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London, St. Petersburg, Wien, Wa
Ministerium des Innern.
Um die Berichte der den S , 6 in hington und Buenos Aires zugetheilten land- und forstwirthschaftlichen Sachverst ändigen einem möglichst weiten Kreife von Inter— essenten zugängig zu machen, werden seitens des Auswärti en Amts der Deutschen Landwürthschafts-Gesellschaft, deren Mit⸗ glieder, etwa 11 000 an Zahl, sich Üüber ganz Deutschland verbreiten, die geeignet befundenen Berichte zum Zwecke der Veröffentlichung zugestellt werden. Die „Deutfche Landwirth⸗ schafts-Gesellschaft“ wird alsdann die bezeichneten Be⸗ richte, und zwar in der Form von Beilageheften zu den von der Gesellschaft herausgegebenen, im Monat Juni einmal, in allen äbrigen Monaten zweimal erscheinenden Mit⸗ theilungen“ veröffentlichen. Die „Mittheilungen“ nebft Bei⸗ lageheften find im Buchhandel (Verlagsbuchhandlung P. Parey, . Hedemannstraße Nr. 10) käuflich; der Ladenpreis für ie Nummer wird 50 , das Jahresabonnement 10 MS be⸗ tragen. Die den Regierungen der Bundesstaaten unterstellten gef fen können die Mittheilungen“ einschließlich der Bei⸗ lagehefte zu ihrem amtlichen Gebrauche für den Vorzugspreis
von 5 M im Jahresabonnement beziehen.
Berlin, den 9. November 1896 Der Minister des Innern. In Vertretung: Braunbehrens.
An sämmtliche Herren Ober⸗-Präsidenten.
Bekanntmachung.
Am 22. April 1897 findet die Aufnahmeprüfung in das Königliche Seminar für Lehrerinnen und Srzieherinnen in Posen statt.
Wegen der näheren Bedingungen haben fich die be— treffenden Aspirantinnen an den Königlichen Seminar⸗-Direktor, Schulrath Baldamus in Posen zu wenden.
Posen, den 23. November 185.
Königliches Provinzial⸗Schulkollegium. Freiherr von Wilamowitz-Möllendorff.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. November.
„„Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich, wie ‚W. T. B.“ aus Kiel meldet, gestern Mittag nach der Rückkehr von See mittels Pinasse nach der Kaiserlichen Werft, um den daselbst im Dock liegenden Panzer „Baden“ uu besichtigen. Im Anschluß daran nahmen Selne Majestãt en daselbst im Bau befindlichen Kreuzer erster Klasse „Ersatz Leipzig“ in Augenschein und fuhren sodann nach der Germania— werft, wo der brasilianische Torpedojäger „Caramuru“ unter Führung des Ober⸗Bauraths Rauchfuß und mehrerer brafilianischen Offiziere besichtigt wurde.
Heute Vormittag um 16 Uhr begaben Seine Majestãt der Kaiser Sich in Begleitung der Admirale von Knorr und Hollmann und des Kontre-Admirals Oldekop vom Bord des Panzers „König Wilhelm! an Bord des Torpedo⸗ Schulschiffs „Friedrich Carl“, welches hierauf zu Torpedo⸗ Schießübungen nach der Strander Bucht in Ses ging. Um 1216 Uhr kehrten Seine Majestät an Bord des Panzerschiffs „König Wilhelm“ zurück.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin trafen heute früh um 7i / Uhr, aus Plön zurückkehrend, auf der Wildparkstation ein und begaben Sich von dort nach dem Neuen Palais.
Der Kaiserlich türkische Botschafter Galib Bey mird, wie aus der im amtlichen Theile der heutigen Nummer d. Bl' veröffentlichten Ansage hervorgeht, nunmehr die zum Aller— höchsien Hofe gehörigen oder daselbst vorgestellten Herren empfangen. Dieser Empfang wird am Dienstag, den J. De⸗ ember 18696 Abends von 9 bis 11 Uhr, stallfinden. Der
nzug ist: für die Herren vom Militär in kleiner Uniform, für die Herren vom Zivil in Frack mit Srdensband Üher der ste.
Der Bun desrath versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für andel und Verkehr und für Justizwesen, sowie die vereinigten usschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen.
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Durch das unerwartet erfolgte Hinscheiden des Kaiserlichen Geheimen Admiralitäte⸗Raths a. D. Brix, nichtständigen Mit⸗ gliedes des Kaiserlichen Patentamts, ist das Patentamt von einem schweren Verlust betroffen worden. Der Verstorbene, welcher dem Patentamt seit dessen Bestehen angehörte, war ein Mann von reichen Gaben des Geistes und Gemüths, von un⸗ ermüdlicher Hingabe an den Dienst, gerechtem Sinn und ge⸗ winnender Liebenswürdigkeit.
Das Kaiserliche Patentamt wird dem seiner Wirksamkeit 1 plötzlich Entrissenen ein bleibendes, ehrenvolles Andenken ewahren.
Nachdem der Kaiserliche Geschäftsträger in Bukarest von . einen ihm bewilligien Urlaub angetreten hat, ungiert daselbst bis auf weiteres der zur Vertretung dorthin entsandte Zweite Sekretär bei der Kaiserlichen Botschaft in onstantinopel von Below⸗Saleske als Geschãfts träger.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich badische Geheime Rath, Ministerial-Direktor Dr. Schenkel
ist hier angekommen.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine . S. M S. „Sto sch‘, Kommandant Kapitän zur See Thiele (Augu t), gestern in Syracus an⸗ gekommen und beabsichtigt, am 9. Dezember nach Korfu in See zu gehen.
Baden.
