Abg. Dr. Sattler (n.): Herr Rintelen hat früher die An⸗ . der Köln⸗ Mindener Aktionäre vertreten; ich freue mich, daß ch der Widerlegung dieser Ansprüche überhoben bin. Meine Freunde erkennen diesen Anspruch nicht an. Herr von Erffa hat so gethan, als wenn alle Gesetze der letzten Jahre auf eine Schädigung der Land⸗ wirthe hinausgegangen wären. Die , nn. der Grund⸗ steuer ist do jedenfalls keine Schädigung der Landwirthe. Ich glaube, daß auch meine Freunde in den letzten Jahren stets von dem Gedanken beseelt gewesen sind, daß der Landwirthschaft geholfen werden müsse, und auch die Konvertierung ist für mich be— sonders wichtig wegen der Rücksicht auf die Landwirthschaft. Die Gläubiger des Staates werden allerdings von der Zinsherabsetzung unangenehm berührt werden; aber der Staat kann nicht berechtigt sein, mehr Zinsen zu zahlen, als nothwendig ist; dagegen spricht das Interesse der Steuerzahler. Die Konvertierung seifens des Staates findet Nachfolge bei den Kommunen und sonstigen Korporationen und schafft ein allgemeines Sinken des Zinsfußeg zu Gunsten der— e gen, welche für ihre Güterproduktion fremdes Geld nothwendig aben. Die produzierenden Stände sind aber für den Staat wichtiger als alle anderen. Dcshalb durften wir mit der Konvertierung nicht mehr länger warten, ohne uns, dem Vorwurf einer Begünstigung des Kapitals auszusetzen. Aber wir sind auch für möglichste Schonung des Publikums. Der Staat darf nicht voraneilen mit solchen Maß⸗ regeln, aber er muß schließlich folgen der wirthschaftlichen Entwicke— lung des Geldmarkts. Wenn die Konvertierung jetzt vorgenommen wird, so wird eine Verschiebung, ein Besitzwechseh der Konsols nur in geringem Umfange stattfinden; denn die Besitzer haben sich schon darauf eingerichtet. Ich perfönlich hätte allerdings nichts dagegen, daß man dem Gedanken näher tritt, den Zeitraum ' von acht Jahren zu verkürzen, wie Herr Ehlers angeregt hat. Württemberg hat eine Schonzeit von zehn Jahren eingeräumt, Bayern gar keine. Daß man den anderen 3 prozentigen Papieren auch eine Schonzeit gewähren follte, halte ich doch für bedenklich; denn damit würde den Besitzern derselben ein un—⸗ berechtigtes Geschenk gemacht. Ich halte das Vorhandensein jweier Arten 33 prozentiger Konsols garnicht für bedenklich, weil wir dann die älteren 33 prozentigen Konsols zuerst konvertieren können. Gerade hierbei ist es richie, dem Hund den Schwanz stückweise ab— zuschneiden, weil Ladurch am leichtesten die Schwankungen vermieden werden können. Der Minister hat großen Werth darauf gelegt, daß die Vorlage einmüthig angenommen wird. Ich boffe, daß auch die anderen Herren Minister denselben Standpunkt einnehmen werden. Die Fassung des Gesetzes ist hoffentlich nicht fo zu verfichen, daß wir dem, Finanz Minister für alle Ewigkeiten die Befugniß zur Kon— vertierung geben sollen. Das ist wohl nur für diesen Fall berechtigt, der Wortlaut ist aber zweifelhaft.
Finanz -Minister Dr. Miquel:
Meine Herren! Ich glaube, Herr Abg. Dr. Sattler hat voll— kommen Recht, wenn er meint, es sei nicht nöthig, einen Termin zu bestimmen, bis wohin die Konvertierung durchgeführt sein mässe. Denn ich theile die Ansicht, die namentlich auch der Herr Abg. Fritzen ausgesprochen hat, die Ansicht des Herrn Dr. Sattler in diesem Punkt durchaus, daß, nachdem die Gesetzesvorlage hier mal eingebracht ist, nachdem auch alle Welt eine schnelle und rasche Durchführung der Konvertierung erwartet, es durchaus gerathen ist, so schnell wie möglich diese Frage definitiv zu erledigen, und ich werde, wenn das hohe Haus der Vorlage zustimmt, demgemäß, wenn nicht besondere Verhältnisse es verhindern, verfahren.
Meine Herren, der Herr Abg. Fritzen hat gefragt, ob man wohl ermitteln könne, wieviel von unseren Konsols im Auslande sich be⸗ fänden. Ich habe mich auch mit dieser Frage beschäftigt, aber zu irgend welchem sicheren Resultate bin ich nicht gekommen. Das kann ich sagen, daß unsere Konsols im Großen und Ganzen — und nach meiner Meinung glücklicherweise — nicht im Auslande sind. Wir haben eine Summe von 7 Milliarden Mark für Eisenbahnbauten glücklicherweise selbst aufbringen können, wir haben jedenfalls nicht nöthig gehabt, in den letzten Jahrzehnten auf das Ausland zu rekurrieren. Wenn das Ausland trotzdem allerdings vielleicht einen nicht unerheblichen Betrag von unsern Konsols besitzt. so wird das doch sich wesentlich erstrecken auf die dreiprozentigen Konsols. Sie sind im Ausland beliebter, sie schließen sich mehr an den internationalen Markt an, und man hat auch im Aut lande vielleicht eher noch als bei urs erwartet, daß Preußen doch auf die Dauer nicht fortfahren werde, weiter 400 zu zahlen, was einem Ausländer, einem Engländer und Franzesen, vollkommen un— verständlich sein würde. Ich glaube daher eigentlich nicht, daß die vierprozentigen Konsols in einem sehr erheblichen Maße im Auslande sind. Daß das zum theil der Fall ist, daß namen lich auch englische Trusts erhebliche vierprozentige Konsols besitzen, wissen wir.
