick über den Stand des Orgelbaues in alter und neuer Zeit giebt. Der Orgelspieler wird in dem Buche somit vielseitige Anregung erhalten und daraus auch praktischen Nutzen ziehen.

Deutsche Juristen-Zeitung, herausgegeben von Pro— fessor Dr. Laband, Reichsgerichts Rath Dr. Stenglein und Rechtsanwalt Dr. Staub. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Preis vierteljährlich 350 M Die Hefte 19 bis 2 vom 1. und 15. Oktober und vom 1. November enthalten Aufsaͤtze ven Professor Dr. Stölzel. Präsidenten der Justin . Prüfungs⸗Kommission, über die juristischen Seminare, Professor Dr. Lenel über die Reform des Rechts⸗ unterrichts, Landgerichts Rath Meisel über das erste juristische Eramen in Hessen, Amtsrichter Holtze über das juristische Beamtenthum in Brandenburg Preußen seit 500 Jahren, Amtsrichter Dickel über den Jahresbericht des Präsidenten der preußischen Justiz« , Kommission, Amtsrichter Fischer und Rechtsanwalt Poppelauer über die Reform der Zivilprozeßordnung, Amtsrichter Bartolomäus über den Eid als Mittel zur Erzwingung einer wahrheite gemäßen Aussage, Amtsgerichts. Rath Jastrow über die zeugeneidliche Vernehmung der Parteien, Gerichts-Assessor Cohn über die eee, des zivilprozessualen Armenrechts, Gerichts Assessor rewes über die Begünstigung der sogenannten Winkeladvokatur, Amte—= richter Beck über die Schreibgebühren, Landrichter Ring über das Aktienrecht in dem Entwurf eines Handelsgesetzbuchs, Dr. Endemann, Syndikus der Handelskammer in Bremen, über das dan, Rechtegnwalt Dr. Staub über das Differenzgeschäft vor und na dem Börsengesetz, Justiz⸗Rath Holdheim über die Kodifikations⸗ bestrebungen in England. Besondere Beilagen enthalten Entschei⸗ dungen des Reichsgerichts, des Reichs⸗Versicherungsamts, des Kammer-

erichts, des preußischen Ober Verwaltungsgerichts, sowie der Ober- Eee erte in München und Darmstadt.

Von Heinrich von Treitschke's Briefen veröffentlicht Paul

Ballleu im Novemberheft der Deutschen Rundschau' (Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel) im Anschluß an eine vortreffliche Charakteristik des Verewigten eine neue Serie, durch die Treitschteig politische Anschauungen und sein Privatleben weitere Beleuchtung er⸗ fahren. Außer anderen Aufsätzen und einem reizvollen belletristischen Beitrag, dem dramatischen Scherz „Auf den Dächern! von Paul en. enthält das Heft noch eine Reihe kleinerer Artikel, in denen

regen der Literatur, und Zeitgeschichte behandelt werden: Erich Schmidt gedenkt des hundertsten Geburtstags von August von Platen und vervollständigt des Dichters Bild auf Grund der Selbstbekennt⸗ nisse desselben; Olga Stieglitz zießt die Summe der Verhandlungen, die auf dem Berliner Frauen ⸗Kongreß gepflogen wurden. Cle politische und die literarische Rundschau und eine reichhaltige Biblio⸗ graphie bilden, wie sonst, den Schluß.

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