Die Forischritte in der Genesung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs sind, der „Karlsr. Ztg. zufolge, befriedigend. Hei entsprechender Witterung kann Höchstderselbe während der Mittagsstunden kurze Zeit im Freien auf dem . zubringen, was auf die Hebung der Kräfte günstig einwirkt.
Sessen.
Der Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin ist gestern im ganzen Lande in festlicher Weise begangen worden. In Darmstadt hatten die öffentlichen und zahlreiche Priwvät— gebäude Flaggenschmuck angelegt. Vorgestern Abend fand großer Zapfenstreich und gestern früh Reveille flatt. Um g Uhr konzertierte vor dem Neuen Palais die Kapelle des 1. Großherzoglich . Dragoner⸗Regiments (Garde-Dragoner5 Nr. 25.
n sämmtlichen Kirchen wurden Festgottesdienste abgehalten. Die Schulen begingen den Tag durch Festakte mit entsprechenden, von patristischem Geiste durchdrungenen Ansprachen. Um 12 Uhr . auf dem Paradeplatz Paroleausgabe im Anschluß an
ie Wachtparade statt. Um 1 Uhr wurde im Neuen Palais das Luncheon eingenommen, während dessen die Kapelle des 1. Großherzoglich Hessischen Jnfanterie⸗- (Leib-⸗Garde⸗) Re— giments Nr, 115 konzertierte. Die Beamten und Bürger ver⸗ einigten sich um 2 Uhr zum . im Saalbau, die Offizierkorpßs um 4 Uhr zu Festessen in ihren Kasinos. Abends fand im Großherzoglichen Hoftheater eine Festvorstellung und nach derselben im Neuen Palais Thèé dansant statt.
Braunschweig.
Seine Königliche . der Prinz Albrecht von ,, Regent des Herzogthums Braunschweig, und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Albrecht sind gestern zu dauerndem Aufenthalt wieder in Braunschweig eingetroffen.
Oefterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser und König empfing, wie W. T. B.“ meldet, heute Vormittag im Thronsaale der Ofener Königsburg die Mit— glieder des ungarischen Reichstages und eröffnete den Reichstag mit einer Thronrede. In derselben wird zunächst hervorgehoben, daß außer der Fesistellung des nächstjährigen Voranschlags vor allem das Zoll⸗ und Handelsbündniß beider Staaten der Monarchie, die Quote und die Bank angelegenheit sowie zahlreiche sonstige wirthschaftliche Fragen, namentlich die Verzehrungssteuer, zu regeln sein würden. Die Thronrede drückt die zuversichtliche Hoffnung aus, daß es bei gegenseitiger Berücksichtigung der bestehenden Verhältnisse und der materiellen Kraft beider Theile sowie im Hinblick auf jene politischen Interessen, welche auf der Machtstellung der Monarchie beruhen, gelingen werde, alle diese Angelegen⸗ heiten rechtzeitig zu allseitiger Beruhigung zu lösen. Auch das finanziell Uebereinkommen zwischen Ungarn und Kroatien werde zu erneuern sein. Eine weitere hochwichtige Aufgabe werde die Verwaltungsreform sein, deren Inangriffnahme und Durchführung das Interesse des Landes nunmehr ge⸗ bieterisch fordere. Die Thronrede kündigt dann eine größere Reihe von Gesetzentwürfen an, unter denen esonders hervorzuhehen sind: die Entwürfe eines allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches und eines Gesetzes, be— treffend die katholische Kirchenautonomie. Die Förderung des Binnenhandels und der Industrie, heißt es dann weiter, sowie die Förderung der Konkurrenzfähigkeit des Kleingewerbes, die Investitionen der Staatsbahnen, die Weiterentwickelung des Eisenbahngesetzes, die Besserung der Lage der Landwirth⸗ schaft, die Erhöhung der Widerstandsfähigkéit des Großgrund⸗ besitzes bildeten für die Regierung den Gegenstand fort⸗ währender Vorsorge. Zur Erreichung dieses Zweckes seien verschiedene Verfügungen geplant, u. a. betreffs der Verstaat— lichung des Veterinärwesens, der Sicherung des Verkehrs mit Thieren, der Entwickelung des Kreditwesens und der Hebung der Viehzucht. Auf dem Gebiete des Finanzwesens werde eine der wichtigsten Aufgaben die Beendigung des großen Werkes der Valutaregulierung und die Aufnahme der Baarzahlung sein. Weiter kündigt die Thronrede eine Reform der direkten Steuern an, welche eine dauernde Erstarkung der auch jetzt vollkommen be— friedigenden Finanzlage herbeiführen werde, ferner eine Vorlage, betreffend eine Militär⸗Strafprozeßordnung, in, welcher, soweit dies ohne Schädigung des militärischen Dienstes und der Subordination möglich fei, die Grundsãätze der modernen Rechtswissenschaft zur Geltung gelangen sollten, und endlich eine Vorlage, betreffend die Bestrafung de Verraths militärischer Geheimnisse und der Spionage.
Frankreich.
Der Zollkommission der Deputirtenkammer ist gestern der Gesetzentwurf über die Zuckersteuer zugegangen, den der Vorsitzende der Kommission Graux ausgearbeitet hat. Der Entwurf sieht eine Fabrikatsteuer für Rohzucker und raffinierten Zucker vor, welche die nöthigen Mittel für die Ge⸗ währung von Ausfuhrprämien liefern? soll. Da heute der Ministerrath über den Graux'schen Gesetzentwurf berathen wird, beschloß die Kommission, erst am Freitag über den Entwurf Beschluß zu fassen.
Der Senator und frühere Botschafter in Bern Arago ist gestorben.