Meine Herren, was nun die Vertheilung der vierprozentigen Konsols im Inlande betrifft, so ist es auch da nicht möglich ge. wesen, in dieser Richtung irgend welche festen Anhaltspunkte zu er= halten. Aber ich theile die Ansicht, die Herr Abg. Fritzen zu haben schien, daß ganz überwiegend die vierprozentigen Konsols, wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf, in „großen! Händen sind, und daß, wenn man allerdings auch zugeben muß, daß gerade auch viele kleine solide Rentner, die von ihren Ersparnissen jetzt den Lebensabend verbringen, und gemeinnützige Stiftungen und Einrichtungen aller Ait auch viele vierprozentige Konsols besitzen, doch, was die Summe betrifft, die vierprozentigen nach meiner Ueber— zeugung ganz überwiegend in diesen sogenannten großen“ Händen sind. Einen Anhaltspunkt aber — ich sage ausdrücklich nur: einen Anhaltepunkt — giebt dafür auch die Vertheilung im Staatsschuld— buch. Wir hatten im Staatsschuldbuch am 30. Oktober 1895 eingetragen vierprozentige Konsols 616 Millionen; davon waren allein an Eintragungen von über 160 000 mehr als die Hälfte. An Ein⸗ tragungen bis 500 00 hatten wir eine Summe von 133 Millionen, über 00 000 — allein 312 Millionen. Diese beiden Posten über 100 000 betragen also, wie gesagt, mehr als die Hälfte der ge⸗ sammten Eintragungen. Die ganz kleinen Eintragungen sind ganz minimal. Wir haben 3. B. bis zu 1000 kaum nur 3. Million. Nun ist aber zuzugeben, daß aus dlesen Eintragungen ins Staatsschuldbuch keineswegs ein gleiches Verhältniß für diejenigen Konsols, die im Privatbesitz sind, hergeleitet werden kann. Man wind annehmen können, daß gerade die kleineren Besitzer im großen Ganzen meist weniger eintragen werden als die großen; einen ge⸗ wissen Anhaltspunkt bietet aber das Staatsschuldbuch doch immerhin. Man muß sich wohl sagen: wenn wir auch alle bedauern, daß wir einem solchen kleinen Rentner die Bezüge verkürzen müssen, wäre es anderer- seits vielleicht noch bedauerlicher, wenn wir diesen großen Besitz ern auf die Tauer mehr zahlen, als wir nach den allgemeinen Verhaͤltnissen
zu zahlen — ich sage nicht bloß verpflichtet, sondern berechtigt sind.
Meine Herren, im großen Ganzen bin ich hoch erfreut, daß die
sämmtlichen Redner der verschiedenen Partelen sich dem Gesetz gegen— über so günstig gestellt haben. Fast noch erfreuter bin ich darüber, daß ein Redner in dem Sinne die Vorlage bekämpft hat — und zwar mit Gründen, die sich hören lassen —, daß sie den Staats—
gläubigern gegenüber zu milde scheinen. Ich wünsche und hoffe sehr, daß der Eindruck im Lande aus diesen Debatten erwächst, daß an und für sich ein wohlsituierter Staat der vornehmste und nobelste Schuldner sein muß. (Heiterkeit Das liegt in der ganzen Stellung zu den sozialen Schichten, mit denen er es zu thun hat; es liegt aber auch in seinem eigenen Interesse; denn der Staat muß sich immer vergegenwärtigen: daß auch mal wieder Zeiten kommen, wo er an den Kredit und das Vertrauen der Gläubiger, der Kapitalisten zu appellieren nöthig hat. Es ist daher von großem Werth für den Staat, wenn das Gefühl ein allgemeines ist, daß er nicht lediglich wie ein Privat⸗ mann nach der Konjunktur verhandelt, sondern sich erst im äußersten Zwangsfall entschließt, den Genuß der Zinsen den Gläubigern herab⸗ zusetzen.
Der Abg. Ehlers hat mit Recht gesagt: möglicherweise können ja durch die Schonfrist von 8 Jahren zweierlei verschiedene 33 prozentige Konsols entstehen. Es kann sein, daß diejenigen 35 prozentigen, die nun konvertiert sind, etwas höher stehen werden als diejenigen, die jetzt bereits zirkulieren. Die Möglichkeit ist vorhanden; aber jedenfalls können das nur kleine Differenzen sein, und das würde nicht viel ausmachen. Solche Differenzen sehen Sie jetzt im Kursblatt oft zwischen den gleichverzinslichen Reichs⸗ und preußischen Papieren. Das hat keine große Bedeutung. Ich möchte aber — deswegen berühre ich den Punkt — doch nicht aus verschiedenen Aeußerungen, namentlich aus Aeußerungen des Herrn Dr. Sattler den Eindruck im Lande entstehen lassen, als wenn den jetzigen Besitzern 34 prozentiger preußischer Konsols nur eine zweifellos kurze Frist gestattet sei, 39 oo zu genießen, daß sehr bald hierauf die Konvertierung auf 3 0ͤ folgen würde. Ich habe schon ausgesprochen, daß ich durchaus nicht dieser Meinung bin, ich glaube nicht, daß eine solche Entwickelung des Zinsfußes so rasch kommen wird. Ich glaube kaum, daß wir uns in der praktischen Er— fahrung durch diese Schonzeit, die wir den jetzt konvertierten vier⸗ prozentigen Konsols auf 8 Jahre bieten, überhaupt, zwar juristisch, aber nicht materiell, geniert fühlen werden in unserer frelen Bewegung. Jedenfalls aber ist klar — und darauf möchte ich noch einmal bei dieser Gelegenheit, um keine Beunruhigung in dieser Beziehung eintreten zu lassen — hinweisen, daß man eine Konvertierung von dieser Bedeutung in Höhe von 39 Milliarden, nicht so schnell wiederholen kann und wird. Das ist unmöglich, das würde für den Staate kredit auch an und für sich gefährlich und nachtheilig sein, und ich meine, wenn wir jetzt im vierten Jahre, wo wir, rein fiskalisch⸗finanziell genommen, diese Konvertierung bereits hätten durchführen können, erst zur Kon— vertierung schreiten, so können die Inhaber der 3) prozentigen preu⸗ ßischen Konsols sich wohl gesichert halten, daß sie nicht in den nächsten Jahren schon wieder mit einer großen Konvertierung behelligt werden und die Unruhe gewissermaßen in Permanenz erklärt würde. Ich habe das nur sagen wollen, weil ich gern unnöthige Beunruhigung auf dem Kapitalmarkt vermeiden möchte. Ich habe vorhin auszuführen gesucht, daß aus manchen Gründen gerade der gegenwärtige Zeitpunkt ein günstiger ist, um die Konvertierung durchzuführen.