NRuszland.
Zu Ehren des xussischen Botschafters in Konstantinopel von Nelidow fand, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Abend in St. Petersburg bei dem deutschen Botschafter Fürsten Ra dolin ein Diner statt, an welchem auch die da⸗ selbst anwesenden Botschafter, der Ober⸗Zeremonienmeister Fürst Dolgoruki, der Chef des asiatischen Departements Graf Kapnist und zahlreiche andere hohe Würdenträger theilnahmen.
Italien.
Der König von Serbien traf 3 Mittag in Rom ein und wurde am Bahnhof von dem 6 von Italien empfangen. Die Herrscher umarmten und ßten sich wieder⸗
holt und schritten hierauf die Ehren⸗Kompagnie ab, während die Musik die serbische Hymne spielte. Nachdem der König Humbert dem König von Serbien die Minister, die Vertreter des Senats und der Kammer und andere Würdenträger vor— en,. hatte, begaben sich die beiden Monarchen, von einer
ürgssier⸗Eskorte geleitet, nach dem Quirinal. Auf dem Wege dorthin bildeten die Truppen Spalier, und eine zahlreiche Volkz⸗ menge bereitete den Majestäten auf der ganzen Fahrt lebhafte gin engen, Im Quirinal empfing die Königin, von ihren
ofdamen umgeben, den König Alexander. Gestern Nach⸗ mittag hatte der König Humberk eine lange Unterredung mit dem König von Serbien. Am Abend fand im Buirinal ein Galadiner statt.
Amerika.
Aus Havanna wird gemeldet, der General Weyler habe einem Bexichterstatter gegenüber erklärt, der Führer der Aufständischen Ma ceo habe nur 6000 örtlich zerstreute Mann⸗ schaften zur Verfügung, die von den Truppen im Gebirge fortwährend verfolgt würden und Mangel an bebins lcft litten. Er selbst sei in dringenden Geschäften nach Havanna zurückgekehrt, werde aber bald wieder nach ber Proyvinz Pinar del Rio aufbrechen, welche er von den Schaaren Maceo's befreien wolle, da er dieselben für wenig bedeutend halte. Die Auf⸗ ständischen hätten eine Abschwenkung nach dem östlichen Theil der Insel versucht.
Asien.
Weiteren aus Teheran eingegangenen Nachrichten zu⸗ folge wird der Posten eines Großvezirs vorläufig nicht besetzt werden. Der gestern vom „Reutersschen Bureau“ als Muschir ed⸗Dou leh bezeichnete neu ernannte Minister des Aeußern ist, 26 „W. T. B.“ zufolge, der ehemalige Botschafter Mosin
an.
Aus Tokio wird berichtet, ein japanisches Kriegs— schiff solle nach den Philippinen gehen, da die letzten Nach⸗ richten vom Schauplatze des Aufstandes beunruhigend lauteten.
Einer Depesche aus Manila zufolge hat der Komman⸗ dant Artega einen entscheidenden Sieg über die Auf⸗ ständischen davongetragen und ihnen einen Verlust von 1400 Mann beigebracht.
Afrika.
In dem Prozeß gegen die Schulden kasse verkündete gestern, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Alexandrien berichtet wird, der Präsident des Gerichtshofes, daß das Urtheil am 1. oder 8. Dezemher werde gefällt werden.
Der Beirath des egyptischen Finanz Departements Sir E Palmer legte gestern dem Ministerrath das Budget für 1877 vor. Die Einnahmen werden darin auf 10 235005 egypt. Pfund und die Ausgaben auf 10 230 000 Pfund geschätzt. Der sich ergebende Ueberschuß von 5000 Pfund enthält weder die zum allgemeinen Reservefonds gehörigen Summen, noch den aus der Konversion herrührenden Fonds; denn diese Ersparnisse find von nun an aus dem Budget ausgeschieden, da die Regierung nicht die freie Verfügung über dieselben hat. Nach Sir E. Palmer's Voranschlag ist für 1897 der Eingang zu dem ersteren Fonds auf 0 00, der zu dem letzteren auf 450 050 Pfund veranschlagt. Die Armee soll um 4 Bataillone Infanterie, 2 Schwadronen Kavallerie und eine Batterie vermehrt werden, deren Kosten die Provinz Dongola tragen soll. Die Regierung glaubt, die Ausgaben für diese Provinz, die sich auf 100 500 Pfund jährlich ö. ohne Störung des Gleichgewichts bestreiten zu önnen.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages und der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Auf der Tagesordnung der heutigen (133. Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher beiwohnte, stand zunächst die Interpellation der sozialdemokratischen AÄbgg. Auer und Genossen darüber, welche Schritte die Reichsregierung gethan habe, um die Verfügung des russischen Zolldepartements vom 22. August (3. September) d. J, betreffend die Zoll⸗ behandlung feiner Lederwaaren c, rückgängig zu machen.
Der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher lehnte die Beantwortung ab.
Trotzdem beantragte Abg. Ulrich (Soz) die Besprechung der Interpellation. Der Antrag wurde jedoch nicht hinreichend unterstützt.
Hierauf kam die zweite sozialdemokratische Interpella⸗ tion zur Verlesung, welche die Besteuerung der Konsumvereine im Königreich Sachsen betrifft.
Der Staatssekretär des Innern Dr. von Boetticher erklärte sich bereit, dieselbe zu beantworten, worauf bei Schluß des Blattes der Abg. Bebel die Interpellation begründete.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in seiner heutigen (5. Sitzung, in welcher der Finanz⸗Minister Dr. Miguel zugegen war, die erste Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Tilgung von Staatsschulden und die Bildung eines Ausgleichsfonds, fort.