Ich möchte den vorher erwähnten Gründen noch einen neuen hinzufügen. Die Erinnerung an die schweren Verluste, welche unsere preußischen Kaxitalbesitzer durch das Streben nach höherem Zinsfuß bei unsicheren Werthen durch die Uebernahme von exotischen Papieren, durch die Vertauschung von soliden, guten preußischen Anlagen in ephemere, unsichere, mannigfach auf Grund von Zureden namentlich kleinerer Banquiers erlitten haben, ist glücklicher Weise noch lebendig, und ich möchte meine Hoffnung auch dem Lande gegenüber aussprechen, daß diese maßvolle und vorsichtige Konvertierung nicht wieder zu solch traurigen Folgen führt, und ich ersuche Sie alle, Ihren Einfluß in Ihren Kreisen dazu zu verwenden, um gegen solche verkehrten Ope⸗ rationen zum Besten der Betheiligten und zum Besten des Landes warnend aufzutreten. (Bravo!)
Meine Herren, gerade aus diesem Grunde möchte ich aber die Lage, namentlich unserer dreieinhalbprozentigen Papiere, auch der⸗ jenigen, welche diese Schonzeit nicht haben, nicht als unsicher bezeichnen lassen. Ich glaube, bis auf eine absehbare Zeit können sie eines sicheren Besitzes und sicheren Zinkgenusses froh sein.
Der Herr Abg. Fritzen hat die Frage eiwähnt in Beziehung auf dle rechtliche Zulässigkeit der Konvertierung derjenigen vieiprojentigen Konfols, welche als Aequivalent für die Ueberlassung von Aktien ge⸗ zahlt sind. Er hat richtig bemerkt, daß die Staatsregierung absolut keinerlei Verbindlichkeit in dieser Beziehung rechtlich anerkennt; wir sind aber gern bereit, in der Butgetkommission diese Frage noch einmal zu erörtern. Ich stehe ganz auf dem Standpunkt des Herrn Abgeordneten, daß, wenn nur ein wesentlicher Rechtszweifel erhoben werden könnte, man unter keinen Umständen diesen Inhabern solcher Konsols eine Konvertierung jumfuthen dürfte. Vom praktischen Gesichts punkt aber will ich nur erwähnen, daß die heutigen Besitzer dieser vier⸗ prozentigen Konsols ja nicht immer diejenigen sind, die damals ihre Aktien verkauft haben und daß gar nicht mehr zu ermitteln wäre, welche von diesen Personen und welche Summen sie damals be— kommen hätten.
Nun möchte ich endlich die Bitte des Herrn Redners des Zentrums noch unterstützen, indem ich mich an die Bud get⸗ lommission wende, wohin, wie ich ja wohl als zweifellos annehmen darf, die Vorlage geht, die Bitte nämlich, so zu operieren, daß dieses Gesetz noch vor Weihnachten in der Gesetz Sammlung stehen kann. Das ist, glaule ich, nech der Gesammtstimmung dieses Hauses, nach der übereinstimmenden Anschauung aller Fraktionen und bei der bekannten energischen und schnellen Arbeit, die die Budgetkommission unter dem gegenwärtigen Vossitzenden stets geleistet hat (Heiterkeit), wohl zu hoffen und zu eiwarten. Man würde dann gleich im Januar, wo wahrscheinlich die Geldverhältnisse sich noch günstiger gestalten, schon entscheidende Schritte thun können, und es kann nur in vollem Maße der ausgesprochenen Meinung beigetreten werden, daß ein un⸗ sicherer Zustand zu allerhand Spekulatienen Veranlassung geben kann, die abzuschneiden im Interesse Aller liegt. (Bravo
Abg. Freiherr von Willisen (kons.): Namens der Konserva⸗ tiven, welche einen ablehnenden Standpunkt vertreten, möchte ich den Bedenken gegen die Vorlage Ausdruck geben, deren Inkrafttreten sie mit großen Besorgnissen entgegensehen. Durch die Konvertierung wird nicht eine Entlastung der Steuerzahler erreicht, sondern die en' sparten Gelder sind für andere Zwecke bestimmt. Bedenklich ist es, daß die Beamten, welche gejwungen gewesen sind, ihr Ver⸗ mögen in Konsols anzulegen, ebenso geschädigt werden, wie die
milden Stiftungen und die Sparkassen. Die Wittwen und alten Pensiozäre, welche auf ihre Zinsenelnnahmen angewlefen sind, er⸗
halten keine Kompensation; sie müssen die Einnahme einfach ent— behren. Man sollte daher nach wirksameren Kompensationen suchen.
Abg. Stengel (fr. kons. ): Mit Ausnahme des letzten Redner haben alle Redner für die Vorlage gesprochen. Die ersonen, dle der letzte Redner im Auge hatte, haben sich doch durch das Sinken des Zinsfißes auf allen Gebieten, bei den Hypotkeken wse bei den Staats-Anleihen, überzeugen müssen, daß auch für sie eigent⸗ lich der Zeitpunlt gekommen wäre, wo ihre Zinsen ge⸗ schmälert werden. Jede wirthschaftliche Maßregel schädigt schließlich den Einen oder Anderen. Nicht die Konvertierung' wird die Kapi⸗ falisten veranlassen, andere Papiere zu kaufen; sondern die sichere Aussicht, daß die 4prozentigen Konsols konbertiert werden müssen, die sich in dem Kurs ausdrückt, hat die Leute veranlaßt, ihre Kon⸗= sols zu verkaufen und andere Papiere zu übernehmen. Ein kleiner Rentier wird vielleicht geschädigt durch die Zinsherabsetzung. Aber die Staatsgläubiger sind doch schließlich keine Staatspensionäre. Meine politischen Freunde sind sämmtlich mit der Vorlage einverstanden.
Abg. Rickert (fr. Vg): Obgleich als Redner gegen die Vorlage angemeldet, bin ich doch kein Feind derfelben; im Gegentheil, wir sind schon früher für die Konvertierung eingetreten, während man in der wirthschaftlichen Vereinigung im Reichskuge den Antrag auf Kon— bertierung noch in diesem Jahre abgelehnt hat. Ich gratuliere zu diesem Fortschritt, der sich heute bemerkbar gemacht hat. Gerade die Landwirthschalt wird geschädigt, wenn dle Konvertierung auf⸗ gehalten wird. Der Finanz-Minister kann sich alfo über mich ebenso freuen wie über meinen Kollegen Ehlers, zumal ich ihm sonst wenig Anlaß zur Freude gegeben habe. Abg. Schmidt-Warburg (Zentr) hält es für bedauerlich, daß die Erhöhung der Beamtengehälter durch die Konvertierung erkauft werden solle. Wenn auch für die Beamten Wittwen und die Pensionäre des Staats etwas gesorgt werde, so reiche das doch nicht aus. Redner befürwortet auch, daß diejenigen, welche längere Zeit im Besitze von Konsols gewesen sind und nicht mehr als 500 Thlr. Einkommen . in ihren Zinsgenüssen noch eine Zeit lang gelassen werden sollten.
Die Vorlage wird der Budgetkommission über—
wiesen. Schluß 2M Uhr. Nächste Sitzung: Mittwoch 11 Uhr. (Gesetzentwurf, betreffend die Tilgung von Staate schulden und
die Bildung eines Ausgleichsfonds.)
Handel und Gewerbe.
Bremen, 24. November. (W. T. B.) Börsen Schlußbericht. Raffiniertes Psetrole um. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) — Flau. Loko 6,50 Br. Russisches Petroleum. Toko — Br. Schmalz höher. Wilcox 233 3, Armour shield 233 8, Cudahy 246 8. Choice Grocery 245 Y, White label 245 8, Fair. banks — Z. Speck. Sehr fest. Short clear mirdl. loko v2 5, Dezember Januar 236 J. Reis lustloser. Kaffee still. Baum wolle. Ruhig. Upland middl. loko 403 3. Taback. 66 Faß Kentucky. ⸗
— Kurse des Effekten Makler⸗Vereins. H o Nord— deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗ Aktien 179 Br. 1 Lloyd. Aktien 1131 Gd., Bremer Wollkämmeres 300 Br.
Wien, 24 November. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse) Oesterreichische 4 /0/é Papierrente 101,25, Oesterreichische Silberr. 101,25, do. Goldr. 122,69), do. Kronen. 101,10, Ungarische Goldrerte 122,25, do. Kron. A. 99,15, Oesterreichische S0 er Loot 144,96, Anglo. Austr. — —, Länderbank 247, C0, Desfr. Kredit 364,60, Untonbank 280,50, Ungar. Kreditb. 401,50, Wiener Bf. V. 2565, 50. Böhm. Westb. — — do. Nordbahn 270,50, Buschtiebrader bzb, O0, Brüxer 332.006, Elbethalbahn 20,75, Ferd. Nordbahn 3375, Dest. Staatsb. 350,50, Lemb. Czer. 286 00, Lombarden 94,75, NVordwestb. 266,50. Pardubitzer 214 50, Alp. . Montan. 83, 80, Amfterdam 95,09, Disch. Plätze 58,28, Lond. Wchf. I19, 560, Pariier do. 47,50, Napoleons 9,53, Marknoten 58,78, Russ. Bann. 1,272.
— Getreidemarkt. Weizen or. Frühlehr 8 63 Sd. , 8, 65 Br. Roggen pr. Frübsahr 732 God., 7,34 Br. Mais pr. Ro—⸗ vember — Gd, — Br., pr. Mai⸗Juni 4,48 Gd., 4,50 Br. Hafer pr. Frübtahr 6,45 Gb., 6.47 Br.
— 25. November. (W. T. B.) Schwankend. Ungarische Kredit⸗ Attien 492, 9, Oesterr. Kredit- Akt. 363,ů75 Franzosen 349,25, Lom⸗ barden 95,26, Elbetbalbahn 270 00, Oefferreichische Papierrente 10l, 25, 40 /0 Ungar. Goldrente 122, 15, Oesterr. Kronen. Anleihe 101,06, Ungar. Kronen⸗Anleihe 99, 15, Marknoten 58, 80, Napoleons — —, Bankverein 265.09, Taback⸗Aktien — — Länderbank 247 09. Buschtie⸗ rader Litt. B.- Aktien — —, Türkische Loose 49,30 Brürxer — —.
Ausweis der österr. ungar. Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 11. bis 20. November S53 64g Fl., Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 12 655 Fl.
Pe st, 24. Nodember. (W. T. B) Produftenmart t. Weizen loko fest, pr. Frühsahr 8258 Gd, 8,27 Br. Roagen pr.
rühjahr 693 Gd, 6,95 Br. Hafer pr Frühjah. 6,05 Gd., Gotz Br. Mais pr. Mali-Juni 414 Gd., 4,15 Br. Kohlraps pr. August⸗ September 11,45 Gd., 11,55 Br.