Zunächst nahm wiederum der Finanz⸗Minister Dr. Miquel das Wort.
Bis Schluß des Blattes betheiligten sich an der Debatte weiter die Abgg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch fr. kons), von Eynern (nl), Frißen-Borken (Zentr.) und Möller (nl.).
Nr. 48 der, Vers ffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ beits amt“ vom 25. Rovember hat folgenden Inhalt: Personal⸗ Nachricht. Gesundheitsftand und Gang? der Volkskrankheiten. — gi , g. Maßregeln gegen Cholera 2c. — Degal. gegen Pest. —
esgl. gegen Gelbfieber. — Medizinalbericht von Württemberg, i894. — Gesezgebung u. s. w. (Deutsches Reich) Gehirn. Rücken marks⸗= entzündung der Pferde. — (Preußen. Jiehkinder. — (Reg. · Ben Minden) Brunnen. — (Bayern. Wesn. — (Sachsen. Weimar;) Sebammenwesen. — (Lübeck) Tuberkulose. — y, , infektion bei Viehtransporten. — (Kärnten.) Irrenwesen. — (Schwein) Tuberkulöse Thiere. — (Helgien ) Mug Jund Säfte von Pflanzen- stoffen c. — Gang der Thierseuchen in Norwegen, 3. Vierteljahr. = Zeitweilige Maßregeln gegen Thierfeuchen. (Beutsches Reich, Preuß.
Bentrke Königsberg, Düͤsseldorf, Neu⸗Südwales, West. Australien.) 3 über e Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 0900 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des
Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Grohßstãdte.
— Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Witterung.
Statistik und Volkswirthschaft.
Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets im Oktober 1896.
(Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amte herausgegebenen Oktoberhefte.)
A. Einfuhr im Oktober in Tonnen zu 1000 kg netto: 3562 699 gegen 3 201 560 im Oktober 1895, daher mehr 361 139. Hierunter Edelmetalle 69, übrige Artikel 3 562 630. Vermehrt hat sich hauptsächlich die Einfuhr von Abfällen um 25 946, ECisen und Eisenwaaren (29 264), Erden und Erzen ꝛc. (24 221), Getreide (207 782), Hol (42 225), Erdöl (12075), Kohlen (23 2955, während die Einfuhr von Steinen, Theer, Pech, Vieh, Wolle und Wollenwaaren nicht unerheblich zurückgegangen ist.
Die Gesammteinfußr in den 10 Monaten des Jahres 1896 be— trägt 30 009 888 gegen 26 664 752, daher mehr 3 336 136. Hierunter Getreide 5 060 120 gegen 4177 5651, daber mehr 882 569.
B., Ausfuhr im Oktober in Tonnen zu 1000 kg netto: 2370 358 gegen 2242 310 im Oktober 1895, daher mehr 123 013. Hierunter Edelmetalle 37, übrige Artikel 2370 321. Wefsentlich höher ist die Ausfuhr von Droguerle⸗ ꝛc. Waaren um 4157, Erden und Erzen (60 721), Kurzwaaren (509), Material- ꝛc. Waaren (26 237), Steinen und Steinwaaren (3855, Kohlen (60 897), Thonwaaren 457), während die Ausfuhr von Abfällen um 4599, Eisen und
isenwaaren um 4863, Getreide um 18 593 zurückgegangen ist.
Die Gesammtausfuhr in den 10 Monaten des Jahres 1896 be⸗ trägt 21 076 307 gegen 19 352 436, daher mehr 1723371.
Deutschlands Roheisenproduktion. .
Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Gisen⸗ und Stahlin dustrieller belief sich die Roheisenproduktion des Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat Oktober 1896 auf 54 402 t; darunter Puddelroheisen und Spiegeleisen 136 433 t, Bessemerroheisen 47 180 t, Thomasroheisen 288 735 t, Gießereiroheisen 382 S4 t. Die Produktion im September 1896 betrug 534 173 t. Vom 1. Januar bis 31. Oktober 1396 wurden produziert 5 263 5961 t.
Wohlfahrtseinrichtungen.
Der im Kreise Blumenthal, Regierungsbezirk Stade, be— stehende Spar und Bauverein wirkt in erfreulicher Weise zum Segen der arbeitenden Klasse unentwegt fort. Der Verein zählt zur Zeit 109 Genossen, von denen 91 dem Arbeiterstande angehören; die Zahl der gezeichneten Geschäftsantheile (on je 2060 MS) be⸗ trägt 144; eingezahlt sind hierauf bieher 15 000 M Fertig oder im Bau und vor Eintritt der schlechten Jahres zeit fertig zu stellen sind 110 Häuser, deren Buchwerth rund 440 C00 M, also im Durchschnitt 4000 * für das einzelne Haus, beträgt. Fertig und bezogen sind 94 Häuser, darunter 83 Erwerbs— und 12 Miethshäuser. Der Gesammtbestand an Grundbesitz beläuft sich auf 99 ha, von denen 44 ha den Vereinszwecken unmittelbar dienen, sei es als Bauland, sei es als Pachtland für die kleinen Landwirthschaften der Genossen; 12 ha sind zur Zeit für besetzte Baustellen verbraucht.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Magd eburg wird der ‚Voss. Zig. geschrieben, der dortige Magifstrat plane die Einrichtung eines städtischen Arbeitsamtes. Nach dem vom Magistrat ausgearbeiteten Entwurfe soll das Amt unter der Aufsicht des Magistrats von einer Kommission geleitet werden. Diese soll aus einem Mitgliede des Magistrats als Vorsitzendem und je fünf Arbeitgebern und Arbeitnehmern als Beisitzern be— stehen, von denen je drei von den Bessitzern des Gewerbegerichts und je zwei von der Stadtverordneten⸗Versammlung auf drei Jahre gewählt werden. Die Arbeitspermittelung durch das Arbeitsamt soll unentgeltlich geschehen. Vorläufig soll nur für männliche Arbeiter, Dienstboten und Lehrlinge Arbeit vermittelt werden. Für spätere Zeit soll auch die Errichtung einer Abtheilung für das weibliche Ge⸗ sinde in Aussicht genommen sein.