London, 24. November. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) Engl. 245 /o Kons. III5/1, Preuß. 40/0 Kons. —, Ital. Ho /s Rente 90, 47s 398er Russ. 2. S. 10354, Konvert. Türken 30, Po / g Spanier 583, 3 o/ Egypt. 994, Ko unif. do. 103, 40/0 Trib. Ani. 923, o/o kons. Mex. St, Neue g3 er Mexif. 9lt, Ottomanbank 113, De Beers neue 283, Rio Tinto 264. 346 o. Rupees 63, 6 ½υ sund Arg. A. 81. 50 Arg. Goldanl. 80, 4 υάί äuß. do. 504, zo / g Reichs Änl. 961, Brasil. 89er Anl. 64, Platz diskont 33, Sliber 30, 5 og Chinesen 95, Anatolier 86t. — Wechselnotierungen: Deutsche Plätze 20,65, Wien 12, 15, Paris 25 41, St. Petersburg 255.
— Die heute eröffnete Wollauktion war fest bei lebhafter Betheiligung. Croßbred 5 oso theurer, Merino pari bis 5 o theurer, Kapwolle greasy unverändert, Scoured 5H oe theurer. Das Total Angebot betrug 197 000 Ballen, heutiges Angebot 11 415 Ballen.
— 96 9,½ Javazucker 12 stetig, Rüben ⸗Rohzucker loko R / 1s stetig. — Chile⸗Kupfer 49, pr. 3 Monat 493.
Pull, 24. November. (W. T. B.) Get reidemarkt. Weizen 1—16 sh. niedriger.
Pari, 24 November. (W. T. B. Von der Börse wird berichtet: Die starke Erholung in Goldminer⸗Aktien wirkte anfangs allgemein befestigend bei ziemlich lebhaftem Geschäft, später waren Fonds und Banken durch Realisierungen gedruckt. Rio Tinto fest.
(Schluß ⸗Kurse.) 30 amort. Rente ob, 900, 3 o/o Rente 102565, Italienische o/ / Rente 9l, 10, 40, ungarische Geldrente —— 400 Russ. 89 — — 30 /g Russ. 1891 95,20), 4 9υ unf. Egypt. 1093,40, 40½ spantscke äußere Änleihe 5sz, B. ottomane b2b, , B. d. Paris Sol, 9, Debeers 739 00, Credit foncier = Huanchaca⸗A. 88, 9), Meridional⸗A. 624.00, Rio Tinto. A. 630, 00, Suejkanal⸗ A. 3363, Cröd. Lyonn. 768.00. Banque de . 3670, Tab. Ottom. 323 00, Wchs. a. Tt. Pl. 1223,
ondon Wch. k. 26,2, Cheq. 9. London 25,25, Weh. Amst. k. 206,566, do. Wien k. 208 25, do. Madrid k. 396,50, Wch. a. Italien 5, Portugiesen — —, Portug. TabackDbl. 450 00, 400 94 er Ruff. 6b, 75, Privatdiskont — 31 0½ Russ. A. 100,00, 30 / Ruffen neue, 92,26.
— Getreidemagrkt. (Schlußbericht) Weizen ruhig, pr. November 21,10, pr. Dezember 21. 35, pr. Fanuar-April 21, S5, pr. März, Juni 2240. Roggen ruhig, pr. November 14,50, pr. März⸗Juni 1460. Mehl matt, pr. Noͤpember 46,29, pr. Dezbr, 46,40, pr. Januar -⸗April 46,85, pr. Märj⸗Junt 47,35. Rüböl ruhig, pr. November 60. pr. Dezember 5h, pr. Januar -April ot, pr. Mai 606. Spiritus ruhig, vr. November 32, pr. Dezember 321, pr. Januar April 33, pr. Mat, August 343.
— Rohzucker (Schluß) ruhig, 88oso loko 2594 A251. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 pr. 106 kg vr. November 271, pr. Dezember 276, pr. Januat ˖ April 283, pr. März Juni 2535.
zum Deutschen Reichs⸗
M 28G.
Sandel und Gewerbe.
Liverpool, 24. November. (W. T. B.) Baum wolle, Umsatz Spekulation and GCxport 500 B. lan November · Dezember 410 / . uss Verkäuferpreig, Dezember Januar 4ö/s, Käuferpreis, Januar⸗ Februar 4! / s do., Februar ⸗Märr 45/0. — 41ss do., März⸗ April 4656. , Verkäuferpreis, Mai⸗FJuni 47er — 48/6. do., Juni ⸗Juli 48, do., Juli⸗Auguft 482.6 — 49g. d D Getreide markt. Weizen 1 d., Mats 3 d. niedriger. Mehl flau. Nanche ster, 24. Nopember. (W. T. B.) 121 Water Taylor 5k,
30r Water Taylor 7h, 20r Water Leigh 68. 30r Water Clapton 6e z32r Mock Brooke 78, 40r Mapoll 71, 45 Medio Wilkinson 8s, 32r Warpeopg Lees 65 36r Warycops Rowland ö . ouble Qualität 115, 323 116 vards 1620 16 grey Printerg aus 32r 46
Roheisen. numbers warranta a8 sö. 55 d. Ruhig. — (Schluß) Mired number warranto 43 sh. 75 d. Warrants Middlesborough II 460 sh. 6 d. (W. T. B.) London (3 Monate) 95,30, do. Amsterdam do. — —, do. Berlin 37,15, Privatdiskont 6, Russ. 4 00 Staattznente 99, do. 40̃0 Goldanleihe v. 1889 1. Serie 163, do. 40, Goldanleihe v. 1894 6. Serie 1855, do. 33 9, Goldanl. v. 1894 do. 5o/J Prämien ⸗Anleihe do. H YoG do. von 1866 2555, do. H o/ Pfandbriefe do. 40/0 Bodenkredit⸗ Pfandbriefe 1533, St. Petersburger Privat⸗Handelsbank J. Em. 537, do. Diskontoban 737, do. Internat. Handelsb. J. Em. 655, Russ. Bank far aut wärtigen Handel 482, Warschauer Kommerzbank bööb.