In Halle g. S. haben, einer Mittheilung des Vorwärts“ zu⸗ folge, in der Maschinenfabrik von Gustav Krebs sämmtliche Dreher, alle Schlosser bis auf zwei, feiner alle Schmiede und Zuschläger sowie die Fraiser, Hobler und Bohrer, ins gesammt 46 Mann, die Arbeit eingestellt. Die Ausständigen glauben Beschwerden gegen zwei neu angestellte Meister zu haben.
Aus Hamburg meldet W. T. B. zum Aus stande der Schauerleute und anderen Hafenarbeiter: Nachdem gestern früh diejenigen Arbeiter, welche am Montag und Dienstag gearbeitet hatten, sich wieder zur Arbeit eingestellt hatten, meideten sich etwa weitere 250 Leute, sodaß der Betrieb in vergrößertem Umfange auf⸗ genommen werden konnte. Mit Ausnahme einiger Dampfer, deren Ladung aus Getreide besteht, ruht auf keinem Schiffe die Arbeit. Mehrere Ewer“ führerbaase haben in Anbetracht des Umnstandes, daß infolge des Ansstandes nicht genügend Beschätigung vorhanden ist, Leute entlassen. Die Arbeiter der Kohlenfirmm H. W. Heidmann, welche mit ihrem Arbeitgeber einen vierzehntägigen Kontrakt ge⸗ schlossen haben, mußten heute Morgen, wie sie behaupteten, gejwungenermgßen die Arbeit niederlegen. Sie erklärten, daß sie nur 2 Tage feiern wollten. Da die Arbeitgeber hierauf nicht eingingen, so haben die Leute, die im Falle eines Kontrakt— bruchs ihre Spareinlagen bei Heidmann verlieren, bereits am Nach⸗ mittag ihre Thätigkeit wieder aufgenommen. Auch aus anderen Be— trieben werden ähnliche Falle gemeldet. 18 englische Arbeiter sind gestern an Bord des von Grimsby gekommenen Dampfers „Lutterworth⸗ hier eingetroffen, um Arbeit an= zunehmen. Mit dem nächften Dampfer kommt noch mehr Hilfs—
ersonal aus England nach der Elbe. Die Ewerführer haben hren Baasen am Dienstag ihre Forderungen zugestellt, welche eine Er— höhung von etwa 60 oo der bisher gezahlten Löhne betragen sollen. Da die Baase die Forderungen abgelehnt haben, traten, wie der „Vorwärtz“ meldet, gestern Abend 3000 Ewerführer dem Ausstande bet. In der gestrigen Vormittage sitzung des Lohn- und Ausstands⸗ Ausschusses machte der Vorsitzende Mittheilung über den Stand der Bewegung. Die Maschinisten, Krahnführer und Donkeyseute nahmen einen Beschlußantrag an, in dem sie sich mit den Schauerleuten solidarisch erklären und sich verpflichten, den Ausstand in jeder Be⸗ ziehung, eventuell durch Niederlegung der Arbeit zu unter— ku zen Auch die Hamburger Kesselreiniger haben die Arbeit niedergelegt. Es sind 4639 Ausftandskarten aus- gegeben worden. Von den Ausständigen sind organisiert 3655, nicht organisiert 844. Am Dienstag wurde auf 35 Schiffen gearbeitet. Der Schnelldampfer ‚Fürst Bismarck“ wird zur Aufnahme von Arbeitern hergerichtet. In den gestrigen beiden Versammlungen der Ewerführer und der Seeleüte wurde beschlossen, die Arbeit niederzulegen. Eine große Versammlung des Verbandes der
fenarbeiter, zu egg viele Hunderte wegen Ueberfüllung des aales keinen Einlaß mehr fanden, hat nach langer und ran? Debatte in Anbetracht des Ümftandes, daß bisher noch nicht alle Seltionen des Verbandes einen Beschluß Über die Stellungnahme um Ausftande herbeigeführt haben, die Abstimmung über die nkündigung eines allgemeinen Auctstandes bis zu einer auf Freitag anberaumten Versammlung vertagt. Es ge⸗ langte sodann ein an die Hamburger fenarbeiter ,, Flugblatt des englischen Arbeiterführers Tom Man zur Be prechung, in welchem , wird, 9. neun Zehntel der englischen Arbeiter den Verftoß der Hamburger Arbeiter freudig begrüßten. Tom Man
täth sämmtlichen Zweigen der Hamburger Hafenarbeiter, die
Arbeit so lange ruhen zu . bis alle ihre Forderungen be— willigt seien. Sämmtliche Genossen in Antwerpen, Rofterdam, Chriftianig, Gothenburg und den englischen Hafenplätzen feien zur Unterstützung vorbereitet. In der letzten Woche seien S0 Mann der Gewerlschaft beigetreten. Die Versammlung währte bis Mitter⸗ nacht; die Ruhe wurde nicht gestört. — Dle Meldung des Pariser Matin“, daß aus En gland Geld zur Unterstüͤtzung der Hamburger Schauerleute nach Hamburg gesandt worden sei, wird vom R. * als unbegründet erklärt.
In einer heute in Hamburg abgehaltenen Versammlung wurde die Anzahl der Ausständigen nicht verkündet. Die Zahl derselben soll rund 8000 betragen. Gestern wurde auf 27 Dampfern und auf einem Segelschiffe gearbeitet. Von Schweden und Gngland trafen mehrere Hampfer mit Arbeitern ein. Durch den Ausstand der Gwer—= führer ist das Heranbringen der Waaren an die Schiffe sehr erschwert; auch fehlen Leichterfahrzeuge, die jetzt von Kiel und anderen Orten beschafft werden. Der Rhederei. Verein fordert die Kaufleute auf, wegen des Ausstandes der Ewerführer die an dem Quais lagernden Waaren schleunigst durch Rollfuhrwerk abholen zu lassen. — Nach den in Hamburg eingetroffenen Meldungen sind in Bremen außer den Arbeitern der Lagerhausgesellschaft sammtliche Hafenarbeiter ausständig; in Kiel werden die Schauerleute morgen die Arbeit niederlegen.
Kunft und Wissenschaft.
Der erneute Wettbewerb um ein Denkmal für Her— mann von Helmholtz hierselbst ist nunmehr ins Werk gesetzt und die Bildhauer Herter, Janen sch und Lesfing zur Betheiligung eingeladen worden. Der Gelehrte soll stehend, im Talar dargestellt werden auf monumentalem, aber möglichst einfachem Postament, das mit Flachreliefs geschmückt werden darf. Als Standort ist etwa die Mitte des westlichen mittleren Rasenstücks im Universitäts. Vorgarten in Aussicht genommen. Dort soll das Denkmal so aufgestellt werden, daß seine Vorderseite der vorderen Rasenplatzecke am Mittelgang zu⸗ gewendet ist.
— Internationale Kunst⸗Ausstellung Dresden 1897. Der Buchdruckereibesitzer Alwin Arnold in Blasewitz, welchem der Alleinverkauf von Postkarten auf dem Ausstellungsrayon übertragen worden ist, hatte unter den Schülern der Dresdener Akademie der bildenden Künste einen Wettbewerb um Entwürfe zu Post« karten mit Ansichten ausgeschrieben. Es war hierauf eine 1 Anzahl von Entwürfen eingegangen. Den 1. Preis erhielt Herr Hugo J. Hartmann, den 2. und 3. Preis Herr J. V. Cissarz. Biese drei Entwürfe, sowie zwei weitere, welche Herr Arnold noch angekauft hat, sollen zur Ausführung gelangen.
— Die jüngst wieder aufgenommene Ausgrabung der römischen Stadtbefestigung von Trier förderte nördlich vom Amphitheater einen römischen Stadtthurm zu Tage. Derfelbe ist jwar bis in die Grundmauern zerstört, doch wird sich, wie die, Trierer Ztg.“ berichtet, seine Ausdehnung noch ziemlich genau feststellen lassen. Es war ein Rundthurm, der, wie die übrigen bie her ausgegrabenen Thürme, auf beiden Seiten über die Stadtmauerflucht vorsprang. Der Fund ist um so werkhvoller, als bisher auf der Strecke zwischen Amphitheater und Porta Nigra überhaupt noch kein Thurm bekannt war.
»Die Königin Luise in fünfzig Bildern für Jung und Alt“ von C. Röchling, R. Knötel und W. Friedrich. Verlag von Paul Kittel in Berlin SW. 47. Ganz- Calico⸗ Ausgabe Pr. 6 „M, mit Goldschnitt 8 „é; Volks⸗Ausgabe in Papp— band 3 M — Zu dem schnell volksthüͤmlich gewordenen Bilder⸗ buche „Der alte Fritz, das im vorigen Jahre zu Weihnachten er— schien, hat sich in diesem Jahre obiges Werk als würdiges Seitenstück mit gleich vornehmer Ausstattung und zu ebenso wohlfeilem Preise gesellt. Die Königin Luise lebt im Herzen des Volkes in unauslöschlicher Erinnerung fort als der Schutzengel Preußens, als das verklärte Sinnbild der guten Sache, für die unsere Ähnen in den Jahren 1813 bis 1815 in den Tod gingen, und als die Mutter des großen Kaisers Wilhelm J. Auf den in wohlgelungenem Aquarelltruck ausgeführten Blättern begleiten wir die Königin von ihrer Jugend an durch die glücklichen Tage, wo sie an der Seite König Friedrich Wilheim's III. dem deutschen Familienleben ein Vorbild wurde, in ihr stilles, segensreiches Wirken als Landesmutter, bis in jene schwere Zeit, wo sie, flüchtend vor dem fremden Eroberer, die Ostgrenze des Deutschen Reiches auf— suchen mußte. Dann zeichnen uns die Künstler mit ergreifender Wahr= heit die schweren Drangsale des Vaterlandes, aber auch jene erhebenden Beispiele der Tapferkeit, welche in den Annalen der Geschichte und des deutschen Heeres unverwelkliche Ruhmesblätter bilden. Dem Buch von der Königin Luise wird ohne Zweifel eine ebenso freundliche Aufnahme in Haus und Famllie zu theil werden wie dem Buch vom alten Fritz“. Die billige Ausgabe ermöglicht seine Verbreitung in den weitesten Kreisen des Volkes.
Literatur.
Papa Wrangel“. Heitere Geschichten aus seinem Leben von Vermann Ferschke. Illustriert von H. Albrecht. Verlag von Carl Krahbe in Stuttgart (Pr. geh. 1 M). — Dieses übsch illustrierte Werkchen über den bekannten General Feldmarschall Grafen von Wrangel zürfte namentlich hier in Berlin eine freundliche Auf⸗
nahme finden. Das deutsche Volk hat die Erinnerung an seine großen
Heerführer allezeit hoch gehalten; einer ganz besonderen Popularstãt in den Berliner Volkskreisen aber erfreute sich Papa Wrangel “, welcher neben seiner soldatischen Tapferkeit über eine Fülle von Humor verfügte, mit welchem er in gleichem Maße die Herzen der Soldaten wie der Bürger gewann.