Roggen loko 5,25. Hafer loko 3, 15. Leinsaat loko 9, 75. Hanf loko — Talg loko 47,56,
8000 B., dannn für Middl. ameritantsche Ltetrcungen Ruhig.
441i do., April Maj
Wellington 74, 40r Double Weston 88ę, or
163. Ruhig. Glasgow, 24. Noyember. (W. T. B.) St. Petersburg, 24. November.
do. 45,24, do. Paris do.
—, do. 3 0o Goldanl. von 1894 —, von 1864 2953, Adelsbank⸗Loose 2138,
— Produkten marki Weizen loko 950.
pr. August —.
0.
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 25. November
20, Jo /
Ruhig. ; — Getreidemartt.
do. auf Termine ruhig, do. pr. Juli —.
Antwerpen, 24. November. Weizen ruhig. C Petroleum.
Jan. März 185 Br.
garine ruhig. New⸗JYJork, 24. November.
öffnete fest und lebhaft.
36r Warpcoyt courante
Mixed betrug 150 000 Stück. Wechsel ausländische Rechnung statt frage fast dur
Schluß · Kurse.)
auf Berlin (60 Tage) 948,
24 er Russen (6. Em.) 1003, 40 /9 Russen v. 1894 634, Konv. Türken oll. Anl. 986, 5 Co Trangp.⸗Obl. L er, vaal 227. Warschau⸗ Wiener —, Marknoten 59,27, Russische Zoll⸗ kupons 192. Wechsel auf London 12,08.
Weizen auf Termine fest, Novbr. —, do. pr. März 194, do. pr. do. pr.
— Java⸗Kaffee good ordinary 52. — Bancaziun 3654
(W. T. B.) Getreidemarkt. Roggen weichend. Hafer ruhig. Schlußbericht. Raffiniertes Type weiß loko 186 bez, u. Br., per November 181 Br., per Januar 185 Br., per Ruhig. — Schmalz per Novbr. 53, Mar-
. Später wurde die Spekulation lustlos, die Kurse gaben nach und der Schluß war schwach. Der Umsatz in Aktien
Die Stimmung für Weizen war bei Eröffnung des Marktes infolge unerwartet ungünstiger Kabelberichte träge. Bald nachher besserte sich die Haltung ganz erheblich, da umfangreiche Käufe für
i n und Spekulanten aus dem Westen große nl def. machten. — Mais fiel infolge geringer Platznach= weg und schloß stetig.
Geld sür Re ür andere Sicherheiten do. 3, Wechsel auf London (60 Tage) 4, 8z, Cable Transfers 4,865, Wechsel auf Paris (60 Tage) bai, do. Aichifon Tepefa . Santa g 144, Canadian Pacifle Aktien 57, Zentral Pacifie Aktien Milwaukee & St. Paul Aktien 758, Denver C Rio Grande Preferred 44, Illingis Zentral Aktien 94, Lake Shore Shares 152, Louiß- dille &. Nashville Aktien 50t, New. Jork Lake Erie Shares 16 New⸗gork Zentralbahn 941, Northern Pacific referred 253, Norfoll and Western Preferred 174, Philadelphia and Reading 5 6ο J. Inc.
6 osg Trangz⸗ Ruhiger.
do. pr.
Mat —. Roggen lolo —, März 112, do. pr. Mat 114,
Gerste träge.
(W. T. B.) Die Börse er⸗
November 23. gierungs bonds, Prozentsatz 2, do.
London 8* / n
6 Aktien 16, Chicago
ländis
Waaren bericht. do; do. in New-⸗Orleanz 75sis, Petroleum Stand. white in New⸗J 6,60, do. do. in Philadelphia 6,35, do. rohes do. Pipe line Certif. ber Novpbr. 110, Schmalz Western steam 42373, do. Rohe K Brothers 455. Mair per Nobember 294, per Dezemher 296, per Mai 333. dember 88 , do. per Dezember 883, do. per März S9, do. per Mai 876. Getreidefracht nach Livervobnl 45, Kaffee fair Oio Nr. 7 10, do. Rio Nr. 7 per Dezember 925, do Rio per Februar 9 30, Mehl, Spring⸗Wheat cleartz
Weizen ⸗Verschiffungen der ᷣ atlantischen Häfen der Vereinigten Staaken nach Großbritannien 133 000, do. nach Kontinents 609, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 86 009, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Brts.
Chicago, 24. November. wenigen Reaktionen während des ganzen Börfenverlaufes infolge un⸗ bedeutender Ankünfte im Nordwesten, guter Platznachfrage und auf Bradstreets⸗ Berichte. — Maig infolge schwacher ausländischer Märkte und geringer Exportnachfrage durchweg fallend.
Weijen pr. November 794, do. pr. Dezember 783. Matt pr. — Schmalj vr. Nobember 3 80, do. vr. Januar 4023. Spech short elear 4. 00.
Rio de Janeiro, 74. November.
ernannt, welche die Anschauungen der Kolonie darlegen sollen. Nr. 278 d. BI.)
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger
E896.
Bde. 496, Union Pacifie Aktien 104, 40 Vereinigte Staaten Bond pr. 1925 11946, Silber, Commercial Bars 65. Tendenz für Geld:
Baumwolle ⸗Preig in New Hork 9
6g Cases) 7. Hb,
Rother Winterweizen 973, Weizen per No—⸗
3,50, Zucker 23, Zinn 12,90, Kupfer 11,40. f letzten Woche von den
Frankreich —ů do. nach anderen Hafen des
(W. T. B.) Weizen stieg mit
Pork vr. November 6,573. (B. T. B.) Wechsel auf
Buenos Aires, 24 November. (W. T. B.) Goldagio 184.20. Port ⸗Louis, 24. November. zufolge wünscht die Insel Mauritius sich den Vorstellungen der Westindischen Kolonien bei der britischen Regierung wegen der au s⸗ en, Zuckerp rä ien anzuschließen und hat Abgesandte
Einer Meldung des „R. B.“
(Vgl.