— „Meine Reise durch die Schweiz“ betitelt sich eine Sammlung von 720 photographischen Ansichten der schönsten malerischen Landschaften der Schweiz: Hoch⸗Alpen, Gletscher, Seen, Thäler, Städtebilder, Schlösser ꝛc, die im Verlage von K. Koehler in Leipzig in Lieferungen erscheint. Die Ausführung ift in verschleden⸗ farbiger Autotypie (Photocollogravure) bewirkt, und die Bilder (Größe der Vollbilder: 32 zu 228 em) sind zum theil mit geschmack⸗ vollen farbigen Umrahmungen versehen. Der begleitende Text bietet außer der landschaftlichen Beschreibung auch geschichtliche Rückblicke und Erinnerungen. Im Ganzen wird das Werk 20 Lieferungen mit je 36 Bildern zum Preise von je 60 3 umfassen. Allen Befuchern der Schweiz, Touristen, Naturfteunden wird das schöne und dazu in Anbetracht des reichen Bilderschmucks auch billige Werk will— kommen sein. ,
— Ueber das 100jährige Jubiläum von Brockhaus“ Kon⸗ versations⸗Lexikon, das in seiner 14. Auflage vollendet vorliegt, hat der Verleger, F. A. Brockhaus in Leipzig, eine mit Abhildungen ausgestattete Broschüre erscheinen lassen, welche über die interessante Geschichte dieses vortrefflichen Nachschlagewerks sowie über seinen Charakter und seine Bestimmung eingehend orientiert. Das kleine Heft ist durch jede Buchhandlung gratis zu erhalten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Für die nächstsährige große Wander ⸗Ausstellung der Deutschen , . in Hamburg werden im nordweft lichen Meutschland schen jetzt die Verbereitungen zu einer erfolgreichen Schaustellung der besten Erzeugnisse aus Stall und Feld getroffen. Auch der Wettbewerb um den ausgeschriebenen Entwurf zu einem Diemenschuppen (Feldschen ne) verspricht ein sehr lebhafter zu werden. Für die beiden verhältnißmäßig besten Entwürfe sind ausgeworfen 260 bezw. 150 MA; außerdem können noch weitere geeignete Entwürfe für je 75 M angekauft werden. Daz Preiegericht wird gebildet durch den Sonderausschuß für Bauwesen dem 5 Techniker und 7 Landwirthe angehören. Dag Programm kann kostenlos von der Hauptstelle der Gesellschaft, Berlin, Kochstraße 753, bezogen werden. —
Eon don, 25. November. Das Indische Amt erhielt eine amtliche Depesche, welche, wie W. T. B. meldet, besagt, daß fich seit dem Regenfall die Ernte⸗-Aussichten im Bekhan sehßr, in den mittleren Provinzen Indleng merklich und auch in den norbwest⸗= lichen Propinzen erkennbar gebessert haben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungðs⸗ Maßregeln.
Aus den „Veröͤffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Rr. 48 vom 25. November.
Cholera. gh pten. Die Seuche scheint noch nicht ganz verschwunden zu sein. In Daman hur wurde am 31. Oktober, in Alexandrien am 3. November je 1 Todesfall zur Anzeige gebracht. Brit isch: Ostindien. Kalkutta. Vom 4. bis 17. Oktober starben 24 Personen an Cholera und 225 an Fiebern.
Pest.
Britisch-Ost indien. In Bombay kamen vom 10. bis 19. Oktober 860 Erkrankungen und 65 Todesfälle zur Kenntniß. In den letzten Tagen wurde eine geringe Zunahme und Ausbreitung der Krankheit, die bigher vorzugswelse im Ptandpi-⸗Bezirk aufgetreten war, auf die übrigen Stadttheile festgestellt; doch blieb die Seuche bisher auf die ärmflen, unter ungünstigen gesundheitlichen Verhältnissen lebenden Theile der eingeborenen Bevölkerung beschränkt. Die Zahl der aus dem Mandvi⸗Bezirk Verzogenen wird auf 50 Goh bis 106 009 geschätzt, — Außer den bisher aus Bombay, Kalkutta und Ahmedabad gemeldeten wurden neuerdings in PoWi h Z Falle festgestell.
Gelbfieber.
In Rio de Janeiro wurden, den „Public health reports zufolge, vom 16 bis 19. September 3 Todesfälle gemeldet. Auf Cuba kamen in n,, vom 9. bis 22. Oktober 118 Todesfälle (bei etwa 349 Erkrankungen) zur Anzeige, in Cardenas vom 4. bis I7. Oktober 6, in Matanz as vom 1. bis 23. Oftober 41, in Sagua la Grande bom 4. bis 10. Oftober 12 (63), in Cienfuegos vom 12. bis 18. Oktober 17, in Guantanamo vom 1. bis 36. Sey⸗ tember 6. In Callao (Peru) wurde am 14. September eine Er⸗ krankung, in der Beobachtungsstation a nn Island bei New⸗ Vork am 21. Oktober ein Todesfall festgeftellt.