1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, . u. derg
3. Unfall- und Invaliditäts- ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften J, u. Aktien · Gesellsch. 7. Erwerbs ⸗ und
8. Nieder assung 2c. von Rechtsanwalten.
9. Bank⸗Auswelse.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
enossenschaften.
irthschafts⸗
— — — — — * —
) Untersuchungs⸗Sachen. 50783 Steckbrief. Gegen den Buchhändler, Kolporteur August Ferdinand Fischer, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Gnesen vom J. Februar 1885 wegen Betruges erkannte Gefängnißstrafe vön 3 Monaten vpollstreckt werden. Es wird um Strafpollstreckung und Nach⸗ richt zu den Akten IV. D. 568 / Sa ersucht. ꝛc. Fischer ist am 1. August 1850 zu Eutzsch, Kreis Witten berg, geboren, hat vor etwa 11 Jahren in Berlin am Viehhof Nr. 1 gewohnt, ist nach Amerika aus—⸗ ewandert und soll wieder nach Berlin zurückgekehrt ein und dort Verbindungen unterhalten. IV. D. 56s / 4. Gnesen, den 13. November 1896. Königliches Amtsgericht.
sõᷣoꝛsi] Offenes Strafvollstreckungsersuchen.
Durch das vollstreckbare UrtheiUl der JI. Straf— kammer des Königlichen Landgerichtg zu Guben vom 6. Oktober 1896 sind die nachgenannten Personen:
1) Martin August Kusior, geboren am 6. Ok— tober 1870, im Venutschen Reich zuletzt in Leimnitz (Kreis Züllichau⸗Schwiebus) wohnhaft gewesen,
2) Johann Karl Hermann Vietz, geboren am 21. Februar 1870, im Deutschen Reich zuletzt zu Oggerschütz (Kreis Züllichau⸗Schwiebus) wohnhaft gewesen,
3) Max Gustav Paul Schaeffer, geboren am 29. März 1876, im Deujschen Reich zuletzt zu Züllichau wohnbaft gewesen,
4) Friedrich Karl Gustab Krüger, geboren am 24. September 1873, im Deutschen Reich zuletzt zu Fünfeichen (Kreis Guben) wohnhaft gewesen,
5) Georg Max Fest, geboren am 21. März 1873, im Deutschen Reich zuletzt zu Guben wohnhaft ge— wesen,
62 Emil Gustav Paul Hampel, geboren am 6. Januar 1873, im Deutschen Reich zuletzt zu Guben wohnhaft gewesen,
7 Paul Max Samuel, geboren am 16. April 1873, im Deutschen Reich zuletzt zu Guben wohn— haft gewesen,
8) Eduard Gustav Otto Sauermann, geboren am 17. März 1873, im Deutschen Reich zuletzt zu Guben wohnhaft gewesen,
9) Friedrich Gustay Paul Schulz, geboren am 22. Oktober 1873, im Deutschen Rei zuletzt zu Guben wohnhaft gewesen,
wegen Wehrpflichtverletzung, Vergehen gegen § 140 Nr. J des Strafgesetzbuchs, je mit 166 5 Geld⸗ strafe, an deren Stelle im Unvermögensfalle für je 5 A 1 Tag Gefängniß tritt, bestraft.
Es wird um Strafpollstreckung und Nachricht zu den Akten gegen Kusior und Genossen, III. M. I I6. 96, ersucht.
Guben, den 17. November 1896.
Der Erste Staatsanwalt: Dr. Benedix.
38579
I) Franz Stulier, geboren am 8. November 1873 zu, Särchen, Kreis Kalau, evangelisch, zuletzt in Särchen,
2 Johann Kielow, geboren am 30. Januar 1872 zu Turnow, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt
n 3
3) Karl Wilhelm Ferdinand Pahl, geboren am 22. Juni 1873 zu Peéltz, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Peitz, ;
4) Friedrich Hannusch, geboren am 21. Sep⸗ tember 1874 zu Drachhausen, Kreis Kottbus, evan— gelisch, zuletzt in Drachhausen,
5) Heinrich Albert Ferdinand Müller, geboren am 19. Oktober 1874 zu Kahren, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Kahren,
6) Paul Wilhelm Max Kienast, geboren am
— — 2
28. September 1874 zu Sandow, Kreis Kottbus, zuletzt in Kottbus,
7) Heinrich Hannusch, geboren am 2. März 1873 zu Drachhausen, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Drachhausen,
8) Friedrich Karl Lobeda, geboren am 28. De⸗ zember 1874 zu Schönhöhe, Kreis Kottbus, evan— gelisch, zuletzt in Schönhöhe,
9) Friedrich Paul Neumann, geboren am 26. Oktober 1874 zu Schönhöhe, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Schönhöhe,
10 Reinhold Domehl, geboren am 26. Januar 1874 zu Schorbus, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Schorbus,
11) Christian Kuhla, geboren am 18. Mai 1874 zu Sielow, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Sielow,
12) Martin Friedow, geboren am 2. Juli 1874 zu Tauer, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Tauer,
13) Friedrich Schwieg, geboren am 18. Oktober 1874 zu Tauer, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Tauer,
14) Johann Karl Paul Rüdiger, geboren am 15. März 1871 zu Forst, Kreis Sorau, evangelisch, zuletzt in Kottbus,
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab— sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §z 140 Abs. 1 Nr. 1 Reichs. Straf⸗Gesetz⸗Buchs.
Dieselben werden auf den 12. Januar 1897, Vormittags 9 Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Kottbus zur Haupt— verhandlung geladen. .
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von den Zivil⸗Vorsigenden der Königlichen Ersatz⸗ kommissionen zu Kalau vom 20. Februar 1896, zu Tottbus vom 25. März 1896 und zu Sorau vom 29. August 1896 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver⸗ urtheilt werden. Aktenzeichen: M. 121596.
Kottbus, den 23. September 1896.
Der Erste Staatsanwalt.
50782 Beschlusß.
In der Strafsache gegen den praktischen Arzt Dr. Julius Niemack aus Kosten, zur Zeit flüchtig, wird auf Antrag der Königlichen Staafsanwaltschaft das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des An⸗ eschuldigten, gegen den die Voruntersuchung wegen Sittlichkkeitsperbrechens, dessen er dringend verdächtig ist, eröffnet ist, gemäß § 332 Strasprozeßordnung mit Beschlag belegt. III. J. 1918/96.
Lisfsa i. P., den 27. Oktober 1896.
Königliches Landgericht. J. Strafkammer.
) Aufgebote, Zustelnngen und dergl.
60787 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 103 Nr. 4062 auf den Namen des Zimmerpoliers Otto Schulze hier eingetragene, zu Berlin in der Straße Alt. Moabit Nr. 44 be⸗ legene Grundstück am 22. Jannar 1897, Vor- mittags 10 ühr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C. Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 11,27 a mit 14 400 4 Nutzunge⸗ werth zur. Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. Jannar 1897, Nachmittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 102. 96
liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Berlin, den 16. November 1896. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.
50788 Zwangs versteigernng.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt⸗Schöneberg Band 17 Nr. Sol auf den Namen des Fuhrherrn Fritz Petruschke eingetragene, zu Berlin, Bülowstraße Nr. 79, belegene Grundstück in einem neuen Termin am 2X. Dezember 1896, Vormittags AO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrich⸗ straße 13, Erdgeschoß, Flügel G., Zimmer 46, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 3 a 84 m mit S500 S . werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Dezember 1896, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 93. 96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.
Berlin, den 17. November 1896.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
50789 Zwang sversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 141 Nr. 6433 auf den Namen des Came me e Emil Rietz zu Berlin eingetragene, hierselbst, Vinetaplatz Nr. 4. belegene Grundstück am 22. Januar 1897, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge—⸗ richt, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel G., Zimmer 40, versteigert werden. Bas Grundstück ist bei einer Fläche von 3a 41 dm mit 7100 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. Jannar 1897, Vormittags Lü Uhr, ebenda vertündet werden. Die Akten 88 K. 104. 96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.
Berlin, den 19. November 1896.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
(60790 Zwang sversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 163 Nr. 4976 auf den Namen des Maurermeisters Robert Kuns hier eingetragene, zu Berlin, Schliemannstraße 3b. belegene Grundstük am 18. Januar 1897, Vormittags EO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C. Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist II,89 a groß und mit 14100 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Januar 1897, Vormittags Ii Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 57 K. 124. 96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.
Berlin, den 20. November 1896. ̃
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87. 50791 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 17 Nr. 974 auf den Namen des Möbelhändlers Emil Heyn hier, jetzt zu Pankow eingetragene, in der Plantagenstr., nach dem Kataster Nr. 5h belegene Grundstück am 26. Jaunar E887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., 6 386, versteigert werden. as Grundstück ist bei einer Fläche von 7,97 a mit 5150 4 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichts« tafel. Das Urtheil über die ee, des Zu schlags wird am 25. Jannar 18927, Nach⸗
mittags 124 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 1653. 96 liegen in der Gerichts- schreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.
Berlin, den 20. November 1896.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 865. 60793
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach zurch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangs versteigerung des dem Gastwirth H. Hagelstein zu Schwerin gehörigen Wohngrundstückz Nr. 637 an der Schusterstraße da—⸗ selbst mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 3. Februar E897, Vormittags 11 Uhr,
27) zum Ueberbot am Mittwoch, den 24. Fe⸗ bruar 1897, Vormittags 11 ühr,
im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichts aal) des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. Auslage der Verkauft⸗ bedingungen vom 14. Januar 1897 an auf der Gerichts- schreibere! und bei dem zum Sequester bestellten Rechts anwalt Dr. jur. Rud. Faull hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Be—= sichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.
Schwerin i. Meckl., den 19. November 1896.
Großherzogliches Amtsgericht.
507921
In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse zu Blanken . burg, Klägerin, wider die Ehefrau des Gärtners Jacobi, Bertha, geborene Scharfscheer, hierfelbst, Beklagte, wegen Gerichtskosten, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des der Be— klagten gehörigen Wohnhauseg No. ass. 938 hie- selbst. — eingetragen Band V Seite 77 des Blankenburger Grundbuchs, jum Zwecke der Zwangö⸗ versteigerung durch Beschluß vom 15. dieses Monat verfügt, auch die Fintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am selbigen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 16. Februar 1897, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst angesetzt, in welchem die Hypothelgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben.
Blankenburg, den 17. November 1896.
Herzogliches Amtsgericht. H. Sommer.
76666] Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender, angeblich ver ⸗ brannter bejw. abhanden getommener Schuldver schreibungen der preußischen konsolidierten Staatz. anleihe beantragt:
I) der 40,½ von 1881 Litt. G. Nr. 230 g9g3 über 1009 46, von Frau verw. Brauch, Anna, geb. Maus, zu Badenheim (Rheinhessen),
2) der 35 oo von 1885
Litt. D. Nr. 45 5627 über 500 M,
Titt. B. Rr. 25 147 über 66 M, von dem Kaufmann Joseph Labaschin zu Berlin, Elsasserstraße 72 (als Zessionar der Erben des Sprachlehrers Albert Carl August Röhr), vertreten durch den Rechtsanwalt Zade zu Berlin,
3) der 40j0 von 1884 Litt. H. Nr. S0 502 über 150 , von dem Lehrer Otto Hunold zu Potsdam, Alte Louisenstr. 27 p. (als Erbe seines Vaters, des ö Heinrich Hunold, wohnhaft gewesen zu
otsdam).
6 Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestens in dem auf den R. Upril 1897, Vorm. II Uhr, an Gerichtsstelle, zur Zeit Neue Friedrichstraße 13 ef Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Auge otstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Schuldverschreibungen vorzulegen, widrigenfalls diese Urkunden für kraftlos werden erklärt werden.
Berlin, den J. März 1896.
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 81.