Pocken. Spanien. In Madrid erlagen vom 23. bis 30. September ob Personen, d. i. I56 o sämmtlicher (56) gleichzeitig Verstorbenen, und vom 1, bis 31. Oltober 333, d, i. 20,5 oo der üͤberbaupt Ver“ storbenen (1648), den Pocken. Die Behörden haben die Einrichtung zweier Sonder Krankenhäuser für Pockenkranke beschlossen. Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: Odessa 4, Warschau 19 Todesfalle; Paris 5, St. Peters⸗ burg 4, Wien 2 Erkrankungen; Flecktyphus: St. Petersburg Erkrankungen; Rückfallfieber? Moskau 3, St. Petersburg 2 Todesfälle; St. Petersburg 25 Erkrankungen; Genickstarre: Moskau 2 Todesfälle; Influenza: London 10 Todesfälle; Frank⸗ furt a. O. 13, Nürnberg 9 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchfchnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/2980: 1,30 0⸗0): in Karlsruhe, Magdeburg, Würzburg, Zwickau — Erkrankungen kamen vor in Berlin 39, in den Regierungs⸗· bezirken Arnsberg 3669, Düsseldorf 228, Erfurt 126, Stettin 121, Wies⸗ baden 217, in Hamburg 26, Budapest 52, Kopenhagen 435, Wien 88 — an Scharlach (1881190: 1,59 0½ : in Flensburg, Odessa, Warschau — Erkrankungen sind angemelbet in Berlin 33, Breslau 22, im Reg. Bez. Düsseldorf 91, in Budapest 23, Edinburg 39, Kopen⸗ hagen 56, London 367 (Krankenhäusery, Paris 45, St. Peters burg 56 — Diphtherte und Croup (1881,50: 4, 49 05): in Dessau, Elbing, Königshütte, Potsdam — Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 84, Breslau 23, in den Reg. Bezirken Arns⸗ berg 108, Düsseldorf 1665, in Budapest 24, Kopenhagen 37, London 168 (Krankenhäuser), Paris 49, St. Petersburg 95, Wien 65 — desgl. an Unterleibstyph us in Budapest 21, Christiania 44 Paris 20, St. Petereburg 261, Prag 18.
Der Gesundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom 8. bis 14. November ein sehr günstiger und die Sterblichkeit nahezu die gleich niedrige wie in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 15,2). — Unter den Todesursachen herrschten auch in dieser Woche akute Entzündungen der Athm ung tzergane und Katarrhe der Luftwege vor, doch war der Verlauf im allgemeinen ein milder und die 3. der durch diese Krank- heit veranlaßten Sterbefälle eine kleinere. krankungen an Grippe wurden wenig beobachtet. Etwas häufiger als in der voran gegangenen Woche kamen akute Darmkrankheiten mit tödt⸗ lichen Ausgängen zum Vorschein; es blieb jedoch das Vorkommen derselben immer noch ein beschränktes, und die Gestorbenen standen ausschließlich im Alter unter 2 Jahren. Die Betheiligung des Sãug⸗ lingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in der Vorwoche; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet. 36 Säuglinge. — Von den In fektiongkrankheiten blieben typhöse Fieber vereinzelt; Erkrankungen an Masern kamen fast in der gleichen, an Scharlach und Diphtherie in geringerer Zahl als in der Vor⸗ woche zur Meldung, und zwar zeigten sich Erkrankungen an Diphtherie nur in der jenseitigen Luisenstadt und in der Rosenthaler Vorftadt in größerer Zahl, während Masern und Scharlach in keinem Stadttheile in nennenswerther Höhe vorkamen. Weltere Erkrankungen an Genick= starre sind nicht zur Meldung gekommen. Erkrankungen an Kindbett⸗ fieber wurden 4 bekannt. Erbeblich häufiger als in der Vorwoche gelangten rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut zur ärztlichen Beobachtung. Erkrankungen an Keuchhusten, die in 7 Fällen tödtlich endeten, kamen etwas seltener zum Vorschein; rheumatische Beschwerden aller Art zeigten in ihrem Vorkommen im Vergleich zur Vorwoche keine wesentliche Veränderung.
Sandel und Gewerbe.
Der Zentralausschuß der Reichsbank war auf heute Vormittag 10 Uhr zu der gewöhnlichen ,,. berufen. Der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ Direktoriums. Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch be⸗ merkte im Anschluß an den heute zu veröffentlichenden Wochenautszweis, daß die der letzten Diskonterhöhung vorangegangene Spannung jetzt erheblich nachgelassen habe. Das Metall habe um 64, das Gold um 66 Millionen gegen den 7. Oktober d. J. zugenommen. Etwa 24 Millionen Gold seien der Reichsbank seitdem theils gemünzt, theils ungemünzt aus dem Auslande zugeflossen. Im Ganzen habe die Reichsbank seit Beginn des Jahres per Saldo etwa 69 Millionen Gold aus dem Ausland an sich ziehen können. Ihr Goldvorrath sei um 79 Millionen größer als 1893, frei⸗ lich infolge der gesteigerten Ansprüche der e fr und des Han⸗ dels um 40 Millionen kleiner als zur gleichen ‚. des i, Die Anlage sei allerdings noch immer hoch, sogar 14 Millionen größer als 1895, namentlich im Lombard. Wenn die fremden Gelder sich in der . Woche um 45 Millionen vermehrt hätten und um 27 Millignen größer seien als 1395, so sei dies doch ein unsicherer Posten. Im Dezember sei eine neue Anspannung nicht unwahrscheinlich. Zu einer n,, liege kein Anlaß vor. Eine Diskussion über diesen Gegenstan fand nicht statt. Der Zentralausschuß stimmte ferner der Zahlung der zweiten halbsährlichen Abschlags dividende bei und . gegen die beabsichtigte Zulassung einiger Schuldverschrei⸗ ungen zum Lombardverkehr nichts zu erinnern.